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Vollständige Version anzeigen : Todesfall bei Challenge


Bleierpel
15.07.2011, 13:04
Persönliche Erklärung des Veranstalters vom 11.07.2011
"Weltweite Challenge-Family trauert um einen

Wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Bei seiner 10. Auflage hatte der Challenge Roth leider einen tragischen Unfall zu beklagen. Ein Staffelteilnehmer ist beim Schwimmen im Kanal tödlich verunglückt.

Kurz nach 9 Uhr war den Helfern in einem der Begleitkajaks der unregelmäßige Schwimmverlauf des Staffelschwimmers aufgefallen. Als das Helferboot den Athleten erreichte, war dieser bereits bewusstlos. Innerhalb kürzester Zeit traf ein Rettungsboot mit zwei Notärzten an Bord an der Unglücksstelle ein. Unverzüglich eingeleitete Wiederbelebungsversuche auf dem Boot und später an Land blieben leider erfolglos.


Persönliche Erklärung des Veranstalters

Das tragische Unglück überschattet unsere Veranstaltung. Wir alle sind sehr betroffen vom Tod eines der Teilnehmer unseres Wettkampfes. Es macht uns fassungslos und traurig, dass trotz größtmöglicher Sicherheitsvorkehrungen ein solcher Unfall mit tödlichem Ausgang bei unserem Rennen geschehen konnte.


Bei der Siegerehrung am Montag haben wir die Athleten aus aller Welt über das Unglück informiert und in einer Schweigeminute unseres Sportkameraden gedacht. Die Anteilnahme der Triathleten war riesengroß.


Zwischenzeitlich konnten wir mit der Familie des Verunglückten Kontakt aufnehmen und haben ihr unser tiefstes Mitgefühl ausgesprochen. Wir trauern gemeinsam mit den Hinterbliebenen. Alle unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei ihnen.


Alice, Felix und Kathrin Walchshöfer
mit dem gesamten TEAMCHALLENGE und allen Wettkampfleitern"




Da mir das Thema seit letzten Sonntagabend nicht aus dem Kopf geht (wie mögen die Familie, die Freunde beim Ausbleiben des Verstorbenen empfunden haben, wie schrecklich ist das eigentlich!!) das Thema hier aber bislang nicht existend zu sein scheint (aber ja, wie im Falle Vinoman, uns ohne Vorzeichen ereilen kann), möchte ich meine Gedanken mit anderen teilen.

In einem anderen Fall / anderen Fällen wurde ein Spendenkonto zu Gunsten der Familie des Verstorbenen eingerichtet. Soweit ich das noch im Blick habe, wurde das jeweils durch Freunde / enge Bekannte eingerichtet.

Sollten hier eben solche mitlesen: ich würde mich gerne daran beteiligen wollen...

Meine sind bei den Hinterbliebenen!

samsam
15.07.2011, 17:23
Mir geht das Thema auch nicht aus dem Kopf!

Wir haben am Montag von diesem traurigen Zwischenfall erfahren. Ich hatte mich gefreut im Hotel was vom Triathlon in der Zeitung zu lesen und las die Meldung über diesen Familienvater der in dem gleichen Kanal, im gleichen Wettkampf nur wenig Zeit später verstarb.

Mir fällt es persönlich leichter jemand gute Genesung zu wünschen als mein Beileid auszudrücken. Trotzdem möchte ich das an dieser Stelle tun.

Am Mittwoch habe ich auch mit meiner Frau darüber gesprochen, für mich ändert es nichts an der Ausübung des Sports. Ob die Situation anders wäre, wenn ich den Athleten gekannt hätte, ... ich meine Ja.

Vinoman
15.07.2011, 20:42
Wie ihr euch sicher denken könnt, war mir Sonntagabend, als ich Tod des Sportlers im BR Bericht hörte, ganz anders zumute. Als dann noch die Meldung von meinem Namensvetter kam, konnte ich es kaum noch fassen. Mich nimmt das ziemlich mit und es stellt sich mir schon die Frage, ob es das alles wert ist. Darüber sollte sich jeder bewußt sein und daher habe ich auch meinen Fall an dieser Stelle geschildert.

Mein Mitgefühl und meine Gedanken sind bei der Familie des Sportlers.

Michael Skjoldborg
15.07.2011, 21:46
Was auch wenig Beachtung in den Tri-Medien gefunden hat, sind die 2 Todesfälle in Zusammenhang mit der MD ChallengeAarhus in Dänemark am 3.7.2011.
3 Tage zuvor verstarb ein Athlet beim Training auf der Schwimmstrecke, trotz sofortiger Wiederbelebungsversuche.
Während des Wettkampfs selbst kam es in meiner Startgruppe erneut zu einem Zwischenfall, bei dem der betroffene Athlet auf Probleme während des Schwimmens auf der wegen der Temperatur von 13,8 Grad auf 1000 Meter verkürzten Schwimmstrecke aufmerksam machen konnte. Es wurde sofort erste Hilfe geleistet und ins Krankenhaus gefahren, wo der Athlet dann leider aber wenig später verstarb.

Von Seiten der Veranstalter wurde meiner Meinung nach in jeder Hinsicht angemessen darauf reagiert - obwohl: Was ist denn angemessen?

Zumindest wird hier in DK jetzt eine 10 Punkte umfassende "Checkliste" ausgearbeitet, die alle Teilnehmer durchgehen sollten, bevor sie sich zu einem Wettkampf anmelden.

Bis denne, Michael

JENS-KLEVE
16.07.2011, 10:41
Für mich haben Todesfälle bei Wettkämpfen keinen einfluss auf mein verhalten, da man bei jeder Situation sterben kann. Es ist sogar denkbar, dass die hier genannten Personen auch beim Rasenmähen, einkaufen, Autofahren, oder Spazieren die genannten Probleme bekommen hätten können, je nachdem welche Krankheit vorlag. Ich fühle mich auf den großen Wettkämpfen besser medizinisch betreut als daheim, deswegen ist es wohl sicherer in Roth zu starten, als hier zu trainieren oder schlicht zu leben.
Es wäre etwas anderes, wenn Leute beim Schwimmen im Meer von Haien gefressen werden würden oder Leute auf gefährlichen Radstrecken zu Tode stürzen würden, erst dann würde ich einen Zusammenhang zu meinem Verhalten sehen und einen Start überdenken.

Vinoman
16.07.2011, 11:04
Für mich haben Todesfälle bei Wettkämpfen keinen einfluss auf mein verhalten, da man bei jeder Situation sterben kann. Es ist sogar denkbar, dass die hier genannten Personen auch beim Rasenmähen, einkaufen, Autofahren, oder Spazieren die genannten Probleme bekommen hätten können, je nachdem welche Krankheit vorlag. Ich fühle mich auf den großen Wettkämpfen besser medizinisch betreut als daheim, deswegen ist es wohl sicherer in Roth zu starten, als hier zu trainieren oder schlicht zu leben.
Es wäre etwas anderes, wenn Leute beim Schwimmen im Meer von Haien gefressen werden würden oder Leute auf gefährlichen Radstrecken zu Tode stürzen würden, erst dann würde ich einen Zusammenhang zu meinem Verhalten sehen und einen Start überdenken.

Hallo Jens, ich will Dich nicht von Deiner Einstellung abbringen, aber es scheint mir doch eine ziemlich Milchmädchenrechnung zu sein. Sicherlich kann es einen in allen erdenklichen Lebenslagen ereilen, nur sin die Wahrscheinlichkeiten doch sehr unterschiedlich. Eine vorsichtig geschätzte Rate von 1:10.000 scheint mir doch ein sehr bedenklich hohes Risiko zu sein.

HendrikO
16.07.2011, 12:17
Ich weiß nicht, wie es beim Triathlon aussieht, kenne aber die Zahlen vom Marathon. Rein statistisch müßten von einer Kontrollgruppe, die so groß wie das Starterfeld beim Berlin Marathon ist, während vier Stunden (ewa mittlere Einlaufzeit) mehrere(!) Menschen sterben. Das Risiko ist also keinesweg erhöht.

keko
16.07.2011, 12:20
Für mich haben Todesfälle bei Wettkämpfen keinen einfluss auf mein verhalten, da man bei jeder Situation sterben kann. Es ist sogar denkbar, dass die hier genannten Personen auch beim Rasenmähen, einkaufen, Autofahren, oder Spazieren die genannten Probleme bekommen hätten können, je nachdem welche Krankheit vorlag. Ich fühle mich auf den großen Wettkämpfen besser medizinisch betreut als daheim, deswegen ist es wohl sicherer in Roth zu starten, als hier zu trainieren oder schlicht zu leben.

Es kann sehr wohl einen Zusammenhang geben und zwar dann, wenn man trotz Krankheit trainiert und sich dabei was holt oder in einer Extremsituation, wie es ein langer Ausdauerwettkampf nun definitiv mal ist, eine Herzschwäche zum Tod führt, was beim Rasenmähen oder Autofahren nicht passiert wäre. Wie erwähnt habe ich den Todesfall letzte Woche in Roth mitbekommen und so was bleibt schon hängen. Auf alle Fälle habe ich heute nicht lange überlegt, ob ich trotz schleichender Sommergrippe wie geplant bei einem Triathlon starte oder nicht. Ich war schon immer vorsichtig, aber jetzt bin ich noch vorsichtiger.

LidlRacer
16.07.2011, 12:36
Rein statistisch müßten von einer Kontrollgruppe, die so groß wie das Starterfeld beim Berlin Marathon ist, während vier Stunden (ewa mittlere Einlaufzeit) mehrere(!) Menschen sterben. Das Risiko ist also keinesweg erhöht.

Das ist Unfug! Rechne/denk noch mal nach!

Flow
16.07.2011, 12:40
Das ist Unfug! Rechne/denk noch mal nach!
Allein der Ansatz ist schon Quatsch ...
Die Zusammensetzung des Starterfeldes entspricht nicht der der "Durchschnitts-Bevölkerung", und ein Herzinfarkt o.ä. beim Sport ist kein "rein zufälliges Ereignis", das jeden mit "gleicher Wahrscheinlichkeit" treffen kann ...

HendrikO
16.07.2011, 12:48
Ich habe vergessen, auf den Tag hochzurechnen, richtig. Es müßte laut Aussage von Dr. Heepe etwa alle fünf bis sechs Läufe (Berlin Marathon) mit einem Todesfall zu rechnen sein. Ist es aber nicht, weil - wie Flow richtig, wenn auch ausgesprochen unhöflich, feststellt - ein Starterfeld kein repräsentativer Querschnitt ist.

Trotzdem ist der Ansatz nicht "Quatsch". Es geht um die Frage, ob die Wahrscheinlichkeit auf dem Sofa sitzend zu sterben geringer ist, als bei einer Sportveranstaltung. Nein, ist sie nicht.

Flow
16.07.2011, 13:03
wie Flow richtig, wenn auch ausgesprochen unhöflich, feststellt
So vernichtend war es nicht gemeint, verzeih ... :Blumen:

Trotzdem ist der Ansatz nicht "Quatsch". Es geht um die Frage, ob die Wahrscheinlichkeit auf dem Sofa sitzend zu sterben geringer ist, als bei einer Sportveranstaltung. Nein, ist sie nicht.Wir können im Winter gerne mal alle Ecken solcher Wahrscheinlichkeitshochrechnungen ausleuchten ... jetzt lege ich mich lieber ein wenig in die Sonne ... :)

Wer angesichts dieses oder solcher Ereignisse nun etwas vorsichtiger sein möchte, tut dies eben ... wer nicht, der nicht ...




******************************

Möge der Sportkamerad in Frieden ruhen !
Seine Familie und Nahestehenden diese traumatische Zeit durchstehen und ihren Frieden damit finden !

******************************

mum
16.07.2011, 13:14
Für mich haben Todesfälle bei Wettkämpfen keinen einfluss auf mein verhalten, da man bei jeder Situation sterben kann. Es ist sogar denkbar, dass die hier genannten Personen auch beim Rasenmähen, einkaufen, Autofahren, oder Spazieren die genannten Probleme bekommen hätten können, je nachdem welche Krankheit vorlag. Ich fühle mich auf den großen Wettkämpfen besser medizinisch betreut als daheim, deswegen ist es wohl sicherer in Roth zu starten, als hier zu trainieren oder schlicht zu leben.
Es wäre etwas anderes, wenn Leute beim Schwimmen im Meer von Haien gefressen werden würden oder Leute auf gefährlichen Radstrecken zu Tode stürzen würden, erst dann würde ich einen Zusammenhang zu meinem Verhalten sehen und einen Start überdenken.
....ja...klar....sterben kann man ueberall und manchmal ist eben einfach die sanduhr abgelaufen - trotzdem machts mich persönlich mehr betroffen (wie auch wiesbaden2010), wenn passiert wenn ich in der nähe bin. beim IMCH dieses jahr hats auch einen fahrer brutal hingeknallt und sofort haben zwei athleten gebremst und sich um den armen kerl gekümmert! dieses bild habe ich auch heute noch im kopf und relativiert doch so vieles.....

triduma
16.07.2011, 13:30
Für mich haben Todesfälle bei Wettkämpfen keinen einfluss auf mein verhalten, da man bei jeder Situation sterben kann. Es ist sogar denkbar, dass die hier genannten Personen auch beim Rasenmähen, einkaufen, Autofahren, oder Spazieren die genannten Probleme bekommen hätten können, je nachdem welche Krankheit vorlag. Ich fühle mich auf den großen Wettkämpfen besser medizinisch betreut als daheim, deswegen ist es wohl sicherer in Roth zu starten, als hier zu trainieren oder schlicht zu leben.
Es wäre etwas anderes, wenn Leute beim Schwimmen im Meer von Haien gefressen werden würden oder Leute auf gefährlichen Radstrecken zu Tode stürzen würden, erst dann würde ich einen Zusammenhang zu meinem Verhalten sehen und einen Start überdenken.

Ich bin der gleichen Meinung wie Jens-Kleve und werde mein Verhalten nicht ändern. Ich weis nicht wie viele Menschen in D täglich an Herzversagen sterben, bei Sportwettkämpfen ist da sicher der geringste Teil.
Das Radtraining auf öffentlichen Straßen ist bei der Rücksichstlosigkeit vieler Autofahrer ganz sicher viel gefährlicher.

Hafu
16.07.2011, 13:41
Statistisch ist das Risiko zweifellos sehr gering, wenn auch beim Triathlon wegen der besonderen Bedingungen beim Schwimmen mit Sicherheit höher, als beim Marathon.
Trotzdem ist jeder Todesfall einer zuviel und man sollte sich abseits statistischer Erörterungen seitens uns als teilnehmer, v.a. aber auch seitens der Veranstalter fragen, wie man

1. das Risiko mindern und außerdem auch,

2.wie man mit besserer Überwachung die Chance, einen kardialen Zwischenfall zu überleben, verbessern kann.

Genau das sind m.M.n. die eigentlich wichtigen Fragen, auf die man die richtigen Antworten finden muss!

Ad 1..
Die bisherigen Todesfälle haben soweit mir bekannt ist, fast immer eher unerfahrene und damit mäßig trainierte Sportler getroffen (in Roth waren zweimal Staffelschwimmer betroffen: Staffelteilnehmer sind oftmals Neueinsteiger, die sich die ganze Distanz noch nicht zutrauen oder nicht die erforderliche Vorbereitungszeit dafür aufbringen wollen, nichtsdestoweniger aber gelegentlich dem Irrglauben aufliegen, ein kürzerer Wettkampf ist für den Körper weniger belastend als ein längerer: in Bezug auf das Herz ist das Gegenteil richtig: je kürzer die Wettkampfdistanz, desto höher die Intensität, desto höher die Herzfrequenz und desto höher das kardiale Risiko!

Der Ansatz, soviel Teilnehmer wie möglich in eine Veranstaltung zu packen und das Feld mit großteils unerfahrenen Staffeln oder Teilnehmern, die "von O auf 226-Aktionen" in 10 Wochen durchlaufen haben, aufzufüllen mag zwar in wirtschaftlicher Hinsicht erfolgreich sein, ist aber aus medizinischer Sicht fragwürdig und steigert automatisch das Risiko solcher vorfälle!

Ad 2. Wenn es zu Todesfällen bei Ausdauerwettkämpfen kommt, handelt es sich (Verkehrsunfälle ausgenommen) i.d.R. um den Sekundenherztod, der nicht auf einem Herzinfarkt beruht, sondern meist auf plötzlichem Kammerflimmern: Der Ausdruck Sekundenherztod ist i.d.R. irreführend: die Menschen sind erstmal eben nicht tot! Wenn hier innerhalb der ersten ein bis zwei Minuten eine Herz-Lungen-Wiederbelebung einsetzt, hat der Betroffene exzellente Chancen zu überleben (laut Literatur legen die Überlebenschancen in der Normalbevölkerung bei solchen Vorfällen (inklusive Patienten mit bekannten Herzvorerkrankungen) bei bis zu 50%, im Kollektiv von Sportlern, für das keine genauen Zahlen existieren, ist die Überlebenschance vermutlich noch wesentlich besser, insbesondere, wenn als Ergänzung zur Normalisierung des aus dem Takt geratenen Herzrhythmus rasch ein AED (automatischer ext. Defibrllator) herbeigeschafft wird.

Die Hilfe muss aber rasch einsetzen! Hand aufs Herz, wer weiß auf Anhieb wie man eine Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnt? Hat zwar jeder beim Führerschein einmal gelernt, danach wird's aber schnell wieder vergessen (aktuelle richtlinie: sofortige Herzdruckmassage auf Mitte Brustbein, Frequenz 100/min, nach 30x Druckmassage, 2x Mund zu Nase oder Mund zu Mund-Beatmung).
Seitens der veranstalter gilt es die Rettungskette zu optimieren. Ein auch von Laien zu bedienender AED wie er längst in modernen U-Bahnen, Bahnhöfen, Flughäfen usw. rumhängt kostet heutzutage nur noch rund 1000,-. Wenn bei einem Massentriathlon mit mehr als 1000 Teilnehmern nur der oder die Notarzt/-ärzte einen Defi verfügbar hat und das i.d.R. ein Modell ist, mit dem nur ein Arzt umgehen kann (so ist eigentlich der aktuelle Standard), ist das eigentlich ein Anachronismus, den man für die Zukunft mal selbstkritisch überdenken muss. Zumindest an der Schwimmstrecke sollte man, wenn man die Sicherheit ernsthaft erhöhen will, vermutlich mehrere AED positionieren, damit ohne Zeitverzug an Ort und Stelle einem betroffenen Teilnehmer bei Zwischenfällen geholfen werden kann.

Das war jetzt ein zugegeben sehr langer Text, aber es ist eine Sache betroffen zu sein und das bin ich auch, aber noch wichtiger ist es m.M.n. aus all den Unglücksfällen (und von den zwei Todesfällen aus Aarhus habe ich erst in diesem thread erfahren!) etwas für die Zukunft zu lernen.

Vinoman
16.07.2011, 14:06
Ad 1..
Die bisherigen Todesfälle haben soweit mir bekannt ist, fast immer eher unerfahrene und damit mäßig trainierte Sportler getroffen


Hafu, vielen Dank für Deinen Beitrag dem ich nur beistimmen kann.

Nur an einer Stelle muß ich Dir widersprechen, da ich das für einen gefährlichen Irrglauben halte:

Wenn jetzt alle, die schon längere Zeit und intensiv Ausdauersport machen denken, dass ihnen das nicht passieren kann, ist das ein gefährlicher Irrglauben! Das Problem ist, dass man sich die körperliche Schwachstelle auch irgendwann zuziehen kann, sei es über eine unbemerkte Herzmuskelentzündung oder die Entwicklung eines Plaques, egal wie gut du trainiert bist. Da sollte sich niemand in Sicherheit wähnen....

qbz
16.07.2011, 14:39
einfach nur zur Information:
Vor drei Jahren starb auf der OD beim Spreewaldtriathlon ein Mann AK40 oder 35, infolge einer ihm nicht bekannten Herzproblematik, beim Radfahren. Die Rettungsfahrzeuge konnten nichts mehr für ihn tun.
Er war Mitglied der Wassersprotfreunde Spandau und ein guter und trainierter Schwimmer und Sportler. Mich betraf das damals ziemlich stark, weil wir in der Wechselzone nah neben einander standen und ich mich mit ihm vor dem Rennen längere Zeit unterhalten habe.

-qbz

mblanarik
16.07.2011, 14:57
hafu, deinem beitrag kann ich nur bedingt zustimmen. beim im70.3 auf den philippinen in 2009 ist auch ein staffelschwimmer gestorben. der war aber alles andere als einsteiger oder unbedarft, sondern ein ehemaliger durchtrainierter schwimmer...!

sowas passiert einfach, traurig aber leider ist es so...

Hafu
16.07.2011, 14:57
...
Wenn jetzt alle, die schon längere Zeit und intensiv Ausdauersport machen denken, dass ihnen das nicht passieren kann, ist das ein gefährlicher Irrglauben!.

Das wollte ich damit auch nicht ausdrücken. Auch als erfahrener Ausdauersportler kann man Pech haben und eine Herzerkrankung erst entwickeln. Das Risiko hierfür ist zwar eindeutig und statistisch nachgewiesen geringer als für "Couch potatoes", aber es ist auch nicht so selten, dass man entsprechende Warnzeichen/ Symptome ignorieren sollte.
Dein eigener Fall ist ja geradezu ein Beispiel dafür, dass erfahrenere Ausdauersportler, wozu du ja zweifellos zu zählen bist, auch auf subtilere Symptome reagieren, also in der Beziehung sensibler sind.

sei es über eine unbemerkte Herzmuskelentzündung oder die Entwicklung eines Plaques, egal wie gut du trainiert bist. Da sollte sich niemand in Sicherheit wähnen....

Mit dem Plaque hast du recht: der beruht auf der allseits bekannten Arteriosklerose mit den Risikofaktoren Rauchen, genetische Vorbelastung, Übergewicht, Diabetes, Störungen im Fettstoffwechsel (cholesterin, Lipide) usw..
Bei der oft auch in Sportzeitschriften erwähnten unbemerkten Herzmuskelentzündung habe ich meine Zweifel, ob es die so oft gibt, wie man davon liest . Eine Herzmuskelentzündung, die bleibende Schäden am Herzmuskel oder am Reizleitungssystem hinterlässt, ist so wie ich es im Studium gelernt habe, eine schwere Erkrankung, die ein im Trainingsprozess steckender Sportler nicht einfach übersehen kann. Bei Nicht-Sportlern schaut es sicherlich anders aus: Wenn man sein Herz-Kreislaufsystem ohnehin im Alltag kaum fordert, kann ein mehrwöchiger Leistungsverlust im maximalen und submaximalen Bereich weit eher unbemerkt (und damit auch undiagnostiziert und unbehandelt) bleiben
Bin aber für diese Thematik auch kein Experte. Vielleicht mag Subzero oder andere Ärzte hier im Forum, die der Kardiologie näherstehen hier ihre Meinung oder Erfahrungen ergänzen.

Hafu
16.07.2011, 15:11
... ehemaliger durchtrainierter schwimmer...!
...



:confused:
Was war er denn jetzt:
ehemaliger (und somit mittlerweile nicht mehr adäquat trainierter) Schwimmer oder durchtrainierter aktiver Schwimmer?

Ehemals gute Schwimmer sind bei solchen Staffelaktionen zweifellos besonders gefährdet.

Normalerweise hat die Natur den Menschen so konstruiert, dass bei außergewöhnlicher Anstrengung die Skelettmuskulatur eher schlapp macht als die Herzmuskulatur. Das Phänomen haben schon viele Anfänger wahrgenommen, dass sie z. B. beim Erlernen der Freistiltechnik anfangs gar nicht in der Lage sind, den Puls über längere Zeit am persönlichen Limit zu halten, weil die Armmuskulatur zu schnell ermüdet. Die sog. autonomen Reserven, die gedopte Sportler mit verschiedenen Mittelchen versuchen zu mobilisieren, schützen uns im Normalfall vor gesundheitlich bedrohlicher Überforderung.

Bei einem Ex-Schwimmer ist es u.U. so, dass nach einigen Jahren Trainingspause die Trainingsanpassungen des Herz-Kreislaufsystem vollständig verschwunden sind, die Bewegungstechnik , die im Kleinhirn gespeichert wird, aber immer noch so gut ist, dass die lokale Muskelermüdung quasi zu spät einsetzt und er das Herz-Kreislauf-System länger (und so von der Natur nicht vorgesehen) am Limit fahren kann, als ein echter Sportanfänger.

HendrikO
16.07.2011, 15:22
Leider finde ich das Material nicht mehr, wir haben das nämlich mal für ein Jahr bei Volksläufen ausgewertet und mit der medialen Darstellung verglichen.

Ergebnis: In der Presse wurde gerne gegen "Extremsport Marathon" polemisiert, die meisten Todesfälle waren aber auf kürzeren Strecken zu verzeichnen. Außerdem handelte es sich in der Mehrheit der Fälle nicht um unerfahrene oder schlecht trainierte Athleten, sondern um Läufer, die mit guten Zeiten unterwegs waren.

@Flow: Geschenkt, war da gerade etwas empfindlich, weil eh schon wegen einer anderen Sache verärgert.

PippiLangstrumpf
16.07.2011, 15:29
Die Hilfe muss aber rasch einsetzen! Hand aufs Herz, wer weiß auf Anhieb wie man eine Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnt? Hat zwar jeder beim Führerschein einmal gelernt, danach wird's aber schnell wieder vergessen

:Huhu:
Seit ich meinen Mopped-Führerschein habe (2001), habe ich etwa alle 2-3 Jahre einen Kurs gemacht mit anderen Moppedfahrern. Das kostet nur ein paar Euro und wenn man als Gruppe hingeht, kann man sich auch spezielle Themen wünschen. Davor war der letzte tatsächlich 1989 :o

Und vor 3 Jahren habe ich mich dann bei uns in der Firma als Ersthelfer gemeldet und bekomme nach der 2tägigen Erstausbildung jetzt alle 2 Jahre einen Auffrischungskurs von 1 Tag.

JENS-KLEVE
16.07.2011, 19:22
In Roth sagte man, dass der Schwimmer sofort von einem Kanu Hilfe bekam, zu einem Zeitpunkt als er noch Zick-Zack schwamm. Und nach dem Kollabieren sei innerhalb von 30 Sekunden per Motorboot ein Notarzt zur Stelle gewesen, dessen Wiederbelebung jedoch erfolglos war. Von daher würd eich mal sagen, perfekte Bedingungen. Absolute Sicherheit wird es nie irgendwo geben. Ich halte Triaathlon fpür einen sehr sicheren Sport. Aufjedenfall sicherer als Die radrennen an denen ich früher teilgenommen habe. Perverse Stürze habe ich gesehen. daraus habe ich ja auch eine Konsequenz gezogen, ebenso wie ich aus eine Konsequenz aus erlebten Motorrad-Unfällen anderer meine Konsequenz gezogen habe niemals Motorrad zu fahren.
Auch nach euren Argumenten halte ich Triathlon machen für gesünder und risiko-armer als nicht Triathlon zu machen. Hierbei schließe ich bewusst Wettkämpfe mit ein.

Anja
16.07.2011, 20:29
Der in Roth verunglückte Schwimmer war ein sehr erfahrener und langjähriger Schwimmer. (Genauso wie 2003 Bettina) Er trainierte rund 4 mal pro Woche - bzw. rund 10 km pro Woche. Er war sich sicher eine Schwimmzeit von ca. 50 min zu erreichen und damit mit seiner Staffel im vorderen Bereich dabei zu sein.

Er war definitiv kein Anfänger oder nicht mehr im optimalen Trainingszustand. Von seinen Vorraussetzungen war alles perfekt.

Das Begleitkanu war an seiner Seite sobald dem Fahrer Unregelmäßigkeiten im Schwimmstil aufgefallen sind. Als die Schwimmbewegungen aussetzten wurde er sofort in ein Boot gehoben und die darin befindliche Krankenschwester hat sofort mit der Reanimation begonnen. Der Notarzt hatte auch einen Defibrillator mit - aber es war leider auch mit Hilfe der Technik keine Rettung für unseren Sportkollegen mehr möglich.

Derart optimale Bedingungen findet sicher kaum jemand vor, der auf der Straße oder im örtlichen Supermarkt zusammenbricht. Seitens des Veranstalters waren die besten Voraussetzungen für optimale Sicherheit der Starter gegeben.

Wir können sicher sein, er ist in seinem Element, bei seinem größten Hobby verstorben. Vermutlich kein großer Trost, ich weiß.

Manche Sportler mögen dadurch, daß sie schlecht trainiert oder krank an den Start gehen ihre eigene Gesundheit gefährden - bei ihm war es nicht so. Mein Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen beiden Kindern sowie allen anderen Familienangehörigen und Freunden, die um ihn trauern.

Und meine Hoffnung ist, daß sich derartiges nicht wiederholt. Das Wissen, daß man selbst gesund und in gutem Trainingszustand nicht sicher vor derartigen Unglücksfällen ist, läßt hoffentlich alle anderen etwas vorsichtiger sein, die mal eben unter Antibiose oder mit fieberhaften Infekten an den Start gehen wollen.

mblanarik
18.07.2011, 07:59
:confused:
Was war er denn jetzt:
ehemaliger (und somit mittlerweile nicht mehr adäquat trainierter) Schwimmer oder durchtrainierter aktiver Schwimmer?

Ehemals gute Schwimmer sind bei solchen Staffelaktionen zweifellos besonders gefährdet.


...er war ein ehemaliger Schwimmer, der nach wie vor regelmaessig geschwommen ist. Damals ist er im WK auf den ersten ~400m gestorben. Ich denke nicht, dass man sich pauschal auf Ueberlastung beziehen sollte. Die Gruende koennen vielfaeltig sein. Ich falle auch nicht tot um, wenn ich mir nach 15 Jahren wieder Schlittschuhe anziehe, um mal ein bei einem Amateurspiel aufs Eis zu gehen. Training hin oder her.

Es ist jedes Mal tragisch, passiert aber halt. Da kann die beste und schnellste Rettung nichts viel ausrichten.

Bleierpel
18.07.2011, 09:49
Was mich so nachdenklich macht ist die Tatsache, wie man mit seinem Leben umgeht.

Wer ist nicht schon mal in der Situation gewesen, mit einem leichten Schnupfen / Husten einen Wettkampf zu machen. Oder unmittelbar nach einer Erkältung / grippalem Infekt...

Wer von uns weiß, was ihn da ereilen kann..?

Klar, Herzmuskelentzündung... Großes Wort, in aller Munde... Aber, was steht dahinter? Wann kann ich eine bekommen, wie macht sie sich bemerkbar..? Ich weiß es nicht... Zumal jeder Organismus unterschiedlich ist...
Und auf Dr. Google möchte ich zu soo einem Thema nicht verlassen... Macht jeder von uns einen medizinischen Check, bevor er in einen großen Wettkampf geht? Ich mag's sehr bezweifeln...

Mich hat es sehr sensibilisiert, ich werde für mich die Lehren ziehen und entsprechend handeln.

Interessant bleibt, wie die Challenge mit dem Thema umgehen wird...

Tina30
18.07.2011, 12:18
Ich finde sowas immer total schrecklich, ein Todesfall beim Sport. Also das ist schon sehr heftig, aber jeder ist für sich verantwortlich finde ich und ich bin mir nicht sicher ob die Veranstalter da großen Einfluss (http://at.briefgold.biz) drauf haben können!

Joerg aus Hattingen
18.07.2011, 12:28
Mich hat es sehr sensibilisiert, ich werde für mich die Lehren ziehen und entsprechend handeln.

.

Hallo Heiko,

vor Jahren starb ein Läufer bei einem M in D. Der war sogar vorher noch beim Arzt und hat sich checken lassen. Hat nichts genützt. Eine Publikation dazu kann man in der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin finden. Die Todesursache hat man erst bei der Obduktion gefunden.
Aber wie Hafu schon schrieb, die kürzeren WK's sind aufgrund der Intensität, mit der sie absoviert werden, statistisch viel gefährlicher.

Hungerast
18.07.2011, 12:35
Was mich so nachdenklich macht ist die Tatsache, wie man mit seinem Leben umgeht.

Wer ist nicht schon mal in der Situation gewesen, mit einem leichten Schnupfen / Husten einen Wettkampf zu machen. Oder unmittelbar nach einer Erkältung / grippalem Infekt...
Wenn man das aber bleiben läßt, muss man sich vielleicht weniger Gedanken zu dem Thema machen. Bei Erkältung kein Wettkampf und sobald Halsweh dazu kommt kein Sport. Von einer Woche Trainingsfrei geht die Welt nicht unter. Sebi hat nach seiner Zecken-Pause vor 2 Jahren Kraichgau gewonnen.


Interessant bleibt, wie die Challenge mit dem Thema umgehen wird...
Was sollen denn Challenge oder auch die anderen Veranstalter machen. Die Helfer waren doch sofort an Ort und Stelle.

Bleierpel
18.07.2011, 12:41
Was sollen denn Challenge oder auch die anderen Veranstalter machen. Die Helfer waren doch sofort an Ort und Stelle.

Ich meinte eher die Information, warum... Oder die Einrichtung eines Spendenkontos (We are Triathlon / we are Family)...

drullse
18.07.2011, 12:44
Ich meinte eher die Information, warum... Oder die Einrichtung eines Spendenkontos (We are Triathlon / we are Family)...

Information warum gibt es, war in der Zeitung zu lesen. Was soll Challenge da noch zu sagen.

Wegen Spendenkonto: lass ihnen doch ein wenig Zeit.

Bleierpel
18.07.2011, 12:47
Information warum gibt es, war in der Zeitung zu lesen. Was soll Challenge da noch zu sagen.

Wegen Spendenkonto: lass ihnen doch ein wenig Zeit.

Einerseits ja, andererseits verblassen solche Themen heutzutage leider viel zu schnell...

Mascaman
18.07.2011, 14:56
Nach dem Fall beim IM70.3 letztes Jahr in Wiesbaden habe ich den folgenden Artikel gefunden. http://www.physorg.com/news157482153.html

"For the study, researchers used records on 922,810 triathletes competing in 2,846 USA Triathlon-sanctioned events between January 2006 and September 2008.

Of the 14 deaths identified, 13 occurred during swimming; the other was a bike crash. Autopsies on six of the victims showed that four had underlying heart problems. Two others had normal-looking hearts, but they may have suffered a fatal heart rhythm problem, Harris said"

Schwimmen scheint im Wettkampf vergleichweise mit dem höchsten Risiko behaftet zu sein.

subzero
18.07.2011, 21:06
Schwimmen scheint im Wettkampf vergleichweise mit dem höchsten Risiko behaftet zu sein.

Schau mal hier:

http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=19630&page=11&highlight=kardiocheck

Anja
18.07.2011, 21:14
Einerseits ja, andererseits verblassen solche Themen heutzutage leider viel zu schnell...

Wir lassen Ihnen Zeit - und zwar der Familie! Derartige Dinge werden nicht ohne Rücksprache mit den Angehörigen initiiert und diese haben sich erstmal etwas Ruhe erbeten. Und die wollen wir ihnen gewähren. Wir können in Gedanken bei Ihnen sein, wenn jemand irgendwas organisieren will steht es ihm frei. Aber Team Challenge wird sich an den Wünschen seiner Frau orientieren und deswegen gibt es aktuell (noch) kein Spendenkonto oder dergleichen.

Team Challenge war mit den Wettkampfleitern, den Damen der Meldestelle und Freunden bei der Beisetzung. Und ich denke wir können uns alle sicher sein, daß er nicht vergessen wird.

Klugschnacker
25.07.2011, 08:30
Beim Ironman 70.3 in Antwerpen ist auch ein Athlet gestorben. Arthur Aghajanyan. R.I.P.
:(

Hafu
25.07.2011, 09:08
Beim Ironman 70.3 in Antwerpen ist auch ein Athlet gestorben. Arthur Aghajanyan. R.I.P.
:(

Für den Athleten und seine Angehörigen furchtbar. RIP

Aber es war ein Verkehrsunfall beim Radfahren ohne Fremdeinwirkung. Das ist als Außenstehender besser fassbar als die Todesfälle letztlich unklarer Ursache beim Schwimmen, weil es auf einem (vom Training oft noch mehr als vom Wettkampf) bekanntem Risiko beruht, das man gleichwohl nur allzu gerne verdrängt.

drullse
25.07.2011, 09:33
Beim Ironman 70.3 in Antwerpen ist auch ein Athlet gestorben. Arthur Aghajanyan. R.I.P.
:(

Bitter.

dr.jones
25.07.2011, 13:14
http://www.challengeaarhus.com/de/aarhus-challenge/news/75-man-is-dead-after-heart-attack

Traurig

LidlRacer
19.11.2011, 12:28
Flitzetina hat es schon im Kardiocheck-Thread gepostet:
Deaths in triathlons may not be so mysterious; panic attacks may be to blame (http://www.washingtonpost.com/national/health-science/deaths-in-triathlons-may-not-be-so-mysterious-panic-attacks-may-be-to-blame/2011/10/24/gIQA70NrKN_story.html)

Erscheint mir (als Nicht-Mediziner) eine sehr plausible Theorie.

Vinoman
19.11.2011, 13:26
Halte ich für eine sehr subjektive Hypothese, die sicher nur ein Faktor ist.

JENS-KLEVE
19.11.2011, 17:50
ich kann zwar die genannten Gründe für panikattacken gut nachvollziehen. z.B. aufregung, keine sicht, stress durch Berührungen, beklemmender Neo, kaltes wasser an manchen Stellen... aber dass Panik zum tod führt kann ich nicht glauben. dann würden ja soldaten im krieg reihenweise an panikattacken statt durch kugeln sterben.

Ich erschrecke meine Freundin fast jeden tag, oft braucht sie mehr als 2 minuten um sich zu beruhigen - kann die davon sterben?

LidlRacer
19.11.2011, 18:21
aber dass Panik zum tod führt kann ich nicht glauben. dann würden ja soldaten im krieg reihenweise an panikattacken statt durch kugeln sterben.

Ich erschrecke meine Freundin fast jeden tag, oft braucht sie mehr als 2 minuten um sich zu beruhigen - kann die davon sterben?

Ich verstehe es so, dass nicht die Panikatacke an sich tödlich ist, sondern dass sie im Extremfall dazu führt, dass man nicht mehr schwimmen kann. Und das wirkt sich im Wasser nicht gerade positiv auf die Lebenserwartung aus.

Ich glaube nicht, dass Erschrecken und Panikatacken viel miteinander zu tun haben. Dennoch würde ich jemanden, der mich jeden Tag so erschreckt, dahin jagen, wo der Pfeffer wächst. Mindestens.

LidlRacer
19.11.2011, 21:05
Interessante Ergänzung dazu:
Interview with swim death author (http://www.slowtwitch.com/Interview/Interview_with_swim_death_author_2442.html)

Dort macht er auch ein paar Vorschläge zur Verbesserung der Situation.

Flitzetina
19.11.2011, 21:21
Interessante Ergänzung dazu:
Interview with swim death author (http://www.slowtwitch.com/Interview/Interview_with_swim_death_author_2442.html)

Dort macht er auch ein paar Vorschläge zur Verbesserung der Situation.

Fast spannender sind die Kommentare unter dem Artikel bezüglich SIPE (Swimming Induced Pulmonary Edema).
Hatte da vorher noch nie was von gehört...

Flitzetina
19.11.2011, 21:26
http://www.endurancetriathletes.com/sipe.html

Mehr zu SIPE

LidlRacer
08.03.2012, 23:13
Hier gibt es weitere Vorschläge, wie jeder für sich das Risiko senken kann:
Triathlon Swim Deaths: Initial Steps Toward Prevention (http://www.multibriefs.com/briefs/acsm/active3-6.htm)



Warm up thoroughly before the swim to promote blood flow to the extremities.
Avoid wearing a wetsuit that restricts breathing or feels tight around the neck.
Submerge gradually and become comfortable with face immersion without competitive stress. If breathing difficulty is experienced on initial immersion, get out and jog in place.
Do an easy swim warm-up before the start. A preliminary swim will help redistribute the increased central blood volume that occurs with immersion. (Note, a 10-minute warm-up has become mandatory in the Auburn Triathlon (www.auburntriathlon.com/swim/swimindex.shtml).
Don’t overdrink within minutes before the swim start.
In the event of a panic attack discontinue the competitive effort, back float and signal for help until normal breathing is restored.
If possible, become habituated to the swim venue in advance, as this might attenuate race-day anxiety and its associated hyperventilation.



Dies unter der Annahme dass eine wesentliche Ursache acute pulmonary edema (APE) ist.

Habe mich nicht genug damit beschäftigt, um zu sagen, ob das was wesentlich anderes ist als das zuvor genannte SIPE (Swimming Induced Pulmonary Edema).