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Alt 17.04.2024, 09:29   #2177
Trimichi
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 7.289
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Hi Trimichi,

Um wieder vom Quark zum Topic zu kommen:

Ich weiss jetzt nicht, wie die Israeli ihre Jugendlichen in die Armee bekommen, motivieren, vermutlich gibt es da auch so etwas wie "Vorunterricht", z.B. für Drohnenpiloten, Militärpiloten, Computernerds und was weiss ich, wovon ein kleiner Teil später die traumatisierenden (Drohnen)flüge über Gaza als bezahlte Auftragsarbeit und Jobs durchführen müssen. Ich habe mal eine interessante Doku gesehen, welche amerikanische Drohnenpiloten zum Umgang mit ihren Traumatas befragt hat: "Drohnenkrieg": Tod aus der Luft, heisst er. Wer heute alls Kind in Gaza aufwächst, hört 24h ein Drohnengeräusch, hat keinen Abwehrschutzschirm und zu wenig vom einseitigen Essen. Unicef: Kinder in Gaza, Fakten.
LG, qbz
Guten Morgen qbz,

ich hoffe, du hast gut geschlafen.

Gestern hatte ich dazu recherchiert und bin als erstes die AMSZ gestoßen, und eingecannten Artikel, der über die ETH-Zürich online abrufbar ist. Zum Einlesen also ganz gut geeignet:

- TI = Wehrpflicht, Ausbildung und Mobimachung / https://doi.org/10.5169/seals-50911

- TI = durch Israel weht ein rauher Wind / https://doi.org/10.5169/seals-717739

Was schreiben die Israelis selbst?

https://embassies.gov.il/berlin/Cons...y-service.aspx

Daraus:

Das Gesetz über den Armeedienst (konsolidierte Fassung) - 1986 und die Befugnis, es im Ausland durchzusetzen“ gilt für jeden Bürger des Staates Israel (im Land und im Ausland), auch wenn sie andere Staatsbürgerschaften besitzen, und auch dann, wenn sie ständig im Ausland leben. Es gilt ebenso für ständige Einwohner Israels (auch wenn sie nicht israelische Staatsbürger sind). Die Pflicht zur Ableistung des Grundwehrdienstes gilt für jeden Mann, der für den Dienst tauglich befunden wird und zwischen 18 und 29 Jahre (einschließlich) alt ist. Trotzdem gilt jemand, der das Alter für den Grundwehrdienst überschritten hat und bis zum gesetzlich festgelegten Termin seine Wehrpflicht noch nicht abgeleistet hat, als Gesetzesübertreter und wird dazu verpflichtet, den Wehrdienst entsprechend dem Beschluss der Armeebehörden abzuleisten."


Hier ein Artikel aus dem Spiegel von 2015, der die Motivation beschreibt anhand von Interviews junger Menschen in der I.D.F. zu dienen, die aber im Ausland, hier in Deutschland herangewachsen sind, wie z.B. in Berlin und München.

https://www.spiegel.de/panorama/frei...0-000000147981

Hier hat der Spiegel wohl die konsolidierte Fassung des Gesetzes für den Armeedienst ausgeklammert, weil ja in dem Artikel von Freiwilligkeit die Rede ist und den Motiven wie es zu dieser "Freiwilligkeit" kam. Ich denke, er lässt sich mit diesem Vorwissen herauslesen, wie die Aussagen einzuordnen sind.


Müsste ich eine Faktorenanalyse rechnen nach eigener Befragung, weis zudem nicht ob es dazu wissenschatliche Arbeiten gibt, und hatte mir noch nicht die Mühe gemacht mit einer systematischen Recherche nach den Kriterien peer-review und quantitative Analyse in der Unibib zu suchen. Das Militär allgemein betreffend (Motivation allgemein) und das israelische Militär speziell und der damit Verbundenen Frage, ob und welche Unterschiede es gibt. Das dauerte bekanntlich. Kann ich aber gerne ggf. in Teilen nachreichen, falls du auf eine empirische, und nicht nur qualitative Analyse, subjektiv verfärbt womöglich, bestündest. Daher bitte ich dich um intersubjektive Validierung.

Nationale Identität würde ich heute im Verfleich zu gestern eher weniger gewichten, ich bitte um Entschuldigung, und muss feststellen, durch die aktuelle Lage auf diesen Faktor als Hauptfaktor und nicht Nebenfaktor gekommen zu sein. Sicherlich spielt die soziale Identität (Tajfel & Turner, 1981a) eine wichtige Rolle, so erklärt sich mein bias? Wirft man einen Blick auf die Israels Militär in der Vergangenheit, wie einleitend der Artikel (erster link) von Hptm Peter Forster. Vielleicht nicht so sehr bei den normalen Einheiten, wohl aber bei den Eliteeinheiten. Hier müsste man auch nochmal differenzieren, denke ich. Sind ja bestenfalls Ansätze von Forschunshypothesen. Insofern, nationale Identität aus sozialer oder gar kulutreller Identität herauszupartialiesieren, obschon zweifelhaft bleibt, ob dieses gelingt. Von "objektivem Geist" im Sinne einer kulturellen Verpflichtung würde ich nicht sprechen. Ich denke, den jungen Leuten geht es darum, das Beste aus der Situation zu machen, und die Verpflichtung zum Armeedienst zur Persönlichkeitsentwicklung zu nutzen.


mein vorläufiges Fazit: der Wehrdienst ist Pflicht. Zur externen Motivation kommt (auch im Ausland) der Wunsch nach Persönlichkeitsfindung und/oder Persönlichkeits- und Potenzialentwicklung hinzu (intrinistische Motivation).

Beides greift wohl gut eineinander. Soweit ich weis vertrauen die israelischen Zivilisten sehr auf ihre Polizei- und Militäreinheiten. Sie sind stolz auf diese Einheiten, zählen sie doch zu den besten der Welt. Muss ja auch so sein.

Vorrunterricht gibt es meines Wissens nicht, kann mich auch irren. So wie das wohl eher bei den Kindern und Jugendlichen radikaler islamistischer Gruppen der Fall sein dürfte? Hattest du methodisch parallelisiert im Sinne von matched samples? Mir ist kein einziger israelische Amokläufer bekannt beim Vergleich der Extremwerte oder statistisch signfikanten Ausreißer, von daher bedurfte es auch kein obligatorisches Imputationsverfahren wie das in der Forschungspraxis der Normalfall ist (fehlende Werte). Fiel nirgends etwas auf, weder in der Theorie auch noch im Leben und damit in der Praxis. Israelische Hassprediger gibt es mW nicht.

Wundert auch nicht weiter. Denn Israel ist ein demokratischer Staat, und vllt erhöht das ja auch die Motivation vieler junger Menschen, die Demokratie gegen diese Barbaren, und Nazis, wie Netanyahu auch sagt, zu verteidigen?

Zumindest bleibt das auch mein Standpunkt, bei allem Mitgefühl für die Kinder im Gaza. Ähnelt von der Kampanie auch an "Brot für die Welt".

Was tun mit/für diesen Kindern? Wie könnte man Israel zu mehr Hilfe veranlassen? Ich denke, die Israelis sehen es nicht als ihre Aufgabe an, dir, mir oder irgendwem anderen unter die Arme zu greifen. Vllt müsste man denen mal die finanziellen Daumenschrauben anziehen, und damit sind auch die dt. Rüstungskonzerne wie TKMS oder auch DIEHL Defence angesprochen. Insofern, durch Preisverteuerung von Rüstungsgütern zur Deeskalation im Gaza beizutragen und die Kindeswohlgefährdung zu billigend in Kauf zu nehmen? Hat das Frau Baerbock im Rahmen ihres erneuten und überraschenden BEsuches heute in Israel auch auf dem Schirm? Ich fürchte, sie geht den Easies langsam auf den Keks und wenn dann schon richtig!

Allerdings weis ich nicht mit Sicherheit, welche Bomben auf den Gaza fliegen, insb. die Bunkerbrechenden. Amerikanische sind das, denke ich.

Verklagen wir also lieber den Amerikaner vor dem IGH. ...

LG, Trimichi

Geändert von Trimichi (17.04.2024 um 10:34 Uhr). Grund: Nicht externe Motivation, extrinistische M. freilich; vgl. SDT (Deci & Ryan; 1985, 2000 e.g.)
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