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Alt 06.06.2016, 12:37   #1956
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.264
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Zwei Fragen drängen sich noch auf:

1. Ist der christliche Glaube glaubwürdiger als der anderer Religionen?
Ich interessiere mich dabei vor allem für religiöse Argumente, weniger für wissenschaftliche. Gibt es beispielsweise Argumente dafür, warum Moses und Jesus mit ihren Aussagen näher an der Wahrheit seien als Mohammed? Mit welchem Kriterium ließe sich das entscheiden?

Danke für Eure Geduld.
Der Glaube, den ein tief religiöser Mensch ausstrahlt, ist (für mich) immer überzeugend und glaubwürdig. Was aber nicht immer den gleichen Respekt in mir hervorruft; meine tief gläubige Großtante, die das Christenum in seiner positivsten Weise von Menschenliebe und Mitgefühl interpretierte ist mir deutlich näher, als ein Zeuge Jehovas, der mit der gleichen inbrunst eine eingeengte, dogmatische Version des Christentums vertritt. Und so mancher IS-kämpfer ist höchst glaubwürdig in seinem fanatischen Glauben, andersgläubige ausrotten zu müssen.

Alle oben genannten sind glaubwürdig in ihrem Glauben, aber das hat nichts mit dem Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen bzgl. Religion zu tun. Glaube ist nun mal ein Gegenpol zu Wissen und Wahrheit. Wenn ich (an) etwas glaube, dann interessiert mich die Wahrheit gar nicht, da ich sie zu wissen glaube. Wenn ich andererseits die grundfeste des Glaubens der oben Genannten rational untersuche, kann ich je nach eigenem Wertekanon und Wissen zu verschiedenen Ergebnissen kommen - und ggf. alle widerlegen.


Zum Vergleich von Religionen: ich sehe zwischen den großen monotheistischen Religionen keinen großen Unterschied, alle stellen einen Anspruch auf allumfassende Wahrheit und unbedingtem Glauben - und machen dies formal oft an lächerlichen Details fest. Einen Unterschied gibt es für mich eher zu den Polytheistischen Religionen, wie es die alten Griechen und Römer, oder Hindus haben - durch die Aufspaltung in hunderte Gottheiten und Zuständigkeiten wirkt das ganze Glaubensgebäude irgendwie lockerer, weniger bedingungslos, weniger dogmatisch. Dadurch, daß diese Weltbilder vielfältiger sind, sind sie für mich auch näher an der "Wahrheit" (soweit es eine gibt) - das Leben, die Welt läßt sich nie auf eine Formel, ein Gott, eine Wahrheit reduzieren.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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