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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Sind Infusionen Doping?
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 04.03.2020, 09:37   #73
chris.fall
Keko-Bezwinger
 
Benutzerbild von chris.fall
 
Registriert seit: 11.03.2009
Ort: Browntown
Beiträge: 2.962
Moin,

Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Das Anti-Doping-System soll
(...)

Ich bin strikt gegen Doping. Es läuft aber etwas falsch, wenn bei den Profis jedes Jahr die Rekorde purzeln, und Altersklassen-Sportler wegen Wick Medinait und Kochsalzlösung schwer bestraft werden. Taten- und Machtlosigkeit bei den einen, Hysterie bei den anderen.


Und mal losgelöst von der Diskussion über die der Schwere der Strafe, finde ich, dass diese Regel auch so schon deutliche Einschränkungen für die breite Masse mitbringt, die ich in Relation zu der Anzahl der Leute, die durch diese Regel vom Dopen abgehalten werden sollen (also Profis, die nach der Kochsalzinfusion "für die Kamera" im Hinterzimmer Eigenblut oder EPO bekommen) nicht mehr angemessen finde:

Bei echten Notfällen sollte sich niemand auch nur eine Sekunde Gedanken darüber machen müssen, ob eine Infusion nun erlaubt ist oder nicht. Das gilt auch/besonders für Grenzfälle: Eine notwendige Behandlung erfolgt eventuell zu spät, weil der Patient noch über die Notwendigkeit/Regelkonformität mit dem Arzt diskutiert... Und wenn man glücklicherweise doch wieder schneller auf die Beine kommt als (auch vom Arzt) gedacht, hat man auf einmal auch noch ein Doping-Problem und mindestens einigen "Papierkram" an der Backe, wenn man sich regelkonform verhalten möchte. (Ich hatte Ende des letzten Jahres zusammen mit meiner Freundin einen schweren Radunfall. Da hätte ich ggf. nicht auch noch mit den Notärzten über die Sinnhaftigkeit von Infusionen diskutieren wollen und ich hätte erst recht keinen Bock gehabt, im Anschluss auch noch mit der NADA über die Regelkonformität der Behandlungen zu diskutieren. Da kommt nämlich auch so schon einiges auf einen zu: Krankenversicherung, Rentenversicherung, Antrag auf Reha, Warten auf Facharzt- und OP-Termine...)

Weiterhin werden durch diese Regel Massen von Leuten potentiell zu Dopingsündern: Diabetiker, chronisch Kranke (Interferon!...) Blut- und Plasmaspender... Wie auch die Diskusion hier gezeigt hat, sind gleichzeitig viele Ärzte für dieses Thema gar nicht sensibilisiert. Was ich ihnen auch überhaupt nicht vorwerfen mag. Ich finde, dass man froh sein sollte, dass sich sonntags bei schönstem Sommerwetter überhaupt jemand findet, der einem im Notfall wieder auf die Beine bringt. Die Regelkunde soll/muss man schon den Athleten überlassen, die auch die Verantwortung tragen.

Dass man beispielsweise bei einer Blutspende nach einer Bescheinigung fragen müsste, aus der hervorgeht, dass nur Blut entnommen aber nicht wieder eingeführt wird, um mit dieser dann eine TUE bei der NADA zu beantragen, halte ich wirklich für realitätsfern. Allein die Vorstellung entsprechender Diskussionen im "Spendemobil" hat für mich schon etwas von Realsatire.

Gleichzeitig werden für mich offenkundige Verstöße gegen diese Regel nicht verhindert und ich würde darauf wetten, dass das selbst durch die Veröffentlichung/Diskussion hier keine Konsequenzen haben wird.


Viele Grüße,

Christian
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Zitat:
Zitat von wieczorek Beitrag anzeigen
(...) Foren lesen macht langsam...
chris.fall ist offline   Mit Zitat antworten