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Vollständige Version anzeigen : Toter beim Halbmarathon


mimasoto
08.04.2013, 09:34
http://www.t-online.de/sport/id_62871244/berlin-laeufer-stirbt-bei-halbmarathon-.html

Sehr traurig,

Triabolo82
08.04.2013, 09:54
Ja, leider, es kommt immer wieder vor und jedes Mal fragt man sich, warum muss das sein. Da geht ein Mensch zu einem Sportevent, um sich Motivation und Freude am Sport durch Zuschauer geben zu lassen und kommt nicht mehr zurück.

RIP

mimasoto
08.04.2013, 10:17
Leider :(

Luftschwimmer
08.04.2013, 11:28
Ja, leider, es kommt immer wieder vor und jedes Mal fragt man sich, warum muss das sein. Da geht ein Mensch zu einem Sportevent, um sich Motivation und Freude am Sport durch Zuschauer geben zu lassen und kommt nicht mehr zurück.

RIP

hallo,
und das mit erst 24 jahren....

mimasoto
08.04.2013, 11:40
Hmm, 24 Jahre ist hart,

hawkmarcus
08.04.2013, 12:21
Ich bin gestern auch mitgelaufen und mich hat die Nachricht abends erreicht.

Ich habe auf den letzten beiden Kilometern zwei Krankenwagen gesehen. Der erste kurz vor der 20km Marke und der zweite ein paar hundert Meter vor dem Ziel.

Ich möchte nicht beschreien, was die Ursache für die beiden Tragödien war, aber an diesen beiden Stellen kam mir jedes Mal folgender Sachverhalt in den Kopf:

Es hatte gestern war nur 7-8°C, jedoch brannte die Sonne regelrecht.
Ab Kilometer 10 fingen die meisten Läufer/-innen an Jacken auszuziehen, Ärmel hoch zu krempeln, Mützen abzunehmen etc. pp.
Ich selbst bin ab dieser Stelle auch mit Ärmel hoch und Reißverschluss halb auf gelaufen, weil es sonst fast nicht auszuhalten war. Jedoch liefen teilweise neben mir Leute in der prallen Sonne in dicker, langer Hose + Jacke + Mütze + Schal + Handschuhe.

Innerlich habe ich dabei schon den Kopf geschüttelt, wie man das seinem Körper antun kann. :Nee:
Wenn man jetzt das "Outfit" zusammen mit der Tatsache sieht, dass der leider verstorbene Läufer evtl. einer der beiden war, die kurz vor dem Ziel versorgt wurden und man den Schlussspurt dazu addiert, würde es mich, ehrlich gesagt, nicht wundern, wenn es aufgrund einer Überhitzung des Körpers dazu kam. :(

Wie gesagt: Da (bisher) keine näheren Umstände bekannt sind, ist das nur eine wage Vermutung, die sich doch, wie ich finde, einige Läufer zu Herzen nehmen sollten.

Gruß
Marcus

qbz
09.04.2013, 01:07
Hier eine neue Studie, die sich mit den Herz- und Nierenwerten von Marathonläuferrn beschäftigt:

"Marathon kann auf die Nieren gehen" (http://idw-online.de/de/news527026)

"In einer von der Charité – Universitätsmedizin Berlin durchgeführten Untersuchung mit 167 Teilnehmern im Alter von durchschnittlich 50,3 Jahren am Berlin Marathon stellte sich heraus, dass mehr als die Hälfte der Teilnehmer nach der sportlichen Höchstleistung eine vorübergehend beeinträchtigte Nierenfunktion - gemessen wurde der Cyastin C Wert - aufwies. Bei 43% der untersuchten Marathonläufer lag die Beeinträchtigung bei mehr als 25%, bei 13% betrug sie sogar mehr als 50%. Das, so die Ärzte, entspricht den Stadien 2 und 3 einer akuten Nierenschädigung. Allerdings hatten sich nach zwei Wochen die Nierenwerte wieder normalisiert.
"

Was daraus u.U. für z.B. intensiv trainierende Marathonäufer und LD-Triathleten abzuleiten wäre, würde mich schon interessieren? (2 Wochen Regeneration nach einer LD scheinen deswegen medizinisch wohl angebracht zu sein)

Riversider
09.04.2013, 06:35
Das ist sicher eine sehr spannende Studie. Als wichtige Information, würde ich gerne wissen, ob bzw. welche Getränkemengen während dem Marathon aufgenommen wurden und ob gerade bei den 43 % ( Nierenprobleme ) eine Abweichung zu den anderen Teilnehmern zu erkennen ist.

Necon
09.04.2013, 06:36
Interessant wären dabei auch die Laufzeiten.

Riversider
09.04.2013, 06:48
Bekommen wir Einblick in die kompl. Studie der DGK ?
Es soll ja Läufer geben, die auf die Wasserkühlung über die Haut setzen, vor dem Marathon entsprechend viel trinken und keine bzw. sehr wenig Flüssigkeit während dem Lauf zuführen. Da ich während dem Lauf wie ein Schwein schwitze, führe ich entsprechend Getränke ( Iso, Wasser ) nach. Meine Niere sollte nach dem Marathon ordentlich gespült sein, wobei die Flüssigkeit ja über die Haut und nicht über die Blase abgeführt wird :Gruebeln:
Ich fühle mich mit dieser Studie in diesem Thread aus Pietätsgründen nicht wirklich wohl. Zu den Ergebnissen der Studie wäre ein Beitrag von Arne in der Sendung interessant.

Goldie
09.04.2013, 11:25
Heute in der FAZ (http://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin/leistungssport-plagen-kann-nicht-schaden-12119076.html) zum Thema Risiko für Ausdauerathleten: Kein erhöhtes Risiko fürs Herz auch bei Profis, im Gegenteil.

Dafri
09.04.2013, 11:36
Dort ist aber noch ein Artikel:
http://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin/sportmedizin-druck-auf-die-kammer-11633103.html

schoppenhauer
10.04.2013, 08:26
gefällt

http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/todesfall-im-breitensport-ploetzlicher-herztod-beim-marathon-a-893309.html

Stahlhase
10.04.2013, 13:05
[QUOTE=schoppenhauer;891457]gefällt


Das Zitat daraus spricht mich auch an

"Laufen ist gefährlich - Atmen aber auch

Millionen Menschen kennen die Vorzüge einigermaßen regelmäßiger Bewegung, eigentlich jeder, der häufiger als dreimal nacheinander gelaufen ist. Ja, Laufen ist gefährlich, so wie Atmen auch: Wespe verschluckt, Stich in den Hals, ersticken, tot. Kann alles passieren. Muss aber nicht. Und wenn, dann ist es Schicksal.

Sind die Todesfälle beim Marathon ein Grund, mit dem Laufen aufzuhören? Oder weniger Kilometer zu schrubben? Oder wenigstens langsamer? Oder stur auf die Pulsuhr zu starren, um ja nicht das computergenau ausgemessene Nichtschwimmerbecken des Lebens zu verlassen? Niemals. Es ist befreiend, bis zur Kotzgrenze zu rennen. Es ist eine herrliche Chiffre für Leben, wenn das Herz ordentlich wummert. Bedächtiges Zen-Laufen mit total bewusstem Atmen mag auch eine schöne Sache sein, aber das Einholen, Überholen, Abhängen dieses Heinis da vorn, 300 Meter entfernt, befriedigt manchmal eben noch intensiver. Oder zwingt mal wieder zu Demut, wenn der Kerl anzieht und dranbleibt und im Fotofinish gewinnt in einem Rennen, das niemanden interessiert außer den beiden, die es sich geliefert haben. Respekt, Sportsfreund, denkt sich der Unterlegene."

Wenn man das noch etwas erweitert so nach dem Motto: Obiges in Verbindung mit einem vernüftigen "In-Sich-Rein-Horchen" und einem "gesunden" Ehrgeiz passt es noch besser

Necon
10.04.2013, 16:15
Reinhorchen und auf sich selber hören ist schön und gut, aber gegen manche Todesursachen ist man einfach machtlos da kann man noch so viel auf sich hören, wenn das Herz einfach aufhört zu schlagen ohne Grund, kannst du vorher auf sich hören was du willst.

Vor ein paar Jahren hat es meinen Chef erwischt, Diagnose "Sekundenherztod", alle haben gesagt er war zwar gesund und hat auf sich aufgepasst war aber hält auch schon bei 50. eine Woche später starb ein junger RR Fahrer beim Ötztaler, einfach aus dem Sattel gekippt und noch Tod bevor er den Boden erreicht hat, gleiche Diagnose. Wissenschafter und Doktoren stehen bei solchem Todesarten noch immer vor einem Rätseln warum sie passieren und wie man sie verhindern kann, bisher gibt es soweit ich weis noch nicht einmal Ideen wie es zum Sekundenherztod kommen kann.

peter65
17.04.2013, 12:14
...nur Gerüchte...

Hafu
17.04.2013, 12:39
Reinhorchen und auf sich selber hören ist schön und gut, aber gegen manche Todesursachen ist man einfach machtlos da kann man noch so viel auf sich hören, wenn das Herz einfach aufhört zu schlagen ohne Grund, kannst du vorher auf sich hören was du willst.

Vor ein paar Jahren hat es meinen Chef erwischt, Diagnose "Sekundenherztod", alle haben gesagt er war zwar gesund und hat auf sich aufgepasst war aber hält auch schon bei 50. eine Woche später starb ein junger RR Fahrer beim Ötztaler, einfach aus dem Sattel gekippt und noch Tod bevor er den Boden erreicht hat, gleiche Diagnose. Wissenschafter und Doktoren stehen bei solchem Todesarten noch immer vor einem Rätseln warum sie passieren und wie man sie verhindern kann, bisher gibt es soweit ich weis noch nicht einmal Ideen wie es zum Sekundenherztod kommen kann.

Ganz so fatalistisch muss man es nicht sehen, denn die Risiken für den "Sekundenherztod" sind mittlerweile ganz gut bekannt (Nikotin, Alkohol, Übergewicht, familiäre Fettstoffwechselstörungen, ungewohnte körperliche, manchmal auch psychische Belastung, Herzrhythmusstörungen (=Herzrasen, Herzstolpern) in der Vorgeschichte) und die meisten dieser Risikofaktoren lassen sich kontrollieren und damit das individuelle Risiko gravierend mindern.
Ein Restrisiko, mit dem man leben muss, bleibt natürlich trotzdem, da gebe ich dir recht.

Ach ja, und noch eine Bemerkung zu dem geschilderten Fall vom Ötztaler Radmarathon ("tod bevor er den Boden erreicht hat": ich hoffe dieser Satz stammt nicht vom dortigen Rennarzt! ):
Wenn das Herz aufhört zu schlagen, ist man nicht tot! Gerade wenn das einem jungen Sportler bei einem Wettkampf passiert sind die Chancen exzellent, dass er es überlebt, v.a. wenn sofort mit Hilfsmassnahmen (Reanimationsmaßnahmen= Herzdruckmassage und Beatmung) begonnen wird. Tot ist man frühestens eine Stunde später nach dem "Sekundenherztod" (dessen Name deshalb auch irreführend ist), wenn sämtliche Wiederbelebungsmaßnahmen (inklusive Defibrillation beim in diesem Fall häufigen Kammerflimmern, Medikamenten- und Sauerstoffgabe etc.), nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben und v.a. dann, wenn die Hilfsmaßnahmen nicht innerhalb der ersten 5 Minuten nach dem Herzstillstand begonnen haben.

Wurmi
17.04.2013, 15:38
War heute in der Zeitung:

http://www.svz.de/nachrichten/lokales/guestrow/artikeldetails/artikel/zwei-guestrower-sterben-bei-berliner-halbmarathon.html

deirflu
17.04.2013, 18:00
War heute in der Zeitung:

http://www.svz.de/nachrichten/lokales/guestrow/artikeldetails/artikel/zwei-guestrower-sterben-bei-berliner-halbmarathon.html

Ich will jetzt keinesfalls Spekulationen lostreten oder ähnliches aber irgenwie kommt mir das komisch vor.

Kann es Zufall sein das zwei Junge Sportler aus der selben Gegend beim selben rennen an der gleichen Ursache sterben?

Was haltet eigentlich ihr davon?

diepferdelunge
18.04.2013, 09:21
Ich will jetzt keinesfalls Spekulationen lostreten oder ähnliches aber irgenwie kommt mir das komisch vor.

Kann es Zufall sein das zwei Junge Sportler aus der selben Gegend beim selben rennen an der gleichen Ursache sterben?

Was haltet eigentlich ihr davon?

Naja, selbe Gegend? Der eine hat zuletzt in Berlin, der andere in Rostock gelebt. Sie kommen beide nur ursrünglich aus Güstrow.
Zudem konnte auch die Staatsanwaltschaft keine Verbindung der beiden zueinander herstellen (auch von den Familien bestätigt).

Scheint wohl wirklch eher ein merkwürdiger Zufall.

MrFoo
18.04.2013, 10:13
Bei meinem ersten Marathon 2002 in Hamburg starb kurz nach dem Zieleinlauf ein junger Läufer. Ursache war Herzversagen, nach hohem Fieber. Nach der Obduktion stellet sich heraus, dass er noch unter Antibiotika im Blut hatte und nicht vollends genesen war.
Zumindest in diesem Fall kann man von grober Fahrlässigkeit sprechen trotzdem an den Start zu gehen.

Lui
18.04.2013, 10:21
Bei meinem ersten Marathon 2002 in Hamburg starb kurz nach dem Zieleinlauf ein junger Läufer. Ursache war Herzversagen, nach hohem Fieber. Nach der Obduktion stellet sich heraus, dass er noch unter Antibiotika im Blut hatte und nicht vollends genesen war.
Zumindest in diesem Fall kann man von grober Fahrlässigkeit sprechen trotzdem an den Start zu gehen.

Trotzdem erstaunlich, dass jemand so schnell sterben würde. Ich vermute mal, dass es im Leistungs/Profibereich gang und gebe ist, dass Leute das machen. Wenn einer monatelang auf etwas hin trainiert und dann krank wird, wird wahrscheinlich oft zu Anti-Biotika gegriffen.
Dass das tödlich enden kann, hätte ich nicht gedacht. Ich hätte eher gedacht, dass die Gefahr, dass sich später eine Herzmuskelentzündung entwickelt, bestehen könnte.

MrFoo
18.04.2013, 13:42
Das Problem ist doch, dass die Erkrankung schon vorher in der Regel stark verschleppt wird und häufig nicht lange genug pausiert und vor allem kuriert wurde.
Abgesehen davon führt sowas recht schnell zu einer Überlastung des HK Systems, völlig unabhängig vom Alter! Dann noch eine enorme Belastung wie Marathon o.Ä und der Herzinfarkt steht vor der Tür. Dabei hatte der Junge noch das "Glück" sofort ärztlich versorgt zu werden im Ziel....

Aus dem semiprofessionellem Radsport kennt man ja Ähnliches, und den Umgang mit Antibiotika.

drullse
18.04.2013, 15:45
Aus dem semiprofessionellem Radsport kennt man ja Ähnliches, und den Umgang mit Antibiotika.

Wieso semi? Rominger hatte bei seinem Giro-Sieg eine akute Bronchitis und ist mit Antibiotika gefahren. Ich denke, es wird grade im professionellen Bereich noch wesentlich mehr an die Grenze gegangen, was das angeht.