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Vollständige Version anzeigen : Dysplastische Patellea! Wars das?


TomTom0285
03.02.2016, 14:55
Hallo Zusammen,

ich war heute nach mehr oder weniger längerer Leidenszeit beim Orthopäden zur Analyse meiner MRT - Bilder. Ergebnis:

Dysplastische Patella (Wieberg II) + retropatellare Chondromalazie Grad I-II + Degenerative Veränderung des Außenminiskus im Bereich der ventralen Anheftung

Seit ca. 6 Wochen hatte/habe ich insbesondere nach/bei langen Radfahrten massive Probleme mit dem linken Knie. Verantwortlich dafür ist wohl die Patella deren Knorpel sich aufgrund der falschen "Gleitbahn" entzündet bzw. vermehrt abnutzt (siehe oben Arthrose I-II Grad in dem Bereich).

Neben einer OP zur Korrektur des Laufbahn der Kniescheibe hat mein Doc mir einlagen gegen meine X-Beine (3mm) sowie eine Bandage zum Stützen der Patella beim Radfahren verschrieben.

Die klare Aussage meines Orthopäden war: Laufen und Radfahren eher "subotimal" mit dieser anatomischen Voraussetzung. Am besten alternative Sportarten suchen (mit weniger Kniebeugung).... . Das kanns aber doch irgendwie nicht sein.... oder?

Hat hier im Forum jemand Erfahrungen mit dieser oder einer ähnlichen Diagnose? Ich bin momentan etwas hilflos wie ich mit der Diagnose umgehen soll....?!?!

LG
Thomas

Hafu
03.02.2016, 15:35
...ich war heute nach mehr oder weniger längerer Leidenszeit beim Orthopäden zur Analyse meiner MRT - Bilder. Ergebnis...

Dysplastische Patella (Wieberg II) + retropatellare Chondromalazie Grad I-II + Degenerative Veränderung des Außenminiskus im Bereich der ventralen Anheftung

Seit ca. 6 Wochen hatte/habe ich insbesondere nach/bei langen Radfahrten massive Probleme mit dem linken Knie. Verantwortlich dafür ist wohl die Patella deren Knorpel sich aufgrund der falschen "Gleitbahn" entzündet bzw. vermehrt abnutzt (siehe oben Arthrose I-II Grad in dem Bereich).

Neben einer OP zur Korrektur des Laufbahn der Kniescheibe hat mein Doc mir einlagen gegen meine X-Beine (3mm) sowie eine Bandage zum Stützen der Patella beim Radfahren verschrieben.

Die klare Aussage meines Orthopäden war: Laufen und Radfahren eher "subotimal" mit dieser anatomischen Voraussetzung. Am besten alternative Sportarten suchen (mit weniger Kniebeugung).... . Das kanns aber doch irgendwie nicht sein.... oder?

Hat hier im Forum jemand Erfahrungen mit dieser oder einer ähnlichen Diagnose? Ich bin momentan etwas hilflos wie ich mit der Diagnose umgehen soll....?!?!

LG
Thomas

6 Wochen ist doch bei Gelenkbeschwerden keine "mehr oder weniger längere Leidenszeit". Wenn du eine Patella-Dyplasie hast (Wiberg II ist übrigens fast nichts, das findet man bei zigtausend beschwerdefreien Läufern, Radfahrern, auch Hochleistungssportlern) , dann hast du sie seit Geburt. Wiberg I ist der Idealzustand. Von einer Patelladyplasie spricht man eigentlich erst ab Wiberg III (= Jägerhutpatella), und auch damit ist die Mehrzahl der Menschen beschwerdefrei.

Wenn es jetzt erst seit 6 Wochen ab und zu Probleme gibt, dann musst du dir einfach mal überlegen, was du in den letzten 6 Wochen anders gemacht hast im Vergleich zu den 30 Jahren davor.
Wenn du an Radposition, Schuhen, Cleatstellung usw. nichts verändert hast, dann liegen deine Beschwerden mutmaßlich an einem Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit. Diese Balance musst du wieder herstellen.

Radfahren bei (leichter) Arthrose "suboptimal"?:confused: Diese Aussage hat dein Orthopäde aber ziemlich exklusiv, oder du hast ihn falsch verstanden.
Regelmäßiges Radfahren ist selbst bei höhergradigen, also dritt- oder viertgradigen Arthrosen evidenzbasiert so ziemlich das Beste, was man mit einem Knie machen kann. Allerdings solltest du evt. deine Position auf dem Rad optimieren: Sattel ein bis zwei cm nach oben, gelenkschonendes Pedalsystem mit großer Winkelfreiheit (z.B. Speedplay-Pedale), bei Kälte nicht outdoor radeln usw.

"Verbessererung der muskulären Kniescheibenführung durch selektives Vastus medialis-Training" heißt das Therapiekonzept bei Chontropathia patellae bzw. Chondromalacia patellae.
Nach 6-wöchiger Symptomdauer (ohne konservative Therapie) schon über operative Interventionen nachzudenken, zeugt zwar von Geschäftssinn seitens deines Orthopäden, ist aber schulmedizinisch fast schon als Kunstfehler zu werten!

Die verschriebene Bandage (mit Patellaaussparung?) kann sinnvoll sein, um erstmal den Reizzustand aus dem Gelenk raus zu bekommen und um die Zeit zu überbrücken, bis du deine Muskelführung der Kniescheibe optimiert hast.

formliquide
03.02.2016, 15:47
Hafus Aussage: +1

Tetze
03.02.2016, 16:20
...Radfahren bei (leichter) Arthrose "suboptimal"?:confused: Diese Aussage hat dein Orthopäde aber ziemlich exklusiv, oder du hast ihn falsch verstanden.
Regelmäßiges Radfahren ist selbst bei höhergradigen, also dritt- oder viertgradigen Arthrosen evidenzbasiert so ziemlich das Beste, was man mit einem Knie machen kann...

Da kann ich auch nur zustimmen!

Ich laboriere offenbar derzeit an etwas ganz ähnlichem herum (nur die medizinischen Fachtermini dazu habe ich gerade nicht parat)
In Kurzform: ungewöhnlich geformte Kniescheibe (von oben betrachtet nicht das übliche gleichschenklige Dreieck), dadurch teilweise Knorpelabbau unter der Kniescheibe. Festgestellt durch Schmerzen im Knie beim längeren Sitzen mit dem Knie in einer bestimmten Position (z.B. beim Autofahren)

Da noch was anderes dazukam, gab es zwischendurch eine komplette Sportpause. Habe jetzt wieder mit dem Radtraining angefangen, was mein Orthopäde begeistert mit "Radfahren ist super für den Knorpel" kommentierte.
Da solltest du also tatsächlich lieber noch einmal nachfragen!

Ich bekomme noch zusätzlich Hyaluronsäurespritzen in´s Knie, um das Knie "zu schmieren". Diese sind nicht unumstritten, es gibt Befürworter und Kritiker, seitens der gesetzlichen Kassen werden sie auch nicht bezahlt.
Jedoch bemerke ich (nach 3 von 5 Spritzen) derzeit eine deutliche Verbesserung, der beschriebene Schmerz kommt deutlich später und deutlich geringer, teils auch gar nicht. Ob dies nun an den Spritzen, der Physio oder der Laufpause liegt, kann ich dir aber nicht sagen.

FMMT
03.02.2016, 20:32
Bei mir wurde gestern ja auch leichte Arthrose im linken Knie festgestellt (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=26628&page=26)(#1012). Radfahren wäre aber überhaupt kein Problem meinte der Arzt.

glaurung
03.02.2016, 22:39
Hafus Aussage: +1

Ja. Top. :Blumen: Leider gibt's von der im Eingangspost erwähnten Sorte an Orthopäden nicht wenige. :(

TomTom0285
04.02.2016, 09:59
Hallo Zusammen,

Danke für die erfreulichen Rückmeldungen.
Was die OP angeht habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Der Orthopäde hat die OP als EINEN MÖGLICHE Weg zur Verbesserung der Situation aufgezeigt. Aber ich solle erst mal die Bandage / Einlagen / Muskelaufbau versuchen... .

Die Dyplastische Patella und deren Auswirkungen auf Rad- und Laufsport (nämlich dass das damit nur "schwer" möglich sei) hörte sich beim ORthopäden allerdings deutlich kritischer an als hier beschrieben. Insofern beruhigen mich die Aussagen hier im Forum... :). Vor allem dass dieser "Grad" der Dysplastschen Patella (Wieberg II) viele betrifft die problemlos Radln und Laufen.

Grüße

Klappergestell
04.02.2016, 11:18
+1 für Hafu, kann ich nur unterschreiben.

Es hilft Krafttraining, Krafttraining und nochmals Krafttraining um die Paella an die richtige Stelle zu ziehen.
Einmal unter dem Messer und der Teufelskreis geht los. Erst die Kniescheibe shaven, dann eine Retinakulumeinkerbung um der Kniescheibe mehr Spiel/lauf zu geben etc. Mit viel Glück und dem richtigem Orthopäden hast du 10 Jahre später eine TEP im Knie :dresche
Ich selber hab auf die Kniemanschette mit Patellaring verzichtet und hab lieber zur Unterstützung der Kniescheibe ein Patellasehnenband genommen.

Ich drück ganz fest die Daumen das du die Beschwerden in den Griff bekommst.

Jimmi
04.02.2016, 12:33
Ich laboriere seit Monaten an Beschwerden im Bereich des Innenmeniskus, den mein Orthopdäe (bei so was war ich das letzte Mal von 25 Jahren) spontan arthroskopieren wollte. Auf dem Röntgenbild hat er wohl Artrose so ziemlich ausgeschlossen. Ich bin dann 5 Tage vorher vom OP-Tisch gehüpft und bekomme heute erst mal ein MRT gemacht, wohl wissend dass man da auch nicht alles sieht.

Ich bin ein Freund konservativer Behandlungen. Aber trotz einiger Bemühungen (Salben und Cremes, Dehnung und Wackelbrett) keinerlei wirkliche Besserung, bis auf den Umstand, dass ich den Schmerz/die Beschwerden vielleicht besser wegstecke. Aber ein Spaß ist das nicht. Immerhin geht Schwimmen und Radeln noch.

King of Ping
04.02.2016, 12:42
2013 war auf einmal morgens mein Knie geschwollen. Nach mehreren Untersuchungen MRT, Atroscan etc. war klar: femoropatellare Dysplasie. Warum die Entzündung und somit die Schwellung kam weiss bis heute niemand. Nach dem Abschwellen des Knies habe ich langsam wieder angefangen mit Trainieren. Hat aber etwas über ein Jahr gedauert bis das Knie wieder fast normal war. Heute wieder total beschwerdefrei und einen Ironmsn habe ich auch letztes Jahr gefinished

Harke
04.02.2016, 13:31
+1 für Hafu, kann ich nur unterschreiben.

Es hilft Krafttraining, Krafttraining und nochmals Krafttraining um die Paella[/COLOR] an die richtige Stelle zu ziehen.

Riesenpaella (https://www.google.de/search?q=riesen+paella&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwj1oYLujd7KAhUC_SwKHaNyBpMQ_AUIBygB&biw=1024&bih=484)

SCNR:Blumen: