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Vollständige Version anzeigen : Erfahrungen mit/bei Bandscheiben Protrusion?


Ironkaya
11.06.2014, 11:39
Hallo Zusammen,

ich weis, das Thema ist hoch individuell, eure Erfahrungen interessieren mich aber trotzdem.

Habe nach dem MRT vergangene Woche, nun gestern die Diagnose bekommen. Es geht um die unterste Bandscheibe. Habe im Alltag keine schmerzen und auch unter Belastung nicht wirklich. Hatte im März das Gefühl gehabt, in der Form meines Lebens zu sein, dann ging es mit Schmerzen an der LWS los. Seitdem mehr oder weniger "trainiert" die Saison ist hinüber.

Mein Orthopäde selbst Ex-Triathlet meinte, dass das nicht einschränkt wenn ich ein paar Sachen beachte:

-Wenig Tria Rad
-Sitzposition ändern
-Wenig Brustschwimmen
-Viel Krafttraining und noch mehr auf den Körper hören.

Ist radfahren allgemein nicht so gut bei der Diagnose? Macht Laufen/Marathonlaufen mehr Sinn? Bin 23 und habe vor, noch viele Jahre gesund und beschwerdefrei Triathlon zu machen. Ziel ist 2015 meine erste LD, nach nun 2 Jahren auf der MD.

Danke euch für's lesen und eure Antworten

Lg

Duafüxin
11.06.2014, 11:50
Ich hab ne Bandscheibenprotrusion C6/C7, also in der HWS.

Festgestellt Anfang Januar. Da war es eine Entzündung. Mein Orthopäde meinte, er könnte zig Leute untersuchen und ne Protrusion feststellen, die hätten aber keine Beschwerden.
Gegen die Entzündung habe ich Tabletten, gegen die Schmerzen Tropfen bekommen. Als die Entzündung raus war, bin ich zu meinem Osteopathen gegangen, der vorher mit dem Orthopäden telefoniert hatte. Die Ursache war eine verklebte Fascie im Gallenbereich.

Ich habe einige Übungen gezeigt gekriegt, die ich jetzt jeden Tag (fast) mache. Langsam konnte ich meinen Radumfang von 1,5 Std auf 6 Std steigern.
Laufen ging relativ schnell wieder, Rad habe ca 7 Wochen gar nicht fahren können.

Kasrwatzmuff
11.06.2014, 12:07
Hmm, als "Bandscheibenopfer" (Prolaps L3-L4, L4-L5 und Massenprolaps L5-S1) kann ich die Schmerzen quasi nachfühlen.

Da ich mich bereits seit geraumer Zeit (etwas mehr als 15 Jahre) mit den Problemen herumschlage, könnte ich vllt ein paar Tipps geben.

Allerdings hätte ich gerne noch ein paar zusätzliche Infos:

- Ist es eine Protrusion (also Vorwölbung) oder ein Prolaps (also Vorfall)?
- Welche Bandscheiben sind denn genau betroffen? Oft ist ja der Bereich der untersten Lendenwirbel und des ersten Steißwirbels betroffen.
- Welche Art von Schmerzen hast Du konkret? Nur Schmerzen im unteren Rückenbereich, oder ins Bein ausstrahlende Schmerzen, oder hast Du möglicherweise schon neurologische Ausfälle?

MarionR
11.06.2014, 13:04
Ist radfahren allgemein nicht so gut bei der Diagnose? Macht Laufen/Marathonlaufen mehr Sinn?

Nein, Rennrad oder Mountainbike (zweiteres ohne Extreme) ist super. Die Aeroposition ist das Problem. Kann zwar auch soweit gemäßigt eingestellt werden, dass der untere Rücken nicht so sehr belastet wird, 1000de Trainingskilometer damit sind aber nicht empfehlenswert.
Ein Leichtgewicht mit kräftiger Rumpfmuskulatur kann sicher problemlos laufen, auch Marathon und mehr. Ein (zu) schwerer Schlaffi sollte zuerst mehr Wert auf die Rumpfkräftigung als auf die Laufdistanz legen.

Ironkaya
11.06.2014, 13:37
Danke euch 3en, für die schnellen und sicher ermutigenden Antworten.

@Kasrwatzmuff Im Alltag schmerzt nichts, unter den aktuell lockeren Laufbelastungen(30-60min Ga1) auch nichts. Habe lediglich ein Gefühl, welches komisch ist, im Bereich der LWS. Das wird aber sicherlich weniger meint der Doc, da das ganze ja nun aktuell ist.

Schaue nächste Woche oder am WE mal, wie das radfahren so funktioniert. Bekomme begleitend gerade Physio.
Habe das ganze in der Form einer Vorwölbung, der beiden von dir genannten Wirbel.

Werde nun noch fleißiger Stabi machen und schauen wie weit das ganze geht. Wie schon gesagt, der Doc meint, das ich wahrscheinlich lange meine Ruhe haben werde, wenn ich es nicht zu sehr übertreibe und eher auf dem Renner sitze. Aeroposition dann Vlt nur im WK......

Kasrwatzmuff
11.06.2014, 15:48
So wie Du´s beschreibst, geht es Dir eigentlich "gut".

Ich kann Dir Geschichten von Schmerzen und neurologischen Ausfällen erzählen. Interessant wird es erst, wenn man vor Schmerzen nicht mehr weiß, ob man sitzen, stehen oder liegen soll. Lustig ist auch, wenn Der Kopf dem linken Fuß den Befehl "stell dich auf die Zehenspitzen" gibt, und der Fuß sich keinen Millimeter bewegt.

In den akuten Phasen haben mir zwei Dinge ziemlich schnell Linderung verschafft: Bewegung und Physiotherapie.

In den "besseren" Zeiten lege ich verstärkt Augenmerk auf Rumpfstabilität, sowie Mobilisation, Kräftigung und Dehnung der gesamten Rumpf-/Rückenmuskulatur. Außerdem versuche ich beim Sport alles Schnellkräftige zu vermeiden.

Auch im außersportlichen Bereich ist immer Vorsicht angesagt. So vermeide ich es z.B. Dinge "aus dem Rücken" hochzuheben.

Was das Radfahren angeht, so hat Dir der Doc ja schon einen entscheidenden Tipp gegeben: vermeide eine möglichst starke Krümmung der Wirbelsäule im LW-Bereich. Bei einer starken Krümmung der Wirbel wird nämlich der Druck von der Bandscheibe genommen. So kann es eher passieren, dass eine Vorwölbung in einen Vorfall mündet. Und dann wird es erst richtig ernst.

Ironkaya
11.06.2014, 15:59
Oh man Martin, ok hoffe das bleibt mir erspart. Werde alles dafür tun. Stimmt, du hast recht, dagegen geht es mir echt noch gut.

Laufintervalle/Radintervalle Ja, nein? Das mit der Schnellkraft klingt einleuchtend. Was hast du für Lauferfahrungen gemacht? Marathon?

Was Marion sagt, ermutigt mich, wenn die Saison schon gelaufen ist, versuche ich im Oktober nochmal in FF beim Marathon zu starten. Habe 68-69 Kg bei 1.82m, also mit Übergewicht weniger zu kämpfen.

Fördert die Lauferei den Verschleiß/Vorfallgefahr? Sollte ich im Triathlon den Schwerpunkt dann eher auf Laufen und schwimmen legen? Alles nur rein zur Prävention, da ich wie gesagt erst 23 bin.

Das ganze muss nicht unbedingt schlechter werden....

Danke

Kasrwatzmuff
11.06.2014, 16:31
Was das Laufen angeht, so kann ich Dir nur das sagen, was mir ein in meinen Augen fähiger Physio gesagt hat. Hingegen der Meinung, dass die ständigen Erschütterungen der Bandscheiben schlecht sind, ist es bei den Bandscheiben wie bei allen anderen Gelenkknorpeln auch. Die ständigen leichten Stauchungen verstärken die Versorgung der Bandscheiben mit Flüssigkeit.

Was einen Marathon angeht, so kann ich leider keine Tipps geben, weil ich da keine Erfahrung habe. Meine längsten Strecken waren im Training irgendwo um die 35km, aber auch in Phasen, wo ich keine Probleme mit dem Rücken hatte.

Was Intervalle angeht, so probiere einfach was machbar ist. Aber Vorsicht. Ich hatte meine erste schlimme Attacke beim Sprinten während des Fußballtrainings.

Beim Radfahren fahre ich eigentlich nur noch in der althergebrachten RR-Haltung. Sogar den Griff zum Unterlenker gibt´s maximal in der Abfahrt. In der Vergangenheit bin ich auch eher mit dem MTB auf Rad-/Waldwegen unterwegs gewesen als auf dem Asphalt. Daher hatte ich es auch noch nie so mit der Aero-Position. Da ich auch nicht um die vorderen Platzierungen kämpfe, muss ich auch nicht um jede Sekunde "feilschen".

Im Endeffekt geht nur ausprobieren. Da Du noch jung bist, hast Du die Höchstleistungen noch vor Dir. Ich drück Dir die Daumen, dass Du von größerem Bandscheiben-Ärger verschont bleibst.

MarionR
11.06.2014, 19:14
Was Marion sagt, ermutigt mich, wenn die Saison schon gelaufen ist, versuche ich im Oktober nochmal in FF beim Marathon zu starten. Habe 68-69 Kg bei 1.82m, also mit Übergewicht weniger zu kämpfen.
Fördert die Lauferei den Verschleiß/Vorfallgefahr?

Klares jein. Grundsätzlich ist (fast) jeder Sport besser als kein Sport.
Wichtig ist eine gute Lauftechnik, gedehnte Beine -besonders die Ischiokrurale Muskulatur und der Psoas neigen zum Verkürzen- und ein stabiler Rumpf. Dann kann der Wirbelsäule nicht viel passieren.
Wenig Gewicht ist sicher kein Nachteil aber im Endeffekt kommt es auf die Muskulatur an. Der Typus lang, schlaksig und untrainiert tut der Wirbelsäule auch keinen großen Gefallen.

aRa
13.06.2014, 11:29
So jetzt komm ich mal ganz blöd dahin und sag, dass die Vorwölbung wahrscheinlich auch nicht das geringste mit deinen LWS Beschwerden zu tun haben wird... Dir fehlen sämtliche Symptome, die für einen Vorfall typisch sind!!! Rückenschmerz ist in der Regel kein Symptom eines Vorfalls bzw einer Vorwölbung... Das MRT ist kein geeignetes diagnostisches Mittel um einen unspezifischen Rückenschmerz zu diagnostizieren! "There is insufficient evidence to support the routine use of MRI in patients with CLBP. Recommendation: Strong" (CHOU, D et al., 2011)

Also wirf deine Sorgen über Bord und trainier einfach weiter!!!

Mobilisation und gleichzeitige Stabilisation des Rumpfes wird deinem Problem Abhilfe schaffen!


Allen interessierten empfehle ich mal das zu lesen!

CHOU, D., SAMARTZIS, D., BELLABARBA, C., PATEL, A., LUK, K. D., KISSER, J. M. & SKELLY, A. C. (2011). Degenerative magnetic resonance imaging changes in patients with chronic low back pain: a systematic review. Spine (Phila Pa 1976), 36, 21 Suppl, S43-53.

CHEUNG, K. M., KARPPINEN, J., CHAN, D., HO, D. W., SONG, Y. Q., SHAM, P., CHEAH, K. S., LEONG, J. C. & LUK, K. D. (2009). Prevalence and pattern of lumbar magnetic resonance imaging changes in a population study of one thousand forty-three individuals. Spine (Phila Pa 1976), 34, 9, 934-940.

TAKATALO, J., KARPPINEN, J., NIINIMAKI, J., TAIMELA, S., NAYHA, S., JARVELIN, M. R., KYLLONEN, E. & TERVONEN, O. (2009). Prevalence of degenerative imaging findings in lumbar magnetic resonance imaging among young adults. Spine (Phila Pa 1976), 34, 16, 1716-1721.

Hafu
13.06.2014, 11:51
So jetzt komm ich mal ganz blöd dahin und sag, dass die Vorwölbung wahrscheinlich auch nicht das geringste mit deinen LWS Beschwerden zu tun haben wird... Dir fehlen sämtliche Symptome, die für einen Vorfall typisch sind!!! Rückenschmerz ist in der Regel kein Symptom eines Vorfalls bzw einer Vorwölbung... Das MRT ist kein geeignetes diagnostisches Mittel um einen unspezifischen Rückenschmerz zu diagnostizieren! "There is insufficient evidence to support the routine use of MRI in patients with CLBP. Recommendation: Strong" (CHOU, D et al., 2011)

Also wirf deine Sorgen über Bord und trainier einfach weiter!!!

Mobilisation und gleichzeitige Stabilisation des Rumpfes wird deinem Problem Abhilfe schaffen!
...

Stimmt. :Blumen:

Bandscheibenprotrusion ist meist eine typische Verlegenheitsdiagnose (Genaugenommen ist es medizinisch gar keine Diagnose sondern nur eine Bildbeschreibung), weil der Radiologe bzw. der Orthopäde dem Patienten gegenüber (der ja trotz unauffälligem bildgebenden Befund immer noch Schmerzen hat) bzw. sich selbst nicht eingestehen will, dass die teure und aufwändige MRT-Untersuchung. auf die der Patient womöglich noch Wochen ungeduldig gewartet hat, letztlich außer dem Ausschließen eines Vorfalls (der bei einem 23jährigen ohnehin extrem unwahrscheinlich gewesen wäre) keinen Erkenntnisgewinn gebracht hat.

Ironkaya
13.06.2014, 12:55
Um so besser ist es für mich. Logo trainiere ich weiter, Stabi ist gesetzt. Nachher gehts nach 3 Wochen mal wieder aufs Rad. Wird schon. Danke trotzdem.

P.S. Aufs MRT habe ich zum Glück nur 2 Tage warten müssen

Sonor
30.07.2014, 14:00
Hallo,

ich hatte am 14.06.2014 einen Bandscheibenvorfall und wurde im Krankenhaus stationär für 5 Tage aufgenommen. Außer Tropf und Schmerzmittel wurde aber nichts gemacht. Der Vorfall ist zwischen L4 und L5 im Lendenwirbelbereich. Nach 2 Wochen habe ich die Schmerzmittel abgesetzt und bin seit dem 14.07.2014 wieder auf der Arbeit (Bürojob). Habe 2x die Woche Physio und mach eigentlich jeden Tag meine Stabi-Übungen.
Ich bin leider ein wenig ungeduldig und wollte hier eigentlich nur mal anfragen, wie lange bei Euch das Zurückkehren in ein Training gedauert hat. Mit welchen Sport seit ihr zuerst gestartet ? Welchen Sport sollte man lieber erstmal lassen ??
Ich will nicht sagen, dass ich ohne Schmerzen bin, gerade das Vorbeugen kann ich noch deutlich merken. Aerohaltung wird wohl lange erstmal nix mehr. Macht jemand mit einer ähnlichen Diagnose noch Triathlon (LD) ?? Wollte nächstes Jahr die erste LD beim Ostseeman versuchen...

Danke für Eure Erfahrungsberichte...

Gruß Sonor

MatthiasR
30.07.2014, 17:14
Hallo,

ich hatte am 14.06.2014 einen Bandscheibenvorfall und wurde im Krankenhaus stationär für 5 Tage aufgenommen. Außer Tropf und Schmerzmittel wurde aber nichts gemacht. Der Vorfall ist zwischen L4 und L5 im Lendenwirbelbereich. Nach 2 Wochen habe ich die Schmerzmittel abgesetzt und bin seit dem 14.07.2014 wieder auf der Arbeit (Bürojob). Habe 2x die Woche Physio und mach eigentlich jeden Tag meine Stabi-Übungen.
Ich bin leider ein wenig ungeduldig und wollte hier eigentlich nur mal anfragen, wie lange bei Euch das Zurückkehren in ein Training gedauert hat. Mit welchen Sport seit ihr zuerst gestartet ? Welchen Sport sollte man lieber erstmal lassen ??
Ich will nicht sagen, dass ich ohne Schmerzen bin, gerade das Vorbeugen kann ich noch deutlich merken. Aerohaltung wird wohl lange erstmal nix mehr. Macht jemand mit einer ähnlichen Diagnose noch Triathlon (LD) ?? Wollte nächstes Jahr die erste LD beim Ostseeman versuchen...

Danke für Eure Erfahrungsberichte...

Gruß Sonor

Hi Sonor,

ich hatte vor einigen Jahren einen Bandscheibenvorfall L5/S1, der sich neben Schmerzen in einer verminderten Steuerungsfähigkeit des linken Beins geäußert hat. So schlimm, dass ich ins Krankenhaus musste, war's aber nicht.

Bei mir hat eine (ja eine!) Peridurale Infiltration (http://www.dr-huppertz-kollegen.de/wirbelsaeuleninjektionen_heidelberg.html) sehr gut geholfen, neben den üblichen Sachen wie Fango, KG, Hydrojetbehandlung (http://www.dr-huppertz-kollegen.de/hydrojet_heidelberg.html) und Ibuprofen. Aber jeder Vorfall ist anders...

Ich habe zuerst mit Schwimmen angefangen, das ging ziemlich schnell wieder. Anfangs keine Rollwenden und kein Brust- oder Delphinschwimmen. Weil es im Herbst passiert ist, bin ich dann auch bald Skilanglaufen gegangen und ca. 3 oder 4 Monate nach dem Bandscheibenvorfall bin ich beim König-Ludwig-Lauf gestartet (50 km freie Technik). Radfahren ging dann im Frühjahr auch wieder, bin eh kein Freund von Radfahren im Winter :Cheese:

Triathlon mache ich immer noch, letztes Jahr auch eine LD (Roth).

Gruß Matthias

Ator
19.12.2017, 15:34
Hallo zusammen,

nach einem MRT am Samstag, 09.12. habe ich folgenden Befund bekommen:
- Deutliche Steilstellung LWS
- Breitbasige Protrusion L2/3 (= Bandscheibenvorwölbung)

Eine kleine Welt ist in mir zusammengebrochen. Was heißt das für mich? Für meinen Sport? Wie geht es weiter? Der Termin beim Orthopäden für die weitere Behandlung steht noch aus.

Kurz meine Historie:
Ich bin 45 Jahre alt, mit 20 Jahren sitzender Bürotätigkeit. Ich war schon immer sportlich aktiv, mein Leben lang, mit wechselnden Sportarten. Als Kind musste ich bereits mal Rückengymnastik machen (warum, weiß ich nicht mehr). Seit 10 Jahren habe ich gelegentliche Schmerzen in der LWS. Allerdings hatte ich damals auch 5 Jahre lang leistungsmäßig Wakeboarden gemacht mit vermutlicher Fehlbelastung (ca. 1000 Landungen aus 3m Höhe ohne richtiges Abfedern). Danach hatte ich häufiger LWS Probleme. Laufen seit 2013. Triathlon seit 2015. Seit September 2017 habe ich akute LWS Schmerzen. Auslöser war, dass ich 90 Minuten stehen musste und danach hatte ich dann 2 Wochen lang ununterbrochen, 24 Stunden am Tag Schmerzen in der LWS. Nach dem Lauftraining hatte ich verstärkte Schmerzen. Daher ab zum Arzt und MRT.

Was kann ich tun? Ich will auf jeden Fall vermeiden, dass es zu einem Prolaps (Vorfall) kommt. Aber will natürlich weiterhin Triathlon machen.

Danke im Voraus für Eure Hilfe! :Blumen:

Beste Grüße,
Christian

aRa
19.12.2017, 17:07
Moin Christian,

bitte mach dich wegen der Vorwölbung nicht verrückt! Das ist ein normaler Befund in deinem Alter und ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht Ursache deiner Rückenschmerzen. Typisches Symptom der BS sind vorallem Ausstrahlungen in die Beine!!!

Guck Dir den Link (http://florian-voelker.de/2017/03/13/wussten-sie-schon-dass-sie-ihr-mrt-bild-in-die-irre-fuehren-kann/) mal an, das wird Dir schon mal weiterhelfen.

Und dann kann ich Dir nur raten zu einem guten Physio oder Osteopathen zu gehen. Der evidenzbasiert arbeitet... Bei Rückenschmerzen kann einem sehr gut geholfen werden!

LG

pXpress
19.12.2017, 18:25
Hallo,


Danke für Eure Erfahrungsberichte...

Gruß Sonor

Dieses Jahr Bandscheibenvorfall LW1/2 (ist ziemlich selten) am 09.06. Zwei Wochen quasi nur in Bodenhaltung, konnte keine 60 Sekunden stehen oder sitzen, trotz Schmerzinfusionen und die ganze Palette an Schmerztabletten. Schmerzen strahlten in den Oberschenkel, Taubheit ab Leiste bis komplette Vorderseite Oberschenkel, aber keine funktionalen Ausfälle. OP war indiziert, habe mich aber für konventionelle Therapie entschieden.
Nach 2 Wochen CT-Gesteuerte Schmerzbehandlung (https://roentgen-paderborn.de/gesteuerte-schmerzbehandlung-wirbelsaeule/) die mir eine ersten Schub gegeben hat, Tags drauf durfte ich direkt wieder schwimmen, im Wasser Beschwerdefrei. Nach 4 Wochen dann erste Physio wo mir die ersten Übungen gezeigt wurden, danach alle zwei Wochen, später im Abstand von 4 Wochen Physio, wo ich dann nun nach der 10 Sitzung vor 2 Wochen mein endgültiges Programm habe, was ich täglich durchziehe. (Wofür gehst Du 2x die Woche zum Physio?)
Habe nach 5 Wochen noch eine zweite und 7 Wochen später eine dritte CT-Schmerzbehandlung bekommen.
Nach drei Wochen angefangen auf der Rolle zu fahren, dort auch im Prinzip schmerzfrei gewesen.
Ich habe aber drei Monate gebraucht bis ich wieder im Sitzen essen konnte, länger (>3-5 Minuten) sitzen und stehen war lange nicht möglich.
Spazieren gehen ging auch so langsam nach 4-5 Wochen wieder, durfte halt nur nicht stehen bleiben^^.
Nach vier Monaten wieder im täglichen Leben voll belastbar.
Laufen habe ich nach dreieinhalb Monaten wieder angefangen. Heute bin ich sportlich wieder bei voller Belastung und für nächstes Jahr ist Roth geplant.
Wichtig ist ein gutes Programm vom Physio zu bekommen und das täglich durch zu ziehen kostet mich ca. 20 Minuten, ist es aber wert. Sport langsam steigern und ein gutes Körpergefühl aufbauen.
Heute ist 'nur' noch die Taubheit vorhanden, besteht aber Hoffnung das das noch weg geht, kann aber dauern und man gewöhnt sich halt auch daran.

Ator
10.01.2018, 15:49
Moin Christian,

bitte mach dich wegen der Vorwölbung nicht verrückt! Das ist ein normaler Befund in deinem Alter und ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht Ursache deiner Rückenschmerzen. Typisches Symptom der BS sind vorallem Ausstrahlungen in die Beine!!!

Guck Dir den Link (http://florian-voelker.de/2017/03/13/wussten-sie-schon-dass-sie-ihr-mrt-bild-in-die-irre-fuehren-kann/) mal an, das wird Dir schon mal weiterhelfen.

Und dann kann ich Dir nur raten zu einem guten Physio oder Osteopathen zu gehen. Der evidenzbasiert arbeitet... Bei Rückenschmerzen kann einem sehr gut geholfen werden!

LG
Hallo aRa!

Danke für diese aufmunternden Worte. Das ist schon mal ein wenig beruhigend und relativiert das ganze.

Dennoch hat mich die Situation mit meinem Rücken ordentlich heruntergezogen. Ich hatte die Horrorvorstellung, den Triathlonsport aufgeben zu müssen. Ich war mit den MRT-Bildern beim Orthopäden. Der war sehr allgemein. Die schlechte Nachricht: 2 Bandscheiben sind "dehydriert" und weisen eine Protrusion auf. Dies kann auch nicht mehr geheilt werden. Ich könne jetzt nur die Rumpf-Rückenmuskeln stabiliseren. Also eigentlich das tun, was ich beim Triathlon schon längst hätte intensiver tun müssen. Er sagte aber glücklicherweise auch O-Ton "Grundsätzlich ist gegen schwimmen, radfahren und laufen" nichts einzuwenden. Dennoch ist Triathlon ein Sport, der den Körper mehr fordert, als wofür er gebaut ist. Mein Einwand, der Mensch wäre doch zum Ausdauersportler gebaut, entgegnete er "richtig, aber evolutionär ist mit 30, spätestens 40 Schluss". Und jeder, da nach diesem Alter mehr macht, muss sich des höheren Verschleißes bewusst sein. Da hat er natürlich Recht. Auf meine Frage, wie es jetzt bei mir weitergeht meinte er "Sie machen Triathlon. Sie kennen ihren Körper selber am besten!".

Also hat nun Priorität, einen guten Physio zu finden.


Wichtig ist ein gutes Programm vom Physio zu bekommen und das täglich durch zu ziehen kostet mich ca. 20 Minuten, ist es aber wert. Sport langsam steigern und ein gutes Körpergefühl aufbauen..
Super, Hut ab vor deiner Konsequenz und Durchhaltevermögen und dem Abwenden der OP!

Ich will den Prolaps vermeiden und stehe noch ganz am Anfang. Der erste Termin beim Physio steht noch aus.

Die wichtigste Frage für mich: Wie finde ich einen guten Physio?

felixb
10.01.2018, 16:07
Moin.

Selbst wenn da was ist: der Rücken wird viel durch die Muskeln gehalten. Ich habe einen ziemlich kaputten Rücken von den Knochen her. Mit genug Training bin ich trotzdem zu Sport fähig, auch mit Rundrücken, Kompressionsbrüchen & co.

Ich würde die Flinte erst mal nicht ins Korn schmeissen, entsprechendes Aufbautraining machen und dann mal schaun. Aktuell laboriere ich auch an was unangenehmen rum, die Zeit ist dafür ja im Moment "günstig" :P.
Aussuchen tut man sich sowas eh nicht. Bei Rückenschmerzen kanns schon ein bisschen Aufbauzeit brauchen, aber zum Glück kenne ich mich mit Bandscheibenproblemen (noch) nicht aus; dafür mit weitaus schlimmeren Rückenproblemen :>.

Gute Physios finden ist nicht unbedingt einfach. Letzten Endes ist auch nicht der Therapeut so wesentlich, sondern man selbst, dass die Übungen auch gemacht werden. Ich hatte schon unterschiedliche Therapeuten in meiner "Laufbahn" und es gibt sicherlich deutliche Unterschiede, sowohl in den Übungen, Durchführunge, Motivationswillen (des Patienten) usw.
Ich würde es über Mundprogaganda versuchen, gibt ja immer wieder einige, die mal Zipperlein haben ,vielleicht mal unter Sportbekannten fragen? Oder ausprobieren.

Grüße

Felix

Gonzo
16.01.2018, 14:56
Hallo zusammen,

ich gehöre auch zu den Leidtragenden dieses Problems. Ich schildere zunächst mal meinen Fall, obwohl das eigentlich eher sekundär ist....
Auch in der Jugend war ich schon relativ unbeweglich, was sich immer bei Aufwärm- und Dehnübungen beim Leichtathletikverein zeigte. Das ist auch heute noch so (bin übrigens 52). Ich gehöre zur Kategorie "steif wie eine Eisenbahnschiene" Irgendwann mal begannen Rückenprobleme. 2011 wurde bei einer MRT im Bereich 3-5 eine leichte Protrusion diagnostiziert. Davor hatte und seitdem habe ich in unterschiedlichen Abständen immer wieder mehr oder weniger starke akute Schmerzen (meist ausgelöst durch eine "falsche Bewegung"), die mich mal 1-2 Tage oder auch wie jetzt ca. 2 Wochen "lahmlegen". In der Haufigkeit und Dauer also durchaus unterschiedlich. Aber auch wenn es nicht akut ist, läuft nicht alles rund. So kann ich mich eigentlich seit Jahren nach einer Radtour nach dem Absteigen nicht direkt gerade aufrichten. Das dauert auch schonmal einige Minuten. Gezielte Stärkung der Rumpfmuskulatur wäre vielleicht sinnvoll, vor allem aber wollte ich gezielt durch Dehnen und andere Übungen meine Beweglichkeit verbessern. Das habe ich in der Vergangenheit immer wieder mal angegangen, aber nie konsequent und regelmäßig durchgezogen. Das wird sich jetzt ändern.

Jetzt nach der "kurzen" Einleitung :Cheese: die eigentliche Frage:
Im Netz gibt es Unmengen an Tips und Übungen. Ein paar kenne ich auch noch vom Physio. Aber manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Wenn man das überhaupt so pauschal sagen kann: gibt es "Klassiker", die sich wirklich "bewährt" haben und sind die auch allgemein anwendbar? Oder ist das nur ganz individuell zu entscheiden? Ist z.B. auch Yoga eine Option?

Vielleicht hat der eine oder andere ja bereits positive Erfahrungen gemacht.

Würde mich über Anregungen freuen :Blumen:

JumpungJackFlash
16.01.2018, 18:41
Hallo,

ich hatte am 14.06.2014 einen Bandscheibenvorfall und wurde im Krankenhaus stationär für 5 Tage aufgenommen. Außer Tropf und Schmerzmittel wurde aber nichts gemacht. Der Vorfall ist zwischen L4 und L5 im Lendenwirbelbereich. Nach 2 Wochen habe ich die Schmerzmittel abgesetzt und bin seit dem 14.07.2014 wieder auf der Arbeit (Bürojob). Habe 2x die Woche Physio und mach eigentlich jeden Tag meine Stabi-Übungen.
Ich bin leider ein wenig ungeduldig und wollte hier eigentlich nur mal anfragen, wie lange bei Euch das Zurückkehren in ein Training gedauert hat. Mit welchen Sport seit ihr zuerst gestartet ? Welchen Sport sollte man lieber erstmal lassen ??
Ich will nicht sagen, dass ich ohne Schmerzen bin, gerade das Vorbeugen kann ich noch deutlich merken. Aerohaltung wird wohl lange erstmal nix mehr. Macht jemand mit einer ähnlichen Diagnose noch Triathlon (LD) ?? Wollte nächstes Jahr die erste LD beim Ostseeman versuchen...

Danke für Eure Erfahrungsberichte...

Gruß Sonor


Hi Sonor, ich hatte einen Prolaps Ende Mai 2016 LWS 2 UND 4. Die ersten 2 Wochen ging gar nichts, trotz Schmerzmittel habe ich das Bein nachgezogen. Dann habe ich schnell mit Physio ( 2x die Woche) angefangen und bin mit reichlich Schmerzmitteln gegangen. OHNE STÖCKER (ich war ja nicht im Swinger Club), UND OHNE TRAININGSKLAMOTTEN, aber mit Laufschuhen. Zwischen 45 und 90 Minuten, jeden Tag. Nach 2 Monaten habe ich ganz langsam mit dem Lauftraining angefangen. Ich hätte noch gewartet, die Physiotherapeutin (auch Läuferin) sagte: anfangen!. 3x die Woche 20 Minuten. Dazu Stabi und Gymnastik.
Radfahren hat länger gedauert, erstaunlicher weise sitze ich auf meinem Tri Rad entspannter als auf meinem Rennrad., So war´s bei mir. Dir gute Besserung

Ator
23.01.2018, 11:13
Hallo zusammen,

nach einem MRT am Samstag, 09.12. habe ich folgenden Befund bekommen:
- Deutliche Steilstellung LWS
- Breitbasige Protrusion L2/3 (= Bandscheibenvorwölbung)

Eine kleine Welt ist in mir zusammengebrochen. Was heißt das für mich? Für meinen Sport? Wie geht es weiter? Der Termin beim Orthopäden für die weitere Behandlung steht noch aus.

Kurz meine Historie:
Ich bin 45 Jahre alt, mit 20 Jahren sitzender Bürotätigkeit. Ich war schon immer sportlich aktiv, mein Leben lang, mit wechselnden Sportarten. Als Kind musste ich bereits mal Rückengymnastik machen (warum, weiß ich nicht mehr). Seit 10 Jahren habe ich gelegentliche Schmerzen in der LWS. Allerdings hatte ich damals auch 5 Jahre lang leistungsmäßig Wakeboarden gemacht mit vermutlicher Fehlbelastung (ca. 1000 Landungen aus 3m Höhe ohne richtiges Abfedern). Danach hatte ich häufiger LWS Probleme. Laufen seit 2013. Triathlon seit 2015. Seit September 2017 habe ich akute LWS Schmerzen. Auslöser war, dass ich 90 Minuten stehen musste und danach hatte ich dann 2 Wochen lang ununterbrochen, 24 Stunden am Tag Schmerzen in der LWS. Nach dem Lauftraining hatte ich verstärkte Schmerzen. Daher ab zum Arzt und MRT.

Was kann ich tun? Ich will auf jeden Fall vermeiden, dass es zu einem Prolaps (Vorfall) kommt. Aber will natürlich weiterhin Triathlon machen.

Hier ein Update zu meiner Situation. Ich war mittlerweile beim Physiotherapeuten. Seine Meinung: ich muss jetzt Rumpf-Rückenmuskulatur aufbauen. 3x pro Woche je 30 Minuten Stabi-Übungen zuhause. Schwimmen ist auch gut. Aber Radfahren und Laufen nur so lange, wie es nicht schmerzt. Die Rumpf-Rückenmuskulatur braucht 6-8 Wochen, bis das Training spürbar anschlägt, am Ende aber 4-6 Monate bis sie gut ausgebildet ist.

Das Problem: Wenn ich mehr als 1x pro Woche 30 Minuten radfahre oder laufe, schmerzt der Rücken wieder.

Mein persönliches Fazit müsste sein: laufen und radfahren solange einstellen, bis die Rumpf-Rückenmuskulatur aufgebaut ist. Und da das Ganze 4-6 Monate dauert, kann ich 2018 triathlonmäßig über Bord werfen. Ich will mir das eigentlich nicht eingestehen, aber das wäre wohl das Sinnvollste. Oder? :Traurig:

felixb
23.01.2018, 11:54
Moin,

3x30min Stabi klingt vielleicht erst mal viel.
Falls du gut abstimmte Übungen hast und auch den Gegenpart hinreichend trainierst, spricht meiner Meinung nach nicht viel dagegen eher öfter zu trainieren - also die Stabi-Übungen.
Es müssen ja vielleicht nicht 30min sein. Aber am Tag kriegt man 20 min (fast jeden Tag) wohl schon zusammen. Am besten in den Alltag integrieren. Was weiss ich ... vorm Fernseher, bei Werbung und ich weiss nicht was.

Da kommt dann schon gut was zusammen.
Die Zeitdauer finde ich etwas übertrieben lang angesetzt. Besserungen können manchmal schon früher einsetzen. Müssen es aber nicht, ganz klar. Ob man dann wirklich so lange "final" braucht, bis es wieder richtig geht, ist aber schon die Frage.
Ich würde einfach dranbleiben und ggf. die Übungen mehr machen, ggf. mit etwas geringerer Zeitdauer. 30min Athletiktraining ohne Pausen kann schon sehr hart sein.

Vorsicht aber vor Dysbalancen, die man sich dann ggf. antrainiert. Darin bin ich Profi :Lachen2:

Und ob nun das "Triathlonjahr" komplett ins Wasser fällt, musst du eben schaun, wies läuft. Vorher hattest du ja die Probleme offenbar auch schon. Vielleicht weniger stark, aber die Rückenschmerzen auf dem Rad hattest du ja immer mal wieder genannt. Nur wusstest du nicht vom "Problem" und trotzdem ging der ein oder andere Wettkampf. Würde dann eher zu kürzeren Sachen raten, es sei denn du bist schon deutlich früher beschwerdefrei.
Aber wie schon angedeutet: mit derlei Rückenproblemen kenne ich mich komischerweise gar nicht aus - sonst habe ich da ja alles ;).