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Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 14.12.2023, 12:46   #1
uk1
Szenekenner
 
Registriert seit: 15.01.2020
Beiträge: 434
Herz und Gesundheit

Angeregt durch die Beiträge im Doping Thread mach ich hier mal einen Thread auf zum Thema Herz und Gesundheit.

Es ist so einfach das Ding schlägt und macht das was es machen soll, wie ich mit 56 Jahren erfahren musste ist es aber doch nicht so einfach.
Ein Unfall brachte alles ins Rollen.
Vor zwei Jahren hatte ich einen Unfall jede Menge Rippen durch, die zwei Wochen danach waren hart. Nach 4 Wochen nochmal zum MRT huch da sind ja auch zwei Brustwirbel durch, woher das kam, kann keiner sagen ich auch nicht. Nach 8 Wochen wieder Einstieg ins Training. Langsamer ruhiger Aufbau, es war auf einmal anders die Luft wurde knapp und bei Anstrengung musste ich doch recht oft Husten. Ich schob das auf einen Trainingsrückstand. Beim Berliner Halbmarathon gestartet es wurde noch eine Zeit unter 2h war aber mit den Werten vor dem Unfall nicht zu vergleichen.
Beim Kardiologen Belastungs EKG (315W) oh da stimmt etwas nicht, jede Menge Fehlzündungen. Dann zur Szintigrafie, ja da war es eindeutig zu sehen das Herz wurde nicht richtig durchblutet. Ab ins Krankenhaus Herzkatheter die Stelle wurde gefunden aber sie konnte beim ersten mal nicht geöffnet werden, also einen Spezialisten gesucht der hat das Ding dann ohne Probleme geöffnet die vollständige Durchblutung des Herzens wurde durch einen Stent, wieder hergestellt. Durch ein Herz Echo wurde festgestellt, das dass Herz komplett in Ordnung ist also keine Narben oder ähnliches. Ich bin nicht dick ernähre mich gesund woher kommt das nun? Die Ärzte vermuten familiäre Hyperlipidämie. Die jahrelangen Vorsorgeergebnisse zeigten auch in dieser Richtung keine Abweichungen es war immer alles im grünen Bereich. In meiner Naivität dachte ich ja O.K. das Herz ist gesund, der Verschluss ist weg also ist eine sportliche Betätigung auf dem selben Niveau wie vorher möglich. Ich hatte mir vorgenommen ein Jahr zu testen was geht und was nicht geht, auch bedingt durch die Medikamente. Da komm ich aber später dazu. Das Jahr ist fast rum es sind bisher, 1300 Laufkilometer, 7000 Radkilometer und ein paar km Schwimmen, geworden. Als ich im Januar 3 Wochen nach dem Herzkatheter wieder mit dem Training begann hatte ich besonders zum Beginn der Einheiten immer mit sehr viel Luftnot und Husten zu kämpfen, viel schlimmer als vor dem Stent. Auch das Treppensteigen viel schwer. Nochmal Belastungs EKG wieder ein paar Unstimmigkeiten drin also nochmal zur Szintigrafie da war diesmal aber alles in Ordnung.
Die Medikamente sind natürlich notwendig um bestimmte Dinge zu unterstützen oder vorzubeugen.
Da war einmal das Ramipril das zur Unterstützung/Entlastung des Herzens gedacht ist.
Bei Anstrengung bekam ich davon Husten und auch die Luftnot schiebe ich darauf zurück. Der Kardiologe wollte daraufhin das Medikament wechseln. Er meinte, es ist besser das weiterhin zu nehmen, besonders bei hohem Blutdruck und zur Präventation. Ich kenne bei mir keinen hohen Blutdruck und wollte genauer Wissen woher er den weiß welchen Blutdruck ich habe, na das Ramipril wird ihnen die Klinik ja nicht einfach so verschrieben haben. Letztendlich einigten wir uns das ich meinen Blutdruck für 4 Wochen überwache und aufzeichne. In den vier Wochen war der Schnitt 110 zu 75 und Puls 53, wobei 125 und 90 die höchstgemessenen Werte in diesem Zeitraum waren.
Als der Arzt die Ergebnisse sah meinte er bloß die sind zu gut, das Ramipril können wir weglassen. Nach weiteren 4 Wochen führte ich Kontrollmessungen durch die ergaben identische Werte. Danach war der Husten weg und auch die Luftnot ließ nach.
Durch den Stent können eventuell Blutgerinnsel ausgelöst werden um das zu vermeiden habe ich für ein Jahr Brilique nehmen müssen. Nebenwirkungen waren wenn man sich gestoßen hatte, blaue Flecken und Verletzungen dauerten recht lange bis sie aufhörten zu bluten.
Dann gibt es ASS als Blutverdünner die man ein Leben lang nehmen soll.
Durch die Hyperlipidämie sollen die bei mir schon guten Cholesterinwerte weiter gesenkt werden. Dafür habe ich das Medikament Atorvastatin (20mg) bekommen. Die sind nicht ohne, davon habe ich einen Muskelkater bekommen, als ob ich 3h HIIT gemacht habe. In Absprache mit dem Arzt habe ich auf die Hälfte reduziert das ist erträglich und bei den nächsten Kontrolluntersuchungen müssen wir sehen ob das ausreicht.
An Tabletten bleiben übrig ASS und Atorvastatin die ich für den Rest wohl nehmen sollte.

Das Fazit nach einem Jahr. Laufleistung um 45sec pro km verschlechtert, beim Radfahren sind es 40 Watt weniger. Es fühlt sich alles nicht mehr so rund an, vorher 2h 20km Nüchternlauf mit einer HF von 125 jetzt 20km mit 145HF bei deutlich mehr Anstrengung.
Ich kann nur jedem empfehlen, der Familiär vorbelastet ist sich doch eingehender mit dem Thema zu beschäftigen. Ich hatte nie Probleme mit dem Herzen auch nie ein Engegefühl oder Schmerzen irgendwelcher Art im Brustbereich, das woran ich es erkannt habe war die Atemnot und der Husten. Das gute ist erst durch die sportliche Einschränkung habe ich gemerkt das etwas nicht in Ordnung ist. Das hätte auch böse ausgehen können. Hinterfragt auch was die Ärzte machen. Einige können mit Training nichts anfangen und denken da wird jede Einheit durchgeballert.
Ein Profi Biathlet aus Österreich bekam vor gar nicht so langer Zeit ebenfalls ein Stent gesetzt hatte Brustschmerzen und ähnliches. Danach Erholung und grünes Licht für den Wiedereinstieg nach einem Jahr bei einem Wettkampf wieder Brustschmerzen Herzkatheter und zwei weitere Stents wurden gesetzt. Jetzt hat er aufgehört mit dem Leistungssport.
Ich werde auf jeden Teil dranbleiben Sport ist ein Teil meines Lebens.

Gerne können wir das hier als Austausch für alles rund ums Herz nutzen.
uk1 ist offline   Mit Zitat antworten