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Klugschnacker 23.04.2022 19:09

Plattfuß wechseln im Rennen: Ditlev-Methode
 
Wenn Du im Rennen einen Plattfuß hast, funktioniert die Ditlev-Methode wie folgt. Magnus Ditlev hat sie beim Ironman Texas 2022, auf dem Rad in Führung liegend, praktiziert.

1. Allmählich abbremsen und an den rechten Rand der Straße rollen.
2. Mit dem Rad zwischen den Beinen eine Minute in die Gegend schauen.
3. Absteigen und eine Minute in die Gegend schauen.
4. Das Rad 10 Meter schieben.
5. Abwechselnd den linken und rechten Arm heben mit Blick auf ein Kameramotorrad
6. Einen skeptischen Blick auf die Rahmenbox mit dem Flickenset werfen.
7. Dort an einem Klebeband herumknibbeln.
8. Den Tacho anhalten.
9. Vorderrad ausbauen.
10. Mit dem Vorderrad in der Hand einige Meter vom Rad weg latschen.
11. Abwechselnd den linken und rechten Arm heben mit Blick auf ein Kameramotorrad.

Den Rest habe ich nicht mitbekommen. Weiß jemand mehr? :8/

sabine-g 23.04.2022 19:18

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

iChris 23.04.2022 19:20

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1656813)
Wenn Du im Rennen einen Plattfuß hat, funktioniert die Ditlev-Methode wie folgt. Er hat sie beim Ironman Texas 2022, auf dem Rad in Führung liegend, praktiziert.

1. Allmählich abbremsen und an den rechten Rand der Straße rollen.
2. Mit dem Rad zwischen den Beinen eine Minute in die Gegend schauen.
3. Absteigen und eine Minute in die Gegend schauen.
4. Das Rad 10 Meter schieben.
5. Abwechselnd den linken und rechten Arm heben mit Blick auf ein Kameramotorrad
6. Einen skeptischen Blick auf die Rahmenbox mit dem Flickenset werfen.
7. Dort an einem Klebeband herumknibbeln.
8. Den Tacho anhalten.
9. Vorderrad ausbauen.
10. Mit dem Vorderrad in der Hand einige Meter vom Rad weg latschen.
11. Abwechselnd den linken und rechten Arm heben mit Blick auf ein Kameramotorrad.

Den Rest habe ich nicht mitbekommen. Weiß jemand mehr? :8/

Ich glaube da muss man nicht mehr wissen :Cheese:
Bei FB haben sie das gerade nochmal gepostet gehabt - hatte wohl keine Lust selber Hand anzulegen. Aber er hat wenigstens nicht die Verpflegung verloren. :Lachanfall:
Eigentlich müssten sie ihn für Litering direkt noch disqualifizieren.

Michael Skjoldborg 23.04.2022 19:21

Kann man hier bei racetime 4:53 sehen.

schnodo 23.04.2022 19:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1656813)
1. Allmählich abbremsen und an den rechten Rand der Straße rollen.
...
11. Abwechselnd den linken und rechten Arm heben mit Blick auf ein Kameramotorrad.

Den Rest habe ich nicht mitbekommen. Weiß jemand mehr? :8/

Klar doch: Der Mann vertraut dem Prozess! In den allermeisten Fällen ist das die goldrichtige Wahl. :Cheese:

Helmut S 23.04.2022 19:45

Ich hab‘s auch gesehen. Sehr cremig. :Lachen2:

Vielleicht hatte er aber auch einfach keinen zweiten Plattfluß zum Wechseln mit. Sind ja wegen der Lieferkettenoroblematik im Moment auch Mangelware :Cheese:

:Blumen:

Onnomax 23.04.2022 19:59

Selbst wenn man berücksichtigt dass die voll im Rennenmodus sind und ein Pulsschlag bis zum Hals haben und voll unter Adrenalin stehen kann ich das nicht begreifen. Wie kann man Monat um Monat 30 Stunden die Woche trainieren und nicht insgesamt davon 40 Minuten drauf verwenden dass man zwei oder dreimal übt einen Reifen zu wechseln.

DocTom 23.04.2022 21:13

Er wollte nur Handschuhe haben, damit die Fingernägel nicht abbrechen.

Sollte man als Pro doch können, Reifen flicken. Kann selbst LS, Frodeno und Co schnell!

Klugschnacker 23.04.2022 21:32

Aus dem Zielinterview:
Der platte Reifen war so beschädigt, dass ein Schlauchwechsel nicht in Frage kam. Der Support brachte einen neuen Reifen.
:Lachen2:

Oscar0508 23.04.2022 21:37

Das sollte man doch wirklich können.....
Die einzigen Plattfüße im Jahr waren bei mir immer beim Eiermann in Roth und ich konnte Clincher Schläuche in 2:30 Minuten einschließlich aufpumpen wechseln.

marse 23.04.2022 21:52

Zitat:

Zitat von Oscar0508 (Beitrag 1656836)
Das sollte man doch wirklich können.....
Die einzigen Plattfüße im Jahr waren bei mir immer beim Eiermann in Roth und ich konnte Clincher Schläuche in 2:30 Minuten einschließlich aufpumpen wechseln.

Zielinterview gehört?

LidlRacer 23.04.2022 22:16

Zitat:

Zitat von marse (Beitrag 1656837)
Zielinterview gehört?

Arnes letztes Posting zu lesen hätte auch gereicht.

Ausdauerjunkie 23.04.2022 23:38

Da gibt es einen 2–fachen deutschen Ironman Hawaii Sieger, der stand mit einem Ästchen in der Hand weinend am Straßenrand in Hawaii. :Lachen2:
Das Reifen wechseln/ reparieren Problem gibt‘s schon länger.:Cheese:

Hafu 24.04.2022 07:47

Weiß jemand, welche Reifen Ditlev gefahren ist, ob es ein TL-Setup war?

Nachdem man im Video-Ausschnitt, den Michael Skioldborg verlinkt hat, keine Dichtmilch sprtzen sieht und Ditlev auch keine Anstalten unternimmt, den Reifen in die optimale Lage zur Selbstabdichtung (abhängig von der Lokalisation des Defektes) zu bringen, vermute ich klassische Reifen-Schlauch-Kombi.

Grundsätzlich muss man (auch zur Entschuldigung) sagen, dass ein Reifendefekt bei Profis zwar ärgerlich ist, aber auch anders zu bewerten ist, als bei einem Amateur, der nur eine Langdistanz im Jahr macht und dafür auch viel Geld investiert hat.

Bei einem 70.3-Wettkampf (und auch bei gut besetzten Langdistanzen) kostet auch ein perfekter Reifenwechsel soviel Zeit, dass das Rennen oft gelaufen ist und es danach allenfalls noch ums Finishen bzw. um Schadensbegrenzung geht.

Und da die Schwimm-Rad-Kombi bis zum aufgetretenen Defekt die Muskeln kaum zerstört (im Gegensatz zu einem auf Anschlag gelaufenen Halbmarathon oder gar Marathon), ist bei einem Reifendefekt ein DNF oft sinnvoller (und Ummeldung auf den nächsten passenden WEttkampf ein bis zwei Wochen später) als ein perfektes Pannenkit für alle Eventualitäten mitzuschleppen.

Junior hatte bei vielen Wettkämpfen in den letzten Jahren überhaupt kein Pannenkitt mehr dabei (keine Pumpe, kein Ersatzreifen, keine Reifenheber). Allerdings haben wir auch das Setup bei ihm mittlerweile so optimiert (mit extrem pannensicheren Reifen, die dafür vom Rollwiderstand nicht zu den allerschnellsten gehören) und einem RAce-Sealant, das auch größere Löcher selbständig abdichten kann).

Ditlev scheint sich mit dem Pannenszenario noch nicht ganz vertraut gemacht haben, im Sinne eines Plan B: er scheint was dabei zu haben, aber weiß nicht, ob er sich die Mühe machen soll, einen Pannenbehebungsversuch auch nur zu versuchen. Richtig professionell wirkt das nicht, zumal -wie der weitere Verlauf des Rennens zeigt- er fest entschlossen ist, das Rennen auch zu beenden.

Kampfzwerg 24.04.2022 08:42

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1656834)
Aus dem Zielinterview:
Der platte Reifen war so beschädigt, dass ein Schlauchwechsel nicht in Frage kam. Der Support brachte einen neuen Reifen.
:Lachen2:

Vorsicht lifehack. ;)
Eine Riegelverpackung hat schon manchem die Reise, oder Radfahrt gerettet.
Keine optimale Lösung, aber besser als 8 Minuten und in dem Fall ärgerlicherweise den äußerst wahrscheinlichen IM Sieg zu verlieren.

Happy Sunday

dr_big 24.04.2022 09:21

Zitat:

Zitat von Onnomax (Beitrag 1656823)
Selbst wenn man berücksichtigt dass die voll im Rennenmodus sind und ein Pulsschlag bis zum Hals haben und voll unter Adrenalin stehen kann ich das nicht begreifen. Wie kann man Monat um Monat 30 Stunden die Woche trainieren und nicht insgesamt davon 40 Minuten drauf verwenden dass man zwei oder dreimal übt einen Reifen zu wechseln.

Hast du im Rennen immer einen Ersatzreifen dabei?

(Ich schon, mit meinen altmodischen Schlauchreifen)

Onnomax 24.04.2022 10:12

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1656864)
Hast du im Rennen immer einen Ersatzreifen dabei?

(Ich schon, mit meinen altmodischen Schlauchreifen)

Was meinst du genau?
Schlauch und Kartusche - ja klar.
Ersatzmantel - natürlich nicht.

Ob und wie gut ich unter Adrenalin und voll geschwitzt in einer Wettkampf Situation ein Reifen wechseln könnte weiß ich natürlich nicht.
Ist toi toi toi noch nicht vorgekommen und ist mit Sicherheit etwas anderes als wenn man es in aller Seelenruhe zu Hause auf der Gartenliege sitzend übt:)

Hafu 24.04.2022 10:23

Der Zeitpunkt des Defektes bei Ditlev war im übrigen ideal für die Nutzung von Linern: es waren gerade noch 10 Minuten bis T2 zu fahren: bei einem TL-Setup mit innenliegendem Vittoria Air-Liner hätte man die Distanz problemlos mit minimalem Zeitverlust durch etwas höheren Rollwiderstand ohne anzuhalten weiterfahren können.

Auch bei geklebten Schlauchreifen hätte man in dieser Situation keine Wechselaktion mehr veranstalten müssen.

su.pa 24.04.2022 13:45

Will nicht extra ein neues Thema aufmachen, aber gestern hat ein junger Deutscher die Challenge Gran Canaria gewonnen, was man nicht unterschlagen sollte in einem Tri-Forum :Huhu:

Weiß jemand was zu Mika Noodt? Im letzten Jahr war er auch irgendwo schonmal recht weit vorn dabei. Weiß aber nicht mehr wo.

sabine-g 24.04.2022 13:47

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1656889)

Weiß jemand was zu Mika Noodt? Im letzten Jahr war er auch irgendwo schonmal recht weit vorn dabei. Weiß aber nicht mehr wo.

11. bei der IM-70.3-WM in St. George 2021 und bester Deutscher glaub ich

iChris 24.04.2022 19:53

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1656890)
11. bei der IM-70.3-WM in St. George 2021 und bester Deutscher glaub ich

+ Sieg beim 70.3 in Frankreich und 2. auf Lanzarote. Ganz unbekannt ist er nicht mehr :Cheese:

mamoarmin 25.04.2022 08:47

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1656859)
Weiß jemand, welche Reifen Ditlev gefahren ist, ob es ein TL-Setup war?

Nachdem man im Video-Ausschnitt, den Michael Skioldborg verlinkt hat, keine Dichtmilch sprtzen sieht und Ditlev auch keine Anstalten unternimmt, den Reifen in die optimale Lage zur Selbstabdichtung (abhängig von der Lokalisation des Defektes) zu bringen, vermute ich klassische Reifen-Schlauch-Kombi.

Grundsätzlich muss man (auch zur Entschuldigung) sagen, dass ein Reifendefekt bei Profis zwar ärgerlich ist, aber auch anders zu bewerten ist, als bei einem Amateur, der nur eine Langdistanz im Jahr macht und dafür auch viel Geld investiert hat.

Bei einem 70.3-Wettkampf (und auch bei gut besetzten Langdistanzen) kostet auch ein perfekter Reifenwechsel soviel Zeit, dass das Rennen oft gelaufen ist und es danach allenfalls noch ums Finishen bzw. um Schadensbegrenzung geht.

Und da die Schwimm-Rad-Kombi bis zum aufgetretenen Defekt die Muskeln kaum zerstört (im Gegensatz zu einem auf Anschlag gelaufenen Halbmarathon oder gar Marathon), ist bei einem Reifendefekt ein DNF oft sinnvoller (und Ummeldung auf den nächsten passenden WEttkampf ein bis zwei Wochen später) als ein perfektes Pannenkit für alle Eventualitäten mitzuschleppen.

Junior hatte bei vielen Wettkämpfen in den letzten Jahren überhaupt kein Pannenkitt mehr dabei (keine Pumpe, kein Ersatzreifen, keine Reifenheber). Allerdings haben wir auch das Setup bei ihm mittlerweile so optimiert (mit extrem pannensicheren Reifen, die dafür vom Rollwiderstand nicht zu den allerschnellsten gehören) und einem RAce-Sealant, das auch größere Löcher selbständig abdichten kann).

Ditlev scheint sich mit dem Pannenszenario noch nicht ganz vertraut gemacht haben, im Sinne eines Plan B: er scheint was dabei zu haben, aber weiß nicht, ob er sich die Mühe machen soll, einen Pannenbehebungsversuch auch nur zu versuchen. Richtig professionell wirkt das nicht, zumal -wie der weitere Verlauf des Rennens zeigt- er fest entschlossen ist, das Rennen auch zu beenden.

Moin Hafu,
würdest Du uns das Reifensetup mit der Milch teilen....

Hafu 25.04.2022 09:05

Zitat:

Zitat von mamoarmin (Beitrag 1657000)
Moin Hafu,
würdest Du uns das Reifensetup mit der Milch teilen....

Tubeless + Conti5000 + StansNoTube-Race-Sealant.

Das Race-Sealant enthält feste Latexpartikel und dichtet so große Löcher ab, dass es (im Gegensatz zu normaler Dichtmilch kaum über das Ventilloch eingefüllt werden kann, weil es selbst große Spritzen sofort verstopft.

Airliner hatte Frederic die letzten zwei Jahre noch nicht im Einsatz, aber das wäre noch eine Upgrade-Möglichkeit, wenn es doch mal eine Reifenpanne geben sollte. An meinen eigenen Rädern und denen meiner Frau fahren wir mittlerweile großteils Tubeless mit zusätzlichen Airlinern. Die sind z.B. auch hilfreich, dass der Reifen, wenn man ein Laufrad längere Zeit nicht gefahren ist und der Luftdruck sinkt, sich nicht von der Flanke löst. Mit verbauten Linern kann man dann den Tubelessreifen trotzdem ohne Booster mit einer normalen Pumpe aufpumpen.

Steppison 25.04.2022 13:22

Danke für die Infos HaFu.

Ein kurzer Blick auf die aktuellen Preise hat leider meine Umrüstlust etwas gebremst. Ich werde es aber so in Erinnerung behalten, dann kann ich mir auch Schlauch usw. sparen. Mit den Linern und Tubeless wahrscheinlich dann eine "finale Lösung" für meine Wettkämpfe, wo ggf. auch mal die letzten Kilometer auf dem Liner gefahren werden könnten, wenn der Reifen wirklich richtig defekt ist.

Helmut S 25.04.2022 13:31

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1657049)
[...]wo ggf. auch mal die letzten Kilometer auf dem Liner gefahren werden könnten, wenn der Reifen wirklich richtig defekt ist.

So ein ähnliches Thema hatten wir bzgl. des Vittoria Liners schon mal.

In dem Thread gibt es u.a. auch zwei Links zu YT.

In dem einen fährt Simon von GCN mehr oder weniger souverän auf dem Liner. :cool:

Der "Normalo" von road.cc hat da schon mehr Probleme. :Lachen2:

:Blumen:

Steppison 25.04.2022 14:17

Ok danke für die zwei Links zu YT. Also im Zweifel hilft es bei einem schnellen Luftverlust mehr als anständig anhalten zu können und ggf. kann man noch von einer Gefahrstelle weghumpeln und in Ruhe ?!? einen Schlauch einziehen ?!?. Da wäre ja dann der Liner im Weg. Und mal so das Fahrverhalten mit Liner ohne Luft würde ich mit den Carbonfelgen auch nicht ausprobieren wollen. Eine ramponierte Carbonfelge wäre mir dann auch keine zwei Minuten oder sonst was wert. Bei einem Profi ist das sicher eine andere Abwägung.

Hafu 25.04.2022 14:21

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1657049)
...
Ein kurzer Blick auf die aktuellen Preise hat leider meine Umrüstlust etwas gebremst. Ich werde es aber so in Erinnerung behalten, dann kann ich mir auch Schlauch usw. sparen. Mit den Linern und Tubeless wahrscheinlich dann eine "finale Lösung" für meine Wettkämpfe, wo ggf. auch mal die letzten Kilometer auf dem Liner gefahren werden könnten, wenn der Reifen wirklich richtig defekt ist.

Ich hab' jetzt insgesamt 8 Laufräder mit Airlinern ausgestattet (die zum Glück mehrfach verwendbar sind, also länger halten sollten als der Reifen) und das ist in der Tat ein Kostenfaktor.
Allerdings ist es bei Vittoria so, dass auch noch ein spezielles Tubelessventil mit seitlichen Luftauslasslöchern beim Linerset dabei ist, so dass man diese Ausgabe spart, wenn man gleich von vorhnherein Liner bei der TL-Umrüstung einsetzt. Da für so ein TL-Ventil auch an die 10,-€ auf gerufen werden (keine Ahnung warum) relativiert sich der Preis von 34,-€ pro Liner etwas.

Weil ich von Natur aus (bzw. als Relikt aus Studentenzeiten) sparsam bis geizig bin, habe ich, angeregt von einer von Doctom angestoßenen Diskussion auch mal PE-Rundschlauch von ebay bestellt und teste den zur Zeit installiert auf einem Laufradsatz. In 20mm-Breite (für 25mm-Reifen) kostet der quasi nichts (50 Meter haben glaube ich inklusive Versand knapp über 20,-€ gekostet und reichen für 25 Laufräder) und er wiegt sogar weniger als die Original-Vittoria-Airliner. In der Toscana bin ich mit solchen Trainingslaufrädern jetzt 2 Wochen rumgerollt. Der PE-Rundschaum ist etwas weicher als das Vottoria-Material, so dass die Notlaufeigenschaften mutmaßlich etwas schlechter sind, aber er drückt einen fast platten Reifen zumindest genauso gut an die Felge, so dass sich die gewünschte Hilfe beim Aufpumpen und Einploppen des Reifens in gleicher Weise ergibt wie beim teureren Original.

Hafu 25.04.2022 14:30

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1657057)
...ggf. kann man noch von einer Gefahrstelle weghumpeln und in Ruhe ?!? einen Schlauch einziehen ?!?. Da wäre ja dann der Liner im Weg. Und mal so das Fahrverhalten mit Liner ohne Luft würde ich mit den Carbonfelgen auch nicht ausprobieren wollen. Eine ramponierte Carbonfelge wäre mir dann auch keine zwei Minuten oder sonst was wert. Bei einem Profi ist das sicher eine andere Abwägung.

Schlauch bekommt man bei der Linerlösung ziemlich sicher keinen mehr rein, weil ohne Werkzeug bekommt man den Reifen nicht mehr über den Felgenrand gehebelt. Bei manchen Reifen kann das im Pannenfall selbst ohne Liner ein Riesenproblem darstellen.

Vittoria erlaubt durchaus auch mal 20 bis 30km (in reduziertem Tempo) auf dem defekten Reifen weiter zu rollen.

Die Option Tubeless-Pannensets einzusetzen hat man ja auch noch, wenn man im Wettkampf das Pech hat, dass der Defekt ziemlich zu Beginn des Radfahrens passiert.

tiko 25.04.2022 15:08

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1657059)
Ich hab' jetzt insgesamt 8 Laufräder mit Airlinern ausgestattet (die zum Glück mehrfach verwendbar sind, also länger halten sollten als der Reifen) und das ist in der Tat ein Kostenfaktor.
Allerdings ist es bei Vittoria so, dass auch noch ein spezielles Tubelessventil mit seitlichen Luftauslasslöchern beim Linerset dabei ist, so dass man diese Ausgabe spart, wenn man gleich von vorhnherein Liner bei der TL-Umrüstung einsetzt. Da für so ein TL-Ventil auch an die 10,-€ auf gerufen werden (keine Ahnung warum) relativiert sich der Preis von 34,-€ pro Liner etwas.

Interessant! Ist denn bei der Lösung mit Linern noch Pannenmilch nötig oder kann man dann auf die Sauerei mit der Milch verzichten? Dann könnte man sich auch den regelmäßigen Tausch der Pannenmilch (mache ich vorsichtshalber alle 2 Monate) sparen...

Hafu 25.04.2022 17:00

Zitat:

Zitat von tiko (Beitrag 1657067)
Interessant! Ist denn bei der Lösung mit Linern noch Pannenmilch nötig oder kann man dann auf die Sauerei mit der Milch verzichten? Dann könnte man sich auch den regelmäßigen Tausch der Pannenmilch (mache ich vorsichtshalber alle 2 Monate) sparen...

Pannenmilch würde ich trotzdem nutzen. Senkt einfach nochmal das Risiko eines weitgehenden Luftverlustest. Auch eine Abdichtung mit drei oder vier bar ist immer noch besser zu fahren als null bar mit den Notlaufeigenschaften des Liners.
Die Sauerei bei der Montage ist eher noch etwas größer, weil das Aufziehen der Reifen schwieriger ist, und mit Liner weniger Platz für die Pannenmilch bleibt, sich im gesamten Reifen zu verteilen. Sollte man definitiv nicht auf 'nem Teppichboden machen, sondern eher outdoor.
Bei dichten Reifen fülle ich die Pannenmilch nur alle vier bis fünf Monate nach.

Wie das Nachfüllen mit dem Race-Sealant funktionierten soll, dass man kaum durch das Ventil mit abgeschraubtem Kopf bekommt, weiß ich noch nicht. Eventuell fülle ich da nur Standarddichtmilch nach und hoffe, dass die Latexpartikel zur zusätzlichen Abdichtung größerer Löcher noch in genügender Anzahl im Rest der alten Pannenmilch rumschwirren.

tiko 25.04.2022 17:57

Danke für die Infos. Ich werde die Liner-Lösung auch mal probieren!

chris.fall 26.04.2022 11:40

Moin,

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1656859)
(...)
Junior hatte bei vielen Wettkämpfen in den letzten Jahren überhaupt kein Pannenkitt mehr dabei (keine Pumpe, kein Ersatzreifen, keine Reifenheber).
(...)

das ist wegen der genannten Argumente eine nachvollziehbare Entscheidung, die bei den Rennen, bei denen Dein Junior startet, im Pannenfall (hoffentlich!?) keine Konsequenzen außer einem DNF hat.

Aber wenigstens für "uns Bratwürste" gebe ich das Folgende zu bedenken: Auch wenn es sich wegen einer Panne nicht mehr lohnt, ein Rennen zu Ende zu bringen, kann es wirklich blöd sein, mitten in der Pampa zu stehen und da aus eigener Kraft nicht mehr weg zu kommen.

So ist es mir jedenfalls mal bei einer "Dorf-Volksdistanz" so ergangen. Weil das Rennen im Pannenfall ja eh gelaufen gewesen wäre, hatte ich zum ersten und dann auch einzigen Mal nichts dabei. Dann kam auch prompt richtig schön weit weg von T2 eine Panne und ich musste ganz schöne Klimmzüge veranstalten, um wieder "nach Hause" zu kommen.

Ansonsten herzlichen Dank für Deine Erfahrungsberichte!

Viele Grüße,

Christian

mamoarmin 26.04.2022 12:14

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1657004)
Tubeless + Conti5000 + StansNoTube-Race-Sealant.

Das Race-Sealant enthält feste Latexpartikel und dichtet so große Löcher ab, dass es (im Gegensatz zu normaler Dichtmilch kaum über das Ventilloch eingefüllt werden kann, weil es selbst große Spritzen sofort verstopft.

Airliner hatte Frederic die letzten zwei Jahre noch nicht im Einsatz, aber das wäre noch eine Upgrade-Möglichkeit, wenn es doch mal eine Reifenpanne geben sollte. An meinen eigenen Rädern und denen meiner Frau fahren wir mittlerweile großteils Tubeless mit zusätzlichen Airlinern. Die sind z.B. auch hilfreich, dass der Reifen, wenn man ein Laufrad längere Zeit nicht gefahren ist und der Luftdruck sinkt, sich nicht von der Flanke löst. Mit verbauten Linern kann man dann den Tubelessreifen trotzdem ohne Booster mit einer normalen Pumpe aufpumpen.

Vielen Dank...


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