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Vollständige Version anzeigen : Erfahrungen mit Beinlängendifferenz?


M_2
29.06.2011, 20:16
Hi,

ich bin asymetrisch. :Cheese: Daraus folgt u.a. das meine linke Hand kleiner als die rechte ist, die linksseitigen Muskeln etwas schwächer sind als rechts bis hin zu den Beinen, links bin ich an der Ferse 2cm kürzer als rechts. Bisher habe ich unter meine Laufschuhe immer einen Sohlenausgleich getragen, der an der Ferse die 2cm ausgleicht und zum Ballen leicht schwächer wird 1-1,5cm sind es dort. Mittlerweile laufe ich wirklich gut Mittel- bis Vorfuß und frage mich ob es wirklich notwendig ist, so einen Ausgleich überhaupt tragen zu müssen? Kann das wer beantworten und argumentieren? Ich würde es gerne weglassen.

Beim Barfuss-Gehen merke ich das mein Becken kippt, da ich so über die Ferse abrolle, aber wenn ich beim laufen von der Flugphase auf den Boden treffe, mich abdrücke usw... Ich kann mir da nicht wirklich vorstellen, das ich dafür den Ausgleich brauche. Kann mir da jemand Tipps geben? Erfahrungen vielleicht?

Danke und Grüße
Matthias

TheRunningNerd
29.06.2011, 20:25
Unser Betriebs-Masseur behauptet, signifikante anatomische Beinlängendifferenzen gibt es nur sehr selten, meistens sind die nur funktionell auf Grund von Blockaden etc. . Scheint hinzukommen, sein Geknete hat bei mir jedenfalls deutlich mehr gebracht als irgendwelche Einlagen.

Daher mal meine erste Frage, von wem kommt die Diagnose - Orthopäde? Hast Du denn überhaupt Beschwerden?

M_2
29.06.2011, 20:47
Beschwerden hab ich keine, laufe aber eben mit Sohlenausgleich. Die Laufumfänge halten sich in Grenzen, momentan bis 20 km die Woche sollen aber auf 30 km rauf. Ich frage mich eben, ob bei einem sinnvollen Laufstil dieser Sohlenausgleich überhaupt notwendig ist. Die Diagnose stammt vom Orthopäden, seit 25 Jahren ist das unverändert. Da ich eben tatsächlich links kürzer bin hab ich das mit der Hand geschrieben, die Beinlängendifferenz ist tatsächlich nicht wie bei anderen Menschen die Auswirkung von Fehlstellung oder Muskelverkürzung sondern eben genetisch bedingt.

Mein Orthopäde (besser die Orthopäden) haben auch immer ihre typischen Senkspreizknickfusseinlagen verschrieben, die habe ich aber nie anfertigen lassen oder benutzt, da mir deren Nachteile gut bekannt sind. Vermisst habe ich die also auch nie und bin dadurch auch nicht noch zusätzlich verhunzt.

Klatu
29.06.2011, 20:56
Mein Orthopäde (besser die Orthopäden) haben auch immer ihre typischen Senkspreizknickfusseinlagen verschrieben, die habe ich aber nie anfertigen lassen oder benutzt, da mir deren Nachteile gut bekannt sind. Vermisst habe ich die also auch nie und bin dadurch auch nicht noch zusätzlich verhunzt.

Hab sowas auch. Was sind denn diese Nachteile?

M_2
29.06.2011, 21:31
Hab sowas auch. Was sind denn diese Nachteile?

Die Einlagen manifestieren oftmals nur die durch fehlende und schlaffe Fuss- und Wadenmuskulatur entstandenen Fussstellungsschäden. Sie filtern noch mehr taktile Reize von der Fusssohle weg und erhöhen so die Chance auf Laufverletzungen, da noch mehr Reize fehlen um bspw. korrekte Reflexe auszulösen.

SMF
30.06.2011, 11:45
Ich laufe auch mit Verkürzungsausgleich, auf die Idee den rauszunehmen bin ich allerdings noch nicht gekommen. Das geht mir zu sehr auf die Hüfte.

Mandarine
30.06.2011, 12:17
Ich laufe mit Keil (0,8 cm) weil ich an einer Skoliose leide. Ohne Kleil hatte ich immer das Gefühl, dass ich seitlich wie eine Krabbe laufe mit Keil ist es viel besser geworden und schneller wurde ich auch ;)

Allerdings war der Ausgleich beim Radschuh eine Katastrophe !

Thommy
30.06.2011, 12:26
Ich war kürzlich beim Orthopäden um mich mal durchchecken zu lassen. Bei mir beträgt die Beinlängendifferenz ca 2 cm , aber Problem mit dem Laufen hab ich deshalb nicht. Der Orthopäde sagte mir , das das auch nicht zwangsläufig auftreten müsste . Man kann das zwar ausgleichen , aber solange ich keine Probleme hätte , würde das nicht nötig sein . Das einzig "auffällige" war , war das ich mit dem "längeren" Bein stärker proniert habe , als mit dem anderen. Er erklärte es mir aber so , das das auch normal sei , weil der Körper versuchen würde "selbständig " wieder in "Neutralstellung" zu kommen. Die "grössere bzw stärkere "Pronation ist aber bei mir in Grenzen , sodass ich mit einen ganz normalen " Pronationsschuh" auskomme.

Merkwürdigerweise , laufe ich barfuss übrigens "sauberer" als mit Schuhen ...Sobald ich die Dinger anhabe knicke ich stärker ein ..:confused:

pinkpoison
30.06.2011, 12:26
Never change a running system.

wolfi
30.06.2011, 14:07
hatte früher auch Einlagen, und eine kleine Differenz.
seit einigen Jahren laufe ich ohne Einlagen...merke keinen Unterschied....ausserdem bist du ja beim laufen, im unterscheid zum gehen, immer nur mit einem Fuß am Boden, also macht die Differnez ja eig. nichts aus...so hats mir mal ein Schuh-Orthopädie-Techniker erklärt. Bei mir funktionierts.

Thommy
30.06.2011, 15:42
hatte früher auch Einlagen, und eine kleine Differenz.
seit einigen Jahren laufe ich ohne Einlagen...merke keinen Unterschied....ausserdem bist du ja beim laufen, im unterscheid zum gehen, immer nur mit einem Fuß am Boden, also macht die Differnez ja eig. nichts aus...so hats mir mal ein Schuh-Orthopädie-Techniker erklärt. Bei mir funktionierts.

Auch wenn du beim Gehen BEIDE Beine am Boden hast, wird es aber ein ziemlich schwerer Gang ..;)

M_2
30.06.2011, 21:30
Ich laufe auch mit Verkürzungsausgleich, auf die Idee den rauszunehmen bin ich allerdings noch nicht gekommen. Das geht mir zu sehr auf die Hüfte.

Never change a running system.

Danke, das ist die eine Seite und daran denke ich auch, denn wenn ich was falsch mache, dann äußert sich das ja erst relativ spät.

M_2
30.06.2011, 21:34
Allerdings war der Ausgleich beim Radschuh eine Katastrophe !

Kenn ich, meinen Ausgleich hab ich aus einer 2cm starken Aluplatte selbst hergestellt. Solange gefeilt bis es satt an den Schuh von außen passt und die Kralle nicht mehr rutscht. Nachteil ist allerdings, das das Laufen in Radschuhen in T1 / T2 ziemlich bescheiden ist. Radschuhe am Rad zu lassen und flüssig auf/absteigen hab ich noch nicht verinnerlicht.

M_2
30.06.2011, 21:43
Ich war kürzlich beim Orthopäden... Problem mit dem Laufen hab ich deshalb nicht. Der Orthopäde sagte mir , das das auch nicht zwangsläufig auftreten müsste . Man kann das zwar ausgleichen , aber solange ich keine Probleme hätte , würde das nicht nötig sein.

ausserdem bist du ja beim laufen, im unterscheid zum gehen, immer nur mit einem Fuß am Boden, also macht die Differnez ja eig. nichts aus...so hats mir mal ein Schuh-Orthopädie-Techniker erklärt. Bei mir funktionierts.

Genau das ist die andere Seite der Angelegenheit und ich würde bzw. werde es auch gerne probieren. Mich reizen die Vibrams und da müsste sich ein Schuhmacher schon sehr anstrengen um die auszugleichen.

@Tommy, @wolfi: Ich hätte da vier Fragen:
- Welche Zeiten lauft ihr über 5km und 10km im Triathlon?
- Welche Wochenumfänge beim Laufen habt ihr ungefähr?
- Wieviele Jahre lauft ihr das Setup ohne Ausgleich?
- Sind alle anderen Schuhe mit denen ihr geht (über die Ferse abrollt) ebenso ohne Ausgleich?

Daaaanke!!!

Hoppel
30.06.2011, 22:48
Kenn ich, meinen Ausgleich hab ich aus einer 2cm starken Aluplatte selbst hergestellt. Solange gefeilt bis es satt an den Schuh von außen passt und die Kralle nicht mehr rutscht. Nachteil ist allerdings, das das Laufen in Radschuhen in T1 / T2 ziemlich bescheiden ist. Radschuhe am Rad zu lassen und flüssig auf/absteigen hab ich noch nicht verinnerlicht.

Ich hab mir meine Platte machen lassen ;) Sitzt passend unter der Schuhplatte

Slice_Rider
19.08.2011, 22:38
Ich hatte eine Beinlangendifferenz welche mein Physiotherapeut durch einen Beckenausgleich genullt hat! Meine Hausaufgabe ist es nun in der Hüfte flexibel bleiben und Hüftstabitraining machen.

Bei meinem Bruder das gleiche, nur schlimmer(über 2cm) und er konnte nicht zu meinem Physio - laut Orthopäde angeblich eine tatsächliche Beinlängendifferenz, die nicht behoben werden kann - sogar geröntgt worden..

Jetzt war er anfang August beim Fritz Buchstaller und hat sich auf sein Triarad anpassen lassen - der Fritz hat NEBENBEI sein Becken begradigt und ihn jetzt somit auch genullt!! Meiner Meinung nach entstehen 95% aller Beinlängendifferenzen durch Dysbalancen.

Ich kann nur empfehlen die "Krücken" wegzuwerfen einen guten Physio, Osteopathen oder ähnlichen aufzusuchen..

Gruß

niksfiadi
20.08.2011, 07:24
Ich hatte eine Beinlangendifferenz welche mein Physiotherapeut durch einen Beckenausgleich genullt hat! Meine Hausaufgabe ist es nun in der Hüfte flexibel bleiben und Hüftstabitraining machen.

Bei meinem Bruder das gleiche, nur schlimmer(über 2cm) und er konnte nicht zu meinem Physio - laut Orthopäde angeblich eine tatsächliche Beinlängendifferenz, die nicht behoben werden kann - sogar geröntgt worden..

Jetzt war er anfang August beim Fritz Buchstaller und hat sich auf sein Triarad anpassen lassen - der Fritz hat NEBENBEI sein Becken begradigt und ihn jetzt somit auch genullt!! Meiner Meinung nach entstehen 95% aller Beinlängendifferenzen durch Dysbalancen.

Ich kann nur empfehlen die "Krücken" wegzuwerfen einen guten Physio, Osteopathen oder ähnlichen aufzusuchen..

Gruß

Genau meine Erfahrung. Bei mir ist auch der rechte Fuß länger als der linke, usw. KEIN MENSCH IST SYMMETRISCH! Gott sein Dank.

Als ich mit 17 beim Hochsprungtraining plötzlich nicht mehr aus der Matte kam, wegen Kreuzschmerzen, bekam ich in Folge vom Orthopäden auch diese Keile. War mir immer zu doof. Jetzt, über 15 Jahre später und einige Erfahrungen mit meinem Rücken reicher, denke ich wie Slice_Rider oben.

Im übrigen sind 100+ Laufkm kein Thema, trotz der damals diagnostizierten 2cm ;)

Selbst wenn durch Röntgenbilder eine Differenz der Rohrlängen deiner Beinknochen festgestellt wurden, behaupte ich mal so frei von der Leber, dass dein Körper intelligenter ist als so blöde Einlagenkeile. Natürlich kostet Dich die Auseinandersetzung mit deinem Körper und das Herausfinden was er braucht einiges (Zeit, schmerzhafte Erfahrungen, etc...). Aber Du investierst ja auch Zeit für das Basteln von Krücken (Rad-Alu-Platte) ;)

Lg Nik

Triton
20.08.2011, 09:44
Meine Hausaufgabe ist es nun in der Hüfte flexibel bleiben und Hüftstabitraining machen.

Was musstn da konkret machen? Seitstütz & Co?

Slice_Rider
20.08.2011, 23:15
Also dehnen muss ich alles was an der Hüfte zieht:

vorderer Oberschenkel im stehen klassisch und in Seitlage, Gesäßmuskel, Hüftbeuger im Ausfallschritt und mit Knie am Boden abgestellt, innerer Oberschenkel im Schneidersitz mit den Fußsohlen zueinander, schräge Bauchmuskeln..

Zum stabilisieren der Hüfte mach ich viel aus Core Performance

Schulterbrücke versch. Variationen, Einbeinige Kniebeugen und Ausfallschritte(ggf. Schlingen Trainer), Seit- u. Unterarmstütz, Vierfüßlerstand, seitliche Oberschenkelmuskulatur in Seitlage mit gestrecktem Bein / angewinkelten Beine u. Füße aufeinander / Beine im rechten Winkel (typisch Hausfrauen-Aerobic :Cheese: ) bei der letzten Übung ist wichtig dass man mit dem oberen Arm das Becken nach vorne schiebt, weil man gern nach hinten.

Ich hoffe du blickst da noch durch? Ansonsten Nachfragen wenn eine Übung unklar ist.. :Gruebeln:

Helmut S
21.08.2011, 09:08
Naja ... es ist schon ein Unterschied ob man funktionell verkürzt ist oder ob anatomische Ursachen vorliegen. Heb nen Verwandten, dem haben sie als Kind beim Fußballspielen den Haxn abgehauen: Bruch in der Wachstumsfuge. Bei dem kann man dehnen und zum Buchstaller gehen wie man will - da geht nix mehr. Der eine Hax ist und bleibt kürzer.

Ganz so simpel ist es nicht in jedem Fall.

Zum stabilisieren der Hüfte mach ich viel aus Core Performance

Welches Buch von Verstegen hast Du denn genau? Das hier: http://www.amazon.de/Core-Performance-revolution%C3%A4re-Workout-Programm-K%C3%B6rper/dp/3936994315/ref=pd_sim_b_1

Slice_Rider
21.08.2011, 17:13
Das is natürlich klar das es tatsächliche Beinlängendifferenzen gibt aber eben nicht so viele wie von Orthopäden diagnostiziert werden.

Hab das normale Core Performance Standartteil.