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Vollständige Version anzeigen : Ursachen für tödliche Badeunfälle? Wie vermeiden?


tri-guy1
11.07.2013, 19:16
Hallo,

im Sommer vergeht keine Woche ohne Nachricht von tödlichen Badeunfällen. In meiner Heimatstadt ist es dieses Jahr schon an mehreren Seen passiert. Darum frage ich mich:

Woran genau sterben Menschen, die in Gewässern ertrinken?
Wie kann man das vermeiden?

Ich denke, dass ein großer Teil der Bevölkerung durchaus schwimmen kann und über ein gewisses Maß an gesundem Menschenverstand verfügt. Deshalb sind die Ursachen vermutlich vielfältig und komplex.

Wie kann ich mich bei regelmäßigem Freiwassertraining vor dem Ertrinkungstod schützen? Klingt etwas dramatisch, aber genau diese Frage stelle ich mir, wenn ich im Sommer Nachrichten höre.

gruß, tri-guy1

anneliese
11.07.2013, 19:46
Wie kann ich mich bei regelmäßigem Freiwassertraining vor dem Ertrinkungstod schützen? Klingt etwas dramatisch, aber genau diese Frage stelle ich mir, wenn ich im Sommer Nachrichten höre.

Nicht alleine schwimmen, sich nicht übernehmen, nicht völlig betrunken/high ins Wasser, nicht bei Nacht schwimmen, Badeverbote beachten, nicht in Strömungen schwimmen und evtl Notfall-Equipment (http://restube.eu/wp/). Bei Herzstillstand oder so hilft das allerdings auch nicht.

TriSG
12.07.2013, 07:08
Leider gibt es unwahrscheinlich viele erwachsene auch in Deutschland (nicht nur Ausländische Mitbürger) die nicht schwimmen können.
Ich erlebe es bei uns im Schwimmbad, jetzt in der Zeit vor den Sommerferien, täglich, dass nach Schwimmkursen für Erwachsene gefragt wird. Viel dramatischer sind aber nicht erst die Erwachsenen, sondern, dass viele Familien mit ihren Zöglingen immer später ankommen. Die meinen dann, wenn die kinder in die Weiterführende Schule kommen sollten die schwimmen lernen, was natürlich viel zu spät ist.
Ein anderer Grund ist, dass sehr häufig, bei sowieso schon Kreislaufgeschwächten Menschen, vergessen wird, sich langsam abzukühlen und nicht vollkommen überhitzt ins Wasser zu springen.
Leichtsinnigkeit durch Alkohol und Drogen, muss man denke ich nicht näher anbringen?!
Und zu guter Letzt auch noch Leichtsinningkeit der Badenden nicht auf Gefahrenhinweise zu achten. zB das Baden in Baggerseen.
Oft hat es einen Grund, wenn Baden und schwimmen verboten ist.

Matthias75
12.07.2013, 08:56
Woran genau sterben Menschen, die in Gewässern ertrinken?

Wie du selbst schon geschreiben hat, gibt es viele Gründe. Als alter DLRGler lese ich die entsprechenden Berichte natürlich nochmal aufmerksamer und überlege mir, ob und wie ich selbst solche Situationen vermeiden kann.

TriSG hat's die Hauptgründe ja schon zusammengefasst: Mangelnde Schwimmkenntnisse und Leichtsinn

Leider können eben nicht so viele schwimmen, wie man denkt. Der Anteil, der gut und sicher schwimmt ist sicher nchmal kleiner. Und geradei n Freigewässerr eicht es nicht aus, dass man im Bad mal 8 Bahnen für sein Jugenschwimmabzeichen geschwommen ist. Der Rand/das Ufer sind halt doch weiter weg als 10m.

Zum Thema Leichtsinn gibt's aktuel bei SPON (http://www.spiegel.de/reise/deutschland/interview-dlrg-mahnt-zu-mehr-vorsicht-im-meer-a-910573.html) ein Interview.

Wie kann man das vermeiden?

Wie kann ich mich bei regelmäßigem Freiwassertraining vor dem Ertrinkungstod schützen? Klingt etwas dramatisch, aber genau diese Frage stelle ich mir, wenn ich im Sommer Nachrichten höre.


Wenn man alle Möglichkeiten aufzählt, liest sich das vermutlich wie die Baderegeln :Cheese:

1. Genau über das Gewässer informieren, in dem man schwimmt: Gibt es Strömungen, Gebiete mit Wasserpflanzen, Bootsverkehr etc..

2. Auch wenn's vielleicht uncool ist: bewachte Gewässer wählen. Gerade am Wochenende sind an vielen See ehrenamtliche Wachen der DLRG, der Wasserwacht etc. mit gut ausgebildeten Helfern.

3. Wenn bewachter Strand/See, durchaus mal ein paar Worte mit den Rettungsschwimmer wechseln. Keine Angst, die Jungs sind zwar manchmal etwas strange, aber das trifft auf die Aueßndarstellung vieler Triathleten ja auch zu ;)
Die Jungs können einem schonmal sagen, wie gefährlich das schwimmen ist. Zudem kannst du die sicher fragen, ob sie mal ein Auge auf dich werfen können.

4. Nicht alleine schwimmen oder jemand am Ufer Bescheid geben, wo und wie lang man schwimmen will. Hierzu eine Anmerkung: Rucksäcke, die längere Zeit herrenlos am Ufer liegen, sind für die Rettungskräfte häufig ein Alarmzeichen, vor allem, wenn dann andere Badegäste beobachtet haben, dass der Besitzer vor längerem ins Wasser gegangen ist. Gerade an größeren See kann das dazu führen, das größere Sucheinsätze gestartet werden. Am Bodensee sind dann z.B. ruckzuck 5-6 Boote der DLRG + WSP + Hubschrauber mit Wärmebildkamera unterwegs. Keine angst, passiert nicht gleich nach 'ner halben Stunde, aber wenn man eine sehr lange Schwimmeinheit plant, kann's nicht schaden vorher jemand Bescheid zu geben, der sich dann aber auch bei Überschreiten der Zeit Sorgen machen kann.

4. Für gute Sichtbarkeit sorgen. Nicht nur, damit die Segler einem icht die Rübe abfahren, sondern auch, damit man vom Ufer aus besser beobachtet werden kann.

5. Immer in Ufernähe bleiben oder Rettungsmittel (eins wurde ja schon genannt) mitnehmen.

Anosnsten kann ich jedem nur empfehlen, mal über den Winter einen Rettungsschwimmkurs zu machen. Ist mal eine nette Abwechlung im Training. Inhalt der Kurse ist neben der Fremdrettung auch die Eigenrettung, die "Vorsorge" und z.B. wie man Schwimmer mit Krämpfen oder Erschöpfung unterstützen kann.

Matthias

KernelPanic
12.07.2013, 09:24
Guter Post, Matthias.

Ich will noch hinzufügen, dass einem vom "Geschaukel" bei Wellengang schlecht werden kann. Das wusste ich auch nicht, bis es mir mal passiert ist. Obwohl ich mich als einigermassen sicheren Schwimmer einschätze und auch einen Neo anhatte, habe ich es nur mit grosser Mühe wieder an das Ufer geschafft.

soloagua
12.07.2013, 09:56
Das meiste wurden von Matthias und Kernel schon geschrieben. Die gleiche Beobachtungen mache ich als DLRGler auch.

Es ist wirklich traurig, dass immer mehr Kinder nicht mehr sicher schwimmen können. Wenn sie Glück haben, machen sie vielleicht noch das Seepferdchen und können sich über Wasser halten... damit meinen dann viele ist die "Pflicht" getan. Die Kinder können dann ja aus Sicht der Eltern schwimmen.

Allerdings sind diese "Schwimmer" dann oft in Seen völlig überfordert. Da gibt es keinen Rand mehr an dem man sich festhalten kann...
leider rächt sich das dann oft im jugendlichem Alter und dem Uebermut in einer Clique nachts Schwimmen zu gehen. Alkohol und Drogen geben dann leider oft das nötige Quentchen um nicht mehr an's Ufer zurück zu kommen.

Im letzten Openwater-Schwimmtraining fand ich es auch erschreckend, wie viele "Triathleten" gar nich wissen, was sie machen können, wenn z.B. ein Krampf im Wasser auftritt...

Prof.Schwimm
12.07.2013, 13:22
ich hatte gestern einen Vater im Bad dem ich seinen Sohn ein Seepferdchen abnehmen sollte. Es ging schon los mit dem Sprung vom Beckenrad der aus der Hocke war. Der Kleine 4 Jahre hat mit Muh und Not die 25 Meter geschaft im Hundepaddel Stiel. Ich habe den Vater darauf hingewiesen das dies nichts mit den ersten Grundfertigkeiten des Schwimmen zu tun hat. Der Kleine soll erst mal halbwegs das Schwimmen lernen.
Der Vater: ob ich mir bewusst bin was ich damit seinem Kind antue, er hat sich doch so angestrengt, das wäre toll demotivierend für das Kind und sein Sohn der 19 ist und jetzt einer der besten Schwimmer sei hat mit der gleichen Technik( Hundepaddeln) damals auch sein Seepferdchen bekommen usw

Ich habe ihm erklärt das Schwimmen nicht Hundepaddeln ist, und das dass nicht gegen sein Kind gerichtet ist. Da das Kind sonst in eine Sicherheit gewogen wird die es nicht hat. Er solle sich dann eben einen anderen Prüfer suchen.

Trimichi
12.07.2013, 13:52
ich hatte gestern einen Vater im Bad dem ich seinen Sohn ein Seepferdchen abnehmen sollte. Es ging schon los mit dem Sprung vom Beckenrad der aus der Hocke war. Der Kleine 4 Jahre hat mit Muh und Not die 25 Meter geschaft im Hundepaddel Stiel. Ich habe den Vater darauf hingewiesen das dies nichts mit den ersten Grundfertigkeiten des Schwimmen zu tun hat. Der Kleine soll erst mal halbwegs das Schwimmen lernen.
Der Vater: ob ich mir bewusst bin was ich damit seinem Kind antue, er hat sich doch so angestrengt, das wäre toll demotivierend für das Kind und sein Sohn der 19 ist und jetzt einer der besten Schwimmer sei hat mit der gleichen Technik( Hundepaddeln) damals auch sein Seepferdchen bekommen usw

Ich habe ihm erklärt das Schwimmen nicht Hundepaddeln ist, und das dass nicht gegen sein Kind gerichtet ist. Da das Kind sonst in eine Sicherheit gewogen wird die es nicht hat. Er solle sich dann eben einen anderen Prüfer suchen.

+1:Blumen:

dasgehtschneller
12.07.2013, 14:06
Den Vater darauf hinzuweisen dass das noch nicht so toll ist finde ich OK, aber einem Kind sein Seepferdchen nicht zu geben nur weil er keinen sauberen Schwimmstil hat finde ich nun doch auch etwas hart.

Soweit ich weiss ist die Bedingung nur dass man die Länge schafft und nicht auf welche Weise.

Bei uns im Bad hat es einen Inder der so schwimmt :Ertrinken:
Irgendwie tut er mir jedes Mal leid aber der ist fast jedes Mal im Hallebad wenn ich auch da bin. Ich vermute der "trainiert" mindestens 3x die Woche jeweils eine Stunde oder so und hält sich auf diese Weise auch eine Stunde und mehr über Wasser

Matthias75
12.07.2013, 14:51
Wird OT, aber

Den Vater darauf hinzuweisen dass das noch nicht so toll ist finde ich OK, aber einem Kind sein Seepferdchen nicht zu geben nur weil er keinen sauberen Schwimmstil hat finde ich nun doch auch etwas hart.

+1:Blumen:

Prinzipiell kann ich das schon verstehen. Ich hatte in meiner aktiven Ausbilderzeit auch den einen oder anderen Fall, bei dem es mir widerstrebte, das Abzeichen auszustellen. Wenn aber die Bedingungen erfüllt sind, kann man schwer was dagegen tun.

Das Kind ist dummerweise der Leidtragende für das Verhalten seines Vater und versteht jetzt vemrutlich gar nicht, warum es sein Abzeichen/seine Belohnung nicht bekommen hat.

Soweit ich weiss ist die Bedingung nur dass man die Länge schafft und nicht auf welche Weise.

Bedingung heißt: 25m Schwimmen.

Hab' mir deshalb gerade nochmal die entsprechende Prüfungsordnung beim DSV (http://www.dsv.de/fileadmin/dsv/documents/fitness_und_gesundheit/Prüfungsordnung_KMK.pdf)angeschaut:

"4.3 Ausführungsbestimmungen für vorbereitende Prüfungen und Schwimmprüfungen

4.3.1 Vorbereitende Prüfungen (Anfängerzeugnis)

Das Zeugnis Frühschwimmen-Seepferdchen erfüllt eine wichtige Funktion der Motivation, um zum sicheren Schwimmen hinzuführen. Die Kriterien des Seepferdchens erfüllen jedoch nicht die Anforderungen an ein sicheres Schwimmen!
...
...
Weil jede Schwimmart als Anfangsschwimmart geeignet ist, erfolgt keine Festlegung
auf eine bestimmte Anfangsschwimmart".

Laut der Prüfungsordnung ist es also tatsächlich egal, wie sich das Kind im Wasser fortbewegt.

Matthias

Matthias75
12.07.2013, 15:06
Nachtrag:

Viel wichtiger als das Schwimmabzeichen ist aber, den Eltern klarzumachen, dass sie allein die Veranwortung für Ihre Kinder haben, und diese bspw. nicht im Schwimmbad an den Bademeister abgeben können, und die Eltern auf die Gefahren am Wasser hinzuweisen.

Ich bin der Meinung, dass Eltern auf jeden Fall einen Rettungsschwimmkurs machen sollten, bevor sie mit ihren Kinder an einen See, Fluss oder ans Meer fahren.

Einige Unfälle könnten sicher dadurch verhindert werden, dass die Eltern darauf aufmerksam gemacht werden, welche Gefahren für ihre Kinder lauern. Die leichte Strömung, in der man z.B. am Fluss steht, kann reichen, um einen 3-4 Jährigen um- und mitzureißen.

Matthias

GuW
12.07.2013, 15:21
[...]

Im letzten Openwater-Schwimmtraining fand ich es auch erschreckend, wie viele "Triathleten" gar nich wissen, was sie machen können, wenn z.B. ein Krampf im Wasser auftritt...

Bitte erleuchte die Unwissenden unter uns..

Ich hatte bisher beim Schwimmen erst einmal einen Krampf und das war zum Glück im 25m-Becken.

Sowas im Freiwasser zu erleben - diese Erfahrung möchte ich lieber nicht machen...

Ich habe damals die Luft angehalten und unter Wasser etwas gedehnt - danach habe ich die 5m zum Beckenrand mehr schlecht als recht geschafft

Matthias75
12.07.2013, 15:27
Bitte erleuchte die Unwissenden unter uns..


Hier (http://www.dlrg.de/informieren.html) gibt's z.B. allgemeine Infos über Gefahren am Wasser und Hilfeleistung.

Unter "Selbst- und Fremdrettung gibt's auch einen Punkt "Krämpfe" (http://www.dlrg.de/informieren/selbst-und-fremdrettung/kraempfe.html).

Matthias

soloagua
12.07.2013, 15:38
Bitte erleuchte die Unwissenden unter uns..

Ich hatte bisher beim Schwimmen erst einmal einen Krampf und das war zum Glück im 25m-Becken.

Sowas im Freiwasser zu erleben - diese Erfahrung möchte ich lieber nicht machen...

Ich habe damals die Luft angehalten und unter Wasser etwas gedehnt - danach habe ich die 5m zum Beckenrand mehr schlecht als recht geschafft

Prima, richtig gemacht!

1. Ruhig bleiben, Du gehst wegen einem Krampf nicht unter. Ist zwar schmerzhaft aber Du hast meist noch zwei bis drei Körperteile (Arme + Beine) und kannst Dich über Wasser halten
2. Wenn Du Neo an hast, kannst Du noch ruhiger bleiben und Dich schön mit dem Rücken auf's Wasser legen. Manche können das ja auch ohne Neo.
3. Versuchen zu entspannen, wenn möglich zu dehnen.
4. Locker weiter schwimmen.

Je nach Stärke des Krampfes einfach auch mal weiter schwimmen und das Körperteil versuchen zu lockern. Oft gehen Krämpfe in Füssen, Zehen, Waden auch so wieder weg.

Was Dich im Wasser killt ist meist nur eines: Panik!

Training dafür: Auch nur mal Arme oder Beine schwimmen. Rückenschwimmen geht auch mit Krämpfen in beiden Beinen.
Angenehm ist es sicher nicht, aber zu bewältigen!

Es hilft sicher wenn jemand dabei ist, der Dir mal kurz Stabilität geben kann. Grundsätzlich geht es aber alleine.

MattF
12.07.2013, 15:49
Mal zur Ausgangsfrage, man sollte sicher Respekt haben vor dem Wasser, und die genannten Vorsichtsmassnahmen beachten, wenn man das macht, dann ist es aber auch nicht wirklich gefährlich und es macht auch keinen Sinn eine grundsätzliche Panik zu schieben.

Wenn man sich die Berichte von Badeunfällen anschaut, dann ist es praktisch immer so, dass in nicht überwachten Bereichen geschwommen wurde.

Wenn dann jemand an einem überwachten Badestrand einen Herzinfarkt bekommt, dann kann letztlich auch keiner was dafür, insbesondere wenn man garnicht weiß dass man gefährdet ist. Es gibt auch ein Lebensrestrisiko. Das sollte einem gerade als Triathlet klar sein.

MfG
Matthias

Lutz
12.07.2013, 17:36
Spannendes Thema! Danke an die DLRGler für die INfos. Den erwähnten SPON Artikel habe ich auch gelesen. Ist es wirklich so, dass in D. 400 Menschjen im Jahr ertrinken (Also jeden Tag mehr als einer)? Hätte ich nicht für möglich gehalten.

Letzte Woche ist im Schlachtensee jemand ertrunken und seine Leiche konnte erst nach einer Woche geborgen werden, als sie von selbst an die Oberfläche kam. Solche Geschichten nehmen mir die Lust auf Freiwasserschwimmen ...

soloagua
12.07.2013, 18:02
Spannendes Thema! Danke an die DLRGler für die INfos. Den erwähnten SPON Artikel habe ich auch gelesen. Ist es wirklich so, dass in D. 400 Menschjen im Jahr ertrinken (Also jeden Tag mehr als einer)? Hätte ich nicht für möglich gehalten.

Letzte Woche ist im Schlachtensee jemand ertrunken und seine Leiche konnte erst nach einer Woche geborgen werden, als sie von selbst an die Oberfläche kam. Solche Geschichten nehmen mir die Lust auf Freiwasserschwimmen ...

Leider ja und die Kurve geht leider nach oben...

Kullerbein
12.07.2013, 18:41
Leider ja und die Kurve geht leider nach oben...

Wegen der in die Natur drängenden Trithleten?
Ich tät ja auch gern im Freiwasser schwimmen, aber der Respekt ist zu gross.

Lui
12.07.2013, 18:58
Den Vater darauf hinzuweisen dass das noch nicht so toll ist finde ich OK, aber einem Kind sein Seepferdchen nicht zu geben nur weil er keinen sauberen Schwimmstil hat finde ich nun doch auch etwas hart.



Finde ich auch irgendwie hart. Da strampelt sich so ein kleiner 4 Jähriger einen ab und dann bekommt er gar nichts?!? Es geht doch nur um ein Seepferdchenabzeichen und nicht um eine Urkunde um als Kampfschwimmer bei der Bundeswehr arbeiten zu können.
Ich verstehe das Problem irgendwie nicht die Urkunde auszustellen.

TrInfected
12.07.2013, 19:01
Nachtrag:

Viel wichtiger als das Schwimmabzeichen ist aber, den Eltern klarzumachen, dass sie allein die Veranwortung für Ihre Kinder haben, und diese bspw. nicht im Schwimmbad an den Bademeister abgeben können, und die Eltern auf die Gefahren am Wasser hinzuweisen.

Ich bin der Meinung, dass Eltern auf jeden Fall einen Rettungsschwimmkurs machen sollten, bevor sie mit ihren Kinder an einen See, Fluss oder ans Meer fahren.
[...]

Matthias

Leider ist es ja so, dass immer öfter die Mentalität vorherrscht, die Verantwortung auf andere abzuwälzen... Der Bademeister passt schließlich auf, der Autofahrer passt schliesslich auf, der Lehrer passt schließlich auf usw.

Was den Rettungsschwimmkurs für Eltern angeht: da immer mehr Erwachsene gar nicht schwimmen können, ist das kaum möglich. Oft sind es ja Kinder aus Nichtschwimmer-Familien, die nicht schwimmen können. Sind die Eltern Schwimmer (Triathleten ;) ) ist es ja oft ganz normal, dass der Nachwuchs das auch lernt bzw. vorgelebt bekommt.

Wegen der in die Natur drängenden Trithleten?
Ich tät ja auch gern im Freiwasser schwimmen, aber der Respekt ist zu gross.

Ich glaube nicht, dass das an den Triathleten liegt. :Cheese:

Meiner Meinung nach liegt das eher daran, dass wie gesagt viele Menschen entweder a) gar nicht erst schwimmen lernen oder b) sich maßlos selbst überschätzen, besonders im Freiwasser.
Dann kommt eventuell besonders bei Jugendlichen noch der Gruppenzwang hinzu - sich nicht zu trauen, zuzugeben, dass man nicht schwimmen kann (ist ja uncool, Schwächen einzugestehen) oder zuzugeben, dass man nicht mehr kann...

MattF
12.07.2013, 19:02
Wegen der in die Natur drängenden Trithleten?
Ich tät ja auch gern im Freiwasser schwimmen, aber der Respekt ist zu gross.


Mn sollte sich das Leben halt nicht von gefühlten Gefahren bestimmen lassen.
Freiwasserschwimmen ist bei Beachtung der Sicherheitshinweise nicht gefährlich.

Du stellst ja auch nicht die Teilnahme am Strassenverkehr ein, nur weil im Jahr 4000 Menschen in D im Verkehr streben oder?

neonhelm
12.07.2013, 20:56
Finde ich auch irgendwie hart. Da strampelt sich so ein kleiner 4 Jähriger einen ab und dann bekommt er gar nichts?!? Es geht doch nur um ein Seepferdchenabzeichen und nicht um eine Urkunde um als Kampfschwimmer bei der Bundeswehr arbeiten zu können.
Ich verstehe das Problem irgendwie nicht die Urkunde auszustellen.
Weil für die Seepferdchen-Urkunde Anforderungen gelten. Sind die da, gibt's die Urkunde, sind die nicht da, halt nicht. Muss er halt noch ein bisschen üben. Von mir gibt's ohne sicheres Können auch kein Abzeichen.

Der geschickte Vater bastelt übrigens voher eine mit wenigen Mausklicks erstellte eigene Phantasie-Urkunde für's Kind und gibt diese zusammen mit einer Medaille beim Bademeister ab, wenn's für's Seepferdchen noch nicht reicht.

Ganz abgesehen davon ist die Struktur der Abzeichen kritisch zu hinterfragen, finde ich.
Mn sollte sich das Leben halt nicht von gefühlten Gefahren bestimmen lassen.
Freiwasserschwimmen ist bei Beachtung der Sicherheitshinweise nicht gefährlich.

So ist es. Gesunder Menschenverstand hilft da weiter...

... auch wenn ich im Meer seit Jaws regelmäßig die Furcht vor Haien unterdrücken muss... :Lachen2:

Lui
12.07.2013, 21:24
Weil für die Seepferdchen-Urkunde Anforderungen gelten. Sind die da, gibt's die Urkunde, sind die nicht da, halt nicht. Muss er halt noch ein bisschen üben. Von mir gibt's ohne sicheres Können auch kein Abzeichen.


Ich dachte hier im Thread gelesen zu haben, dass das einzige Können einmal die 25m durchqueren zu können ist, egal wie
Weil jede Schwimmart als Anfangsschwimmart geeignet ist, erfolgt keine Festlegung
auf eine bestimmte Anfangsschwimmart".


http://animorphsfanforum.com/images/smilies/smiley-confused2.gif

aber ich verstehe ja, Ordnung muss ja schliesslich sein. Wo kämen wir denn sonst da hin? http://www.greensmilies.com/smile/smiley_emoticons_biggrin.gif

bummelexpress
12.07.2013, 22:11
und warum läßt man das Kind erst die 25 m schwimmen um dann zu sagen "tja war wohl nix". :confused:
War dann doch schon nach 5 m klar, dass der Schwimmstil nicht deinen Anforderungen entspricht.

der Tod als Ziel
12.07.2013, 22:18
Ich liebe es, im Meer weit, wirklich weit ins Offene hinaus zu schwimmen.
Von dort aus betrachtet, nur noch den Horizont des Strandes zu erkennen, Gebäude und Bäume gerade noch als Punkte wahrzunehmen, das vermittelt Freiheit.

Nicht sehr vernünftig vielleicht, aber man lebt nur einmal.

Ich würde das jedem - der es sich zutraut und keine Panik dabei bekommt - dringend empfehlen, das Gefühl allein im offenen Meer zu treiben, die Ruhe wenn man sich kurz auf den Rücken legt und gen Himmel blickt, hat etwas dramatisch Schönes.

neonhelm
12.07.2013, 22:27
Ich dachte hier im Thread gelesen zu haben, dass das einzige Können einmal die 25m durchqueren zu können ist, egal wie


http://animorphsfanforum.com/images/smilies/smiley-confused2.gif

aber ich verstehe ja, Ordnung muss ja schliesslich sein. Wo kämen wir denn sonst da hin? http://www.greensmilies.com/smile/smiley_emoticons_biggrin.gif
Stimmt, Ordnung muss sein. In diesem Fall diese (www.dlrg.de/fileadmin/user_upload/DLRG.../DPO_2010_Internet.pdf). Und da steht 'schwimmen'. Und nein, einmal 25m per Hundepaddeln überlebt, gilt nicht als Schwimmen.

Prof.Schwimm
12.07.2013, 22:27
beim Seepferdchen gibt es auch Anforderungen sonst kann man die Urkunden gleich verschenken an die Kinder. Wie kann man als Vater sein Kind dazu bedrängen das Seepferdchen abzulegen das nicht mal ansatzweise eine koordinierte Schwimmbewegung zustande bringt. Das hat mir im Schwimmherzen weh getan. Meint ihr ernsthaft der arrogante Vater hätte die Technik seines Kind verbessern lassen ?
So ist er vielleicht gezwungen, seinem Kind erst mal ansatzweise eine Schwimmbewegung (Brust) beizubringen und Hundepaddeln ist nicht Schwimmen.
Es ging ja schon beim Sprung vom Beckenrand los: "Der kleine ist die ganze Zeit nur am springen. Der kann das...blabla." Er hätte das auch wiederholen dürfen unter normalen Umständen.

Ich habe auch Rücksprache mit meinem Chef gehalten ob dies gerechtfertigt sei, weil der Vater völlig uneinsichtig war. Worauf mein Chef meinte: er solle seinem Kind selber ein Seepferdchen ausstellen.

Dem Vater habe ich nochmal alles erklärt. Der Vater: " Ich bin von der Presse und habe unsere Gespräch aufgezeichnet (Iphone) und werde Zitate daraus veröffentlichen, die auf sie zurückfallen werden.

Das hat mich nochmal in meiner Meinung bestätigt.

trialogo
12.07.2013, 22:29
Ich liebe es, im Meer weit, wirklich weit ins Offene hinaus zu schwimmen.
Von dort aus betrachtet, nur noch den Horizont des Strandes zu erkennen, Gebäude und Bäume gerade noch als Punkte wahrzunehmen, das vermittelt Freiheit.

Nicht sehr vernünftig vielleicht, aber man lebt nur einmal.

Ich würde das jedem - der es sich zutraut und keine Panik dabei bekommt - dringend empfehlen, das Gefühl allein im offenen Meer zu treiben, die Ruhe wenn man sich kurz auf den Rücken legt und gen Himmel blickt, hat etwas dramatisch Schönes.

"Tod als Ziel"= Der Name ist Programm:Cheese:

Klingt gut, wäre mir persönlich zu gefährlich.

der Tod als Ziel
12.07.2013, 22:46
"Tod als Ziel"= Der Name ist Programm:Cheese:

Klingt gut, wäre mir persönlich zu gefährlich.


Ich denke, es ist gar nicht so arg gefährlich (ohne Garantie dafür geben zu können:confused: ).
Persönlich hatte ich erst einmal eine etwas kritische Situation: Strömung im Atlantik, war dabei beim hinausschwimmen etwa 35 Minuten unterwegs, als ich ungute Strömung an den Beinen bemerkte.
Der Retourweg war dann fast 50 Minuten lang, es wurde kalt und der Landgang erfolgte an einem ganz anderen Punkt als der Wassereinstieg;)

Ertrinken als Todesursache stelle ich mir aber nicht gerade als ein "Todes Ideal" vor, wie man denn ins Jenseits gleiten könnte, habe da nichts Gutes gehört.

Lui
12.07.2013, 23:57
und warum läßt man das Kind erst die 25 m schwimmen um dann zu sagen "tja war wohl nix". :confused:
War dann doch schon nach 5 m klar, dass der Schwimmstil nicht deinen Anforderungen entspricht.

Das nennt man Lernen auf die harte Tour.

http://www.notbornyesterday.org/tuff.jpg

Prof.Schwimm
13.07.2013, 00:05
ich habe es dem Vater schon bei Meter 10 gesagt hätte ich das Kind an den Haaren rausziehen sollen ?

Ich dachte immer Technik sei wichtig. Hundepaddeln ist bestimmt nicht förderlich auf dem Weg zum Bronze Abzeichen.
Der Vater war definitiv ein Depp und das Kind tat mir leid

Matthias75
13.07.2013, 00:11
Mal zur Ausgangsfrage, man sollte sicher Respekt haben vor dem Wasser, und die genannten Vorsichtsmassnahmen beachten, wenn man das macht, dann ist es aber auch nicht wirklich gefährlich und es macht auch keinen Sinn eine grundsätzliche Panik zu schieben.

Wenn man sich die Berichte von Badeunfällen anschaut, dann ist es praktisch immer so, dass in nicht überwachten Bereichen geschwommen wurde.

Wenn dann jemand an einem überwachten Badestrand einen Herzinfarkt bekommt, dann kann letztlich auch keiner was dafür, insbesondere wenn man garnicht weiß dass man gefährdet ist. Es gibt auch ein Lebensrestrisiko. Das sollte einem gerade als Triathlet klar sein.

MfG
Matthias

Stimmt schon, bewachte Strände sind auf jeden Fall sicherer. Ich würde mir Aber nicht nur anschauen, wo die Unfälle passieren, sondern auch warum. Es sind ja in den seltensten Fällen gut trainierte Sportler, sonder häufig alte Menschen, Kinder, Betrunkene etc. Wenn man die abzieht, ist schwimmen Gar nicht so gefährlich, wenn man einige Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt.

Weil für die Seepferdchen-Urkunde Anforderungen gelten. Sind die da, gibt's die Urkunde, sind die nicht da, halt nicht. Muss er halt noch ein bisschen üben. Von mir gibt's ohne sicheres Können auch kein Abzeichen.

Stimmt, Ordnung muss sein. In diesem Fall diese (www.dlrg.de/fileadmin/user_upload/DLRG.../DPO_2010_Internet.pdf). Und da steht 'schwimmen'. Und nein, einmal 25m per Hundepaddeln überlebt, gilt nicht als Schwimmen.

beim Seepferdchen gibt es auch Anforderungen sonst kann man die Urkunden gleich verschenken an die Kinder.


Wird jetzt extrem OT, mich nervt es aber, wenn sich jemand wegen einer Seepferdchenprüfung so aufspielen muss.

Vorab: Ich war selbst jahrelang Ausbilder/Prüfer Rettungsschwimmen. Ich hab auch den einen oder andere durchfallen lassen. Aber nicht, weil mir der Schwimmstil nicht gepasst hat, sondern, weil er Prüfungsteile definitiv nicht bestanden hat. Ich hab' aber auch immer versucht, das, was wir z.B. auch von Kampfrichter erwarten, einzuhalten, nämlich eine gesunde Verhältnismäßigkeit. RSA Silber wurde z.B. wesentlich härter geprüft, weil die Jungs/Mädels damit Aufsicht in Schwimmbäder oder Wachdienst an der Küste machen dürfen. In jede Fall kommt es aber darauf an, als Prüfer das Augenmaß nicht zu verlieren.

zum Thema Anforderungen an Seepferdchen:

1. die von mir verlinkte Vereinbarung gilt für alle schwimmsporttreibenden Verbände, also auch die DLRG. Die Prüfungsordnung der DLRG ist in diesem Punkt wesentlich kürzer, was nicht heißt, dass die Vereinbarung nicht gilt. Diese Vereinbarung wurde getroffen, damit eben nicht jeder nach eigenem Gutdünken entscheidet, was als schwimmen gilt. Dann kann ich auch die Physikalische Definition von Schwimmen nehmen. Ob's dir passt oder nicht, die Schwimmart ist auch in der DLRG-PO nicht festgelegt. Freistil wird übrigens an anderer Stelle, im Regelwerk für Wettkämpfe der DLRG, als "Beliebige Fortbewegung an und unter der Wasseroberfläche" definiert. Und jetzt?

2. Sowohl in der Vereinbarung als auch in der PO der DLRG steht das Seepferdchen unter "vorbereitende Prüfung auf das Schwimmen" und zählt somit genau genommen nicht zu den Schwimmprüfungen, die erst ab JSA Bronze beginnen. Warum also hier solche Anforderungen, wenn keiner sie verlangt?

Als nächstes bekommt der Marathonläufer keine Finishermedaille, weil er auf allen vieren über die Ziellinie gekrochen ist, also nicht gelaufen ist?

Ich kann die Beweggründe teilweise verstehen, aber ein Kind wegen 'ner lächerlichen Seepferdchenprüfung derart zu behandeln, dafür hab' ich kein Verständnis. Wenn durchfallen lassen, muss das auch durch die entsprechenden POs gedeckt sein und das ist hier definitiv nicht der Fall.

Matthias

Lui
13.07.2013, 00:16
Ich dachte immer Technik sei wichtig.

Der Kleine ist 4 und es ging um ein Seepferdchen-Wisch, aber, hey, forget it. Er hat ja jetzt seine Lektion gelernt, was immer das auch sei.;)

sybenwurz
13.07.2013, 08:42
Der Kleine ist 4 und es ging um ein Seepferdchen-Wisch, aber, hey, forget it.

Ja, eben.
Und von der Titanic dachtense auch, dasse unsinkbar sei...:Cheese:

huegenbegger
13.07.2013, 09:47
Notfall-Equipment (http://restube.eu/wp/)

großartig!
gerade 2 Stück bestellt, da ich doch immer ein ungutes Gefühl hatte, wenn ich mit meiner Freundin quer über den See schwamm. So ein Neo gibt ja viel Sicherheit, aber ich glaube im Ernstfall wären wir beide nicht in der Lage uns gegenseitig zu retten. (die schwimmt mir ja auch immer weg, die Rakete.. :cool: )

neonhelm
13.07.2013, 10:40
Freistil wird übrigens an anderer Stelle, im Regelwerk für Wettkämpfe der DLRG, als "Beliebige Fortbewegung an und unter der Wasseroberfläche" definiert. Und jetzt?
...

Ich kann die Beweggründe teilweise verstehen, aber ein Kind wegen 'ner lächerlichen Seepferdchenprüfung derart zu behandeln, dafür hab' ich kein Verständnis. Wenn durchfallen lassen, muss das auch durch die entsprechenden POs gedeckt sein und das ist hier definitiv nicht der Fall.

Matthias

Ich habe gewusst, dass das Argument kommt. :Lachen2:

Aber ich fang mal mit Punkt 2 an: Imho hat hier der Vater versagt. Alle, aber auch wirklich alle Berechtigten, die ich kenne, lassen keinen einfach so durchfallen.
Es ist ein Unterschied, ob ein Kind sicher und ohne vollständige körperliche Erschöpfung die andere Seite erreicht (egal wie) oder mit letzter Kraft das rettende Ufer erreicht.

Wenn ich mein Kind bis an die Grenze seiner Möglichkeiten belaste, muss ich mit der Möglichkeit rechnen, dass es scheitert. Das kann ich dann aber nicht dem Prüfer anlasten, der mit seiner Unterschrift und em Stempel seiner Organisation dafür geradesteht, dass das Kind sicher25m bewältigen kann.

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Wie weiter oben ja schon kurz angemerkt, halte ich die traditionellen Schwimmabzeichen für bestenfalls erneuerungsbedürftig.

Wir führen jede Woche wieder die Diskussion mit scheingeilen Eltern, denen wir er vermitteln müssen, dass (zumindset in unserem Verein) Scheine nur ein Nebenprodukt sind auf dem Weg zum sicheren Umgang mit dem Element Wasser.
Die Umstellung auf kleingliederige Erfolgserlebnisse ist lustigerweise von den meisten Eltern so erstmal nicht gewünscht. Da sollen ratzfatz die Scheine abgearbeitet werden und dann geht's weiter zum nächsten Sport. Bachelor-Studium lässt grüßen...

Nils
13.07.2013, 11:51
Laut Wiki:
Definition Schwimmen:
"Schwimmen bezeichnet das Nicht-Untergehen eines Körpers in einer Flüssigkeit und die Fortbewegung von Lebewesen im Wasser."

Für mich gehört Hundepaddeln dazu...ein Hund schwimmt doch auch.

Wenn ich sehe, wie mein Sohn im Moment darum kämpft schwimmen zu lernen und ich nur erahnen kann, wie stolz er sein wird, dass er Seepferdchen hat - dann finde ich die Entscheidung zu hart.

Sprung vom Beckenrand...25 Meter schwimmen (Definition siehe oben) + tauchen=Seepferdchen.

Ich hab damals auch ums Seepferdchen gekämpft und war froh, als nach 25 Metern der Beckenrand da war...heute bin ich mehrfach 3,8km und mehr geschwommen...
Der Jung ist vier...so kann man ihm auch den Spaß am schwimmen vermiesen. Aber Kinder stecken - bei entspannten Eltern -auch so was weg:)

Nils
13.07.2013, 11:52
Wir führen jede Woche wieder die Diskussion mit scheingeilen Eltern, denen wir er vermitteln müssen, dass (zumindset in unserem Verein) Scheine nur ein Nebenprodukt sind auf dem Weg zum sicheren Umgang mit dem Element Wasser.


Bei uns ist es der "scheingeile" Sohn, der uns ins Schwimmbad zwingt.:Blumen:

Prof.Schwimm
13.07.2013, 12:52
der kleine war 4 dann soll er eben erst mit 5 sein Seepferdchen machen. Der soll erst mal Kind sein und in Ruhe schwimmen lernen. Ausserdem wollte der Vater das Seepferdchen und nicht das Kind. Ein Kind ist kein Hund. Meine Kollegen hätten das Seepferdchen auch nicht rausgeben. Und muss das schließlich mit meinen Gewissen vereinbaren.

Das ist auch sehr förderlich für die weitere Schwimmentwicklung Hundepaddeln und strampeln....
Und das nächste mal das sagt der Vater mein Kind kann richtig schwimmen er hat ja schließlich schon mit 4 sein Seepferdchen bekommen

Nils
13.07.2013, 15:01
der kleine war 4 dann soll er eben erst mit 5 sein Seepferdchen machen.

Dann sag ihm das vorher. "Bei uns gibt es Seepferdchen erst mit fünf". Dann gibt es auch keine Probleme mehr.
Ausserdem wollte der Vater das Seepferdchen und nicht das Kind.
Weisst Du das? Dann hättest Du aber auch den Vater schwimmen lassen müssen:Lachen2:
Mal im ernst. Wenn mein Sohn etwas unbedingt will und ich einverstanden bin (im vorliegenden Fall hätte ich als Vater vielleicht auch noch gewartet), dann spreche ich mit den Erwachsenen. Und wenn die Erwachsenen etwas dagegen sagen, dann diskutiere ich mit ihnen. Mein vierjähriger Sohn wäre dazu nicht in der Lage.
Ein Kind ist kein Hund.

Das ist auch sehr förderlich für die weitere Schwimmentwicklung Hundepaddeln und strampeln....

Aha. Wie ich oben beschrieben habe. Meine "Schwimmtechnik" war als Kind auch schlecht (böse Zungen behaupten sie wäre es immer noch) - aber das Seepferdchen hat mich motiviert weiter zu machen.

Und das nächste mal das sagt der Vater mein Kind kann richtig schwimmen er hat ja schließlich schon mit 4 sein Seepferdchen bekommen
Naja, dass holst Du ja jetzt sehr weit her...

Wer sagt denn, dass Brust, Kraul, Rücken und Delle die einzigen sinnvollen Schwimmstile sind. Ich schwimme z.B. auch mal gerne "Badewanne" Macht Spass und ich komme teilweise schneller vorwärts als andere, die "Brust" schwimmen.:Blumen:

Ergo: Ich war nicht dabei. Ich werde Dich nicht überzeugen können. Aber ich hoffe, Du denkst einfach mal über andere Standpunkte nach. Vielleicht ändert das ja was an Deinem Blickwinkel....ohhhhmmmmmm.:)

neonhelm
13.07.2013, 15:52
Bei uns ist es der "scheingeile" Sohn, der uns ins Schwimmbad zwingt.:Blumen:
Ist ja ok. Ich hab aber auch kein Problem damit, unserem Kind zu sagen: 'Kind, Schein gibt's erst, wenn du es sicher kannst'. Unsere Tochter interessiert sich übrigens nur am Rande für Scheine. Sie interessiert vor allem, was sie kann.

Das ist auch sehr förderlich für die weitere Schwimmentwicklung Hundepaddeln und strampeln....

Da wäre ich sehr, sehr vorsichtig mit dieser Aussage...

DragAttack
13.07.2013, 19:47
Interessantes Thema - das ursprüngliche, nicht die Seepferdchenprüfung :Huhu: .

Theoretisch klingen die Vorsichtsmaßnahmen - nicht alleine schwimmen, nicht an unbeaufsichtigten Badeplätzen, etc ja vernünftig. In der Praxis könnte ich mein Freiwassertraining dann jedoch in die Tonne treten. Erstens finde ich selten jemanden, der Lust/Zeit hat mitzukommen - und wenn, dann sind die Geschwindigkeiten meistens so unterschiedlich, dass schon nach kurzer Strecke kein gegenseitiger Blickkontackt besteht. Zweitens wüsste ich keine brauchbare Stelle in den Berliner Seen, wo man tatsächlich längere Streck (ohne ständiges wenden) an beaufsichtigten Badeplätzen zurücklegen könnte.
Mn sollte sich das Leben halt nicht von gefühlten Gefahren bestimmen lassen.
Freiwasserschwimmen ist bei Beachtung der Sicherheitshinweise nicht gefährlich.
Mit ausreichender Kontidion und Schwimmpraxis fällt es mir schwer, ein Szenario zu konstruieren, in dem es tatsächlich nicht mehr gelingen sollte, weniger hundert Meter bis zum nächsten Ufer (muss ja nicht immer das ursprünglich geplante Ziel sein ...) zu schaffen.

Um mich nicht von gefühlter Sicherheit verleiten zulassen, meine Frage an die hier offenbar vertretenen Praktiker von der Wasserrettung - wie weit ist das Szenario Freiwassertraining in der Unfallstatistik tatsächlich relevant und welches sind in diesem Fall die Ursachen, wenn es zum Unglück kommt?

Gruß Torsten

PippiLangstrumpf
13.07.2013, 20:03
Mit ausreichender Kontidion und Schwimmpraxis fällt es mir schwer, ein Szenario zu konstruieren, in dem es tatsächlich nicht mehr gelingen sollte, weniger hundert Meter bis zum nächsten Ufer (muss ja nicht immer das ursprünglich geplante Ziel sein ...) zu schaffen.


Stichwort "Stilles Ertrinken":
http://www.dlrg.de/fileadmin/user_upload/DLRG.de/Fuer-Mitglieder/Ausbildung/Downloads/AHBRS_A3_StillesErtrinken_1.0.pdf

DragAttack
13.07.2013, 21:53
Stichwort "Stilles Ertrinken"
Wobei dieses ja hauptsächlich bein Nicht- bzw. schlechten Schwimmern relevant zu sein schein. Für routinierte Schwimmer beim Freiwassertraining finde ich in deinem Link neben Extremszenarien wie Epileptische Anfälle, Herzinfakt und Schlaganfall als einzigen IMO relevanten Risikofaktor "Unfälle mit Bewusstlosigkeit", also die Kollision mit Booten o.ä. Habe ich weitere Szenarien mit praktischer Relevanz übersehen?

Gruß Torsten

trialogo
13.07.2013, 22:46
Unterzuckerung, Unterkühlung finde ich auch relevant.

DragAttack
14.07.2013, 02:21
Unterzuckerung, Unterkühlung finde ich auch relevant.
Kann ich mir schwer vorstellen. Unterzuckerung, Unterkühlung sind sicherlich relevante Gründe um ein Training abzubrechen und vorzeitig an Land zu gehen. Mir fällt es jedoch schwer zu glauben, dass diese Faktoren einen so plötzlich so vollständig außer Gefecht setzen, dass ein solcher Notausstieg nicht mehr gelingt (in der Praxis wird auch bei langen Trainingsstrecken die Entfernung zumnächsten Ufer selten >500m betragen).

Interessieren würde mich hierzu ein Kommentar von den Rettungsschwimmern, wieweit ich die Gefährdung ggf. unterschätze, bzw. in welchem Umfang Badeunfälle beim Training mit ausdauertrainierten Schwimmern vorkommen.

Gruß Torsten

Freddy Frechdachs
14.07.2013, 05:12
wo sind die Helm-pflicht Befürworter für Radfahrer
warum schreien die hier nicht für eine Schwimmweste oder Schwimmflügel pflicht für´s Wasser,

MattF
14.07.2013, 08:43
wo sind die Helm-pflicht Befürworter für Radfahrer
warum schreien die hier nicht für eine Schwimmweste oder Schwimmflügel pflicht für´s Wasser,


Bei 400 toten Schwimmern im Jahr wäre das angemessen ja.

MfG
Matthias

Prof.Schwimm
14.07.2013, 08:53
Bei 400 toten Schwimmern im Jahr wäre das angemessen ja.

MfG
Matthias


dann gibt es bestimmt immer noch 150 Todesfälle ;)

Fließt das überhaupt in die Statistik mit ein wenn jemand z.B wegen einen Herzinfarkt im Wasser "ertrinkt" ?

Wie bei uns an einem See kürzlich geschehen.

schoppenhauer
14.07.2013, 09:28
Bei 400 toten Schwimmern im Jahr wäre das angemessen ja.

MfG
Matthias

Vielleicht das schwimmen im Freien ganz verbieten?

sybenwurz
14.07.2013, 11:25
Bei 400 toten Schwimmern im Jahr wäre das angemessen ja.

Die könnte man zu 100% vermeiden, in dem man die Schwimmerei generell verbieten würde..

MattF
14.07.2013, 15:42
Radfahren könnte man auch verbieten, viel zu gefährlich!

Lui
14.07.2013, 18:48
Ich finde man sollte nur noch Schach als Sportart zulassen...

PippiLangstrumpf
14.07.2013, 19:03
Ich finde man sollte nur noch Schach als Sportart zulassen...

Bist Du des Wahnsinns? Die Figuren sind lebensgefährlich! Man kann sie sich an den Kopf werfen und man kann sie verschlucken! :cool:

tri-guy1
14.07.2013, 20:01
Hallo DragAttack,


Theoretisch klingen die Vorsichtsmaßnahmen - nicht alleine schwimmen, nicht an unbeaufsichtigten Badeplätzen, etc ja vernünftig. In der Praxis könnte ich mein Freiwassertraining dann jedoch in die Tonne treten. Erstens finde ich selten jemanden, der Lust/Zeit hat mitzukommen - und wenn, dann sind die Geschwindigkeiten meistens so unterschiedlich, dass schon nach kurzer Strecke kein gegenseitiger Blickkontackt besteht.
Ich mache ähnliche Erfahrungen. Dass man zu mehreren trainiert und beim Schwimmen wirklich aufeinander aufpasst (so dass man in einem Notfall sofort reagieren könnte), ist ein Idealfall, der bei mir so kaum vorkommt.


Um mich nicht von gefühlter Sicherheit verleiten zulassen, meine Frage an die hier offenbar vertretenen Praktiker von der Wasserrettung - wie weit ist das Szenario Freiwassertraining in der Unfallstatistik tatsächlich relevant und welches sind in diesem Fall die Ursachen, wenn es zum Unglück kommt?

Sehr gute Frage! Es dürfte allerdings schwierig sein, dazu eine Statistik aufzustellen, da der Anteil der tatsächlich Trainierenden im Vergleich zu den "Spaßbadern" (zumindest im Hochsommer) eh recht gering ist.
Aber wie sieht es denn aus, liebe Rettungsschwimmer? Fischt ihr schonmal den einen oder anderen Freiwasserschwimmer raus? :Blumen:

Auch würde mich interessieren, ob jemand Erfahrung mit Notfallhilfen wie dem weiter oben vorgestellten hat. Gibt es ja auch in Form einer kleinen Boje, die man hinter sich herzieht und die nebenbei auch die Sichtbarkeit verbessert. Macht das einer von euch?

gruß, tri-guy1 :Huhu:

Matthias75
14.07.2013, 20:29
großartig!
So ein Neo gibt ja viel Sicherheit, aber ich glaube im Ernstfall wären wir beide nicht in der Lage uns gegenseitig zu retten. (die schwimmt mir ja auch immer weg, die Rakete.. :cool: )

Versuch mal mit 'nem Neo zu tauchen. Im Ernst! Du wirst feststellen, dass es verdammt schwierig ist, mit dem Neo unter Wasser zu kommen. Ein netter Versuch, der aber das Vertrauen in den Auftrieb des Neo stärkt ;)

Aber ich fang mal mit Punkt 2 an: Imho hat hier der Vater versagt. Alle, aber auch wirklich alle Berechtigten, die ich kenne, lassen keinen einfach so durchfallen.

Ok, das Kind mußte also für das Verhalten seines Vaters büssen. Auch nicht besser...

Es ist ein Unterschied, ob ein Kind sicher und ohne vollständige körperliche Erschöpfung die andere Seite erreicht (egal wie) oder mit letzter Kraft das rettende Ufer erreicht.

Wenn ich mein Kind bis an die Grenze seiner Möglichkeiten belaste, muss ich mit der Möglichkeit rechnen, dass es scheitert. Das kann ich dann aber nicht dem Prüfer anlasten, der mit seiner Unterschrift und em Stempel seiner Organisation dafür geradesteht, dass das Kind sicher25m bewältigen kann.

Quelle in der PO? Es heißt, 25m Schwimmen.

Wie weiter oben ja schon kurz angemerkt, halte ich die traditionellen Schwimmabzeichen für bestenfalls erneuerungsbedürftig.

Wenn du mit der PO nicht einverstanden bist, steht es dir frei, keine Abzeichen nach dieser PO abzunehmen oder darum zu bitten, dich davon freizustellen. Solange ihr aber anbietet, diese Abzeichen abzunehmen, müssen sie auch nach der PO abgenommen werden.

Wie schon geschrieben, ich hätte bei dem einen oder anderen auch Bauchschmerzen, die Abzeichen abzunehmen. Nur, die Spielregeln müssen von Anfang an klar sein. Wenn da steht 25m Schwimmen, sind's auch 25m Schwimmen. Wenn ich vorher sage: "Nö, Seepferchen erst ab 5 Jahre." ist es vorher klar. Wenn du vorher sagst: "Strecksprung ins Wasser, nicht aus der Hocke, dann 25m in Brust, Kraul o.ä.," ok. Wenn du den Kleinen aber einfach schwimmen läßt und nachher sagst:"nö, hat nicht gereicht". finde ich das gelinde gesagt, nicht so toll.

Interessantes Thema - das ursprüngliche, nicht die Seepferdchenprüfung :Huhu: .

Ok, zurück zum Thema :Huhu:

Theoretisch klingen die Vorsichtsmaßnahmen - nicht alleine schwimmen, nicht an unbeaufsichtigten Badeplätzen, etc ja vernünftig. In der Praxis könnte ich mein Freiwassertraining dann jedoch in die Tonne treten. Erstens finde ich selten jemanden, der Lust/Zeit hat mitzukommen - und wenn, dann sind die Geschwindigkeiten meistens so unterschiedlich, dass schon nach kurzer Strecke kein gegenseitiger Blickkontackt besteht. Zweitens wüsste ich keine brauchbare Stelle in den Berliner Seen, wo man tatsächlich längere Streck (ohne ständiges wenden) an beaufsichtigten Badeplätzen zurücklegen könnte.

Mit ausreichender Kontidion und Schwimmpraxis fällt es mir schwer, ein Szenario zu konstruieren, in dem es tatsächlich nicht mehr gelingen sollte, weniger hundert Meter bis zum nächsten Ufer (muss ja nicht immer das ursprünglich geplante Ziel sein ...) zu schaffen.


Die Tips sind ja nur die 100% Lösung. Wer nicht gerade in einem der großen Seebäder an der Küste wohnt, wird mit Sicherheit keinen bewachten Strand finden, der für ein gepflegtes LD-Training reicht. Ich würde mir mein Revier anschauen und überlegen, wo ich unnötige Risiken eingehe oder ob man gewisse Risiken minimieren kann.

Muss man z.B. quer über den See fahren oder kann ich auch am Ufer lang schwimmen?

Vielleicht gibt's auch den einen oder andere, der nicht mitschwimmen kann oder will, Der kann vielleicht mit 'nem Surfbrett mitpaddeln. Mit 'nem Surfbrett kann man auch super schnell zwischen verschieden schnellen Gruppen hin und her paddeln.

Ich denke, es kommt einfach darauf an, mit gesundem Menschenverstand an die Sache ranzugehen, zu überlegne, wie man Risiken vermeiden kann und vielleicht vorher zu überlegen, was man im Notfall tun kann.

Viele Unfälle passieren IMHo auch, weil man sich vorher über die Gefahren nicht im klaren ist, z.B. über Strömungen am Meer oder an Flüssen.


Um mich nicht von gefühlter Sicherheit verleiten zulassen, meine Frage an die hier offenbar vertretenen Praktiker von der Wasserrettung - wie weit ist das Szenario Freiwassertraining in der Unfallstatistik tatsächlich relevant und welches sind in diesem Fall die Ursachen, wenn es zum Unglück kommt?

Gruß Torsten

Die Frage kann ich dir leider nicht beantworten. Keine Ahnung, ob in den Statistiken genauer abgeschlüsselt wird. Nach meinem Gefühl (beim Querlesen der Unfälle) sind es aber, bis auf die tragischen Fälle bei Wettkämpfen sehr wenig Sportschwimmer, sondern sehr oft die "Risikogruppen": Kinder, ältere Menschen, Betrunkene etc.

Ich würde trotzdem nicht sagen, dass Triathleten vollkommen sicher sind. Es kann leider immer etwas passieren, auch wenn Triathleten aufgrund der (meistens vorhandenen) Schwimmkenntnisse und der Kondition sicher sehr viel weniger anfällig sind als oben genannte Gruppen.

Bei 400 toten Schwimmern im Jahr wäre das angemessen ja.

MfG
Matthias

Auch wenn jeder einzelne zu viel ist, finde ich 400 Tote nicht so viel, wenn man mal bedenkt, wie viel Schwimmer unterwegs sind. Wenn man die oben genannten Risikogruppe und unnötige Leichtsinnsfälle sowie Suizide rausnimmt, ist Schwimmen eigentlich relativ sicher.

Das Risiko von irgendeinem Dödel umgenietet zu werden ist auch wesentlich geringer als beim Radfahren und sogar beim Laufen.

Matthias

Prof.Schwimm
14.07.2013, 22:06
ein Neo bietet keinen Schutz vor Ertrinken genauso wie Schwimmflügel

Matthias75
14.07.2013, 22:57
ein Neo bietet keinen Schutz vor Ertrinken genauso wie Schwimmflügel

Hab' ich auch nicht behauptet. Wenn man allerdings wirklich mal versucht mit nem Neo zu tauchen, merkt man, wie schwer es ist, damit unterzugehen. Gibt finde deutlich mehr Sicherheit, wenn man weiss, dass man auch ohne viel zu tun an de Wasseroberfläche bleibt. Wenn mein Kopf unter Wasser ist, weil ich bewusstlos bin, bringt das natürlich nix, aber wenn ich mich mal für eine Pause auf den Rücken legen will oder einen Krampf rausdehnen will, bringt's schon was.

Matthias

neonhelm
15.07.2013, 06:20
Ok, das Kind mußte also für das Verhalten seines Vaters büssen. Auch nicht besser...



Quelle in der PO? Es heißt, 25m Schwimmen.



Wenn du mit der PO nicht einverstanden bist, steht es dir frei, keine Abzeichen nach dieser PO abzunehmen oder darum zu bitten, dich davon freizustellen. Solange ihr aber anbietet, diese Abzeichen abzunehmen, müssen sie auch nach der PO abgenommen werden.

Wie schon geschrieben, ich hätte bei dem einen oder anderen auch Bauchschmerzen, die Abzeichen abzunehmen. Nur, die Spielregeln müssen von Anfang an klar sein. Wenn da steht 25m Schwimmen, sind's auch 25m Schwimmen. Wenn ich vorher sage: "Nö, Seepferchen erst ab 5 Jahre." ist es vorher klar. Wenn du vorher sagst: "Strecksprung ins Wasser, nicht aus der Hocke, dann 25m in Brust, Kraul o.ä.," ok. Wenn du den Kleinen aber einfach schwimmen läßt und nachher sagst:"nö, hat nicht gereicht". finde ich das gelinde gesagt, nicht so toll.

Ich nehme das Seepferdchen nur Kindern ab, von denen ich weiß, das sie es sicher können. Die Situation im Verein aber auch mit Sicherheit eine andere als im Schwimmbad.

Das mit der Prüfung sehe ich anders. Wer sich prüfen lässt, muss auch damit rechenen, zu scheitern. Und die Verantwortung liegt bei einem Vierjährigen immer bei den Eltern. Zum Thema PO: Ich sehe deinen Ansatz, aber hast du dich schon mal bei einer Kunsthochschule oder ähnlichem beworben? Das mit der PO ist ähnlich und die Aufgaben stehen nach unserer Auffassung bespielhaft für den Umgang mit der Umgebung Wasser. Wem das nicht passt, der mag sich sein Abzeichen gerne woanders abnehmen lassen.

Meine Skepsis gegenüber der aktuellen Scheinvergabe kommt übrigens eher bei den weiteren Scheinen als beim Seepferdchen, da imho dort die Fertigkeiten für die Schwimmentwicklung viel zu grobmaschig abgeprüft werden. Aber das ist nochmal ein Stück mehr OT...

ein Neo bietet keinen Schutz vor Ertrinken genauso wie Schwimmflügel

Ne, das sehe ich anders: Ein Neo bietet schon Schutz, wie auch von Matthias beschrieben, aber halt keinen absoluten.

Pantone
15.07.2013, 11:23
Nachtrag:

Viel wichtiger als das Schwimmabzeichen ist aber, den Eltern klarzumachen, dass sie allein die Veranwortung für Ihre Kinder haben, und diese bspw. nicht im Schwimmbad an den Bademeister abgeben können, und die Eltern auf die Gefahren am Wasser hinzuweisen.

Da sagst du was! Ich habe vor vielen Jahren mal mitbekommen, wie ein Kind in der Ostsee ertrunken ist und sehe heute noch die Eltern mit einer Kinderjacke in der Hand am Strand stehen und dem Hubschrauber hinterher blicken. Das habe ich nie vergessen.

Im hiesigen Freibad bin ich vermutlich eine der strengsten Mütter überhaupt, aber das ist mir egal. Da kenne ich absolut kein Pardon.

soloagua
15.07.2013, 11:51
Da sagst du was! Ich habe vor vielen Jahren mal mitbekommen, wie ein Kind in der Ostsee ertrunken ist und sehe heute noch die Eltern mit einer Kinderjacke in der Hand am Strand stehen und dem Hubschrauber hinterher blicken. Das habe ich nie vergessen.

Im hiesigen Freibad bin ich vermutlich eine der strengsten Mütter überhaupt, aber das ist mir egal. Da kenne ich absolut kein Pardon.

Puh!:(
Ja, ist leider das einzig richtige. Im Gewühl drin hat man als Rettungsschwimmer kaum eine Chance einen ertrinkenden Erwachsenen zu sehen... mit Kindern wird es noch schwieriger.

Wir haben an unserem Stützpunkt auch nur Kindern das Seepferdchen abgenommen, wenn sie sicher die 25m schwimmen konnten. Und das schon in deutlich erkennbarem Bruststil. Allerdings haben wir die meisten unserer Schwimmkurse im Bodensee (mangels Hallenbad) machen müssen und da gab es auch kein Pardon, da es einfach zu kritisch ist in einem Freibad mit mehr als 10tsd Besucher an einem heissen Sonntag.
Aber, wir hatten keinen "Prüfungstag" in dem Sinn. Wenn fremde Kinder das Seepferdchen machen wollten, haben wir mit den Eltern erstmal noch ein Training abgemacht und haben die Kinder beobachtet und dann entschieden. Mit den Kindern aus dem Training haben wir halt geübt und sobald die 25m 2-3mal geklappt haben, sind sie im nächsten Training die Strecke geschwommen und haben nach dem Hüpfen und Tauchen ihr Seepferdchen bekommen. Quasi jeden Abend "Prüfung"... je nach Kind. So konnten wir 99% ein Erfolgserlebnis geben. Unter 5 Jahren haben wir so gut wie keine Kinder zugelassen. Zum Training je nach Kraft und Koordination schon, aber eben meist nicht zur "Prüfung". Das waren aber auch wirklich nur ganz wenige Kinder, die mit 4 schon in der Lage waren sicher 25m zu brusteln.
Der Spass und sichere Umgang im Wasser stand bei uns immer im Vordergrund. Sie mussten lernen, wie es ist bei Wind, Wellen, etwas Strömung und wenn der Boden plötzlich ein "Loch" hat und man untertaucht. Wie sich Seegras anfühlt und was halt noch so alles im See vorkommen kann.
Heute kommen nun schon fast die Kids der Kinder, die bei mir als aller erstes Schwimmen lernten... und wir haben gleich viel Spass!
Einzig die Eltern mussten immer "verschwinden"... am besten "nicht sichtbar" sein. Immer erst zum Schluss der Trainings durften die Kids ihnen zeigen, was sie schon konnten... :Lachen2:

Jimmi
15.07.2013, 12:36
Noch was aus der Praxis:

Wir im Verein (ssvbadsalzungen.de) schwimmen auch mit den Kleinen regelmäßig im See. Absicherung durch 1 Beteuer auf ca. 3-4 Kinder bei gleichem Tempo, bei Kleinen auch 1 zu 1 und mit Elternteil. Einfache Strecke parallel zu einer Leine quer durch den See 150 m. Gut zu sehende Badekappe ist Pflicht.
Kinder können urplötzlich Panik bekommen, sei es weil es plötzlich mal eine kalte Stelle hat, sei es weil man Zeit hat seine Gedanken auf das zu richten, was gerade unter einem sein könnte oder weil man plötzlich das Gefühl hat, das ist nicht zu schaffen. wir machen das seit ich denken kann und hatten bisher alles im Griff.
Die Erwachsenen schwimmen schon im Hinblick auf den Thüringen Cup Freiwasserschwimmen (27.07 richte ich das bei uns aus, wer Lust hat) oft ohne Neo, oft im Hinblick auf Triathlon oder Gigathlon auch mit. Dabei achten wir immer aufeinander, schwimmen nie sehr weit vom Ufer weg und warten alle 700 m (Ende des Sees) bis die Mannschaft komplett ist. Auch hier noch nie was passiert.

sutje
15.07.2013, 15:03
Wegen der in die Natur drängenden Trithleten?
Ich tät ja auch gern im Freiwasser schwimmen, aber der Respekt ist zu gross.

Falls das noch nicht beantwortet wurde (hab' den Thread nur quergelesen): Die Anzahl der Ertrunkenen steigt u.a., weil die Schwimmausbildung in den Schulen immer weiter zurückgefahren wird. (Habe einen Artikel darüber gelesen, weiß aber nicht mehr wo. BILD war es nicht :Cheese: ) Argumentation: Die meisten Kinder lernen inzwischen in externen Schwimmkursen schwimmen, das müsse die Schule nicht mehr gewährleisten. (Vielleicht ist das auch eine Ausrede für: Das Geld ist alle) Das führt dann dazu, dass in der Tat viele Kinder schwimmen können, aber wer keinen Kurs besucht hat, lernt es in der Schule dann auch nicht und bleibt in vielen Fällen lebenslang Nicht-Schwimmer.

KernelPanic
15.07.2013, 15:16
Argumentation: Die meisten Kinder lernen inzwischen in externen Schwimmkursen schwimmen

Die zu einem Teil von zweifelhafter Qualität sind, wie die Trainerinnen in unserem Schwimmverein feststellen.

Matthias75
15.07.2013, 15:31
Da sagst du was! Ich habe vor vielen Jahren mal mitbekommen, wie ein Kind in der Ostsee ertrunken ist und sehe heute noch die Eltern mit einer Kinderjacke in der Hand am Strand stehen und dem Hubschrauber hinterher blicken. Das habe ich nie vergessen.

Im hiesigen Freibad bin ich vermutlich eine der strengsten Mütter überhaupt, aber das ist mir egal. Da kenne ich absolut kein Pardon.

So einen Fall hatte ich in 15 Jahren Wachdienst zum Glück nicht. Aber jede Menge Eltern, die sich ihrer Verantwortung nicht bewusst sind. Kann es z.B. nicht verstehen, dass Eltern ihre Kinder am Strand erst nach über einer Stunde vemrissen (In dem Fall hatten wir das schreiende Kind am Strand und die Eltern haben gemütlich ihre Sachen ausgepackt), Kinder bei gelber oder sogar roter Flagge ins Wasser gelassen werden etc..


Wir haben an unserem Stützpunkt auch nur Kindern das Seepferdchen abgenommen, wenn sie sicher die 25m schwimmen konnten. Und das schon in deutlich erkennbarem Bruststil. Allerdings haben wir die meisten unserer Schwimmkurse im Bodensee (mangels Hallenbad) machen müssen und da gab es auch kein Pardon, da es einfach zu kritisch ist in einem Freibad mit mehr als 10tsd Besucher an einem heissen Sonntag.
Aber, wir hatten keinen "Prüfungstag" in dem Sinn. Wenn fremde Kinder das Seepferdchen machen wollten, haben wir mit den Eltern erstmal noch ein Training abgemacht und haben die Kinder beobachtet und dann entschieden.

So ist es ja auch richtig, erst schauen und dem Kind nicht erst Hoffnungen machen. Das meinte ich mit Spielregeln vorher festlegen.

Falls das noch nicht beantwortet wurde (hab' den Thread nur quergelesen): Die Anzahl der Ertrunkenen steigt u.a., weil die Schwimmausbildung in den Schulen immer weiter zurückgefahren wird. (Habe einen Artikel darüber gelesen, weiß aber nicht mehr wo. BILD war es nicht :Cheese: ) Argumentation: Die meisten Kinder lernen inzwischen in externen Schwimmkursen schwimmen, das müsse die Schule nicht mehr gewährleisten. (Vielleicht ist das auch eine Ausrede für: Das Geld ist alle) Das führt dann dazu, dass in der Tat viele Kinder schwimmen können, aber wer keinen Kurs besucht hat, lernt es in der Schule dann auch nicht und bleibt in vielen Fällen lebenslang Nicht-Schwimmer.

Problem ist auch, dass viele Schwimmbäder aus Kostengründen geschlossen werden. Bei meiner alten Grundschule ist das nächste Bad mittlerweile mehrere km entfernt. Wie soll man da mit 'ner Klasse hinkommen?

Mal davon abgesehen, dass die Qualität der Schwimmkurse in der Schule auch nicht so der Hit ist, allein aufgrund der Größe der Klassen. Bei uns waren's 2 Lehrer für 2 Klassen. Also im Schnitt 20-25 Kinder pro Lehrer. Da ist kein brauchbarer Kurs möglich.

Durch die wenigen Schwimmbäder nimmt auch der Kampf um die wenigen zur Verfügung stehenden Übungszeiten unter den Vereinen noch zu. Für viele Vereine sind die Badmieten, die aufgrund der klammen Gemeindekassen ebenfalls gestiegen sind, einfach nicht mehr finanzierbar.

Zudem sind bei vielen Vereinen die Wartelisten so lang, dass man sich fast schon mit der Geburt des Kindes auf die Wartelisten eintragen muss.

Nächster Punkt: Neue Schwimmbäder sind meist reine Wellness- oder Spassbäder. Es gibt schlicht kein Becken mehr, in dem man normal schwimmen (üben) kann.

Matthias

Nobodyknows
15.07.2013, 18:10
http://www.bbc.co.uk/news/uk-england-23315992

:(
N.

Lui
15.07.2013, 18:26
http://www.bbc.co.uk/news/uk-england-23315992

:(
N.

So tragisch das ist, fand ich diese Aussage ganz interessant:

Kevin Murphy, secretary of the Channel Swimming and Piloting Federation, which also authorises and supports attempts, said: "It's an extreme sport. We know it's an extreme sport but its safety record is second to none.

"In nearly 150 years there have been only half a dozen fatalities."

Das zeigt wie selten bei der Überquerung des Channels, was ja nicht ohne ist, etwas passiert.

MattF
15.07.2013, 18:32
Das zeigt wie selten bei der Überquerung des Channels, was ja nicht ohne ist, etwas passiert.

Na ja wie oft schwimmen Leute pro Jahr über den Kanal?

Und die es tun, sind sich der Gefahren bewusst.

Lui
15.07.2013, 23:28
Na ja wie oft schwimmen Leute pro Jahr über den Kanal?

Insgesamt sind es um die 2700 über den Kanal, wovon halt eine Handvoll gestorben sind.

Und die es tun, sind sich der Gefahren bewusst.

Eben. Das sind meistens Leute, die wissen was sie tun. Ich schätze die meisten, die in Flüssen und Seen ersaufen wissen es nicht.

Duafüxin
16.07.2013, 08:37
Etwas OT: Braucht man eigentlich eine Quali, um durch den Kanal zu schwimmen?

Matthias75
16.07.2013, 09:07
Etwas OT: Braucht man eigentlich eine Quali, um durch den Kanal zu schwimmen?

Wenn das Ganze über die offizielle Organisation läuft (müsst die in den Berichten genannte "Channel Swimming and Piloting Federation" sein), müssen glaube ich gewisse Vorleistungen erbracht werden. Gab' mal eine Reportage, bei der Christoph Wandratsch bei seinem Rekorsversuch begleitet wurde. Meine mich zu erinnern, dass z.B. ein 6-Stunden-Schwimmen bei einer gewissen Wassertemperatur nachgewiesen werden musste.

Was mich wundert: In der deutschen Berichterstattung wird z.B. bei SPON (http://www.spiegel.de/panorama/aermelkanal-britin-stirbt-beim-schwimmversuch-von-dover-nach-calais-a-911147.html) geschrieben, dass die Channel Swimming and Piloting Federation nicht in den Versuch eingezogen war (Wobei "eingezogen" ein sehr schwammiger Begriff ist). In der englischen Berichterstattung wird aber ein Mitglied der Organisation zitiert. Ich hätte im Fall, dass sie den Versuch nicht authorisiert haben, mit einer entsprechenden Pressemeldung gerechnet.

Matthias

tri-guy1
17.07.2013, 20:31
So tragisch das ist, fand ich diese Aussage ganz interessant:



Das zeigt wie selten bei der Überquerung des Channels, was ja nicht ohne ist, etwas passiert.
Man schwimmt auch nicht spontan 30km, da dürfte bei den meisten eine Stange Erfahrung dahinter stecken ;) Außerdem hat jeder ein Begleitboot, was auch eine gewisse Sicherheit gewährleistet.


Können eigentlich Wasserpflanzen beim Schwimmen im See gefährlich werden? Viele haben bedenken, dass sie sich zB in Wasserpflanzen verheddern könnten. Ich fand die bisher nur nervig bis eklig.

Ach ja, und zum Glück haben wir in unseren Breiten eine friedliche Tierwelt :( http://www.n-tv.de/panorama/Hai-toetet-15-jaehriges-Maedchen-article10996311.html

Edit: Das mit den gelben und roten Flaggen kannte ich gar nicht! Wieder was gelernt :P

soloagua
17.07.2013, 20:54
Können eigentlich Wasserpflanzen beim Schwimmen im See gefährlich werden? Viele haben bedenken, dass sie sich zB in Wasserpflanzen verheddern könnten. Ich fand die bisher nur nervig bis eklig.


Eigentlich nicht. Aber wir hatten schon den Fall, dass eine Frau es eklig fand "diese Schlingpflanzen". Sie bekam Panik und verwickelte sich immer mehr darin... fast wäre sie gestorben. Ein Kollege konnte sie glücklicherweise retten.
Ist zwar nicht angenehm... aber einfach möglichst flach darüber hinweg schwimmen. Eventuell ist da die Rückenlage eine gute Hilfe.
Schlingpflanzen gibt's ja glücklicherweise keine und fleischfressende auch nicht ;)

chris.fall
18.07.2013, 00:42
Moin,

Wenn das Ganze über die offizielle Organisation läuft
(...)


es gibt zwei Organisationen, die sich auch nicht ganz grün sind.

Vermutlich war gerade niemand von der "Konkurenz" für ein Statement zu bekommen, und die "Channel Swimming and Piloting Federation" wollte mit dieser Aussage hoffentlich nur zum Ausdruck bringen, dass sie nicht zu den näheren Umständen sagen können (weil sie nicht beteiligt waren).


Viele Grüße,

Christian

Lui
18.07.2013, 02:27
Man schwimmt auch nicht spontan 30km, da dürfte bei den meisten eine Stange Erfahrung dahinter stecken ;) Außerdem hat jeder ein Begleitboot, was auch eine gewisse Sicherheit gewährleistet.


Nochmal eben.;)(wie im letzten Post)
Mein Punkt war schon im letzten Post, dass die Channelschwimmer gut vorbereitete Schwimmer sind, während die Leute, die in Seen/Flüssen tödlich verunglücken es wahrscheinlich in vielen Fällen nicht sind: Kinder, schlechte Schwimmer, Besoffene usw. Ich denke für guttrainierte Schwimmer ist deshalb die Gefahr am Geringsten.

Was Haie betrifft: Das Wasser im Kanal ist für gefährliche Haie zu kalt.

Mandarine
23.07.2013, 11:59
In unserem See in Rodgau ist am Samstag ein 25 jähriger Mann ertrunken.

Cruiser und ich waren zu diesem Zeitpunkt im See schwimmen.

Nach dem Schwimmen saßen wir auf der Terrasse und hörten Feuerwehr und Rettungswagen. Auch ein Hubschrauber kreiste über dem See. Wir wohnen in unmittelbarer Nähe.

Am nächsten Tag erfuhren wir, dass ein junger Mann ertrunken war. Er saß mit Freunden auf einem Ponton, die Freunde sahen ihn dort das letzte Mal.

Wahrscheinlich sprang er stark erhitzt ins Wasser... aber das ist reine Spekulation.

Unsere Jungs waren beide an diesem Wochenende an einem See zelten, da fährt einem so mancher Gedanke durch den Kopf...

Aufklärung ist das Wichtigste !
Auch wenn alles so easy erscheint, müssen wichtige Verhaltensregeln zwingend beachtet werden.

Ich wünsche der Familie des Ertrunkenen viel Kraft.

PippiLangstrumpf
23.07.2013, 12:05
War das der Fall, der gestern auch im TV zu sehen war? :(

Da haben sie auch nochmal gesagt, daß es sehr gefährlich ist, überhitzt in kaltes Wasser zu springen. Da kann man trainiert sein, wie man will, das kann zu Herz-Kreislauf-Problemen führen, die im Wasser dann schnell mal tödlich enden :(

Also schön vorsichtig - gerade jetzt bei den warmen Temperaturen ...

Jimmi
23.07.2013, 12:30
Ich kenne solche Temperaturschocks vom Baden im Eiswasser (tough guy oder getting tough in Rudolstadt). Dann kann Dir komplett die Luft wegbleiben. Wenn man darauf nicht vorbereitet ist, gibts Panik. Kann vielleicht auch bei hochsommerlichen Temperaturen passieren, wenn man da ins frische Nass hüpft.
Bei unserem ersten Langstreckenschwimmen ( www.ssvbadsalzungen.de ) im Jahr 2000 hatten wir gleich einen jungen Mann, der nach 200 m (!) schon aufgegeben hat und ans Ufer ist.

Die Leute überschätzen die Robustheit des menschlichen Körpers immer etwas. Alkohol tut dann sein übriges.

42k2
23.07.2013, 14:25
Meine Arbeitskollegen haben mir ganz aktuell von einer Tauchweiterbildung erzählt.

Dort wurde angeblich erklärt, dass entgegen der bisherigen Meinung vor dem Tauchen nicht/ nur sehr wenig getrunken werden soll. Bisher war man der Meinung, dass man sehr viel trinken soll, wegen der trockenen Pressluft.
Wenn der Körper nämlich stark mit Flüssigkeit angereichtert ist, kann es durch den externen Druck dazu kommen, dass Flüssigkeit vom Gewebe in die Lunge kommt.
Das wäre auch verantwortlich für einige Todesfälle im Triathlon. (Gut hydriert zum Start... :( )

Ich hab das aber nur aus 2. Hand. Habe bisher dazu noch nichts gefunden. Als Laie klingt das aber plausibel

Matthias75
23.07.2013, 14:56
Meine Arbeitskollegen haben mir ganz aktuell von einer Tauchweiterbildung erzählt.

Dort wurde angeblich erklärt, dass entgegen der bisherigen Meinung vor dem Tauchen nicht/ nur sehr wenig getrunken werden soll. Bisher war man der Meinung, dass man sehr viel trinken soll, wegen der trockenen Pressluft.
Wenn der Körper nämlich stark mit Flüssigkeit angereichtert ist, kann es durch den externen Druck dazu kommen, dass Flüssigkeit vom Gewebe in die Lunge kommt.
Das wäre auch verantwortlich für einige Todesfälle im Triathlon. (Gut hydriert zum Start... :( )

Ich hab das aber nur aus 2. Hand. Habe bisher dazu noch nichts gefunden. Als Laie klingt das aber plausibel

Hmmm, die Druckverhältniss sind aber beim Tauchen ganz andere als beim Triathlon.

Außerdem kommt beim Tauchen die Pressluft mit dem Umgebungsdruck in die Lunge, sonst konntest du gegen den Wasserdruck nicht anatmen. Der Außendruck ist zudem wesentlich höher als das beim Triathlon der Fall sein kann.

Beim Triathlon hast du wesentlich geringe Drücke (wenn du senkrecht im Wasser stehst, ist die Lunge vielleicht 0,5m unter Wasser, macht einen Druck von 1,05bar). Zum anderen atmest du aber direkt Umgebungsluft mit 1bar. Der geringe Druckunterschied sollte aber nichts ausmachen, sonst hätten Schnorcheltaucher ständig Probleme (Was wohl bei zu langen Schnorchel auch vorkommen kann).

Werd' aber mal meinen Bruder fragen, der ist als Rettungstaucher da normalerweise recht dicht am aktuellen Stand dran.

Matthias

Triathletin007
23.07.2013, 15:01
Es kann aber auch noch die Gründe der Nachahmung geben.

Wir haben mit einem anderen Triathlonverein feste Schwimmzeiten in einem See in Krefeld. (Ausnahmegenehmigung der DLRG liegt vor).

Wenn wir also mit Neo oder wie gestern die meisten ohne Neo unsere Schwimmrunde beenden, meinen da welche sie könnten es auch. Gut der ist dann zwar nur 150m weit gekommen und hat sich dann die Böschung noch hochrobben können, hätte aber auch anders ausgehen können, hätte er versucht die ganze Insel 600m im See zu umrunden.

Auch der letzte Tote hier in Krefeld (Gestern in den Nachrichten) ist wohl auf Leichtsinn, einer Wette und zu viel Alkohol zurück zu führen gewesen.

Und wer die Schilder: Schwimmen verboten! nicht beachtet, der ist wieso nicht mehr zu helfen.

Und gestern konnte man es doch mal wieder sehen, wie wenig Abschreckungspotential so ein Todesfall hat. Da sind noch nicht mal die Absperrbänder der Kriminalpolizei entfernt worden und schon stehen die Leute wieder mit ihren Kindern im kniehohen Wasser am Rhein. Da kann ich mir auch ausmalen, dass die Feuerwehrleute, die nur noch mit dem Kopf unverständlich für so viel Leichtsinn mit dem Kopf geschüttelt haben, dafür auch kein Mitleid mehr haben werden.

Mandarine
23.07.2013, 15:36
Gerade junge Männer sind gefährdet.

In dieser Phase muss man cool sein, so nach dem Motto " langsames Abkühlen ist was für Weicheier ", ein kühner Hechtsprung macht viel mehr Eindruck.

Als junsere Jungs schon fast zur Tür raus waren, um zum Campingwochenende an einen See zu fahren rief ich noch " nie mit vollem Magen oder nüchtern ins Wasser ". Der Kleine streckte nochmal kurz den Kopf in die Tür und sagte: " Selbstverständlich nicht nüchtern ".

:dresche

Da weden schon aktive Schutzengel benötigt ;)

Triathletin007
23.07.2013, 15:53
Gerade junge Männer sind gefährdet.

In dieser Phase muss man cool sein, so nach dem Motto " langsames Abkühlen ist was für Weicheier ", ein kühner Hechtsprung macht viel mehr Eindruck.

Als junsere Jungs schon fast zur Tür raus waren, um zum Campingwochenende an einen See zu fahren rief ich noch " nie mit vollem Magen oder nüchtern ins Wasser ". Der Kleine streckte nochmal kurz den Kopf in die Tür und sagte: " Selbstverständlich nicht nüchtern ".

:dresche

Da weden schon aktive Schutzengel benötigt ;)

:Lachanfall:

MattF
23.07.2013, 21:25
Als junsere Jungs schon fast zur Tür raus waren, um zum Campingwochenende an einen See zu fahren rief ich noch " nie mit vollem Magen oder nüchtern ins Wasser ". Der Kleine streckte nochmal kurz den Kopf in die Tür und sagte: " Selbstverständlich nicht nüchtern ".

:dresche

Da weden schon aktive Schutzengel benötigt ;)

Wobei dann auch wieder die Frage ist, ist es gefährlicher zum See hinzufahren oder dort zu baden :cool:

soloagua
23.07.2013, 22:28
Zu langer Schnorchel hat nix damit zu tun. Da ist das Problem die Pendelatmung. D.h. Du schaffst es nicht mehr die bereits gebrauchte Luft aus den Schnorchel zu pusten und atmest die immer wieder ein. Irgendwann ist der Sauerstoffgehalt zu gering bzw. Das CO2 zu hoch. Es kommt zur Ohnmacht.

Für mich klingt das nicht logisch... Es gibt kaum Druckunterschied beim Gerätetauchen, da Dein Automat entsprechend der Tiefe den Partialdruck ausgleicht. Deine Lunge wird nicht zusammengepresst, wie z.B. Beim Apnoetauchen, wo auf einem Bar Umgebungsdruck eingeatmet wird und dann das Volumen inder Lunge nicht mehr ausgeglichen wird. Die Lunge und Luft wird zusammengepresst. Dabei kann es zu Flüssigkeitsübergängen kommen, die tatsächlich gefährlich sein können. Der Körper versucht damit eine Lungenschädigung zu verhindern. Bei zu schnellem Auftauchen kann die Flüssigkeit ggf nicht mehr schnell genug zurück. Es kommt zu Husten und ggf. Embolien.
Beim Gerätetauchen passiert das nicht.

MattF
23.07.2013, 23:51
Dort wurde angeblich erklärt, dass entgegen der bisherigen Meinung vor dem Tauchen nicht/ nur sehr wenig getrunken werden soll. Bisher war man der Meinung, dass man sehr viel trinken soll, wegen der trockenen Pressluft.


Von Tauchen hab ich keine Ahnung, dass die Empfehlungen immer viel zu trinken teilweise zu einer Übertreibung des ganzen führten spricht sich ja aber immer mehr rum.

Zumal die meisten Leute den Wassergehalt der Nahrung unterschätzen, dazu entsteht durch das Verbrennen der Nahrung ca 300 ml Wasser und wenn man noch auf die Idee kommt für jeden Kaffee noch ein Wasser zu trinken, weil Kaffee ja angeblich entwässert, dann hat man schnell mal zuviel getrunken.

huegenbegger
24.07.2013, 08:05
dann hat man schnell mal zuviel getrunken.

was passiert dann mit einem, abgesehen von fiesen Pullerattacken? :Lachen2:

Duafüxin
24.07.2013, 08:45
Gerade junge Männer sind gefährdet.

In dieser Phase muss man cool sein, so nach dem Motto " langsames Abkühlen ist was für Weicheier ", ein kühner Hechtsprung macht viel mehr Eindruck.

Als junsere Jungs schon fast zur Tür raus waren, um zum Campingwochenende an einen See zu fahren rief ich noch " nie mit vollem Magen oder nüchtern ins Wasser ". Der Kleine streckte nochmal kurz den Kopf in die Tür und sagte: " Selbstverständlich nicht nüchtern ".

:dresche

Da weden schon aktive Schutzengel benötigt ;)

In unserem Teich hat es Montagnachmittag nen Rentner erwischt.
Konnte auch nur noch tot geborgen werden.

Gestern kam auf dem Regionalsender nen Bericht in dem auch gesagt wurde, dass gerade Männer zwischen 20 und 60 gefährdet seien, weil die sich gerne selbst überschätzen.

Matthias75
24.07.2013, 08:50
Am nächsten Tag erfuhren wir, dass ein junger Mann ertrunken war. Er saß mit Freunden auf einem Ponton, die Freunde sahen ihn dort das letzte Mal.

Wahrscheinlich sprang er stark erhitzt ins Wasser... aber das ist reine Spekulation.

Sehr tragisch.

Laut Obduktion ist er ertrunken. Spricht nach meiner Ansicht dafür, dass er sich leider überschätzt hat. Tragisch, dass er mit einer Gruppe unterwegs war, aber alleine zurückgeschwommen ist. In der Gruppe hätten die anderem ihm vielleicht noch helfen können. Ist aber alles Spekulation....

Wenn wir also mit Neo oder wie gestern die meisten ohne Neo unsere Schwimmrunde beenden, meinen da welche sie könnten es auch. Gut der ist dann zwar nur 150m weit gekommen und hat sich dann die Böschung noch hochrobben können, hätte aber auch anders ausgehen können, hätte er versucht die ganze Insel 600m im See zu umrunden.

Leider z.B. am Bodensee/Seerhein auch momentan sehr viele Fälle, die in der Strömung schwimmen und sich da scheinbar überschätzen bzw. die Strömung unterschätzen.

Statt sich dann mit der Strömung an Land treiben zu lassen und dann halt 500m zurückzulaufen, wird versucht gegen die Strömung anzuschwimmen, mit dem Effekt, dass man sehr schnell ermüdet, aber keinen Meter näher ans Ufer kommt....

Zu langer Schnorchel hat nix damit zu tun. Da ist das Problem die Pendelatmung. D.h. Du schaffst es nicht mehr die bereits gebrauchte Luft aus den Schnorchel zu pusten und atmest die immer wieder ein. Irgendwann ist der Sauerstoffgehalt zu gering bzw. Das CO2 zu hoch. Es kommt zur Ohnmacht.

OT:
In meiner Tauchausbildung wurde neben der Pendelatmung auch das "Innere Blaukommen" gelehrt. Ist z.B. hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Schnorchel) oder besser hier (http://www.gtuem.org/977/#lunge) und hier (http://www.ifm.zmaw.de/fileadmin/files/forschungstaucher/Kap4_AuswirkungenDrucke.pdf)(Seite 2) beschrieben. Die Pendelatmung könnte man z.b. durch Ventilsysteme in den Griff bekommen, den Druckunterschied eben nicht. Wie aber schon geschrieben, dürften die Druckunterschiede beim Schwimmen sehr gering sein, wenn der Neo nicht gerade drei Nummern zu klein ist....

Matthias

MattF
24.07.2013, 09:24
was passiert dann mit einem, abgesehen von fiesen Pullerattacken? :Lachen2:

Es ging ums zu viel trinken.

Man kann sich sogar mit Wasser vergiften, da muss man es aber ziemlich übertreiben, das passiert normalerweise auch wenn man viel trinkt nicht.

Beim Sport oder Triathlon ist aber sehr viel trinken auch kontraproduktiv, da hat Arne in div. Sendungen auch schon darauf hingewiesen, dass nicht der gewinnt, der am Schluss am wenigsten Gewicht/Wasser verloren hat beim WK.

Früher war man auch mal der Meinung das Urin müsste immer ganz klar/hell sein, dann weiß man man hat genug getrunken, davon ist man weg.

MfG
Matthias

Dreamsteen
24.07.2013, 09:27
Das hier sollte man auch kennen:
http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=28352

Fallbericht dazu:
http://www.medicalforum.ch/pdf/pdf_d/2009/2009-08/2009-08-269.PDF

Denn wenn man die Symptome kennt besteht mehr Chance rechtzeitig zu handeln.

Ironmarkus
25.07.2013, 13:09
gibt ja einige die springen rein und stoßen sich am Grund: Genickbruch oder andere überschätzen die Abkühlung von 35 auf 25 Grad: Körper kollabiert, usw.usw.

MarionR
25.07.2013, 15:48
Man kann sich sogar mit Wasser vergiften, da muss man es aber ziemlich übertreiben, das passiert normalerweise auch wenn man viel trinkt nicht.
So ein kleines Bisschen gesunder Menschenverstand hat noch nie geschadet... Ein Gesunder, der nicht über starkes Schwitzen Natrium verliert, müsste wohl Leitungswasser saufen wie ein Ochse, um eine Wasservergiftung zu bekommen. Ganz besondere Schlauberger schaffen das natürlich schneller mit destilliertem Wasser.

Ich bin in einer Region groß geworden, wo es quasi keine öffentlichen Schwimmbecken gibt, dafür aber jede Gemeinde einen Badeteich, wenn nicht einen See hat.
Schon im Kindergarten haben wir die Baderegeln aufsagen können müssen und spätestens im Sommer vor der 1. Klasse konnte eigentlich jedes Kind brustschwimmen.
Zwei der wichtigsten Regeln waren übrigens, Strecken werden parallel zum Ufer geschwommen, nicht vom Ufer weg (schon allein wegen der Boote und Schiffe) und niemals alleine.
Wenn ein Kind so etwas nie lernen konnte, weil auch schon die Erwachsenen rundherum keine Ahnung haben und sich denken, die DLRG bzw. Wasserrettung passt eh auf, dann wird das Schwimmen "draußen" natürlich gefährlich.
Unfälle sind trotzdem passiert, waren aber allermeistens auf Leichtsinn (z.B. Schwimmen während Gewitter, springen in unbekannte Wassertiefe...) oder/und Alkoholeinfluss, seltener auf Herzinfarkte und andere Gründe von Ohnmacht zurück zu führen.

KernelPanic
25.07.2013, 20:39
In der Elbe ist jemand verunglückt (http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/dresden-29-jaehriger-schwimmer-tot-aus-der-elbe-geborgen,20641266,23825964.html).

Edit: Es wird spekuliert, ob der Schwimmer von einem Fahrgastschiff überfahren worden ist. (http://www.mdr.de/sachsen/dresden/elbetoter102.html) Weiss jemand aus Dresden etwas näheres?

Lucie
26.07.2013, 00:41
Ich denke auch, dass viele sich überschätzen...ich habe da selbst mal etwas erlebt, da war ich 14 und auf einer Jugendfreizeit. Da waren wir an einem baggersee Schwimmen, und ich bin nachdem ich die Ränder begutachtet hatte und die betreuer gerade wo anders hinschauten mal etwas weiter rausgeschwommen als die uns erlaubt hatten. Da ich hier bei uns einen kleineren Stausee in dem ich sehr oft Schwimmen gegangen bin schon mehrfach gequert hattre, wusste ich wie weit ich komme ohne müde zu werden. War halt gut trainierte schwimmerin mit etwas 14-jährigem leichtsinn dabei. Na ja, ich wollte gerade rumdrehen weil ich nicht wollte das sich jemand sorgen macht, da sah ich noch wen im Wasser etwas komisch paddeln und mir zuwinken, das machte mich skeptisch und ich bin noch die paar Meter weieter geschwommen. Was ich fand war ein Mädchen ca. in meinem alter die so ziehmlich am ende war zun sich so gerade über wasser hielt. Die dann sehr froh war das ich dann da war und sie mit zum ufer gezogen hab. Die war so fertig, das erstmal ziemlich wackelig wirkte...
Und die betreuer von meiner Gruppe kamen dann auch noch angerannt, weil ich denen wohl doch zu lange weg war....

Bin mir nicht sicher ob das Mädchen sich bewusst war das die aktion hätte auch anders enden können, aber wenigstens hat sie sich bedankt bevor die abgehauen ist.
Ich frage mich manchmal noch, wie es ihr wohl ergangen währe, wenn ich mich an die anweisungen der Betreuer gehalten und nicht so weit rausgeschwommen währe.

Ich denke andere haben an der Stelle weniger Glück.
Und seit dem sage ich auch immer wo ich bin und wann man sich bitte sorgen machen soll, passieren kann ja immer was. Hat sogar mal was gebracht, als ich mich im Wald hoffnungslos verlaufen hatte, und aus einem geplanten halbstündigen lauf knapp eineinhalb stunden wurden.

Matthias75
26.07.2013, 10:21
In der Elbe ist jemand verunglückt (http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/dresden-29-jaehriger-schwimmer-tot-aus-der-elbe-geborgen,20641266,23825964.html).

Edit: Es wird spekuliert, ob der Schwimmer von einem Fahrgastschiff überfahren worden ist. (http://www.mdr.de/sachsen/dresden/elbetoter102.html) Weiss jemand aus Dresden etwas näheres?

Kann nichts dazu sagen, passt aber entfernt zu dem Thema:

Bei uns am Starnberger See gab's letztes Jahr massiv Probleme, weil die Jugendlichen die Anlegestege der Fahrgastschiffe als Sprungplattform entdeckt hatten. Problem: Die haben das scheinbar als Scherz/Mutprobe genutzt, direkt vor den anlegenden Fahrgastschiffen reinzuspringen. :Nee: Die Seenschifffahrt hat dich zeitweise geweigert, bestimmte Stege anzufahren, aus Angst, mal einen mitzunehmen. Ein 60m-Schiff kann man halt nicht einfach mal stoppen....

Ich denke auch, dass viele sich überschätzen...

Weiß nicht, ob ich es schonmal geschrieben hab': Viele haben in Freigewässer auch Probleme, Entfenrungen richtig einzuschätzen. Hab' an der Ostsee festgestellt, dass viele Entfernungen unterschätzen. Die Bojengrenze der Badezone war z.B. 200m vom Ufer entfernt. Viele dachten, das wären nur 100m, 50m davon kann man laufen, ist also gar nicht so weit.... Und zwischen 100m und 300m hin- und zurück ist schon ein großer Unterschied.

Denke, bei größeren Seen wären einige nicht so leichtsinning quer rüber schwimmen zu wollen, wenn sie wüßten, wie weit es wirklich ist.

Matthias

Matthias

Lucie
26.07.2013, 14:19
Okay, distanzen falsch einschätzen, daran hatte ich gar nicht gedacht. Aber Stimmt schon, vielle können entfernungen allgemein schlecht schätzen, und im Wasser ist es noch schwieriger. So dass sie vielleicht gar nicht sich selbst überschätzen, sondern die entfernung unterschätzen.
Könnte zumindest einen Teil des leichtsinns erklären.

dasgehtschneller
26.07.2013, 15:18
Okay, distanzen falsch einschätzen, daran hatte ich gar nicht gedacht.

Auf dem Wasser ist es auch sehr schwierig. Ist mir selber auch schon passiert.
In Neuseeland hatte es in vermeintlicher Strandnähe eine kleine Insel,bzw. einen Felsen, mit einer Robbenkolonie.
Ich wollte da raus schwimmen und hab die Strecke auf max 1km eingeschätzt, hab dann aber fast eine Stunde gebraucht bis ich auf der Insel war.
Da musste ich mich dann erstmal erholen und vor allem aufwärmen obwohl das Betreten der Insel eigentlich verboten war. Für den Rückweg hab ich dank Wellen dann zum Glück nur noch halb so lange gebraucht.

Das war auch eher leichtsinnig, war aber auch ein einmaliges Erlebnis zusammen mit den Robben zu schwimmen.

Triathletin007
26.07.2013, 15:37
Als Jugendliche hatte ich in Mallorca eine große weiße Jacht vor unserem Strand vor Anker liegend gesehen.

Also neugierig gewesen und los geschwommen. Dann ziemlich kaputt am Boot angekommen und es umrundet.

Irgendwann schallte auf Englisch von der Jacht ins Wasser, ob ich mal gerne an Bord kommen würde? Natürlich konnte ich das Angebot nicht abschlagen. Als dann die für mich extra den Anker eingezogen hatten und ne Runde gedreht haben, fühlte ich mich wie eine Prinzessin. Auch das Anlanden mittels Beiboot am Strand hatten dann die Aufmerksamkeit auf mich gezogen. Schlussendlich sah ich dann meine beiden Eltern, die mich schon eine Zeit vermisst hatten, was mir dann eine lange Standpauke bescherte.

Rückbetrachtend ist das Ganze natürlich mehr als leichtsinnig gewesen. Habe die Entfernung zum Boot mehr als falsch berechnet. Und wäre da noch eine falsche Strömung zu gekommen und der Pott vorher weg gewesen, wer weiß wo dass dann geendet wäre

Lutz
28.07.2013, 22:45
Habe gerade diese Meldung in der SZ entdeckt:

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/badeunfaelle-in-bayern-sechs-tote-an-einem-wochenende-1.1732488

Matthias75
29.07.2013, 09:52
In dem Zusammenhang:

Wenn der Schwimmunterricht zur Theorie wird (http://www.sueddeutsche.de/bayern/mangel-an-baedern-in-bayern-wenn-der-schwimmunterricht-zur-theorie-wird-1.1732049).

Matthias

alessandro_gato
29.07.2013, 20:19
Als Jugendliche hatte ich in Mallorca eine große weiße Jacht vor unserem Strand vor Anker liegend gesehen.

Also neugierig gewesen und los geschwommen. Dann ziemlich kaputt am Boot angekommen und es umrundet.

Irgendwann schallte auf Englisch von der Jacht ins Wasser, ob ich mal gerne an Bord kommen würde? Natürlich konnte ich das Angebot nicht abschlagen. Als dann die für mich extra den Anker eingezogen hatten und ne Runde gedreht haben, fühlte ich mich wie eine Prinzessin. Auch das Anlanden mittels Beiboot am Strand hatten dann die Aufmerksamkeit auf mich gezogen. Schlussendlich sah ich dann meine beiden Eltern, die mich schon eine Zeit vermisst hatten, was mir dann eine lange Standpauke bescherte.

Rückbetrachtend ist das Ganze natürlich mehr als leichtsinnig gewesen. Habe die Entfernung zum Boot mehr als falsch berechnet. Und wäre da noch eine falsche Strömung zu gekommen und der Pott vorher weg gewesen, wer weiß wo dass dann geendet wäre

Und was passierte damals an Bord während der 4 Stunden zwischen #ob ich mal gerne an Bord kommen würde# und # extra den Anker eingezogen hatten und ne Runde gedreht haben# :Cheese: Ich war damals auch zufällig am Strand und habe die Situation beobachtet. Was ein Zufall oder ? Wir kennen uns quasi...

Matthias75
31.07.2013, 08:58
Gerade gefunden, passt zum Thema:

Auszug (http://www.dlrg.de/fileadmin/user_upload/DLRG.de/Fuer-Mitglieder/Verbandskommunikation/Lebensretter/Lebensretter_2012/LR3_topthema.pdf)aus der Verbandszeitung der DLRG mit mehreren Einsatzberichten aus 2012.

Einfach mal durchlesen und überlegen, welche der Notfälle im Wasser (nicht die internistischen Notfälle an Land) vermeidbar waren. Zufällig kenne ich den Großteil der Strände, von denen berichtet wird. Vor den Gefahren (Wellenbrecher, Strömung) wird deutlich (Schilder, bei Strömungen rote Flagge...) gewarnt.

Matthias

kullerich
31.07.2013, 11:35
Gerade gefunden, passt zum Thema:

Auszug (http://www.dlrg.de/fileadmin/user_upload/DLRG.de/Fuer-Mitglieder/Verbandskommunikation/Lebensretter/Lebensretter_2012/LR3_topthema.pdf)aus der Verbandszeitung der DLRG mit mehreren Einsatzberichten aus 2012.

Einfach mal durchlesen und überlegen, welche der Notfälle im Wasser (nicht die internistischen Notfälle an Land) vermeidbar waren. Zufällig kenne ich den Großteil der Strände, von denen berichtet wird. Vor den Gefahren (Wellenbrecher, Strömung) wird deutlich (Schilder, bei Strömungen rote Flagge...) gewarnt.

Matthias

Am erschütternsten finde ich den hier:

Zingst, Montag, 23. Juli
Ein Kind (7) ruft gegen 17:45 Uhr im Badebe-
reich um Hilfe und geht immer wieder unter.
Der Junge ist Nichtschwimmer. Das Kind konnte
im Wasser nicht mehr stehen und war in Panik geraten. Die
Eltern beobachten das Geschehen. Ein Rettungsschwimmer
der DLRG erkennt die Notlage des Jungen und springt ins
Wasser, um dem Jungen zu helfen.
Er rettet den Siebenjährigen und übergibt ihn anschließend
den Eltern. Abschließend fragt er sie, warum sie nicht ein-
gegriffen hätten. Die Antwort der Eltern lautete: „Dafür wer-
den sie doch bezahlt.“

Es fehlt der Schlußsatz "Der DLRG-Rettungsschwimmer verhinderte weiteres Unheil, indem er den Kindsvater durch gezielten Tritt in die Weichteile von weiterer Vermehrung ausschloss".... :dresche

Matthias75
31.07.2013, 12:02
Am erschütternsten finde ich den hier:

...Die Antwort der Eltern lautete: „Dafür wer-
den sie doch bezahlt.“

Es fehlt der Schlußsatz "Der DLRG-Rettungsschwimmer verhinderte weiteres Unheil, indem er den Kindsvater durch gezielten Tritt in die Weichteile von weiterer Vermehrung ausschloss".... :dresche

Leider an der Küste kein Einzelfall. Die Gedanken, die mir da schon durch den Kopf gegangen sind, veröffentliche ich hier lieber nicht.... :dresche :dresche

Zum Thema: "Dafür werden sie doch bezahlt":
Die DLRG arbeitet ehrenamtlich. An der Küste gibt eine Ausnahme, da bekommen die Rettungsschwimmer Unterkunft, Anfahrt und Essen bezahlt. Dazu gibt's ein kleines Taschengeld. Von Bezahlung kann man da nicht reden. Wegen der Kohle macht das auf jedne Fall keiner...

Der geschilderte Fall in Dahme (Schlauchboot bei ablandigem Wind) zeigt übrigens sehr gut, wie wichtig es ist, sich über die örtlichen Gefahren zu informieren. Hab' selbst an dem Strand schon vollkommen geängstigte Kinder von Luftmatratzen retten müssen: Der ablandige Wind wird in Strandnähe vom Deich und den Häusern abgefangen. Im Flachwasser merkt man daher nichts von dem Wind, das Wasser ist komplett ruhig. Sobald man aber 50-100m vom Strand entfernt ist, kommt der Wind wieder runter. Und dann geht's richtig ab! Da wird's auch für geübte Schwimmer schwer.

Matthias

Duafüxin
31.07.2013, 13:10
Vor den Gefahren (Wellenbrecher, Strömung) wird deutlich (Schilder, bei Strömungen rote Flagge...) gewarnt.

Matthias

Ich kannte mal einen Tauchlehrer, der auf ner Base in Australien gearbeitet hat, der meinte, wenn er Japanern was erklärt, die bewegen sich danach kaum einen Zug von seiner Seite. Die Deutschen hauen erstmal ab und man hat Mühe, die wieder einzufangen und denen nochmal zu erklären, wo die Gefahren liegen.

In einem großen Skigebiet in Kanada waren Strecken gesperrt wegen Lawinengefahr (große Banner) in mehreren Sprachen.
Die Deutschen waren als Erste in dem gesperrten Gebiet.

Da gibt es bestimmt so ein Gen, verknüpft mit der deutschen Sprache, dass die Einbildung schürt Schilder, Warnungen jeglicher Art nur für andere gelten und wenn was passiert immer andere verantwortlich gemacht werden müssen.

Cruiser
05.08.2013, 10:37
Different day selbe Tragödie.

Gestern Abend wieder Hubschrauberlärm und dann später die Meldung das bei uns im Badesee wieder ein junger Mann ertrunken ist. 23 Jahre.

Er sei beim Schwimmen zu den Pontons wohl ertrunken.

Ich verstehe das nicht. Ein DLRG Sprecher sagte etwas von "unerfahrenem Schwimmer" und "Risiken beim Freiwassrerschwimmen".

Ich kann das als Begründung nicht nachvollziehen.

Die Pontons sind nicht weit weg, die DLRG passt gut auf und trotzdem ertrinkt da ein 23 jähriger sang- und klanglos...

Das ist nun der zweite Fall innerhalb einiger Wochen.

Jemand eine Idee der Erklärung?

speedskater
05.08.2013, 10:51
Different day selbe Tragödie.

Gestern Abend wieder Hubschrauberlärm und dann später die Meldung das bei uns im Badesee wieder ein junger Mann ertrunken ist. 23 Jahre.

Er sei beim Schwimmen zu den Pontons wohl ertrunken.

Ich verstehe das nicht. Ein DLRG Sprecher sagte etwas von "unerfahrenem Schwimmer" und "Risiken beim Freiwassrerschwimmen".

Ich kann das als Begründung nicht nachvollziehen.

Die Pontons sind nicht weit weg, die DLRG passt gut auf und trotzdem ertrinkt da ein 23 jähriger sang- und klanglos...

Das ist nun der zweite Fall innerhalb einiger Wochen.

Jemand eine Idee der Erklärung?

Jaaaaaaaaa,
siehe 106 posts vor Deinem.

Cruiser
05.08.2013, 10:54
Jaaaaaaaaa,
siehe 106 posts vor Deinem.

Pfffffffffffffff.

Ich finde das schon speziell.
Ich meine, das ist eine größere Badewanne.
Keine Strömung, kein weites Rausschwimmen, viele Menschen an dieser Stelle.

Die ersten 106 Posts geben keine Antwort, sonst hätte ich nicht gefragt...:Huhu:

speedskater
05.08.2013, 11:18
Sorry, wollte Dich nicht persönlich nerven.

Allerdings geht mir eine gewisse (Medien-) Hysterie anderer auf den Geist. Sie macht mich als Freiwasserschwimmer und andere unnötig nervös und verdirbt das entspannte Schwimmen in der Natur.
Letzte Woche war ich wieder dreimal im See
und mußte ständig an das Restrisiko (Herzinfarkt, Bewußtlosigkeit) denken.
Na ja, selber schuld, dass ich mich da habe anstecken lassen.
Allerdings ist sicherlich eine gewisse Sensibilisierung für diverse Gefahren und ein Hinweis auf mögliche
Vorsichtsmaßnahmen angebracht.
Dieses Ziel ist mit diesem Thread in diesem Forum bestimmt erreicht. Die Foris werden es bestimmt auch den Nichtschwimmern und Unvernünftigen weiter erzählen.
Habe ich vorgestern auch noch getan.

KalleMalle
05.08.2013, 11:44
Jaaaaaaaaa,
siehe 106 posts vor Deinem.
Zur Verdeutlichung was der Cruiser vermutlich meint:
Die Pontons sind maximal 100 Meter vom Strand entfernt (im Bild ganz rechts). Ziemlich genau an der Stelle, wo die Kamera steht, befindet sich der Wachraum der DLRG. Da sitzen bei Hochbetrieb (so wie gestern) mindestens 3 Leute mit Fernglas + ordentlicher Ausrüstung. Hinzu kommt, daß diese Jungs Ihren Job sehr sehr ernst nehmen. (Was sich u.a. dadurch ausdrückt, daß die Jugendlichen auf den Pontons regelmäßig angepfiffen werden, weil hineinschubsen und werfen VERBOTEN ist. Wer sich nicht daran hält wird mit dem DLRG-Boot am Ponton abgeholt und zum Ausgang begleitet.)
Kurzum - mehr Sicherheit an einem Badesse kann man sich nicht vorstellen. Und trotzdem sind innerhalb kürzester Zeit zwei Leute ertrunken.

Duafüxin
05.08.2013, 11:49
Wenn einer zappelt, weil er einen Krampf hat sieht man das sicherlich, aber wenn einer mal kurz untertaucht und rundherum Gewühle ist und dann nicht wieder hochkommt, fällt das wohl kaum auf.

Mandarine
05.08.2013, 11:54
Danke KalleMalle !

Genau so ist es, die Pontons sind noch nicht einmal 100 mtr entfernt.

Da ist eigentlich nichts logisch Erklärbares, warum auf dieser Distanz 2 junge Männer ertrunken sind !!!!

Keine Algen, Strömung, unruhiges Wasser, kältere Strömung, keine Drogen oder Alk und die DLRG !

Ich kann es nicht verstehen :(

Matthias75
05.08.2013, 12:21
Different day selbe Tragödie.

...

Ich verstehe das nicht. Ein DLRG Sprecher sagte etwas von "unerfahrenem Schwimmer" und "Risiken beim Freiwassrerschwimmen".

Ich kann das als Begründung nicht nachvollziehen.

Die Pontons sind nicht weit weg, die DLRG passt gut auf und trotzdem ertrinkt da ein 23 jähriger sang- und klanglos...

Das ist nun der zweite Fall innerhalb einiger Wochen.

Jemand eine Idee der Erklärung?


Ohne Kenntniss der Person und der Gegebenheiten wird eine Erklärung schwer. Mal ein Versuch:

Der große Schwimmponton liegt laut googlemaps ca. 80-100m vom Ufer entfernt - wenn man direkte Linie zum Strand schwimmt. Für geübte Schwimmer kein Problem, wenn man aber hier schon liest, das Triathlon-Anfänger Mühe haben, 100m am Stück zu schwimmen, kann man sich vorstellen, wie weit das für jemand untrainiertes ist. Wenn er nicht direkt zum Strand geschwommen ist, sonder diagonal zu seinem Liegeplatz, kann die Strecke auch schonmal doppeltso lang werden. Hin- und zurück sind's dann schon 400m.

Auch wenn uns 400m als Kurzstrecke vorkommen, es gibt genug Nichtschwimmer oder sehr schlechte Schwimmer, für die eine solche Strecke nicht machbar ist. Überleg mal, wie lange schlechte Schwimmer bei euch im Bad für 400m brauchen. Und die können nach 25m/50m jeweils Pause machen. Viele sind sich dessen aber nicht bewusst. Wenn er mit 'ner Gruppe unterwegs war, kommt vielleicht noch ein gewisser Gruppenzwang dazu. Da wird keiner mit Anfang 20 sagen: Ne, lass mal, ich bleib hier im Flachen, wo ich noch stehen kann.

Ich hatte auch schon erwähnt, dass viele Entfernungen in Freigewässer unterschätzen. Vielleicht hat ihn die vemeintlich kurze Distanz dazu verleitet, rauszuschwimmen. Eventuell war der Hinweg für ihn eigentlich schon zu weit und er war schon müde, hat sich erstmal ausgeruht, schön in der Sonne gebrutzelt und wollte dann zurückschwimmen, hatte aber nicht mehr genug Kraft.

Problem für die Rettungskräfte/Aufsichten: Ein Ertrinken passiert häufig nicht so, wie in "Baywatch" mit minutenlangem Gezappel bis der Retter da ist. Wenn die Kraft ausgeht, hat er auch keine Kraft mehr zum Zappeln. Er geht also, wie Duafüxin schon schrieb sehr schnell unter. Für die Aufsichten bei sehr belebten Stränden ist es da fast unmöglich den Überblick zu behalten und festzustellen, das einer fehlt und nicht gerade an Land oder kurz untergetaucht ist.

Wie geschrieben aber nur ein Versuch einer Erklärung.

Pfffffffffffffff.

Ich finde das schon speziell.
Ich meine, das ist eine größere Badewanne.
Keine Strömung, kein weites Rausschwimmen, viele Menschen an dieser Stelle.

Die ersten 106 Posts geben keine Antwort, sonst hätte ich nicht gefragt...:Huhu:

Ich würde kein Freigewässer als gefahrlos ansehen. Soweit ich das sehe, ist das ein See, in dem noch aktiv Kies abgebaut wird. Diese Seen sind sehr tief und es kann durch den Abbaubetrieb auch zu Strömungen kommen, z.B. kalte Strömungen durch die Wasserumwälzung oder durch Hangrutsche unter Wasser.

Matthias

Mandarine
05.08.2013, 12:39
@ matthias75

Hangrutsche aber doch hoffentlich nicht im Schwimmbereich :(

Dein Erklärungsversuch finde ich schon einleuchtend. Vor allem, dass die jungen Männer sich wahrscheinlich nicht eingestehen können nicht ausreichend schwimmen zu können .. :( :(

soloagua
05.08.2013, 13:05
@ matthias75

Hangrutsche aber doch hoffentlich nicht im Schwimmbereich :(

Dein Erklärungsversuch finde ich schon einleuchtend. Vor allem, dass die jungen Männer sich wahrscheinlich nicht eingestehen können nicht ausreichend schwimmen zu können .. :( :(

Muss nicht im Schwimmbereich sein. Löst trotzdem etwas Strömungen aus.
Aber es hört sich schwer danach an, dass es Ueberschätzung war. Es sind halt wirklich sehr sehr viele Leute, die sich gerade mal im 25m-Becken von Rand zu Rand retten können und einen Rand hat es im See leider nicht zum Festhalten.

Fürchterlich für die Kollegen der DLRG. Geben alles und trotzdem hast Du keine Chance es überhaupt zu sehen. Leider reiner Zufall.:(

Matthias75
05.08.2013, 14:14
@ matthias75

Hangrutsche aber doch hoffentlich nicht im Schwimmbereich :(

Muss nicht im Schwimmbereich sein. Löst trotzdem etwas Strömungen aus.

Im Abbaugebiet wird versucht möglichst viel Material (Kies)abzubauen. Das geht, da die Oberfläche begrenzt ist, nur wenn man in die Tiefe geht. Baggerseen sind daher im Vergleich zur Größe meist sehr tief. Im Abbaugebiet gibt's daher sehr steile Uferböschungen (wobei die maximale Steigung behördlich vorgegeben ist). Kennt jeder, der schonmal in 'nem Baggersee war und sich gewundert hat, dass er nach 5m nicht mehr stehen kann. Übrigens auch nicht ohne, wenn ein Nichtschwimmer denkt, er könnte langsam ins Wasser laufen und nach zwei Schritten ist der Boden weg. Je nach Stabilität des Untergrundes kann es unter- und oberirdisch zu Hangrutschen und infolgedessen zu Strömungen kommen, die z.B. das sehr kalte Tiefenwasser der See in höhere Schichten befördern können.

Im Badebereich gehe ich davon aus, dass das Ufer schon flacher gestaltet wurde. Dort ist wohl eher nicht mit Rutschungen zu rechnen. Mit kalten Strömungen muss aber immer gerechnet werden.

Matthias

chris.fall
06.08.2013, 08:21
Moin,

gestern nach der "Schicht" habe ich mit meiner Freundin am See getroffen, um später dann noch ein Runde darin zu schwimmen.

An der gegenüberliegenden Seite hatten sich Jugendliche wieder ein Seil an einen Baum gebunden, um sich daran tarzanmäßig ins Wasser zu schwingen. Wenn das Seil gerade bestzt war, ist man eben direkt vom Baum - aus einer geschätzten Höhe von 3 ... 4m - ins Wasser gesprungen.

Als ich später mit meiner Freundin am Ufer lag, hörte ich:

"Komm, wir schwimmen jetzt mal zu dritt rüber ans andere Ufer!"

"Aber ich ... (habe ich nicht verstanden) "

"Kein Problem, ich schleppe Dich ab!"

Neugierig geworden habe ich mal hingesehen. Das Kind war noch im Vorschulalter und mit einem Schwimmring und einem Schwimmgurt "gesichert"....

Später am Abend kamm dann der Retungswagen. Drüben am Lianenbaum hatte es einen Unfall gegeben. (Ich konnte quer über den See nicht erkennen, was genau da passiert war, war da aber ehrlich gesagt auch nicht scharf drauf)

Sorry, auch/gerade wenn ich die ganzen Erklärungen hier lese ist die Kurzfassung: Meist ist es Dummheit, welche die Menschen ihr Leben kostet.

@Matthias75, und alle anderen Rettungsschwimmer: Danke, dass ihr Euch trotzdem so einsetzt!




Viele Grüße,

Christian

carolinchen
06.08.2013, 08:43
Moin,

gestern nach der "Schicht" habe ich mit meiner Freundin am See getroffen, um später dann noch ein Runde darin zu schwimmen.

An der gegenüberliegenden Seite hatten sich Jugendliche wieder ein Seil an ein Baum gebunden, um sich daran tarzanmäßig ins Wasser zu schwingen. Wenn das Seil gerade bestzt war, ist man eben direkt vom Baum - aus einer geschätzten Höhe von 3 ... 4m - ins Wasser gesprungen.

Als ich später mit meiner Freundin am Ufer lag, hörte ich:

"Komm, wir schwimmen jetzt mal zu dritt rüber ans andere Ufer!"

"Aber ich ... (habe ich nicht verstanden) "

"Kein Problem, ich schleppe Dich ab!"

Neugierig geworden habe ich mal hingesehen. Das Kind war noch im Grundschulalter und mit einem Schwimmring und einem Schwimmgurt "gesichert"....

Später am Abend kamm dann der Retungswagen. Drüben am Lianenbaum hatte es einen Unfall gegeben. (Ich konnte quer über den See nicht erkennen, was genau da passier war, war da aber ehrlich gesagt auch nicht scharf drauf)

Sorry, auch/gerade wenn ich die ganzen Erklärungen hier lese ist die Kurzfassung: Meist ist es Dummheit, welche die Menschen ihr Leben kostet.

@Matthias75, und alle anderen Rettungsschwimmer: Danke, dass ihr Euch trotzdem so einsetzt!


Viele Grüße,

Christian
Ich glaube da hätte ich was gesagt....
neulich sind Jungs vom Wehrsteg in den Kanal gesprungen als ich vorbeigejoggt bin...klar machen alle mal im Sommer aber ich habe trotzdem angehalten und mich kurz mit ihnen unterhalten um zu checken ob sie betrunken sind und sie auf die Gefahr hingewiesen.....
Ich konnte sie zwar nicht davon abhalten aber es war mir wichtig etwas versucht zu haben...

tri-guy1
07.08.2013, 16:54
@Matthias75, und alle anderen Rettungsschwimmer: Danke, dass ihr Euch trotzdem so einsetzt!

Viele Grüße,

Christian
+1 :Blumen: Ich finde auch, dass Matthias und die anderen Rettungsschwimmer zu diesem Thread schon viel wertvolles beigetragen haben, und allein dadurch das Schwimmen für viele von uns wieder ein Stück sicherer machen!

Gerade war ich wieder Schwimmen im Baggersee und habe beobachtet, dass offenbar jeder das Bedürfnis hat, den kleinen See zu durchqueren (quer 100-150m pro Strecke, längs 300m pro Strecke). Bei einigen sah das schon bedenklich aus. Einer ist wie blöd losgekrault (in beide Richtungen bei jedem Zug atmend, sah sehr interessant aus), um dann nach 20m schnaufend Brust weiterzuschwimmen.
Hab mich dann eben gefragt, ob man nicht beim Freiwassertraining ein schlechtes Vorbild ist (bin den See 4*längs hin und zurück gekrault), und das ganze einfacher aussehen lässt, als es ist. Mit dem Resultat, dass normale Badegäste plötzlich auch den See durchschwimmen wollen, was sie eigentlich gar nicht schaffen.

Außerdem fällt mir auf, dass man doof angeschaut wird, wenn man vor dem Schwimmen erstmal die Arme lockert und dann langsam ins Wasser geht und sich erstmal nassspritzt. Direkt ins Wasser springen scheint angesagter zu sein :P

Edit: http://www.radiohamburg.de/Nachrichten/Hamburg-aktuell/Panorama/2012/Mai/Beim-Baden-Leben-retten-So-erkennen-Sie-Ertrinkende

Hier ist noch einmal kurz erklärt, wie Ertrinkende aussehen und warum sie gar nicht winken und schreien können. Gut zu wissen.

http://mariovittone.com/2010/05/154/ Hier der etwas ausführlichere Originalbeitrag

Kullerbein
07.08.2013, 18:53
Edit: http://www.radiohamburg.de/Nachrichten/Hamburg-aktuell/Panorama/2012/Mai/Beim-Baden-Leben-retten-So-erkennen-Sie-Ertrinkende

Hier ist noch einmal kurz erklärt, wie Ertrinkende aussehen und warum sie gar nicht winken und schreien können. Gut zu wissen.

http://mariovittone.com/2010/05/154/ Hier der etwas ausführlichere Originalbeitrag

Das war ein guter Tip. Danke dafür!

Eigentlich "logisch" mußte ich mir aber erst drüber bewußt werden.

Matthias75
07.08.2013, 20:32
@Matthias75, und alle anderen Rettungsschwimmer: Danke, dass ihr Euch trotzdem so einsetzt!

In meinem Fall zuviel des Lobes, aus Zeitmangel leider nicht mehr so aktiv....

+1 :Blumen: Ich finde auch, dass Matthias und die anderen Rettungsschwimmer zu diesem Thread schon viel wertvolles beigetragen haben, und allein dadurch das Schwimmen für viele von uns wieder ein Stück sicherer machen!

Freut mich, wenn ich etwas zur Sicherheit beitragen konnte.

Edit: http://www.radiohamburg.de/Nachrichten/Hamburg-aktuell/Panorama/2012/Mai/Beim-Baden-Leben-retten-So-erkennen-Sie-Ertrinkende

Hier ist noch einmal kurz erklärt, wie Ertrinkende aussehen und warum sie gar nicht winken und schreien können. Gut zu wissen.

http://mariovittone.com/2010/05/154/ Hier der etwas ausführlichere Originalbeitrag

Prinzipiell gut aber der Hinweis ist mit Vorsicht zu geniessen:

Seien Sie aufmerksam! Fragen Sie die möglicherweise betroffene Person im Zweifel: „Ist alles in Ordnung? Brauchst du Hilfe?“ Erhalten Sie eine Antwort, dann ist alles gut. Wenn nicht, dann bleiben Ihnen nur Sekunden!

Die erste Regel, die ihr in jedem Rettungsschwimmkurs lernt, lautet:

Schwimmt nie ohne auf eure eigene Sicherheit zu achten einen potentiell Ertrinkenden an!

Der Ertrinkende ist in Panik. Er wird also versuchen sich an allem festzuhalten, was ihn möglicherweise über Wasser halten kann. Wenn ihr zu ihm hin schwimmt, seid ihr das! Und wieviel Kraft ein in Panik geratener Ertrinkender, der um sein Leben kämpft, haben kann, könnt ihr euch sicher denken.

Deshalb: Immer auf die eigene Sicherheit achten:

- Erstmal schauen, wieso der Ertrinkende in Not gekommen ist. Wenn da eine Strömung ist, könnt ihr da auch reingeraten. Auf jeden Fall erstmal Notruf absetzen.

- Wenn Ihr zu dem (potentiell) Ertrinkenden hin schwimmt: Schaut, ob ihr irgendwelche Auftriebsmittel mitnehmen könnt, die ihn und euch über Wasser halten können und die ihr ihm hinschieben könnt, bevor er sich an euch festklammern kann. An jedem See lieben Luftmatratzen, Surfbretter o.ä. hin. Den Besitzer schnell aber bestimmt auf die Notlage hinweisen, wenn er's nicht hergeben will, geg. auf Art. 323c (Unterlassene Hilfeleistung) hinweisen.

- Wenn ihr euch dem potentiell Ertrinkenden nähert, immer einen Sicherheitsabstand halten, so dass er euch nicht ergreifen kann, ihr aber, wenn er untergehen sollte, zugreifen könnt. Wenn ihr ein Auftriebsmittel dabei habt, schiebt es ihm hin. Wie schon geschrieben: Das Opfer ist in Panik. Er wird sich also nicht, wie das so schön in meiner "heißgeliebten" Rettungsschwimmerserie Aus den USA immer der Fall ist, dankend auf den Rücken drehen und sich von euch an Land ziehen lassen. Klingt zwar grausam: Aber wenn er sich auf euch zu bewegt, immer ausweichen, wenn möglich Richtung Land.

- Wenn er sich doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen an euch festklammert: Lasst euch von ihm unter Wasser drücken oder taucht ab. Er will über Wasser bleiben, hat also kein Interessen mit euch unterzugehen und wird eher loslassen. In den Rettungsschwimmkursen werden noch sogenannte Befreiungsgriffe gelehrt, das würde aber hier zu weit führen.

In jedem Fall ist das wichtigste, und das kommt mir in dem Artikel zu kurz: Achtet auf eure eigene Sicherheit! Einfach hinschwimmen und mal eben fragen, ob alles in Ordnung ist, kann euch selbst schon in Gefahr bringen.

Matthias

tri-guy1
07.08.2013, 22:53
Danke für die Anmerkungen! Stimmt es eigentlich, dass man mit Rettungsschwimmabzeichen rechtlich verpflichtet ist, zu helfen, also im Zweifelsfall mit reinzuspringen? Oder gilt dann immer noch Selbstschutz?

sybenwurz
07.08.2013, 23:05
Oder gilt dann immer noch Selbstschutz?
Ich würde sagen, es gilt immer als oberste Maxime:


In jedem Fall ist das wichtigste, und das kommt mir in dem Artikel zu kurz: Achtet auf eure eigene Sicherheit!

Neoprenmiteingriff
07.08.2013, 23:33
Schwimm nie alleine!!!!!

Immer wieder auch uf der Regattabahn am Fuehli oder in der Bever sieht man Eisenmaenner die alleine schwimmen! Egal ob Neo oder nicht. Tut das euren Freunden und Familien nicht an.

Nepumuk
08.08.2013, 08:14
Schwimm nie alleine!!!!!


Warum nicht? Dann könnte ich praktisch nie im Freiwasser trainieren. Ich finde, dass Radfahren deutlich gefährlicher ist als alleine zu schwimmen.

Matthias75
08.08.2013, 08:43
Danke für die Anmerkungen! Stimmt es eigentlich, dass man mit Rettungsschwimmabzeichen rechtlich verpflichtet ist, zu helfen, also im Zweifelsfall mit reinzuspringen? Oder gilt dann immer noch Selbstschutz?

Die kurze Antwort hat Sybi schon gegeben:

Ich würde sagen, es gilt immer als oberste Maxime:

In jedem Fall ist das wichtigste, und das kommt mir in dem Artikel zu kurz: Achtet auf eure eigene Sicherheit!

Lange Antwort:

Laut Gesetz (§323C StGB (http://dejure.org/gesetze/StGB/323c.html)) ist jeder verpflichtet Hilfe zu leisten, wenn es

"ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist"

Ein Rettungsschwimmkurs dauert normalerweise ca. 16 Stunden. Auch wenn ihr alle drei (Bronze, Silber, Gold) gemacht habt, seid ihr danach immer noch Laienretter und es gelten die gleichen gesetzlichen Grundlagen.

Ihr habt nur ein größeres Wissen, könnt die Situation besser einschätzen und wisst, was ihr tun könnt. Es erwartet trotzdem keiner von euch, dass ihr euch selbst in Gefahr bringt.

Was häufig fälschlicherweise in diesem Zusammenhang genannt wird, ist die sogenannte "Garantenstellung (http://de.wikipedia.org/wiki/Garantenpflicht)". Diese hättet ihr aber, wenn überhaupt, nur, wenn ihr mit dem Rettungsschwimmkurs eine Pflicht eingeht, z.B. als Badeaufsicht. Auch hier wird aber nicht von euch erwartet, euch in Lebensgefahr zu bringen.

Der Rettungsschwimmkurs kann euch also nicht negativ ausgelegt werden. Er bringt euch und euren Mitschwimmern aber auf jeden Fall mehr Sicherheit, da ihr auch viel darüber lernt, wie Unfälle zu vermeiden sind oder welche Vorsichtsmaßnahmen möglich sind.

Ich weiß, das klingt jetzt sehr stark nach Werbung, aber: Ich kann nur jedem empfehlen, einen Rettungsschwimmkurs zu machen. Gerade wenn er viel im Freiwasser unterwegs seid. Wenn ihr Kinder habt, mit denen ihr ans Wasser geht IMHO erst recht. Der Aufwand hält sich mit 1-2h/Wochen (insgesamt ca. 16h) im Vergleich zum normalen Tria-Training in Grenzen. Wenn ihr als Verein an eine örtliche DLRG-Gliederung herantretet, könnt ihr vielleicht auch einen eigenen Kurs bei euch im Training organisieren. Wäre sicher auch was für die Offsaison.

Ok, genug Werbung gemacht. Für Rettungsschwimmen gilt nur das gleiche wie für Erste Hilfe: Je mehr es können, desto besser :Huhu:

Matthias

chris.fall
08.08.2013, 08:55
Moin,

Schwimm nie alleine!!!!!


a) IMHO gibt das eine trügerische Sicherheit. Sobald man 50 ... 100m weg von anderen Menschen ist, kann einem im Ernstfall ohnehin niemand mehr helfen... Und es ist ziemlich schwierig, jemanden zu finden, der im Schwimmtempo so gut zu einem passt.

b) Ich finde, Freiwassertraining wird total überbewertet!!!

Auf die Prügelei zu Beginn - Meiner bescheidenen Meinung nach die gefährlichste Phase eines Wettkampfes - kann man sich nicht wirklich vorbereiten. Die einzige realistische Übung, die ich kenne, macht man im Bad: Sechs Leute auf einer Bahn, 600m Test, gleichzeitiger Start von der Wand...

Für die Orientierung ist es zunächst wichtig, die nächst Boje überhaupt sicher zu erkennen. Diesen halben Wasserballerzug mit dem man ab und zu mal nach vorne schielt, kann man - und sollte man auch! - immer mal einstreuen. Denn hier ist das Problem nicht, mal nach vorne zu linsen, sondern dabei nicht eine "Vollbremsung" zu machen, weil man so weit rauskommt, dass die Wasserlage flöten geht. Eigentlich ist es also eine Technikfrage.

Auch für das Geradeausschwimmen kann man im Becken sehr viel tun: Einfach mal fünf bis sechs Züge mit geschlossenen Augen schwimmen (und staunen, wo man dann ist;-) Ich persönlich weiß z.B. dass ich einen leichten Linksdrall habe, wenn ich nach links atme, dass ich aber mit Dreierzug und Rechtsatmung sehr gut in der Spur bleibe.

=> Obwohl ich mich zu den besseren Schwimmern (PB über die 3,8 eine tiefe 55, hüstel..) hier zähle, schwimme ich nur im See, wenn äußere Umstände das "erzwingen". Wenn ich beispielsweise sowieso mit der Familie am See bin, oder die Halle im Sommer zu und die Freibäder überfüllt sind. Wegen der oben erwähnten 50 ... 100m und gegen die Langeweile (Wenn ich einfach 10 x hin und her schwimmen würde, könnte ich auch genauso gut im Becken schwimmen;-) schwimme ich dann immer am Ufer entlang. Und "meine Truppe" weiß dann auch immer, dass ich gerade unterwegs bin.


Viele Grüße,

Christian

Duafüxin
08.08.2013, 09:42
Ok, genug Werbung gemacht. Für Rettungsschwimmen gilt nur das gleiche wie für Erste Hilfe: Je mehr es können, desto besser :Huhu:

Matthias

Ich hab mein Rettungsschwimmer (gold) vor knapp 30 Jahren gemacht.
Weißt Du, ob es so Auffrischungskurse gibt?

Ich schwimme zwar nicht, aber wohne bzw laufe/fahre in einem Gebiet mit einigen Seen und spule ab und zu mal Kopfkino ab, was und wie ich jetzt reagieren müßte, wenn da auf dem See was passiert.
Grad vor ein paar Wochen ist ein Rentner in dem See ertrunken, wo ich am meisten rum laufe, ist schon ein mulmiges Gefühl.

Matthias75
08.08.2013, 10:07
Ich hab mein Rettungsschwimmer (gold) vor knapp 30 Jahren gemacht.
Weißt Du, ob es so Auffrischungskurse gibt?

Auffrischungskurse im Sinne eines verkürzen Kurses gibt es meines Wissens nicht. Du kannst Wiederholungsprüfungen machen, ich denke aber, dass für Nicht-DLRG-Mitglieder da auch ein gesamter Kurs erforderlich ist. Frag einfach mal bei einer örtlichen Gliederung in deiner Nähe nach.

Matthias

bellamartha
08.08.2013, 10:30
Schwimm nie alleine!!!!!

Immer wieder auch uf der Regattabahn am Fuehli oder in der Bever sieht man Eisenmaenner die alleine schwimmen! Egal ob Neo oder nicht. Tut das euren Freunden und Familien nicht an.

Ich sehe das auch nicht so. Ich schwimme nicht sehr viel im Freiwasser, aber wenn, dann in der Regel alleine.
Bin in meinem letzten Urlaub auf Ibiza bis zu 2:45 h alleine im Meer geschwommen. Wegen der Quallen allerdings mit Neoprenanzug, da ist die Gefahr zu ertrinken ja praktisch nicht gegeben, wenn man nicht total in Panik gerät.
Ich wäre aber auch ohne Neo geschwommen.
Es gab niemanden, der mit mir hätte schwimmen können/wollen und selbst wenn, ist es halt so, wie ein Vorredner sagte: Das Tempo passt ja so gut wie nie.

Es wird schon so sein, dass das Schwimmen alleine im Freiwasser eine gewisse Gefahr darstellt. Für mich persönlich schätze ich die aber als extrem gering ein. Wenn ich einen "Herzanfall" oder so was kriege, hilft es mir vermutlich auch nicht so sehr, wenn Mitschwimmer da sind. Mit Dingen wie Krämpfen traue ich mir zu umzugehen. Dass ich so erschöpft bin, dass ich ertrinke, sehe ich auch eher nicht.

Immerhin hatte ich mich auf Ibiza aus Vernunftsgründen gegen ein rausschwimmen zu der ca. 3,5-4 km entfernten Insel vor der Küste entschieden, weil ich es gruselig fand, alleine so weit übers offene Meer zu schwimmen. Ich bin ja immer in der Nähe der Küste geblieben. Auf dem Weg zur Insel wären auch viele Boote unterwegs gewesen, da hatte ich auch Sorge, ob die mich sehen.

Ich denke jedenfalls, dass ich einige Dinge mache, die gefährlicher sind als alleine im Freiwasser zu schwimmen, z.B. mein verstrahltes Pferd reiten, völlig unangemessen bekleidet Vespa und Motorrad fahren, in der Stadt ohne Helm radfahren usw.

Am Wochenende schwimme ich auch im Freiwasser. Alleine bin ich wohl nicht. Ich glaube, dass beim Fördecrossing noch ein paar Hundert Mitschwimmer dabei sind. Kann also nix passieren.

Euch und mir alles Gute fürs Freiwasserschwimmen!
J.

speedskater
08.08.2013, 11:47
Danke für die Tipps der Rettungsschwimmer
insbesondere zum Thema "Ertrinkende".
Wieder was gelernt.

Wie ich bereits an anderer Stelle schrieb,
warne ich vor (Medien-) Hysterie.
Hierdurch kommt es zu einer Überbewertung des Risikos,
von dem sich insbesondere Einsteiger
und schwache Schwimmer anstecken lassen.

Überhaupt haben diese Badeunfälle viel mit Psychologie (Selbstüberschätzung, Dummheit (Alkohol, volle Bäuche, Hitze), Faulheit (sich nicht mit dem speziellen Gewässer beschäftigen) Unwissenheit, Posen vor den Freunden, mangelnde Sensibilität und Respekt vor der Kraft der Natur) zu tun.
Prima, dass hier noch mal alles aufgelistet zu bekommen.
Sollte Pflichtlektüre werden.
Leider lesen die vor allem Gefährdeten hier nicht mit.

Auch bei der Verwendung (siehe Posting chris.fall)
des Wortes "Prügelei"
(siehe unzählige Artikel tri-mag und tritime sowie Berichte im Fernsehen)
beim Wettkampfstart sollte man im Regelfall
aus psychologischen Gründen vorsichtig sein,
da diese de facto meist nicht stattfindet
(selbstverständlich gibt es Ausnahmen;
ist häufig nur der Eindruck, wenn man ohne Erfahrung mitten drin steckt).

Meist ist die subjektive Wahrnehmung einer "Schlägerei" doch nur der eigenen Anspannung, Nervosität, entsprechender "sensibler Vorsichtpersönlichkeit", mangelnden Freiwasserwettkampferfahrung und unzureichenden Schwimmfähigkeiten (physisch UND psychisch) geschuldet
(Also Gründen, die im weiten Sinne auch viele Badeunfallopfer teilen).

Das merkt man im übrigen auch im Becken.
Berührt man Treibholz oder unerfahrene Schwimmer/Trias nur ganz sanft, zufällig oder bewußt ("zum Anklopfen" zwecks Überholen) machen diese häufig sofort ein Drama daraus ("Unverschämtheit", "Körperverletzung", "Angrabschen", u.ä.).
Einiges ist Kopfsache (siehe auch 25 m Tauchen, Fühlinerseeschwimmen mit Welsen, etc.) und trainierbar.

Viele Trias schreiben über solche Erfahrung lange Berichte und pöbeln im Wasser am lautesten.
Regellogik: Je schlechter der Schwimmer,
desto mehr regt er sich über so was auf.
Ausnahmen gibt es natürlich.
Foris sind selbstverständlich ausgeschlossen. ;)

Berührungen und andere Besonderheiten machen doch gerade den Unterschied zum "normalen", eher langweiligen und stupiden (ohne Ereignisse) stattfindenden Beckenschwimmen aus,
sorgen für Abwechslung
und machen das Triathlonschwimmen
für die Athleten so interessant und abwechslungsreich
(so erlebt ja auch das Freiwasserschwimmen [siehe auch swim.de; immer mehr Wettkämpfe]
immer mehr Zulauf).

Übrigens auch für die Zuschauer.
Das schönste Foto der Medien
(leider nehmen die unsere manchmal auch "helden"-mäßig eingesetzte Vokabel "Prügelei" nur allzugern
und unreflektiert zwecks Quote und Auflage auf)
ist doch immer das vom Schwimmstart.
Man denke nur mal an die Kribbeln auslösenden Bilder
von Roth, Frankfurt, Kona.

Für mich
- obwohl kein guter (17-18' auf 1000),
aber relativ gelassener (mußte ich auch erst lernen) Triaschwimmer -
macht das Schwimmen im Freiwasser den Hauptreiz des Wettkampfes aus.
Hier fühle ich als "Landorganismus" das Besondere und das Abenteuer am stärksten.
Macht das nicht im wesentlichen das Faszinosum Triathlon aus?
War und ist nicht das häufig für uns der Auslöser,
diese Sportler zu bewundern
und selbst mit diesem Sport anzufangen
und ihn auch nach Jahren oder in meinem Falle Jahrzehnten
(sogar Ex-Pros wie Rob Barel, Ken Glah kommen nicht los....)
weiterzuführen?

Aus diesen "sinnlichen" Gründen meide ich auch WK in Bädern
und präferiere bei ausreichenden Temperaturen offenes Wasser
und Badehose statt Neo.
Schon manchmal "seltsam",
wie Erwachsene "winseln", wenn ein Neoverbot ansteht....

In allen Disziplinen ein halbwegs ausgeglichener Athlet zu sein
und vor keiner Disziplin Angst (Respekt gehört natürlich dazu) zu haben,
gehört ja schließlich auch zu einem "kompletten" Tria
(sonst könnte man ja auch nur Laufen oder Duathlon machen)
und zur Grundphilosophie dieser Sportvariante.

Auffallend ist,
dass gute Beckenschwimmer und gute Freiwasserschwimmer (beides meine Vorbilder)
sich über so was selten Gedanken machen,
sich nicht die Laune verderben lassen,
Getümmel einfach akzeptieren
(Rheinlandmotto "Et is, wie et is.")
und lautlos (und elegant) weiter- bzw. drumherum schwimmen.
Sie können
das aufgrund ihrer körperlichen und geistigen Fähigkeiten.
Von denen (und den Rettungsschwimmern) kann man was lernen
Nicht nur Trias, sondern auch 99 % der Badeunfallopfer.

P.S: Der Sommer ist bestimmt nicht mehr lange da.
Auf in den Badesee
und viel Spaß bei der nächsten Freiwassereinheit.
Wenn es irgendwie geht,
zu mehreren,
ansonsten natürlich auch alleine.

Matthias75
08.08.2013, 12:16
Auch bei der Verwendung (siehe Posting chris.fall) des Wortes "Prügelei" (siehe unzählige Artikel tri-mag und tritime sowie Berichte im Fernsehen) beim Wettkampfstart sollte man im Regelfall aus psychologischen Gründen vorsichtig sein, da diese de facto meist nicht stattfindet.

Meist ist die subjektive Wahrnehmung einer "Schlägerei" doch nur der eigenen Anspannung, Nervosität, entsprechender "Vorsichtpersönlichkeit", mangelnden Freiwasserwettkampferfahrung und unzureichenden Schwimmfähigkeiten (physisch UND psychisch) geschuldet.

Wie du schon schreibst, subjektive Wahrnehmung. Ich finde, beim Schwimmstart wird sehr oft mit unnötiger "Härte" angeschwommen und keine Rücksicht auf andere Schwimmer genommen. Die Gefährdung anderer Schwimmer durch Schläge oder Tritte wird entweder ignoriert oder bewußt in Kauf genommen. Das dann als das "besondere Erlebnis" des Triathlons zu beschreiben finde ich ziemlich verharmlosend.

Das merkt man im übrigen auch im Becken.
Berührt man Treibholz oder unerfahrene Schwimmer/Trias nur ganz sanft, zufällig oder bewußt ("zum Anklopfen" zwecks Überholen) machen diese häufig sofort ein Drama daraus ("Unverschämtheit", "Körperverletzung", "Angrabschen", u.ä.).
Einiges ist Kopfsache (siehe auch 25 m Tauchen, Fühlinerseeschwimmen mit Welsen, etc.) und trainierbar.

Das "Anklopfen" funktioniert nur, wenn sich alle über die Zeichen einig sind. Leider sind sich sehr viele Triathleten im Becken nicht bewußt, dass andere diese Zeichen nicht kennen oder nicht so sehr auf Körperkontakt oder entsprechende Nähe beim Schwimmen stehen. Ich kann im Beckwn mit anderen Schwimmer nicht bei jeder Wende den Schwimmstart simulieren wollen. Leider erleben ich und meine Frau (beide gute und erfahrene Rettungsschwimmer)gerade Triathleten leider sehr oft als sehr rücksichtslose Schwimmer. Hier ist es eher Aufgabe der Triatlheten Rücksicht auf andere Schwimmer zu nehmen. Um's mal anders auszudrücken: Schuhmacher und Vettel dürfen und können zwar in Hockenheim bei 300km/h bis auf 5m auf den Vordermann auffahren (=Triathlon-Wettkampf), im normalen Straßenverkehr (=Schwimmbad) nicht.

Berührungen und andere Besonderheiten machen doch gerade den Unterschied zum "normalen", eher langweiligen und stupiden (ohne Ereignisse) stattfindenden Beckenschwimmen aus, sorgen für Abwechslung
und machen das Triathlonschwimmen für die Athleten so interessant und abwechslungsreich.

Übrigens auch für die Zuschauer. Das schönste Foto der Medien (leider nehmen die unsere manchmal auch "helden"-mäßig eingesetzte Vokabel "Prügelei" nur allzugern und unreflektiert zwecks Quote und Auflage auf) ist doch immer das vom Schwimmstart. Man denke nur mal an die Kribbeln auslösenden Bilder von Roth, Frankfurt, Kona.

Wenn ich Körperkontakt suche, habe ich genug andere Möglichkeiten, dafür muss ich nicht Triathlon betreiben :Huhu: . Ich glaube auch nicht das die Zuschauer unbedingt die Reibereien im Wasser so toll finden, sondern nur den Start selbst, wenn alle gleichzeitig ins Wasser rennen. Ist das gleiche wie bei 'nem Marathonstart. Der Rest vom Schwimmen ist für Zuschauer eher langweilig. Und an blauen Augen etc. hat sicher auch kein Zuschauer Interesse.


Von denen (und den Rettungsschwimmern) kann man was lernen
Nicht nur Trias, sondern auch 99 % der Badeunfallopfer.


Wenn ich mir die Ursachen für Unfälle im Wasser ansehe, erschließt sich mir diese Schlußfolgerung nicht ganz....

Matthias

noam
08.08.2013, 13:37
Wie du schon schreibst, subjektive Wahrnehmung. Ich finde, beim Schwimmstart wird sehr oft mit unnötiger "Härte" angeschwommen und keine Rücksicht auf andere Schwimmer genommen. Die Gefährdung anderer Schwimmer durch Schläge oder Tritte wird entweder ignoriert oder bewußt in Kauf genommen. Das dann als das "besondere Erlebnis" des Triathlons zu beschreiben finde ich ziemlich verharmlosend.


Diese unnötige Härte beim Schwimmstart geht meist von denen aus denen nach 200m die Puste ausgeht. Irgendwo haben sie mal gelesen, dass man sich am Anfang seinen Platz erkämpfen muss und das tuen sie. In Kombination mit riesiger Selbstüberschätzung ist das einfach eine doofe Kombination.

Ich (relativ guter Schwimmer 50min auf LD) habe im Wasser auf Wettkämpfen die lustigsten Sachen erlebt. Von wild um sich Schlagen und Treten auf den ersten 100m und danach Brustschwimmen bis hin zum belgischen Kreisel im Wasser. Erfahrungsgemäß ist es gerade beim Schwimmstart sinnvoll sich mit seinen Nebenleuten zu unterhalten, was sie denn so als Zielzeit für die Strecke haben. Lustigerweise sagen in den ersten 2 bis 3 Reihen beim Massenstart erstaunlich viele "keine Ahnung, Ankommen". Aber fürs Radeln und Laufen hat jeder genaueste Vorstellungen.... Von diesen Leuten sollte man sich im Wasser besser fern halten. Ich geh dann immer weiter nach links oder rechts, da ich keine Lust habe mich durch ein Bleientengeschwader zu kämpfen.

speedskater
08.08.2013, 13:46
[QUOTE=Matthias75;937550]Wie du schon schreibst, subjektive Wahrnehmung. Ich finde, beim Schwimmstart wird sehr oft mit unnötiger "Härte" angeschwommen und keine Rücksicht auf andere Schwimmer genommen. Die Gefährdung anderer Schwimmer durch Schläge oder Tritte wird entweder ignoriert oder bewußt in Kauf genommen. Das dann als das "besondere Erlebnis" des Triathlons zu beschreiben finde ich ziemlich verharmlosend.

1. Aus suboptimalen Schwimmbedingungen (geht oft veranstalterseitig nicht anders) sollte man das beste machen und den kleinen Nervenkitzel nicht als Bedrohung sondern als was Schönes wahrnehmen. Hierzu gibt es auch Literatur (Open Water, Psychologie im Tri, u.ä.).
Empfehlung:
a. Aufpassen, Rücksicht nehmen,
b. Nicht quacken, sondern losschwimmen. Engpässe lösen sich häufig schnell auf und alle sortieren sich.
c. Andere Schwimmposition (beim Start, bei den Bojen) suchen und Nadelöhren aus dem Weg gehen.

2. Kleine Startfelder bzw. mehrere Wellen in breiten Gewässern auf nur einer Runde finde ich natürlich auch besser. Da schwimmst Du los und hast keinerlei Berührung mit anderen.
Wenn man die nicht hat, muß man sich halt arrangieren.
Motto: Love it, change it or leave it. Entsprechende Wettkämpfe gibt es ja mittlerweile. Ansonsten darf man halt keine WKs machen oder sollte sich eine andere Sportart suchen.

3. Nach meinem Weltbild und meinen Erfahrungen sind viele andere Trias beim Schwimmen nur vermeintlich "rücksichtslos" "böse". Ein gegenteiliger Eindruck entsteht häufig aufgrund anderer Menscheneinschätzung, Angst vor Menschenmassen und der situativen Dramatik (fremdes Element, aufgewirbeltes Wasser, Enge, etc.). Blaue Augen sind i.d.R. nicht beabsichtigt. Entspannt Euch und glaubt mehr an das Gute Eurer Kontrahenten bzw. Kameraden. Verkrampfung, Angst und negative Gedanken sind schlecht. Vieles ist Kopfsache.

Quoteanfang: Wenn ich mir die Ursachen für Unfälle im Wasser ansehe, erschließt sich mir diese Schlußfolgerung nicht ganz.... Quoteende.

Anders formuliert:
Wer lernwillig und lernfähig ist
(so wie die Mitleser und Autoren in diesem Thread),
lernt von all den physischen und psychischen Lektionen, Erfahrungen, Regeln der genannten Personengruppen
(gute Schwimmer, Rettungskräfte).
Auch die waren mal Anfänger.
Dann lassen sich 99 % der Badeunfälle vermeiden.

Übrigens haben in Barcelona bei der WM
die japanischen Schwimmer beim Betreten der Schwimmhalle nicht wie die anderen nur einmal die Zuschauer z.B. durch Winken, Kopfnicken gegrüßt,
sondern noch ein zweites Mal das Wasser.
So eine Art respektvolle Verneigung (findet man in einem anderen Metier auch bei den Bergsteigern).

Mark Allen hat auch mal Vergleichbares im Zusammenhang mit Kona gesagt: Er habe nach vielen Niederlagen erst gewonnen, als er sich mit der Insel "angefreundet" hat. Dann hat ihn die Insel auch gewinnen lassen.

Ähnliches "Grüßen" hat auch mal ein Schweizer Extremfreiwasserschwimmer empfohlen
und übersetzt mit "erst mal das Wasser kennenlernen, berühren, um es einschätzen (Kälte, Bewegung, Sauberkeit) zu können".
Bevor er dann tatsächlich richtig loslegt,
geht er nach dem Aufwärmen an Land
erst ganz langsam (cm für cm) ins Wasser
und macht sich mit den Begebenheiten
mit Arm- und Beinbewegungen vertraut.
Für richtige Langdistanzfreiwasserschwimmer überlebenswichtig.
Auch hier kann von diesem Respekt
und der Professionalität lernen.
Mache ich bei jedem Freiwassertraining.

speedskater
08.08.2013, 13:50
Diese unnötige Härte beim Schwimmstart geht meist von denen aus denen nach 200m die Puste ausgeht. Irgendwo haben sie mal gelesen, dass man sich am Anfang seinen Platz erkämpfen muss und das tuen sie. In Kombination mit riesiger Selbstüberschätzung ist das einfach eine doofe Kombination.

Ich (relativ guter Schwimmer 50min auf LD) habe im Wasser auf Wettkämpfen die lustigsten Sachen erlebt. Von wild um sich Schlagen und Treten auf den ersten 100m und danach Brustschwimmen bis hin zum belgischen Kreisel im Wasser. Erfahrungsgemäß ist es gerade beim Schwimmstart sinnvoll sich mit seinen Nebenleuten zu unterhalten, was sie denn so als Zielzeit für die Strecke haben. Lustigerweise sagen in den ersten 2 bis 3 Reihen beim Massenstart erstaunlich viele "keine Ahnung, Ankommen". Aber fürs Radeln und Laufen hat jeder genaueste Vorstellungen.... Von diesen Leuten sollte man sich im Wasser besser fern halten. Ich geh dann immer weiter nach links oder rechts, da ich keine Lust habe mich durch ein Bleientengeschwader zu kämpfen.

Auch das ist eine ENTSPANNENDE Lektion.
So mache ich es insbesondere bei Beckentris
(bei 8 Leuten auf der Bahn wesentlich einfacher als bei Hunderten im See).
Allerdings gibt es da auch wieder viele,
die sich mit ihren Zeiten wesentlich besser einschätzen oder taktisch antworten.
Empfehlung: Abstriche bei den anderen machen und auch selber realistisch
und ehrlich bleiben.

Fazit:
Fähigkeiten, Erfahrung und Lernbereitschaft sind durch nichts zu ersetzen.
Tragt diese Gedanken weiter,
dann gibt es weniger Komplikationen in Training und Wettkampf
und weniger Badeunfälle.

chris.fall
08.08.2013, 14:48
Moin,

Danke für die Tipps der Rettungsschwimmer
insbesondere zum Thema "Ertrinkende".
Wieder was gelernt.



Jep. das wollte ich auch mal sagen.


Auch bei der Verwendung (siehe Posting chris.fall)
des Wortes "Prügelei"
(siehe unzählige Artikel tri-mag und tritime sowie Berichte im Fernsehen)
beim Wettkampfstart sollte man im Regelfall
aus psychologischen Gründen vorsichtig sein,
da diese de facto meist nicht stattfindet


sorry, aber da waren meine seltenen Erfahrungen - als "gelernter" Schwimmer stecke ich eben auch selten mitten drin -anders. Und mit 196cm Körpergröße und einem WK-Gewicht von 96 kg fallen "psychologische Gründe" im "Startgetümmel" (ich nenne es jetzt mal Dir zuliebe so;-) für mich eigentlich auch aus; sprich: Ich habe da wirklich keine Sorge, dass mir jemand ernsthaft etwas tun könnte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Die beiden Male, bei denen ich im "Startgetümmel" "Feindkontakt" hatte, muss ich von Absicht ausgehen. Anders kann ich mir z.B. das Festhalten an meiner Schulter, um sich dann daran nach vorne zu ziehen, nicht erklären. Und da möchte ich nicht wissen, wie es dann weiter hinten im Feld aussieht...

Gleichgültig, wie man dieses "einleitende Ritual" nun nennt, halte ich es für die kritischste Phase eines Wettkampfes. Die Wettkampfunfälle von denen man so hört, sind entweder Radstürze, oder Leute, die reglos im Wasser treiben, wenn die Meute weg ist. Das hat nichts damit zu tun, ob man mal einen verpasst bekommt oder nicht, sondern dass das in in dem Getümmel schlicht keiner mitbekommt, wenn da jemand in Schwierigkeiten ist.

Edith meint noch, dass dieses Risiko sehr klein ist! Es ging ja ursprünglich darum, dass man sich auf die "Herausforderung" des Triathlonstarts nur sehr schlecht vorbereiten kann.

Viele Grüße,

Christian

Rhing
08.08.2013, 15:50
Auch von mir vielen Dank für die hilfreichen Beiträge von Matthias zum Thema „Anschwimmen von Ertrinkenden“ etc.
Bestätigen möchte ich noch Matthias’ Beitrag zur rechtlichen Einordnung, auch wenn Matthias das sicher nicht nötig hat. Niemand ist verpflichtet, sich selbst in Gefahr zu bringen. Aus § 323c StGB ist aber andererseits jeder, egal ob Rettungsschwimmer oder nicht, verpflichtet, zumutbare Hilfe zu leisten. So wird jeder „sichere Schwimmer“ verpflichtet sein, ein Kind zu bei ner Wassertemperatur von > 18° zu retten, das 20 m vom Ufer entfernt ums Überleben kämpft, egal ob mit oder ohne „Schein“ (und wer 1,5 oder 3,8 km schwimmt ist sicher). Bei (aus Gründen der Veranschaulichung) ner 50 kg Schwimmerin und nem 90 kg Bodybuilder, der in Panik versäuft oder bei 12° Wassertemperatur, sieht’s eben völlig anders aus, ebenfalls egal ob mit oder ohne Schein. Ist immer ne individuelle Abwägung.

Ich schwimm Freiwasser in Gesellschaft, zu 2. oder allein. Hab ich immer schon so gemacht. Auch bevor ich im "zarten Alter" von 48 Kraulschwimmen halbwegs gelernt habe, bin ich in der Bever > 2 km geschwommen, quer durch oder längs und ohne Tria zu sein. Wer in Hückeswagen mitgemacht hat, kennt den See. Auch im Meer hatte ich keine Probleme. Bei trainierten Triathleten sehe ich da keine Probleme, die von Schwimmen aus gehen. Die Hektik des Starts gibt's beim normalen Freiwasserschwimmen nicht. Klar gehe ich da nicht an die körperlichen Grenzen, wenn ich mitten im See bin. Das hat aber alles mit den Verhaltensweisen zu tun, die üblich sind oder sein sollten. Ich gehe nicht an die Leistungsgrenze, informiere mich über Strömungen (vor allem im Meer / in der Nordsee), vermeide "Unterschätzungen" von Strecken. So hab ich auch noch nie ernsthafte Probleme bekommen. Ein einziges Mal habe ich die Strömung an der Insel Vlieland unterschätzt. Die hat mich aber landwärts parallel zum Strand getrieben, so dass ich schlicht 500 m weiter ausgestiegen bin. Das gehört aber eben dazu: Sich je nach Gewässer mehr oder weniger intensiv mit den Gegebenheiten vertraut machen (bin nach Vlieland gesegelt, wußte also über Hoch- und Niedrigwasser und über Stromstärken Bescheid), die Konsequenzen durchdenken und je nach dem auch nen Plan B zurechtlegen. Ohne diese Maßnahmen - klar - kommt es schnell zu Panik und man versucht, gegen die Strömung anzukämpfen. Das ist von vorn herein zum Scheitern verurteilt. Genau so bei ablandigem Wind und steilen Wellen, die das Atmen schwer machen.

Es hat hier schon jemand geschrieben: in den allermeisten Fällen haben diese Unfälle was mit Dummheit zu tun: Alk, Strömung nicht akzeptieren, Entfernung unterschätzt etc. Oder natürlich damit, dass Schwimmkenntnisse (iSv sicher über Wasser halten) nicht vorhanden sind. Wenn man dann in tiefes Wasser oder im Rhein schwimmen geht, ist das natürlich auch bei D... einzuordnen.
Ähnlich sehe ich das bei Krämpfen. Wer zu Krämpfen neigt, muss natürlich vorsichtiger sein. Ich neige nicht dazu, hab aber auch schon welche gehabt. Ich hatte aber immer Gelegenheit, die im Wasser "raus zu ziehen", mal davon abgesehen, dass es meist Waden- oder Fußkrämpfe beim Kraulschwimmen sind, die ich ganz einfach - auch im Wettkampf - dadurch beseitige, dass ich mit Brustbeinschlag die Zehen Richtung Schienbein ziehe.

Hier im Rheinland hatten wir in den vergangenen Wochen Todesfälle von im Rhein Badenden. Derzeit wird diskutiert, ob in Köln auch wie in Bonn Warntafeln aufgestellt werden. In Bonn wird mit "Vorsicht! Lebensgefahr!" gewarnt. Für mich fällt das in die Kategorie "D..." Statt sich selbst Gedanken darüber zu machen, was man so tut, meinen viele, sie hätten die Verantwortung für sich abgegeben. Erst mal gucken, wenn denn irgendwie verantwortlich gemacht werden könnte. Das führt dann dazu, dass die Leute (auch noch'n Richter) Mars und Snickers bis zum Abwinken einwerfen und dann auf Schadensersatz wegen der Folgen klagen oder Rauchen und klagen, wenn sie Lungenkrebs bekommen. Ich hab jetzt 6 mal am Bonn-Tria teilgenommen und jedes Mal (dieses Jahr nicht, war ja wegen Hochwasser 'n Dua) sind wir vorher privat 1-3 mal Probeschwimmen gewesen. Völlig ohne Probleme. Nur - auch das gehört im Rhein dazu - haben wir jedes Mal festgelegt, wer vorn weg und wer hinterher schwimmt, damit keiner verloren geht, wir alle zusammen bleiben und uns gegenseitig warnen. Ist im Rhein auch wegen des Schiffsverkehrs nötig. Dort würde ich genau deshalb eben nie allein schwimmen gehen. Dazu sind die Schiffe zu schnell, können schlecht eingeschätzt werden, vor allem bei diesigem Wetter, und 10 Augen sehen nun mal mehr als 2. Gehört aber wieder dazu, sich über's Gewässer zu informieren. Und im Rhein kann ich natürlich nicht erwarten, dort wieder auszusteigen, wo ich ins Wasser gegangen bin. Die Gefahrensituation führt m.E. über kurz oder lang dazu, dass Schwimmen im Rhein wieder verboten wird. Diesmal nicht wegen der Wasserqualität, sondern, weil's ja soooo gefährlich ist. Ist es aber nicht, es ist nur bei unzureichenden Fähigkeiten oder bei Dummheit gefährlich. Wir informieren im Übrigen die WaschPo, damit da nicht aus versehen ne "Rettungsaktion" anläuft und gehen vorzugsweise früh morgens oder auch abends dort schwimmen, damit spontanes "Nachahmen" vermieden wird.

Rhing
08.08.2013, 15:54
Ach ja, "Schlägerei" beim Schwimmstart im Wettkampf ist ne ganz andere Nr. Dazu kann ich nur sagen, dass bei mir im letzten Drittel oder Viertel des Feldes wenig bis kein Gedränge herrscht. Bojen am Anfang der Strecke sind jetzt mal ausgenommen. Da schwimme ich fast immer außen rum. So komm ich "nach dem Prolog" entspannt aus dem Wasser, wenn der Wettkampf beginnt. :Cheese: Klar, dass ich mich immer hinten einordne, außer im Bonn. Strömung spart Technik. ;)

Matthias75
08.08.2013, 17:03
Ich weiche etwas ab, hat nur noch entfernt mit dme eigentlichen Thema zu tun, aber....

...

Lass es mich mal anders formulieren: Ich schwimme sicher und habe prinzipiell auch keine Angst im Freiwasser zu schwimmen. Wenn ich im See schwimme, achte ich normalerweise darauf, so sicher wie möglich unterwegs zu sein. Da ich da weitgehend die Kontrolle über die Risikofaktoren habe oder diese zumindest gut einschätzen kann, habe ich da auch keine "Angst".

Bei einem Triathlonschwimmen habe ich keine Angst für dem Wasser, sondern wenn überhaupt vor dem Verhalten der anderen Schwimmer. Die oben genannte Kontrolle über die Risikofaktoren habe ich da nicht, da ich auch immer davon abhängig bin, dass nicht irgendein Vollh*** Triathlon mit 'nem Vollkontaktsport verwechselt.

Meine Erfahrungen sind da leider ähnlich wie die von Chris:

sorry, aber da waren meine seltenen Erfahrungen - als "gelernter" Schwimmer stecke ich eben auch selten mitten drin -anders. Und mit 196cm Körpergröße und einem WK-Gewicht von 96 kg fallen "psychologische Gründe" im "Startgetümmel" (ich nenne es jetzt mal Dir zuliebe so;-) für mich eigentlich auch aus; sprich: Ich habe da wirklich keine Sorge, dass mir jemand ernsthaft etwas tun könnte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Die beiden Male, bei denen ich im "Startgetümmel" "Feindkontakt" hatte, muss ich von Absicht ausgehen. Anders kann ich mir z.B. das Festhalten an meiner Schulter, um sich dann daran nach vorne zu ziehen, nicht erklären. Und da möchte ich nicht wissen, wie es dann weiter hinten im Feld aussieht...

Gute Schwimmer reagieren z.B. bei Berührung an den Füssen eher damit, dass sie den Beinschlag reduzieren, weil sie wissen "da ist einer hinter mir". Im Triathlon wird sofort hektisch der Beinschlag erhöht. Triathleten sind auch im Bad leider die, die sich ungern überholen lassen. Da wird um jeden Meter gekämpft, statt einen an der Wende vorzulassen, was dann dazu fährt, dass es man in der Mitte der Bahn überholen muss, wenn einem Schwimmer entgegenkommen. Einem Schwimmer tippst du im Becken einmal kurs an die Füsse, wenn er nicht sowieso weiß, dass du schon bei der letzten Wende kurz hinter dir war, und er verzögert kurz an der Wende und lässt dich vorbei.

Um mal einen Vergleich zur zweiten Disziplin zu ziehen:
Beim Radfahren schimpfen z.B die reinen Radfahrer auch auf die Triathleten, die nicht richtig Gruppefahren oder Kreiseln können. Da würde kein Triathlet auf die Idee kommen, den Radfahrern an dem Kopf zu werfen, sie sollen sich gefälligst daran gewöhnen, so wird halt im Triathlon gefahren. Nur beim Schwimmen ist man der Meinung man könnte die unnötige Härte, mit der man tw. das eigene Unvermögen kaschieren will oder die durch die mangelnde schwimmerischen Fähigkeiten entsteht, als "triathlonspezifische" Eigenheit zu deklarieren, an die man sich gewöhnen müsse.

Ich habe mich damit abgefunden und ziehe ähnlich wie Rhing meine Kosequenzen daraus, indem ich eher außen starte und lieber langsam starte. Ich finde aber nicht, dass man das Startgerangel als grundsätzlichen Teil eines Triathlons akzeptieren muss.

Matthias

chris.fall
08.08.2013, 17:49
Moin,


Lass es mich mal anders formulieren: Ich schwimme sicher und habe prinzipiell auch keine Angst im Freiwasser zu schwimmen. Wenn ich im See schwimme, achte ich normalerweise darauf, so sicher wie möglich unterwegs zu sein. Da ich da weitgehend die Kontrolle über die Risikofaktoren habe oder diese zumindest gut einschätzen kann, habe ich da auch keine "Angst".


yep! Auch diesen Absatz


Für mich persönlich schätze ich die aber als extrem gering ein. Wenn ich einen "Herzanfall" oder so was kriege, hilft es mir vermutlich auch nicht so sehr, wenn Mitschwimmer da sind. Mit Dingen wie Krämpfen traue ich mir zu umzugehen. Dass ich so erschöpft bin, dass ich ertrinke, sehe ich auch eher nicht.


würde ich sofort unterschreiben. Wenn man ein paar Dinge beachtet, über die hier ja eigentlich schon alles gesagt wurde, ist Freiwasserschwimmen (auch alleine) IMHO nicht besonders gefährlich. Auch eine Soloquerung meines Haussees halte ich für mich für vertretbar, bloß 10 x hintereinander, um auf eine brauchbare Gesamtstrecke zu kommen wird's dann öde. Wobei ich das


Gerade war ich wieder Schwimmen im Baggersee und habe beobachtet, dass offenbar jeder das Bedürfnis hat, den kleinen See zu durchqueren (quer 100-150m pro Strecke, längs 300m pro Strecke).


wiederum sehr gut verstehn kann! Das sind in meinen Augen die geilsten Wettkämpfe - wobei Wettkampf das für mich gar nicht mehr richtig trifft, eher Erlebnis - bei denen man wirklich etwas überquert. (Sonst schwimmt man ja immer nur hin und her, oder maximal mal im Kreis;-) Von Hidensee nach Rügen war einfach nur geil, und auf das Fördecrossing bin ich auch sehr gespannt.

In diesem Sinne und zurück zum Thema: Beachtet die Baderegeln und habt Spaß an und im Wasser!


Viele Grüße

Christian

Rhing
09.08.2013, 09:49
@Matthias: Ist natürlich für mich als langsamer Schwimmer leichter, mich hinten einzuordnen und außen rum zu schwimmen. Ob ich nur als n-5 oder n-8 raus komme, ist auch egal. Als guter Schwimmer sähe ich das vielleicht anders, kann jedenfalls nachvollziehen, dass man seine Stärke ausspielen will. Kommt aber auch glaub ich auf die Distanz an. Ich vergleich das mal mit dem Laufen. Beim Ostseeman ist ein kleiner Teil der Strecke ne Wendepunktstrecke und die ist schmal. Es passen nur 2 Leute nebeneinander drauf. Man kann also nicht überholen, wenn jemand entgegenkommt. Ist mir aber beim Marathon in der LD egal, dann erhol ich mich ein bisschen und überhole 100 m weiter und bin mir sicher, dass ich nix verloren hab. Auf ner Sprintdistanz, bei der jede Sekunde zählt, sähe das aber anders aus.

"Antippen" und berühren sehe ich ähnlich. Wenn sogar ich mal auf langsamere treffe, geht es genau so. Da wird um jeden Meter gekämpft. Bezieht sich aber nicht nur auf Trias, sondern auch auf "nur Schwimmer", die bei uns im Bad auch "Bauchwascher" ;) heißen. Findste aber auch beim Laufen. Ich glaub, die Mädels hier können da noch viel mehr erzählen. "Ich laß mich doch von dem alten Sack/von ner Frau nicht überholen" und dann wird das Tempo angezogen. Nach 500 - 1000 m hat sich die Sache dann meist. Nur stört's beim Laufen nicht, ist höchstens lustig, weil man ahnt, wie's ausgeht. :Lachen2: Und im Bad ist halt das Platzproblem, psychologisch aber die gleiche Nr..

Beim Schwimmen muss man vielleicht bei den - ich nenn sie mal - Unerfahrenen noch den Wasserschatten berücksichtigen. Passiert mir auch, jedenfalls bei Schwimmern in etwa in meiner Kathegorie. Im Wasserschatten komm ich prima klar, denke, da gehst du vorbei und dann "verhungere" ich, wenn ich aus'm Wasserschatten raus komme. Für mich versuche ich jedenfalls, da einfach hinter zu bleiben und besonders technikorientiert zu schwimmen. Nach 3-5 Bahnen hat sich das "Problem" dann meist eh geklärt, weil der andere ein anderes Programm schwimmt.

Im Wettkampf sieht's da bei mir auch anders aus. Einmal Antippen ist ok, bei 2. oder 3. mal befürchte ich, überschwommen zu werden, also, dass die Leute mich runterdrücken und an mir vorwärtsziehen. OK, vielleicht will der nur einfach meinen Wasserschatten nutzen. Kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen, bei meinem "Speed". Jedenfalls reagiere ich da auch mit verstärktem Beinschlag, eben wegen der o.g. Befürchtungen. Da wird dann natürlich auch ne "Urangst" ausgelöst, obwohl ich glaub ich im Wasser ziemlich "cool" reagiere. Bin ca. 20 Jahre Regatten gesegelt und wenn Du kenterst, ist das, als wenn Du Dich mit dem Auto überschlägst, nur dass nix kaputt geht. Dann hängste womöglich eingeklinkt am Trapezdraht und musst Dich erst mal los machen, bevor Du auftauchen kannst oder bist unterm Segel und musst erst mal drunter weg tauchen, bevor Du Luft holen kannst. Das schult. Und: Keine dummen Bemerkungen:Lachen2: , ich red z.B. von ner Regatta, bei der ich nach 4 Kenterungen 3. geworden bin, von 98 Booten waren noch 8 auf der Bahn, alle anderen hatten wegen zu viel Wind aufgegeben.

Galaxy_I
14.08.2013, 15:37
@ matthias75

Hangrutsche aber doch hoffentlich nicht im Schwimmbereich :(

Dein Erklärungsversuch finde ich schon einleuchtend. Vor allem, dass die jungen Männer sich wahrscheinlich nicht eingestehen können nicht ausreichend schwimmen zu können .. :( :(

Auch wenn's nicht mehr ganz frisch ist:

Der Kiessee ist auch mein Stamm-Trainingssee, war gerade vorgestern mal wieder dort und habe mir nach den beiden Todesfällen (war in meinem Urlaub) die Lange der Pontons noch mal angeschaut. (ging sehr gut, weil ich der einzige sichtbare Gast war:) )

Den Ansatz einer Erklärung habe ich wirklich nur, wenn die Unfälle auf dem Weg vom hinteren Ponton passiert waren. Der Weg kann sich für ungeübte Schwimmer, die vielleicht auch noch ein Problem haben (Krampf oder ähnliches), ziehen. Wenn dann noch Panik dazu kommt, könnte es die Vorfälle erklären. Zumindest im zweiten Fall soll wohl auch Alkohol im Spiel gewesen sein.

Und wenn es richtig voll ist, kann ich mir gut vorstellen, dass die DLRG quasi in der Masse nicht mehr alles mitbekommt, zumal die Konzentration evtl. verstärkt auf den Nichtschwimmerbereich gerichtet ist, da der Seeboden unmittelbar dahinter doch sehr schnell abfällt.

Gleich zwei tödliche Unfälle in wenigen Wochen ist aber eine unglückliche Häufung; ich kann mich zumindest an keinen vergleichbaren Fall in den vergangenen Jahren erinnern.

KernelPanic
14.08.2013, 17:13
Man kann sich auch als halbwegs erfahrener Schwimmer einfach dumm anstellen:
Am Wochenende beim Triathlon in Arendsee wurde man per Fähre zum Schwimmstart auf den See gefahren. Es gab auf dem Boot insgesamt vier "Ausgänge", zwei vorn, zwei hinten. Mir war es vorn zu voll, deswegen bin ich zum Heck gegangen, habe mich dort per Fusssprung in's Wasser begeben und tauchte tief unter. Dummerweise hatte ich übersehen, dass die Besatzung das Boot gerade rumdrehte und geriet unter den Rumpf. Ich habe es nach dem ersten Erschrecken und leichter Panik geschafft, mich frei zu schwimmen und aufzutauchen.
Mir ist besonders aufgefallen, dass ich subjektiv einige Sekunden gebraucht habe, um mich unter Wasser zu orientieren und eine Richtung auszumachen, in der ich an die Oberfläche kommen kann. Das hätte sehr leicht in's Auge gehen können.

Matthias75
14.08.2013, 17:16
Man kann sich auch als halbwegs erfahrener Schwimmer einfach dumm anstellen:
Am Wochenende beim Triathlon in Arendsee wurde man per Fähre zum Schwimmstart auf den See gefahren. Es gab auf dem Boot insgesamt vier "Ausgänge", zwei vorn, zwei hinten. Mir war es vorn zu voll, deswegen bin ich zum Heck gegangen, habe mich dort per Fusssprung in's Wasser begeben und tauchte tief unter. Dummerweise hatte ich übersehen, dass die Besatzung das Boot gerade rumdrehte und geriet unter den Rumpf. Ich habe es nach dem ersten Erschrecken und leichter Panik geschafft, mich frei zu schwimmen und aufzutauchen. Das hätte sehr leicht in's Auge gehen können.

Übel.... zum Glück gut ausgegangen.

Zum Thema Schiffe gegen Schwimmer gibt's an meinem Heimatsee gerade wieder vermehrt Probleme (http://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/starnberg-kein-schiff-wird-kommen-1.1743400)...

Matthias

Rhing
14.08.2013, 19:28
Ganz genau! Selbst auf dem Sportboot sieht man Schwimmer spät, vor allem, wenn es etwas diesig ist. Mit ner Jolle sollte das bei Aufmerksamkeit kein Problem sein, denn die drehen auf dem Teller. Haben die aber grad nen Spinnaker gesetzt oder steht grad jemand im Trapez, ist es nicht ganz so einfach.

Berufsschiffe haben da keine Chance zum Ausweichen. Direkt vor dem Bug können die oft gar nix sehen. Weiter weg ist halt zu weit, um den Kopf zwischen den Welle auszumachen. Ne rote Kappe hilft, aber nur wenig. Dessen muss man sich immer bewusst sein. Beim Manövrieren, beim An- und Ablegen haben die genug mit dem Schiff zu tun. Das funktioniert auch nur, wenn man einen vorgegebenen Plan einhält. Ist so ähnlich, wie mit dem Rückwärts einparken. Da kann man auch nicht grad mal eben die Hinterachse reinschieben, damit es passt. Und beim Ablegen müssen die je nach Ausstattung erst mal rückwärts von der Pier weg und können dann erst vorwärts fahren. Ist keine Schikane, geht nicht anders. Da geht mit Schwimmen überhaupt nix.

Dazu kurz 'n Döneken: Ein Bekannter von mir, guter und für nen Tria schneller Schwimmer, ist DURCH den Rhein geschwommen, d.h. von einer auf die andere Seite. Der hatte nicht die richtige Vorstellung vom Tempo der Binnenschiffe. Zurück ist er über die Brücke, ich weiß nicht, ob mit Badehose oder Neo. Zur Brücke waren es jeweils ca. 1 km. Er hat sich nicht getraut, das Risiko noch mal einzugehen.

Joerg aus Hattingen
15.08.2013, 07:16
Der hatte nicht die richtige Vorstellung vom Tempo der Binnenschiffe.

Dazu kann ich etwas sagen. Als ich vor Jahren in DUS arbeitete, lief ich in der Mittagspause immer am Leinpfad längs des Rheins, die Schiffe habe ich erst bei Tempo 4min/km überholen können.

chris.fall
15.08.2013, 08:32
Sorry,




Zum Thema Schiffe gegen Schwimmer gibt's an meinem Heimatsee gerade wieder vermehrt Probleme (http://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/starnberg-kein-schiff-wird-kommen-1.1743400)...



auch wenn das jetzt pietätlos ist: In der Nähe von so einem Steg zu baden, wenn da gerade ein Schiff fährt, und dann von der Schiffsschraube filetiert zu werden, ist nicht "tragisch", sondern schlicht dumm.

Es wären 95% (für mich gefühlt) der Un- und Vorfälle, von denen man (hier) so liest, schon durch Beachtung hiervon

http://www.wasserwacht-wagenfeld.de/images/Baderegeln.JPG

vermieden werden...

@KernelPanic: Puh, Schwein gehabt!


Viele Grüße,

Christian

dasgehtschneller
15.08.2013, 09:08
Regel4 besagt dass ich meine Triathlonkarriere an den Nagel hängen muss. :Lachanfall:

Bei den Startzeiten wo Triathlons im Normalfall los gehen + Anreise + Wechselzone einrichten... zusammen mit dem eh schon schlechten Schlaf wegen Nervosität war ich an einem Wettkampf glaub noch nie nicht übermüdet :Cheese:

kullerich
15.08.2013, 09:30
Sorry,




auch wenn das jetzt pietätlos ist: In der Nähe von so einem Steg zu baden, wenn da gerade ein Schiff fährt, und dann von der Schiffsschraube filetiert zu werden, ist nicht "tragisch", sondern schlicht dumm.


Kandidat hierfür (http://www.darwinawards.com)?

Matthias75
11.09.2013, 16:45
Der Schein trügt doch nicht:

Dieses Jahr deutlich mehr Ertrinkungstote als im Vorjahr (http://www.dlrg.de/fuer-mitglieder/meldung-im-detail/neuigkeit/128.html)

Die geringen Opferzahlen an der Küste erklären sich sicher auch mit dem ständigen Wachdienst, den die Gemeinden mit DLRG/Wasserwacht organisieren. An den Seen und Flüssen leider nicht durchführbar. Dort sind die Wachen maximal an den Wochenenden besetzt.

Matthias

soloagua
11.09.2013, 21:10
Der Schein trügt doch nicht:

Dieses Jahr deutlich mehr Ertrinkungstote als im Vorjahr (http://www.dlrg.de/fuer-mitglieder/meldung-im-detail/neuigkeit/128.html)

Die geringen Opferzahlen an der Küste erklären sich sicher auch mit dem ständigen Wachdienst, den die Gemeinden mit DLRG/Wasserwacht organisieren. An den Seen und Flüssen leider nicht durchführbar. Dort sind die Wachen maximal an den Wochenenden besetzt.

Matthias

Bei mir funktioniert der Link nicht.:Huhu:

Matthias75
11.09.2013, 21:52
Bei mir funktioniert der Link nicht.:Huhu:

Komisch, bei mir tut's.

Hier nochmal direkt: www.dlrg.de - "news"

Matthias

Cruiser
11.09.2013, 21:56
Komisch, bei mir tut's.

Hier nochmal direkt: www.dlrg.de (http://www.dlrg.de) - "news"

Matthias

Bei mir funzt es auch ;)

soloagua
12.09.2013, 08:35
Komisch, bei mir tut's.

Hier nochmal direkt: www.dlrg.de - "news"

Matthias

Danke, das klappt nun auch bei mir.

tri-guy1
12.09.2013, 14:59
Danke für den Link, Matthias! Ich denke auch, dass der Anstieg vor allem auf das anhaltend warme Wetter zurückzuführen ist. Bemerkenswert finde ich, dass mit 142 Menschen die größte Anzahl in Fließgewässern gestorben ist, obwohl hier subjektiv betrachtet kaum jemand badet, im Vergleich zu Badeseen und Meer. Das zeigt wohl, dass hier besonders oft Gefahren wie Strömung, Strudel oder Schiffsverkehr unterschätzt werden.
An dieser Stelle möchte ich zugeben, dass ich vor ein paar Jahren (so mit 17) in den Rhein gestiegen und entlang eines Steinwalls bis kurz vor die Fahrrinne geschwommen bin. Obwohl ich es damals cool fand, die Frachter vor meiner Nase hin- und herfahren zu sehen, selbst vor der Strömung "geschützt" durch den Steinwall, war die Aktion im Nachhinein betrachtet leichtsinnig und dumm, weil ich keine Ahnung von den Strömungsverhältnissen und evt. auftretenden Strudeln hatte.

Zurück zur Statistik: Es sind vor allem ältere Männer betroffen? Also doch nicht "jugendlicher Leichtsinn" als Hauptursache? Und wieso ertrinken 4x soviele Männer als Frauen? Sind Frauen so viel vernünftiger bzw. können so viel besser schwimmen? (Ich möchte keine Geschlechterdiskussion vom Zaun brechen ;))

gruß, tri-guy1

Duafüxin
12.09.2013, 15:30
Zurück zur Statistik: Es sind vor allem ältere Männer betroffen? Also doch nicht "jugendlicher Leichtsinn" als Hauptursache? Und wieso ertrinken 4x soviele Männer als Frauen? Sind Frauen so viel vernünftiger bzw. können so viel besser schwimmen? (Ich möchte keine Geschlechterdiskussion vom Zaun brechen ;))

gruß, tri-guy1

Vielleicht schwimmen 4 x soviel Männer wie Frauen in den älteren Semestern?

tandem65
12.09.2013, 16:08
Danke für den Link, Matthias! Ich denke auch, dass der Anstieg vor allem auf das anhaltend warme Wetter zurückzuführen ist.

Ähhm, in welchem Bundesland wohnst Du? Malle? :Lachanfall:

soloagua
12.09.2013, 16:31
Vielleicht schwimmen 4 x soviel Männer wie Frauen in den älteren Semestern?

Subjektiv gesehen sind bei uns in den Badis mehr Frauen als Männer in den älteren Semestern schwimmend anzutreffen. Vielleicht bin ich aber auch zu spät dran und sollte mal früh morgens schauen...

tri-guy1
12.09.2013, 17:56
Ähhm, in welchem Bundesland wohnst Du? Malle? :Lachanfall:

Sorry, da hab ich mich falsch ausgedrückt. Ich wollte sagen, dass das warme Wetter im Sommer lange angehalten hat. Jetzt hat es bei mir auch 15° ;)

Matthias75
13.09.2013, 09:21
Danke für den Link, Matthias! Ich denke auch, dass der Anstieg vor allem auf das anhaltend warme Wetter zurückzuführen ist. Bemerkenswert finde ich, dass mit 142 Menschen die größte Anzahl in Fließgewässern gestorben ist, obwohl hier subjektiv betrachtet kaum jemand badet, im Vergleich zu Badeseen und Meer. Das zeigt wohl, dass hier besonders oft Gefahren wie Strömung, Strudel oder Schiffsverkehr unterschätzt werden.

Ich denke, dass an vielen Städten/Orten mangels anderer Möglichkeiten auch an Fließgewässer gebadet wird. Ist ja momentan auch in vielen Städten "in" Strände aufzuschütten. Am Rhein gibt es soweit ich weiss an in vielen größerne Städen (inoffizielle) Bademöglichkeiten. In Konstanz ist z.B. der Seerhein sehr beliebt, also der "Auslass" des Bodensees. Hier kam es allein zu mehreren tödlichen Unfällen.

Die Gefahr an Fließgewässern ist aber aus den Gründen, die du genannt hast, um ein Vielfaches größer als an einem See. Die Strömung wird tw. extrem unterschätzt. Der Rhein hat z.b. abschnittsweise Geschwindigkeiten von 8-12km/h, das sind 5min/km! Zudem kann es je nach Flussabschnitt nur ein-zwei Schritte ausmachen zwischen einem vermeintlich ruhigen und flachen Abschnitt, z.B. zwischen Buhnen und der Hauptströmung (siehe z.B. hier (http://www.dlrg.de/informieren/gefahren/fliessende-gewaesser.html)). Wenn ein Nichtschwimmer diese zwei Schritte zuviel macht, ist es nicht nur zu tief, sondern er wird von der Strömung mitgerissen und hat keine Möglichkeit mehr, Halt zu finden. Durch Wellenschlag von vorbeifahrenden Schiffen kann sich die Strömung auch ändern und schlagartig ein Sog entstehen, der einen in die Hauptströmung zieht. Aufgrund der Strömung wird's zudem für die Retter schwer, das Opfer schnell zu finden.

In einem See hast du selten so steile Ufer, dass du von einem Schritt auf den anderen keinen Boden mehr unter den Füssen hast, einige Baggersee mal ausgenommen. Die Gefahr ist also für Nichtschwimmer wesentlich geringer.

Zur prozentualen Verteilung der Opfer auf die Alterklassen und Geschlechter kann ich keine Theorien beisteuern. Bedenklich finde ich den extremen Anstieg der Opfer bei Kindern. Es ist ja nicht zu erwarten, dass die Nichtschwimmer alle im Erwachsenenalter einen Schwimmkurs nachholen.....

Matthias

tomerswayler
13.09.2013, 11:57
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/5256/umfrage/anzahl-der-jaehrlichen-todesfaelle-durch-ertrinken/

Die Anzahl der Todesfälle durch Ertrinken ist demnach stetig am sinken. Falls der Link nicht zugänglich is, die Daten dazu:

1994: 775
1996: 509
1998: 477
2000: 429
2002: 598
2004: 470
2006: 606
2008: 475
2010: 438
2012: 383

Unter www.gbe-bund.de kann man auch Daten finden, einfach nach Ertrinken suchen.

Matthias75
13.09.2013, 12:26
Ich hab' mal die Zwischenwerte ergänzt, die du ausgelassen hast. :Huhu:

Gegen die Aussage einer stetigen Abnahme sprechen die fett markierten Jahre, in denen es jeweils mehr Opfer im Vergleich zum Vorjahr gab'. Siehe z.B. die Jahre 2001-2003.

Ich würde allenfalls die Aussage treffen, dass es aktuell weniger Ertrinkungstote gibt als vor 10 oder 15 Jahren und der Trend der letzten 5 Jahre rückläufig ist. Allerdings waren wir auch schonmal vor 13 Jahren fast auf dem heutigen Niveau.

Wie aus der Pressemeldung der DLRG zu erkennen ist, wird es dieses Jahr aber leider wieder einen deutlichen Anstieg zum letzten Jahr geben, da bis Ende August bereits 361 und somit 93 mehr als im Vergleichzeitraum des letzten Jahres (und bereits fast viele wie im gesamten letzten Jahr) ertrunken sind.

Matthias

Die Anzahl der Todesfälle durch Ertrinken ist demnach stetig am sinken. Falls der Link nicht zugänglich is, die Daten dazu:

1993: 665
1994: 775
1995: 680
1996: 509
1997: 602
1998: 477
1999: 597
2000: 429
2001: 520
2002: 598
2003: 644
2004: 470
2005: 477
2006: 606
2007: 482
2008: 475
2009: 474
2010: 438
2011: 410
2012: 383

tomerswayler
13.09.2013, 12:54
Ich hab einfach für alle geraden Jahre die Zahlen wiedergegeben, ganz ohne Hintergedanken. Inwiefern ändern deiner Meinung nach die Zahlen, die du hinzugefügt hast, das Bild der Kurve?

Wer eine Statistik führt, der sollte sich im Klaren darüber sein, dass es Ausreisser nach oben und unten gibt, die einfach dem Zufall geschuldet sind und nicht bedeuten müssen, dass Baden nun sicherer oder gefährlicher geworden ist.

Galaxy_I
13.09.2013, 12:54
Ich hab' mal die Zwischenwerte ergänzt, die du ausgelassen hast. :Huhu:

Gegen die Aussage einer stetigen Abnahme sprechen die fett markierten Jahre, in denen es jeweils mehr Opfer im Vergleich zum Vorjahr gab'. Siehe z.B. die Jahre 2001-2003.

Ich würde allenfalls die Aussage treffen, dass es aktuell weniger Ertrinkungstote gibt als vor 10 oder 15 Jahren und der Trend der letzten 5 Jahre rückläufig ist. Allerdings waren wir auch schonmal vor 13 Jahren fast auf dem heutigen Niveau.

Wie aus der Pressemeldung der DLRG zu erkennen ist, wird es dieses Jahr aber leider wieder einen deutlichen Anstieg zum letzten Jahr geben, da bis Ende August bereits 361 und somit 93 mehr als im Vergleichzeitraum des letzten Jahres (und bereits fast viele wie im gesamten letzten Jahr) ertrunken sind.

Matthias

Und wenn man sich jetzt die Wetterdaten der fett markierten Jahre anschauen würde, möchte ich fast wetten, dass man regelmäßig überdurchschnittlich lange, trockene Sommer finden würde.

Rhing
13.09.2013, 13:31
Na ja, aber ein bisschen ist da schon was dran, dass Vorsicht und Angst übertrieben wird und für viele "alles immer schlimmer wird". Scheint doch so, als ob wir alles Angsthasen (http://www.profil.at/articles/1142/560/310059/angst-wir-angsthasen)sind. Ich fahr auch mit Helm, auf dem Rad und auf den Schi auf der Piste. Nur, wer alle Gefahren von vorn herein ausschaltet, lernt auch nicht, vorsichtig damit umzugehen. Und dann ist das Geschrei groß, wenn dann doch was passiert. Da wird dann jeder andere verantwortlich gemacht, statt sich vorher mit der Gefahr auseinander zu setzen. Klar, Erfahrung im Zusammenhang mit Gefahren ist ja nicht vorhanden. Da geht ein Vater mit 2 Kindern im Rhein schwimmen. Mag ja an nem See noch gehen, weil wohl nicht beide Kinder ins Tiefe "tapern". Nur in der Strömung kann das natürlich ohne weiteres und vor allem ohne Willen passieren. Der Vorposter, der sich die Schiffe angeguckt hat, ist ja auch schön hinter der Buhne geblieben und hat sich die Sache beguckt, obwohl er - vielleicht nicht schnell, aber doch - sicher und ausdauern schwimmen kann. Davon gehe ich bei jedem Triathleten aus.
Das führt dann dazu, dass Maßnahmen gefordert werden. Selbst was ändern? Eigenverantwortung? Wozu? In Bonn stehen Schilder am Rhein "Baden lebensgefährlich", in Köln nicht. Dort werden die auch gefordert. Nächste Stufe ist dann das Badeverbot.

Matthias75
13.09.2013, 13:58
Ich hab einfach für alle geraden Jahre die Zahlen wiedergegeben, ganz ohne Hintergedanken. Inwiefern ändern deiner Meinung nach die Zahlen, die du hinzugefügt hast, das Bild der Kurve?

Am langfristigen Trend, der sich hoffentlich auch so fortsetzt, nicht viel. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass es keine "stetige" Abnahme ist.

Mit den fehlenden Jahren sind aus Zufall genau einige Jahre weggefallen, die solche Ausreisser nach oben beinhalten, z.B. 1997 & 1999.

Und wenn man sich jetzt die Wetterdaten der fett markierten Jahre anschauen würde, möchte ich fast wetten, dass man regelmäßig überdurchschnittlich lange, trockene Sommer finden würde.

So wie dieses Jahr ;)

Die Wetterdaten muss man natürlich mit einrechnen, da stimme ich zu. Deshab sind die Daten nicht unbedingt immer vergleichbar.

Was ich allerdings an den Zahlen dieses Jahres sehr bedenklich finde, ist der überdurchschnittliche Anstieg der Opfer unter 15 Jahren. Ich hoffe, dass sich dieser Trend nicht fortsetzt und wieder mehr in Schwimmkurse investiert wird.

Matthias

Rhing
13.09.2013, 14:08
Was ich allerdings an den Zahlen dieses Jahres sehr bedenklich finde, ist der überdurchschnittliche Anstieg der Opfer unter 15 Jahren. Ich hoffe, dass sich dieser Trend nicht fortsetzt und wieder mehr in Schwimmkurse investiert wird.

Matthias

Das ist in der Tat DIE Maßnahme und nicht Schilder oder Schwimmverbote, mal davon abgesehen, dass sich bei 30° da eh keiner dran hält.

Matthias75
13.09.2013, 14:19
Das ist in der Tat DIE Maßnahme und nicht Schilder oder Schwimmverbote, mal davon abgesehen, dass sich bei 30° da eh keiner dran hält.

Soweit ich das mitverfolgt habe, hat sich die DLRG auch gegen Badeverbote an dem Flüssen, insb. am Rhein ausgesprochen und sich für mehr Aufklärungsarbeit ausgesprochen.

Vor der zunehmenden Anzahl Nichtschwimmer wird auch schon seit Jahren im Zusammenhang mit den meist kostenbedingten Schließungen vieler Bäder gewarnt.

Matthias

tomerswayler
13.09.2013, 14:50
Was ich allerdings an den Zahlen dieses Jahres sehr bedenklich finde, ist der überdurchschnittliche Anstieg der Opfer unter 15 Jahren. Ich hoffe, dass sich dieser Trend nicht fortsetzt und wieder mehr in Schwimmkurse investiert wird.

Matthias

Ich finde nicht, dass man von einem Trend sprechen kann, wenn sich im Vergleich zum Vorjahr eine Verdopplung ergibt. Einen Vergleich mit den früheren Jahren kannst du unter

http://www.gbe-bund.de/ (Suche nach Ertrinken)

anstellen. Da erscheinen die 32 Toten unter 15 Jahren sofort in einem anderen Licht!

Matthias75
13.09.2013, 16:49
Ich finde nicht, dass man von einem Trend sprechen kann, wenn sich im Vergleich zum Vorjahr eine Verdopplung ergibt. Einen Vergleich mit den früheren Jahren kannst du unter

http://www.gbe-bund.de/ (Suche nach Ertrinken)

anstellen. Da erscheinen die 32 Toten unter 15 Jahren sofort in einem anderen Licht!

Ich kann dir jetzt nicht ganz folgen, welche der Statistiken, die mir auf den Suchbegriff ausgegeben werden, du meinst.

Ich berief mich darauf, dass laut der Statistik der DLRG die Ertrinkungszahlen im Vergleich zum Vorjahr um ca. 35% gestiegen sind, die der Jugendlichen und Kinder unter 15 Jahren sich aber fast verdoppelt hat, also um annähernd 100% gestiegen ist. Somit ist der prozentuale Anteil der Kinder an den Opfern im Vergleich mit dem Vorjahr gestiegen.

Darin sehe ich (leider) eine Bestätigung der Entwicklung, vor der die DLRG seit Jahren seit Jahren warnt, dass die Zahl der Nichtschwimmer bei Kindern zunimmt, weil z.B. durch Schließungen von Schwimmbädern eine flächendeckenden "Grundversorgung mit Schwimmkursen nicht mehr gewährleistet ist.

Matthias

Sunny777
24.09.2013, 17:51
Das ist wirklich furchtbar. Ich kann das auch immer gar nicht glauben, aber ich fürchte, dafür gibt es verschiedene Gründe:
- Überschätzung der eigenen Kräfte
- Wetterumschwung
- generelle Falscheinschätzung des Wetters
- Krämpfe
- Herzinfarkt
Also auf jeden Fall immer jemanden Bescheid geben, wann und wo man schwimmen geht!

tomerswayler
24.09.2013, 19:03
Ich kann dir jetzt nicht ganz folgen, welche der Statistiken, die mir auf den Suchbegriff ausgegeben werden, du meinst.

Sorry, hab deine Antwort damals übersehen. Ich mein das dritte Suchergebnis, das man bei der Suche nach "Ertrinken" auf http://www.gbe-bund.de finden kann. Die Beschreibung lautet "Sterbefälle durch Unfälle nach äußeren Ursachen und Unfallkategorien (ab 1998)" (Link) (http://www.gbe-bund.de/oowa921-install/servlet/oowa/aw92/dboowasys921.xwdevkit/xwd_init?gbe.isgbetol/xs_start_neu/&p_aid=3&p_aid=47285691&nummer=632&p_sprache=D&p_indsp=-&p_aid=76639747).

In der Tabelle zuerst auf alle Minus Zeichen klicken.
Dann zu "Tabelle verändern", die Altersgruppe auf "Unter 1 Jahr" bis hin zu "10-15 Jahre" setzen.
Dann Blattmerkmale aktualisieren klicken.
Noch weiter unten gibts dann die Möglichkeit "Interaktive Grafiken", dort auf Liniendiagramm klicken.

Dann sollte sich ein Diagramm zeigen, in dem die jeweilige Altersgruppe über die Jahre 98 bis 2011 dargestellt ist. Die Bezeichnung W65 bis 74 sollte die für uns interessante Zahl sein.

Ich hab die Zahlen mal rauskopiert und ein Gesamtdiagramm erstellt. Und da erscheinen die 32 Toten ganz einfach in nem anderen Licht, die Veränderung allein aufs Vorjahr bezogen liefert hier meiner Meinung nach ein übertriebendes Bild, denn da können Ausreisser in den Daten nach oben oder unten gewaltig reinspielen.

http://img33.imageshack.us/img33/2473/idnp.png

Matthias75
24.09.2013, 21:56
Sorry, hab deine Antwort damals übersehen. Ich mein das dritte Suchergebnis, das man bei der Suche nach "Ertrinken" auf http://www.gbe-bund.de finden kann. Die Beschreibung lautet "Sterbefälle durch Unfälle nach äußeren Ursachen und Unfallkategorien (ab 1998)" (Link) (http://www.gbe-bund.de/oowa921-install/servlet/oowa/aw92/dboowasys921.xwdevkit/xwd_init?gbe.isgbetol/xs_start_neu/&p_aid=3&p_aid=47285691&nummer=632&p_sprache=D&p_indsp=-&p_aid=76639747).
...

Danke für deine Antwort. Hatte ehrlich gesagt keine Lust mich durch alle Statistiken zu klicken. Die von der DLRG veröffentlichte Statistik (http://www.dlrg.de/fileadmin/user_upload/DLRG.de/Fuer-Mitglieder/Presse/statistik_ertrinken_2012/0-15_Jahre_2001-2012.pdf) der letzten 10 Jahre für die gleiche Altersgruppe zeigt die gleiche Tendenz, es sind aber scheinbar weniger Todesfälle erfasst.

Ich weiß, dass man über Statistiken vortrefflich streiten kann :Duell: . Ich denke aber, um die Zahlen zu vergleichen, ist es sinnvoll, die Zahlen einer Quelle zu vergleichen. Ich vermute mal, dass in der Statistik des Bundes für dieses Jahr auch mehr als die 32 Opfer aufgelistet sind. Nachprüfen können wir das vermutlich irgendwann 2014 oder 2015, wenn die Zahlen für 2013 veröffentlicht sind :Huhu: .

Daher sehe ich die von der DLRG für dieses Jahr veröffentlichten Zahlen im Verhältnis zur DLRG-Statistik der letzten Jahre.
Der Anstieg von 18 im gesamten letzten Jahr auf dieses Jahr 32 (und das Jahr ist noch nicht um :( ) ist zwar in absoluten Zahlen vielleicht nicht so hoch, bedeutet aber doch eine Verdoppelung der Opferzahlen.

Klar, ein Trend ist das nach einem Jahr nicht. Ich finde es nur bemerkenswert, dass der Anstieg in dieser Altersgruppe wesentlich stärker ist als in den anderen Altersgruppen. Und wie ich schon schrieb: Ich hoffe stark, dass diese Zahlen ein einmaliger Ausreißer waren und sich die positive Tendenz der letzten Jahre fortsetzt.

Matthias

lyra82
09.07.2014, 08:46
Bei uns ist am Montag (schwül) einer direkt nach dem Laufen in den See gegangen.
Den haben sie bisher nicht wiedergefunden.
Nur seine Sachen lagen noch am Ufer.

Matthias75
17.07.2014, 11:15
Mal wieder eine aktuelle Pressemeldung zum Thema:

DLRG rettet 16 Menschen vor dem Ertrinken (http://www.dlrg.de/sport/aktuelles/meldung-im-detail/neuigkeit/246.html)

Ich denke, die Ursachen für die Notsituationen sind nach dem Lesen des Artikel klar. Ich denke mal, dass bei den jeweiligen Strömungsverhältnissen ein absolutes Badeverbot (rote Flagge) durch die jeweiligen DLRG-Wache angezeigt wurde, das jeweils missachtet wurde. die Schwimmer haben sich entweder vorher nicht informiert, waren unvorsichtig oder haben sich einfach überschätzt.

Anderseits gut zu sehen, dass die Kollegen an der Küste ihren Job gut machen und dass man an bewachten Stränden durchaus sicher baden und schwimmen kann.:Blumen:

Matthias

Estampie
28.08.2023, 11:53
Unfälle sind trotzdem passiert, waren aber allermeistens auf Leichtsinn (z.B. Schwimmen während Gewitter, .

weil es nicht so ganz Trainingsbezogen ist, sondern eher Allgemeinbildung, mich aber trotzdem grade umtreibt hole ich diesen uralten Thread mal hoch.

Gewitter haben wir derzeit qusi jeden Tag. Und das man auf jeden Fall bei Gewitter aus dem Wasser bleibt (wenn möglich(*)) ist auch klar. Wir haben gelernt: Wasser leitet elektrischen Strom, um einen Blitzeinschlag entsteht ein mächtiges Spannungsgefälle und so weiter. Mir geht es jetzt mal nur um die Elektrik, nicht Böen(*), Wellen etc.

Die Frage die mir in den Sinn kam: Was machen die Fische eigentlich bei Gewitter?
Ein Zander, Hecht oder Wels ist locker lang genug für eine gut "Schrittspannung", "Körperspannung"....?
Gibt es eine nennenswerte Anzahl an toten Fischen nach Gewittern? Kennt sich einer damit aus?

Grüße,
Thomas

(*) Bei einer Runde auf dem Steinhuder Meer vor ein paar Jahren sind wir mit einer kleinen Gruppe Seekajaker durch schlampige Planung (anders kann man es nicht nennen) mitten auf dem Meer von einer sehr heftigen Gewitterzelle überrascht worden. Das zählt sehr deutlich zu den Erlebnissen die ich nicht nochmal brauche. Böen in Sturmstärke, Grundsee aus allen Richtungen und Blitzeinschläge mit irrem Krach. Über Wasser trägt es Schall bekanntlich sehr gut. Die Hälfte der Leute gekenntert, die andern klatschnass. Holla! :Gruebeln:

dr_big
28.08.2023, 11:58
https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/wie-gefaehrlich-sind-blitze-fuer-fische-und-wassertiere-100.html

spanky2.0
28.08.2023, 12:04
Gibt es eine nennenswerte Anzahl an toten Fischen nach Gewittern? Kennt sich einer damit aus?


Nein, ich kenne mich nicht wirklich gut aus damit. Aber ich glaube es kommt nicht so häufig vor - das hätte man wohl schon mal mitbekommen. Wenn man kurz im Internet stöbert, ist die Wahrscheinlichkeit auch nur dann gegeben, wenn die Fische sehr nah an der Wasseroberfläche schwimmen würden. Je weiter/tiefer sie von der Oberfläche entfernt sind, desto unwahrscheinlicher.

Als ich gesehen habe, dass jemand was zu diesem Thema schreibt, dachte ich schon, dass die Häufung von Schwimmtoten in den Wettkämpfen der letzten Tage/Wochen hier thematisiert würde. 2 Tote Schwimmer beim Ironman Irland, eine Tote bei der IM 70.3 WM am Samstag und eine tote Schwimmerin beim Fuschlseecrossing dieses WE in Österreich.

Estampie
28.08.2023, 12:08
Danke!

Das klingt plausibel. :Blumen:

Gruß,
Thomas

Matthias75
28.08.2023, 12:10
weil es nicht so ganz Trainingsbezogen ist, sondern eher Allgemeinbildung, mich aber trotzdem grade umtreibt hole ich diesen uralten Thread mal hoch.

Gewitter haben wir derzeit qusi jeden Tag. Und das man auf jeden Fall bei Gewitter aus dem Wasser bleibt (wenn möglich(*)) ist auch klar. Wir haben gelernt: Wasser leitet elektrischen Strom, um einen Blitzeinschlag entsteht ein mächtiges Spannungsgefälle und so weiter. Mir geht es jetzt mal nur um die Elektrik, nicht Böen(*), Wellen etc.

Die Frage die mir in den Sinn kam: Was machen die Fische eigentlich bei Gewitter?
Ein Zander, Hecht oder Wels ist locker lang genug für eine gut "Schrittspannung", "Körperspannung"....?
Gibt es eine nennenswerte Anzahl an toten Fischen nach Gewittern? Kennt sich einer damit aus?

Grüße,
Thomas

Die Gefahr geht für Wassersportler nach meinem Verständnis nicht von der Elektrizität im Wasser aus, sondern davon, dass der Wassersportler, wenn er sich nicht gerade unter Wasser befindet, die höchste Erhebung in der Umgebung darstellt und sich somit als Blitzableiter empfiehlt.

M.

Estampie
28.08.2023, 12:19
Die Gefahr geht für Wassersportler nach meinem Verständnis nicht von der Elektrizität im Wasser aus, sondern davon, dass der Wassersportler, wenn er sich nicht gerade unter Wasser befindet, die höchste Erhebung in der Umgebung darstellt und sich somit als Blitzableiter empfiehlt.

M.

Ja, so scheint es. Der "Spannungstrichter" (so haben wir das mal gelernt früher) scheint im Wasser nicht eine sehr große Rolle zu spielen da das Wasser sehr gut leitet. Eine Jolle mit 5m Alumast ist also wohl noch deutlich schlechter scheint mir.

@Spanky: ja, und auch ausserhalb der Triathlonwelt ist es erscheckend aktuell und auch schlimm wie viele Menschen derzeit ertrinken. Die Gründe sind vielfältig, das es nicht immer daran liegt dass viele nicht schwimmen können sehen wir an den traurigen Fällen bei den Wettkämpfen. Aber darauf wollte ich nicht hinaus.....:Huhu: