PDA

Vollständige Version anzeigen : Fahrradmanufaktur TX-RANDONNEUR - geeignet als Zweitrad?


eltank
03.07.2013, 21:08
Hallo,

bin zurzeit auf der Suche nach einem Zweitrad, dass sich gut zum Triathlontraining eignet. Hintergrund ist, dass ich nur jedes zweites WE mit meinem Rennrad fahren kann (bin Pendler und das Rad immer mitzuschleppen geht nicht...) und das wahrscheinlich selbst für die Sprintdistanz zu wenig sein dürfte.
Möchte mir nun im Frühjahr ein Zweitrad kaufen, um nächste Saison effektiver trainieren zu können. Nun stellt sich mir die Frage, ob es ein zweites Rennrad wird oder vllt. so etwas in der Art: http://www.fahrradmanufaktur.de/bikes/expedition/2013-tx-randonneur-shimano-105-20-gang/ .
Vorteil hierbei wäre, dass ich es als Stadtrad benutzen könnte, für Mehrtagestouren und auch gut bei schlechtem Wetter, in der dunkleren Jahreszeit...
Vom Rollwiderstand dürfte es sich nicht so wahnsinnig vom Rennrad unterscheiden, würde damit fast nur auf ebenen Strecken fahren. Wenn ich die Geometrie mit nem Rennrad vergleiche, dürfte sich eigtl. auch die Sitzposition nicht zu sehr vom RR unterscheiden oder? Was meint ihr, wie es mit Windwiderstand aussieht, wirken sich die Gepäckträger da wesentlich drauf aus? Welche Nachteile seht ihr an dem Rad gegenüber einem RR?

Schonmal vielen Dank für eure Hilfe!
Viele Grüße
eltank :Huhu:

Thorsten
03.07.2013, 21:22
Mit 14,4 kg schleppst du zumindest ordentlich Ballast mit rum. Ein Rennrad in der Preisklasse wiegt locker 6 kg weniger. Für den Nabendynamo, Beleuchtung, Schutzbleche und Gepäckträger würde ich dem Rad maximal 3 kg zugstehen, die anderen 3 kg sind irgendwo versteckter "Speck". Vermutlich sackschwerer Rahmen und Laufräder.

Brauchtst du z.B. einen Lowrider? Selbst für Mehrtagestouren in den seltensten Fällen.

Denk vielleicht auch noch mal über einen Crosser nach. Mit Steckschutzblechen kann man den ebenfalls als Alltagsrad verwenden und auch mal abseits der Straßen fahren. Dort ist die Sitzposition auch nicht ganz so aufrecht im Wind. Der Randonneur hat ja null Überhöhung.

Frieder
03.07.2013, 21:46
Ich find's gut. Was soll das mit dem Gewicht. Ist doch ein Trainingsrad, und das Training ist umso effektiver, je schwerer das Rad ist. Im Wettkampf auf dem Rennrad fliegst Du dann.

Ich fahre auch oft mit dem Trekking-Rad. Hat den Vorteil, dass Gepäck mitgenommen werden kann, dass man im Dunkeln fahren kann, und auch auf Wegen, die das Rennrad nicht mitmacht.

Wenn Du Dir ein zweites Rad kaufen willst, würde ich Dir auf jeden Fall raten, nicht ein zweites Rennrad zu kaufen, sondern ein Rad, das andere Einsatzmöglichkeiten hat.

eltank
03.07.2013, 22:06
Brauchtst du z.B. einen Lowrider? Selbst für Mehrtagestouren in den seltensten Fällen.

Ok für 500g Extragewicht brauch ich den vllt nicht wirklich...


Denk vielleicht auch noch mal über einen Crosser nach. Mit Steckschutzblechen kann man den ebenfalls als Alltagsrad verwenden und auch mal abseits der Straßen fahren. Dort ist die Sitzposition auch nicht ganz so aufrecht im Wind. Der Randonneur hat ja null Überhöhung.

Was ne Überhöhung is, weiß ich leider nicht, kannst du das kurz erklären?

Du würdest eher sowas empfehlen? http://bikemarket.de/catalog/product_info.php/2013-cube-rennrad-cross-race-disc-cyclecross-p-65959?osCsid=98ee66717d6e97942a74119a5c1889d3 Hab da ein bisschen Bedenken wegen der breiten Reifen.

Thorsten
03.07.2013, 22:12
Überhöhung ist die Höhendifferenz zwischen dem Sattel und dem Lenker. Liegt beim Rennrad in der Größenordnung 10-15 cm. Bei dem Randonneur optisch bei 0 cm, vielleicht sind es 2-3 cm.

Deine Bedenken wegen der breiten Reifen: Auf dem Randonneur sind 35 mm breite montiert, auf dem Cube-Crosser nur 33 m breite. Aber sowas wie den Cube-Crosser meinte ich. Du kannst zum nur-Straße-fahren aber auf beiden auch schmalere montieren. Die Scheibenbremse am Cube ist auch schon 2-3 Welten besser als die Cantilever-Bremse am Randonneur.

Schwarzfahrer
03.07.2013, 22:37
Ich hatte jahrelang den Vorgänger des TX Randonneurs als Alltagsrad (T900R). Geometrie war sehr Rennradähnlich, mit allen Vorteilen von Nabendynmo, Gepäckträger, etc., und mit kanpp 13 kg für ein Stahlrahmen recht leicht. Leider ist der TX Randonneur kein Ersatz dafür (habe ich nach meinem Unfall überlegt, aber dann doch verworfen): er ist nicht nur schwerer, sondern die Sitzposition ist nur für sehr lange Oberkörper angenehm: das Oberrohr ist ca. 3 cm länger, als beim alten. Der alte war ein spezieller Randonneur-Rahmen, der TX hat den Rahmen von einem Standard-Rad bekommen (T800 oder T900, nur mit Rennlenker statt Stange - das paßt halt schlehcter zusammen.
Wenn einem das Rad trotzdem paßt, ist es eine kostengünstige Option. Ich habe mir stattdessen den VanNicholas Amazon gegönnt - nicht gerade das typische Zweitrad, aber es macht richtig Spaß.

Die Überhöhung am T900R war ähnlich einstellbar, wie beim Rennrad (kurzes Steuerrohr); Der TX hat 10 mm mehr Steuerrohr - aber das sollte das geringere Problem sein. Ohne Probefahren würde ich es auf jeden Fall nicht nehmen.

Crosser können, wie Thorsten sagt, das gleiche bei geringerem Gewicht und z.T. günstigerer Sitzposition bieten. Für mich schieden Crosser nur aus, weil der um 2 - 3 cm kürzere Hinterbau kaum Packtaschen auf dem Gepäckträger zuläßt - ich stoße dann ständig mit der Ferse dagegen (war schon beim T900R ein kleines Problem, Crosser sind da noch extremer). Wenn man aber eher der Rucksack-Typ ist, spielt das auch keine Rolle.

Lufwiderstand ist natürlich durch Schutzblech, breitere Reifen und Gepäckträger immer höher, das kostet halt 1 - 2 km/h - dafür bleibt man bei nasser Straße von unten trocken, und kann was transportieren. Schmälere Reifen gehen übrigens meistens auch noch, z.B. Marathon Supreme in 30 mm rollen recht schön, haben aber weniger Grip auf lockerem Untergrund. Alles eine Frage der Prioritäten halt.

sybenwurz
03.07.2013, 22:40
Vergiss den Randonneur ganz schnell wieder, das Ding hat ne absolut bescheuerte Geometrie und ist für alles, was im Entferntesten mit Triathlon zu tun hat, viel zu lang.
Eigentlich iss die Kiste auch für nen Randonneur noch viel zu lang.
Obwohl, nee: eigentlich für alles.
Das Ding kannste echt in der Pfeife rauchen, obwohl ich die meisten Modelle von der Fahrradmanufaktur sehr schätze.
Kauf dir nen gescheiten Crosser mit Schutzblechösen, notfalls mit ner Trekkinggabel (die Columbus baut in Cross- und als Trekkingvariante gleich hoch, hat in der Trekkingausführung aber Lowrider-Ösen) und häng dir da dran, was du brauchst.
Hab ich Anfang des Jahres mal für jemanden gebaut, vielleicht darf ichs hier zeigen:

https://lh4.googleusercontent.com/-IRc7nhgJ8yk/UdSLfcDyhgI/AAAAAAAAKVs/ERXYOVqmylg/s640/IMG_0489.JPG

Lag allerdings dank zweier Laufradsätze für verschiedene Einsatzzwecke und dank diverser anderer Goodies nimmer _ganz_ in der Preiskategorie wies TX-Randonneur...

Schwarzfahrer
03.07.2013, 22:53
Vergiss den Randonneur ganz schnell wieder, das Ding hat ne absolut bescheuerte Geometrie und ist für alles, was im Entferntesten mit Triathlon zu tun hat, viel zu lang.
Eigentlich iss die Kiste auch für nen Randonneur noch viel zu lang.
Obwohl, nee: eigentlich für alles.
Das Ding kannste echt in der Pfeife rauchen, obwohl ich die meisten Modelle von der Fahrradmanufaktur sehr schätze...

O.k., ich habe zuvor zu vorsichtig formuliert; ich schließe mich 100 % dem obigen Zitat an. Danke für die klaren Worte :Blumen:

eltank
04.07.2013, 05:55
Danke für eure Antworten! Gut, dann ist der Randonneur wohl schon ausgeschieden, stattdessen wirds wohl eher ein Crosser. :)

Goldie
04.07.2013, 06:32
Die Scheibenbremse am Cube ist auch schon 2-3 Welten besser als die Cantilever-Bremse am Randonneur.

Scheibenbremsen und Steckschutzbleche? Und Batterielicht angeklemmt, ja?

Sybenwurz Vorschlag leuchtet mir ja noch halbwegs ein, aber Deiner nicht. Da finde ich die Ursprungsidee noch besser, vielleicht eben ein anderes Modell eines Randonneurs.

Bin selber nur genervt von meinem Crosser-like umgebauten Hardtail mit Steckblechen und Klemmlicht und ohne Gepäckträger.
Das ist bei Schlechtwetter und Dunkelheit eben doch nicht vernünftig zu gebrauchen. Alleine schon ständig an 27 Dinge denken zu müssen bevor man losfährt (Brauche ich Licht? Wo ist es? Ist es geladen? Brauche ich Überschuhe wegen den zu kurzen Blechen?) nervt und ist auf Dauer unrealistisch. Immer der blöde Rucksack, den ich schon allein wegen dem Regenzeug dabei haben muss. Dabei habe ich perfekte wasserdichte Taschen im Keller liegen...

Und Scheibenbremsen sind total überflüssig an einem Straßenrad, Cantilever dagegen Wartungs- und Störungsarm. Und billig.

sybenwurz
04.07.2013, 08:31
Und Scheibenbremsen sind total überflüssig an einem Straßenrad, Cantilever dagegen Wartungs- und Störungsarm. Und billig.

Das würde ich dann nu so nicht unterschreiben.
Mechanische Scheibenbremsen sind relativ robust und funktionieren um Längen besser als Cantis, von der Bremsleistung mal nicht zu reden.
Ich würde dennoch zu Mini-V tendieren, solange der Crosser (oder der Randonneur) noch rennradtypische Einbaumasse hat.
Einfach, weil mit n paar Handgriffen und Umstecken des Laufradsatzes n ganz anderes Fahrzeug draus gemacht werden kann und dennoch ne brachiale Bremswirkung da ist.

matwot
04.07.2013, 09:38
Einfach, weil mit n paar Handgriffen und Umstecken des Laufradsatzes n ganz anderes Fahrzeug draus gemacht werden kann und dennoch ne brachiale Bremswirkung da ist.

Das sehe ich als Hauptargument dafür, beim Zweitrad keinesfalls auf Scheibenbremsen zu setzen. Ob Canti oder Standard-Rennradbremse, Du kannst grundsätzlich die Laufradsätze ohne größere Probleme zwischen den Rädern tauschen.
Die Thematik mit der Bremswirkung lassen wir mal besser raus.

Schwarzfahrer
04.07.2013, 12:13
...Ich würde dennoch zu Mini-V tendieren, solange der Crosser (oder der Randonneur) noch rennradtypische Einbaumasse hat.

Dies entspricht auch meiner Erfahrung. Am alten T900R war vorne Mini-V, hinten Canti. Die Bremswirkung der Cantis war grottig im Vergleich mit den Mini-V-s. Am neuen Amazon habe ich nur noch Mini-V-s, und es steht dem Rennrad kaum nach. Und bei einem Alltagsrad bin ich mit Mini-V-s entspanter; bei Scheiben wäre ich mir nie sicher, wo die beim rumfliegen im Fahrradständer in der Stadtmitte doch nicht einen Schlag abbekommen.

Und Goldies Argumente entsprechen auch meinr Erfahrung: Am Alltagsrad will ich nicht nachdenken müssen, ob Licht, Gepäck, etc. jetzt gerade dran ist oder nicht; es soll ohne Nachdenken für alles bereit sein. Sonst kann ich immer das Rennrad nehmen.

eltank
04.07.2013, 14:03
Ok, so wie es aussieht, kommt der Randonneur doch wieder ins Spiel. :D
Was haltet ihr von dem hier http://www.roseversand.de/bike/rose-pro-dx-cross-3000-randonneur/aid:611464 der ist vom Gewicht klasse und macht auch sonst n super Eindruck auf mich, mit Ultegra allerdings wohl eine Gruppe zu gut/teuer ausgestattet. Im Bike Konfigurator kann man leider keine 105er Gruppe wählen. Habt ihr Erfahrungen, ob Rose da auf Anfrage auch ne andere Gruppe verbauen würde, am besten natürlich auch mit den geringeren Preisen? :D

matwot
04.07.2013, 15:34
Das dürfte an den Scheibenbremsen liegen, die gibt es z.Z. (noch) nur für die Ultegra aufwärts.
Aber von der hatten wir Dir ja ohnehin abgeraten.

Danksta
04.07.2013, 15:39
Ich bin ein großer Fan der Rotor Räder.

http://media.rotorbikes.com/media/Fahrraeder/Galerie/Randonneur/Penthouse_Cross_Rohloff.jpg

http://www.rotorbikes.com/de/catalog/category/view/s/randonneur/id/441//

Da kannst Du alles selber konfigurieren, hast nen geilen Rahmen, super Pulverung und alles.
Das ist nicht auf Rose-Preis Niveau, aber das Rad hat eine Seele.

(ich hab den Stahl-Stadtrahmen mit SLX)

Thorsten
04.07.2013, 20:49
Scheibenbremsen und Steckschutzbleche? Und Batterielicht angeklemmt, ja?

Sybenwurz Vorschlag leuchtet mir ja noch halbwegs ein, aber Deiner nicht. Da finde ich die Ursprungsidee noch besser, vielleicht eben ein anderes Modell eines Randonneurs.
Du scheinst mich missverstanden zu haben.

Über Batterielichter habe ich nichts gesagt. An meinem Crosser stecken ein schicker SON und vorne und hinten Supernova-Lampen.

Steckschutzbleche halt, weil es nur in "Notfällen" als Stadtrad herhalten soll. Natürlich kann man an etlichen Crossern auch was festes dran machen.

Wenn man Gepäckträger möchte: Tubus Disco! Der ist (eigentlich zwecks Scheibenbremstauglichkeit) nach hinten versetzt (bietet so mehr Fußfreiheit) und bietet die Befestigung über eine Schnellspannerachse, so dass man hinten nicht mal Ösen braucht. Oben hat man Ösen oder wählt die Tubus-Befestigungsschellen. Die Kombi hat tausende km mit viel Gepäck problemlos gemeistert.

Felgenbremsen bieten natürlich den Vorteil der Austauschbarkeit der LRS zwischen den einzelnen Rädern. Aber bitte wirklich keine Cantis mehr :(. Das Leben ist doch mittlerweile auch nicht mehr schwarz-weiß und mono ;).