Gestern habe ich wieder nicht trainiert, sondern nur geübt, um die Eindrücke vom Wochenende noch etwas aufzuarbeiten. Ich hatte beim Workshop,
wie leicht zu erkennen war, nicht immer den vollen Durchblick.
Speziell habe ich mich mit zwei Tipps beschäftigt, die ich bekommen hatte:
- Den Zug beschleunigt und druckvoll zu Ende führen
- Den Kopf später zur Atmung drehen
Um den Druck möglichst gut zu spüren und die Bewegung gut steuern zu können, bin ich Drills geschwommen - langsam und Schnorchel. Dabei ist mir - seltsamerweise ziemlich überraschend, obwohl es nun auf der Hand zu liegen scheint - klar geworden, wie ich meinen abfallenden linken Arm vermeiden kann: Ich muss mich darauf konzentrieren, den Oberarm aktiv sehr nah am Rücken seitlich an den Oberkörper anzulegen. Dann kann er nicht in die Streckung in Richtung Beckenboden gehen, wie hier zu sehen ist.
Bildinhalt: schnodo dropped arm swim performance camp 2019
Weiterhin ist mir zu einem offenen Punkt aus Sheilas Buch ein Licht aufgegangen: Sie sagt, man soll die Schulter vorne stehen lassen, um den
oarlock-Effekt auszunutzen. Und das bis die "Diagonalphase", also der Abschnitt in dem der Oberarm seitlich an den Brustkorb angelegt wird, abgeschlossen ist.
Zitat:
In studying minute details of the stroke in action, I noted that some athletes employed very good mechanics but failed to effectively transfer momentum to the core. Their speed did not match their mechanics; they were slower than they should have been. This led me to the discovery of a key detail in the stroke that has never been addressed in our sport. I term it oarlocks and here’s why it matters: unstable oarlocks diminish the effect of great mechanics. Stable oarlocks, on the other hand, reward the swimmer by maximally converting propulsive power from the limbs to the body’s movement forward. In this new edition, you will learn where the oarlocks are on a swimmer and how to stabilize them. I’m extremely excited to share this crucial information with readers.
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Ich wusste nicht, wann das vorgeschobene Schulterblatt entspannt wird. Durch die Konzentration auf die Druckphase habe ich begriffen, dass in dieser nicht nur der Trizeps arbeitet, sondern das Herunterziehen des Schulterblattes in Richtung Gesäß hier zusätzlich Kraft liefert.
Und schließlich fand ich sehr interessant, dass genau der Beginn dieser Bewegung - Drücken mit dem Trizeps und Schulterblatt herunterziehen - ein idealer Zeitpunkt ist, um den Kopf zur Seite zu drehen für die Atmung. Dann ist nämlich die Hand unterhalb des Rippenbogens, was vielfach als guter Trigger für die Kopfdrehung beschrieben wird. Außerdem heißt es oft, dass der Kopf der Schulter folgen soll und das ist dann auch der Fall. Und durch den Krafteinsatz fügt sich die gewünschte kräftige Ausatmung fast von selbst in das lautmalerische "
whoosh!" der Beschleunigung ein.
Ich hoffe, ich habe mir da nicht irgendwelchen Unfug zusammengereimt, aber für mich scheint es sich so ganz passend, geschmeidig und vortriebswirksam ineinander und aneinander zu fügen.