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-   -   ...wieder ein tödlicher Unfall :( (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=42290)

TomTom0285 13.07.2017 11:02

...wieder ein tödlicher Unfall :(
 
http://www.express.de/koeln/sein-tra...7--um-27962184

triwolf 13.07.2017 11:42

Je öfter ich von solchen Unfällen lese, desto weniger Lust auf Rennradfahren habe ich. Der Junge wurde gerade mal 17 Jahre alt und hätte sein ganzes Leben noch vor sich gehabt. Bin sprachlos :(

Mirko 13.07.2017 13:15

Zitat:

Zitat von triwolf (Beitrag 1316007)
Je öfter ich von solchen Unfällen lese, desto weniger Lust auf Rennradfahren habe ich. Der Junge wurde gerade mal 17 Jahre alt und hätte sein ganzes Leben noch vor sich gehabt. Bin sprachlos :(

Unfälle passieren, da kann dann auch der Autofahrer mal "Pech" haben. So wie der Diplomat, der im falschen Moment die Tür geöffnet hat. Ist sehr bitter, aber kann mal passieren.
Wie jemand aber mehrere rote Ampeln überfahren kann und dann von hinten ein Fahrrad so erfasst das es tödlich endet kann ich dagegen überhaupt nicht nachvollziehen. Wie kommt man auf so ne beschissene Idee? Was ein Depp! :(

PS: Gestern meinen Zwift-Account wieder aktiviert und draußen fast nur noch mit dem CC abseits der Landstraßen unterwegs im Training.

Gozzy 13.07.2017 14:05

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1316042)
Unfälle passieren, da kann dann auch der Autofahrer mal "Pech" haben. So wie der Diplomat, der im falschen Moment die Tür geöffnet hat. Ist sehr bitter, aber kann mal passieren.
Wie jemand aber mehrere rote Ampeln überfahren kann und dann von hinten ein Fahrrad so erfasst das es tödlich endet kann ich dagegen überhaupt nicht nachvollziehen. Wie kommt man auf so ne beschissene Idee? Was ein Depp! :(

PS: Gestern meinen Zwift-Account wieder aktiviert und draußen fast nur noch mit dem CC abseits der Landstraßen unterwegs im Training.

Sch.... :(

Ich sehe das genauso. Dooring ist echt kacke aber fast) nie vorsätzlich. Das ist für mich fast schon Mord.

sbauer 13.07.2017 14:26

Sowas lässt mich jedes Mal aufs Neue wieder absolut fassungslos dasitzen. Im Straßenverkehr geht es leider nie so zu wie es sollte und versehentlichte "Ausrutscher", wie im Spiegel übersehen zu werden, sind schlimm genug. So etwas vorsätzliches zeigt meiner Meinung nach einfach nur, dass diese Person im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Verkehr gezogen werden muss. Sojemand ist doch geistig nicht in der Lage ein KFZ zu führen...

kullerich 13.07.2017 14:40

Zitat:

Zitat von TomTom0285 (Beitrag 1315996)

Was mir am Meisten Angst macht ist, dass ich da auch noch so defensiv und mit-denkend-für-alle-anderen als Radfahrer kaum noch etwas gegen machen kann.....

mum 13.07.2017 15:12

einer der gründe, warum ich trainingsmässig zu 90 % mit gravel-bike unterwegs bin....

auf den waldwegen gibts wenig verkehr und somit ist mein risiko reduziert.

seit einem (selbstverschuldeten...) umfall vor zwei jahren bin ich noch vorsichtiger unterwegs.

es ist einfach VERDAMMT gefährlich als velofahrer im verkehr!!!!

klar - pech kann man immer haben - ich wünsche es niemandem.

triwolf 13.07.2017 15:27

Interessanter Blogeintrag der meiner Meinung nach gut hierher passt:

https://dasfahrradblog.blogspot.nl/2...er-strae.html#

Die Studie wurde in den USA gemacht. Ob das Resultat so auf Deutschland anwendbar ist, möchte ich nicht beurteilen. Manches ist für meinen Geschmack etwas überzogen aber im Grundsatz finde ich die Aussagen zutreffend.

drullse 13.07.2017 16:08

Grausam. Ich hoffe, da kommt nicht wieder eine lachhafte Strafe bei rum, weil der arme Familienvater ja nunmal gar nicht anders konnte... :(

drullse 13.07.2017 16:19

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Unfassbar widerlich: beim Mouse-Over über dem Bild im Artikel kommt die im Anhang sichtbare Werbung.

Egal ob das nun ein Schundblatt wie der Express ist oder nicht, für die Hinterbliebenen muss sowas ja ein unglaublicher Tritt in die Magengrube sein.

autpatriot 13.07.2017 16:23

Tragisch und einfach Unfassbar was da passiert ist.

Das Problem ist das es immer weniger selbst sportliche aktive Radfahrer gibt die auch mal am Steuer eines Autos sitzen.

Wenn ich einen Radfahrer überhole lasse ich genügend Abstand, weil ich genau weiß , wie unangenehm es ist wenn ein Auto wenige CM an einem vorbeifährt.

Da aber die meisten Autofahrer das Gefühl des "Rennradfahrens" nicht kennen sind Sie einfach nicht rücksichtsvoll genug.

Meiner Meinung gehört jeder mal gestraft der die 1,5 Meter SeitenAbstand beim überholen nicht einhält, dann würden es sich die Autofahrer auch mal merken.

Hierfür müsste mannein system entwickeln welches vom Fahrrad aus den Seitenabstand mist etc..m

kullerich 13.07.2017 17:09

Zitat:

Zitat von autpatriot (Beitrag 1316106)
Tragisch und einfach Unfassbar was da passiert ist.

Das Problem ist das es immer weniger selbst sportliche aktive Radfahrer gibt die auch mal am Steuer eines Autos sitzen.

Wenn ich einen Radfahrer überhole lasse ich genügend Abstand, weil ich genau weiß , wie unangenehm es ist wenn ein Auto wenige CM an einem vorbeifährt.

Da aber die meisten Autofahrer das Gefühl des "Rennradfahrens" nicht kennen sind Sie einfach nicht rücksichtsvoll genug.

Meiner Meinung gehört jeder mal gestraft der die 1,5 Meter SeitenAbstand beim überholen nicht einhält, dann würden es sich die Autofahrer auch mal merken.

Hierfür müsste mannein system entwickeln welches vom Fahrrad aus den Seitenabstand mist etc..m

Inhaltlich richtig, aber auf den aktuellen Falll "Rotlichtüberfahrender Autofahrer überrollt Rad" nicht relevant anwendbar.

ThomasG 13.07.2017 21:58

In der Regel beschäftige ich mich ganz bewusst nicht mit Texten, Berichten, Forenbeiträgen o.ä., in denen es um verunglückte Radfahrer geht.
Da habe ich das Gefühl, dass macht mir Angst und gerade deshalb könnte es für mich in der Folge beim Radtraining vielleicht gefährlicher werden.
Oft bin ich mit Autofahrern konfrontiert, von denen ich stark annehme, sie sind auf dem Weg zur Arbeit.
Leider habe ich da im Laufe der Jahre den Eindruck gewonnen, da sind recht viele besonders aggressiv drauf - insbsondere, wenn sie sich von einem Radfahrer provoziert fühlen und leider Gottes fühlen sich in meinen Augen viel zu viele von uns Radfahrern provoziert.
Heute z.B. führte mich meine Trainingsrunde in eine Gegend, die im Prinzip nicht allzu stark befahren ist (Kreis Kusel).
Ich befuhr aber eine relativ stark genutzte Straße, die aufgrund von relativ vielen Kurven und anderen Sichthindernissen, etliche Autofahrer zu einer ganz schön aggressiven Fahrweise getrieben hat.
Teilweise gab es Radwege, aber die waren an einigen Stellen alles andere als durchdacht und sicher angelegt (Auf- und Abfahrten gefährlich).
Ich habe sie nicht immer genutzt.
Habe spontan und nach Gefühl entschieden, ob ich besser auf der Straße bleibe oder nicht.
Die meisten Autofahrer haben das wohl erkannt und auch akzeptiert, weil sie sich wohl in mich hineinversetzen wollten und konnten.
Manche halt nicht.
Heute gab es einige davon.
Oft Leute, die beruflich viel mit dem Auto unterwegs sind (Handwerker, LKW-Fahrer u.ä.).
Einer ist an mir vorbeigebrettert wie ein Wilder und hat gehupt und zwar nicht um mich zu warnen, sondern eindeutig um mir Angst zu machen und seine Wut herauszulassen.
Wenn gehupt wird, wenn man sich fast direkt neben dem Radfahrer befindet, kann ich das kaum anders bewerten.
Ich glaube später sah ich den Fahrer noch einmal (ganz sicher bin ich nicht, aber ich meine ich hätte das Auto erkannt):
Er meinte zu mir im Vorbeifahren:
"Dich müsste man vom Rad holen!" ... "Arschloch!"
Die Zeit eine Weile langsamer zu fahren, um mich auf diese Art und Weise verbal anzugehen, hatte er dann auf einmal.
Man darf darüber gar nicht zu intensiv nachdenken ...
Je älter, ich werde, umso mehr meide ich mögliche Gefahren beim Radfahren und umso bemühter bin ich dafür zu sorgen, dass sich die Autofahrer nicht von mir provoziert fühlen.
Nicht immer, aber immer öfter.
Wir dürfen eigentlich nicht vergessen, dass wir auch eine gewisse Verantwortung anderen radfahrern gegenüber tragen.
Je öfter ein Autofahrer das Gefühl hat ein Radfahrer verhalte sich nicht richtig im Straßenverkehr, desto wahrscheinlicher wird nämlich oft nachfolgend aggressives Verhalten anderen Radfahrern gegenüber.
Ich zeige es nicht immer, dass ich prinzipiell eine hohe Bereitschaft in mir zurückzustecken, weil dann sich manche Autofahrer dann noch mehr durchsetzen wollen würden in meinen Augen und zwar mit Gewalt einfach, indem sie mir und anderen Radfahrern Angst machen bzw. demonstrieren, wie verletztlich wir im Vergleich zu jemandem sind, der eine Blechkarosse um sich herum hat.

:-(

sbauer 14.07.2017 08:15

schön geschrieben ThomasG!

Im Straßenverkehr ist sich jeder selbst der Nächste. Das geht ja schon damit los, dass sich manche Menschen bereits belästigt oder provoziert fühlen, wenn man ausholen muss um mit dem Auto auf seinen Parkplatz zu kommen. Regelmäßig wird man angehupt, weil man nach links ausholt um rum zu kommen und der hinterdrein fahrende somit nicht genügend Platz hat, dich (innerorts) zu überholen weil du abbiegst. Im Straßenverkehr herrscht viel zu viel Aggressionspotenzial. Als Radfahrer angehupt und beleidigt zu werden, weil man mit dem Renner nicht auf den schlecht geschotterten Radweg ausweicht, kennen wir alle. Dennoch bin ich derselben Ansicht wie du, dass man leider als Radfahrer, schon aufgrund der Tatsache der schwächste im Verkehr zu sein, oft unfairerweise zurückstecken muss... :(

schnodo 14.07.2017 09:02

Eigentlich wollte ich gar nichts schreiben aber ich stelle fest, dass ich doch immer wieder an den Tod dieses jungen Sportlers denken muss.

Ich erlebe es gelegentlich, dass ich eine kritische Situation rechtzeitig erkenne. Gerade vor ein paar Tagen habe ich einer offensichtlich auswärtigen Autofahrerin an ihrem stieren Blick und dem unveränderten Tempo förmlich angesehen, dass sie mir gleich die Vorfahrt nehmen wird. Ich bin einen Tick langsamer gefahren, damit sie mich nicht direkt auf die Hörner nehmen kann und wie erwartet schoss sie vor mir auf die Straße. Wäre ich einfach weitergefahren, hätte ich einen Platz auf ihrer Motorhaube gefunden.

Ich stelle mir nun die Situation vor, in der Philip zu Tode kam und bin sauer und traurig. Wenn man von hinten überfahren wird, gibt es kein Ausweichen, keine Vorwarnung, keine Möglichkeit, die Lage zu entschärfen. Man ist fällig und wird wehrlos niedergemäht.

Es ist besonders schlimm, wenn es einen so jungen Menschen trifft, der hoffnungsfroh einem erfüllten Leben entgegen sah. :(

Es bringt nun auch nichts, den Idioten, der ihn für ein paar Minuten erhofften Zeitgewinn totgefahren hat 10 Jahre einzusperren. Aber eine Bewährungsstrafe wäre aus meiner Sicht definitiv zu milde für jemanden, der so rücksichtslos ein Leben beendet.

Ich bin auch, wie einige andere hier, beim Radfahren deutlich besorgter als früher.

FlyLive 14.07.2017 13:25

Kürzlich hatten wir im Ort ( Kraichgau) politischen Besuch aus Bund und Land. Der Grund war die durch den Ort verlaufende Bundes bzw. Kreisstraße, die sehr stark vom Schwerlastverkehr frequentiert wird. Eine Bürgerinitiative und der Bürgermeister hatten zur Vor-Ort-Besichtigung geladen. Hierbei kam ganz offen heraus, das die Prognosen für die nächsten 10-15 Jahre einen Anstieg des Schwerlastverkehrs von 38 % vorhersagen.

Es ist also wie auch bei der neuerlichen Gefahr durch Terror oder auf den Verkehr bezogen, durch Ablenkung am Steuer ( Smartphone etc. )..... Wir trotzen der Gefahren und sagen mutig, das wir unser Leben nicht einschränken oder umstellen werden. Letztlich machen wir es doch, weil wir gerne Leben.
Mein Rennrad ist verkauft - seither fahre ich Gravel Bike ( auf allen Wegen außer Straße) und das sehr gerne !
Das Triathlonrad habe ich aber noch und trainiere damit sehr gerne....aber mit ungutem Gefühl und immer mit dem Mega-Rundumblick. Immer mit der Option im Kopf, auch mal in die Wiese neben der Straße zu fahren oder vom Rad zu springen. Ehrlich gesagt bin ich froh, wenn die Trainingsphase auf dem TT in zwei Wochen beendet ist. Nach der Langdistanz sieht mich keiner mehr auf dem TT und auf der Straße. Das stell ich dann auf die Rolle :Lachen2: .
Aber ich bin froh, wenn weiterhin sehr viele Rennradfahrer nicht auf ihren Spaß verzichten. So bleiben Autofahrer aufmerksam und ich habe bessere Chancen über den Kurs zu kommen.

Mein Beileid an die Familie und Freunde des Verstorbenen :( .

Hafu 14.07.2017 13:40

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1316186)
...:-(

:Blumen:

Gut formuliert. Mache laufend ähnliche Erfahrungen wie du und versuche auch ähnlich gegen zu steuern.

Es ist ja auch in der Regel so (das versuche im mir immer wieder bewusst zu machen), dass 90% - 95% der Autofahrer einen vernünftig überholen und fair behandeln.

Aber die 5%-10% die einem bewusst agressiv begegnen, anhupen, mit Scheibenwischwasser vollspritzen, eng überholen oder unbegründet beschimpfen, können einem an manchen Tagen den Spaß am Radfahren verleiden.

ritzelfitzel 14.07.2017 13:54

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1316186)
Wir dürfen eigentlich nicht vergessen, dass wir auch eine gewisse Verantwortung anderen radfahrern gegenüber tragen.
Je öfter ein Autofahrer das Gefühl hat ein Radfahrer verhalte sich nicht richtig im Straßenverkehr, desto wahrscheinlicher wird nämlich oft nachfolgend aggressives Verhalten anderen Radfahrern gegenüber.
(

Dein Statement finde ich sehr gut. Neben der schon oft beschriebenen Rad-Auto-Thematik und dem Anprangern aggresivem Verhaltens seitens der Autofahrer sprichst du (wenn ich es richtig verstanden habe) einen wichtigen Punkt an.

Wenngleich man immer auf einen gewissen Prozentsatz aggressiver Autofahrer trifft (unabhängig der eigenen Fahrweise), so bin ich der Meinung, dass vorschriftsmäßiges Radfahren, ggf. entgegenkommendes Fahren versus dem Autofahrer (z.B. Vorbeiwinken, etc.) mehr fruchtet, als die "Auge um Auge - Zahn um Zahn"-Taktik (bei der Radfahrer ohnehin den kürzeren ziehen).

Aus dem Grund reg' ich mich mindestens genauso über Radfahrer auf, die rote Ampeln überfahren, "wenn keiner kommt" oder sich sonst nicht ordnungsgemäß verhalten.

Dass das jedoch in diesem schlimmen Fall alles nichts geholfen hätte ist mir auch bewusst. Das Risiko fährt leider immer mit - wie überall im Leben.

Mein herzlichstes Beileid der Familie :(

drullse 14.07.2017 14:01

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1316186)
... insbsondere, wenn sie sich von einem Radfahrer provoziert fühlen ...

Das ist das Problem - es muss nicht mal ein aktive Provokation des Radfahrers vorliegen, es reicht bei vielen Aspiranten das Vorhandensein eines Radfahrers aus um sich provoziert zu fühlen.

IMHO sollte das Thema MPU bei Auffälligkeiten im Straßenverkehr wesentlich häufiger angewendet werden. Wenn dann der Eine oder Andere mal längere Zeit das Auto stehen lassen muss, ist das auch kein Schaden.

MattF 14.07.2017 14:38

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1316332)

IMHO sollte das Thema MPU bei Auffälligkeiten im Straßenverkehr wesentlich häufiger angewendet werden. Wenn dann der Eine oder Andere mal längere Zeit das Auto stehen lassen muss, ist das auch kein Schaden.

Absolut richtig.

Wenn man so eine Autofahrer aber anzeigt, selbst mit Videos, wird das Verfahren praktisch durchgehend ohne Konsequenz eingestellt.

Und wenn so einer einen Radfahrer wirklich umfährt, drückt er hinterher auf die Tränendrüse und wird noch selber arme Opfer.

Roini 14.07.2017 15:22

So ein Unfall ist natürlich tragisch und absolut unentschuldbar.

Ich mache allerdings eher die Erfahrung, dass sich die generellen Bedingungen im laufe der letzten Jahre eher gebessert haben. Ich fahre fast täglich mit dem Rad zur Arbeit (Radwege und durch Ortschaften) und trainiere mit dem Rennrad und TT eigentlich immer auf der Straße (kaum auf Radwegen). Ich stelle eigentlich fest, dass:

- der Abstand oftmals eingehalten wird und bei Gegenverkehr auf Überholvorgange verzichtet wird
- an Verkehrsinseln die Autofahrer anhalten und mir Vorfahrt gewähren
- es immer mehr Fahrspuren für Radfahrer gibt die man im Vergleich zu manchem Radweg auch sehr gut mit dem Rennrad nutzen kann

Dieses Verständnis wird einem natürlich nicht von jedem Autofahrer entgegen gebracht. Aber wie geschrieben, ich sehe da eine kontinuierliche Verbesserung.

Angst habe ich eigentlich nie :Blumen:

ThomasG 14.07.2017 20:46

Freut mich sehr, dass doch einige so nett auf meine Worte eingegangen sind :-).
Vielen Dank!
So ist das Leben:
Auf der einen Seite passiert tagtäglich - ja höchstwahrscheinlich so gut wie immer furchtbar schlimmes, tragisches oder schreckliches auf der "Welt", auf der anderen Seite nützt es den Betroffenen auch nicht so arg viel, wenn andere sich damit zu sehr identifizieren oder wirklich ganz stark mitleiden.
Ein guter Lehrer hat mir mal mit auf den Weg gegeben:
Mitgefühl ist eine sehr, sehr gute Sache.
Mitleid nicht unbedingt.

Es hat jemand die berühmte rote Ampel erwähnt.
Tja - da muss ich mich selbst ganz kräftig an der Nase packen.
Wenn es rechts herum geht oder wenn ich keine Gefahr für mich bzw. durch mich erkennen kann - ja dann habe ich mich diesbezüglich in den vielen Jahren mit Radtraining doch schon recht oft mich nicht gerade wirklich vorbildlich verhalten, sondern eher egoistisch.
Ich neige ziemlich zu zwanghaften Verhaltensweisen.
Aus diesem Grund versuche ich es zu vermeiden meine Radfahrten unterbrechen zu müssen und sei es nur ganz kurz.
Ganz eilig drücke ich da immer sofort auf die Stopuhr und alleine das ist bzw. wäre schon nervig, wenn es innerhalb relativ kurzer Zeit relativ häufig geschehen würde.
Zum Glück kenne ich sehr viele Ecken und Ampeln und kann es gut einschätzen was ich machen muss, damit ich eine Grünphase erwische oder wie ich vorher abbiege und eine kleine Extraschleife mache, in der Hoffnung, dass ich dann eine Grünphase erwische (klappt in der Regel).
Früher war ich da manchmal schon ein bisschen arg krass.
Zwar bin ich nie einfach so irgendwo drübergebrettert, wo ich eigentlich hätte stehenbleiben müssen, aber so ganz langsam mit ordentlich viel Bremsen und gleichzeitig Treten (damit ich die Stopuhr nicht betätigen müsste, wäre sonst ja in meinen Augen kein Training mehr gewesen, muss man nicht verstehen, schon ein bisschen "krank") habe ich so manches Mal irgendwo drübergemogelt und wenn es ganz ungünstig war sogar dann, wenn das ein Autofahrer oder so mitbekommen hat oder zumindest hätte mitbekommen können.
Das ist nicht gut gewesen - gar nicht gut.
Heute bin ich einmal an einer roten Ampel stehen geblieben, obwohl ich mir sehr sicher war bzw. bin, ich wäre da auch ohne Anzuhalten sicher drübergekommen und hätte keinen gefährdet.
Da waren aber Autofahrer in der Nähe.
Man sollte nicht unnötig provozieren nur, weil man seine Zwänge nicht im Griff hat.

In diesem Sinne!

Schönes Wochenende!
Immer schön aufpassen, aber versuchen nicht übertrieben ängstlich zu sein und halt vielleicht auch daran denken, dass man mit seinem Verhalten Einfluß auf die Verhaltensmuster u.ä. von anderen Leuten nimmt, ob man das jetzt wirklich will oder nicht.

Thomas

ritzelfitzel 15.07.2017 15:03

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1316426)
Es hat jemand die berühmte rote Ampel erwähnt.
Tja - da muss ich mich selbst ganz kräftig an der Nase packen.
Wenn es rechts herum geht oder wenn ich keine Gefahr für mich bzw. durch mich erkennen kann - ja dann habe ich mich diesbezüglich in den vielen Jahren mit Radtraining doch schon recht oft mich nicht gerade wirklich vorbildlich verhalten, sondern eher egoistisch.
Ich neige ziemlich zu zwanghaften Verhaltensweisen.
Aus diesem Grund versuche ich es zu vermeiden meine Radfahrten unterbrechen zu müssen und sei es nur ganz kurz.
Ganz eilig drücke ich da immer sofort auf die Stopuhr und alleine das ist bzw. wäre schon nervig, wenn es innerhalb relativ kurzer Zeit relativ häufig geschehen würde.
Zum Glück kenne ich sehr viele Ecken und Ampeln und kann es gut einschätzen was ich machen muss, damit ich eine Grünphase erwische oder wie ich vorher abbiege und eine kleine Extraschleife mache, in der Hoffnung, dass ich dann eine Grünphase erwische (klappt in der Regel).
Früher war ich da manchmal schon ein bisschen arg krass.
Zwar bin ich nie einfach so irgendwo drübergebrettert, wo ich eigentlich hätte stehenbleiben müssen, aber so ganz langsam mit ordentlich viel Bremsen und gleichzeitig Treten (damit ich die Stopuhr nicht betätigen müsste, wäre sonst ja in meinen Augen kein Training mehr gewesen, muss man nicht verstehen, schon ein bisschen "krank") habe ich so manches Mal irgendwo drübergemogelt und wenn es ganz ungünstig war sogar dann, wenn das ein Autofahrer oder so mitbekommen hat oder zumindest hätte mitbekommen können.
Das ist nicht gut gewesen - gar nicht gut.
Heute bin ich einmal an einer roten Ampel stehen geblieben, obwohl ich mir sehr sicher war bzw. bin, ich wäre da auch ohne Anzuhalten sicher drübergekommen und hätte keinen gefährdet.
Da waren aber Autofahrer in der Nähe.
Man sollte nicht unnötig provozieren nur, weil man seine Zwänge nicht im Griff hat.

Gibt doch bei den meisten Radcomputern die "Auto-Stop" Funktion ;)

Man muss eben abwägen, ob es sich lohnt für einen schnelleren Schnitt oder ggf. ein effektiveres Training bereit ist bestimmte Risiken in Kauf zu nehmen.

LidlRacer 15.07.2017 15:13

Zitat:

Zitat von ritzelfitzel (Beitrag 1316537)
Man muss eben abwägen, ob es sich lohnt für einen schnelleren Schnitt oder ggf. ein effektiveres Training bereit ist bestimmte Risiken in Kauf zu nehmen.

Es ist natürlich völliger Unfug, zu denken, ein Training wäre weniger effektiv, weil man mal kurz stehen bleibt.

ritzelfitzel 15.07.2017 15:30

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1316542)
Es ist natürlich völliger Unfug, zu denken, ein Training wäre weniger effektiv, weil man mal kurz stehen bleibt.

Mitten im Intervall eine rote Ampel? :confused:

Von völligem Unfug zu sprechen...naja.

deirflu 15.07.2017 15:54

Zitat:

Zitat von ritzelfitzel (Beitrag 1316544)
Mitten im Intervall eine rote Ampel? :confused:

Von völligem Unfug zu sprechen...naja.

Für mich aber auf alle Fälle ein Grund einen Intervall ab zu brechen und nach der Ampel bzw nach kurzen einrollen wieder neu zu starten den genau da sind wir beim Thema das manche Radfahrer die Straße eben doch als Trainingsobjekt sehen und die StVo rücksichtslos missachtet wird.

ritzelfitzel 15.07.2017 16:00

Zitat:

Zitat von deirflu (Beitrag 1316546)
Für mich aber auf alle Fälle ein Grund einen Intervall ab zu brechen und nach der Ampel bzw nach kurzen einrollen wieder neu zu starten den genau da sind wir beim Thema das manche Radfahrer die Straße eben doch als Trainingsobjekt sehen und die StVo rücksichtslos missachtet wird.

Vollste Zustimmung. Hatte ich ja auch oben bereits geschrieben, dass es keinen Sinn macht im Sinne des Trainings die Verkehrsregeln zu missachten und idiotische Risiken einzugehen.

Effektiver wäre es aber, wenn es keine Notwendigkeit gäbe, ein Intervall unterbrechen und wieder neu starten zu müssen. Wenn die Notwendigkeit aber gegeben ist (rote Ampel, etc.), dann sollte Sicherheit vorgehen.

ThomasG 15.07.2017 20:26

Zitat:

Zitat von ritzelfitzel (Beitrag 1316537)
Gibt doch bei den meisten Radcomputern die "Auto-Stop" Funktion ;)

Man muss eben abwägen, ob es sich lohnt für einen schnelleren Schnitt oder ggf. ein effektiveres Training bereit ist bestimmte Risiken in Kauf zu nehmen.

Ja - es gibt diese Funktion, aber mir ist es lieber ich mache das von Hand, denn ich misstraue der Funktion.
Auf gar keinen Fall darf ich den Eindruck gewinne, ich hätte auch nur eine einzige Sekunde länger trainiert als es wirklich der Fall war ;-).
Mein Kriterium für Trainieren ist ganz einfach:
Solange ich eine Tretleistung fabriziere ist das Training.
Wenn ich stehenbleibe oder Tritte auslasse oder mich gar länger rollen lasse, dann habe ich zwischendurch nicht trainiert.
Es geht mir nicht um den Schnitt.
Hätte ich öfter kürzere Auszeiten an Ampeln oder weil ich halt öfter stehen bleibe, dann käme ich auf einen besseren Schnitt denke (natürlich nur, wenn man die Auszeiten nicht zur Trainingszeit zählt).
Ich habe als Läufer angefangen und beim Laufen lässt man keine Schritte aus normalerweise und bleibt auch nicht stehen.
Als ich dann zusätzlich mit dem Radtraining angefangen habe, habe ich das sozusagen nachgeahmt.
Meine Strecken waren so angelegt, dass ich möglichst nie anhalten muss.
Es ist ja schon deutlich besser geworden.
Es gab Zeiten, da habe ich mich bei 200er-Runden darum bemüht kein einziges Mal unterwegs anzuhalten oder einen Tritt auszulassen.
Da ich mittlerweile ein reiferes Kerlchen geworden bin, geht das eh nicht mehr.
Früher habe ich immer ein bisschen gschmunzelt, wenn die etwas reiferen Jungs unterwegs öfter mal mussten.
Tja - jetzt muss ich auch ab und zu mal.
200 km ohne Pause wären so gesehen nur in Windeln zu machen ;-).
Es gibt da halt ein kleines Teufelchen in mir, was mich manchmal zu relativ verrückten Verhaltensweisen antreibt.
Heute hat es mal wieder gewonnen.
Es war relativ kühl.
Meine Speicher wohl randvoll, so dass auch automatisch entsprechend viel Wasser im Körper gebunkert war.
Als ich so langsam merkte, dass ich heute eigentlich ohne ein einziges Schlückchen unterwegs durchkommen könnte, hat das Teufelchen mit mir geredet ;-).
Ich habe tatsächlich nichts gebraucht.

Höchstwahrscheinlich werde ich auch weiterhin es eher meiden anzuhaltem beim Radtraining, aber ich denke, ich werde mich darum bemühen andere möglichst wenig dadurch zu provozieren, dass sie eben mitbekommen, dass ich eine Verkehrsregel missachte.
Insbesondere, wenn es sich um Autofahrer handelt.
Ich möchte nicht dazu beitragen, dass die Kluft zwischen Radfahren und Autofahrern größer wird, denn das birgt Gefahren für alle.

LidlRacer 15.07.2017 21:24

Zitat:

Zitat von ritzelfitzel (Beitrag 1316544)
Mitten im Intervall eine rote Ampel? :confused:

Von völligem Unfug zu sprechen...naja.

Ich bin ziemlich sicher, dass hartes Anfahren nach dem Ampelstopp mehr Trainingseffekt bringt, als wenn Du gleichmäßig durchfährst.

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1316576)
Mein Kriterium für Trainieren ist ganz einfach:
Solange ich eine Tretleistung fabriziere ist das Training.
Wenn ich stehenbleibe oder Tritte auslasse oder mich gar länger rollen lasse, dann habe ich zwischendurch nicht trainiert.
Es geht mir nicht um den Schnitt.
Hätte ich öfter kürzere Auszeiten an Ampeln oder weil ich halt öfter stehen bleibe, dann käme ich auf einen besseren Schnitt denke (natürlich nur, wenn man die Auszeiten nicht zur Trainingszeit zählt).

Nein, durch Ampelstopps wird der Schnitt garantiert nicht schneller und Du musst mehr leisten, um die weggebremste Bewegungsenergie wieder neu aufzubringen.

Außerdem ist es doch auch in Rennen ganz normal, dass man gelegentlich nicht tritt -
insbesondere vor und in Kurven sowie in steilen Abfahrten. Also sollte man auch Nicht-Treten trainieren! :)

Ich fürchte, wir sind ein wenig off-topic, aber wenn ich Dich oder sonst jemanden vom Anhalten an Ampeln überzeugen kann, trägt das ja vielleicht auch zur Unfallvermeidung bei ...

ThomasG 15.07.2017 21:38

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1316590)
Ich fürchte, wir sind ein wenig off-topic, aber wenn ich Dich oder sonst jemanden vom Anhalten an Ampeln überzeugen kann, trägt das ja vielleicht auch zur Unfallvermeidung bei ...

Das ehrt Dich Lidl!
Mach`Dir keine Sorgen!
Ich kann es so gut wie immer einrichten, dass ich entweder eine Grünphase erwische, oder halt vorher in eine Seitenstraße fahre (ohne Ampel) oder so was in der Art.
Zur Not fange ich schon 100 m vor dem Ampel an zu bremsen und trete dabei ein bisschen weiter.
Meine Touren sind fast immer so angelegt, dass da keine rote Ampel kommen kann bzw. falls es anders sein sollte, biege ich vorher ab oder fahre ein paar Ehrenrunden bis sie halt grün ist.
Und wie gesagt bleibe ich zur Not halt stehen, wenn es auf die oben beschriebene Art nicht geht.
Nur will ich halt einfach möglichst wenig stehenbleiben und wenn ich das so mache wie oben kurz beschrieben, finde ich das in Ordnung.
Wie gesagt, habe ich mich früher manchmal schlechter verhalten, aber ich werde älter, reifer und sogar ein wenig vernünftiger.

ritzelfitzel 15.07.2017 22:30

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1316590)
Ich bin ziemlich sicher, dass hartes Anfahren nach dem Ampelstopp mehr Trainingseffekt bringt, als wenn Du gleichmäßig durchfährst.

Hat sicher auch seine benefits aber Intervalle fahre ich gerne gleichmäßig und da ist eine Ampel kontraproduktiv für den Trainingseffekt. Glaube nicht, dass man das als totalen Unfug bezeichnen kann. Aber das wird bereits und darf ja gerne weiterhin in anderen Threads diskutiert werden.

Hauptsache wir verhalten uns alle im Sinne der StVO und können sicher (so gut wie möglich) unserem Hobby nachgehen.

Raimund 15.07.2017 23:00

Ich versuche mir immer wieder einzureden, dass solche Autofahrer die absolute Ausnahme sind.

Dann schickt mir ein Kumpel diesen Kommentar aus der LZRheinland (Ausgabe 28) zu. Wie weit die Dame in ihrem Zorn wohl gehen würde...?!:confused:

Ich hoffe, man kann es lesen...

Ich tippe es nachher ab...

Raimund 15.07.2017 23:52

Zitat:

Zitat von Raimund (Beitrag 1316604)
Ich versuche mir immer wieder einzureden, dass solche Autofahrer die absolute Ausnahme sind.

Dann schickt mir ein Kumpel diesen Kommentar aus der LZRheinland (Ausgabe 28) zu. Wie weit die Dame in ihrem Zorn wohl gehen würde...?!:confused:

Ich hoffe, man kann es lesen...

Ich tippe es nachher ab...

Voilà!

Zitat:

Immer wenn ich am Wochenende mal meine Tochter zum Stall begleite und dabei das Auto benutze, kriege ich die Krise. Rennradfahrer. Überall. Viele. Ganze Horden und sie sind unerbittlich. Ich meine Männer nehmen sich ja an sich schon ernst und sind egozentriert, aber Rennrad fahrende Männer sind der Hit. Erst mal pressen sie sich in diese bunten Rennanzüge, die ja nun wirklich nicht immer vorteilhaft aussehen – je nach Alzheimergrad des Bindegewebes. Die meisten haben dann auch noch ziemlich stylische Sonnenbrillen auf und teilweise echt alberne Helme.

Ich denke oft, warum kauft ihr Euch (sic) nicht einfach ein schickes E-Rad und fahrt mit eurer Frau ein wenig durch die Landschaft? Ihr verbringt lieber fünf Stunden auf dem Rennrad, während eure Frau Zuhause den Nachbarn empfängt, der ein wenig übergewichtig, aber lustig und gesellig ist und sich einfach kümmert. Na ja, muss nicht, könnte aber sein, oder?

Ganz lustig finde ich ja auch die Horden, die alle gleich aussehen, also ein Verein sind, nehme ich an. Vor allem sind die ja so dominant. Da kann es schon mal sein, dass man mit dem Auto und erst mit dem Trecker ewig hinter dieser Horde herfahren muss, weil die ja nicht die Straße frei machen. Haben die ja nicht nötig. Da habe ich wirklich schon oft geflucht und meinen Ausflipppunkt fast überschritten.

Mal ehrlich. Landwirt müssen große Trecker fahren und benutzen seit ewigen Zeiten landwirtschaftliche Wege. Jetzt kommt da so eine Horde von Rennradfahrern an und meint, jeder Trecker müssen anhalten und an den Rand fahren, weil diese lustigen Menschen meinen, sie würden sich auf die Tour de France vorbereiten. Ja, die tun so und meine wohl tatsächlich, sie sähen so aus.

Nein, meine Lieben, ihr seht nicht so aus, auch nicht, wenn ihr euch alle den gleichen Rennanzug anzieht. Nein, ihr habt nicht so tolle Beinmuskeln. Nein, ihr seid nicht so wichtig, dass alle Bauern für euch an die Seite fahren müssen. Nein, eigentlich müsst ihr nicht so viel trinken. Ich weiß, dass ihr das tut, weil es so gut aussieht. Am besten schüttet ihr euch auch noch, wenn es heiß ist, Wasser über den Kopf, weil die Fahrer der Tour de France das auch machen.

Ich warte ja noch auf den Tag, an dem so eine Hobbyhorde mit Begleitfahrzeug an mir vorbeifährt. Ich glaube, da würde so mancher Bauer auch langsam seinen Ausflipppunkt überschreiten. Ich würde da aufpassen, so als schlechte Lance Armstrong Kopie.
(Quelle: Antje Funke: ANTJES HOFGEFLÜSTER – Rennradfahrer, in LZRheinland, Ausgabe 28, S. 72)

P.S.: Ich musste sofort an mein Erlebnis von damals denken: Achtung: Aggressive Landwirte in Dormagen!

schnodo 16.07.2017 01:18

Zitat:

Zitat von Raimund (Beitrag 1316604)
Dann schickt mir ein Kumpel diesen Kommentar aus der LZRheinland (Ausgabe 28) zu. Wie weit die Dame in ihrem Zorn wohl gehen würde...?!:confused:

Frau Funken schreibt wie ein News-Bot und hält sich vermutlich für witzig. Ich kann mich gar nicht entscheiden, was mir am meisten missfällt. Vielleicht, dass dieser Text nicht mal ansatzweise witzig ist, sondern nur boshaft, einfalls- und trostlos?

Der Dame möchte ich weder auf der Straße noch sonstwo begegnen.

ThomasG 16.07.2017 06:44

Bevor ich mich auf meine Tour mache, möchte ich noch ein paar Zeilen schreiben.
Wir sollten versuchen ehrlich zu uns selbst und anderen gegenüber zu sein.
Zu diesem Zweck kann es manchmal auch sehr nützlich sein Dinge auszusprechen, die man sonst lieber für sich behält, weil am eben weiß, dass man sich so angreifbar macht.
Es ist halt ein recht großer Unterschied, ob man aus eigener Erfahrung weiß wie es ist, wenn man auf dem Rad trainieren möchte oder halt nicht oder kaum.
Verständnis entwickelt sich oft erst, wenn man bestimmte Abläufe selbst erlebt hat, die "Welt" oder eine bestimmte Sache aus einem besonderen Blickwinkel gesehen oder beurteilt hat usw. usf..
Viele Menschen kennen Radfahren nur vom Alltag her, wenn sie halt mal von einem zu einem andern Ort kommen wollen, weil sie da was zu erledigen haben.
Alle Schaltjahr mal ist evt. eine Radtour angesagt, aber es wird dann oft auf Radwegen gefahren oder landwirtschaftlichen Wegen und relativ einsamen Straßen.
Fährt man nur ab und zu und kann und will man nicht allzu viele Kilometer abspulen, dann ist das nicht so schwer in vielen Gegenden.
Da ist es auch nicht so schlimm, wenn man relativ häufig ähnliche Wege und Straßen nutzt.
Man fährt ja sehr selten und die letzte Tour ist lange her oft.
Ganz anders ist da doch die Welt von uns Vielfahrern.
Wir bewältigen ganz andere Strecken.
Wir fahren zu ganz anderen Zeiten.
Wir fahren ungleich häufiger und länger.
Wir möchten manchmal bzw. manche öfter auch mal in der Gruppe unterwegs sein, damit wir uns unterhalten können.
Tja und zu diesem Zweck müssen wir uns hören können und es wäre auch nicht schlecht, wenn wir uns dabei sähen.
Da ist es doch klar, dass wir dann auch mal nebeneinander fahren.
Und es ist auch menschlich, dass wir nicht sofort hektisch auseinanderspringen, sobald wir Fahrgeräusche hinter uns wahrnehmen u.ä..
Wir kennen aus Erfahrung viele Ecken, wo wir genau wissen, wenn ich da jetzt auf den Radweg fahre, dann lassen die mich an einer Stelle, wo dieser endet oder auf die andere Straßenseite geführt wird o.ä. nicht so einfach das machen, ob jetzt aus Egoismus, Unachtsamkeit oder was weiß ich aus welchen Gründen noch.
Also bleiben viele von uns öfter auf der Straße, wenn ein bestimmter Radwegabschnitt kommt.
Ich mache es oft so, dass ich Abschnitt von vornehrein meide, wo ich weiß, dass recht wahrscheinlich ist, dass sich Autofahrer über mich aufregen werden oder es für mich ziemlich unbequem zu fahren wird oder gefährlich oder die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich recht oft anhalten muss.
Wenn man sich gut auskennt geht das ganz gut.
Selbst in eigentlich fremden Gegenden, weil man ein Gespür dafür bekommt wie der Charakter einer Gegend ist und sich höchstwahrscheinlich entwickeln wird.
Man kann reagieren, wenn man wahrnimmt z.B. das hier ist zwar eine Bundestraße, aber da fährt es sich noch recht sicher als Radfahrer, aber wenn eine größere Stadt oder Ortschaft kommt, könnte sich das rasch ändern.
So können wir reagieren und dann halt zusehen, dass wir diese Straße verlassen.
Andere, die nicht, kaum oder nie auf dem Rad trainieren können viele unserer Verhaltensweisen kaum wirklich nachempfinden.
Sie können oft auch nicht wirklich nachempfinden, warum wir etwas mit Freude tun, was ja auch anstrengend ist oder zumindest sein kann, was man ja viellicht auch nicht so ohne weiteres machen würde, wenn ein anderer sagen würde so du machst das jetzt oder gar du musst das jetzt machen.
Fast jeder von uns Ausdauersportlern weiß auch, dass es einen Übergangsbereich gibt, den wir auch mal verlassen:
Wenn wir bestimmte Grenzen überschreiten, dann wird aus Spaß und Freude am Training durchaus auch mal Qual.
Wer nie Ausdauersportler war oder Vergleichbares aus anderen Bereichen kennt, der kann das kaum nachfühlen und auch kaum verstehen.
Zum Glück müssten die meisten Menschen Vergleichbares aber kennen.
Es ist ja auch oft so in der Arbeitswelt oder in der Schule oder Ausbildung.
Man hat Freude und Spaß daran sein Pensum abzuspulen.
Man ist davon begeistert, welche Grenzen man dabei überschritten hat, aber manchmal hat man auch Grenzen überschritten, die aus der Sache mehr eine Qual machen.

So alles ein bisschen durcheinader geworden vermutlich, aber mein Fahrrad ruft nach mir :-).

Angenehmen Tag!

Thomas

triti 16.07.2017 06:46

Dann bin ich mal der Spielverderber.
Ich muss sagen, ich fand es stellenweise witzig und ich kann auch teilweise Landwirte verstehen, die teilweise am Sonntag arbeiten müssen und dann hinter Rennradfahrer herdackeln müssen.
Man bricht sich sicherlich keinen Zacken aus der Krone, wenn man mal rechts ranfährt und Auto oder Trecker kann überholen.
Gegenseitige Rücksichtnahme und Selbstreflexion schaden eher nicht.

ThomasG 16.07.2017 06:54

Zitat:

Zitat von triti (Beitrag 1316617)
Dann bin ich mal der Spielverderber.
Ich muss sagen, ich fand es stellenweise witzig und ich kann auch teilweise Landwirte verstehen, die teilweise am Sonntag arbeiten müssen und dann hinter Rennradfahrer herdackeln müssen.
Man bricht sich sicherlich keinen Zacken aus der Krone, wenn man mal rechts ranfährt und Auto oder Trecker kann überholen.
Gegenseitige Rücksichtnahme und Selbstreflexion schaden eher nicht.

Da gebe ich Dir Recht!
Ich sehe auch immer zu, dass ich den Menschen das Leben nicht unnötig schwer mache.
Auf landwirtschaftlichen Wegen bemühe ich mich immer sehr darum anderen nicht die Möglichkeit zu verbauen an mir vorbeizukommen bzw. sehe zu, dass das möglichst immer zügig geht.
Da muss man auch sehr aufmerksam sein, um das hinzubekommen.
Da schüttele ich öfter innerlich mit dem Kopf wie unaufmerksam manche Menschen durch Orte fahren, wo sie eigentlich ganz genau wissen müssten da wollen oder müssen auch viele andere durch bzw. es müssen nicht viele sein es reicht, wenn es sein kann, dass einer auftauchen wird.

Schönen Sonntag!

tandem65 16.07.2017 09:20

Zitat:

Zitat von ritzelfitzel (Beitrag 1316544)
Mitten im Intervall eine rote Ampel? :confused:

Das wäre vielleicht ein Anlass eine geeignete Trainingsstrecke zu suchen.:Huhu:
Da habe ich tatsächlich wenig Verständnis für.
Bedarfsampeln, die nicht auf Fahrräder reagieren, dazu bekenne ich mich. Eine solche habe ich auf dem Arbeitsweg. Samstags wird die recht regelmässig bei Rot überfahren, wenn mein Gegenverkehr grün bekommt und natürlich kein Auto mit mir an der Ampel steht.

Raimund 16.07.2017 14:51

Zitat:

Zitat von triti (Beitrag 1316617)
(...)
Man bricht sich sicherlich keinen Zacken aus der Krone, wenn man mal rechts ranfährt und Auto oder Trecker kann überholen.
Gegenseitige Rücksichtnahme und Selbstreflexion schaden eher nicht.

Ok! Das sehe ich auch so, wenn der Radfahrer langsamer als der Trecker ist (s. mein thread von oben...!).

Wie sieht es denn damit aus, wenn ich zeitig in den Unterricht muss und morgens ein Trecker vor mir auf der Landstraße mit 40 km/h daher tuckelt. Sollte er auch die nächste Gelegenheit nutzen, um rechts ranzufahren und mich vorbeizulassen?

Silversky 16.07.2017 15:44

Zitat:

Zitat von Raimund (Beitrag 1316700)
Ok! Das sehe ich auch so, wenn der Radfahrer langsamer als der Trecker ist (s. mein thread von oben...!).

Wie sieht es denn damit aus, wenn ich zeitig in den Unterricht muss und morgens ein Trecker vor mir auf der Landstraße mit 40 km/h daher tuckelt. Sollte er auch die nächste Gelegenheit nutzen, um rechts ranzufahren und mich vorbeizulassen?

Das kommt bei uns im Landkreis (Nähe München) sogar häufig vor. Wenn ein Landwirt merkt das hinter ihm schon eine Kolonne von 10 Autos ist, dann fahren die recht häufig mal rechts ran und lassen die Autos vorbei bevor sie ihre Fahrt fortsetzen


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