Zitat:
Zitat von NiklasD
Was ich so gehört habe, sollen die Remote Tests von Inscyd, Hycys & PA ziemlich gut funktionieren und die Testergebnisse sollen ziemlich gut zu richtigen Diagnostiken passen.
Bei dem einen ist es natürlich näher dran als bei wem anderes, aber im Mittel sollen die schon gut sein.
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Ich kenne eine Forschungsarbeit (Nolte et al 2022), welche das Gegenteil findet:
Vergleicht man die Ergebnisse solcher mathematischen Modellierungen mit den parallel erhobenen Ergebnissen von klassischen Leistungsdiagnostiken (Dauerversuch), findet man große Ungenauigkeiten. Und zwar für das Radfahren, vor allem aber für das Laufen. Die Computersimulationen zeigten für viele Sportlerinnen und Sportler falsche Ergebnisse (Nolte).
Das ist aus meiner Sicht auch zu erwarten. Denn in die tatsächlich erbrachte Leistung spielen ganz viele Faktoren rein. Gemessen werden aber nur ganz wenige Größen, zum Beispiel Watt und Zeit. Alle anderen Einflussgrößen des komplexen Organismus werden einfach der Literatur entnommen. Sie sind aber nicht für alle Menschen gleich.
Daher ist das Ergebnis, welches der Computer ausspuckt, nicht mehr als eine
Abschätzung der Leistungsfähigkeit des Sportlers oder der Sportlerin.
Zu dieser grundsätzlichen Ungenauigkeit des mathematischen Modells kommt die Ungenauigkeit der Messung oben drauf:
Das Wattmessgerät zu Hause hat kann ungenau sein. Diese Ungenauigkeit kann bei verschiedenen Leistungsbereichen unterschiedlich ausfallen: Beispielsweise kann der Powermeter bei 200 Watt einen Fehler von +2% aufweisen, bei 350 Watt aber einen Fehler von -5%. Berechnet man Deine Leistung an der aeroben Schwelle (nahe 200 Watt) aufgrund einer kurzen Messung bei 350 Watt, kann sich ein erheblicher Fehler ergeben, den der Computer munter durch seine Berechnungen schleppt.
Deswegen bin ich ein Fan davon, reale Leistungen zu messen. Ein 10km-Wettkampf oder ein 5km-Testlauf oder ein reproduzierbarer CP20-Test sind oft näher an der Wahrheit für eine konkrete Person.