Vollständige Version anzeigen : Knochenhautentzündung im Schienbein
Hallo Gemeinde!
Ich plage mich nun schon seit einigen Monaten mit einer Knochenhautentzündung im Schienbein rum. Angefangen hat das Ganze im Oktober 2012 nach einem Laufblock und anschließendem Halbmarathon. Danach hatte ich Schmerzen im unteren Drittel des Schienbeinknochens (tibia) (hautsächlich linke Seite) und bin anschließend "nur" noch 2 mal die Woche gelaufen, in der Hoffnung dass dies ausreichen würde um die Verletzung auskurieren zu lassen. War es aber nicht.
Die Schmerzen wurden stärker und ging dann zum Orthopäden und lies dann die Knochenhautentzündung diagnostizieren und 6 Wochen Laufpause...
Anfang Januar habe ich wieder ganz locker begonnen mit 2x20 min joggen und wieder gesteigert auf 4 Laufeinheiten/Woche was ungefähr 50km/ Woche ausmachte.
Letztes Wochende dann erster Wettkampf bestritten und seitdem habe ich wieder die Schmerzen. Diesmal verstärkt auf der rechten Seite. Habe jetzt natürlich wieder das Laufen eingestellt um zu sehen wie es sich weiterentwickelt.
Ich nehme Diclofenac, zur Entzündungshemmung, und tape das Schienbein mit Kinesiotape.
Vielleicht kennt jemand von euch ja das gleiche Problem und hat ein Paar gute Ratschläge! Ich wäre auf jeden Fall dankbar!
Duafüxin
20.03.2013, 11:08
Von Knochenhautreizungen wurde ich ewig geplagt, incl. hühnereidicker Schwellung an der Innenseite und höllenschmerzen, weil ich dachte das geht schon wieder weg.
Das Einzige was bei mir langfristig geholfen hat ist mein Osteopath, der eine Dysbalance entdeckte und entfernte.
anneliese
20.03.2013, 11:08
Vielleicht kennt jemand von euch ja das gleiche Problem und hat ein Paar gute Ratschläge! Ich wäre auf jeden Fall dankbar!
Bei mir haben andere Schuhe geholfen. Seit ich leichte Neutralschuhe laufe, sind die Probleme weg. Als es richtig weh tat, hab ich zusätzlich Kompressionsstutzen (CEPs) getragen.
Laufpause ist ja eh klar, oder?
Erstmal Danke für die schnellen Antworten!
Laufpause ist selbstverständlich solange der Schmerz da ist. Werde wohl teilweise auf Aquajogging ausweichen.
Habe morgen auch einen Termin beim Podologen um mal meine Einlagen und Schuhe zu checken... Obwohl die Einlagen erst ein Jahr alt sind.
Osteopath ist auch eine gute Idee! sollte ich auf jeden Fall auch in Betracht ziehen wenn es nicht besser wird.
Physiotherapeutische Maßnahmen bewirken eher wenig habe ich mir sagen lassen. Hat jemand da andere Erfahrung?
Oder hat jemand vielleicht Erfahrung mit der Mesotherapie?
http://de.wikipedia.org/wiki/Mesotherapie
Tobstar23
20.03.2013, 12:53
Ich hatte das als ich in die Leichtathletik richtig intensiv eingestiegen bin auch, sogar beidseitig und gleichzeitig. Was'n Spaß;)
Als akute Maßnahme half bei mir immer eine Massage des Muskels direkt neben dem Schienbein. Einfach übers Schienbein in den Muskel reinstreichen. Bei mir lag es daran, dass dieser Muskel zugemacht hat und dann quasi am Schienbein gerieben hat.
Bei mir hat dann endgültig Physiotherapie geholfen. Vorher war auch Reizstrom versucht worden, dass war aber wirkungslos. Bei mir kam da zusammen, dass die Muskulatur an der Außenseite der Hüfte verkürzt war, sowie durch die Trainingsbelastung die hintere Oberschenkelmuskulatur plus einen zu schwachen Muskel am Schienbein.
Hab dann Dehnübungen für die Hüftseite gezeigt bekommen und Massagen. Hat wunderbar geholfen, ist nie wieder aufgetreten. Vorallem, da ich bei den Massagen zugeschaut hab und mir jetzt selber helfen kann, wenn der Muskel Probleme macht.
Was ich auch gut fand, zumindest von der Idee dahinter, war die Kräftigung der Muskulatur am Schienbein. Wenn der Muskel bei Dir tatsächlich wegen Überlast zu macht und dann die Ursache für die Entzündung ist, könnte das auch was bringen. Ich mußte mich damals auf ne Kiste vorne an die Kante stellen und einfach meine Füße anheben. Einfach aber effektiv;)
Duafüxin
20.03.2013, 12:59
Als akute Maßnahme half bei mir immer eine Massage des Muskels direkt neben dem Schienbein. Einfach übers Schienbein in den Muskel reinstreichen. Bei mir lag es daran, dass dieser Muskel zugemacht hat und dann quasi am Schienbein gerieben hat.
Das mach ich auch, wenn es jetzt anfängt zu ziehen. Sollte man aber eher nicht machen, wenn eine Entzündung schon drin ist ;)
Die Kräftigung von Fußheber und Zehenstrecker hab ich auch ne Weile gemacht. Hab ich schon ganz vergessen :)
was mir geholfen hat.....komplettpause bis die schmerzen komplett verschwunden sind.........PLUS 3 tage sicherheitspause (ist bei der dauer dann auch egal). dann andere schuhe und das vermeiden von bergläufen und überlastungen.
was man prophylaktisch machen kann, wenn man ganz am anfang ein leichtes ziehen bemerkt....sofortiges kühlen direkt nach der belastung.
Pandae2010
20.03.2013, 21:13
Klingt vielleicht doof, aber gerade hilft bei mir ganz gut dehnen, dehnen, dehnen. Dazu 2x täglich mit Voltaren eincremen. Beim Training versuche ich die Technik so sauber wie irgendwie zu laufen, schwimmen, radeln.
Sportpausen haben bei mir überhaupt nicht geholfen. Wenns ganz schlimm wurde habe ich fleissig gekühlt. Das hat zumindest kurzfristig auch gut geholfen.
Letztes Jahr war es dann einfach weg. Warum. Keine Ahnung...
Bin auch am verzweifeln, habe auch seit Herbst Probleme, die auch in einer Halbmarathonsvorbereitung entstanden sind. Mehrere Laufpausen(bis zu 2Monate) haben nichts bewirkt. Bin nie über 30km die Woche gelaufen und bin sehr frustriert, weil ich unbedingt in der Liga starten will. Hat jemand konkrete Dehübungen und Kräftigungsübungen?
Gruß
eik van dijk
20.03.2013, 22:01
Hatte in den letzten Wochen leichte Beschwerden, auch nur im linken Bein. Ich glaube dass es bei mir vom Bergablaufen auf festem Untergrund (vorwiegend Asphalt) kommt. Habe vor 3 Wochen dann eine Woche Pause eingelegt und dann wieder locker begonnen. Seitdem schmiere ich jeden Abend mit Voltadol Schmerzgel und kühle nach der Einheit mit kaltem Wasser (ich bild mir ein das hilft). Tapen wär der nächste Schritt gewesen, falls es nicht vergangen wäre.
ellivetil
21.03.2013, 07:06
Damit plage ich mich auch immer wieder rum, wobei es bei mir meist nicht so schlimm ist, dass ich länger pausieren muss.
Bei mir macht die Sprengung der Schuhe einen riesen Unterschied. In meinem Cumulus become ich sehr schnell Probleme, im pure connect hingegen kann ich ewig laufen
captain hook
21.03.2013, 09:45
Bei mir hat wirkungsvoll das Zweieimerprinzip geholfen. :Cheese:
In einen Eimer Wasser mit Eis so kalt wie möglich runterkühlen und in den anderen Eimer Wasser mit der höchsten maximal verträglichen Temperatur einfüllen.
Dann Wechselbaden. So lange die Beine ins Eiswasser wie es irgendwie auszuhalten ist (ja, das kann schonmal richtig wehtun) und danach doppelt so lange ins warme Wasser. Ein paarmal durchwechseln, aufhören mit dem kalten Eimer.
Voltaren würd ich bei Schmerzen z.B. über Nacht als Feuchtumschlag machen (Voltaren draufschmieren, feuchten Lappen drauf und dann in Frischhaltefolie einwickeln).
In flachen, gut gedämpften Schuhen hab ich die wenigsten Probleme. Zu hart ist ganz schlecht, zuviel Sprengung auch, Spikes auf ner harten Bahn sind der Tod. Zu Instabil sollte die Sohle aber nicht sein, weil wenn man z.B. ne Fehlstellung hat und dann in so einem Wabbelschuh wie z.B. ne Brooks Connect läuft dürfte das der Sache nicht grade zuträglich sein. Wenn man natürlich keine Fehlstellung hat, erfüllt der Schuh die Punkte gut gedämpft und flach hervorragend.
Auf jeden Fall deutet es auf ne Überlastung des Bereiches hin und wenn man es nachhaltig negiert, kann man auch mal nen schönen Ermüdungsbruch im Schienbein davontragen. Und dann ist 4 Monate oder so nix mit Laufen...
Hallo,
auch ich habe mich über mehrere Jahre mit dem Problem rumgeärgert.
Endgültig geholfen haben mir schlußendlich Kräftigungsübungen der Fußmuskulator durch Balanceübungen auf Kippelbrett und Kissen.
Im nachhinein würde ich außerdem noch ausgiebiges Dehnen (vor allem Beinrückseite) vorschlagen. Hab ich damals unterlassen, woraus sich vermutlich das nächste Problem, meine aktuelle Achillessehnenreizung, entwickelt hat.
Viele Grüße, Josche
bin gerade zurück vom Podologen, und der glaubt dass er meine Einlagen bisschen verändern kann und dass dies die Wadenmuskulatur entlasten könnte. Konkret meint er damit dass die Einlagen vorne an der Innenseite leicht erhöht werden, damit der Fuß beim aufsetzen sich nicht do weit durchstrecken muss und die somit die Wadenmuskulatur entlasten...
Mal sehen ob das was bringt :-)
Außerdem wurde mir angeraten zum Physiotherapeuten zu gehen damit der mir den Musculus Tibialis Posterior durch Massagen lockern kann. Auch das werde ich jetzt machen und bin gespannt ob mir das weiterhilft...
Ich denke Kräftigungsübungen sind als vorbeugung sehr gut, jedoch wenn die Entzündung bis da ist helfen die Übungen auch nicht mehr. Als konkrete Übung kann man mit den Fuß gegen den Widerstand von einem Theraband anziehen.
Hauptsächlich sollte man die Vordere Schienbeinmuskulatur trainieren, da bei uns Triathleten diese meistens deutlich schwächer ist als die hintere.
Und dehnen ist auch sehr wichtig! Zum Beispiel kann man sich auf seine eigenen durchgestrecken Füße setzen, was eine sehr gute DehnÜbung für die vordere Schienbeinmuskulatur ist.
Das mit dem Zwei-Eimer- Prinzip finde ich auch sehr intressant! werde ich auf jeden fall auch mal ausprobieren!
Danke für die vielen Ratschläge :-)
Road_Runner
11.04.2013, 17:12
Frage in die Runde: Hab in der rechten Wadeninnsenseite von Mitte bis Knöchel ein ziehen, was schon sehr unangenehm ist, welches aber nicht beim Laufen auftritt? Kann das Knochenhaut oder Schienbeinkante sein? Hab jetzt mit Voltaren (ohne Erfolg) und Eis gearbeitet. War eben beim Physio und heute Abend gibts Dehnung. Kotzt mich gerade richtig an...
Hi,
Ich sag nur ein Wort: Fasziendistorsionsmodell
Falls Dein FDM Therapeut meine Verdachtsdiagnose Triggerband , evtl. mit Kontinuumdistorsion bestätigt, brauchst Du auch keine Sportpausen einlegen.
Sportpausen ist bei Schienbeinkantensyndrom meines Erachtens nicht zielführend. Die Schmerzen sind nur in der Pause nicht spürbar, bei Wiederaufnahme des Trainings sind auch die Beschwerden zurück....solange das eigentliche Problem nicht gelöst ist. Manchmal kommt auch eine Einlagenvsorgung in Frage...aber erstmal muss das Triggerband weg.
Gute Besseung,
Marc
FidoDido
20.04.2013, 00:45
Ich hatte das als ich in die Leichtathletik richtig intensiv eingestiegen bin auch, sogar beidseitig und gleichzeitig. Was'n Spaß;)
[...]
Bei mir hat dann endgültig Physiotherapie geholfen. Vorher war auch Reizstrom versucht worden, dass war aber wirkungslos.
Yep, genau das gleiche hier :Cheese:
Bei mir haben im Endeffekt Einlagen für die Schuhe geholfen, die ich jetzt seit knapp zehn Jahren immer in allen Schuhen trage. Diagnose war Spreiz-Senkfuß.
Letztes Jahr habe ich mir Nike Free Run gekauft und die Einlagen im Alltag (nicht im Training) mal weg gelassen, in der Hoffnung, meine Füße langsam stabil zu trainieren. Nach knapp einer Woche wurd's aber schon wieder unangenehm an den Schienbeinen, also lass ich's jetzt so mit den Einlagen, bevor's wieder schlimmer wird :)
Ohne zu wissen wie Dein bisheriges Laufpensum so war, klingt der "Einstieg" mit 4 Einheiten nach der Laufpause ziemlich viel???
Ich habe wieder bei absolutem Rookie Niveau angefangen, was zugegeben sehr viel Überwindung gekostet hat, aber in Kombination mit kontinuierlichem Wadentraining für Abhilfe gesorgt hat!
Einstieg waren ja dann 4 eher kurze einheiten... Bin aber Laufumfänge von bis zu 80 km die woche gewohnt, daher war das für mich schon richtig rookie niveau.. :-)
Bei mir hat zur schnellen Schmerzfreiheit am besten die Massage mit der Blackroll geholfen. Gern auch 3 mal täglich. Zudem habe ich mich jeden Abend vor die Rotlichtlampe gesetzt.
Lt. dem Physio hilft am besten die Anregung der Durchblutung des Bereiches.
Die Behandlung mit Schmerz- und Entzündunghemmenden Cremes und Tabletten hat bei mir gar nicht angeschlagen.
FidoDido
21.04.2013, 19:41
Zudem habe ich mich jeden Abend vor die Rotlichtlampe gesetzt.
Ich dachte immer, dass gerade Wärme bei Entzündungen kontraproduktiv ist? Deswegen soll man doch immer kühlen, um den Entzündungsprozess zu verlangsamen.
photonenfänger
21.04.2013, 20:17
Nope, fast gar nicht mehr. Hängt von der Entzündung ab, und vom verursachenden Reiz. Solange der Bereich nicht im Begriff ist, weiter anzuschwellen, wird nicht gekühlt. Ohne Gewähr, wurde mir so verzapft....
Nope, fast gar nicht mehr. Hängt von der Entzündung ab, und vom verursachenden Reiz. Solange der Bereich nicht im Begriff ist, weiter anzuschwellen, wird nicht gekühlt. Ohne Gewähr, wurde mir so verzapft....
Richtig! Gibt wohl keinen einzigen wissenschaftlichen Beleg, dass Eis die Entzündung reduziert.
Wenn es interessiert .... http://physiotrain.praxis-melzer.de/20.html
Bei mir legt sich diese Entzündung einfach, sobald ich eine andere Belastung habe.
Ich versuche dann nicht mehr auf Asche oder Stein zu laufen, sondern eher auf Rasen oder Gummi. Das hilft mir ungemein, die Schmerzen als auch die Entzündung zu reduzieren.
Wie würdet ihr das beurteilen. Bei mir läuft es läuferisch gerade ziemlich gut und ich bin etwa bei 75km pro Woche. Durch Zufall habe ich am Wochenende einen leichten Schmerz an der Schienbeininnenseite bemerkt wenn ich drauf drücke. Also nur leichter Schmerz beim drauf drücken. Ansonsten beim Laufen absolut keine Schmerzen oder sonstige Beschwerden. Ist dies ein Vorbote von shin splints oder wie soll ich das jetzt bewerten?! :confused:
Ich hatte schon mal eine Stressfraktur am Schienbein, aber es war das andere Bein. Darum bin ich jetzt auch ein wenig sensibilisiert....
Bugsbunny
13.05.2013, 10:56
Ich würde es an deiner Stelle abends auf jeden Fall kühlen.
Dehnen nicht vernachlässigen. Und auf jeden Fall stark drauf achten ob es schlimmer wird oder nicht.
Mein Arzt hat mir noch Kompressionsstrümpfe verschrieben. Entweder ist es Placebo oder es hilft wirklich etwas :Cheese:
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