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Vollständige Version anzeigen : Extrem hoher Blutdruck unter Belastung


TriAlex
22.01.2013, 18:59
Hallo Zusammen,

ich habe heute ein Belastungs EKG gemacht. Dies wird in meiner Firma ab einem bestimmten Jahrgang angeboten, d. h. man(n) macht einen Komplettcheck und ein paar Tage später hat man ein Beratungsgespräch mit dem Arzt.

So weit so gut, ich frohen Mutes, bin doch ein fitter Triathlet auf das Ergometer... aber dann fielen allen die Augen raus.

Am Anfang: HF 80 BD 133/83
1) 90 Watt: HF 96 BD 194/77
2) 130 Watt: HF 104 BD: 261/79
3) 170 Watt: HF 121 BD: 258/89
4) 210 Watt: HF: 137 BD: 256/121
5) 250 Watt: HF: 253/121
6) 290 Watt: HF: 223/44
Erholung: HF 93 BD 128/104

Während der Belastung knallt mein BD extrem nach oben. Dies werde ich jetzt mal von einem Kardiologen checken lassen. Aber hat einer von Euch ähnliche Erfahrungen?
..

fras13
22.01.2013, 19:02
Na dann viel Spaß beim Gespräch mit dem BETRIEBSarzt...

Ich vermute, dass dieser nur zufällig auf Ausdauersportler wie Dich vorbereitet sein wird.

TriAlex
22.01.2013, 19:04
Na dann viel Spaß beim Gespräch mit dem BETRIEBSarzt...

Ich vermute, dass dieser nur zufällig auf Ausdauersportler wie Dich vorbereitet ist.

Deswege habe ich die Ergebnisse mitgenommen, und will damit zum Kardiologen und sonst gggfs. zum Sportmediziner (SpoHo Köln).

Lui
22.01.2013, 19:11
Während der Belastung knallt mein BD extrem nach oben. Dies werde ich jetzt mal von einem Kardiologen checken lassen. Aber hat einer von Euch ähnliche Erfahrungen?
..

Willkommen im Klub.
Ich hatte vor ca. 15 Jahren als ich noch recht jung war, ein Belastungs-EKG beim Kardiologen gemacht. Die Sprechstundenhilfe, die ihn ausführte, sagte mir damals, dass mein BD während der Belastung ungewöhnlich hoch geht. Der Kardiologe meinte aber "kein Grund zur Besorgnis, alles fit". Damals war mein Ruhelpuls um die 35.

Ich habe dann vor 2 Wochen einen Belastungs-EKG gemacht worüber ich berichtet habe:http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=26559 .
Nach 250 Watt hat die Sprechstundenhelferin(oder wie die heissen), abgebrochen, da mein BD angeblich bei 250/120(da war mein Wert exakt identisch wie deiner bei der gleichen Wattzahl) abgebrochen werden muss.

Beim Recherchieren habe ich später im Internet das hier vom Blutdruck-Spezialisten Dr. med. Roland Nebel gefunden:
Erhöhte Blutdruckwerte bei (definierter) ergometrischer Belastung (sog. „Belastungshypertonie“) werden uneinheitlich definiert, es existieren z.T. ältere absolute Werte für bestimmte Belastungsstufen, zusätzlich werden Diagramme eingesetzt. Orientierend liegen erhöhte Blutdruckwerte bei fahrradergometrischer, standardisierter Belastung vor, wenn bei 100 Watt ein systolischer Blutdruck von 200 mmHg bzw. bei über 50-Jährigen von 215 mmHg überschritten wird. Oft wird ein oberer Grenzwert von 250/120 mmHg als absolutes Abbruchkriterium angegeben, dies erscheint jedoch aus heutiger Sicht bei Sportlern bzw. Sportarten, die während der Ausübung ihres Sportes phasenweise wesentlich höher belasten, nicht mehr sinnvoll. Auch deutlich höhere Blutdruckwerte bei sehr leistungsfähigen Sportlern können durchaus physiologisch sein. Bei Gewichthebern wurden bei der doppelten Beinpresse Blutdruckwerte mit im Mittel von 320/250 mmHg und im Einzelfall von 480/350 mmHg gemessen.
http://www.medicalsportsnetwork.de/archive/250146/Bluthochdruck.html

Mein Tipp, den ich auch befolgen werde: Man soll sich nur von einem Fachmann, der sich mit Sportlern auskennt untersuchen lassen.

fras13
22.01.2013, 19:12
Deswege habe ich die Ergebnisse mitgenommen, und will damit zum Kardiologen und sonst gggfs. zum Sportmediziner (SpoHo Köln).


Ja wenn die "Wüste" sportmedizinisch so gut erschlossen ist.

Auf einen Termin beim Kardiologen müssen meine Kollegen Monate warten....

Trimone
22.01.2013, 19:50
Ja wenn die "Wüste" sportmedizinisch so gut erschlossen ist.

Auf einen Termin beim Kardiologen müssen meine Kollegen Monate warten....

Dann muss man vielleicht ein paar km Anfahrt in Kauf nehmen. Bei Terminproblemen gibt es auch Mittel und Wege.

Ein Kardiologe der sich mit Sportmedizin auskennt ist hier ein muss.

Aus welcher Ecke kommst du?

fras13
22.01.2013, 19:52
Ich? - Rand-Berlin.

Aber für mich ist es kein Problem, muss beim Arzt keine Karte vorlegen..., da bekomme ich schonmal einen Termin aus dem (anderen) Kalender....

(Ist leider so, von mir nicht gewollt.)

Ironmanfranky63
22.01.2013, 19:53
Hallo Zusammen,

ich habe heute ein Belastungs EKG gemacht. Dies wird in meiner Firma ab einem bestimmten Jahrgang angeboten, d. h. man(n) macht einen Komplettcheck und ein paar Tage später hat man ein Beratungsgespräch mit dem Arzt.

So weit so gut, ich frohen Mutes, bin doch ein fitter Triathlet auf das Ergometer... aber dann fielen allen die Augen raus.

Am Anfang: HF 80 BD 133/83
1) 90 Watt: HF 96 BD 194/77
2) 130 Watt: HF 104 BD: 261/79
3) 170 Watt: HF 121 BD: 258/89
4) 210 Watt: HF: 137 BD: 256/121
5) 250 Watt: HF: 253/121
6) 290 Watt: HF: 223/44
Erholung: HF 93 BD 128/104

Während der Belastung knallt mein BD extrem nach oben. Dies werde ich jetzt mal von einem Kardiologen checken lassen. Aber hat einer von Euch ähnliche Erfahrungen?
..

Ich glaube das der Druck unter Belastung so hoch geht ist normal.Er hat sich in der Erholungsphase ja wieder normalisiert.Es ist ein Irrglaube zu denken der Blutdruck ist immer gleich.Schon bei leichter körperlicher Tätigkeit erhöht er sich leicht und geht wieder runter wenn du dich hinsetzt.Selbst getestet und mein Hausarzt sagt auch das es normal ist.
Mach dich nicht verrückt!

TriAlex
22.01.2013, 20:01
Dann muss man vielleicht ein paar km Anfahrt in Kauf nehmen. Bei Terminproblemen gibt es auch Mittel und Wege.

Ein Kardiologe der sich mit Sportmedizin auskennt ist hier ein muss.

Aus welcher Ecke kommst du?

Ich komme aus Leverkusen, meine Straße heisst nur so..
In der Wüste..:Cheese:

Sportmediziner gibt es hier und in Köln zu genüge.
..

Trimone
22.01.2013, 20:10
Ich? - Rand-Berlin.

Aber für mich ist es kein Problem, muss beim Arzt keine Karte vorlegen..., da bekomme ich schonmal einen Termin aus dem (anderen) Kalender....

(Ist leider so, von mir nicht gewollt.)

Nein .... du nicht :)

DeRosa_ITA
22.01.2013, 20:12
der diastolische mega-Abfall in 6) ist irgendwie suspekt?! Messfehler?

Trimone
22.01.2013, 20:14
Ich komme aus Leverkusen, meine Straße heisst nur so..
In der Wüste..:Cheese:

Sportmediziner gibt es hier und in Köln zu genüge.
..

Gut. Solltest du Probleme haben, einen zeitnahen Termin zu bekommen, frag Deine Krankenkasse ob Sie ihnen Terminservice haben. TK u AOK haben sowas.

marc74
26.01.2013, 23:03
Ich glaube das der Druck unter Belastung so hoch geht ist normal.Er hat sich in der Erholungsphase ja wieder normalisiert.Es ist ein Irrglaube zu denken der Blutdruck ist immer gleich.Schon bei leichter körperlicher Tätigkeit erhöht er sich leicht und geht wieder runter wenn du dich hinsetzt.Selbst getestet und mein Hausarzt sagt auch das es normal ist.
Mach dich nicht verrückt!

194 mmHg systolisch bei 90 Watt ist wohl kaum als üblich anzusehen, genauso wie 260 bei 130 watt. Sofern die Messungen korrekt ausgeführt wurden, würde ich das tatsächlich checken lassen.

Neoprenmiteingriff
27.01.2013, 08:15
Darf man Aerzteempfehlung hier aussprechen?!

werner
27.01.2013, 12:21
Das hier (http://forum.slowtwitch.com/cgi-bin/gforum.cgi?post=4247167) sollte einem zu denken geben.

sybenwurz
27.01.2013, 12:40
Darf man Aerzteempfehlung hier aussprechen?!

Klar, wenns nedd in deinem ersten Beitrag iss...:Cheese:

Lui
27.01.2013, 12:52
der diastolische mega-Abfall in 6) ist irgendwie suspekt?! Messfehler?

Ich tippe auf Schreibfehler und das soll 144 heissen.

Neoprenmiteingriff
27.01.2013, 17:47
Ich bin durch einen Fall im Bekanntenkreis immer zum Blutspenden gegangen was dazufuehrte, dass ich fast eine Anaemie hatte...ich also zum doc und der hat mich dann auf links/rechts etc gestellt:

In Koeln Dr Brenn in Marienburg oder Prof Franzen in Suelz. Beide habe / hatte einen Beuzg zum Leistungssport oder eben die Spoho

Wuerde dann grosses Blutbild, Ultraschall vom Herzen und Belastungsekg mit nem Wattsystem machen. Kostet zwar nen Schnaps aber ich hab nur eine Gesundheit,ne?!

Bei Fragen gerne pn

TriAlex
27.01.2013, 17:55
Ich tippe auf Schreibfehler und das soll 144 heissen.

Nee, das war wirklich der Wert, wahrscheinlich Messfehler. In der Zwischenzeit habe ich eine langzeitblutdrckmessung gemacht. Hier war alles in Ordnung... :confused:

Werde demnächst an der Spoho, oder den Ratschlag von Neo... annehmen und mal eine messung / Untersuchung vom Spezialisten machen lassen.

Lui
27.01.2013, 21:45
Werde demnächst an der Spoho, oder den Ratschlag von Neo...


Ist das die SpoHo in Köln?

Raimund
27.01.2013, 22:13
schlimmer find ich das hier:

210 Watt: HF: 137 BD: 256/121

TriAlex
27.01.2013, 22:15
Ist das die SpoHo in Köln?

Yeap, habe dort schon mal eine Leiostungsdiagnostik gemacht. Man(n) kann dies auch mit einer kardiologischen Untersuchung verbinden. Kenne einige Sportler mit Herzproblemen die dort gewesen sind.
..

TriAlex
27.01.2013, 22:16
schlimmer find ich das hier:

210 Watt: HF: 137 BD: 256/121

... ich vermute das einige Messungen nicht ganz "optimal" gelaufen sind.

Raimund
27.01.2013, 22:27
... ich vermute das einige Messungen nicht ganz "optimal" gelaufen sind.

jedenfalls sollte der diastolische BD nicht so früh so stark ansteigen, meines wissens...:(

Lui
27.01.2013, 22:32
jedenfalls sollte der diastolische BD nicht so früh so stark ansteigen, meines wissens...:(

Ich habe auf der ersten Seite einen Artikel über Blutdruck gepostet, wonach es bei Sportlern anscheinend gar nicht so unüblich ist. Man kann halt bei Ausdauersportlern nicht die gleichen Kriterien wie bei Normalos ansetzen. Wenn mein Herz die gleiche Menge Blut mit 40 Schlägen die Minute pumpt, ist es doch klar, dass andere Werte entstehen wie bei Normalos, die 80 Schläge/min. brauchen um das Blut zu pumpen. Ein Ausdauersportler ist auch ganz andere Belastungen gewohnt.

Ich denke deshalb sollte man nur zu Fachleuten gehen, die sich mt Sportlern auskennen.

amontecc
27.01.2013, 22:45
Aus Netdoktor.de:
Der Blutdruck ist beim Sportler eher niedriger als beim Normalo, nämlich meist gesunde 120/80. Deshalb sollen ja auch alle Herzpatienten Ausdauersport machen, weil das super für das Herz ist.

Der Blutdruck wird nicht von der Power des Herzschlags geregelt, sondern vom Widerstand, den die Gefäße aufbauen. Enge (oder verkalkte) Gefäße haben einen hohen Widerstand, weite einen geringen. Bei einem Blutdruckabfall werden die Gefäße enggestellt, das Herz schlägt schneller. Deshalb ist Puls und Blutdruck schon abhängig von einander.

Natürlich ist in Wahrheit alles noch viiiel komplexer! Aber für uns Normalos reicht das schon als Erklärung, oder?

Ich hatte z.B. damals, als ich voll im Saft stand und nen Ruhepuls von knapp über 40 hatte keinen erhöhten Blutdruck. Jetzt mit Ruhepuls knapp über 60 auch nicht.

Da der Blutkreislauf mit der Windkesselfunktion usgestattet ist,
Zitat Doccheck.com:
Als Windkesselfunktion bezeichnet man in der Physiologie die Eigenschaft der elastischen Arterien, insbesondere der Aorta, den durch die rhythmische Kontraktionen des Herzens pulsierenden Blutstrom in einen gleichmäßigen Volumenstrom umzuwandeln.
Ist es nachvollziehbar, dass der Blutdruck nicht maßgeblich vom Herzen herrührt als vielmehr von der Eigenschaft der Gefäße.
Weiterhin gibt es sicherlich noch hunderte Ursachen für einen hohen oder niedrigen Blutdruck.
Also immer checken lassen, wenn etwas nicht zu stimmen scheint.

Ator
19.01.2016, 14:36
Ich greife den Thread mal auf, weil ich heute beim Belastungs-EKG war und die "Sportmedizinerin" (so ihr offizieller Zusatztitel) abgebrochen hat wegen des hohen Blutdrucks von 240mmHg bei 250Watt.

Mein Ruhe-Blutdruck wurde mit 120/80 gemessen. Danach gings auf den Ergometer und die Wattzahl von 50 sukzessive auf 250 Watt erhöht. Trittfrequenz sollte ich immer zwischen 60-70 halten. Alle 25 Watt wurde der Blutdruck gemessen:

Watt / Blutdruck / HF
50 / 130-80 / 95
100 / 150-85 / 105
150 / 180-90 / 123
200 / 210-90 / 139
250 / 240-95 / 157

Die Ärztin war erschrocken, dass ich einen Blutdruck von 240 hatte. Das wäre extrem gefährlich. Als ich ihr sagte, ich würde einen Halbmarathon mit HF 165 problemlos laufen, konnte sie mir das gar nicht glauben. Als ich sagte, mein HFmax läge bei 191 (Run) bzw. 186 (Bike), meinte sie "das ist aber extrem hoch!".

Wer kann eine Aussage zu den Blutdruck-Messwerten machen? Muss ich mir Sorgen machen? Wer von Euch hat auch schon mal ein Belastungs-EKG gemacht?

Kurz zu meinem Hintergrund:
Ich bin 44 Jahre alt, 180cm groß, 74kg schwer, mache mein Leben lang schon Sport (verschiedene Sportarten). Seit 2012 laufe ich regelmäßig, in 2013 ersten Marathon (unter 4h), seit 2015 Triathlon (bislang nur SD/KD).
Zum Ergometer: Ab 200 Watt habe ich auf dem Ergometer schon eine spürbare Belastung gehabt, bei 250 Watt war es gefühlt eine "starke Belastung" für mich. Die hätte ich noch ein paar Minuten treten können (gefühlt auch noch mehr Watt), aber nicht mehr ewig lange.

ritzelfitzel
19.01.2016, 15:53
Ich greife den Thread mal auf, weil ich heute beim Belastungs-EKG war und die "Sportmedizinerin" (so ihr offizieller Zusatztitel) abgebrochen hat wegen des hohen Blutdrucks von 240mmHg bei 250Watt.

Mein Ruhe-Blutdruck wurde mit 120/80 gemessen. Danach gings auf den Ergometer und die Wattzahl von 50 sukzessive auf 250 Watt erhöht. Alle 25 Watt wurde der Blutdruck gemessen:

Watt / Blutdruck / HF
50 / 130-80 / 95
100 / 150-85 / 105
150 / 180-90 / 123
200 / 210-90 / 139
250 / 240-95 / 157

Die Ärztin war erschrocken, dass ich einen Blutdruck von 240 hatte. Das wäre extrem gefährlich. Als ich ihr sagte, ich würde einen Halbmarathon mit HF 165 problemlos laufen, konnte sie mir das gar nicht glauben. Als ich sagte, mein HFmax läge bei 191 (Run) bzw. 186 (Bike), meinte sie "das ist aber extrem hoch!".

Wer kann eine Aussage zu den Blutdruck-Messwerten machen? Muss ich mir Sorgen machen? Wer von Euch hat auch schon mal ein Belastungs-EKG gemacht?

Kurz zu meinem Hintergrund:
Ich bin 44 Jahre alt, 180cm groß, 74kg schwer, mache mein Leben lang schon Sport (verschiedene Sportarten). Seit 2012 laufe ich regelmäßig, in 2013 ersten Marathon (unter 4h), seit 2015 Triathlon (bislang nur SD/KD).
Zum Ergometer: Ab 200 Watt habe ich auf dem Ergometer schon eine spürbare Belastung gehabt, bei 250 Watt war es gefühlt eine "starke Belastung" für mich. Die hätte ich noch ein paar Minuten treten können (gefühlt auch noch mehr Watt), aber nicht mehr ewig lange.

Die Werte halte ich - aus Laiensicht - für unproblematisch. 100 Watt ist so ein Schwellenwert, bei dem der BD unter 200 systolisch sein sollte. Das ist er ja. Außerdem ist 240mmHG kein wirkliches Abbruchkriterium mM nach (mehr). Spitzensportler, Gewichtheber, etc. haben teils noch deutlich (!) höhere BDs unter Maximallast. Habe mal was von Blutdrücken um die 450-500mmHG systolisch gelesen...

Ohne Gewähr: Ruhe-BD ist ideal, bei 50 und 100 Watt gut, wie ich finde -> ich sehe das als wenig problematisch an. Aber vielleicht suchst du mal einen Kardiologen auf, der einen sportmedizinischen Hintergrund hat, um sicher zu gehen. So eine internetbasierte Meinung von einem Nichtmediziner ist halt immer so ne Sache ;)

Campeon
19.01.2016, 16:01
War die Ärztin hübsch?
Vielleicht ist deswegen dein BD so hochgeschnellt!:Cheese:

Lui
19.01.2016, 17:21
Ich greife den Thread mal auf, weil ich heute beim Belastungs-EKG war und die "Sportmedizinerin" (so ihr offizieller Zusatztitel) abgebrochen hat wegen des hohen Blutdrucks von 240mmHg bei 250Watt.



Über das Thema habe ich hier was gepostet: http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=861826&postcount=4

zu dem Thema:

Evaluation des Bluthochdrucks bei Athleten Diagnostik
http://www.medicalsportsnetwork.com/archive/250146/Bluthochdruck.html

Ator
19.01.2016, 18:05
Oft wird ein oberer Grenzwert von 250/120 mmHg als absolutes Abbruchkriterium angegeben, dies erscheint jedoch aus heutiger Sicht bei Sportlern bzw. Sportarten, die während der Ausübung ihres Sportes phasenweise wesentlich höher belasten, nicht mehr sinnvoll.
Danke für die Links und Hinweise, die mich erstmal beruhigen. Dennoch geben mir die Hinweise natürlich keine Gewissheit, da in den Links von vielen Konjunktiven gesprochen wird ("könnte", "müsste", "sollte", "erscheint nicht mehr sinnvoll"). Ist ja auch klar, ein persönliches Bild kann sich nur der behandelnde Arzt machen.


Mein Tipp, den ich auch befolgen werde: Man soll sich nur von einem Fachmann, der sich mit Sportlern auskennt untersuchen lassen.
Genau deswegen hatte ich mir ja diese "Sportmedizinerin" gesucht (die mir auch noch empfohlen wurde). Das war dann wohl ein Griff ins Klo für mich.

Was ich mich frage: Hier sind soviele langjährige und aus meiner Sicht professionell trainierende Triathleten im Forum unterwegs. Ihr habt sicherlich auch schon ein Belastungs-EKG gemacht (oder etwa nicht?). Wie sind Eure Werte?

merz
19.01.2016, 19:24
jahre her: Abbruch bei 400 Watt im Stufentest weil der Druck SYS auf 220 ging, diastolisch habe ich vergessen, puls war nahe max, ich auch - wieder was gelernt, dass hoehere Werte oft gesehen werden


m.

Ator
10.02.2016, 15:59
Am 19.01. hatte ich ein Belastungs-EKG machen lassen wie von der "Sportmedizinerin" in ihren Richtlinien vorgesehen. D.h. minutenweise Erhöhung um 25 Watt. Kadenz 60 Tritte/Minute. Das Ergebnis hatte ich ja hier gepostet:

Watt / Blutdruck / HF
50 / 130-80 / 95
100 / 150-85 / 105
150 / 180-90 / 123
200 / 210-90 / 139
250 / 240-95 / 157
Gesamtdauer: 9 Minuten.

Die Ärztin war erschrocken, dass ich einen Blutdruck von 240 hatte. Das wäre extrem gefährlich. Als ich ihr sagte, ich würde einen Halbmarathon mit HF 165 problemlos laufen, konnte sie mir das gar nicht glauben. Als ich sagte, mein HFmax läge bei 191 (Run) bzw. 186 (Bike), meinte sie "das ist aber extrem hoch!".


Nun habe ich in Verhandlung mit der Ärztin den Test am heutigen Tage wiederholt und die Bedingungen abgewandelt. Mein Ziel bzw. ich wollte folgende Frage beantwortet wissen: Habe ich eine Belastungs-Hypertonie bzw. wie sieht mein Blutdruck unter einer hohen Ausdauerbelastung (nicht Kraftbelastung) aus.

Um "realistische" Voraussetzungen zu schaffen, habe ich das Belastungs-EKG wie folgt abgewandelt:
Ich war vorher 45 Minuten laufen, GA1 bis GA2. Am Ende 3x 1 Minute schnell im Bereich 85%-90% HFmax. Damit wollte ich sicherstellen, dass mein Körper auch "warm" ist, sämtliche Kapillaren geweitet sind und mein Körper auf Leistung vorbereitet ist.

Anschließend das Belastungs-EKG:
Kadenz 90 Tritte/Minute (statt Kadenz 60)
Alle 3 Minuten (statt 1 Minute) um 25 Watt gesteigert.
Hier das Ergebnis:
Watt / Blutdruck / HF
50 / 130-90 / 110
100 / 150-90 / 120
150 / 150-90 / 135
200 / 200-90 / 156
250 / 210-90 / 173
Gesamtdauer: 27 Minuten

Man sieht deutlich den Unterschied zum ersten EKG. Bei 150 Watt habe ich nun einen deutlich niedrigeren Blutdruck von 150/90 (statt 180/90). Und bei maximaler Kraftbelastung von 250 Watt einen Blutdruck von nur 210/90 (statt 240/95). Mein Fazit: alles normal.
Allerdings: Ich finde es erstaunlich, mit wenig Sachkenntnis eine "Sportmedizinerin" einen Belastungs-EKG durchführt. Hätte ich nicht selber recherchiert und den Test mit von mir angeregten Bedingungen verändert, wäre ich nach dem ersten Belastungs-EKG mit der Diagnose "nicht geeignet für Triathlon" von der Ärztin nach Hause geschickt worden.

Weitere Anekdote am Rande: Ich fragte die Arzthelferin, die das Belastungs-EKG bei mir durchgeführt hat, nach den Rahmenbedingungen. Sie meinte, sie würde den Test bei mir bei HF 140 (!) abbrechen, weil das so vorgesehen ist, wenn man HF200 minus Lebensalter rechnet. In diesem Moment war für mich endgültig klar, dass ich niemals wieder zu einem "Sportmediziner" gehen werden, von dem ich nicht explizit weiß, welche Fähigkeiten er hat. Ich hatte der Arzthelferin dann einfach gesagt, ich hätte das mit der Ärztin geklärt und wir könnten problemlos bis Puls 170+ gehen.

Mauna Kea
10.02.2016, 16:07
Am 19.01. hatte ich ein Belastungs-EKG machen lassen wie von der "Sportmedizinerin" in ihren Richtlinien vorgesehen. D.h. minutenweise Erhöhung um 25 Watt. Kadenz 60 Tritte/Minute. In Summe hat der Test nicht mal 10 Minuten gedauert.


Nun habe ich in Verhandlung mit ihr den Test wiederholt und die Bedingungen abgewandelt. Mein Ziel bzw. ich wollte folgende Frage beantwortet wissen: Habe ich eine Belastungs-Hypertonie bzw. wie sieht mein Blutdruck unter einen hohen Ausdauerbelastung (nicht Kraftbelastung) aus.

Um "realistische" Voraussetzungen zu schaffen, habe ich das Belastungs-EKG wie folgt abgewandelt:
Ich war vorher 45 Minuten laufen, GA1 bis GA2. Am Ende 3x 1 Minute schnell im Bereich 85%-90% HFmax. Damit wollte ich sicherstellen, dass mein Körper auch "warm" ist, sämtliche Kapillaren geweitet sind und mein Körper auf Leistung vorbereitet ist.

Belastungs-EKG:
Kadenz 90 Tritte/Minute
Alle 3 Minuten (!) um 25 Watt gesteigert.
Hier das Ergebnis:
Watt / Blutdruck / HF
50 / 130-90 / 110
100 / 150-90 / 120
150 / 150-90 / 135
200 / 200-90 / 156
250 / 210-90 / 173

Man sieht deutlich den Unterschied zum ersten EKG. Bei 150 Watt habe ich nun einen deutlich niedrigeren Blutdruck von 150/90 statt 180/90. Und bei maximaler Kraftbelastung von 250 Watt einen Blutdruck von nur 210/90 statt 240/95.

So ähnlich war das bei mir auch. Nach gründlichem aufwärmen niedrigere werte.
Man muss halt ärzte finden, die etwas ahnung von sportlern haben.

pacechris
23.01.2023, 10:38
Hallo Zusammen, :Huhu: hab mich durch die Seiten des Themas durchgelesen und hätte ein paar Fragen an euch.
Werde diese Jahr 48, wiege 66kg bei 175cm

Ich bin seit 4Jahren "unter Beobachtung" wegen Bluthochdruck, aber wegen meiner guten Form, kein Risikopatienten, sehr gutem Belastungs Ekg usw. könnte ich auf Tabletten verzichten meinte mein Doc die ganze Zeit. Obwohl bei einem Langzeit EKG war er schon sehr grenzwertig, der Job sorgt bei mir für Blutdruck :Nee:

Letzte Woche beim Belastung Ekg war der Blutdruck um einiges höher als in den letzten Jahren. Und vorallem ging der danach nicht mehr runter wie es sein soll. Puls danach gleich wieder wie gewohnt unten.

Von 50Watt an, immer um 25 Watt gesteigert, Abstände weiß ich nicht mehr genau. Mit ausfahren hat er nach meiner Aufzeichnung 26min gedauert.
Getreten bis 275W Herzfrequenz 166, war noch gefühlt Luft.

Er hat mir 4mg Candesartan pro Tag verschrieben. In 6 Wochen hab ich einen Termin für ein LZ Ekg.


Habt ihr nach dieser Diagnose euer Training verändert?

Warum fährt man eigentlich ein Belastungs EKG in solch niedriger TF?


Danke

qbz
23.01.2023, 11:47
Es besteht jetzt wegen dieser Medikamenten Verordnung des Arztes keinen Anlass, das Training zu ändern. 4mg Candesartan sind übrigens eine sehr niedrige Dosis.

Für eine genauere Blutdruck-Diagnose braucht es IMHO eine Langzeit-Blutdruckmessung (nicht Langzeit-EKG, wie Du schreibst) und was ich sehr sinnvoll finde, ca. 2-4 Wochen lang den Blutdruck / täglich mind. 3mal messen, morgens, mittags, abends zu ähnlichen Zeiten und in eine Tabelle eintragen. Evtl. noch mal nach Belastung. So erhält man und der Arzt gute Durchschnittswerte und mit der 24h-Messung die Werte für die Nacht.

Bin kein Arzt, aber habe seit Jahrzehnten Bluthochdruck (u.a. familiär bedingt), trotz intensivem Sport.

pacechris
23.01.2023, 12:56
Es besteht jetzt wegen dieser Medikamenten Verordnung des Arztes keinen Anlass, das Training zu ändern. 4mg Candesartan sind übrigens eine sehr niedrige Dosis.

Für eine genauere Blutdruck-Diagnose braucht es IMHO eine Langzeit-Blutdruckmessung (nicht Langzeit-EKG, wie Du schreibst) und was ich sehr sinnvoll finde, ca. 2-4 Wochen lang den Blutdruck / täglich mind. 3mal messen, morgens, mittags, abends zu ähnlichen Zeiten und in eine Tabelle eintragen. Evtl. noch mal nach Belastung. So erhält man und der Arzt gute Durchschnittswerte und mit der 24h-Messung die Werte für die Nacht.

Bin kein Arzt, aber habe seit Jahrzehnten Bluthochdruck (u.a. familiär bedingt), trotz intensivem Sport.

Beim Langzeit EKG ist ja die Blutdruckmessung mit dabei. Der wird über Tag alle 15min und Nachs alle 30min gemessen. Wobei ich das über Nacht. nicht lange aushalte :Nee:

Gesagt hat mein Arzt auch nichts direkt zur Intensität nur mein Sport sei das beste was ich Machen könnte.
Hab vergessen zu fragen wegen Belastungsspitzen und oder intensiven Intervallen :Gruebeln:

Helios
23.01.2023, 13:11
Servus,

mit meinen mittlerweilen 60 Jahren gehöre ich zu den Fans der Rentner-Bravo (Apotheken-Umschau), weil ich aber auch schlecht sehe (ähhh lesen und verstehen kann) - guck ich das passende Program im TV an - die Auswahl erschlägt einen (ähh mich).

Für so einen Vogel wie mich wurde ein Beitrag gesendet, bei dem - ich mein - 5 Leute das gleiche Symptom hatten (=> Leute sind "umgefallen", waren total erschöpft, weil "Pumpe" spinnt).
Jeder hat was anderes bekommen - beim einen waren die Herzklappen verkalkt => tausch in künstliche, der Andere hatte gerissene Fäden an der Herzklappe => wurden geflickt, bzw. getauscht. Der Nächste erhielt einen Bypass, einem anderen wurde mit nem Laser irgentwas freigeschnitten usw. usw.

Es gab auch einen "Glückspilz" - man hat ihn auf die richtige Medikamenten-Dosis eingestellt, an ihm wurde nicht herumgebastelt, er konnte die Klinik "mit ohne was" verlassen (das nennt man konservative Therapie, bei alleine 2 mio Leute mit Vorhofflimmern bekommt nicht jeder einen Termin beim Kardiologen und schon gleich gar nicht im Krankenhaus, dafür muss man schon im Heli eingeflogen werden).

qbz schlägt ein Führen eines Blutdruck-Protokolls vor -
davon hab ich auch gelesen, hab es die Tage gemacht:
Höchster Wert war 115/71 Puls 73 tiefster Wert war 100/63 Puls 60 - tiefster Puls war bei 110/70 mit 56.

edit: habe diese BM 27 von Beurer, das wird jetzt für 20€ herum aufgerufen, auch wenn ich mich sehr wohl fühle, zeigt es gnadenlos die Herzrythmus-Störung an

Mir haut der Puls unter größerer körperlicher Belastung nach oben ab, deshalb bekomme ich ß-Blocker um diesen Effekt zu reduzieren - es wirkt - als Nebenwirkung senken sie vermutlich die Wirkung meiner Schilddrüsenmedikamente, da gibt es Zeiten in denen ich das erheblich merke.
War der Vermutung, dass man mir Plazebos in die Schildrüsenverpackung reingemischt hat und hab deshalb aus einer anderen Charge eine Zusatztablette genommen, die hat natürlich gut geholfen und mich "bestätigt" - jetzt weis ich warum das Zeug nicht immer wirkt.

qbz
23.01.2023, 14:33
Beim Langzeit EKG ist ja die Blutdruckmessung mit dabei. Der wird über Tag alle 15min und Nachs alle 30min gemessen. Wobei ich das über Nacht. nicht lange aushalte :Nee:



Nicht automatisch. Um beides aufzuzeichnen, werden zwei unterschiedliche, separate Geräte verwendet, die mit eigenen Messsonden verbunden sind. Ich hatte oft nur eine Langzeit-Blutdruckmessung, ohne EKG, oder auch nur Langzeit-EKG.

Langzeit EKG und Langzeit-Blutdruckmessung (https://www.hausarztmettmann.de/langzeitblutdruckmessung/)

shoki
24.01.2023, 10:25
Nicht automatisch. Um beides aufzuzeichnen, werden zwei unterschiedliche, separate Geräte verwendet, die mit eigenen Messsonden verbunden sind. Ich hatte oft nur eine Langzeit-Blutdruckmessung, ohne EKG, oder auch nur Langzeit-EKG.

Langzeit EKG und Langzeit-Blutdruckmessung (https://www.hausarztmettmann.de/langzeitblutdruckmessung/)

Kenne ich auch nur so. Das der BD während der Belastung hoch geht ist normal, genau wie daß er danach ein wenig in den Keller gehen kann (zumindest kenne ich das von meinen Tests)

Mach wie qbz angeraten hat, kannst ja zB obendrein mal den BD messen während du auf der Rolle sitzt, und machst dir ne Notiz nach wieviel Minuten Belastung bei welchen Watt

bentus
24.01.2023, 10:51
Hallo Zusammen, :Huhu: hab mich durch die Seiten des Themas durchgelesen und hätte ein paar Fragen an euch.
Werde diese Jahr 48, wiege 66kg bei 175cm

Ich bin seit 4Jahren "unter Beobachtung" wegen Bluthochdruck, aber wegen meiner guten Form, kein Risikopatienten, sehr gutem Belastungs Ekg usw. könnte ich auf Tabletten verzichten meinte mein Doc die ganze Zeit. Obwohl bei einem Langzeit EKG war er schon sehr grenzwertig, der Job sorgt bei mir für Blutdruck :Nee:

Letzte Woche beim Belastung Ekg war der Blutdruck um einiges höher als in den letzten Jahren. Und vorallem ging der danach nicht mehr runter wie es sein soll. Puls danach gleich wieder wie gewohnt unten.

Von 50Watt an, immer um 25 Watt gesteigert, Abstände weiß ich nicht mehr genau. Mit ausfahren hat er nach meiner Aufzeichnung 26min gedauert.
Getreten bis 275W Herzfrequenz 166, war noch gefühlt Luft.

Er hat mir 4mg Candesartan pro Tag verschrieben. In 6 Wochen hab ich einen Termin für ein LZ Ekg.


Habt ihr nach dieser Diagnose euer Training verändert?

Warum fährt man eigentlich ein Belastungs EKG in solch niedriger TF?


Danke

Man fährt niedrige Frequenzen damit das EKG nicht verwackelt ist und man es auswerten kann. Würde den Blutdruck wie vorgeschlagen regelmäßig messen und im Zweifel medikamentös optimal einstellen. Alternative wäre ein Calcium-Antagonist wie z.b. Amlodipin.

pacechris
24.01.2023, 12:40
Man fährt niedrige Frequenzen damit das EKG nicht verwackelt ist und man es auswerten kann. Würde den Blutdruck wie vorgeschlagen regelmäßig messen und im Zweifel medikamentös optimal einstellen. Alternative wäre ein Calcium-Antagonist wie z.b. Amlodipin.

Das ergibt Sinn mit der Auswertung und TF, danke.
Regelmäßig messen tu ich.
Bin bereist im Einstellungsprozess.