Vollständige Version anzeigen : Zu viel Rotation - was tun?
Tri-Newbie
13.11.2017, 20:44
Hallo zusammen,
ich komme gerade vom Schwimmtraining und bin etwas frustriert, weil es irgendwie nicht mehr vorangeht. Ich werde einfach nicht schneller.
Die Trainerin sagt, meine Hauptproblem - neben den ganzen anderen zahlreichen Baustellen - sei die starke Rotation/Bewegung im Oberkörper. Ich mache das auch, wenn wir nur Beine mit Brett machen.
Zugleich - den Teil habe ich nicht ganz kapiert - soll ich mit den Beinen, gemeint war wohl die Hüfte, jeweils in die genau andere Richtung rotieren und schon habe ich eine doppelte Bremse eingebaut, die mich zum langsamsten Schwimmer on the planet macht.
Habt ihr irgendwelche Tipps, weniger mit dem Oberkörper zu rotieren, außer es einfach nicht zu tun? Den Hinweis habe ich schon oft von meiner Trainerin gehört, habe aber offensichtlich Schwierigkeiten, das umzusetzen.
Besten Dank und lieben Gruß
Tri-Newbie
Habt ihr irgendwelche Tipps, weniger mit dem Oberkörper zu rotieren, außer es einfach nicht zu tun? Den Hinweis habe ich schon oft von meiner Trainerin gehört, habe aber offensichtlich Schwierigkeiten, das umzusetzen.
Hallo Tri-Newbie,
die Rotation kannst du eigentlich nur einbauen, wenn dein gesamter Körper nicht genügend unter Spannung steht. Ein paar Übungen dazu, um das zu verdeutlichen:
Stell dich gerade hin und nimm die Arme gestreckt über den Kopf. Nun versuche, die Hüfte seitlich hin und her zu drehen, also um die Längsachse. Das sollte einigermaßen gehen.
Stell dich genauso hin, mach dich aber so lang wie möglich. Geh auf die Zehenspitzen und schiebe auch die Schultern soweit vor (bzw. nach oben), dass sie die Ohren deutlich berühren. Nun versuch das mit der Hüftseitbewegung erneut. Müsste sehr viel schwieriger gehen. Grund: Die Ganzkörperstreckung verspannt den gesamten Körper, so dass die Seitrotation behindert wird.
Im Wasser: Kraul-Beine-Übung: Lege dich AUF das Brett (Pull-Kick o.ä.) - die Bauchmuskeln etwa in die Brettmitte. Strecke die Arme wieder weit vor. Dann locker den Kraulbeinschlag... Atmung nach vorne. Sobald du die Körperspannung rausnimmst und die Seitrotation beginnst, haut das Brett unter dir ab. Bleib aber liegen! :Cheese:
Kraul-Beine, diesmal in Diagonal-Position: Eine Hand hält das Brett (weiiiit vorn gestreckt, Schulter am Ohr), die andere bleibt am anderen Oberschenkel liegen und zieht sogar leicht Richtung Füße. Dabei Beinschlag, Atmung jetzt zur Seite. Achte darauf, dass du bei der Kopfdrehung zum Einatmen nicht den gesamten Körper mitdrehst! Bleib möglichst breit liegen und drehe nur den Kopf, so dass du den Kopf seitlich auf die vorgestreckte Schulter legst, wie ein "Kopfkissen". Zum Ausatmen wieder den Kopf nach unten nehmen, lange auuuusatmen...
Klappt mit der Zeit ganz gut. Versprochen! :Huhu:
maotzedong
13.11.2017, 21:23
Ich würde erstmal Wassergewöhnung mit dir machen.
Gleiten, Schweben, Kopfsteuerung mit Atmung/Luft anhalten. So lernst du erstmal mit deinem Körper im Wasser umzugehen. Dauert in etwa 1 - 2 stunden.
Triathlonator
14.11.2017, 08:24
Die Anpassung der Muskeln und Sehnen etc. dauert ein wenig. Mit der Zeit wird man gelenkiger. Ansonsten vor jedem Training viel dehnen, strecken und drehen. Ich mach das immer als Teil des Aufwärmprogramms am Beckenrand. Ausserdem musst du eventuell etwas Krafttraining einbauen, um die Körpermitte zu stärken. Viel Crunches, Planks, Liegestütz und was es sonst noch so an Übungen gibt, um die Basis zu stärken. Spannung ohne geschmeidige Muskeln kann man lange predigen, bringen tuts meistens nix.
ScottZhang
14.11.2017, 09:03
Ich mache das auch, wenn wir nur Beine mit Brett machen.
Du rotierst mit dem Oberkörper wenn du Kraulbeinchen mit Brett machst?
D.h im Rythmus der Beine? Dann ist das aber etwas anderes als wenn man im Rythmus der Arme rotiert. Ich verstehs nicht, irgend was ist da noch nicht klar analysiert!
Ich selbst rotiere mit Begeisterung. Echt mal.
Müsste man mal im Video sehen, ob das wirklich zu viel ist.
Tri-Newbie
14.11.2017, 14:31
Du rotierst mit dem Oberkörper wenn du Kraulbeinchen mit Brett machst?
Ja! Jedenfalls wird immer (sowohl bei Übungen mit als auch ohne Brett, auch beim Schwimmen) gerügt, dass ich mich mit dem Oberkörper zu viel bewege.
Bewusst mache ich das ja nicht, sonst könnte ich es besser abstellen.
@ Foxi (das Zitieren mehrerer Beiträge muss ich noch mal üben :) )
Vielen Dank für die Tipps. Nr. 1 und 2 habe ich schon ausprobiert, Nr. 3 und 4 folgen beim nächsten Schwimmtraining. Ich werde berichten.
@ Triathlonator
Ich schon vor einigen Wochen regelmäßiges Krafttraining für den Oberkörper ins Trainingsprogramm aufgenommen. Das war auch meine Theorie, dass Muskeln der Körperspannung zuträglich sein könnten.
LG
Tri-Newbie
dherrman
14.11.2017, 14:33
Ich selbst rotiere mit Begeisterung. Echt mal.
Müsste man mal im Video sehen, ob das wirklich zu viel ist.
Bei Total Immerson ist das ja Programm, von daher würde ich mir keine Gedanken machen, wenn die Zeiten stimmen...
... die mich zum langsamsten Schwimmer on the planet macht.
...
Kachel Kachlel and der Wand, wer ist der langsamste Schwimmer am Beckenrand...
Ihr seid der lahmste Schwimmer hier,
bestimmt ist Eber noch tausendmal lahmer als ihr :Lachen2:
Kachel Kachlel and der Wand, wer ist der langsamste Schwimmer am Beckenrand...
Ihr seid der lahmste Schwimmer hier,
bestimmt ist Eber noch tausendmal lahmer als ihr :Lachen2:
:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:
Triathlonator
15.11.2017, 08:43
Rotation hin oder her. Jeder macht das unterschiedlich. TI sagt du sollst den Torso rotieren, der Schwimmtrainer sagt du sollst am besten keinerlei Rotation produzieren. TI beleuchtet Situationen in denen du über lange Distanz und Zeit schwimmst. Der Schwimmtrainer meint eventuell eher kurze Sprintdistanzen? Wer es schafft, z.B., 500m Vollgas am Limit durch reine Kraft zu schwimmen, ohne in Sauerstoffschuld zu geraten, brauch sich über Details wie Rotation kein Kopp machen?
Dann kommen die Jahre hinzu, in denen der Körper sich langsam anpasst, die Ausdauerfähigkeiten sich verbessern, du athletischer wirst etc. etc., alles Dinge die man miteinbeziehen muss. Deshalb denke ich kleine Details, wie 100% korrekte Rotation/Nichtrotation, oder "Wann-Soll-Welcher-Finger-Zuerst-Eintauchen"-Theorien, sind Blödsinn solange man nicht die Voraussetzungen besitzt, selbiges umzusetzen. Da würde ich doch lieber komplett meinen Fokus auf Verbesserung der groben Anteile legen...;)
Tri-Newbie
15.11.2017, 11:20
Da würde ich doch lieber komplett meinen Fokus auf Verbesserung der groben Anteile legen...;)
Das mag sein. Ich mache ja noch nicht so lange Sport, mit dem Kraulschwimmen beschäftige ich mich erst seit Juli 2017.
Was meinst Du denn mit "groben Anteilen"?
Ich habe übrigens heute ganz brav Planke und Crunches in das Training eingebaut. Puh. :)
...kleine Details, wie 100% korrekte Rotation/Nichtrotation...
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es kein kleines Detail ist, sondern einen großen Unterschied macht. Je nachdem, wie stark man rotiert, kommt man nie in einen flüssigen Rhythmus und verpulvert seine Energie damit, irgendwie von einer instabilen Seitenlage in die nächste zu kommen. ;)
https://goo.gl/AaHDYN
schnodo 2008
Kurz bevor es diesen Faden gab, fiel mir im Island House Triathlon Video die Rotation von Sebastian Kienle 2016 auf. Ich kann aufgrund meines Stils einem Profi keine Tipps geben, aber für mich rotiert er zu stark.
Video bei Minute 9:00 - 9.07
https://youtu.be/5p-lAlcL5vc?t=539
maotzedong
15.11.2017, 12:19
Kurz bevor es diesen Faden gab, fiel mir im Island House Triathlon Video die Rotation von Sebastian Kienle 2016 auf. Ich kann aufgrund meines Stils einem Profi keine Tipps geben, aber für mich rotiert er zu stark.
Video bei Minute 9:00 - 9.07
https://youtu.be/5p-lAlcL5vc?t=539
Eventuell nicht zu stark, aber zu unkontrolliert. Hüfte ist in beide Richtungen nicht gestreckt und Becken jeweils gekippt. Gibt beiderseits seine Strömungslinie auf. War er da schon beim großen Meister? :Cheese: :Blumen:
Eventuell nicht zu stark, aber zu unkontrolliert. Hüfte ist in beide Richtungen nicht gestreckt und Becken jeweils gekippt. Gibt beiderseits seine Strömungslinie auf. War er da schon beim großen Meister? :Cheese: :Blumen:
Das war 2016. Ich denke sogar nach Kona.
Jan Wolfgarten müsste ihn längst trainiert haben.
Tri-Newbie
15.11.2017, 14:22
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es kein kleines Detail ist, sondern einen großen Unterschied macht. Je nachdem, wie stark man rotiert, kommt man nie in einen flüssigen Rhythmus und verpulvert seine Energie damit, irgendwie von einer instabilen Seitenlage in die nächste zu kommen. ;)
schnodo 2008
Und wie hast Du das abgestellt? Welche Übungen etc. kannst Du empfehlen?
Und wie hast Du das abgestellt? Welche Übungen etc. kannst Du empfehlen?
Das war ein längeres Projekt aber hier das, was mir spontan einfällt:
Der Catch-Up-Drill (https://www.youtube.com/watch?v=g7-xnvc3ap8) vermittelt ein Gefühl dafür, wie es sich mit weniger Rotation schwimmt.
Einarmiges Schwimmen (https://www.youtube.com/watch?v=YmCUK3QUUDg): Ein Arm gestreckt mit Fokus darauf, dass er stabil in Position bleibt.
Beim Rückholen des Armes darauf achten, dass man diesem möglichst seitlich nach vorne führt und nicht direkt über der Längsachse oder womöglich sogar hinter dem Rücken, wie es bei mir zu sehen ist. Der Fingertip-Drag-Drill (https://www.youtube.com/watch?v=LQQQ15NUazc) hilft dabei.
Beim Schwimmen desöfteren mal darauf achten, dass der gestreckte Arm nicht in Richtung Körpermitte wandert oder darüber hinaus (speziell beim Atmen geschieht das gerne), sondern dort bleibt, wo man auch idealerweise eintaucht, nämlich in Verlängerung der Schulter. Vielleicht auch mal jemanden fragen, der von außen zuschaut. Ich selbst habe das nie so extrem gespürt wie es tatsächlich war. Ich dachte alles ist in Butter. ;)
Schulterblätter zusammenziehen (http://www.swimsmooth.com/core_adv.html) sorgt für eine stabilere Position.
Und wie hast Du das abgestellt? Welche Übungen etc. kannst Du empfehlen?
Lass Dich filmen und schau's Dir an, bzw. stell dich außen hin und schau Leuten zu, bei denen es passt.
Hab mal gelesen: schwimmen lernen ist, wie mit einem Auto mit abgefahrenen Sommerreifen einen vereisten Hügel hochzufahren - je mehr man *patscht*, desto mehr dreht man durch und es geht sogar rückwärts :Lachen2:
Die Anzahl der Kraulzüge auf die Bahnlänge möglichst gering zu halten, soll nicht verkehrt sein.
Triathlonator
16.11.2017, 09:14
Einarmiges ist meine Lieblingsübung, da man sich danach immer fühlt wie ein Kaugummi. Geht halt richtig schön in die Arme. Deshalb sollte man sich da anfangs auch nicht täuschen. Diese Übung ist als eher schwer zu bewerten, deshalb würde ich die erst mal mit Brett einstudieren und generell an der Lage im Wasser arbeiten. Einarm funktionierte erfahrungsgemäß bei mir nämlich erst, als ich das Abfallen der Beine abgestellt habe. Generell sind Übungen, wo man nur "bedingt" Vortrieb erzeugt, ohne stabile Lage sehr schwierig. An einem Punkt kommt man nämlich schlicht und ergreifend nicht mehr weiter und säuft sprichwörtlich ab.
Mit "grob" ist hierbei aus meiner Erfahrung gemeint, dass du, mit oder ohne Hilfsmittel(ich bevorzugte letzteres), erst mal alle Phasen in Einklang bringst, die Lage stabilisierst, deine Atmung kontrollieren und nach Belieben an der Belastungs-/Temposchraube drehen kannst und somit eine deutliche Verbesserung zu deinen ganz frühen Anfängen feststellst. Technikverfeinerungen brauchen, vor allem im Detail, eine sehr hohe Konzentration, da man bewusst Fehler wahrnehmen und korrigieren muss. Einfach mal denken:"Ok, dann probier ich das mal so nach Lehrmeinung" iss da nicht. Du musst Bahn um Bahn immer wieder den selben Fehler ausbügeln, bis das in Fleisch, Blut und Geist übergegangen ist, ohne dass du darüber nachdenken musst, es abzurufen. Schwimmtrainings sind dafür denkbar ungeeignet, da man ja der Gruppe folgen und sein Training runterspulen muss. Ich habe auch noch nie die Situation wahrgenommen, dass sich ein Vereinstrainer lange auf das Individuum konzentriert, der hat ja noch andere Klienten zu betreuen. Will heißen, entweder schwimmst du viel viel viel mehr alleine, oder begibst dich in "Exklusivbetreuung"...;)
Es ist im Prinzip wie beim Autofahren. Mit genug Übung bilden sich Automatismen und Automatismus lässt nun mal meiner Meinung nach fokussiertes Techniktraining überhaupt erst zu. Also muss man auch immer verstehen, auf welchem Level man sich befindet, oder es sich sagen lassen. In einem Forum dürfte das schwierig werden, ohne Video. Auch nicht vergessen, dass autodidakte Feststellung von "Fehlentwicklungen" in der Technik, nahezu unmöglich ist. Also ruhig mal ungeniert erfahrenere Schwimmer im Bad anquatschen. Die geben einem manchmal feine Detailtips, mit motorischem Beispiel, was einem im Forum halt fehlt.
Ein guter Indikator ist, wenn dir jemand zuschaut und lächelt, oder den Kopf schüttelt. Ein Trainer der nix zu meckern hat, schaut dir normalerweise einfach nur gelassen und konzentriert zu, bis er was findet an dem er rummeckern kann. Die die lachen und den Kopf schütteln, denken meistens:"was macht der denn da?". Wenn du dich entwickeln willst, musst du hier offensiv am Ball bleiben und dich ja nicht zurückziehen...das sehe ich gerade bei den jungen Mädels im Training ganz oft...die sind dann erst mal eingeschüchtert und perplex wenn einer meckert oder blöd kuckt. Du darfst nie vergessen, dass jeder mal Anfänger war und es eventuell Dinge gibt, die du viel besser kannst.
Ich fange z.B. gerade mit dem Einhandzug an, wo mir der hiesige Jugendtrainer empfohlen hat, diese kleinen Flossendinger zu kaufen, um bei der Übung den Widerstand zu erhöhen. Einerseits ist hierbei das von Schnodo entwickelnde Gefühl wichtig, aber andererseits auch der langfristige Nutzen, nämlich die Muskelanpassung an die Vorwärtsbewegung der Arme. Das dauert halt immer ein bisschen, bis man da ein spürbaren Effekt feststellt. Frag mal wie oft ich am verzweifeln bin, weil Leute dir Tips geben und nicht berücksichtigen, dass du gerade erst angefangen hast und eventuell nicht verstehst, nicht umsetzen kannst, oder gar nicht die athletischen Voraussetzungen besitzt. Aber irgendwann kommt er halt, der Tag an dem es Klick macht und es dir wie Schuppen von den Augen fällt.
Deshalb möchte ich auch wiederholen: Wer langsam schwimmt, schwimmt auch langsam wenn er nicht rotiert. Ob Rotieren gut oder schlecht ist, da teilen sich offensichtlich die Meinungen...ich persönlich bin der Meinung, dass alles, das potentiell die Wasserdynamik stört, auch den Vorwärtstrieb stört. Andererseits, muss man im Schulterbereich rotieren, da man laut TI ja die Arme möglichst "im Rücken", nahe am Körper wieder nach vorne bewegen soll. Und wie soll das funktionieren, wenn die Schulter nicht zumindest leicht rotiert? Bin ja für mein Alter relativ gelenkig. Trotzdem muss ich für einen 90° Winkel, zumindest geringfügig die Schulter mitführen, sonst kugel ich mir die Schulter aus?
Andererseits, muss man im Schulterbereich rotieren, da man laut TI ja die Arme möglichst "im Rücken", nahe am Körper wieder nach vorne bewegen soll.
Das hat sich schon seit einiger Zeit geändert. Auch bei Total Immersion hat man eingesehen, dass übertriebene Rotation nicht hilfreich ist. (Neue Anweisung: "rotate just enough to clear one shoulder".) Der Arm wird weit außen nach vorne geschwungen (https://youtu.be/JRg34sKcadE?t=103). Das neue Mantra ist "wide tracks!"
Hier einige Ausführungen von Terry Laughlin zum Thema Rotation:
Rotate "Just Enough" (https://youtu.be/LpwhzTCWh8Y?t=189) - Total Immersion Perpetual Motion Freestyle: Part 4
Übermäßige Rotation kann sehr viele Ursachen haben. Fangen wir mal von hinten nach vorn an.
1. Falscher Beinschlag:
Du musst deinen Beinschlag vom Oberkörper entkoppeln. Bilde ein Widerlager mit der Hüfte zum Beinschlag. Schwimme deine Beinschlag Übungen nicht mehr mit Brett, sondern nehme nur die Arme nach vorn. Dann erkennst du viel schneller wie der Kraftfluss auszusehen hat, um gescheit voran zu kommen.
2. Fehlende Körperspannung / Schlechte Wasserlage:
Sinkt dein Körper hinten stark ab schwimmst du immer gegen einen großen Wasserwiderstand. Hier potenziert sich dann die Rotation, da du sich die natürlichen leichten Rotationsbewegungen mit dem Gegendruck des Wassers extrem verschärfen.
3. Armzug
3.1 Eintauchphase:
Rotation hat auch sehr oft eine Ursache darin, dass man vorn übergreift. Heißt man taucht die Hand über die Körpermitte hinaus ein. Hier kann man sehr gut mir Kontrastübungen arbeiten, in dem man einerseits bewusst übergreift oder auch bewusst sehr weit außen eintaucht. Hier sollte man schnell merken, wo die individuell beste Eintauchposition für die Hand ist. Meistens liegt sie auf gerader Linie von Becken und Schulter. Hier kommt auch die Beweglichkeit der Schulter ins Spiel.
3.2 Abdruck:
Der gesamte Zugphase bedeutet Druck nach hinten. Gerade im Abruck geht fielen die Puste aus und man weicht dem Druck zur Seite aus. Dadurch drückt man seitlich und befeuert bei nicht ausreichender Wasserlage und Stabilität eine Rotation
3.3. Überwasserphase:
Wir der Arm über Wasser einfach nach vorn geworfen, gerät das ganze auch außer Kontrolle. Bringe den Arm in gerader Linie mit hohem Ellbogen nach vorn.
Für den richtigen Armzug gibt es unzählige Technikübungen. Kontrastübungen oder Frequenzübungen. Einarmiges Schwimmen oder Abklatschen. Wichtig ist immer die Bewegungsrichtung vorwärts/abwärts beizubehalten und keine unnötige seitliche Bewegung
4. Atmung
Viele Triathleten heben den Kopf viel zu weit aus dem Wasser. Versuche einfach den Kopf nur so weit zu drehen, dass das "obere Auge" Aus dem Wasser kommt, das untere aber im Wasser verbleibt. Beachte immer eine entsprechende Streckung des vorderen Arms. So kommt die Schulter des Zugarms eigentlich immer automatisch weit genug aus dem Wasser um so genug Luft zu bekommen.
Das große Problem beim Schwimmen ist, dass man nicht nur an einer Stellschraube drehen kann. Bzw dass das Drehen einer Schraube auf alles einen Einfluss hat, da man sich im fast schwerelosen Raum befindet.
Versuche vor allem nicht unnötig Kacheln zu zählen, wenn du etwas an deiner Technik verändern willst. Definiere einen technischen Trainingsinhalt und arbeite daran. Festige die neue Bewegung und dann geh weiter zur nächsten Übung. Gerade als "schlechter" Schwimmer macht es keinen Sinn Bahn um Bahn abzuspulen, wenn man denn ernsthaft vor hat seinen Stil zu verbessern.
PS.: Übungen mit Brett oder Pullboy oder sonstigen Hilfsmitteln, sind nur unter Anleitung zielführend, wenn man ein ganz bestimmtes Bewegungsfeld separieren möchte, um etwas zu veranschaulichen. Techniktraining ist meiner Meinung nach komplett ohne Auftriebshilfen zu absolvieren, da man hier die Selbsterkenntnis trübt, da man sich einen weiteren Drehpunkt mit unnatürlichem Widerstand schafft, den es in der freien Wildbahn eben nicht gibt. Beispiel: Einarmig mit Brett: Ich halte das Brett in der linken Hand und Ziehe mit rechts.
1. Vorwärts Abwärts geht nicht mehr da der Auftriebshilfe meinen linken Arm einfach star oben hält
2. Ich gleiche unbewusst aus falschem Eintauchen oder Ziehen eine aufkommende Rotation durch Umpositionierung der Bretts als Widerlager aus und merke gar nicht, dass ich etwas falsch mache.
3. Die Schulter des Gleitarms mit Brett wird durch das Festhalten in einer unnatürlichen Position fixiert. Auch dies hat Auswirkungen auf die Wasserlage.
4. Durch die Auftriebshilfe wird mein Oberkörper bzw die Hand vorn unnatürlich weit oben gehalten, so dass in der Regel die Beine absinken und dies wieder mit unnatürlichem Beinschlag oder wieder mit Hilfe von Auftriebskörper oder Flossen kompensiert werden muss.
Auch der Irrglaube des geforderten Karfttrainings für die Körpermitte ist besonderer Quark. In dem Leistungsbereich, wo sich 90% aller Triathleten befinden, sind im schwimmen 12 bis 14 jährige Mädchen, die drei mal die Woche schwimmen und ansonsten mit Puppen spielen, aber kein Krafttraining machen. Man darf nicht vergessen, wir bewegen uns im Wasser nahezu schwerelos. Da braucht es kaum Kraft um irgendetwas zu stabilisieren und schon gar nicht mehr wenn es eine Bewegungsrichtung gibt.
......Auch der Irrglaube des geforderten Karfttrainings für die Körpermitte ist besonderer Quark. In dem Leistungsbereich, wo sich 90% aller Triathleten befinden, sind im schwimmen 12 bis 14 jährige Mädchen, die drei mal die Woche schwimmen und ansonsten mit Puppen spielen, aber kein Krafttraining machen. Man darf nicht vergessen, wir bewegen uns im Wasser nahezu schwerelos. Da braucht es kaum Kraft um irgendetwas zu stabilisieren und schon gar nicht mehr wenn es eine Bewegungsrichtung gibt.
kraft haben und diese dann aber gezielt einzusetzen sind aber 2 paar verschiedene schuhe. es geht beim krafttraining nicht nur um kraftzuwachs, sondern auch um das erlernen des gezielten anspannens bestimmter muskeln bzw muskelgruppen.
wer zb beim schwimmen in der körpermitte rumschlackert hat dort nicht zu wenig kraft, sondern kann zb seinen po nicht gezielt mal festmachen, den po anspannen und ins wasser drücken und so die körpermitte mehr stabilisieren.
Na das sollte man da dann auch schon so kommunizieren. Krafttraining bringt eh nix, wenn ich die Muskeln in der Situation, wo ich sie brauche nicht neuronal ansteuern kann. Tendenziell halte ich zB Übungen für die Körperbeherrschung und das Erlernen von gezielten Muskelaktivierungen wie zB Yoga oder ähnliches deutlich besser für Schwimmanfänger halt stupides Krafttraining in einer Muckibude.
Wie du schon sagst. Ich muss entsprechend wissen in wie weit ich Arsch und Bauch anzuspannen habe, um meine Wasserlage entsprechend zu verändern. Das setzt zwei Dinge voraus. Zum einen muss ich in der Lage sein die entsprechende Muskulatur gezielt und auch in unterschiedlicher Intensität anzusprechen und zum anderen muss ich ein entsprechendes Körpergefühl im Wasser entwickelt haben, um eine daraus resultierende Veränderung auch wahrnehmen und bewerten zu können.
Tri-Newbie
16.11.2017, 20:50
Übermäßige Rotation kann sehr viele Ursachen haben. Fangen wir mal von hinten nach vorn an.
1. Falscher Beinschlag:
Du musst deinen Beinschlag vom Oberkörper entkoppeln. Bilde ein Widerlager mit der Hüfte zum Beinschlag. Schwimme deine Beinschlag Übungen nicht mehr mit Brett, sondern nehme nur die Arme nach vorn. Dann erkennst du viel schneller wie der Kraftfluss auszusehen hat, um gescheit voran zu kommen.
Darauf werde ich mich versuchen zu konzentrieren. Ich habe ohnehin einen unterirdischen Beinschlag.
Vor dem Schwimmkurs habe ich keine Bahn geschafft, mich nur mit den Beinen fortzubewegen. Jetzt ist es etwas besser. Aber es gibt immer noch Phasen, wo ich auf einmal nicht mehr recht vorankomme.
Schwimmen ist ein Mysterium für mich. :(
Ich plädiere ja immer dafür mal kurz beim örtlichen Schwimmverein vorstellig werden. Dort kurz mit dem Jugendtrainer sprechen und ihn fragen ob er einen Schwimmer bei sich hat, der dir in regelmäßiger 1 zu 1 Betreuung das Schwimmen gegen eine anständige Taschengeldaufbesserung beibringen kann. Bietest ihm halt immer den Termin vor oder nach seinem Training an und dann ne halbe Stunde intensives Techniktraining.
So lernst du deutlich schneller als als autodidakt oder in irgendwelchen Kursen und dem Jungen oder Mädel tust du auch was gutes.
......
Aber es gibt immer noch Phasen, wo ich auf einmal nicht mehr recht vorankomme.
Schwimmen ist ein Mysterium für mich. :(
Servus,
ist bei mir auch so - von 4 mal planschen könnt ich 1 mal direkt nach 30sec die Brüh verlassen, weil es nur Chaos ist.
Vermutlich kommt das alte Programm aus der hintersten Hirn Schublade, nennt sich "überlebenspatschen" - und genau so fühlt sich das an.
Letzten Samstag wars auch wieder da - wurde von außen ebenfalls mit zuviel Rotation kommentiert. Ich hab mir nur gedacht: was vor euren Augen ablief habt ihr nicht wirklich kapiert.
Sonntags haben meine Damen entschieden, dass alle noch mal schwimmen gehen - schluck - .
Töchterchen hat die Bremse in der Hand weggelassen und sofort ging sie um Einiges schneller ab, obwohl sie ruhiger im Wasser lag. Die Rollwende hat ebenfalls super bei ihr geklappt.
Mich bringt man nur noch mit Schnorchel ins Wasser und siehe da - im Süßwasser liegt man tiefer, ich bekomme Luft und habe Zeit darauf zu achten wo die Hände hingehen, kann guggen wieweit der Gegenverkehr weg ist und hab einfach Zeit mich zurechtzufinden - und schon wird alles ruhiger, einfacher, entspannter.
Diesmal hatte es meine Frau erwischt - sie hing nah jeder Bahn ausgepumpt an der Wand - ich wollt nicht ins Bad gehen.
Tri-Newbie
18.11.2017, 07:50
Gestern war ich schwimmen.
Nach dem Warm-up habe ich die Übung von Foxi probiert - die Sache mit dem Brett unter dem Bauch. Das Brett ist nie abgehauen. Dafür ist wahrscheinlich der Bauch noch zu groß. Allerdings könnte ich gut beobachten, wie das Brett immer mitwippt nach links und rechts. Da liegt also noch viel im Argen.
Dann habe ich brav Beine ohne Brett trainiert und dabei zum ersten Mal Bauchnabel eingezogen und den Hinter angespannt. Das scheint zu helfen. Ich konnte es aber nicht das komplette Training durchhalten.
Ich habe dafür gestern noch einen weiteren Fehler bemerkt. In der Gleitphase setzt mein Hirn wohl Gleitphase mit Entspannung gleich und ich strecke die Füße nicht mehr.
Ich hatte Schwierigkeiten, das abzustellen. An dieser Bremse werde ich weiter arbeiten.
mamoarmin
18.11.2017, 09:44
Ich plädiere ja immer dafür mal kurz beim örtlichen Schwimmverein vorstellig werden. Dort kurz mit dem Jugendtrainer sprechen und ihn fragen ob er einen Schwimmer bei sich hat, der dir in regelmäßiger 1 zu 1 Betreuung das Schwimmen gegen eine anständige Taschengeldaufbesserung beibringen kann. Bietest ihm halt immer den Termin vor oder nach seinem Training an und dann ne halbe Stunde intensives Techniktraining.
So lernst du deutlich schneller als als autodidakt oder in irgendwelchen Kursen und dem Jungen oder Mädel tust du auch was gutes.
Genau das habe ich gemacht bzw. ein Trainer hat mich mal aus Interesse beobachtet..hat mir ein paar Tips gegeben aber im groben passte es..
Ich fragte wie ich schneller werden kann, er: was willst denn schwimmen, ich MD oder LD...dann sagte er einfach soviel lange wie möglich schwimmen, wenn ich dann bei 10 km die Woche , dauerhaft bin..also 3 x oder 4 x 3 km...könnte ich mal ans Tempo denken...bis dahin dauerhaft viel Volumen....das mache ich jetzt auch, so es meine Gesundheit zulässt..
Ich schwimme komplett ohne Schnick schnack..meistens 400er...die letzten zwei Einheiten einfach 3 km am STück geschwommen mit kurzer Brillenzerechtrückphase...das bringt mir momentan viel...ein Bekannter absolviert ein komplettes Training, mit unterschiedlichen Lagen, paddels, pullb. usw..., das ist mir zuviel Aufwand und kompliziert..ständig Notizen lesen, Werkzeug wechseln usw..., ich schwimme seit Erhöhung des Volumens schneller (aber immer noch grotten langsam)...ich hatte die Tour letzten gelesen , dort hat man Empfohlen doch ein wenig mehr zu rotieren...ich mache das jetzt auch und es klappt ganz gut...
Werde allerdings mal nen Video machen um es mal begutachten zu lassen...aber mir bringt bisher Volumen am meisten....
In diesem Sinne
ScottZhang
18.11.2017, 11:28
Was schwimmst du denn auf 100? (GA1)
mamoarmin
18.11.2017, 12:57
2.05 schäm
ScottZhang
18.11.2017, 17:02
Kein Grund sich zu schämen. Allerdings würde ich die Kompetenz des "Trainers" anzweifeln der meinte "Im Groben passt es".
Ich würde auch das 3km am Stück schwimmen sein lassen. Kürzere Strecken schwimmen dafür ordentlich, und schneller.
Hi, ich hatte auch das Problem. Ich habe zwei Dinge gemacht, erstens beim Joga viel mehr Rotationsuebungen gemacht. Dafuer findest du recht viele Uebungen bei Youtube. Teilweise auch 30 min. Sessions, die dich recht schnell voran bringen werden. Zweitens (bin kein Trainer als versuche ich es mit meinen Worten wiederzugeben):
Beim Schwimmen pro Armzug ein Beinschlag. Ist etwas langsam, aber mit genug Koerperspannung klappt das. Jetzt kommt das Entscheidende, wenn Dein rechter Arm in der Streckung ist sollte dein linkes Bein am unteren "Totpunkt" liegen. (Als ob Du ueber Kreuz mit der rechten Hand Dein linken Fuss greifen wollen wuerdest, wenn Du die Bewegung weiter fuehren wuerdest.) Beim linken Arm halt Seitenverkehrt. Die Uebung war fuer mich nicht einfach, hat aber geholfen. Ich hatte das ne Zeitlang 4*25m gemacht.
Gruss Paul
dann sagte er einfach soviel lange wie möglich schwimmen, wenn ich dann bei 10 km die Woche ,
Kein Grund sich zu schämen. Allerdings würde ich die Kompetenz des "Trainers" anzweifeln der meinte "Im Groben passt es".
Ich würde auch das 3km am Stück schwimmen sein lassen. Kürzere Strecken schwimmen dafür ordentlich, und schneller.
Ich sehe das auch so. Dauerschwimmen ist niemals eine adäquate Lösung, solange technische Defizite vorhanden sind.
Natürlich wirst du durch Dauerschwimmen erst einmal schneller, da dein Bewegungsmuster ökonomisierst und schwimmspezifische Kraftausdauer aufbaust, aber dadurch wirst du in absehbarer Zeit ein Plateau erreichen, weil dich deine technischen Fähigkeiten zu arg limitieren.
Langfristig ist der beste Weg zum Schnellen schwimmen, in dem man zu erst eine adäquate Technik festigt. Dies geht am besten über Technikübungen und sehr kurze Intervalle. Bei erheblicher Ermüdung ist man nicht mehr "wach" genug um auf eine korrekte Technik zu achten und so festigen sich nicht die gewünschten Bewegungsmuster sondern im schlimmsten Fall eben falsche. Und auf diese falschen Muster greift dein Körper dann immer wieder bei Ermüdung zurück. Erst wenn die Technik sitzt, sollte man an der Schnelligkeit und Ausdauer arbeiten. Allerdings sind auch hier die Intervalle so zu wählen, dass immer eine gute Technik gewährleistet ist. Um so gefestigter die Technik ist, desto länger bzw intensiver können die Intervalle gewählt werden.
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