19.01.2011, 12:46
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#26
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Szenekenner
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Ort: Nordbaden
Beiträge: 1.719
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Du hast Recht bezüglich der Insulinausschüttung. Trotzdem beeinflusst die Aufnahme von schnellem Zucker die Fettverbrennung auch bei Belastung.
Insulin ist, wie Du besser als ich weißt, das "Speicherhormon". Es verfrachtet überschüssigen Blutzucker in Form von Fett in die Fettdepots (vereinfachte Darstellung). Unter sportlicher Belastung ist das nicht nötig, denn der Blutzucker wird ganz einfach von den Muskeln verbrannt. Das ist für den Körper einfacher, als den überschüssigen Blutzucker zunächst mit Hilfe des Speicherhormons Insulin in die Fettspeicher zu verfrachten, und gleichzeitig die Fettdepots für die Muskelarbeit wieder abzubauen.
Ein Beispiel: Man stelle sich ein großes Wirtshaus vor. Draußen vor der Tür hält ein Laster mit einer Warenlieferung voller Lebensmittel. Sämtliche Lehrlinge rennen raus und schleppen die Lieferung vom Laster in den Keller und verstauen alles in großen Tiefkühltruhen.
Gleichzeitig wird oben in der Küche ein Mahl für hundert Personen zubereitet. Deshalb rennt eine zweite Mannschaft, die Hilfsköche, ebenfalls in den Keller und holt alles aus den Regalen und Tiefkühltruhen und spurtet wieder hoch in die Küche.
Ein Freiburger Edelmann kam des Wegs und bemerkte das rege Treiben auf der Kellertreppe des Wirtshauses: Die einen schleppten alles rauf, die anderen alles runter. Er gebot ihnen Einhalt und wies die Lehrlinge an, die Waren nicht alle in den Keller, sondern zum großen Teil direkt in die Küche zu schleppen, wo sie gleich verbraucht würden. Alles fügte sich fortan wunderbar (naja, fast: den Lehrlingen wurde der Lohn gekürzt und die Hilfsköche rausgeschmissen). Man kann den Effekt bei Leistungsdiagnostiken mit Atemgasanalyse schön sehen: Sobald man sich schnelle Kohlenhydrate verabreicht, geht die Fettverbrennung nach unten. Der Blutzucker wird nicht nur dadurch reguliert, dass Energie in die Fettspeicher verfrachtet wird, sondern auch durch den Energieverbrauch der Muskeln.
Grüße,
Arne
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Tolle Kurzgeschichte. Danke
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