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Vollständige Version anzeigen : Kraulen: Realistische Zugfrequenz?


michaw
19.08.2011, 21:28
Hallo,

nachdem ich mich entschieden habe in meinem "hohen Alter" das Kraulschwimmen zu erlernen schaffe ich es jetzt ca. 300 m am Stück ohne Schnappatmung...

Nun würde mich interessieren was Ihr so unter einer realistischen Zugfrequenz versteht ?

Bei aller Technik möchte ich auch mal realistisches Tempo testen deshalb die Frage.

Gruß

Michael

wildcoyote
20.08.2011, 10:02
Die Frequenz alleine ist nicht entscheidend, wobei sicherlich mit den limitierenden Faktor darstellt. Es ist vielmehr der gesamte Bewegungsablauf, zumindest beim Armzug, welche nur saube bei adäquater Beinarbit und stabiler Wasserlage durchzuführen ist. Die Kraft ist natürlch auch nicht zu vernachlässigen...

autpatriot
20.08.2011, 14:32
naja die zugfrequenz würde ich sagen ist doch individuell.

kann man vergleichen mit der Trittfrequenz beim radeln..
der eine tritt lieber schwerere gänge und der andere kurbelt lieber mit an die 100 RPM.

bei schwimmen im bad kann man das auch ganz gut beobachten da gibts leute die sind ganz ruhig und machen lange züge und andere machen in der gleichen zeit 3 züge weil sie so eine hohe frequenz haben, sind aber trotzdem gleich schnell..

MatthiasR
20.08.2011, 16:09
bei schwimmen im bad kann man das auch ganz gut beobachten da gibts leute die sind ganz ruhig und machen lange züge und andere machen in der gleichen zeit 3 züge weil sie so eine hohe frequenz haben, sind aber trotzdem gleich schnell..

Am besten ist es natürlich, wenn man laaange Züge mit hoher Frequenz macht - so kommt man nämlich am schnellsten voran.

Leider bekomme ich das mit den langen Zügen nicht so gut hin, ich brauche im Normalfall so 22-24 Züge pro 25m-Bahn. Und zwar relativ unabhängig davon, ob ich gerade 1:45 oder 1:25 auf 100 m schwimme.

Zur Übung kann der Threadersteller aus diesen Werten ja mal die Zugfrequenz ausrechnen :Cheese:

Gruß Matthias

d_mueck
21.08.2011, 10:38
Als simplen Leistungstest kann ich dir den "Swim-Golf-Score" empfehlen. Ist meiner Meinung nach aussagekräftiger als die Zugfrequenz.

wasserratte79
04.10.2011, 20:22
ich finde es auch stets wieder spannend, die unterschiedlichen stile im bad zu beobachten. Von 40 bis 80 zügen pro min ist alles möglich. Meist heißt es auf langdistanz eher mehr, auf sprint weniger armzüge. Solange die kraftausdauer vorhanden ist.

Helmut S
04.10.2011, 21:05
Versuche einen einigermaßen kontinuierlichen Vortrieb hinzukriegen. Das ist ein guter Anhaltspunkt.

Moggi
02.11.2011, 20:17
Prinzipiell denke ich, dass die Zugfrequenz zwar ein wichtiger Paramter ist das Tempo zu erhöhen. Allerdings setzt dieses Instrument eine saubere Technik, stabile Wasserlage und einwandfreie Atemtechnik voraus. Deswegen würde ich mir über die Zugfrequenz als letztes Gedanken machen.

LemmingLE
05.12.2011, 23:12
Hallo erstmal (bin ganz neu hier :Huhu: ),

ich hab mir auch schon einige Gedanken und Beobachtungen zur Zuglänge gemacht und für mich festgestellt, dass das wohl einer der Hauptpunkte fürs schneller werden ist (werden könnte)
Ich brauche aktuell auf 50m 50 Züge (mit frischen Armen und Konzentration) bei mittlerem Tempo (17:30-18:30/1000m), bei Renntempo (16:30-17:00) sind´s vielleicht 54 Züge (ach ja, bin 177cm).
Vor einigen Monaten noch waren es etwa 4-6 Züge mehr, hab dann mal gute Schwimmer beobachtet, die recht entspannt mit 40 Zügen auskommen :( , oh, aha, so geht´s also auch. Wenn man´s kann.
(die Zuglänge sollte natürlich nicht über eingeschobene Gleitphasen verlängert werden)

Völlig fasziniert bin ich vom neuen Weltrekordhalter über die 1500m, Sun Yang. Bei seinem Weltrekord in Shanghai brauchte der 29 Züge (oder sogar weniger) auf 50m!!!
(Youtube, in Zeitlupe: http://www.youtube.com/watch?v=XvM3JYC--hM&feature=related)
Ok, der ist 198 und hat vermutlich Hände wie Bratpfannen...trotzdem imponierend.

Dass die Zuglänge mit höherer Geschwindigkeit etwas abnimmt ist wohl normal, vor allem weil etwas mehr "Schlupf" der Hand im Wasser. Siehe z.B. Strokerate-Graphik : http://swimsmooth.com/strokerate.html

Gruss,
Frank

Jhonnyjumper
05.12.2011, 23:41
Völlig fasziniert bin ich vom neuen Weltrekordhalter über die 1500m, Sun Yang. Bei seinem Weltrekord in Shanghai brauchte der 29 Züge (oder sogar weniger) auf 50m!!!
(Youtube, in Zeitlupe: http://www.youtube.com/watch?v=XvM3JYC--hM&feature=related)
Ok, der ist 198 und hat vermutlich Hände wie Bratpfannen...trotzdem imponierend.



Cooles Vid.
Ich wusste gar nicht, dass er Passgänger ist :-) Er zieht und macht den Beinschlag auf der selben Seite und hat dann nur halbherzige Zwischenbeinschläge. Machen die das beim Total Immersion Schwimmen nicht auch so ähnlich? Sieht sehr eigenwillig aus und fühlt sich auch so an. Schwimme es manchmal als Technikdrill.

Zur Zugfrequenz: Wichtig ist, dass die Varianz in der Zugfrequenz ins Training kommt. Wenn technikorientiert geschwommen wird, empfiehlt sich zur besseren Kontrolle und Eigenwahrnehmung logischerweise immer ruhiges Schwimmen. Für Schnelligkeitstraining kann wiederum auch mal die Technik bewusst vernachlässigt werden zu Gunsten einer hohen Frequenz. Es ist also im Training von Inhalten anhängig. Im Wettkampf muss insbesondere auf der Kurzdistanz auch mit hoher Frequenz und hohem Tempo angeschwommen werden.

Es gibt auch Athleten, bei denen ist mit der Erhöhung der Frequenz richtig Zeit herauszuholen. Viele Athleten übertreiben es halt mit Abschlagschwimmen und schleifen das ins normale Training ein.

neonhelm
06.12.2011, 11:10
Es gibt auch Athleten, bei denen ist mit der Erhöhung der Frequenz richtig Zeit herauszuholen.

Wohl wahr. Ich denke aber auch, wichtig ist vor allem die Varianz. Und die Fähigkeit, das je nach Situation einsetzen zu können.

Übrigens stelle ich zum Thema Zeit bei meinen Schwimmern immer wieder fest, dass sie im Normalfall von einer maximalen Ausbelastung im Sprint weit entfernt sind. Das ab und an zu trainieren und damit auch das Tempoempfinden zu schulen, eröffnet häufig eine ganz neue Sichtweise auf das eigene Schwimmen.