Vollständige Version anzeigen : Herzfrequenzvariabilität
Pmueller69
28.06.2014, 22:48
Nachdem ich beruflich viel Stress hatte, bin ich vom sportlichen Betreuer in einem Triathlon-Trainings-Camp auf das Thema Herzfrequenzvariabilität und den Anbieter Pulse7 aufmerksam gemacht wurden.
Zitat von der Pulse7 Homepage:
"Nach intensiver Forschungsarbeit ist es Pulse7 als erstem Hersteller leistungsdiagnostischer Geräte gelungen, über die Herzratenvariabilität (HRV) und dem Elektrokardiogramm (EKG) den individuellen Regenerationsstatus jedes Menschen zu ermitteln. Gemessen wird in der Ruhe und nicht während der Belastung."
Ich habe mir für 2 Monate das Produkt ausgeliehen und bin schon ziemlich positiv über die Ergebnisse überrascht. Das meine Werte Streß- und Regenerationswerte nach einem Wettkampf oder einem intensiven Training in den Keller gehen war mir klar.
Überraschend war für mich aber der unterschiedliche Einfluß von unterschiedlichen Streßtypen auf meinen Streßpegel, die Auswirkungen von regenerativen Training auf meinen Regenerationsstatus usw.
Ich möchte so etwas weiterhin nutzen - zur Trainingssteuerung und um weniger gestresst durchs Leben zu gehen.
Pulse 7 kostet aber stolze 439 Euro und nach einem Jahr kommen jährlich Gebühren von 144 Euro/Jahr dazu. Das ist ziemlich teuer.
Wer von Euch hat Erfahrungen mit anderen Geräten gemacht, welche die Herzfrequenzvariabilität messen, z.B. von Omegawave oder von Polar. Was bringen die Messungen Euch an Erkenntnissen?
Tscharli
28.06.2014, 23:16
schau mal hier, da wird es auch diskutiert
http://forum.runnersworld.de/forum/pulsuhren-gps-trainingssoftware/82253-pulse-7-a.html
Man kann sich auch tot technisieren und tot analysieren...
locker baumeln
29.06.2014, 09:15
Herzfrequenzvariabilität
Das kann u.a. auch die Polar RS800 messen.
Eine Freundin hat mit der Funktion der Polar 800 eine Herzmuskelentzündung erkannt!
Pmueller69
29.06.2014, 10:25
Man kann sich auch tot technisieren und tot analysieren...
Prinzipiell gebe ich Dir recht und bin auch eher so gestrickt. Wenn der Guide im Triathlon-Camp nach aktuellen Pulswerten gefragt hat, war ich der einzige der nicht antworten konnte, weil ich nie einen Pulsmesser beim Radfahren dabei hatte. Wenn man mal vom Training auf der Rolle absieht, trainiere ich nie mit Pulsmesser. Auch im Wettkampf gehe ich nur nach Gefühl.
Zu dem Pulse7 bin ich gekommen, weil ich mega-gestresst und Burn-Out gefährdet war und immer noch bin. Ich mache mir einfach Sorgen um meine Gesundheit. Folgendes interessantes habe ich gefunden:
Erste Beobachtungen zum Phänomen der HRV reichen über 1.700 Jahre zurück in das 3. Jahrhunder nach Christus. Damals analysierte der chinesische Arzt Wang Shuhe in seinen Schriften verschiedene Puls-Typen und beschrieb ihre klinische Bedeutung. Eine seiner Feststellung erinnert frappierend an das Phänomen der HRV:
"Wenn der Herzschlag so regelmäßig wie das Klopfen des Spechts oder das Tröpfeln des Regens auf dem Dach wird, wird der Patient innerhalb von vier Tagen sterben."
(http://www.hrv24.de/HRV-Geschichte.htm)
Ich trainiere sehr viel und fast alles mit Pulsmesser, aber nicht, um mich daran akribisch zu orientieren, sondern weil ich dazu neige zu lange zu viel Gas geben zu wollen. Tempo und Geschwindigkeiten sind keine guten Orientierungswerte für mich. Deshalb nutze ich die HF. Ich schaue also ab und zu mal auf meine HF und entweder es passt, oder ich passe meine Intensität ein bisschen an. Ich lasse meine Uhr piepen, wenn ich mal wieder gnadenlos über der oberen Schwelle bin (mit Toleranz).
Ich habe auch jahrelang die RS800 genutzt. Sie ist nach wie vor eine tolle Uhr, wäre da nicht das große Manko, dass der GPS Sensor separat zu tragen ist. Um die Herzvariabilität richtig deuten zu können, bedarf es schon einiges an Wissen. Außerdem gibt es eben auch Trainingsphasen, die gerade eben nicht voll erholt gemacht werden sollen. Da kommt es gerade darauf an, nicht voll erholt zu sein. Übrigens hat meine Polar nicht erkannt, dass ich mich absolut total sowas von heftigst in den Keller trainiert hatte. 2 Jahre hintereinander.
Wenn Du gestresst bist und burnoutgefährdet bist, ist der erste Weg erst einmal ein Blick auf Deine Lebensumstände im Allgemeinen und Besonderen. An welchen Schrauben kann man denn drehen? Was reduziert den Stress? Weniger erfolgsbetonter oder wettkampforientierter Sport vielleicht? Sport ist nicht nur Wettkampfsport, sondern hat sehr viel Potential als echten Ausgleich. Voraussetzung: Spaß, keinen Erfolgsdruck, keine für die Lebensumstände überhöhten Ziele.
LG!
-MAtRiX-
29.06.2014, 11:05
Eine Freundin hat mit der Funktion der Polar 800 eine Herzmuskelentzündung erkannt!
Wie das? Aufgrund ständig "schlechter" Werte der HFV?
Lecker Nudelsalat
29.06.2014, 13:14
...
Wer von Euch hat Erfahrungen mit anderen Geräten gemacht, welche die Herzfrequenzvariabilität messen, z.B. von Omegawave oder von Polar. Was bringen die Messungen Euch an Erkenntnissen?
Ich benutze seit November 2013 ithlete (app+bluetooth Gurt). Kostet zusammen 68€.
Ich bin vom System nach kurzer Eingewöhnungsphase (Baseline finden) felsenfest überzeugt. Zeigt mir sofort (Trainings)Stress an, ich sehe ein paar Tage vorher, dass irgendetwas in der Kömme (Krankheit z.B.) ist und kann gegensteuern (Training rausnehmen, Tee trinken :Cheese: ).
Unter anderem sieht man sehr gut, wie groß Einflüsse von aussen auf das körperliche Wohlbefinden sein können (Familie, Beruf usw)., das drück man ja sonst gerne mal weg.
Ansonsten durch das Ampelsystem sehr einfach zu handhaben. Interessant auch, wie die Baseline durch gutes Training steigt oder durch zuviel des Guten auch mal in den Keller gehen kann.
Training über HRV Steuerung kommt bei mir sehr gut. :cool:
PS: Wir hatten das Thema auch schon mal vor längerer Zeit im Thread von niksfiadi (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=23505) angerissen. Musste mal suchen.
niksfiadi
29.06.2014, 13:31
Ich benutze seit November 2013 ithlete (app+bluetooth Gurt). Kostet zusammen 68€.
Ich bin vom System nach kurzer Eingewöhnungsphase (Baseline finden) felsenfest überzeugt. Zeigt mir sofort (Trainings)Stress an, ich sehe ein paar Tage vorher, dass irgendetwas in der Kömme (Krankheit z.B.) ist und kann gegensteuern (Training rausnehmen, Tee trinken :Cheese: ).
Unter anderem sieht man sehr gut, wie groß Einflüsse von aussen auf das körperliche Wohlbefinden sein können (Familie, Beruf usw)., das drück man ja sonst gerne mal weg.
Ansonsten durch das Ampelsystem sehr einfach zu handhaben. Interessant auch, wie die Baseline durch gutes Training steigt oder durch zuviel des Guten auch mal in den Keller gehen kann.
Training über HRV Steuerung kommt bei mir sehr gut. :cool:
PS: Wir hatten das Thema auch schon mal vor längerer Zeit im Thread von niksfiadi (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=23505) angerissen. Musste mal suchen.
Ich habe dieses Thema in meinem Blog diskutiert. Leider ist mir die Batterie in meinen Brustgurt geronnen (der konnte ANT+ UND Bluetooth LE) und bin jetzt seit 2 Monaten nimma dran.
Aber eins kann ich sagen: das Konzept funktioniert. Es ist aber so, dass bei mir den weitaus größten Impact auf die HRV nicht Training sondern Stress hatte.
Verstehs so: der Alltagsstress und der Stress der dich ins Training treibt ist das Problem, nicht das Training selbst, auch wenns hart ist. Das ist ein feiner aber entscheidender Unterschied. Aber es war krass zu sehen, welche Auswirkung "kleine" Dinge des Alltags haben, zB wenn ich, wie sooft, im Beruf ein schwieriges aber kurzes Gespräch zu führen hatte. Deswegen bin ich auch nicht davon überzeugt, dass sich Training an sich über die HRV steuern lässt. Aber natürlich lässt sich daraus einiges für den Alltag als Vater, Berufstätiger und Athlet ableite, was die Wahrscheinlichkeit, dass das alles zusammen funktioniert wesentlich erhöht!
Nik
Pmueller69
29.06.2014, 14:56
@niksfiadi und strwd
Danke für das Feedback, ich werde mir den niksfiadi Blog mal reinziehen und mich mal über ithlete informieren.
Wenn Du gestresst bist und burnoutgefährdet bist, ist der erste Weg erst einmal ein Blick auf Deine Lebensumstände im Allgemeinen und Besonderen. An welchen Schrauben kann man denn drehen? Was reduziert den Stress? Weniger erfolgsbetonter oder wettkampforientierter Sport vielleicht? Sport ist nicht nur Wettkampfsport, sondern hat sehr viel Potential als echten Ausgleich. Voraussetzung: Spaß, keinen Erfolgsdruck, keine für die Lebensumstände überhöhten Ziele.
LG!
Die Schrauben, an denen ich drehen muss, liegen im beruflichen Umfeld. Ich bin hier gerade dabei, eine Neuausrichtung durchzuziehen.
Ich glaube nicht, dass der Sport sich negativ auswirkt.
Ich hatte vor 10 Jahren wieder mit Triathlon angefangen, da ich einen Ausgleich zum Berufsleben benötigt habe. Meine Trainingspläne sind nur grobe Orientierungspunkte - ich lasse mich da nicht unter Druck setzen.
@niksfiadi und strwd
Danke für das Feedback, ich werde mir den niksfiadi Blog mal reinziehen und mich mal über ithlete informieren.
Die Schrauben, an denen ich drehen muss, liegen im beruflichen Umfeld. Ich bin hier gerade dabei, eine Neuausrichtung durchzuziehen.
Ich glaube nicht, dass der Sport sich negativ auswirkt.
Ich hatte vor 10 Jahren wieder mit Triathlon angefangen, da ich einen Ausgleich zum Berufsleben benötigt habe. Meine Trainingspläne sind nur grobe Orientierungspunkte - ich lasse mich da nicht unter Druck setzen.
Oh nicht falsch verstehen. Der Sport kann und ist EXTREMST positiv in großen Stressphasen. Aber wenn der Sport selbst aufgrund von Leistungsdruck, eigenem Erfolgsdruck zum Stressfaktor wird, kann man darüber nachdenken hier den Druck rauszunehmen und mal ne Saison ohne Wettkampfziel einfach so vor sich hin sporteln. ;)
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