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Vollständige Version anzeigen : Herr Professorin, ich kann das nicht nachvollziehen...


sbechtel
04.06.2013, 11:28
http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/gleichberechtigung-uni-leipzig-nutzt-weibliche-bezeichnungen-a-903530.html

Die Uni Leipzig hat ihre Grundordnung aktualisiert und alle Bezeichnungen mit Geschlechtsunterscheidung (Student/Studentin) durch die weibliche Form ersetzt, mit der Fußnote, dass auch männliche Personen mitgemeint sind.

Ich finde dieses Vorgehen ist purer Aktionismus und hilft keinem aber schadet dafür der deutschen Sprache. Immerhin gibt es mit dem generische Maskulinum eine Begründung, wieso man die rein männliche Form (sofern man sich für eine Form entscheiden will) nehmen sollte, und mit einer entsprechenden Fußnote sollte das Thema eigentlich mehr als zu Genüge behandelt worden sein.

Und wenn man über die Mitte auf die weibliche Seite hinaus schießt, was ist daran dann Gleichberechtigung?

Wolfgang L.
04.06.2013, 11:31
heul doch! :Cheese:





will sagen, jetzt ist es halt mal andersrum. Ich meine das hat doch auch Vorteile,

du darfst jetzt die Pussy Lane benutzen ohne dich zu schämen, Beine rasieren ist auch kein Thema mehr und du darft endlich die ganzen tollen Pflegemittel aus der Damenabteilung kaufen.

tbc.

Läuftnix
04.06.2013, 11:42
Oh man, lass sie doch spielen. So lange Frauen immer noch viel weniger verdienen als Männer und in den Aufstiegschancen dermaßen benachteiligt sind, kann man sie ja wenigstens an der Uni spielen lassen...

Wenigstens regen sich durch solchen Aktionismus auch Leute in Internetforen auf, und vielleicht denkt dann mal jemand über die wirklichen Probleme in diesem Feld nach.

sutje
04.06.2013, 11:46
heul doch! :Cheese:


will sagen, jetzt ist es halt mal andersrum. Ich meine das hat doch auch Vorteile,

du darfst jetzt die Pussy Lane benutzen ohne dich zu schämen, Beine rasieren ist auch kein Thema mehr und du darft endlich die ganzen tollen Pflegemittel aus der Damenabteilung kaufen.

tbc.

Musst dich aber auch beim Pinkeln hinsetzen :Cheese:

Spaß beiseite. Ja, ich finde auch, dass das nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Aber man sollte den (wenn auch unbeholfenen) Versuch honorieren. Wahrscheinlich werden wir in 10-20 Jahren über solche Formulierungen milde lächeln, wie heute über 90er-Wortschöpfungen wie MitgliederInnen

Trimichi
04.06.2013, 11:52
hallo sbechtel,

herr professorin, kann auch ich nicht nachvollziehen...

gruss trimichi

MattF
04.06.2013, 12:08
Und wenn man über die Mitte auf die weibliche Seite hinaus schießt, was ist daran dann Gleichberechtigung?


Mit Gleichbehandlung erreichst du eine reale Gleichheit rein mathematisch irgendwann im Unendlichen (also nie).

Von daher ist auch regelungstechnisch ein Überschwingen nötig um den Sollwert zu erreichen.

MattF
04.06.2013, 12:13
hallo sbechtel,

herr professorin, kann auch ich nicht nachvollziehen...

gruss trimichi

Dudenkorrekt heißt es IMHO im Moment: Frau Professor (man möge mich korrigieren wenn es anders ist).

Also wieso nicht Herr Professorin?


Eine Professorin hier hat letztens die Story erzählt, dass in ihrer Studienzeit auf den Leistungsscheinen auch bei den Frauen in der Mathematik stand: Herr XY. Es gibt in der Studentendatenverarbeitung keine Auswahl.

Nach ihre Beschwerde wurde das dann irgendwann geändert in die Möglichkeiten, Herr, Frau, Fräulein und darauf hin war sie Fräulein XY :Huhu:

Wolfgang L.
04.06.2013, 12:15
im Bekanntenkreis hatten wir eine sehr frauenbewegte Dame.

Einer aus der Alternativ Auto Werkstatt hat sie gefragt ob er auch die BeifahrerInnen Tür reparieren soll.

Das war sogar ihr zuviel. :Cheese:


Aber hier die ersten Auswirkungen.

Also ich hab mich mal ans Epilieren getraut. Schmerztechnisch erträglich. Hält auch super lange (knapp 10 Tage sogar). Allerdings problematisch ist das Nachwachsen. Dauert paar Tage, bis du wieder Epilieren kannst, bzw. die Haare weit genug draussen sind. Eingewachsene Haare und (komischerweise?) stärkere Haut-Irritationen haben mich wieder zum guten Rasieren gebracht. Sehr zu empfehlen ist der neue "Gilette Venus mit Olaz". Null Probleme mit Pickelchen oder Ähnlichem. Absoult verträglich :)

Wir sind alles Triathletinnen! :Cheese: :Cheese: :Cheese:
muss sofort meine Signatur ändern. Leute ich lach mich schlapp!

Chmiel2015
04.06.2013, 12:18
im Bekanntenkreis hatten wir eine sehr frauenbewegte Dame.

Einer aus der Alternativ Auto Werkstatt hat sie gefragt ob er auch die BeifahrerInnen Tür reparieren soll.

Das war sogar ihr zuviel. :Cheese:

:Lachanfall: Sehr geil.

Aber ernsthaft: Haben die keine anderen Probleme? Was sagen denn die Frauen dazu? Ist das wichtig?

Trimichi
04.06.2013, 12:31
Also wieso nicht Herr Professorin?



stimmt. wieso nicht?

DasOe
04.06.2013, 12:33
Aber ernsthaft: Haben die keine anderen Probleme? Was sagen denn die Frauen dazu? Ist das wichtig?
Die angeführte Detailtiefe ist diskussionswürdig, ich denke es geht eher um die grundsätzliche Haltung zum Thema Gleichberechtigung. Da finde ich das Unverständnis eines Zwanzigjährigen über die vermeintliche Verweiblichung der Sprache genauso wenig nachvollziehbar. Sebastian verliert ja nicht seine Männlichkeit oder doch? ;) Bitte Sebastian erkläre doch mal genau, was Dich hadern lässt. Die sprachliche Sperrigkeit erscheint mir vorgeschoben ....

Es liegt noch ein weiter Weg vor uns, da ich Gleichberechtigung nicht ausschließlich auf die Männer/Frauen-Sicht beschränken möchte. ich bemängele ein Fehlen von grundsätzlicher Souveränität im Umgang mit der Andersartigkeit von Menschen.

sutje
04.06.2013, 12:36
Mit Gleichbehandlung erreichst du eine reale Gleichheit rein mathematisch irgendwann im Unendlichen (also nie).

Von daher ist auch regelungstechnisch ein Überschwingen nötig um den Sollwert zu erreichen.

Ohoh, ich hoffe nicht, das heißt, es gibt im Stadion nur noch Prosecco...

Ja, du hast schon Recht, aber hatten wir das die letzten Jahre nicht schon? Hat es 'die Sache' irgendwie vorangebracht? Und umgekehrt bekomme ich an der Wursttheke oder auf dem Markt immer noch zu hören 'Na, was hat ihnen ihre Frau denn auf den Einkaufszettel geschrieben'. Da muss man glaube ich schon unterscheiden, was diskriminierend ist (z.B. Männerzirkel in Führungsetagen, die keine Frauen unter 'ihresgleichen' dulden) und was einfach nur veraltetes Schubladendenken ist (Männer können nicht einkaufen, kochen, Wäsche waschen, die Kinder versorgen. In der Werbung macht man von diesen Klischees weiterhin regen Gebrauch) Solche Nebenschauplätze lenken nur von den eigentlichen Problemen ab. Wenn von Gleichberechtigung in manchen Kreisen die Rede ist, dann wird das dort dann gerne auf diese sprachlichen Stilblüten reduziert, anstatt von Gehältern und Berufschancen zu sprechen.

MattF
04.06.2013, 12:37
Es liegt noch ein weiter Weg vor uns, da ich Gleichberechtigung nicht ausschließlich auf die Männer/Frauen-Sicht beschränken möchte. ich bemängele ein Fehlen von grundsätzlicher Souveränität im Umgang mit der Andersartigkeit von Menschen.

+1


:Huhu:

Mandarine
04.06.2013, 12:40
http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/gleichberechtigung-uni-leipzig-nutzt-weibliche-bezeichnungen-a-903530.html

Die Uni Leipzig hat ihre Grundordnung aktualisiert und alle Bezeichnungen mit Geschlechtsunterscheidung (Student/Studentin) durch die weibliche Form ersetzt, mit der Fußnote, dass auch männliche Personen mitgemeint sind.

Ich finde dieses Vorgehen ist purer Aktionismus und hilft keinem aber schadet dafür der deutschen Sprache. Immerhin gibt es mit dem generische Maskulinum eine Begründung, wieso man die rein männliche Form (sofern man sich für eine Form entscheiden will) nehmen sollte, und mit einer entsprechenden Fußnote sollte das Thema eigentlich mehr als zu Genüge behandelt worden sein.

Und wenn man über die Mitte auf die weibliche Seite hinaus schießt, was ist daran dann Gleichberechtigung?

Ich finde das auch lächerlich...

Frauen haben das nun wirklich nicht nötig.

Herr Proffessorin hört sich derart bescheuert an :Nee:

Ironmanfranky63
04.06.2013, 12:41
http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/gleichberechtigung-uni-leipzig-nutzt-weibliche-bezeichnungen-a-903530.html

Die Uni Leipzig hat ihre Grundordnung aktualisiert und alle Bezeichnungen mit Geschlechtsunterscheidung (Student/Studentin) durch die weibliche Form ersetzt, mit der Fußnote, dass auch männliche Personen mitgemeint sind.

Ich finde dieses Vorgehen ist purer Aktionismus und hilft keinem aber schadet dafür der deutschen Sprache. Immerhin gibt es mit dem generische Maskulinum eine Begründung, wieso man die rein männliche Form (sofern man sich für eine Form entscheiden will) nehmen sollte, und mit einer entsprechenden Fußnote sollte das Thema eigentlich mehr als zu Genüge behandelt worden sein.

Und wenn man über die Mitte auf die weibliche Seite hinaus schießt, was ist daran dann Gleichberechtigung?

Echt Sebastian haste keine anderen Probleme?
Schau mal nach Bayern oder Thüringen da verlieten gerade zig tausende ihr Existenz. Nicht persönlich nehmen musste ich einfach mal loswerden.

Duafüxin
04.06.2013, 12:53
Dummes Geschwätz.

Da lob ich mir so Frauen wie Alfonsina Strada oder Ella Maillart, die machten einfach worauf sie Bock hatten ohne auf Endungen zu pochen :cool:

Pesinho
04.06.2013, 13:17
Echt Sebastian haste keine anderen Probleme?
Schau mal nach Bayern oder Thüringen da verlieten gerade zig tausende ihr Existenz. Nicht persönlich nehmen musste ich einfach mal loswerden.

:Lachanfall:

jumaka
04.06.2013, 13:23
Und umgekehrt bekomme ich an der Wursttheke oder auf dem Markt immer noch zu hören 'Na, was hat ihnen ihre Frau denn auf den Einkaufszettel geschrieben'. Da muss man glaube ich schon unterscheiden, was diskriminierend ist (z.B. Männerzirkel in Führungsetagen, die keine Frauen unter 'ihresgleichen' dulden) und was einfach nur veraltetes Schubladendenken ist (Männer können nicht einkaufen, kochen, Wäsche waschen, die Kinder versorgen. In der Werbung macht man von diesen Klischees weiterhin regen Gebrauch) Solche Nebenschauplätze lenken nur von den eigentlichen Problemen ab.

Ich denke nicht, dass das was Du Nebenschauplatz nennst nur ablenkt, ich denke das macht viel vom eigentlichen Problem aus.
Wie soll denn dieses Schubladendenken aufhören, wenn es weiterhin so schön gepflegt und uns immer wieder eingetrichtert wird?
Wie soll denn die Person an der Wursttheke ihren Kindern ein anderes Rollenbild als das "klassische" vermitteln, wenn immer die Schubladen bedient werden?
Wenn ich ab und zu fernsehe und da auch die Werbung erwische stellen sich mir regelmäßig die Nackenhaare auf, was da an Rollenbildern vermittelt wird. Nicht nur den Erwachsenen sondern vor allem auch den Mädchen, für die scheinbar nur gut ist, was rosa ist und mit Blümchen verziert (gilt wahrscheinlich andersherum dann auch für Jungs). Da krieg ich echt die Krise.
Ich konnte als Mädel schon mit Barbiepuppen sehr wenig anfangen, und hätte sicher auch die wunderhübschen rosa Formate von Playmobil und Lego niemals gegen meine Cowboys eingetauscht.
Bevor ich mich jetzt weiter in Rage rede:
zur eigentlichen Frage: Ich finde die Aktion in Leipzig albern und denke nicht, dass sie etwas bringt. So lange man, wenn von der Frau Professor die Rede ist, noch eher davon ausgeht, dass es die Frau vom Professor ist, als dass sie selbst lehrt, bringen sicher auch solche Aktione nichts...

sutje
04.06.2013, 13:27
Ich denke nicht, dass das was Du Nebenschauplatz nennst nur ablenkt, ich denke das macht viel vom eigentlichen Problem aus.

Oh, sorry, das ist ein Missverständnis. Mit 'Nebenschauplatz' meine ich die sprachlichen Experimente zur Gleichberechtigung, nicht die Rollenbilder. Und in Rage bringen wollte ich hier niemanden :Blumen:

jumaka
04.06.2013, 13:35
Oh, sorry, das ist ein Missverständnis. Mit 'Nebenschauplatz' meine ich die sprachlichen Experimente zur Gleichberechtigung, nicht die Rollenbilder. Und in Rage bringen wollte ich hier niemanden :Blumen:

Na dann sind wir ja einer Meinung :)
Keine Sorge, die Rage hab ich mir selbst zu verdanken :Huhu:
Hatte den Artikel heute Morgen schon gesehen und den Kopf geschüttelt :Nee: weil ich das genau wie Du für absolut unwichtig halte, so lange andere Dinge nicht aufgeräumt sind.

MattF
04.06.2013, 13:41
Schau mal nach Bayern oder Thüringen da verlieten gerade zig tausende ihr Existenz. Nicht persönlich nehmen musste ich einfach mal loswerden.

Klar ist alles immer irgendwo noch schlimmer :(

sbechtel
04.06.2013, 13:44
Bitte Sebastian erkläre doch mal genau, was Dich hadern lässt. Die sprachliche Sperrigkeit erscheint mir vorgeschoben ....

Die Problemstellung ist doch: Wir wollen eine Peron (in einer bestimmten Rolle) bezeichnen, wobei die Person männlich oder weiblich sein kann. Entweder wir schreiben beide Versionen hin, oder machen vom generische Maskulinum Gebrauch und schreiben nur die männliche Version hin, die geschlechtslos einzustufen ist. Nicht das das nicht schon reichen würde, so haben wir auch noch extra einen Vermerk angebracht, dass dies auch wirklich so zu verstehen ist.

Alles ist OK und sprachlich korrekt.

Jetzt soll das Problem mit einem generischen Femininum die Sache umgedreht werden, dass Problem ist nur, sowas gibt es in unserer Sprache nicht. Vielleicht bildet die Uni Leipzig auch Germanisten aus: Was soll man denen denn sagen, wenn die Fragen, wieso das so geht?!

Echt Sebastian haste keine anderen Probleme?
Schau mal nach Bayern oder Thüringen da verlieten gerade zig tausende ihr Existenz. Nicht persönlich nehmen musste ich einfach mal loswerden.

Das Timing ist wie es ist. Gegenfrage: Wenn Russland heute die USA angreifen würde, sollten wir dann die Menschen in Bayern und Thüringen vergessen?

MattF
04.06.2013, 13:54
Jetzt soll das Problem mit einem generischen Femininum die Sache umgedreht werden, dass Problem ist nur, sowas gibt es in unserer Sprache nicht.

das Ganze ist ein Werbegag. Und Werbung darf alles.

Wenn du als Germanist Werbung liest wird dir auch schlecht.

Wolfgang L.
04.06.2013, 14:07
... und schreiben nur die männliche Version hin, die geschlechtslos einzustufen ist. ...


Alles ist OK und sprachlich korrekt.
...



Sprache entwickelt sich ja auch weiter.


Kannst ja mal "die Töchter Egalias" lesen. Es ist alles nur eine Frage der Gewohnheit.

Und auch wenn wir sprachlich "gleichberechtigt" daherreden heißt das noch lange nicht das wir auch so denken.

Ich möchte da bitte schön an das SintInnen Schnitzel erinnern.

Und es gibt ja auch Bollwerke der mänlichen Sprache. Meine Tochte ist in Offenbach auf der Marienschule. Eine gute Schule! Aber, obwohl es eine Mädchenschule ist sprechen alle LehrerInnen und auch Frau Rektor konsequent von Schülern. Also das Abendland ist noch lange nicht verloren.

neonhelm
04.06.2013, 15:02
Es liegt noch ein weiter Weg vor uns, da ich Gleichberechtigung nicht ausschließlich auf die Männer/Frauen-Sicht beschränken möchte. ich bemängele ein Fehlen von grundsätzlicher Souveränität im Umgang mit der Andersartigkeit von Menschen.

Dazu hab ich heute morgen ein nettes Video gesehen:
http://dangerousminds.net/comments/lesbian_woman_explains_why_she_doesnt_dress_more_f eminine

Echt Sebastian haste keine anderen Probleme?
Schau mal nach Bayern oder Thüringen da verlieten gerade zig tausende ihr Existenz. Nicht persönlich nehmen musste ich einfach mal loswerden.
Besser wäre losfahren... :cool:

Rhing
04.06.2013, 16:09
Bei allem Verständnis für Dein Posting (und das mein ich auch so), IM-Franky: Wenn man an die Hochwasserfolgen (den Bonn-Tria mal ausgenommen) denkt, könnten wir das ganze Forum dicht machen. Gemessen an den Problemen der Welt ist das doch alle pille palle hier. Aber so funktioniert das nicht.

Bei "Frau Doktor" bzw. "Frau Professor" denke ich nicht, dass die am Standesamt promoviert haben. Wäre für mich ein Sprachgebrauch, der ähnlich wie "Fräulein" einzuordnen wäre, es sei denn, die Äußerung käme von jemand (jemandIn ?:Huhu: ), die/der > 80 ist. Ich bin 55.
Ich bemühe mich allerdings z.B., von "Teams" statt von "Mannschaften" zu sprechen, wir haben 3 Damenteams im Verein. Ansonsten finde ich die Doppelbezeichnungen "die/der" bzw. "xxxInnen" ziemlich bescheuert, es sei denn, es kommt wegen des Themas drauf an.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich in meiner Zeit in nem englischsprachigen Land ziemlich oft für mich den Fehler gemacht habe, die englische Form ausschließlich mit der deutschen männlichen Form zu "übersetzen", also driver mit Fahrer und eben nicht mit Fahrerin/Fahrer, und das dann auch so verstanden habe. Ne Entsprechung gibt's ja im englischen halt nur bei waiter/waitress und actor/actress, sonst fällt mir kein Wort ein. Hat mir doch bewusst gemacht, dass die Sprache nen ziemlichen Einfluss auf das Verständnis hat, oder auch: "Wer so spricht, der denkt auch so!"
Ich denke aber, dass das Bewusstmachen und anschließend das Bewusstsein die wichtige und entscheidende Sache ist. Und dabei hilft so ne Aktion wie in Leipzig schon. Man muss es ja jetzt nicht 10 Jahre durchziehen. Wie schon jemand meinte: Netter Werbegag, also Beitrag zum Bewusstmachen.

Ist doch ähnlich wie mit dem Zigeuer bzw. Sinti und Roma. Funktioniert und ich mach's ja auch. Nur wenn man eine Person hat, über die man schreibt und von der man weiß, dass sie (er?;) ) Sinti oder Roma ist, dann kommt man in Schwierigkeiten. Was ist sie denn? Sinti oder Roma? Oder doch Zigeuner?

Trimichi
04.06.2013, 17:40
Die Problemstellung ist doch: Wir wollen eine Peron (in einer bestimmten Rolle) bezeichnen, wobei die Person männlich oder weiblich sein kann. Entweder wir schreiben beide Versionen hin, oder machen vom generische Maskulinum Gebrauch und schreiben nur die männliche Version hin, die geschlechtslos einzustufen ist. Nicht das das nicht schon reichen würde, so haben wir auch noch extra einen Vermerk angebracht, dass dies auch wirklich so zu verstehen ist.

Alles ist OK und sprachlich korrekt.

Jetzt soll das Problem mit einem generischen Femininum die Sache umgedreht werden, dass Problem ist nur, sowas gibt es in unserer Sprache nicht. Vielleicht bildet die Uni Leipzig auch Germanisten aus: Was soll man denen denn sagen, wenn die Fragen, wieso das so geht?!



Das Timing ist wie es ist. Gegenfrage: Wenn Russland heute die USA angreifen würde, sollten wir dann die Menschen in Bayern und Thüringen vergessen?

Transformationsgrammatik / Noam Chomsky!

poldi
04.06.2013, 17:58
Bei allem Verständnis für Dein Posting (und das mein ich auch so), IM-Franky: Wenn man an die Hochwasserfolgen (den Bonn-Tria mal ausgenommen) denkt, könnten wir das ganze Forum dicht machen. Gemessen an den Problemen der Welt ist das doch alle pille palle hier. Aber so funktioniert das nicht.


Ich muss allerdings zugeben, dass ich in meiner Zeit in nem englischsprachigen Land ziemlich oft für mich den Fehler gemacht habe, die englische Form ausschließlich mit der deutschen männlichen Form zu "übersetzen", also driver mit Fahrer und eben nicht mit Fahrerin/Fahrer, und das dann auch so verstanden habe. Ne Entsprechung gibt's ja im englischen halt nur bei waiter/waitress und actor/actress, sonst fällt mir kein Wort ein. Hat mir doch bewusst gemacht, dass die Sprache nen ziemlichen Einfluss auf das Verständnis hat, oder auch: "Wer so spricht, der denkt auch so!"
Ich denke aber, dass das Bewusstmachen und anschließend das Bewusstsein die wichtige und entscheidende Sache ist. Und dabei hilft so ne Aktion wie in Leipzig schon. Man muss es ja jetzt nicht 10 Jahre durchziehen. Wie schon jemand meinte: Netter Werbegag, also Beitrag zum Bewusstmachen.

Ist doch ähnlich wie mit dem Zigeuer bzw. Sinti und Roma. Funktioniert und ich mach's ja auch. Nur wenn man eine Person hat, über die man schreibt und von der man weiß, dass sie (er?;) ) Sinti oder Roma ist, dann kommt man in Schwierigkeiten. Was ist sie denn? Sinti oder Roma? Oder doch Zigeuner?

+1 :)

sbechtel
04.06.2013, 19:42
Transformationsgrammatik / Noam Chomsky!

da bin ich raus :Cheese:

edit: Und das obwohl ich mich mit Chomsky sogar schon rumschlagen durfte, aber mit formalen und nicht natürlichen Sprachen.

HobbyStudent
04.06.2013, 19:58
Ich habs auch gelesen und gedacht das kann doch nicht wahr sein. An die Absolventen denkt wieder niemand, ach in Leipzig ham se studiert, ja danke, nächstE bitte.

Trimichi
04.06.2013, 20:40
da bin ich raus :Cheese:

edit: Und das obwohl ich mich mit Chomsky sogar schon rumschlagen durfte , SNIP

Schäm dich!

Megalodon
04.06.2013, 20:59
Ich denke aber, dass das Bewusstmachen und anschließend das Bewusstsein die wichtige und entscheidende Sache ist.

Was soll uns den bewusst werden ?

Dass Männer in dieser Gesellschaft Menschen 2. Wahl und grundsätzlich schlecht sind ?

Dass Verbrecher, Gewalttäter und Psychso in Filmen quasi immer Männer sind. Soll uns dieses Männerbild bewusst werden ?

Wo die Ursachen dafür liegen, kann man übrigens hier (http://www.amazon.de/Das-unmoralische-Geschlecht-Negativen-Andrologie/dp/3518125389/ref=pd_bxgy_b_text_y) nachlesen.

Rhing
04.06.2013, 21:38
Was soll uns den bewusst werden ?
... hier[/URL] nachlesen.

Wie kommst Du da drauf? Hat in diesem Thread - glaub ich - noch niemand behauptet und ist auch m.E. ein anderes Thema.
Wäre ja gerade das Gegenteil, weil bei Verbrechern eben die meisten nicht an Verbrecherinnen denken. Wobei "wir" wohl statistisch wohl die Mehrheit stellen.

... Dass Männer in dieser Gesellschaft Menschen 2. Wahl und grundsätzlich schlecht sind ?....

Versteh ich nicht, was Du damit sagen willst.

Scotti
04.06.2013, 22:36
...Wäre ja gerade das Gegenteil, weil bei Verbrechern eben die meisten nicht an Verbrecherinnen denken. Wobei "wir" wohl statistisch wohl die Mehrheit stellen.
...

Das liegt ausschließlich am oben erwähnten:

"Wer so spricht, der denkt auch so!".

Einerseits glaubst du aufgrund der Sprache, dass dem so ist, andererseits glauben es aber auch die meisten GesetzgeberInnen, PolizistInnen, RichterInnen und Staatsanwält(e)Innen. Daraus folgt dann, dass es tatsächlich so ist.

.

Thorsten
04.06.2013, 23:56
Vielleicht nennt die WTC ihr Baby ja auch bald IRONWOMAN :Cheese:.

Dann wird der Athletin im Ziel begüßt: "You are an Ironwoman!"

Ich finde es ja völlig in Ordnung, wenn man Frau Professorin und Herr Professor sagt, aber Herr Professorin klingt total albern. Vielleicht setzt es sich ja durch und klingt in 30 Jahren nicht mehr albern - dann ist das halt so. Sprache lebt schließlich. Frau Professor oder Frau Doktor klingt für mich zumindest nicht albern. Möglicherweise, weil man sich dran gewöhnt hat. Wenn es sich nicht durchsetzt, ist das auch völlig ok. Hat für mich weniger mit lebender Sprache sondern mehr mit Vergewaltigung der Sprache zu tun :Nee:.

Wolfgang L.
05.06.2013, 00:05
...Hat für mich weniger mit lebender Sprache sondern mehr mit Vergewaltigung der Sprache zu tun :Nee:.

wer hats erfunden?


aus dem verlinkten Artikel:

Weil er die zeitraubende Diskussion im Gremium leid war, machte der Physikprofessor Dr. Josef Käs den Vorschlag, ausschließlich die weibliche Form einzusetzen. "Das war eine spontane Entscheidung ohne politische Ziele", sagt er. Zur Überraschung des Gleichstellungsbeauftragten der Uni Leipzig, Georg Teichert, stimmte das Gremium für das sogenannte generische Femininum. "Ich hätte niemals gedacht, dass der erweiterte Senat das beschließt, denn bei anderen Themen zur Familienfreundlichkeit und Frauenförderung ist er sonst eher behäbig", sagt Teichert.

http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/gleichberechtigung-uni-leipzig-nutzt-weibliche-bezeichnungen-a-903530.html

und wenn ich das Ganze jetzt mal mit meiner männlichen Logik betrachte:

die männliche Form des Professors, also der Professor ist ja in der weiblichen Form enthalten Professorin.
Von daher ist es doch logisch, wenn man beide Geschlechter oder alle meint, die Form zu verwenden in der auch beide enthalten sind.

Ich meine ja auch nicht mit Durchfahrtshöhe 3,30 mtr das alle Fahrzeuge bis 4,0 mtr durchpassen.

http://i30.tinypic.com/2euloi9.jpg
warscheinlich war eine Frau am Steuer.

Und so mal unter uns Frauenversteherinnen. Das worüber sich jetzt manche (Männer) aufregen ist für Frauen doch seit Jahrhunderten Realität.

mit frauenfreundlichen Grüßen
Wolfgang

Raimund
05.06.2013, 01:03
".... die ich schon deshalb sofort mit imbrunst und zur gänze verachtete, weil ihre berufsbezeichnung ja mittlerweile straflos mit 3m geschrieben werden darf..."

musste ich irgendwie direkt dran denken:

http://www.youtube.com/watch?v=bU6NxrZt4LQ

photonenfänger
05.06.2013, 02:12
Und wo wir schon bei Malmsheimer sind: Er meinte mal sehr treffend, wie sehr ihn die Floskel: "50 Tote, darunter Frauen und Kinder" in den Nachrichten nervt. Er wartet auf den Tag, an dem der Sprecher sagt: "100 Tote, aber keine Sorge, waren nur Männer..."

Zum Thema: Habe das auch schon diskutiert, mit mehreren Akademikerinnen(echte, mit mehreren X-Chromosomen!!!), die finden das einstimmig bekloppt. Ich enthalte mich vorsichtshalber....;)

Scotti
05.06.2013, 06:01
Oh man, lass sie doch spielen. So lange Frauen immer noch viel weniger verdienen als Männer und in den Aufstiegschancen dermaßen benachteiligt sind, ...

Dachte ich bis gerade auch.

Ich zitiere dann mal aus dem Manager Magazin: (http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/a-889677.html)

Frauen verdienen deutlich weniger
[...]
Frauen verdienen demnach 22 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, teilt das Statistische Bundesamt mit.
[...]
"Das heißt, dass Frauen bei vergleichbarer Qualifikation und Tätigkeit pro Stunde durchschnittlich 7 Prozent weniger als Männer verdienten", so die Statistiker unter Hinweis auf eine Untersuchung von 2010. Möglicherweise würde der Unterschied aber geringer ausfallen, wenn weitere lohnrelevante Einflussfaktoren für die Analysen zur Verfügung gestanden hätten. "So lagen beispielsweise zum individuellen Verhalten in Lohnverhandlungen oder zu familienbedingten Erwerbsunterbrechungen keine Angaben vor", erklärte das Bundesamt.

Aus den angeblichen 22% werden also mal eben bereinigt 7%. Und von diesen 7% muss man noch diverse nicht erhobene Einflüsse sowie die Babyjahre abziehen.

Von der angeblichen Lohndiskriminierung bleibt damit wohl nichts übrig als heiße Luft.



Hier noch ein Zitat aus der alten Studie von 2010: (https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/VerdiensteArbeitskosten/Verdienstunterschiede/VerdienstunterschiedeMannFrau5621001069004.pdf?__b lob=publicationFile)

Allerdings ergibt sich im Zusammenhang mit der Prüfung, ob Lohndiskriminierung vorliegt, das Problem, dass der bereinigte Gender Pay Gap auch nicht beobachtete Unterschiede zwischen den Geschlechtergruppen beinhaltet. Nur für den Fall, dass die Berücksichtigung aller lohndetermi*nierender Eigenschaften sichergestellt wird, kann für diesen Term die Bezeichnung „Diskriminierung“ verwendet werden, andernfalls würde man diese überschät*zen. Da die Voraussetzung in der Praxis kaum umzusetzen ist – so auch in der vorliegenden Untersuchung –, sollten die Ergebnisse zum bereinigten Gender Pay Gap nicht als „fester Wert“ interpretiert werden, sondern eher als eine Art „Obergrenze“ der Lohndiskriminierung.

Soso, die7% sind also "eine Art Obergrenze" ...

Hervorhebungen in Zitaten von mir.

Nobodyknows
05.06.2013, 06:54
Es liegt noch ein weiter Weg vor uns...

Warum eigentlich DasOe und nicht DieOe? :Gruebeln:

Ich bin bei dem Thema ganz entspannt. Sprache lebt und die Zeit wird zeigen ob Verballhornungen der Sprache zwecks Erlangung von Gleichberechtigung oder politischer Korrektheit Bestand haben. Isch glaab's nett.

Zwei Dinge, werte Damen und Herren, die in den Genen von Mann und Frau stecken seit diese (über Umwege) der Ursuppe entstiegen sind verhindern, dass Gleichberechtigung hergestellt werden kann.

Männer sind stärker (Muskelmasse, Leistungsfähigkeit, etc.,....)


So lange es Frauen gibt denen es nichts ausmacht, bzw. die sogar Spaß am Sex haben und sich so -die nur teilweise vom Mann steuerbaren Reflexe sich zu paaren und so sein Genmaterial weiter zu geben bedienend- nach "oben" bumsen und dadurch einen höheren sozialen Status erreichen, kann es keine 100prozentige Gleichberechtigung geben.


Und jetzt habe ich noch nicht das Testosteron erwähnt...
http://www.sueddeutsche.de/sport/chancen-ungleichheit-weshalb-frauen-maenner-niemals-einholen-werden-1.866835

Gruß
N. :Huhu:

jumaka
05.06.2013, 10:09
An die Absolventen denkt wieder niemand

So ne ähnliche Diskussion hatten wir gestern Abend auch dazu.
Wie ist das denn zum Beispiel bei Dissertationen?
Steht dann da drin

"Herrn XY (:Lachen2: ) wird der Titel Doktorin der Ingenieurwissenschaften verliehen"?


Da liegt doch der Personaler der die Bewerbung bekommt vor Lachen unterm Tisch!

sutje
05.06.2013, 10:13
"Herrn XY (:Lachen2: ) wird der Titel Doktorin der Ingenieurwissenschaften verliehen"?

Heißt es dann nicht "Ingenieurinnenwissenschaften" :Gruebeln:

jumaka
05.06.2013, 10:28
Heißt es dann nicht "Ingenieurinnenwissenschaften" :Gruebeln:

Wahrscheinlich schon, Asche auf mein Haupt :Cheese:

Wolfgang L.
05.06.2013, 10:36
Wahrscheinlich schon, Asche auf mein Haupt :Cheese:

Häuptlingin

trialogo
05.06.2013, 10:47
Ich kannte mal eine, die war vom Sternzeichen Steinziege, jedenfalls sagte sie das selbst so von sich.:Lachanfall:

DasOe
05.06.2013, 10:52
Das Thema lächerlich zu machen, bringt nur die eigene Unsicherheit im Umgang damit zutage.

Ich finde es schon interessant, daß gerade Frauen es "unnötig", "Überflüssig" und dergleichen mehr finden, für ihr gesellschaftliches standing einzutreten. Nein, es ist keineswegs so, daß die Mehrheit der Frauen "einfach" tun was sie wollen, sie tun und verhalten sich noch immer so, wie sie glauben das es opportun ist. Es ist nach wie vor eine Minderheit, die sich ihren eigenen Vorstellungen entsprechend, realisieren. Mit allen Konsequenzen. Sogenannte Role Models gibt es genug, nur sein eigenes Leben entsprechend auszurichten, verlangt halt schon das Verlassen der eigenen Komfortzone.

Raimund
05.06.2013, 11:06
Und wo wir schon bei Malmsheimer sind: Er meinte mal sehr treffend, wie sehr ihn die Floskel: "50 Tote, darunter Frauen und Kinder" in den Nachrichten nervt. Er wartet auf den Tag, an dem der Sprecher sagt: "100 Tote, aber keine Sorge, waren nur Männer..."
(...)

Pispers! Es war Pispers!:)

jumaka
05.06.2013, 11:20
Das Thema lächerlich zu machen, bringt nur die eigene Unsicherheit im Umgang damit zutage.

Ich finde es schon interessant, daß gerade Frauen es "unnötig", "Überflüssig" und dergleichen mehr finden, für ihr gesellschaftliches standing einzutreten. Nein, es ist keineswegs so, daß die Mehrheit der Frauen "einfach" tun was sie wollen, sie tun und verhalten sich noch immer so, wie sie glauben das es opportun ist. Es ist nach wie vor eine Minderheit, die sich ihren eigenen Vorstellungen entsprechend, realisieren. Mit allen Konsequenzen. Sogenannte Role Models gibt es genug, nur sein eigenes Leben entsprechend auszurichten, verlangt halt schon das Verlassen der eigenen Komfortzone.

Ich habe ja gestern schon geschrieben, dass ich von der Aktion in Leipzig wenig halte, weil es außer Kopfschütteln wenig Konsequenzen hat. Die Frage mit der Promotionsurkunde war durchaus ernst gemeint.
Wie wirkt denn so was bei den Personalern die das auf den Tisch bekommen? Ist ja schön und gut, dass es hier um Gleichstellung geht, aber was die Folgen gerade für Absolventen und Doktoranden sind sollte schon auch bedacht werden. Ich muss zugeben, dass ich nicht weiß, ob die Aktion tatsächlich so weit geht, das auch in den offiziellen Urkunden zu ändern.
Ich würde mich als promovierte Maschinenbauingenieurin in einem Unternehmen in dem im operativen Bereich wahrscheinlich zu 90% Männer arbeiten durchaus zu der Minderheit zählen, die Du erwähnt hast.
Ich weiß, was für blöde Sprüche man sich anhören muss, weiß welche immer gleichen Fragen einem gestellt werden und wie schwer es ist, einen Partner zu finden, der mit einer Frau, die sich den Weg ausgesucht hat, leben kann und will. Weitere Beispiele gibt´s bei Bedarf gerne.
Ich weiß aber auch, dass es immer mehr Mädels werden, die diesen hochspannenden Studiengang studieren, dass sich das Bild von Frauen in technischen Berufen ändert ("was, Du studierst Maschinenbau, so siehst Du gar nicht aus" hab ich mehr als einmal gehört) und dass es auch viele Kollegen gibt, die dem ganzen positiv gegenüber stehen. Nicht zuletzt hatte ich bisher viel Glück mit meinen Chefs.
Ich mache gerne Werbung für meinen Beruf und meinen Studiengang und freue mich, wenn mehr Frauen sich dafür entscheiden und Chancen im Beruf bekommen. Ich glaube nur nicht, dass diese Chancen besser werden wenn ich in Zukunft drauf bestehe mit Frau DoktorIN angesprochen zu werden...

Nobodyknows
05.06.2013, 11:25
Bei der Bundeswehr: Hauptmann wird Hauptfrau
Bei den Verbrecherinnen: Aus den Bullen werden die Kühe
In der Nichtraucherinnenkneipe: "Herr Wirtin bitte noch eine Jägermeisterin mit Eis"

Gruß
N. :Blumen:

sutje
05.06.2013, 11:36
Das Thema lächerlich zu machen, bringt nur die eigene Unsicherheit im Umgang damit zutage.

Ich finde es schon interessant, daß gerade Frauen es "unnötig", "Überflüssig" und dergleichen mehr finden, für ihr gesellschaftliches standing einzutreten. Nein, es ist keineswegs so, daß die Mehrheit der Frauen "einfach" tun was sie wollen, sie tun und verhalten sich noch immer so, wie sie glauben das es opportun ist. Es ist nach wie vor eine Minderheit, die sich ihren eigenen Vorstellungen entsprechend, realisieren. Mit allen Konsequenzen. Sogenannte Role Models gibt es genug, nur sein eigenes Leben entsprechend auszurichten, verlangt halt schon das Verlassen der eigenen Komfortzone.

Das Problem ist aber, dass das Abarbeiten des Problems an Sprachregelungen das alles in der öffentlichen Wahrnehmung auf falsche Themen reduziert. Härter ausgedrückt: Die Verfechter solcher Sprachregelungen machen sich selbst damit lächerlich, das ist von Außen eigentlich gar nicht mehr zu toppen.

Klar ist es einfach, vorhandene Rollenmodelle zu leben, anstatt daraus auszubrechen. Rollenmodelle sind auf der anderen Seite auch bequem, denn sie geben eine gewisse Sicherheit und es ist riskant, davon abzuweichen, weil man so aus seiner Gruppe ausschert. Rollenmodelle machen uns zu sozialen Wesen, so 'böse' sind sie gar nicht. Aber durch Reduzierung auf sprachliche Feinheiten wird doch gar kein Ausblick auf das gegeben, was der Ausbruch aus der beschriebenen Komfortzone so einer Rolle selbst denn am Ende bringen kann. Sprachliche Feinheiten sind vielleicht für ein paar wenige wichtig, aber eine 'kritische Masse', die es für einen echten Umbruch braucht, kannst du damit nicht motivieren.

Außerdem sind mir Themen suspekt (in denen es nicht um Leib und Leben geht, das ist was anderes), über die man nicht scherzen und lachen darf, weil dann die große Moralkeule kommt. Hat es wirklich etwas mit gesellschaftlichem 'Standing' zu tun, 'Frau Doktorin' zu schreiben? Wird die Absolventin damit ernster genommen? Diskriminierungen wie 'Fräulein' sind zum Glück nicht mehr gebräuchlich, aber man sollte schon aufpassen, dass das Ganze nicht übers Ziel hinausschießt. Wohl gemerkt, auf sprachlicher Ebene.

Wolfgang L.
05.06.2013, 12:20
Das Thema lächerlich zu machen, bringt nur die eigene Unsicherheit im Umgang damit zutage.

Ich finde es schon interessant, daß gerade Frauen es "unnötig", "Überflüssig" und dergleichen mehr finden, für ihr gesellschaftliches standing einzutreten. Nein, es ist keineswegs so, daß die Mehrheit der Frauen "einfach" tun was sie wollen, sie tun und verhalten sich noch immer so, wie sie glauben das es opportun ist. Es ist nach wie vor eine Minderheit, die sich ihren eigenen Vorstellungen entsprechend, realisieren. Mit allen Konsequenzen. Sogenannte Role Models gibt es genug, nur sein eigenes Leben entsprechend auszurichten, verlangt halt schon das Verlassen der eigenen Komfortzone.

es ist immerhin ein Umgang damit. Und logisch ist man (man passt ja gerade super) mit dem Thema unsicher. Wir sind ja auch erst am Anfang.

In 10 Jahren haben es die Politikerinnen drauf und in 50 Jahren sprechen wir nur noch von Triathletinen ohne grösser drüber nachzudenken.

Ein paar ewig Gestrige werden sich dann auf Ihre Softrides schwingen und "früher war alles besser" in ihre Bärte grummeln.

Mandarine
05.06.2013, 12:36
Also ich bleibe lieber Frau als Männin ;)

Gehälter sollten gleich hoch sein, die Sprache ist unwichtiger...

huegenbegger
05.06.2013, 14:40
wenn man sich den Grund anguckt, warum die das machen, nämlich zur Erhaltung der Lesbarkeit, um den/die Schwachs/Innen endlich abzuschaffen.
Ich finds super, mir und ich bin mir sicher 97,8% aller Männer, ist es scheiXXXegal was für ein Geschlecht ein Wort hat oder vermittelt.
Die Personen, die sowas wichtig finden sind beruhigt und wir können endlich wieder flüssig Pamphlete lesen.
Daß das für die Gleichberechtigung gar nix bringt ist doch klar, da muss man an ganz anderen Schrauben drehen.

es grüßt recht herzlich Herr Huegenbeggerin :Huhu:

snailfish
05.06.2013, 22:19
Und ich dachte, die Änderung einer Phrase in der österreichischen Bundeshymne von „Heimat bist du großer Söhne“ auf „Heimat größer Töchter und Söhne“ wäre der Gipfel der Sinnlosigkeit in Sachen Gleichberechtigung der Geschlechter.

Ihr Deutschen müßt auch immer einen draufsetzen – oder sollte ich sagen: „eine draufsetzen“ :Lachanfall: :Cheese:

Thorsten
05.06.2013, 22:29
Wird nach Jim Knopf und Pippi Langstrumpf auch noch die Bibel umgetextet? Da gibt es doch bestimmt noch einige Stellen, an denen Päpstin Franziskus ansetzen könnte.

Pippi Langstrumpf müsste ja schon wieder geändert werden. Von Negerkönig über Südseekönig zur Südseekönigin.

DasOe
06.06.2013, 00:32
Päpstin
Das wäre doch mal ein echter Schritt.

Scotti
06.06.2013, 00:56
wenn man sich den Grund anguckt, warum die das machen, nämlich zur Erhaltung der Lesbarkeit, um den/die Schwachs/Innen endlich abzuschaffen.
Ich finds super, mir und ich bin mir sicher 97,8% aller Männer, ist es scheiXXXegal was für ein Geschlecht ein Wort hat oder vermittelt.
Die Personen, die sowas wichtig finden sind beruhigt und wir können endlich wieder flüssig Pamphlete lesen.

Aus genau diesem Grund habe ich vor fast 20 Jahren in einem entsprechenden Germium selber mal vorgeschlagen nur noch die weibliche Form zu verwenden. Ich denke sogar ich hätte auch dafür gestimmt, wenn der Vorschlag ernsthaft in Betracht gezogen worden wäre. Ich war halt auch damals meiner Zeit weit voraus ;-)

Für ganz Deutschland würde ich heute vorschlagen die Genera aller Berufsbezeichnungen per Volksabstimmung als Neutrum zu definieren. Die Rechtschreibreform hat ja auch irgendwie funktioniert.

Also nicht mehr der Professor oder die Professorin
sondern das Professor.

Das Maschinenbauer z.B. klingt sogar deutlich besser als die Maschinenbäuerin

Also so, wie die Engländer es mit ihrem "the" machen. Aber nur für Berufsbezeichnungen.
Von der Logik her wäre das der korrekte Genus für Berufsbezeichnungen. Bei Kindern machen wir es ja auch so.



Daß das für die Gleichberechtigung gar nix bringt ist doch klar, da muss man an ganz anderen Schrauben drehen.

es grüßt recht herzlich Herr Huegenbeggerin :Huhu:

An welchen Schrauben sollte man denn nach deiner Meinung drehen? Die Frage ist wirklich ernst gemeint.

Es grüßt Scottin