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TriSG 15.04.2018 13:38

FTP Tests doch nicht so aussagekräftig?
 
Hallo zusammen,

da ich kommende Woche nochmal einen FTP Test fahren wollte, stellte ich mir die Frage ob den Standarttest oder aber mal wirklich versuchen den zuletzt errechneten FTP Wert versuchen 60 min lang zu drücken und ggf die letzten 20 Minuten zu steigern.

Bei der Recherche, wie ich das am besten anstelle (einfahgren, Vorbelastung) bin ich auf folgenden Artikel gestoßen.
http://www.radsport-news.com/freizei...ews_107146.htm

Aussage des Artikels ist, dass nur bei einem Teil der Athleten verlässliche Ergebnisse heraus kommen.
Das man einen FTP Test zu Hause sicher nicht auf eine Stufe mit einem Laktat Stufen Test stellen kann ist mir klar, aber das liest sich eher so, als wenn die Hälfte der Leute mit dem Test erstmal gar nicht groß was anfangen könnten?

Oder hat der Autor aus eigenem Interesse (bietet selber Laktat Tests an) die Wertigkeit runtergemacht?
Wie seht ihr das?

Und wie würdet ihr sonst so einen 60 minütigen Test fahren?
Dort wird auch geschrieben, man solle bei 60 min Allout noch 5% abziehen um den Steady State zu haben? oder verwechsel ich da jetzt was?

Olli 15.04.2018 14:49

Also, ich habe schon mehrer FTP Test recht Zeitnahe mit nen Stuffentest mit Spiro gemacht, und der FTP Wert lag immer in etwar so wie meine Schwelle, vielleicht plus minus 5-7Watt Abweichung, so ein Test ist ja auch immer ne Momentaufnahme, und Schwankt immer etwas, interessant sind die Werte über mehrere Monata oder in der nächsten Saison zu vergleichen, ob sich die Form entwickelt hat.

felixb 16.04.2018 09:44

Das ist ja nun nichts neues.

Von den 20 min 95% zu nehmen, stimmt vielleicht für den Allrounder, nicht aber für den Marathon-Typ (wenig anaerobe Reserven bzw. Potential) oder Sprintertyp (viel anaerobes Potential).
Allein schon dadurch ergeben sich Abweichungen. Bei mir persönlich passen die 95% auch nur, wenn ich vorher die 5 min nicht (!) gefahren bin.

Die Aussage, dass der 2. Test meistens höher war/ist, ist ja auch völlig klar. Man kann die Zeit bzw. Leistung besser einschätzen und hat vor allen Dingen ein Ergebnis von Vorlauf, woran man sich halten oder messen kann.

Den Punkt
Zitat:

Was durchaus sinnvoll sein kann, ist das Beobachten einzelner funktionaler Leistungen aus Trainings- und Renn-Ergebnissen (z.B. 5 sek, 30 sek, 5 min, 20 min, 60 min) von Zeit zu Zeit. Diese funktionalen Daten zeigen, wo sich die Leistungsfähigkeit im Detail über die Zeit verändert. Zusätzliche physiologische Leistungs-Diagnostiken ergänzen diese Informationen, und beantworten die wichtige Frage, warum das so ist, und wo die Ansatzpunkt für Training und Wettkampf liegen.
kann man ja auch schlichtweg mit dem Monod & Scherrer Modell (CP-Modell) abdecken und damit würde ich auch viel eher arbeiten. Also 5min Test und 20 min Test einzeln und dann ausrechnen.

Bei mir persönlich gibt es aber noch einen gar nicht erwähnten Punkt. Ich mache meine Leistungstests - wenn man so will - eigentlich nur bei Einzelzeitfahren mit passendem Kurs. Ich bin ein ziemlicher Adrenalin-Typ. Auch wenn ich mich im Training schinden kann, so ist es im Wettkampf oft noch mal eine andere Hausnummer ... auch von den Schmerzen her :Lachen2:
Mit dem CP-Modell nach Monod & Scherrer kann man dann auch einfach Leistungen von unterschiedlichen Dauern verwenden, nicht nur CP 20, sondern auch CP10, CP15 oder was weiss ich.

Und natürlich ist es am Anfang eines Trainings auch schon mal so, dass man die "Schwellenleistung" ggf. auch nur 40,50 min oder so halten kann - das muss eben erst mal trainiert werden.
Ich persönlich mache quasi gar keine Leistungstests mehr außerhalb von Wettkämpfen, ich kenne die Intensität mit der Weile auf den einzelnen Stufen auch so ganz gut und kann sie einordnen (L2, L3, L4 ... ). Im Trainingsaufbau kommts dann ja auch nicht auf +-2 Watt an.

captain hook 16.04.2018 09:53

Monod Scherrer und fertig. Da hat hat man die Abschätzung inkl. Abfall zwschen den Zeitbereichen über mehrere Punkte.

Dass ein LD-Anbieter zu diesem Ergebnis kommen muss, halte ich für nachvollziehbar. Allerdings sind die meisten LDs so schlecht, dass ich JEDEM FTP Test mehr vertrauen schenken würde als JEDER kommerziellen Labor LD.

TriSG 16.04.2018 14:16

Danke, das hat mich dann schon mal ziemlich weiter gebracht.

Im Grunde hatte ich mir das so schon grob gedacht.
Monod und Scherer werde ich mir dann mal etwas genauer anschauen.

Da ich mich auch im Training sehr gut quälen kann, werde ich dann wohl einfach mal als kleine Gegenkontrolle 60 min ballern. Einfach auch mal um zu sehen wo die größten Potenziale noch versteckt sind. Laut TP passen zumindest meine 5sek. und 1min Leistung mal gar nicht zu 5/20/60 min.:Cheese:

scapin_de 16.04.2018 15:16

Bei mir mit 45 ist auch die FTP dann eher bei 98-99% der 20-Min-Leistung. Und: 20'-Test auf der Rolle fällt ca. 5-10% niedriger aus als draußen.

sabine-g 16.04.2018 17:41

ich habe ein paar FTP Tests gemacht und 2x einen 1h Test um den FTP Test zu verifizieren.
Ich bin nicht ganz dran gekommen aber fast.
(305 Soll, 297 Ist und 301 Soll und 294 Ist)

Excpt 24.04.2018 14:17

Die FTP ist sinngemäß definiert als die maximale Leistung bei Laktat steady-state.
Wie lange man dieses steady-state aufrecht erhalten kann, ist individuell und trainierbar, also nicht exakt 60min.


Die verschiedenen FTP Tests mögen nicht ganz genau sein, aber zumindest kann man sie häufig wiederholen (oder auch aus Trainingsdaten ableiten), was bei einer Leistungsdiagnostik wohl kaum jemand mehr als 2 mal im Jahr macht.
Persönlich finde ich es auch sehr hilfreich meine Bestleistungen über 5s bis 20min zu kennen, und zu sehen wie es sich entwickelt.

Also +1 für eigene FTP Tests von mir.


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