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Vollständige Version anzeigen : Frage der Kraftausdauer?


Big-Show
14.05.2018, 11:19
Liebe Experten,

ich habe am gestrigen Sonntag versucht meine 10Km-Zeit erstmalig unter 40 Min zu drücken. Bis 2,4 Km vor dem Ziel lief das eigentlich auch ziemlich gut (vielleicht ein wenig zu schnell zu Beginn, aber ich war dennoch gut im Soll).
Zum Ende hin wurden die Beine dann doch so schwer, dass ich um 22 Sekunden an der Zeit vorbeigeschrammt bin. Im Rahmen der Fehleranalyse bin ich nun auf der Suche nach Hilfe.

Meine Frage:

Ist der Umstand, dass ich nicht mehr die notwendigen 3:54/km laufen konnte und die Beine einfach ziemlich schwer wurden, eine Folge von zu wenig Kraftausdauer oder woran liegt es?:confused:

Ich danke euch schon im Voraus für euren Rat..

Necon
14.05.2018, 11:22
Mehrere Fragen
Wie viel zu schnell warst du am Anfang
Wie war dein Training die letzten 6 Wochen
Wieso brauchst du eine 3:54 für eine sub 40, mir reicht dafür eine Pace von 3:59

iChris
14.05.2018, 11:29
Wieso brauchst du eine 3:54 für eine sub 40, mir reicht dafür eine Pace von 3:59

Also eigentlich musst du die 3:59 doch nur auf einem der 10km bringen, wenn du sonst glatt 4:00 läufst :Cheese:

Wie sahen denn die Splits der ersten 7,6km aus?!
Wie schon von Necon geschrieben wäre es hilfreich zu wissen wie die direkte Vorbereitung auf das Rennen ausgesehen hat.

Big-Show
14.05.2018, 11:42
Also klar, 3:59/km würde reichen, aber ich kann leider nicht so genau laufen :D
Deshalb hatte ich mir einen kleinen Sicherheitszuschlag von 5 Sekunden gegeben in der Hoffnung, dann sicher Sub 40 zu laufen.

Splits:

1 Km 3:46
2 Km 3:55
3 Km 3:59
4 Km 3:53
5 Km 4:03
6 Km 4:14
7 Km 4:08
8 Km 4:07
9 Km 4:13
10 Km 4:03

Was mein Training in den letzten Wochen anging kann ich folgendes sagen:

3-4 Einheiten die Woche, ca 50km im Schnitt aufgeteilt auf:

1. Intervall 3, 4 oder 5x 1000m in 3.54/km oder 6x, 8x, 10x 400m in 1.30min
2. ruhigen DL ca. 1 Std
3. Langsamer Dauerlauf 2Std
4. seltener Tempodauerlauf 7 - 8km in 4:25/km

Stefan
14.05.2018, 11:49
Die 3:46 am Anfang muss man verkraften können, wenn man sub 40 laufen will.
Wenn man 3:59 losläuft, dann muss man danach häufig Schlangenlinien laufen.


Wenn die KM vergleichbar sind (flach, nicht zu winklig....), dann fehlt Dir sowas wie 3-4 *2000m und TDLs in flotterem Tempo. 2h LDL braucht es IMHO nicht, wenn die Ziel-WK-Distanz 10km ist.

redeagle
14.05.2018, 12:05
ich finde deine 1000er sind für eine Zielzeit von Sub40 zu langsam.
Das ist ja quasi dein WK Tempo auf 10 was du dann auf einem läufst, das sollte dann schon etwas schneller gehen. Auch die 400er in 1:30 sind ja gerade mal 3:45/km auch da solltest du etwas drauf packen. Die sollten eher unter 1:20 liegen.

Ansonsten wie Stefan schreibt 3-4 2000er (in 3:50) oder auch 1000-2000-3000 oder umgekehrt....

Problembär
14.05.2018, 12:11
hich finde deine 1000er sind für eine Zielzeit von Sub40 zu langsam.
Das ist ja quasi dein WK Tempo auf 10 was du dann auf einem läufst, das sollte dann schon etwas schneller gehen. Auch die 400er in 1:30 sind ja gerade mal 3:45/km auch da solltest du etwas drauf packen. Die sollten eher unter 1:20 liegen.

Ansonsten wie Stefan schreibt 3-4 2000er (in 3:50) oder auch 1000-2000-3000 oder umgekehrt....

Dito! Die 1000er sind deutlich zu langsam und für auf Laufen fokusiertes Training zu wenige. Denke 3:40 bis 3:45 müsstest du auf 6 - 8 x 1000 mit stehender Pause bringen können. Bei Trabpause evtl. einen kleinen Ticken langsamer aber noch unter 3:50.

Edit: Gleiches gilt für den TDL. Ich bin ein Freund von gleiche Distanz laufen und hintenraus steigern oder TWL. Beide jeweils in der Intensitätsspitze knapp über WK Tempo. Also z.B. TDL 10 KM:
Einlaufen - und dann in 2 KM Abschnitten vorsichtig steigern von 4:30 - 4:20 - 4:10 - 4:00 - 3:55(3:50)

oder TWL 1 KM schnell / 1 KM locker in (3:50/4:30) oder 2 KM schnell / 1 KM locker in (3:55/<4:50)

iChris
14.05.2018, 12:16
Wenn man die Splits so jetzt sieht bist du ja schon vor den 7,6km von deinem Plan abgekommen. Ab Kilometer 5 warst du ja teilweise deutlich über deiner Wunschpace.

Der Vorschlägen zu den Intervallen von Stefan und redeagle kann ich mich nur anschließen. Die Intervalle solltendoch etwas weiter weg sein von der 10km Zielpace

Necon
14.05.2018, 12:38
Doofe Mittagspause. Jetzt ist bereits alles gesagt bzw geschrieben.

Je nachdem wie du veranlagt bist solltest du den Fokus umlenken, ich konnte 10x400 unter 1:20 laufen bekam das dann aber nicht über die Distanz hin, da mir einfach die Tempohärte gefehlt hat.
Also schneller werden auf kurze Sachen und mehr TDL's

Aber ganz allgemein kann man sagen an der Kraftausdauer scheitert es beim Laufen über mehrere km nie, denn Kraftausder ist der Bereich um die 25-50 Wdh im Krafttraining (zumindest für mich)

Gruenetasse
14.05.2018, 12:41
Ich bin ganz bei meinen Vorschreibern.

Trotzdem möchte ich auch noch einen anderen Aspekt einwerfen. Dir fehlt es auch an Ausdauer. Schließlich wirst du hinten raus langsamer. Soll heißen, du musst dich von zwei Seiten annähern.

1x die Intervalle schneller laufen können (problemlos unter 3:50/km)
1x weiter die langen Läufe (70%HfMax) trainieren.

Dann wird das. Den Tempodauerlauf (8Km bei 85-90% HfMax) mit einbauen.

trithos
14.05.2018, 12:52
Ich möchte noch eine andere Annäherung einbringen, und der Ansicht widersprechen, dass 1000er-Intervalle im 10-km-WK-Tempo zu langsam seien.

1000er im 10km-WK-Tempo sind ein Klassiker im Lauftraining, wenn die Rahmenbedingungen stimmen:

1) IV-Pausen nicht länger als die Hälfte der Belastungszeit. Also bei 4:00/km sind das maximal 2 min IV-Pause. Besser gefällt mir im Bahntraining der Ansatz mit 200 m Trabpause, wobei sich diese 200 m aus 50 m gehen + 150 m Traben zusammensetzen.

2) Wiederholungszahl mindestens 6 (am Anfang) und dann 8 (näher beim Wettkampf).

Wenn Du die Intervalle so anlegst, passt das 10-km-WK-Tempo sehr gut.

Wenn Du natürlich viel längere Pausen machst oder viel weniger Wiederholungen, kannst Du sicher auch schneller rennen. Meiner Ansicht nach ist das dann aber für ein gezieltes 10-km-Bestzeittraining schon fast zu unspezifisch.

Big-Show
14.05.2018, 14:39
Zunächst einmal vielen Dank an alle, die mir Tipps gegeben haben.. :)
Also werde ich versuchen bei den Intervallen etwas drauf zu legen. Ich bin auf die aktuellen Intervallzeiten übrigens durch den Trainingsplan von Herbert Steffny gekommen bzw durch den Zeitrechner von Jack Daniels. Insofern dachte ich eigentlich, dass das passen würde..


Ich bin ganz bei meinen Vorschreibern.

Trotzdem möchte ich auch noch einen anderen Aspekt einwerfen. Dir fehlt es auch an Ausdauer. Schließlich wirst du hinten raus langsamer. Soll heißen, du musst dich von zwei Seiten annähern.

1x die Intervalle schneller laufen können (problemlos unter 3:50/km)
1x weiter die langen Läufe (70%HfMax) trainieren.

Dann wird das. Den Tempodauerlauf (8Km bei 85-90% HfMax) mit einbauen.

Die langen Läufe will ich auf jeden Fall beibehalten, weil ich zumindest theoretisch mit dem Berlin-Marathon spiele und mir vorgestellt hatte das dergestalt Jahr aufzubauen, dass man anfangs des Jahres den 10er verbessert und dann langsam in die Marathonvorbereitung einsteigt..


1000er im 10km-WK-Tempo sind ein Klassiker im Lauftraining, wenn die Rahmenbedingungen stimmen:

1) IV-Pausen nicht länger als die Hälfte der Belastungszeit. Also bei 4:00/km sind das maximal 2 min IV-Pause. Besser gefällt mir im Bahntraining der Ansatz mit 200 m Trabpause, wobei sich diese 200 m aus 50 m gehen + 150 m Traben zusammensetzen.
[...]


Ich hab im Rahmen der 1000er bisher immer eine 400m Trabpause eingelegt und bei den 400er eine 200m Trabpause..

Problembär
14.05.2018, 15:30
Die langen Läufe beizubehalten ist eine gute Idee. Die Steffny Zeiten sind für viele( inkl. mir) zu lasch um das angepeilte Ziel zu erreichen. Auf Rückfragen dazu ist die übliche Antwort, dass sie nur im Zusammenhang mit seinem Gesamtplan der 1 zu 1 umzusetzen ist funktionieren. ( was typischerweise auch wirklich für alle halbwegs professionell zusammengestellten Pläne gilt). Die Vorschläge von mir sind dazu isoliert zu sehen. Also jemand der das was ich vorgeschlagen habe im Training läuft, der hat dann auch die sub 40 in aller Regel drauf, egal was er sonst noch so außenrum macht. Da das aber kein gesamter Plan sondern nur einzelne Einheiten als Vorschläge sind die nicht darauf abzielen über mehrere Wochen eine passende Form zu peaken sind die logischerweise härter. Ich würde aber gleichzeitig behaupten, dass ein gesunder, normalgewichtiger Mann mit 3x Laufen die Woche und entsprechendem leidensvermögen keinen hoch speziellen, auf einen Zeitpunkt optimierten Plan für ne sub 40 braucht sondern die einfach so mitnehmen sollte im normalen Training. Konstanz als wichtigster Faktor vorausgesetzt.

Stefan
14.05.2018, 15:43
Also jemand der das was ich vorgeschlagen habe im Training läuft, der hat dann auch die sub 40 in aller Regel drauf, egal was er sonst noch so außenrum macht.


Wer das schafft:Dito! Die 1000er sind deutlich zu langsam und für auf Laufen fokusiertes Training zu wenige. Denke 3:40 bis 3:45 müsstest du auf 6 - 8 x 1000 mit stehender Pause bringen können. Bei Trabpause evtl. einen kleinen Ticken langsamer aber noch unter 3:50.
läuft 10km in deutlich unter 40 Minuten. Für "knapp sub 40" kann man jeweils 5 Sekunden langsamer laufen.

Helmut S
14.05.2018, 19:41
Servus!

Zuerstmal: Super Thread! Ich lese sehr interessiert mit. Sub40 ist ein schönes, aber für mich leider noch entferntes Ziel ;) Danke dafür:Blumen:

1. Intervall 3, 4 oder 5x 1000m in 3.54/km oder 6x, 8x, 10x 400m in 1.30min

ZIch bin auf die aktuellen Intervallzeiten übrigens durch den Trainingsplan von Herbert Steffny gekommen bzw durch den Zeitrechner von Jack Daniels.

Intervallformen gibt es ja viele. Ich beschäftige mich auch mit Daniels und er lässt die 1000er als VO2max Intervalle laufen. Er ordnet einer sub 40 einer VDOT von 52/53. Demnach müssten die 1k Intervalle tatsächlich schneller, nämlich in 3:44-3:48 gelaufen werden. Die 400er Intervalle gibt er mit 84-85 sek an.

Evtl. war‘s n Tippfehler im Rechner?

LG Helmut

trithos
14.05.2018, 21:06
Vielleicht sollten wir hier die Vorgaben fürs Intervalltraining ein wenig differenzieren, wie das auch Daniels tut, von dem hier ja schon die Rede war. Er hat Angaben für "Schwellentraining" und für "Intervalle". Wenn ich ihn richtig verstehe, dann kann man beide Bereiche durchaus mit 1000er-Intervallen abdecken. Die beiden Trainingsbereiche verfolgen aber unterschiedliche Ziele, nämlich Threshold (=Verschieben der anaeroben Schwelle) und VO2max.

Ich will das VO2max-Training nicht schlecht machen und natürlich spielt die VO2max bei einem 10er durchaus eine Rolle. Meiner Ansicht nach ist aber die Schwellenleistung für die 10-km-Leistung doch wichtiger.

Daniels berechnet für 40 min auf 10km: VO2max = 1000er in 3:47, Schwellentraining = 1000er in 4:07 (vielleicht vergleichbar mit dem Sweetspot-Training knapp unterhalb der FTP beim Radfahren)

Ich würde also im Sinne spezifischen Trainings eher auf Schwellentraining setzen, je näher der Wettkampf kommt. Und da kommt dann doch wieder das relativ "langsame" Intervalltraining mit kurzen Pausen und vielen Wiederholungen ins Spiel.

Ehrlich gesagt finde ich zudem, dass der deutliche Leistungsabfall im Laufe des hier zur Diskussion gestellten 10-km-Rennens auch darauf hindeutet, dass die "Schwellenleistung" verbessert werden muss, damit das geplante Tempo dann auch tatsächlich durchgehalten werden kann.

JensR
14.05.2018, 21:19
ich bin ein Freund davon, zum Tempo hinzutrainieren. Also beginnen mit kurzen schnellen Sachen (200-400) dann auf 1000/2000 und dann viel mit Tempowechsel und TDL arbeiten zum Wettkampf hin, um das Gefühl für die Pace zu bekommen und die Muskulatur an die spezifische Belastung zu bekommen. Greif hatte da auch immer ein paar schöne Variationen in seinen Trainingsplänen.

Im spezifischen Fall denke ich auch, dass einfach das Tempo auf der Distanz diesmal nicht drin war. Der "Einbruch" kam doch recht früh und selbst der letzte KM, wo man normal ja dann beim 10er merkt, dass man doch noch nicht gestorben ist und noch ungeahnte Reserven mobilisieren kann, war nicht mehr unter 4. Das kann aber genauso gut auch der Kopf gewesen sein.

Mein Tipp: nicht so viel rätseln und einfach mal den nächsten 10er nachschieben. Ich finde die Distanz sehr schwierig zu laufen und umso öfter man das macht, umso besser kann man in diesem Grenzbereich laufen. Würde sagen, ich habe das nie hinbekommen, einen 10k-Lauf zu machen, mit dem ich wirklich komplett zufrieden war. Bei HM, M und länger gab es solche Läufe, aber nie bei 10k..

Big-Show
15.05.2018, 08:39
Servus!
[...]Er ordnet einer sub 40 einer VDOT von 52/53. Demnach müssten die 1k Intervalle tatsächlich schneller, nämlich in 3:44-3:48 gelaufen werden. Die 400er Intervalle gibt er mit 84-85 sek an.

Evtl. war‘s n Tippfehler im Rechner?

LG Helmut

Helmut, du hast natürlich recht, was die Intervallzeiten angeht. Da ist mir wirklich ein Fehler unterlaufen.. :(



Vielleicht sollten wir hier die Vorgaben fürs Intervalltraining ein wenig differenzieren, wie das auch Daniels tut, von dem hier ja schon die Rede war. Er hat Angaben für "Schwellentraining" und für "Intervalle". Wenn ich ihn richtig verstehe, dann kann man beide Bereiche durchaus mit 1000er-Intervallen abdecken. Die beiden Trainingsbereiche verfolgen aber unterschiedliche Ziele, nämlich Threshold (=Verschieben der anaeroben Schwelle) und VO2max.

Ich will das VO2max-Training nicht schlecht machen und natürlich spielt die VO2max bei einem 10er durchaus eine Rolle. Meiner Ansicht nach ist aber die Schwellenleistung für die 10-km-Leistung doch wichtiger.

Daniels berechnet für 40 min auf 10km: VO2max = 1000er in 3:47, Schwellentraining = 1000er in 4:07 (vielleicht vergleichbar mit dem Sweetspot-Training knapp unterhalb der FTP beim Radfahren)

Ich würde also im Sinne spezifischen Trainings eher auf Schwellentraining setzen, je näher der Wettkampf kommt. Und da kommt dann doch wieder das relativ "langsame" Intervalltraining mit kurzen Pausen und vielen Wiederholungen ins Spiel.

Ehrlich gesagt finde ich zudem, dass der deutliche Leistungsabfall im Laufe des hier zur Diskussion gestellten 10-km-Rennens auch darauf hindeutet, dass die "Schwellenleistung" verbessert werden muss, damit das geplante Tempo dann auch tatsächlich durchgehalten werden kann.

Ich habe diese T-Runs immer als Tempodauerläufe interpretiert, wobei ich nun gesehen habe, dass er sie durchaus in Intervallform empfiehlt bzw verschiedene Variationen angibt.
Das war letztlich auch die Frage, woran dieser Einbruch denn wohl gelegen haben kann bzw wie er zu vermeiden wäre.. Also werde nun nochmal an der Schwellenleistung arbeiten und sodann einen weiteren Versuch unternehmen..

Möglichweise liegt/lag ein Fehler in der Vorbereitung.. :cool:

Franco13
15.05.2018, 09:14
1. Intervall 3, 4 oder 5x 1000m in 3.54/km oder 6x, 8x, 10x 400m in 1.30min
2. ruhigen DL ca. 1 Std
3. Langsamer Dauerlauf 2Std
4. seltener Tempodauerlauf 7 - 8km in 4:25/km

Möglichweise liegt/lag ein Fehler in der Vorbereitung.. :cool:

Wenn du die Intervalle von oben alle gelaufen ohne je zu denken: 'Das nächste Intervall schaffe ich nicht', dann lag es an der Vorbereitung.

Wenn du in den Intervallen richtig kämpfen musstet um die Zeiten zu schaffen, dann ist im Moment für dich nicht mehr drin.

Helmut S
15.05.2018, 10:37
Servus!

Ich habe diese T-Runs immer als Tempodauerläufe interpretiert, wobei ich nun gesehen habe, dass er sie durchaus in Intervallform empfiehlt bzw verschiedene Variationen angibt.

Ja, genau. Er nennt das Cruise-Intervalls. Es geht ihm schlicht darum mehr Zeit in dem Trainingsbereich verbringen zu können ohne übermäßig stark zu ermüden. Daniels denkt überhaupt eher in "Zeit" (wie lange verbringt der Läufer im WK) und weniger in "Strecke". Das selbe bei den Einheiten: Wieviel Zeit verbringt der Läufer im Trainingsbereich - nicht wieviel Strecke.

Im Endeffekt finde ich, dass gerade das Training für nen 10er sehr individuell ist. Vor allem deswegen, was @JensR geschrieben hat: Es ist eine sehr schwere Distanz, gerade vom Kopf her. Da muss schon alles passen. Man läuft an der Grenze und wenn irgendwas nicht optimal ist, wird's ohne viel WK Erfahrung echt hart. Ich z.B. bin eher ne mentale Lusche. Ich versuche deshalb auch Läufe für den Kopf zu machen - die Leidensfähigkeit zu erhöhen.

LG Helmut

MarcoZH
15.05.2018, 16:26
Wenn ich da so die Zahlen lese, müsste ich den 10er eigentlich deutlich schneller laufen können.

PB ist aktuell bei 44:40

Heute Intervalle gelaufen:
1km Einlaufen (5:16)

Dann 6x 1km-Intervall mit den Zeiten:
4:02, 3:54, 3:55, 3:59, 4:02, 4:03
Dazwischen 200m gegangen, jeweils um 1:50

Die beiden letzten Intervalle waren sehr hart, konnte nicht mehr unter 4:00 bleiben.
Die 4:28 über 10k passt aber wohl nicht mehr, müsste wieder mal eine neue PB versuchen zu laufen.

gerli
17.05.2018, 09:19
Da ist definitiv mehr drinnen als deine 44:40.
Ich schätze Zeiten unter 42 in deinem Fall für realistisch.

Helmut S
17.05.2018, 09:45
Servus!

Ich denke auch, dass da mehr drin ist - go for it!

Allerdings hat's JensR ja geschrieben. Das ist schon recht schwierig bei nem 10er hinzukreigen - wie ich auch finde.

Was mich persönlich betrifft: Gerade Prognosen aus 6x1k finde ich für mich schwer, denn eigentlich beginnt ja zwischen km6-7 der 10er WK ja erst. Auch finde ich sind 200 Gehpausen ne ganz andere Hausnummer als 200 Trabpausen. Für mich gilt, dass ich nach 200 Gehpausen den nächsten km viel besser laufen kann als z.B. nach 400 TP. Wenn ich nur 50m gehen kann, erholt mich das vom Kopf her enorm.

Ich kenn Leute, die schwören auf 3x3k mit 5min TP in geplanter Race-Pace 14 Tage vorher für ne Vorhersage. Dann muss aber am WK Tag alles passen: kein Wind, flache Strecke, Temperaturen ok usw.

Für mich persönlich gilt aber auch: Lieber platz ich bei nem Lauf WK, bevor ich da nur hinfahre um die Duschen zu testen.

Just my 5 Cents :Blumen:
LG H.

Problembär
17.05.2018, 09:57
Wenn ich da so die Zahlen lese, müsste ich den 10er eigentlich deutlich schneller laufen können.

PB ist aktuell bei 44:40

Heute Intervalle gelaufen:
1km Einlaufen (5:16)

Dann 6x 1km-Intervall mit den Zeiten:
4:02, 3:54, 3:55, 3:59, 4:02, 4:03
Dazwischen 200m gegangen, jeweils um 1:50

Die beiden letzten Intervalle waren sehr hart, konnte nicht mehr unter 4:00 bleiben.
Die 4:28 über 10k passt aber wohl nicht mehr, müsste wieder mal eine neue PB versuchen zu laufen.

Genau aus diesem Grund meine Empfehlungen oben. Ich habe exakt die gleiche Erfahrung gemacht. Bei 8 x 1000 in 3:27 - 3:35 bin ich bisher nur ne hohe 38 gelaufen. Dafür HM in 1:25 tief. Es IST einfach sehr unterschiedlich was man mit welcher 1000er Leistung hinbekommt. Mit den von mir genannten Einheiten, gibt es sicher Leute die mehr als sub 40 schaffen, dafür ist aber auch wirklich fast jeder in der Lage nach diesen Zeiten die sub 40 hin zu bekommen.

Kido
17.05.2018, 21:27
....Die beiden Trainingsbereiche verfolgen aber unterschiedliche Ziele, nämlich Threshold (=Verschieben der anaeroben Schwelle) und VO2max.....

Die Schwellenleistung wird aber zu 90% von der VO2max bestimmt. Das hat man in der Traininigswissenschaft mitlerweile erkannt und deshalb nimmt in "modernen" Trainingsansätzen VO2max Training eine immer höhere Bedeutung ein.


Ich will das VO2max-Training nicht schlecht machen und natürlich spielt die VO2max bei einem 10er durchaus eine Rolle. Meiner Ansicht nach ist aber die Schwellenleistung für die 10-km-Leistung doch wichtiger.
.....

Das mag sein, sagt aber erst mal nix darüber aus, was man im Training trainieren sollte. Denn wie oben geschrieben, beeinflusst die VO2max erheblich auch die Schwellenleistung.
Die Frage ist ja was Trainiert die Schwelle effektiver. Oder anderes ausgedrückt, durch was wird man in kürzerer Zeit schneller und erreicht einen steileren Leistungszuwachs?
Nach klassischem Ansatz trainiert man ja genau das was man verbessern will. Aktuellere Erkenntnisse und Trainingsansätze scheinen davon aber etwas ab zu rücken.


....Ich würde also im Sinne spezifischen Trainings eher auf Schwellentraining setzen, je näher der Wettkampf kommt.....

Dem würde ich auch zustimmen. Denn je näher der WK kommt ist spezifisches Training immer noch am Wirkunsvollsten um eine Adaption herbei zu führen.

Nichts desto Trotz haben in der Vergangenheit klassische 1000 Intervalle auch schnell gemacht. Deshalb sollten meine Kommentare kein Angriff gegen dich sein. Im gegenteil es hat bei dir gerade gut gepasst und soll zum Nachdenken anregeen.




...Ehrlich gesagt finde ich zudem, dass der deutliche Leistungsabfall im Laufe des hier zur Diskussion gestellten 10-km-Rennens auch darauf hindeutet, dass die "Schwellenleistung" verbessert werden muss, damit das geplante Tempo dann auch tatsächlich durchgehalten werden kann....
Dem würde ich mich auch anschließen. Wie schon von anderen geschrieben kann es auch sein, dass die Zeit einfach noch nicht dem Leistungsvermögen entsprechen.
Wenn man so WK aber verkackt kann man auch was lernen. Nämlich wo seine eigenen stärken und schwächen sind und sein Training darauf anpassen.
Das kann man aber auch schon mit den Intervallen im Training merken. Wenn die kurzen intervalle in der vorgegebenen Zeit kein Problem sind die längeren 1000er aber schon sehr hart ist hier die Baustelle. Da kann dann auch einfach die Tempohärte fehlen und dann streut man längere Intervalle ein. kommt man untenrum nicht ausm Quark, die längeren Intervalle gehen aber gut, fehlt eben auch die Grundschnelligkeit.
Daran muss man dann eben sein Training anpassen.

Ausdauer nehme ich jetzt mal nicht als limmiter an. Erstens bedarf es bei 10km jetzt nicht so arg viel Ausdauer und zweitens läufst du ja schon 2h als längsten Lauf was schon sehr lange ist und es "nur" für 10km natürlich nicht bedarf. Jedenfalls nicht für einen der sub40 laufen will.




Genau aus diesem Grund meine Empfehlungen oben. Ich habe exakt die gleiche Erfahrung gemacht. Bei 8 x 1000 in 3:27 - 3:35 bin ich bisher nur ne hohe 38 gelaufen. Dafür HM in 1:25 tief. Es IST einfach sehr unterschiedlich was man mit welcher 1000er Leistung hinbekommt. Mit den von mir genannten Einheiten, gibt es sicher Leute die mehr als sub 40 schaffen, dafür ist aber auch wirklich fast jeder in der Lage nach diesen Zeiten die sub 40 hin zu bekommen.
Deine Leistung zeigt für mich klar die individuellen Vorraussetztungen die man so mit bringt. Anhand dessen man dann sein Training ausrichten kann. Natürlich gibt es auch da individuelle Grenzen.