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Alt 28.08.2015, 21:14   #8
frimar
Szenekenner
 
Benutzerbild von frimar
 
Registriert seit: 07.09.2009
Ort: Kiel
Beiträge: 181
Zitat:
Zitat von la_gune Beitrag anzeigen
Oh ha ! Die Statik dazu würde mich interessieren...

Meine 5 Cent dazu:
Selbst Großwindkraftanlagen haben eine beschissene Ausbeute und ohne Subventionen gerechnet würden die nur Miese machen. Und das selbst an der Küste (also "on shore"). Im Landesinneren gibt es nur sehr wenige Standorte, die ansatzweise sinnvoll sind. Soweit zumindest meine inzwischen schon etwas veralteten Infos dazu (mein Vater hatte beruflich mit der Aufstellung von den Dingern zu tun).
Sorry, aber da muss ich (zumindest in Bezug auf Großwindkraftanlagen) gleich an mehreren Stellen widersprechen:
  1. Windenergieanlagen verfügen mit ca. 50% über einen der größten Wirkungsgrade aller energieerzeugenden Kraftwerke (zum Vergleich, ein AKW hat einen Wirkungsgrad von ca. 35%). Von einer "beschissenen (Energie-)Ausbeute" kann daher nun wirklich nicht die Rede sein.
  2. Ja, Windstrom muss subventioniert werden, um konkurrenzfähig zu sein. Das wäre allerdings überhaupt nicht nötig, wenn die anderen Kraftwerksarten alle Kosten, die deren Stromerzeugung (früher oder später) mit sich bringt, ebenfalls über den Strompreis refinanzieren müssten, so wie das bei der Windenergie der Fall ist.

Sehr anschaulich ist in Zusammenhang mit Punkt 2 immer der Vergleich mit Atomstrom (der vermeintlich günstigsten Energiequelle):
  • Castortransporte: die Transporte werden nicht über den Atomstrompreis gegenfinanziert, die zahlt der Bund oder die Länder (nach Schätzungen hat allein der Polizeieinsatz für den Castortransport im Jahr 2010 ca. 25 Mio. € gekostet - und die nächsten waren noch teurer!)
  • Lagerung des Atommülls (nach heutigen Schätzungen ca. 48 Mrd. €): die Rücklagen der Betreiber reichen nicht annähernd aus.
  • Rückbau: die Rücklagen der Betreiber für den Rückbau sind so dermaßen gering im Vergleich zu den voraussichtlich tatsächlich anfallenden Kosten, dass sich die Mehrkosten für den BER oder die hamburger Philharmonie dagegen geradezu lächerlich gering ausnehmen.
  • Versicherung: Kein AKW ist gegen Anlagenkollaps versichert, wie es für jede Windenergieanlage Pflicht ist. Die Versicherung könnte sich eh niemand leisten...
Wenn allein diese vier Punkte kostentechnisch bewertet und auf den Atomstrompreis draufgeschlagen werden würden, sähe die Bilanz ein wenig anders aus.

Bei Braunkohle sieht es nicht ganz so düster aus, aber auch hier werden die voraussichtlichen Folgekosten (Rückbau, Renaturierung,...) nicht ausreichend durch die Rücklagen der Betreiber gedeckelt; d.h der Kohlestrompreis würde real ebenfalls höher sein, wenn die Betreiber sich letztlich nicht auf den Staat verlassen würden, dass der am Ende mithilft. Von den darüber hinausgehenden Umweltproblemen will ich gar nicht erst anfangen.

Windenergie ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss und ohne konventionelle Kraftwerke geht es aktuell allein schon aus Netzstabilitätsgründen (noch) gar nicht. Nur die von Dir vorgebrachten Argumente höre ich jetzt schon seit vielen Jahren immer wieder, und sie waren damals schon nicht korrekt (und ja, ich bin in der Windkraft-Branche tätig ).

Grüße
Frimar

P.S.
Großwindanlagen unterscheiden sich ziemlich von Kleinwindanlagen, daher kann ich bei der eigentlichen Fragestellung des threads leider nicht helfen.
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