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Vollständige Version anzeigen : Trainingstempo 200er-Intervalle auf der Bahn - bin zu schnell


Dieda
12.11.2013, 19:41
Ich orientiere mich beim Berechnen meiner Trainingtempi nach HM-Zeiten. Da bin ich aber in der Lage, 10x 200m gleichmäßig schneller zu laufen (ca. 3:12 statt 3:45 min/km). Danach gehe ich 100m, dann 100m Trab, dann wieder Tempo.
Da das erst der Einstieg ist in den Versuch einer vernünftigen GA-Trainingsstruktur, bin ich mir gerade hier unsicher. Will paar Wochen bei den kurzen Intervallen einmal wöchentlich bleiben, auf 20x steigern.
Ich tendiere bei der kurzen Strecke eigentlich zu Vollgas.
Soll ich also laufen, was ich kann oder was ich soll?

:Huhu:

phonofreund
12.11.2013, 19:58
Ich orientiere mich beim Berechnen meiner Trainingtempi nach HM-Zeiten. Da bin ich aber in der Lage, 10x 200m gleichmäßig schneller zu laufen (ca. 3:12 statt 3:45 min/km). Danach gehe ich 100m, dann 100m Trab, dann wieder Tempo.
Da das erst der Einstieg ist in den Versuch einer vernünftigen GA-Trainingsstruktur, bin ich mir gerade hier unsicher. Will paar Wochen bei den kurzen Intervallen einmal wöchentlich bleiben, auf 20x steigern.
Ich tendiere bei der kurzen Strecke eigentlich zu Vollgas.
Soll ich also laufen, was ich kann oder was ich soll?

:Huhu:
Vollgas, was willst du denn sonst bei dieser Distanz laufen?

Teuto Boy
12.11.2013, 19:59
Bei so kurzen Intervallen würd ich sagen, so schnell du kannst.

Neben der Geschwindigkeit kannst du ja auch am Parameter Pausenlänge stellen wenn es zu leicht geht.

Dieda
12.11.2013, 20:07
Bei so kurzen Intervallen würd ich sagen, so schnell du kannst.

Neben der Geschwindigkeit kannst du ja auch am Parameter Pausenlänge stellen wenn es zu leicht geht.

könnte ja sein, das sich die einschlägigen "Empfehlungen" auf einen vertretbaren Hintergrund stützen :Lachen2:

Pausenlänge - Was ist die Empfehlung? 2min? (die habe ich definitiv überschritten - wobei es nicht zu leicht ging, ist ja auch erst Saisonstart)

krito
12.11.2013, 20:10
Die Frage ist halt, was du mit deinen 200er erreichen möchtest?

Eigentlich gibt es 2 Möglichkeiten die Intervalle zu laufen. Entweder die ganz normale (intensive) Intervallmethode, wo du die aerobe und anaerobe Kapazität trainierst. Typisches Beispiel: 10x200m submaximal mit 100m Trabpause.

Zweite Möglichkeit wäre die Wiederholungsmethode. Hier trainierst du hauptsächlich die Säuretoleranz, die Koordination unter Ermüdung und beanspruchst schon stark deine FT-Fasern. Typisches Beispiel hierfür wäre dann 6x200m maximales Tempo mit vollständiger Pause (mehrere Minuten)

Jetzt in den Winter würde eigentlich die Wiederholungsmethode passen. Je näher zu den Wettkämpfen desto mehr wieder Richtung Intervallmethode, wo du dein Wettkampftempo (und schneller) läufst :)

runningElsch
12.11.2013, 20:53
Wir machen beim Training 2x (5x200m) dann 2x4x300 bzw 2x5x400

60s Pause bei 200m 90s bei 300/400m jeweils im block dann 3/4min Pause und dann den 2. Block.

Das ganze bei 120% der geplanten 10km Zielpace

Gibt im Sommer / Herbst auch gerne abwechselnd 120/130%

niksfiadi
12.11.2013, 21:01
Ich hab die auch mal gemacht und zwar:

2x(5-8)x200m in 30-35 Sekunden mit Abgang 1min.

Das war definitiv sauhart. Eher zu hart, weil recht oft hab ich das nicht durchgedrückt. :Lachanfall:

Nik

NBer
12.11.2013, 21:05
mein tipp wäre so schnell du kannst.....unter der voraussetzung, dass auch die letzten genauso schnell sind wie die ersten. sprich gleichmäßigkeit geht vor 1 mal bestzeit und danach sukzessive langsamer werden. und das bedeutet, dass man die ersten eben nicht voll, sondern "nur" kontrolliert schnell läuft.

Dieda
12.11.2013, 21:17
OK, danke Euch. Da lag ich ja richtig.
Ist echt als Anpassung gedacht, mit zunehmendem Alter fallen die spritzigen Sachen schwer, ich will daran arbeiten.
Also ist das zwischendurch vollständige Ausruhen wohl die ersten Wochen die geeignete Variante und später die verkürzte Pause, wenn das Tempo langsam kommt (hoffentlich!!!!!:dresche ), später Pyramiden und dann Intervalle verlängern.
KAMPF DEM VERFALL!! :Cheese:
Wir haben November und bis es ernst wird, ist es noch lang.

:Huhu:

Teuto Boy
13.11.2013, 09:21
Du verfällst wenigstens auf hohem Niveau ;)

Superpimpf
13.11.2013, 09:33
2x(5-8)x200m in 30-35 Sekunden mit Abgang 1min.

Die Spanne find ich etwas ... naja ... grob :Lachen2:

Carlos85
13.11.2013, 09:36
Meine Faustformel für 200er: 10km Zeit in Sekunden (also z.B. 10km in 40 Minuten = 200m in 40 Sekunden), abzüglich 2-3 Sekunden.

Das kommt "Vollgas" meistens recht nahe :)

lifty
13.11.2013, 09:36
Aus Arne's Kraichgau Beitrag von der Hauptseite, Prep-Phase:

200er: 10x 200m submaximaler Sprint, Pause 1min gehen. Davor mindestens 15min einlaufen, danach 10min Steigerungsläufe und Lauftechnikübungen. Alle Wiederholungen gleichen Tempo – wer’s nicht schafft, muss vorsichtiger anfangen.

Necon
13.11.2013, 10:16
Meine Faustformel für 200er: 10km Zeit in Sekunden (also z.B. 10km in 40 Minuten = 200m in 40 Sekunden), abzüglich 2-3 Sekunden.

Das kommt "Vollgas" meistens recht nahe :)

He und warum lässt du mich dann schneller Laufen? :dresche

aecids
13.11.2013, 10:19
Ich möchte hier mal zwei Fragen in den Raum werfen, welche mir leider immer wieder durch ihre Nichtbeachtung auffallen:

Was möchte ich mit dieser Trainingseinheit erreichen?
Warum genau diese Einheit zu diesem Zeitpunkt?

Viel zu selten denken - allgemein gesprochen - Athleten darüber nach, wozu sie genau das machen, was sie eigentlich machen und warum genau zu diesem Zeitpunkt.

Hier im Thema ist genau dieses "Nicht-Hinterfragen" die zentrale Baustelle. Es wird darüber diskutiert, ob man denn nicht lieber Vollgas laufen sollte, denn 200 Meter seien ja so kurz. Es wird eine aus dem Kontext gerissene Trainingseinheit von Arne zitiert, es wird von "Spritzigkeit" geredet. - Es wird aber NICHT erwähnt, warum man glaubt, dass genau die Einheit im aktuellen Trainingszeitraum eine Berechtigung hat und wozu sie wirklich taugt oder auch nicht.

Warum also "10x 200 m mit 100 m Geh- & 100 m Trabpause"?
Warum jetzt im November?

Macht euch Gedanken darüber. Zu konkreten Fragen nehme ich dann auch gern Stellung.

An dieser Stelle sei nur gesagt: 38,4 Sekunden für 200 m ist NICHT schnell. …und mit 200-Meter-Wiederholungen trainiert man auch NICHT seine Grundschnelligkeit.

Carlos85
13.11.2013, 10:25
Man muss ja nicht unbedingt immer eine Wissenschaft aus seinem Training machen, oder?

An dieser Stelle sei nur gesagt: 38,4 Sekunden für 200 m ist NICHT schnell. …

Äh, gilt das jetzt grundsätzlich für jeden oder nur für dich? Für jemanden der 45min auf 10km läuft ist das wohl schon ziemlich am Limit oder gar nicht machbar.

aecids
13.11.2013, 10:37
Man muss ja nicht unbedingt immer eine Wissenschaft aus seinem Training machen, oder?

Das ist keine Wissenschaft, sondern DIE absolute Basisfrage, die man zu jeder seiner Trainingseinheit beantworten können sollte. …zumindest dann, wenn man den Sport mit Leistungsambitionen betreibt. Wer nur Spaß an der Bewegung hat und aufgrund dieser Motivation Sport treibt, dem kann selbst diese letzte, sonst notwendige Frage egal sein.

Äh, gilt das jetzt grundsätzlich für jeden oder nur für dich? Für jemanden der 45min auf 10km läuft ist das wohl schon ziemlich am Limit oder gar nicht machbar.

Das gilt für wohl so ziemlich jeden hier im Forum. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Wenn es wirklich um Schnelligkeit geht, läuft jeder 60 oder 100 Meter mit einem höherem Tempo als 200 m.
Ob 38,4 Sekunden in dieser Einheit schnell oder langsam sind, ist wiederum sehr individuell zu bewerten. Weiterhin lässt sich schlecht von der 10-Kilometer-Zeit auf das für diese spezifische Einheit nötige anaerobe und motorische Potential schließen. Hier gibt es mitunter gewaltige Unterschiede zwischen verschiedenen Sportlern - auch wenn alle 45 Minuten als Bestmarke auf 10 Kilometer stehen haben.

runningElsch
13.11.2013, 10:37
Man muss ja nicht unbedingt immer eine Wissenschaft aus seinem Training machen, oder?



Äh, gilt das jetzt grundsätzlich für jeden oder nur für dich? Für jemanden der 45min auf 10km läuft ist das wohl schon ziemlich am Limit oder gar nicht machbar.

Häää ?

Vielleicht fehlt mir ja Übung (Hab ja erst vor kurzem (April) mit Laufen begonnen und mach das nur so lala aber 10km unter 0:45 kann ich nicht. Die 200m in unter 35s aber schon.. auch 10mal hintereinander bei 90s Pause

Carlos85
13.11.2013, 10:43
Dann wirst du sicherlich bald deutlich schneller als 45min rennen.

Ich ging jetzt mal von jemandem aus, der schon etwas länger läuft. Bei "Frischlingen" sieht das vielleicht noch anders aus.

aecids
13.11.2013, 10:55
Dann wirst du sicherlich bald deutlich schneller als 45min rennen.

Ich ging jetzt mal von jemandem aus, der schon etwas länger läuft. Bei "Frischlingen" sieht das vielleicht noch anders aus.

Ich kann dir problemlos ein Gegenbeispiel aus dem privaten Umfeld geben:

M, 46, läuft seit seiner späten Jugend, aktuelles Leistungsvermögen über 10 km: ca. 40 Minuten, …über 800 m: 2:09 min, …über 400 m: 55 sec, …über 200 m: 25 sec

Anaerobe und motorische Fähigkeiten sind hier ganz klar abweichend von der Norm. Genauso gibt es aber auch sicher Abweichungen in die andere Richtung (z.B. 45 min über 10 km und 36 Sekunden über 200 m). Daher: "Hier gibt es mitunter gewaltige Unterschiede zwischen verschiedenen Sportlern."

PS: Es ging mir aber nicht darum, die 200-Meter-Zeiten von verschiedenen Sportlern zu vergleichen, sondern darum, herauszustellen, dass 10x 200 Meter noch nichts mit Schnelligkeit zu tun haben bzw. mit dem Training von Schnelligkeit.

Superpimpf
13.11.2013, 10:59
Ich kann dir problemlos ein Gegenbeispiel aus dem privaten Umfeld geben:


Wir sollten aber nicht die Bestzeit über die jeweilige Strecke mit dem Tempo von 10 x die Strecke als Intervalle durchmischen.

aecids
13.11.2013, 11:03
Wir sollten aber nicht die Bestzeit über die jeweilige Strecke mit dem Tempo von 10 x die Strecke als Intervalle durchmischen.

Anaerobe und motorische Fähigkeiten sind hier ganz klar abweichend von der Norm.

…und das schlägt auch auf die 10x 200 m durch.

Der wesentliche Punkt meiner ursprünglichen Argumentation steht aber noch einmal im "PS".

Reifenplatzer
13.11.2013, 11:09
Ich kann dir problemlos ein Gegenbeispiel aus dem privaten Umfeld geben:

M, 46, läuft seit seiner späten Jugend, aktuelles Leistungsvermögen über 10 km: ca. 40 Minuten, …über 800 m: 2:09 min, …über 400 m: 55 sec, …über 200 m: 25 sec

Anaerobe und motorische Fähigkeiten sind hier ganz klar abweichend von der Norm. Genauso gibt es aber auch sicher Abweichungen in die andere Richtung (z.B. 45 min über 10 km und 36 Sekunden über 200 m). Daher: "Hier gibt es mitunter gewaltige Unterschiede zwischen verschiedenen Sportlern."

PS: Es ging mir aber nicht darum, die 200-Meter-Zeiten von verschiedenen Sportlern zu vergleichen, sondern darum, herauszustellen, dass 10x 200 Meter noch nichts mit Schnelligkeit zu tun haben bzw. mit dem Training von Schnelligkeit.

Training soll doch auch Spaß machen ;) und nicht immer eine Wissenschaft sen.

Zu deinem Beispiel obe, die Zeiten kann der Herr auch 10 x mit einer Minute Gehtpause (200er) laufen?

Carlos85
13.11.2013, 11:16
Dieda ist Langdistanzlerin. Der Vergleich mit einem Sprinter (für mich ist dein Beispiel ein Sprinter) hinkt da ja schon ein wenig :)

Für einen Langdistanzler find ich, haben 200m schon was mit Schnelligkeit zu tun. Für einen 100m Läufer sicherlich nicht...

aims
13.11.2013, 12:44
Quelle: http://home.trainingpeaks.com/articles/running/pace-zone-index-details.aspx (Dank an Nik)

Pace Zone 10: Speed

Speed Pace corresponds to roughly 1-mile race pace on the low end and a full sprint on the high end. Middle distance runners benefit from a small amount of sprint training, but distance runners need never run 100 percent full-tilt in training and can stay close to the low end of Speed Pace. Heart rate and VO2max measurements have little relevance to Speed Pace because workouts in this pace zone take the form of short intervals throughout which heart rate and oxygen consumption climb. The initial perceived effort level at Speed Pace is between 9 and 10. Training at this intensity level increases VO2max, improves running form, and develops fast-twitch muscle characteristics (i.e. speed and power).