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Vollständige Version anzeigen : Ich weiß nicht mehr weiter.. Seit 8 Monaten Knieschmerzen ohne richtige Diagnose


marvin
08.03.2017, 12:38
Hallo,
Ich bin 18 Jahre alt, (männlich) und habe seit August beim Radfahren Knieschmerzen im rechten Knie.

Der Schmerz tritt (zumindest ausgeprägt) nur beim Radfahren auf, nach ca 30-60minuten. Erst ist ab und zu ein leichtes "zwicken" zu spüren, und etwas später beginnt es zu brennen, im weitern Verlauf kommt bei jeder Rotation auf dem Rad auch ein reibendes Gefühl dazu, welches stark sticht. Ich muss das Radfahren dann abbrechen.

Ich hatte zuvor noch nie eine Verletzung am Knie, und auch keine Knieschmerzen. Diese kamen letzten Sommer von Heute auf morgen als ich in den Alpen Radfahren ware. Generell bin zu dieser zeit ich aus meiner jetzigen Sichtweise zu viel Rad gefahren praktisch überhaupt nicht gedehnt und zu wenig Regeneration.

Beim Laufen und Schwimmen ist vergleichsweise kauf was zu spüren.
Im Alltag ist längeres nicht bewegen, zum beispiel beim Autofahren unangenehm und ich verspüre eine art Bewegungsdrang.

Zur Lokalisation des Schmerzes: Dieser befindet sich im bereich hinter der Kniescheibe, eher auf der inneren seite und eher im unteren bereich.

Was habe ich dann unternommen:
Erstmal Radpensum radikal reduziert, überhaupt nicht mehr gelaufen, da ich gedacht habe wenn Rad nicht geht, dann laufen erst recht nicht. Ab und zu locker geschwommen.

Als es nach 3 Wochen nicht besser wurde bin ich zum (1.)Orthopäde:
Vermutung: Knischeibendysplasie, Röntgen, nicht bestätigt.
-> Überweisung zum MRT
->MRT:
Leichte Chondropatie patella(grad 1-2) im äußersten Teil der äußeren Kniescheibe (meine Scherzen sind allerdings eher auf der Innensseite hinter der Kniescheibe lokalisiert)
Er hat mich dann zum Physio geschickt, und wenns nicht besser wird in 4 Wochen nochmal einen Termin.
Physio hat bei der Diagnose auch nicht wirklich was festgestellt, die ganzen Griffe führten zu keiner Schmerzauslösung. Jedoch muskulär ziemlich verkürzt und könnte mehr Stabilität da sein.
Also bis heute 40 Stundeneinheiten beim 3 verschiedenen Physios gehabt viel selbst gedehnt, keine Besserung.

Ich war zwischenzeitlich bei einem anderen Arzt, dieser hat nachdem er auch nicht wirklich etwas gefunden hat nach einigen Wochen Hyaloronsäure gespritzt. Keine Besserung dadurch.

Also mittlerweile bin ich bei Arzt Nummer 3, dieser stellte auf der Aua-Seite eine druckschmerzempfindlichere Patellarsehne fest und vermutet einen Zusammenhang.
Warum ich allerdings beim Joggen und Kniebeuge etc keine Scherzen habe kann er sich nicht erklären. Auf dem MRT war nicht wirklich was sichtbar an der Sehne.

Falls es jemand gibt der ein ähnliches Problem hat/hatte, oder mir vielleicht tipps geben kann was ich machen kann oder irgend eine Vermutung hat...


Ich wäre um jeden Hinweis/Tipp sehr dankbar!

(falls jemand gerne Bilder von MRT/Röntgen sehen möchte oder die irgendwie hilfreich wären kann ich die per PN schicken.)
Mitlerweile geht das bei mir halt auch auf die Psyche, ich bin erst 18 kann kein Rad fahren, ich weiß nicht was Sache ist und werde auch im Alltag beim Sitzen/Autofahren oder wenn ich andere Triathleten/Radfahrer sehe dauernd dran erinnert. Motivation ist rießig. Wenn du willst aber nicht kannst...
:(

Würde mich rießig über alle anhaltspunkte freuen! :)

Achso: Bikefitting wurde gemacht, ich saß vorher zu tief. Ämderung der Sitzposition hat aber leider keine Besserung erbracht.

longtrousers
08.03.2017, 13:38
Trittfrequenz erhöhen schon versucht ( z.B immer > 90) ?

Stefan
08.03.2017, 13:41
Hast Du genug seitliches Spiel in den Pedalen?
Bei mir z.B. ist das wichtig.

Gute Besserung!

ritzelfitzel
08.03.2017, 13:44
Hast Du genug seitliches Spiel in den Pedalen?
Bei mir z.B. ist das wichtig.


Auch wenn du beim Bike-fitting warst, vielleicht kann man über die Position der Cleats an sich noch etwas Druck von der belasteten Stelle nehmen!?!

marvin
08.03.2017, 14:33
Trittfrequenz erhöhen schon versucht ( z.B immer > 90) ?

Also Trittfrequenzerhöhung bringt leider auch keine änderung, auch TF90 und 20km/h in der Ebene verursacht schmerzen...

Auch wenn du beim Bike-fitting warst, vielleicht kann man über die Position der Cleats an sich noch etwas Druck von der belasteten Stelle nehmen!?!

Wegen den Cleats, da werde ich den Bikefitter nochmal ansprechen, aber der hat relativ viel Zeit mit der Einstellung von denen verbracht, ich denke die Belastung müsste man viel geringer machen als möglich... (Da leichtes Treten ja auch zu den beschwerden führt) aber ich frage ihn auf jeden fall nochmal.

Hast Du genug seitliches Spiel in den Pedalen?
Bei mir z.B. ist das wichtig.

Gute Besserung!

Danke! :) Wegen der seitlichen Bewegungsfreiheit: Ich bin zwischenzeitlich auch schon die roten Look Cleats mit dem größten seitlichen Spiel gefahren, leider keine Besserung dadurch.

Schonmal vielen Dank für die Antworten!!

Triphil
08.03.2017, 14:54
Mach mal ein Bild von dir auf dem Bike. Denke du sitzt ev. zu tief und oder zu weit hinterm Tretlager. Was ist mit Triggerpunkte(siehe tiggerpoints.net)? Die wenigsten Physio kennen sich mit Trigger gscheit aus und behandeln die auch so, dass dieses Ruhe geben. Oberschenkelmuskulatur vorne/hinten verkürzt oder /und der Hüftbeuger.
Richtig triggern und Dehnen(3xmal 30 sec. dreimal am Tag Dehnen, aber halt erst nachdem du die Trigger gelöst hast, sonst bringt das mit dem Dehnen nix, dann ziehen halt die Trigger noch mehr). Wenn man beim MRT nix sieht dann bekommst du das in den Griff. Gerne helfe ich dir dabei, dann schreib mich an.

Bleib cool

Hafu
08.03.2017, 14:56
...Also bis heute 40 Stundeneinheiten beim 3 verschiedenen Physios gehabt viel selbst gedehnt, keine Besserung.
...

40 Stundeneinheiten???

Das ist ja der Wahnsinn. Bist du Privatpatient oder hast du das selbst bezahlt?


Die MRT-Diagnose "Chondropathia patellae" passt doch einwandfrei zu deiner Anamnese (wenig Schmerzen beim Gehen/ Joggen, dafür Schmerzen beim Radfahren, Unfähigkeit lange still zu sitzen, dann auch noch dein junges Alter... diese Diagnose tritt meistens zwischen dem 16. und 30. Lebensjahr auf.

Chondropathia patellae ist übrigens eine "richtige Diagnose". Warum schreibst du in deiner Überschrift, dass du Knieschmerzen ohne "richtige Diagnose" hast?

Du hast doch bestimmt die Diagnose auch schon gegoogelt (inklusive der nahezu immer exzellent guten Prognose) . Warum wird die Chondropathia patellae nicht auch so behandelt, wie es erfahrungsgemäß anschlägt?

Dehnen und dauernd am Knie im rahmen von "Physiotherapie" rumkneten gehört sicher nicht zu den am meisten erfolgversprechenden Therapieansätzen!

Angeleitetes Krafttraining für den Vastus medialis, eine kniescheibenstabilisierende medialisierende Orthese im akuten Schmerzstadium, (vorübergehendes) Vermeiden von beschwerdeauslösenden Sportarten und die nötige Geduld und Optimismus, dass das Ganze auch wieder ausheilt: das wäre ein vernünftiger Therapieansatz.

Auf Klickpedale, evt. auch auf Radfahren komplett würde ich für einige Wochen verzichten, bis du im normalen Alltag und beim Treppensteigen null Schmerzen hast und dann erst mit Tatzenpedalen wieder (vorsichtig!) beginnen und später evt. auf Speedplay-Pedale wechseln, die am rotationsfreundlichsten sind.

Lass dir ja keine weiteren Spritzen geben oder dich gar zu einer Operation überreden.

Triphil
08.03.2017, 14:56
ach ,ja.. wenn du nicht gerade beim Buchstaller warst zum Fitten und der sich nicht ausnahmsweise mal bewußt reingehängt hat, kannst du auf die Einstellung eventuell nix geben. Was ich da schon so erlebt habe...

Triphil
08.03.2017, 14:59
Hafus Ansatz hört sich auch gut an, scheint sich da auszukenne:Cheese:

Road_Runner
08.03.2017, 15:00
Ich war auf meinem TT-Rad 2012-2014 lange ohne Beschwerden unterwegs und konnte zu der Zeit verhältnismäßig schnell Rad fahren mit einer TF von 75-80.

Im Frühjahr 2015 bekam ich am rechtes Knie Innenseite etwas unterhalb von der Kniescheibe, schmerzen. Laufen reduziert, Rad reduziert (TT auf der Rolle). 3 Wochen Pause, ok... Wieder locker angefangen, kam wieder, wieder Pause... eine on-off-Beziehung.
War beim Osteopathen, Orthopäden, Physio.... alles nix... Hab dann aufs RR gewechselt nach länger Pause und Sommer und es war ok. Leider hatte ich dadurch 3 Monate Training verloren für den IM.
Hab Ihn dann mit 6 Wochen Vorbereitung ohne Training auf der TT gemacht. Erst am WK-Tag wieder drauf gesessen und nach 2h kam der Schmerz wieder.
Die Saison war damit zu Ende.
2016 -selbes Spiel wieder. Dazu Fußelenk gebrochen, was aber auch erst nach 4 Wochen bemerkt wurde. WK-Pause.
Nun 2017... im Februar das erste mal seit letztem Juli auf dem TT, wieder Probleme.
Hatte zu der Zeit auf dem TT einen ISM Adamo Sattel, mit dem ich keine Probleme hatte... hab die Position immer wieder verändert, vor, zurück, hoch, runter... nix brachte. Cleats verschoben etc.
Nun hab ich den Sattel abgebaut und gegen den RR-Sattel vom RR getauscht. Alle Problem sind weg.... 2 Jahre Knieprobleme wegen des Sattels, den mir der bike-fitter aufgeschwätzt hatte (aber auch 2 Jahre ok war). 500EUR für Physio, Ärzte etc. ausgegeben... Hab jetzt den Sattel noch ein zweites mal gekauft, 120 EUR...

marvin
08.03.2017, 15:14
Mach mal ein Bild von dir auf dem Bike. Denke du sitzt ev. zu tief und oder zu weit hinterm Tretlager. Was ist mit Triggerpunkte(siehe tiggerpoints.net)? Die wenigsten Physio kennen sich mit Trigger gscheit aus und behandeln die auch so, dass dieses Ruhe geben. Oberschenkelmuskulatur vorne/hinten verkürzt oder /und der Hüftbeuger.
Richtig triggern und Dehnen(3xmal 30 sec. dreimal am Tag Dehnen, aber halt erst nachdem du die Trigger gelöst hast, sonst bringt das mit dem Dehnen nix, dann ziehen halt die Trigger noch mehr). Wenn man beim MRT nix sieht dann bekommst du das in den Griff. Gerne helfe ich dir dabei, dann schreib mich an.

Bleib cool
Triggerpunkte hat noch keiner wirklich gesucht und bearbeitet, zwar öfters Muskulatur "gelockert" aber sonst nicht gezielt trigger bearbeitet.
Dehen mache ich recht viel insbesondere für vordere Oberschenkelmuskulatur (z.B. den Couch-Stretch mindestens 2*täglich für 2minuten, dann auch immer noch rückseite, und Hüftinnenrotatoren)
Auch auf der blackroll bin ich teilweise über ne halbe Stunde. Ich habe gelesen, Triggerpunkte fühlen sich beim Rollen an wie kleine "hügel", da rolle ich dann immer besonders drüber aber so wirklich weg bekomme ich die nicht...

TomTom0285
08.03.2017, 15:50
... das klingt nach einer Blaupause meiner Beschwerden. Inklusive Diagnose, Therapieansätze... nahezu identisch. Ich habe den Spaß allerdings seit rund 15 Monaten.

Heute Abend habe ich etwas Zeit um mehr zu schreiben.

Die schlechte Nachricht vorab: Ich bin immer noch nicht schmerzfrei. Die gute: Training ist dennoch gut möglich. Die Beschwerden nehmen in einem gewissen gleichbleibenden Rahmen immer zu und ab über die Tage/Wochen/Monate

Was bei mir zumindest für Linderung gesorgt hat: TF deutlich erhöht von rd. 75/80 auf 90/95+. Außerdem wie bereits angesprochen das gezielte trainieren des vastus medialis. Vernachlässige das das wieder, wird's sofort schlimmer.

Grüße

marvin
08.03.2017, 15:58
40 Stundeneinheiten???

Das ist ja der Wahnsinn. Bist du Privatpatient oder hast du das selbst bezahlt?


Die MRT-Diagnose "Chondropathia patellae" passt doch einwandfrei zu deiner Anamnese (wenig Schmerzen beim Gehen/ Joggen, dafür Schmerzen beim Radfahren, Unfähigkeit lange still zu sitzen, dann auch noch dein junges Alter... diese Diagnose tritt meistens zwischen dem 16. und 30. Lebensjahr auf.

Chondropathia patellae ist übrigens eine "richtige Diagnose". Warum schreibst du in deiner Überschrift, dass du Knieschmerzen ohne "richtige Diagnose" hast?

Du hast doch bestimmt die Diagnose auch schon gegoogelt (inklusive der nahezu immer exzellent guten Prognose) . Warum wird die Chondropathia patellae nicht auch so behandelt, wie es erfahrungsgemäß anschlägt?

Dehnen und dauernd am Knie im rahmen von "Physiotherapie" rumkneten gehört sicher nicht zu den am meisten erfolgversprechenden Therapieansätzen!

Angeleitetes Krafttraining für den Vastus medialis, eine kniescheibenstabilisierende medialisierende Orthese im akuten Schmerzstadium, (vorübergehendes) Vermeiden von beschwerdeauslösenden Sportarten und die nötige Geduld und Optimismus, dass das Ganze auch wieder ausheilt: das wäre ein vernünftiger Therapieansatz.

Auf Klickpedale, evt. auch auf Radfahren komplett würde ich für einige Wochen verzichten, bis du im normalen Alltag und beim Treppensteigen null Schmerzen hast und dann erst mit Tatzenpedalen wieder (vorsichtig!) beginnen und später evt. auf Speedplay-Pedale wechseln, die am rotationsfreundlichsten sind.

Lass dir ja keine weiteren Spritzen geben oder dich gar zu einer Operation überreden.

Danke für die ausführliche Antwort!

Also die im MRT vom Radiologe diagnostizierte Chondropatia patella ist auf der außenseite und wurde von allen anderen Ärzten auf dem MRT nicht erkannt. Die Physios konnten auch alle keine Unregelmäßigen im Gleitlager der Kniescheibe feststellen. Die 5*Hyaloronsäure die gespritzt wurden hätten meiner Einschätzung nach ja bei einem Knorpelproblem zumindest bisschen was bewirken müssen.
Ich habe keine schmerzen beim Aufstehen oder so, was ja für Knorpelschaden klassisch ist. Treppensteigen kein Problem, Kniebeuge bekomme ich auch schmerzfrei hin.
Ich dachte anfangs auch an den Knorpel als Außlöser, bin mir aber mitlerweile einigermaßen sicher, das der Knorpel nicht der Auslößer ist. Auch habe ich bereits versucht den Vastus Medialis mit Kniebeugen und Beinpresse zu stärken. Brachte leider auch keinen erfolg.
Falls ich da einen Denkfehler drinnen habe korrigiere mich bitte ;)

Ich werde aber trotzdem weiterhin den Oberschenkel stärken. Eine längere Radpause hat leider auch nichts geholfen, habe ich schon gemacht. Auch laufen war ich für 3 Monate nicht.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass der Schmerz zumindest aus dem bereich des Sehnenansatz der unteren Patellasehne kommt.

Pedale habe ich schon einiges Probiert, auch mit mehr bewegungsfreiheit und auch ohne klickies. Bringt alles nichts.

VG Marvin

Achso nochwas: Geschwollen war das Knie zu keinem Zeitounkt

marvin
08.03.2017, 16:04
... das klingt nach einer Blaupause meiner Beschwerden. Inklusive Diagnose, Therapieansätze... nahezu identisch. Ich habe den Spaß allerdings seit rund 15 Monaten.

Heute Abend habe ich etwas Zeit um mehr zu schreiben.

Die schlechte Nachricht vorab: Ich bin immer noch nicht schmerzfrei. Die gute: Training ist dennoch gut möglich. Die Beschwerden nehmen in einem gewissen gleichbleibenden Rahmen immer zu und ab über die Tage/Wochen/Monate

Was bei mir zumindest für Linderung gesorgt hat: TF deutlich erhöht von rd. 75/80 auf 90/95+. Außerdem wie bereits angesprochen das gezielte trainieren des vastus medialis. Vernachlässige das das wieder, wird's sofort schlimmer.

Grüße

Da bin ich aber gespannt :)

Hafu
08.03.2017, 16:34
...Ich dachte anfangs auch an den Knorpel als Außlöser, bin mir aber mitlerweile einigermaßen sicher, das der Knorpel nicht der Auslößer ist. Auch habe ich bereits versucht den Vastus Medialis mit Kniebeugen und Beinpresse zu stärken. Brachte leider auch keinen erfolg.
Falls ich da einen Denkfehler drinnen habe korrigiere mich bitte ;)
...

Chondropathia patellae mag zwar von der Namensgebung einen "Knorpelschaden" suggerieren, ist aber eben gerade (noch) kein Knorpelschaden, der ja bei dem typischerweise sehr jungen Alter der Patienten ohne Unfall als Auslöser sehr unwahrscheinlich wäre. Der Name C.p. ist historisch bedingt und korrekterweise spricht man eher von "peripatellären Schmerzsyndrom", weil eben auch die Gelnkkapsel, die medialen Bandstrukturen, die die Kniescheibe führen und die Druckrezeptoren, die unterhalb des Gelenkknorpels am Oberschenkel und in der Kniesscheibe liegen beim Schmerzgeschehen eine gewisse Rolle spielen.

Im Falle eines im MRT sichtbaren Knorpelschaden würde man von Chondromalacia Patellae oder sogar von Retropatellararthrose sprechen. Im MRT sieht man bei einer typischen Chonropathia patellae entweder gar nichts besonderes oder allenfalls im Akutstadium (selten) ein leichtes Knochenmarködem in der Kniescheibe.

Mit Kniebeugen und Beinpresse trainierst du, wenn man nicht besondere Vorkehrungen hinsichtlich der Rotationseinstellung der Unterschenkel trifft nicht den Vastus medialis, sondern den M. Quadriceps als Ganzes und v.a. die Glutealmuskulatur.
Du kannst damit u.U. ein bestehendes Ungleichgewicht zwischen Vastus lateralis (zu stark) und Vastus medialis (zu schwach) sogar verstärken.

Für selektives Vastus medialis-Training müsstest du dir bei der Kniepresse z.B. einen Ball zwischen die Knie klemmen (und die US-Rotation muss stimmen, i.e.genügend Außenrotation). Ich hab ja von "angeleitetem Training" geschrieben, was impliziert, dass man das nicht einfach mal so alleine machen kann, sondern schon jemand daneben stehen muss, der es einem zeigt und der auch die Bewegungsausführung kontrolliert.

Triphil
08.03.2017, 19:26
Triggerpunkte bekommst du mit der Rolle nicht weg. Die Rolle hilft beim lokalisieren,rausdrücken dann mit Tennisball oder gar Golfball. Schau dir die Triggerpunktseite an,da siehst du wo es weh tut und welche Trigger mit rein spielen. Machst du nicht alle raus kommt es schnell wieder,die stoßen sich gegenseitig wieder an. Mindestens 90. sec drücken bzw. Bis es nachlässt und dann noch länger drauf bleiben. Das muss richtig weh tun... So manch einer hat schon geheult wenn ich nen Trigger raus gedrückt habe..Manchmal bis zu 15 an einem Arm,aber simsalabim sind die krassesten scheinbar unheilbaren Gelenkprobleme weg.... Es muss nicht so sein,es gibt natürlich auch andere Ursachen. Mach Bilder auf dem Rad.

marvin
08.03.2017, 21:42
Chondropathia patellae mag zwar von der Namensgebung einen "Knorpelschaden" suggerieren, ist aber eben gerade (noch) kein Knorpelschaden, der ja bei dem typischerweise sehr jungen Alter der Patienten ohne Unfall als Auslöser sehr unwahrscheinlich wäre. Der Name C.p. ist historisch bedingt und korrekterweise spricht man eher von "peripatellären Schmerzsyndrom", weil eben auch die Gelnkkapsel, die medialen Bandstrukturen, die die Kniescheibe führen und die Druckrezeptoren, die unterhalb des Gelenkknorpels am Oberschenkel und in der Kniesscheibe liegen beim Schmerzgeschehen eine gewisse Rolle spielen.

Im Falle eines im MRT sichtbaren Knorpelschaden würde man von Chondromalacia Patellae oder sogar von Retropatellararthrose sprechen. Im MRT sieht man bei einer typischen Chonropathia patellae entweder gar nichts besonderes oder allenfalls im Akutstadium (selten) ein leichtes Knochenmarködem in der Kniescheibe.

Mit Kniebeugen und Beinpresse trainierst du, wenn man nicht besondere Vorkehrungen hinsichtlich der Rotationseinstellung der Unterschenkel trifft nicht den Vastus medialis, sondern den M. Quadriceps als Ganzes und v.a. die Glutealmuskulatur.
Du kannst damit u.U. ein bestehendes Ungleichgewicht zwischen Vastus lateralis (zu stark) und Vastus medialis (zu schwach) sogar verstärken.

Für selektives Vastus medialis-Training müsstest du dir bei der Kniepresse z.B. einen Ball zwischen die Knie klemmen (und die US-Rotation muss stimmen, i.e.genügend Außenrotation). Ich hab ja von "angeleitetem Training" geschrieben, was impliziert, dass man das nicht einfach mal so alleine machen kann, sondern schon jemand daneben stehen muss, der es einem zeigt und der auch die Bewegungsausführung kontrolliert.

Ok, dann werde ich das dem Physio sagen und mich da drauf erstmal fokusieren. Er soll mir das dann zeigen und auch geführt durchführen.
Wenn es daran liegt, was meinst du wie lange es ungefähr dauert bis ich eine Besserung spüren sollte? Vorausgesetzt ich bin fleißig?

marvin
08.03.2017, 21:46
Triggerpunkte bekommst du mit der Rolle nicht weg. Die Rolle hilft beim lokalisieren,rausdrücken dann mit Tennisball oder gar Golfball. Schau dir die Triggerpunktseite an,da siehst du wo es weh tut und welche Trigger mit rein spielen. Machst du nicht alle raus kommt es schnell wieder,die stoßen sich gegenseitig wieder an. Mindestens 90. sec drücken bzw. Bis es nachlässt und dann noch länger drauf bleiben. Das muss richtig weh tun... So manch einer hat schon geheult wenn ich nen Trigger raus gedrückt habe..Manchmal bis zu 15 an einem Arm,aber simsalabim sind die krassesten scheinbar unheilbaren Gelenkprobleme weg.... Es muss nicht so sein,es gibt natürlich auch andere Ursachen. Mach Bilder auf dem Rad.

Bilder mache ich sobald ich jemand habe der mich mal fotografieren kann, meiner Meinung nach passt die Sitzposition aber mitlerweile.

Triggerpunkte werde ich nach deiner Anleitung auf jeden Fall nochmal suchen! Wäre genial wenn das was hilft!
Danke!

Paul.l
09.03.2017, 11:05
Hi, ich würde Dir sogar empfehlen eher ein Video auf der Rolle aufzunehmen. Von der Seite (am besten beide Seiten), von oben und von vorne. Dann sieht man eher wie sich die Beine bewegen. Notfalls bei YouTube oder sowas hochladen und hier den Link reinstellen. Eine Momentaufnahme kann einen Hinweis geben aber auch nicht viel mehr.
Gruß

marvin
10.03.2017, 17:14
Ich bin gerade im Trainingslager und habe keine Rolle dabei, deshalb dauert es noch paar Tage bis die Bilder/Video kommen...

Ich habe die letzten Tage was ziemlich komisches festgestellt.

Gestern bin ich 15min locker eingerollt (KB-GA1) TF90-100 ca25km/h , und dabei habe ich wieder knie-schmerzen bekommen.
Ich war dann ziemlich angepisst... und bin daraufhin 20min mit nem 40er Schnitt gefahren(TF wieder 90-100), also ordentlich rein-getreten. Jetzt das für mich ziemlich komische: Dabei hatte ich überhaupt keine Schmerzen.
Auch danach waren die Ruheschmerzen nicht stärker als nach dem einfahren.
1 stunde Pause gemacht, keine verschlimmerung.
Nachmittags nochmal 20min mit ordentlich Druck, auch keine Verschlimmerug.

Heute konnte ich das so ähnlich beobachten. Sobald ich langsamer als GA2 fahre fängt das Knie immer stärker an weh zu tun. Sobald ich ordentlich reintrete habe ich keine Belastungsschmerzen mehr.
Sobald ich druck raus nehme und wieder 10 min locker fahre wirds wieder stärker.

Falls dazu jemand ne Idee hat, oder das irgendwie mit Hafus Ansatz zusammenpasst wäre ich dankbar ;)...

Erstmal war ich heute mega glücklich, dass ich einigermaßen schmerzarm Radfahren konnte

Adept
11.03.2017, 00:42
Ich bin gerade im Trainingslager und habe keine Rolle dabei, deshalb dauert es noch paar Tage bis die Bilder/Video kommen...

Ich habe die letzten Tage was ziemlich komisches festgestellt.

Gestern bin ich 15min locker eingerollt (KB-GA1) TF90-100 ca25km/h , und dabei habe ich wieder knie-schmerzen bekommen.
Ich war dann ziemlich angepisst... und bin daraufhin 20min mit nem 40er Schnitt gefahren(TF wieder 90-100), also ordentlich rein-getreten. Jetzt das für mich ziemlich komische: Dabei hatte ich überhaupt keine Schmerzen.
Auch danach waren die Ruheschmerzen nicht stärker als nach dem einfahren.
1 stunde Pause gemacht, keine verschlimmerung.
Nachmittags nochmal 20min mit ordentlich Druck, auch keine Verschlimmerug.

Heute konnte ich das so ähnlich beobachten. Sobald ich langsamer als GA2 fahre fängt das Knie immer stärker an weh zu tun. Sobald ich ordentlich reintrete habe ich keine Belastungsschmerzen mehr.
Sobald ich druck raus nehme und wieder 10 min locker fahre wirds wieder stärker.

Falls dazu jemand ne Idee hat, oder das irgendwie mit Hafus Ansatz zusammenpasst wäre ich dankbar ;)...

Erstmal war ich heute mega glücklich, dass ich einigermaßen schmerzarm Radfahren konnte

Es könnte was mit einer unsauberen Tretbewegung zu tun haben. Und je stärker du trittst, desto sauberer wird die Bewegung, da alle Muskeln aktiviert werden. Schau mal in den Sitzpositions-Thread.

Hier mein Beitrag aus diesem anderen Thread: http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1294509&postcount=1439