Vollständige Version anzeigen : Wird die Bedeutung der Sprengung überschätzt?
goldenbear
13.09.2017, 22:19
Moin,
allgemein wird die Sprengung ja als prägend für den Laufstil - Ferse / Mittelfuss angesehen und es hat sich eine ganze Industrie um Minimalschuhe gebildet. Eventuell doch alles nur Marketing? Hier ist jedenfalls ein interessanter Artikel der das Dogma hinterfragt...
https://alesantuz.com/2017/09/13/the-influence-of-shoes-heel-to-toe-drop-on-running/
Ich hatte bislang das Gefühl leichter Mittelfuss mit geringer Sprengung zu laufen, habe aber keine belegbaren Daten dazu, rein subjektiv.
dherrman
13.09.2017, 22:37
Moin,
allgemein wird die Sprengung ja als prägend für den Laufstil - Ferse / Mittelfuss angesehen und es hat sich eine ganze Industrie um Minimalschuhe gebildet. Eventuell doch alles nur Marketing? Hier ist jedenfalls ein interessanter Artikel der das Dogma hinterfragt...
https://alesantuz.com/2017/09/13/the-influence-of-shoes-heel-to-toe-drop-on-running/
Ich hatte bislang das Gefühl leichter Mittelfuss mit geringer Sprengung zu laufen, habe aber keine belegbaren Daten dazu, rein subjektiv.
59 Teilnehmer, das ist keine Studie...
Sprengung ist wie Religion. Du must daran glauben:Huhu:
Ich laufe alles <4mm. 78 Kg und keine Dämpfung. Perl Izumi N0 z.b. Oder Brooks Mach
..
Vg
Le Strue
13.09.2017, 22:59
Ich merke die Sprengung. Mir ist die Ferse bei viel Sprengung immer im Weg. Außerdem merke ich den Unterschied, dass mir bei wenig Sprengung ehr die Achillessehne Probleme macht und bei viel Sprengung ehr die Schienbeinkante.
Also bei allem über 8 mm Sprengung finde ich es relativ mühsam auf den Mittelfuß zu kommen
Also es mag vielleicht keinen Unterschied vom Fußaufsatz machen, aber die Sprengung bringt deinen ganzen oberkörper in ein ungleichgewicht,....
Leg mal einen 1 cm großen Keil unter eine Säule mit 1,8 m,....und du wirst sehen wie schief die säule auf einmal ist!!
Ich glaube das ist auch der Grund warum viele Leute Rückenschmerzen haben!
LG
papa2jaja
14.09.2017, 06:45
Ich bin jahrzehntelang Schuhe mit um die 8mm Sprengung gelaufen, und mir haben immer die Fersen wehgetan. Seit ca. 18 Monaten laufe ich Schuhe mit 4mm Sprengung, und die Fersen tun mir kein bisschen mehr weh.
slo-down
14.09.2017, 07:48
Ich merke die Sprengung. Mir ist die Ferse bei viel Sprengung immer im Weg. Außerdem merke ich den Unterschied, dass mir bei wenig Sprengung ehr die Achillessehne Probleme macht und bei viel Sprengung ehr die Schienbeinkante.
Subjektiv kann ich dir Zustimmen.
Ich laufe aktuell schuhe zwischen 3 - 7 mm.
Wobei 7 mm schon das höchste der Gefühle sind.
ellivetil
14.09.2017, 08:31
Subjektiv kann ich dir Zustimmen.
Ich laufe aktuell schuhe zwischen 3 - 7 mm.
Wobei 7 mm schon das höchste der Gefühle sind.
Ich schließ mich an... Hatte früher ständig Probleme mit der Schienbeinkante, seit ich nur noch Schuhe unter 8 mm laufe ist das Geschichte. Kam ich aber auch nur durch Zufall drauf.
Michi1312
14.09.2017, 08:34
Wer etwas darüber erfahren möchte sollte mal das Buch "Born to run" lesen. Darin wird u.a. erzählt, dass seit "Erfindung" des Laufschuhes in den 70ern die Anzahl an Lauf-Verletzungen in den USA massiv nach oben gegangen sind. Durch die neuen Modelle wurde provoziert auf der Ferse aufzukommen....Nike war hier "Vorreiter"...
Davor sind die Leute mit flachen Sportschuhen gelaufen - es hat nix anderes gegeben....dann kamen die neuen "Laufschuhe" auf den Markt und Marketing sei dank wurden diese auch erfolgreich verkauft.....je dicker die Sohle, desto besser, Energierückgewinnung und was der Teufel noch alles wurde/wird versucht den Menschen einzureden und zu verkaufen....
Ich laufe keinen Schuh der mehr als 4mm Sprengung hat....hat natürlich auch mit der Lauftechnik zu tun....
Es kommt ja nicht von ungefähr, dass die meisten Menschen wenn sie Barfuss laufen, plötzlich "anders" Laufen als mit (Lauf-)Schuhen....
maotzedong
14.09.2017, 09:15
Subjektiv kann ich dir Zustimmen.
Ich laufe aktuell schuhe zwischen 3 - 7 mm.
Wobei 7 mm schon das höchste der Gefühle sind.
Was an sich logisch ist, weil du bei zu viel Fersenaufstatz die Rhythmusgeneratoren im Bein und Fuß durcheinanderbringst und es ab einer gewissen Geschwindigkeit zur gleichzeitigen Aktivierung von Streckern und Hebern kommt. Somit aktivierst du den vorderen Schienbeinmuskel und die Wadenmuskulatur, die beim Laufen ca. 120 - 180ms vor Fußaufsatz aktiviert wird. Gleichzeitige Aktivierung von Agonist und Antagonist ist bei dieser Art der dynamischen Bewegung nicht förderlich. :Blumen:
Ich schließ mich an... Hatte früher ständig Probleme mit der Schienbeinkante, seit ich nur noch Schuhe unter 8 mm laufe ist das Geschichte. Kam ich aber auch nur durch Zufall drauf.
Dito.
Del Torres
14.09.2017, 09:31
Also ich bin auch mal auf den Trend von Minimalschuhen aufgesprungen. Auf Vorfußlaufen umgestellt etc pp.
Ergebnis: 2 1/2 Jahre Achillessehnenprobleme und Kämpfen um überhaupt wieder laufen zu können
Jetzt laufe ich wieder "normale" Schuhe und Mittelfuß und alles ist gut.
Ich bin als reiner Fersenläufer mit Schuhen >12 mm Sprengung gelaufen.
Ergebnis: Plantarfasziitis:(
Nach drei quälenden Jahren der Wiederherstellung und diverser Maßnahmen
auf Schuhe mit weniger Sprengung umgesattelt.
Zu Beginn mit 8 mm auf Mittlerweile 4 mm umgestellt.
Das ganze langsam angegangen und in kleinen Einheiten ins
Training eingestreut. Mittlerweile auf Mittelfuß bzw. Vorfuß umgestellt.
Die geringe Sprengung zwingt einen quasi dazu!:dresche
Seitdem sind auch wieder hohe Umfänge bis 100 km/Woche möglich,
ohne das die Sehne groß aufschreit.:)
Mit der Achillessehne übrigens keine Probleme. Was aber nicht heißt das
es noch kommen kann. Die Plantarfasziitis kam auch ohne große
Vorwarnung.
Also ich bin auch mal auf den Trend von Minimalschuhen aufgesprungen. Auf Vorfußlaufen umgestellt etc pp.
Ergebnis: 2 1/2 Jahre Achillessehnenprobleme und Kämpfen um überhaupt wieder laufen zu können
Jetzt laufe ich wieder "normale" Schuhe und Mittelfuß und alles ist gut.
Hatte da auch sehr lange Probleme damit, aber nur weil ich es übertrieben habe.
Wenn man dem Fuß Zeit gibt sich zu erholen, dann geht das schon!! Nur braucht es eben Zeit!!!
Wer etwas darüber erfahren möchte sollte mal das Buch "Born to run" lesen. Darin wird u.a. erzählt, dass seit "Erfindung" des Laufschuhes in den 70ern die Anzahl an Lauf-Verletzungen in den USA massiv nach oben gegangen sind. Durch die neuen Modelle wurde provoziert auf der Ferse aufzukommen....Nike war hier "Vorreiter"...
Davor sind die Leute mit flachen Sportschuhen gelaufen - es hat nix anderes gegeben....dann kamen die neuen "Laufschuhe" auf den Markt und Marketing sei dank wurden diese auch erfolgreich verkauft.....je dicker die Sohle, desto besser, Energierückgewinnung und was der Teufel noch alles wurde/wird versucht den Menschen einzureden und zu verkaufen....
Ich laufe keinen Schuh der mehr als 4mm Sprengung hat....hat natürlich auch mit der Lauftechnik zu tun....
Es kommt ja nicht von ungefähr, dass die meisten Menschen wenn sie Barfuss laufen, plötzlich "anders" Laufen als mit (Lauf-)Schuhen....
Mit solchen Statistiken wäre ich vorsichtig. Ich gebe zu, dass ich entsprechende Zahlen nicht bei der Hand habe, aber es wundert mich gar nicht, dass die Zahl der Laufverletzungen stark gestiegen ist. Das kann aber auch ganz andere Gründe haben.
So ist z.B. auch die Gesamtzahl der Läufer stark gestiegen. Ich selbst kann mich an die 1980er-Jahre erinnern, als ich als Läufer ein völliger Exot war. Mittlerweile ist Laufen eine Massenbewegung. Zudem war Laufen in meiner Jugend ein reiner Wettkampfsport, das heißt, die Läufer waren jung und belastbar, haben sehr viel trainiert und auch entsprechend viel ausgehalten. Und wenn einer mal ernsthaft verletzt war, hat er seine Karriere beendet. Mittlerweile ist Laufen aber ein echter Massen- und Lifetime-Sport geworden, sodass es nicht verwundert, dass auch Überlastungen und Verletzungen zunehmen.
Ich persönlich hab auch schon zahlreiche Laufschuh-Moden ausprobiert. Und fast 28 Jahre nach meinem ersten Marathon ist meine Meinung recht einfach: der Schuh muss zum Läufer passen. Es gibt keine Universal-Wunder-Schuhe, die man jedem empfehlen kann. Ich selbst komme z.B. mit dem Saucony Hurricane (Sprengung 8 mm) derzeit am besten zurecht, hab aber auch ganz andere Schuhe in meiner persönlichen "Rotation". Und für einen schnellen Straßenlauf nehme ich natürlich einen anderen Schuh als für einen Long-Jog.
Für wesentlicher als die Frage der Sprengung des Schuhs halte ich, dass man spezielle Laufgymnastik nicht vernachlässigt.
Del Torres
14.09.2017, 15:40
Was ist denn viel oder wenig Sprengung? Meine beiden Laufschuhe haben 10mm. Nur das ich das einschätzen kann. Das war bislang kein Wert auf den ich geschaut habe.
goldenbear
14.09.2017, 17:50
10mm ist eine hohe Sprengung. 0 - 4 (max 6) würde ich als gering ansehen, ab 8mm dann eher hoch.
Ich hatte mit nur 2mm weniger ziemliche Wadenprobleme. Ich denke, da muss man vorsichtig umgewöhnen und gezielt kräftigen. Dass es körpermechanische Unterschiede durch die Sprengung gibt, bezweifelt der Artikel ja nicht. Es geht nur um den "Mythos", dass man in Minimalschuhen eher Mittelfuss läuft...
Was ist denn viel oder wenig Sprengung? Meine beiden Laufschuhe haben 10mm. Nur das ich das einschätzen kann. Das war bislang kein Wert auf den ich geschaut habe.
In der aktuellen Laufschuh-Welt ist das eher viel, der Trend zu 0 bis 4 mm ist immer noch stark. Aber man muss ja nicht jeden Trend mitmachen. Dr.Marquart hat z.B. auf seiner Homepage einen Fersensprengungs-Rechner, wo man ausrechnen lassen kann, was in der persönlichen Situation sinnvoll ist:
http://www.marquardt-running.com/verletzte/schuheeinlagen/fersensprengungs-rechner/?tx_wwcalculators_calc%5Baction%5D=fersensprengung &tx_wwcalculators_calc%5Bcontroller%5D=Calc&cHash=e556b776d4b9f96d296d85f24f9bc34a
Keine Ahnung, ob dieser Rechner sinnvoll ist. Ich denke, wer keine orthopädischen Probleme hat, ist gut beraten, keine Experimente durchzuführen. Und wer welche hat, kann ruhig was ausprobieren.
Wir haben uns auch komplett umgestellt. Ich sogar (eigentlich unvernüftig) in der Vorbereitung auf den ersten Ironman. Allerdings habe ich für die langen Läufe und den Ironman selbst den Gel Noosa getragen mit 11 mm Sprengung. Die kurzen Sachen aber alle mit einem Barfußtrainer mit 4 mm. Die Umstellung lief völlig problemlos. Allerdings kann ich auch den Gel Noosa problemlos laufen.
Wegen fehlendem Kreuzband und sonstigen Knieschäden bin ich "angelernter" Vorderfuß-Läufer. Ich laufe derzeit gar nicht aber als ich noch laufend unterwegs war, habe ich über die Jahre alle möglichen Schuhe ausprobiert.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass für mich nicht die Sprengung der ausschlaggebene Faktor für verletzungsfreies Laufen war, sondern die Dämpfung. Bei Schuhen, die weniger als 6 mm Dämpfung hatten, haben sich unweigerlich Schmerzen im Fuß eingestellt. Einen Einfluss der Sprengung konnte ich nicht feststellen, muss allerdings dazusagen, dass ich nie mehr als 5 oder 6 mm Sprengung gelaufen bin.
Leider gibt es kaum Laufschuhe mit geringer Sprengung (<= 4 mm) und trotzdem guter Dämpfung.
Außer dem Saucony Zealot ISO kenne ich gar keine (bin für Tipps offen!).
Ich selbst finde eine Sprengung von über 4 mm einfach unangenehm. Es fühlt sich irgendwie an, wie in Hackenschuhen zu laufen. Bin aber mit 1,90 m und ca. 85 kg relativ schwer und brauche darum eine einigermaßen brauchbare Dämpfung. Bin (leider) auch ein außergewöhnlich langsamer Läufer. Dennoch finde ich, dass sich eine geringe Sprengung einfach viel natürlicher anfühlt...
maotzedong
15.09.2017, 09:29
Leider gibt es kaum Laufschuhe mit geringer Sprengung (<= 4 mm) und trotzdem guter Dämpfung.
Außer dem Saucony Zealot ISO kenne ich gar keine (bin für Tipps offen!).
Ich selbst finde eine Sprengung von über 4 mm einfach unangenehm. Es fühlt sich irgendwie an, wie in Hackenschuhen zu laufen. Bin aber mit 1,90 m und ca. 85 kg relativ schwer und brauche darum eine einigermaßen brauchbare Dämpfung. Bin (leider) auch ein außergewöhnlich langsamer Läufer. Dennoch finde ich, dass sich eine geringe Sprengung einfach viel natürlicher anfühlt...
Hoka Tracer ist hinsichtlich dessen empfehlenswert. Relativ leicht und gute Dämpfung. Sprengung ist bei 3 - 4 mm.
Leider gibt es kaum Laufschuhe mit geringer Sprengung (<= 4 mm) und trotzdem guter Dämpfung.
Außer dem Saucony Zealot ISO kenne ich gar keine (bin für Tipps offen!).
Die Schuhe von Merrell bin ich sehr gerne gelaufen. Mein meistbenutzter Merrell-Laufschuh dürfte der Bare Access Trail (15,5 mm Sohlengesamthöhe, 0 mm Sprengung) gewesen sein, den ich leider nicht mehr im Sortiment finde. Ich sehe aber, dass es auf freier Wildbahn noch Restposten gibt (https://www.amazon.de/dp/B00JZHVB4S/ref=cm_sw_r_tw_dp_x_wo4Uzb38R3BRA). In der aktuellen Palette finde ich den Bare Access Flex (http://www.merrell.com/on/demandware.store/Sites-merrell_eu-Site/de_DE/Product-Show?pid=29189M), mit 0 mm Sprengung und einer Sohlengesamthöhe von 14,2 mm. Wenn ich auf Schuhsuche wäre, würde ich den mal ausprobieren. :)
Ansonsten sehe ich gerade, dass Hoka One One erwähnt wurde. Da habe ich auch zwei Paar (Clifton 3 und Clayton) und finde, dass die sich angenehm laufen.
Bin aber mit 1,90 m und ca. 85 kg relativ schwer und brauche darum eine einigermaßen brauchbare Dämpfung. Bin (leider) auch ein außergewöhnlich langsamer Läufer.
Die Eckdaten sind ähnlich wie bei mir: 1,87 m und als ich viel gelaufen bin 86 kg (heute eher 90). Langsam sowieso. Drittletzter beim Freiburg Marathon muss man erst mal schaffen. :Lachen2:
Hoka und Merrell gucke ich mir beide mal an. Hatte ich bislang nicht wirklich auf dem Schirm. Vielen Dank für die Tipps! :Blumen:
Also meiner meinung nach sind dies Altra One 2.5 sehr intressant, grundsätzlich entwerfen Altra nur Laufschuhe ohne Sprengung!!
Gelaufen bin ich sie leider noch nicht, wird aber definitiv mein nächster Laufschuh!
Ich laufe nun seit 1,5 Jahren zwei verschiederne Merrel Bare Access und bin sehr zufrieden damit!!
LG
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