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Vollständige Version anzeigen : Therapieerfahrungen mit Morbus Ledderhose?


schnodo
11.10.2016, 15:48
Hallo zusammen,

mein Orthopäde hat heute bei mir (vorbehaltlich eines noch ausstehenden MRT, um sicherzugehen, dass nichts Malignes vorliegt) Morbus Ledderhose (https://de.wikipedia.org/wiki/Morbus_Ledderhose) diagnostiziert.

Abgesehen davon, dass da ein spür- und sichtbarer, druckempfindlicher "Knödel" ist, bin ich momentan dadurch nicht eingeschränkt. Gehen und rennen (ein Euphemismus in meinem Fall) kann ich ohne nennenswerte Probleme.

Wenn ich es recht überblicke, geht die Spannbreite der Behandlungsformen von gar nichts tun über Einlagen, Bestrahlung, Abschaben bis hin zur Teilentfernung der Plantarsehne. Ich gehe davon aus, dass bei mir die Therapie vergleichsweise harmlos aussieht wenn der Knoten nicht größer wird und somit keine Operation oder etwas ähnlich Radikales notwendig ist. Trotzdem wüsste ich gerne, ob jemand hier im Forum die gleiche Diagnose bekommen hat und welche Behandlungsformen mit welchem Erfolg gewählt wurden.

Danke schön! :Huhu:
Renato

LidlRacer
11.10.2016, 16:08
Immerhin hast Du Dir ne Krankheit mit nem coolen Namen ausgesucht! ;)
Sorry, kann sonst nichts dazu beitragen.
Gute Besserung!

schnodo
11.10.2016, 17:14
Immerhin hast Du Dir ne Krankheit mit nem coolen Namen ausgesucht! ;)

Ich kam mir zuerst ein wenig verarscht vor - das Oktoberfest ist noch nicht so lange her - aber so nennt sich das wohl tatsächlich. ;)

Gute Besserung!

Danke! :)

schnodo
24.10.2016, 19:57
So, heute durfte ich die MRT über mich ergehen lassen - nach 20 Minuten bekam ich noch zusätzlich Kontrastmittel gespritzt und musste dann weiter still liegen. Die Radiologin bestätigt, dass es nach Morbus Ledderhose aussieht und nichts Schlimmeres ist. Der Eingeweihte mag auf diesem - angeblich aussagefähigen - Bild etwas erkennen können, ich nicht so recht, außer, dass es sich um einen edel geformten Fuß handelt. ;)

Nun werde ich mal schauen, was der Orthopäde als Therapie vorschlägt.

https://bit.ly/324vFrq

schnodo
07.11.2016, 23:56
Ich habe heute mit dem Orthopäden gesprochen und der meint, wenn ich keine großen Beschwerden habe, solle man erst mal abwarten. Wenn sich die Wucherung vergrößert, kann man immer noch tätig werden. Die erste Maßnahme wären dann Einlagen, um die Stelle zu entlasten.

Ich habe mich seiner Meinung angeschlossen und so warten wir erst mal ab.

DonCamillo
25.11.2016, 09:02
Ich habe bisher noch nichts von dieser Erkrankung gehört. Aus meiner Erfahrung mit meinen eigenen Zipperlein würde ich Dir aber raten, Deine Blutwerte mal ausführlich checken zu lassen. Das Interessante ist ja, dass bei dieser Erkrankung, wie bei so vielen Krankheiten, die sich als irgendwelche Veränderungen im Körper darstellen, die Ursache nicht bekannt ist.
Auch wenn diese Erkrankung nicht bösartig ist, sie ist lästig und man möchte eigentlich wissen, wie man sie vermeidet. Was die Medizin aktuell macht ist, die Symptome zu behanden, d.h. schnippeln.
In vielen Fällen geht irgendeine Fehlbildung im Körper einher mit einer fehlerhaften Versorgung von essentiellen Werten im Blut.

Beispiel bei mir waren Nasenpolypen, an denen ich seit 25 Jahren rumlaboriere. 3 OPs schon hinter mir. Die wachsen immer wieder nach. Was sagen alle HNO-Ärzte bei denen ich war? Da kann man nichts machen, außer regelmäßig Cortison-Spray anwenden. Regelmäßig hieß bei mir täglich bis alle zwei Tage. Mit dem Effekt, dass ich mehr oder weniger keinen Geruchssinn mehr hatte.
Ein Kollege hatte mir vor einem Jahr empfohlen, über die Wintermonate Vitamin D3 zu nehmen. Was ich dann auch angefangen hab. Der Effekt war, dass meine Polypen sich mehr oder weniger verabschiedet haben - kein Cortisonspray seit einem Jahr. Keine total verstopften Nebenhöhlen, wenn ich eine Erkältung hab etc.
Und - wieder einen normalen Geruchssinn.
Diesen nicht kalkulierten Nebeneffekt hab ich im Internet bisher nur in amerkanischen Fohren diskutiert gesehen.

Was ich damit sagen will, einfach erst mal messen und dann - im Zweifelsfall unter ärztlicher Anleitung - die fehlenden Substanzen auffüllen.

Gruß,
Michael

schnodo
25.11.2016, 13:01
Was ich damit sagen will, einfach erst mal messen und dann - im Zweifelsfall unter ärztlicher Anleitung - die fehlenden Substanzen auffüllen.

Danke für Deine Antwort! Das Problem ist ja oft, dass man nicht weiß, wonach man schauen soll. Ich glaube, meine Hausärztin lässt in der Regel ziemlich umfassend analysieren, aber sie kann natürlich ohne konkreten Verdacht nicht immer jeden denkbaren Wert überprüfen lassen.

Was Deine Nebenhöhlen-Erfahrung angeht, so hatte ich ein ähnliches Erlebnis. Bei mir wurde vor langer Zeit eine chronische Pansinusitis diagnostiziert. Diese habe ich hauptsächlich durch über Jahre hinweg oft auftretende Kopfschmerzen wahrgenommen. Der HNO-Spezialist wusste nach fehlgeschlagener medikamentöser Behandlung (Antibiotika, wenn ich mich recht erinnere) als einzig wirksame Gegenmaßnahme zu einem operativen Eingriff zu raten. Nach Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis mit der Effektivität und den unerwünschten Nebeneffekten ähnlicher Eingriffe habe ich davon Abstand genommen und mich darauf eingestellt, weiterhin lediglich die Symptome zu mindern.

Zur gleichen Zeit habe ich aber angefangen, fast täglich zu schwimmen. Innerhalb weniger Wochen hatte ich nahezu keinerlei Beschwerden mehr, was mir nur dadurch auffiel, dass ich irgendwann mal wieder die Kopfschmerztabletten in der Hand hatte und mich nicht erinnern konnte, wann ich zuletzt eine genommen hatte, weil es so lange her war. Es hört sich abwegig an, dass ausgerechnet Schwimmen einen positiven Einfluss auf meine Sinusitis haben könnte und natürlich lässt sich das nicht gerichtsfest belegen, aber das war die einzige gravierende Änderung in meinen Gewohnheiten. Ein weiterer Grund, warum ich Schwimmen so fantastisch finde. :)

DonCamillo
25.11.2016, 14:04
Das Problem ist ja oft, dass man nicht weiß, wonach man schauen soll. Ich glaube, meine Hausärztin lässt in der Regel ziemlich umfassend analysieren, aber sie kann natürlich ohne konkreten Verdacht nicht immer jeden denkbaren Wert überprüfen lassen.

Hallo Schnodo,

ich kann Dir als Lektüre dazu das Buch "Blut" (https://www.amazon.de/Blut-Geheimnisse-unseres-fl%C3%BCssigen-Schl%C3%BCssel/dp/3453201108/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1480078698&sr=1-1&keywords=blut) von Ulrich Strunz empfehlen.
Der beschreibt da alle Blut-Werte und welche Referenz-Werte sie haben sollten.
Das gute ist, der spricht aus eigener Erfahrung, da er bei sich diese Werte seit vielen Jahren regelmäßig misst - zum Teil ganz gezielt, um zu sehen, wie eine entsprechende Auffüllung einzelner Stoffe auch wirkt. Als Triathlet und Arzt weiß er wovon er spricht.

[Edit: Ergänzung]
Über den Schreibstil von Strunz brauchen wir nicht zu diskutieren, der ist mir zu schnodderig, aber inhaltlich sind die wesentlichen Themen gut abgehandelt

schnodo
25.11.2016, 14:38
ich kann Dir als Lektüre dazu das Buch "Blut" (https://www.amazon.de/Blut-Geheimnisse-unseres-fl%C3%BCssigen-Schl%C3%BCssel/dp/3453201108/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1480078698&sr=1-1&keywords=blut) von Ulrich Strunz empfehlen.

Danke für den Tipp! :Blumen:

Ich werde morgen in der Buchhandlung mal einen Blick reinwerfen und es mitnehmen, wenn es mich anspricht. :)

schnodo
02.10.2019, 19:18
Weil ich darauf angesprochen wurde, hier für alle Interessierten der aktuelle Stand:

Die Stelle hat sich seit der Diagnose vergrößert - mehr als verdoppelt, würde ich schätzen - und auch der andere Fuß ist mittlerweile betroffen, wenn auch noch nicht wesentlich. Dadurch, dass die Ledderhose im Fußgewölbe sitzt, merke ich im Alltag meist wenig davon. Eine Behandlung findet nicht statt, diese werde ich ins Auge fassen, wenn die Beschwerden permanent lästig werden. Bestrahlung scheint das Mittel der Wahl zu sein. Was ich auf jeden Fall vermeiden will ist eine Operation.

Wie sehr ich die Erkrankung merke, hängt von der Tagesform ab. Manchmal fühlt sich der Knoten sehr hart an und dann scheint die umgebende Muskulatur verkrampft zu sein und es schmerzt leicht, nicht nur beim Gehen, sondern auch wenn der Fuß ruht.

Manchmal ist der Knoten eher weich und dann ziemlich unauffällig. Ich beobachte, dass die Stelle besonders nach dem Schwimmen weicher ist. Wenn ich einige Tage nicht schwimme, wird sie härter. Ich vermute, dass dies durch den Kraul-Beinschlag beeinflusst wird, aber das ist reine Spekulation. Der Zusammenhang mit dem Schwimmen ist aber ganz offensichtlich.

Ich laufe keine langen Distanzen mehr, aber nicht wegen des Morbus, sondern aus Lustlosigkeit. Einige Kilometer Joggen klappt komplett unauffällig und ich könnte mir vorstellen, dass auch "normales" Lauftraining machbar wäre.

Insgesamt bin ich durch die Erkrankung aktuell nicht nennenswert eingeschränkt. Wenn die betroffene Stelle aber noch wesentlich größer wird, werde ich etwas unternehmen müssen. Ich habe die Hoffnung, dass sich im Lauf der nächsten Jahre effektive Therapien etablieren.

Siebenschwein
02.10.2019, 19:46
Boah... was es nicht alles gibt. Ich hatte letzen Winter drei Monate Probleme mit der Plantarfaszie, das war schon eklig. Aber das klingt nochmal fünf Stufen verschärfter. Ich hoffe, das lässt sich doch irgendwie erfolgreich behandeln oder löst sich irgendwann von selbst. Zumindest die Plantarfaszitis war irgendwann einfach verschwunden bei mir.
Gute Besserung und Kopf hoch!
k

schnodo
02.10.2019, 20:06
Boah... was es nicht alles gibt. Ich hatte letzen Winter drei Monate Probleme mit der Plantarfaszie, das war schon eklig. Aber das klingt nochmal fünf Stufen verschärfter.

"Normale" Probleme mit der Plantarsehne hatte ich auch schon. Die waren, schon alleine was die Schmerzen morgens beim Aufstehen angeht, deutlich unangenehmer als der Morbus Ledderhose im aktuellen Zustand.

Ich hoffe, das lässt sich doch irgendwie erfolgreich behandeln oder löst sich irgendwann von selbst. Zumindest die Plantarfaszitis war irgendwann einfach verschwunden bei mir.

Ich kenne mich da zu wenig aus, aber auf eine wundersame Selbstheilung des Tumors setze ich nicht wirklich. Mein Beschwerden mit der Plantarsehne seinerzeit gingen wie bei Dir von selbst weg - allerdings erst als ich nicht mehr gelaufen bin. :)

Gute Besserung und Kopf hoch!

Danke! Wenn es nicht viel schlimmer wird, bin ich schon zufrieden. :Lachen2:

mamoarmin
04.10.2019, 13:16
Boah... was es nicht alles gibt. Ich hatte letzen Winter drei Monate Probleme mit der Plantarfaszie, das war schon eklig. Aber das klingt nochmal fünf Stufen verschärfter. Ich hoffe, das lässt sich doch irgendwie erfolgreich behandeln oder löst sich irgendwann von selbst. Zumindest die Plantarfaszitis war irgendwann einfach verschwunden bei mir.
Gute Besserung und Kopf hoch!
k

Wie hast Du das behandelt? Laufpause komplett? Schmerzen auch aufm Rad?
Wäre über Input dankbar..

Siebenschwein
04.10.2019, 15:34
Erfolgreich ignoriert, würde ich sagen.
Das war etwa Nov bis Feb letztes Jahr. Von daher war ich sowieso hauptsächlich schwimmen und laufen. Rad im Winter? Nö, nicht für mich.
Laufpause hat nichts gebracht, entzündungshemmende Schmerzmittel auch nicht. Schwimmen gingsowieso. Laufen nur mit FootActive Sport Einlegesohlen. Schmerz war es nach dem Laufen am schlimmsten, währenddessen war es zwar da, aber aushaltbar. Nach etwa drei Monaten klang es einfach ab.

mamoarmin
05.10.2019, 12:18
Genau das wollte ich hören :-) Danke Dir..

citystar
06.10.2019, 15:25
Ich werde in den nächsten Wochen vorraussichtlich mit einer Strahlentherapie beginnen, ich hoffe das bringt etwas... Habe nicht vor mit 30 schon nichtmehr schmerzfrei gehen zu können.... :(

schnodo
06.10.2019, 15:48
Ich werde in den nächsten Wochen vorraussichtlich mit einer Strahlentherapie beginnen, ich hoffe das bringt etwas... Habe nicht vor mit 30 schon nichtmehr schmerzfrei gehen zu können.... :(

Viel Glück! Lass uns wissen, wie es anschlägt. :Blumen: