Vollständige Version anzeigen : Streckenvermessung: eure Erfahrungen
maksibec
09.05.2014, 22:10
Griaß eich,
bin über diesen älteren Beitrag auf der Wien Maraton-Webseite (http://www.vienna-marathon.com/?newsDetail=1285&newsType=NEWS&url=news#.To36qp6FuOw.twitter) gestoßen, in dem sich der Schreiber/die Schreiberin ein wenig korinthenkackerisch darüber auslässt, dass im Triathlon manche Strecken ja lt. Regelwerk bis zu 10% abweichen dürfen und dass daher so mancher Marathon-Rekord aus einem Triathlon nicht ernst genommen werden dürfe. Dürfte uns allen bekannt und klar sein, ist mir persönlich völlig blunzn und Marinos Leistung schmälern auch eine seit Jahren notorisch zu kurze Schwimm- und Laufstrecke in Klagenfurt nicht. Und es ist ja auch nicht so, dass sich Läufer fürchten müssen, in den Bestzeit-Listen künftig Triathlon-Zeiten vorne zu finden. Fürchten müssen die ja nur, dass wir trotzdem die Härteren sind :cool:
In dem Artikel geht es dann weiter mit der Anpreisung von AIMS-Vermessungen und das Ganze kommt ein wenig so rüber, als würden *alle* Straßenläufe sehr ordentlich vermessen werden, allerpenibelst auf den Zentimeter genau. Jetzt wäre ich mir selbst da aber gar nicht so sicher, wenn ich so auf meine Zeiten bei div. Laufwettkämpfen anschaue. Da kommt mir so manche Strecke schon manchmal zu kurz vor. Was sind denn da eure Erfahrungen? Vor allem jene der Erfahreneren? :Blumen:
Bin gespannt!
Hans Dampf
10.05.2014, 07:11
Zum Thema Vermessung von Marathonstrecken passt dieser ältere Artikel: http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/sport/frankfurt-die-vermessung-der-marathonwelt-1855826.html
maksibec
10.05.2014, 07:54
Danke, sehr aufschlussreich! Meine Vermutung: bei vielen kleineren Veranstaltungen wird die Strecke per handelsüblichem Fahrradtacho hoffentlich mehrmals und hoffentlich ohne GPS abgefahren.
.....Meine Vermutung: bei vielen kleineren Veranstaltungen wird die Strecke per handelsüblichem Fahrradtacho hoffentlich mehrmals und hoffentlich ohne GPS abgefahren.
natürlich ist das meistens so. manchmal sogar nur geschätzt.
wichtig ist halt, das nur AIMS zertifizierte wettkämpfe bestenlistenfähig sind.
maksibec
10.05.2014, 08:44
wichtig ist halt, das nur AIMS zertifizierte wettkämpfe bestenlistenfähig sind.
Genau. Und AIMS-zertifiziert sind nur sehr wenige Wettkämpfe, richtig?
Ach, und gibt es jemandem, der die Zertifizierung offiziell im Triathlon übernimmt? Oder machen das dort Challenge, ITU, WTC usw. jeweils selbst?
Meine Vermutung: bei vielen kleineren Veranstaltungen wird die Strecke per handelsüblichem Fahrradtacho hoffentlich mehrmals und hoffentlich ohne GPS abgefahren.
Ich war ursprünglich im LV Rheinland aktiv (auch in der Organisation eines Laufes). Dort kann man z.B. nachlesen, welche Strecken im Verbandsgebiet amtlich vermessen sind:
http://www.lvrheinland.de/breitensport/volkslauf/streckenvermessung/strecken-im-rheinland.html
Wenn eine Strecke amtlich vermessen ist, dann sollte auch die Streckenlänge stimmen.
Stefan
Danke, sehr aufschlussreich! Meine Vermutung: bei vielen kleineren Veranstaltungen wird die Strecke per handelsüblichem Fahrradtacho hoffentlich mehrmals und hoffentlich ohne GPS abgefahren.
Spricht ja auch nichts gegen Fahrradtachos. Wenn der Raddurchmesser richtig eingestellt ist, sollte das sehr genau sein. Wenn nicht, dann hilft leider auch mehrfaches Abfahren nichts ;) (im Gegensatz zum GPS, wo irgendwann im Mittel die richtige Länge rauskommen sollte).
maksibec
10.05.2014, 10:45
Spricht ja auch nichts gegen Fahrradtachos. Wenn der Raddurchmesser richtig eingestellt ist, sollte das sehr genau sein. Wenn nicht, dann hilft leider auch mehrfaches Abfahren nichts ;) (im Gegensatz zum GPS, wo irgendwann im Mittel die richtige Länge rauskommen sollte).
Stimmt, aber den Raddurchmesser genau einzustellen, ist gar nicht so einfach (wenn man es *sehr* genau machen möchte). Da müsste man vor jedem Abfahren mit aktuellem Luftdruck neu den Radumfang berechnen und dann einstellen. Oder?
Auf meinen Haus-Laufstrecken ist mein Forerunner bis heute nicht annähernd im Mittel auf die richtige Länge gekommen (wobei ein Teil der Routen durch Häuserschluchten führt, das ist natürlich schwierig). Meiner Erfahrung nach misst GPS tendenziell immer zu wenig, in freiem Gelände ohne allzu viel Höhenmeter am genauesten.
Megalodon
10.05.2014, 11:15
Nachdem ich schon nach erst 12min aus dem Wasser gekommen bin, bei einer damaligen Schwimleistung von 8:40-8:50min, sowie mir mein FR schon alles mögliche von 4-6km angezeigt hat, weiß ich, dass gerade bei kleinen regionalen Wettkämpfen die Streckenlänge PIxDaumen sind und ungewöhnliche Zeiten nicht auf die Tagesform zurückgehen, sondern in der Regel auf die Streckenlängen.
Beispiel Bad Tölz: Wer glaubt denn, dass die Schwimmzeiten der vergangenen Jahre auf 1500m geschwommen wurden ??
Griaß eich,
bin über diesen älteren Beitrag auf der Wien Maraton-Webseite (http://www.vienna-marathon.com/?newsDetail=1285&newsType=NEWS&url=news#.To36qp6FuOw.twitter) gestoßen, in dem sich der Schreiber/die Schreiberin ein wenig korinthenkackerisch darüber auslässt, dass im Triathlon manche Strecken ja lt. Regelwerk bis zu 10% abweichen dürfen und dass daher so mancher Marathon-Rekord aus einem Triathlon nicht ernst genommen werden dürfe. Dürfte uns allen bekannt und klar sein, ist mir persönlich völlig blunzn und Marinos Leistung schmälern auch eine seit Jahren notorisch zu kurze Schwimm- und Laufstrecke in Klagenfurt nicht. Und es ist ja auch nicht so, dass sich Läufer fürchten müssen, in den Bestzeit-Listen künftig Triathlon-Zeiten vorne zu finden. Fürchten müssen die ja nur, dass wir trotzdem die Härteren sind :cool:
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Also mich irritieren falsche Streckenangaben.
Mit interessiert schon, wie schnell ich und andere waren.
Und die Außendarstellung des Triathlons ist auch schlecht,
geschätzte Streckenlängen erinnern an das letzte Jahrtausend.
Beste Grüße
Steffen
Also mich irritieren falsche Streckenangaben.
Mit interessiert schon, wie schnell ich und andere waren.....
den vergleich zu den anderen teilnehmern hast du immer. das einzige, was nicht geht, ist der vergleich mit anderen rennen. finde ich persönlich aber nicht schlimm, da äußere faktoren wie streckenprofil, kurven, wind usw sowieso nie gleich und vergleichbar sind. insofern würden auch genau gleiche strecken nicht viel weiterhelfen.
Spricht ja auch nichts gegen Fahrradtachos. Wenn der Raddurchmesser richtig eingestellt ist, sollte das sehr genau sein. Wenn nicht, dann hilft leider auch mehrfaches Abfahren nichts ;) (im Gegensatz zum GPS, wo irgendwann im Mittel die richtige Länge rauskommen sollte).
Es gibt aber auch jede Menge Veranstalter, die zwar richtig messen z.b 9,8km die Strecke dann aber weil es sich schöner anhört auf 10km aufrunden (gerade bei kleineren Wald- und Wiesenläufen).
Da könnte ich mich auch jedes Mal ärgern. Ich habe nun wirklich kein Problem bei nem Lauf mitzumachen der nur 9,8km hat anstatt 10, wenn die halt richtig angegeben sind.
Galaxy_I
14.05.2014, 13:20
Es gibt aber auch jede Menge Veranstalter, die zwar richtig messen z.b 9,8km die Strecke dann aber weil es sich schöner anhört auf 10km aufrunden (gerade bei kleineren Wald- und Wiesenläufen).
Da könnte ich mich auch jedes Mal ärgern. Ich habe nun wirklich kein Problem bei nem Lauf mitzumachen der nur 9,8km hat anstatt 10, wenn die halt richtig angegeben sind.
Bei den meisten Volksläufen, bei denen ich bisher gestartet bin, war in der Ausschreibung auch bei "Dorfläufen" die offizielle Vermessung und damit die Bestenlistenfähigkeit aufgeführt. Was als offizielle Vermessung zählt, weiß ich nicht, gehe aber davon aus, dass der Leichtathletik, bei der ja Rekorde jeder Art und damit exakte Messungen eine immense Rolle spielen, an einer unantastbaren Messung gelegen ist.
Bei Triathlons ist es ja meistens so, dass örtliche Begebenheiten die Streckenlängen bestimmen, insbesondere kann ich die Wechselzonen nicht beliebig verlegen und damit kommen halt ungerade Werte zustande.
Ist aus meiner Sicht aber völlig ok, allein schon die Frage, wie ich mit den Laufmetern in den Wechselzonen umgehe, die ja teilweise auch nicht zu vernachlässigen sind, findet kaum eine klare Antwort.
Das Resultat sind krumme Strecken und das Veranstalter z.B. beim Fulda-Triathlon lieber 1,5 - 38 - 10 anstelle 1,5 - 37,3 - 9,5 schreib,t finde ich schon nachvollziehbar. Die meisten haben doch ohnehin ihr Gadget am Arm/Rad und können individuell für sich auswerten. (auch wenn diese natürlich nicht beliebig genau sind)
Matthias75
14.05.2014, 14:21
Stimmt, aber den Raddurchmesser genau einzustellen, ist gar nicht so einfach (wenn man es *sehr* genau machen möchte). Da müsste man vor jedem Abfahren mit aktuellem Luftdruck neu den Radumfang berechnen und dann einstellen. Oder?
Ich denke, Fehler beim Messen des Radumfangs fallen weniger ins Gewicht als man glaub. Der Umfang eines Rennradreifens ist ca. 2100mm. Wenn man sich um 2cm vermisst, was, wie ich finde, sehr viel wäre, wäre das ein Messfehler von ca. 1%. Die Streckenmessung würde also auch um 1% abweichen. Bei einem km wären das 10m, auf 10km 100m. Gut, ist schon nicht wenig. Aber in der Regel lässt sich der Laufradumfang ja wesentlich genauer messen. Ich denke mal, dass man sich maximal um 1cm vermisst, der Fehler also unter 0,5% liegt.
Matthias
.....Was als offizielle Vermessung zählt, weiß ich nicht, gehe aber davon aus, dass derLeichtathletik, bei der ja Rekorde jeder Art und damit exakte Messungen eine immense Rolle spielen, an einer unantastbaren Messung gelegen ist.......
vor allem kommt es auf dem messenden an. es gibt bei der leichtathetik richtige kurse, an denen man teilnehmen muss, um als offizieller streckenvermesser tätig sein zu können. dort lernt man genau, womit man wie messen muss, wie geeicht werden muss usw........
Ich denke, Fehler beim Messen des Radumfangs fallen weniger ins Gewicht als man glaub. Der Umfang eines Rennradreifens ist ca. 2100mm......
dann hast du aber schon nicht bedacht, dass der umfang abnimmt, wenn du auf dem rad sitzt und dadurch der reifen zusammengepresst wird. da gehts schon los. weit gravierender ist, dass man, wenn man mit fahrrad misst, absolut exakt geradeaus rollern müsste...bekommt kein mensch hin. ein radpprofi sagte mal, das man nur durch rumeiern auf einer 40km strecke bis zu 1km zuviel fahren kann.
Matthias75
14.05.2014, 15:05
dann hast du aber schon nicht bedacht, dass der umfang abnimmt, wenn du auf dem rad sitzt und dadurch der reifen zusammengepresst wird. da gehts schon los. weit gravierender ist, dass man, wenn man mit fahrrad misst, absolut exakt geradeaus rollern müsste...bekommt kein mensch hin. ein radpprofi sagte mal, das man nur durch rumeiern auf einer 40km strecke bis zu 1km zuviel fahren kann.
Ich nehme mal nicht an, dass dein Gewicht so stark schwankt, dass der einmal gemessene Radumfang - mit Pilot drauf - so stark schwankt ;) . Ich wollte damit sagen: Wenn du einmal richtig misst, also Messpunkt Markieren, draufsetzten, idealerweise mehrere Reifenumdrehungen abrollen, bis Messpunkt wieder unten ist, Strecke messen, ist es schwierig, sich derart zu vermessen, das der Radumfang vollkommen falsch ist. Dass nachher natürlich Messfehler durch Rumeiern etc. reinkommen können, ist klar. Mein Beitrag bezog sich nur auf das Problem der Reifenumfangsmessung.
Matthias
Ich organisiere selbst ein Langstreckenschwimmen und die Bojensetzung ist nicht gerade einfach, zumal wir zwei Runden schwimmen. Wir haben das per Google ausgemessen, entsprechende Landmarken anvisiert, z.T. auch noch Pflöcke gestetzt. Aber ganz korrekt wird das nie sein.
Extrem war es einmal beim Abschluß des Thüringen-Cups Freiwasserschwimmen wo wir statt 5 x 1000 m geschätzte 5 x 1100 m geschwommen sind. Zeiten kannst Du da vergessen. Spaß macht so was aber trotzdem.
Was mich immer etwas nervt, sind Leute die mit Bestzeiten prahlen aber eigentlich nicht die volle Strecke absolviert haben, weil sich der Ausrichter vermessen hat. Meine eigene Marathonbestzeit ist deshalb ebenfalls fragwürdig (Rundenlauf unter Tage). Und beim Ötztaler zum Beispiel kam ich auch nur auf etwas über 5000 HM und nicht auf 5500 wie der Veranstalter angibt. Dafür ist ein 400er Brevet auch nur mindestens 400 km lang und kann auch mal über 420 km gehen...
(...) Was mich immer etwas nervt, sind Leute die mit Bestzeiten prahlen (...)
In meinem alten Verein wird heute noch eine Bestenliste (die heißt auch dort so) online geführt mit Vereinsteilnehmern auf Langdistanzwettkämpfen und deren Finisherzeiten. Die Langdistanzliste wird tatsächlich als Sportlerranking der Finsherzeiten geführt, also schnellste Finisherzeit = Platz 1.
Meine Argument, dass selbst schon bei EINEM Wettkampf (z.B. IM Frankfurt) die Streckenlängen von Jahr zu Jahr variieren können und Wettkampfzeiten auch schon allein durch äußere Einflüsse (z.B. Wetter) nicht vergleichbar sind, viel auf wenig Verständnis.
In der Liste werden also munter die Finisherzeiten von Roth, Lanzerote und anderen Wettkämpfen unabhängig von Streckenprofil, Bedingungen und tatsächlichen Wettkampflängen miteinander verglichen. Wer's braucht ...
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