Vollständige Version anzeigen : Bikefitter, Positionsanalytiker und Konsorten im Verruf?
Bike-Felix
08.12.2018, 14:53
Hi Community,
Ich habe im SItzpositionsthread schon angefangen, würde es hier jedoch gern mal im breiten Plenum diskutieren.
Ich gewinne hier im Forum oft den Eindruck, dass all die Fitter, Experten und Analytiker in Verruf geraten sind.
Bei einigen kann ich es verstehen - viel Geld bezahlt und am Ende vielleicht nicht viel bei rum gekommen, aber dass es gleich die ganze Szene so trifft?
Fehlt eine allgemeine Qualitätssicherung im Land oder liegt es an dem do it yourself GEn des Triathleten?
Was meint ihr?
Fehlt eine allgemeine Qualitätssicherung im Land oder liegt es an dem do it yourself Gen des Triathleten?
Was meint ihr?
Nein da braucht es keine Qualitätssicherung.
Jahrelang ist kein Mensch zum Bikefitter gerannt und trotzdem wurde gut Rad gefahren. Gab ja auch keine.
Heute geht jeder "Volkstriathlet" hin und lässt sich auf sein "Bike festnageln",
einen Personalcoach hat ja auch mittlerweile fast jeder schon unter Vertrag.
Ich finde man muss sich auf dem Rad wohlfühlen, dann klappts auch mit guten Bikesplits.
Beim Rad-Pro sehe ich das evtl noch ein, ist ja sein Arbeitsgerät,
aber bei der "Otto-Normal-Hobbette" ist das m. M. nach nicht notwendig.
Aber ich weiss jetzt schon, das ein Aufschrei durch die Community geht.
Was meint ihr?
Ich war bei keinem Fitter, daher kann ich die nicht beurteilen.
Ich hab aber im Forum ein paar Bilder von meiner Position gepostet, dazu kam viel und eindeutiges Feedback im Sitzpositions-Faden. Die Sachen hab ich umgesetzt und sitze seit dem deutlich besser auf dem Rad, was sich auch in den Wattwerten bei 40 km/h zeigte.
Ich meine also für uns Foris lohnen sich die teilweise über 200€ nicht, wenn es Leute wie den Captain, deiflu, sabine-g und die vielen, vielen anderen gibt die sich für lau die Zeit nehmen und Tipps geben.
Ich hab in dem Thread dort den Eindruck, dass die Leute dort mehr Interesse bekommen, die auch sonst im Forum präsenter sind. Aber das ist wohl normal und auch gut so. :)
Bikefitter würde ich bei individuellen Problemen oder Besonderheiten empfehlen. Jemandem mit Problemen durch einen Bandscheibenvorfall oder so kann man vielleicht schlechter Tipps geben.
Hätte ich die Möglichkeit des Forums nicht hätte ich wohl ein Fitting gemacht. ich hab mich zwar wohl gefühlt, saß aber trotzdem alles andere als Aerodynamisch auf dem Rad. Wohlfühlen und Aero sind ja manchmal auch eher Gegensätze.
Also ich war vor der ersten Langdistanz beim Buchstaller mit dem Tri-Bike und das hat sich richtig gelohnt. Ich konnte dann auch längere Abschnitte in Postition fahren, ohne dass irgendwelche Beschwerden kamen. Auf der LD bin ich bis zum Schluß auf dem Auflieger gelegen.
Würde das bei einem neuen Tri-Bike auch jederzeit wieder machen. Wahrscheinlich geht´s auch durch selber rumprobieren, aber da geh ich lieber einmal vernüftig zum Einstellen und dann passt es.
Bike-Felix
08.12.2018, 16:24
Danke euch für die Antworten! Das ist auf jeden Fall interessanter & nachvollziehbarer Input.
@Körbel: aber wurden nicht schon damals die Räder auf eine gewisse Art eingestellt - welche auch immer? Sicher oft von erfahrenen Athleten oder Radhändlern, aber mit der Physik des Rad fahrens wird sich ja sicher beschäftigt seit es den Radsport gibt.
(wie die Anfänge 1994 von Machacek oder um 1995 von Andy Pruitt zeigen. Oder das Buch Fahrradphysik & Biomechanik mit seiner 1. Auflage von 1990)
Bei den Trainern bin ich da voll bei dir - erst selbst raus ins Becken und auf die Straße, dann wird man auch besser bevor es ans ausgeklügelte Training geht. Hinter der Sitzposition steckt aber mMn mehr
@mirko
Sowohl Kosten als auch die Experten hier im Forum sind mit Sicherheit Faktoren die den Gang zum Fitter als unnötig erscheinen lassen.
Der Punkt mit Beschwerden stimmt zum teil - aber was ist denn VOR radbezogenen Beschwerden? Die werden dúrch die sportiven Räder des Sports & die oft recht hohen Umfänge und Intensitäten im Training IMHO durch eine "schwache" Einstellung noch verstärkt.
Und genau das ist das was ich nicht verstehe - klar, kaum einer braucht ein Aeroftting und maximal effiziente Kraftübertragung - oder tastet sich dort selbst hin. Aber kaum einer denkt an den präventiven Charakter einer guten Position
ERST RECHT die Cleateinstellung, Faktor Nr. 1 für Beschwerden und langfristig Verletzungen (auch ohne vorherige Beschwerden; aktuelle Studienlage ist da recht gut - siehe Pubmed/ Google Scholar & Fachliteratur)
Sogar in Radläden werden Cleats "irgendwie" montiert, ohne Rücksichtnahme auf Gelenkpunkte, Fußanatomie und Beinachsen - von rechts/ links Vergleichen will ich garnicht erst anfangen.
Allein deswegen lohnt mMn der Gang zum Fitter - oder ist sogar unverzichtbar!
Wie ist dahingehend eure Wahrnehmung? Habt ihr euch da selbst schon Gedanken über eure Cleatposition gemacht?
@Körbel: aber wurden nicht schon damals die Räder auf eine gewisse Art eingestellt - welche auch immer? Sicher oft von erfahrenen Athleten oder Radhändlern, aber mit der Physik des Rad fahrens wird sich ja sicher beschäftigt seit es den Radsport gibt.
Sogar in Radläden werden Cleats "irgendwie" montiert, ohne Rücksichtnahme auf Gelenkpunkte, Fußanatomie und Beinachsen - von rechts/ links Vergleichen will ich garnicht erst anfangen.
Wie ist dahingehend eure Wahrnehmung? Habt ihr euch da selbst schon Gedanken über eure Cleatposition gemacht?
Klar wurden sie.
Ferse aufs Pedal, wenn das Knie fast durchgedrückt war, wars ok.
Lenker so positioniert, das es sich gut angefühlt hat.
Evtl den Vorbau angepasst, das wars.
Cleats habe ich grundsätzlich selbst montiert und nie Probleme damit gehabt.
Durch tüfteln kann man alles recht gut einstellen, man braucht halt Gedlud, hat ja heute keiner Mehr.
Lieber ein paar Hunderter investieren, macht sich am Tria-Stammtisch am Abend ja immer gut, wenn man vom persönlichen Bikefitting erzählt.
Bevor ich zum Fitter gehen würde, würde ich meine Kohle lieber in eine gescheite Leistungsdiagnostik investieren.
Aber mach mal.
Vielleicht bringts ja was.
Viel Spass und Glück.:Huhu:
hanse987
08.12.2018, 17:43
Habt ihr euch da selbst schon Gedanken über eure Cleatposition gemacht?
Ja, weil es der dritte Punkt neben Händen und Hintern am Rad ist. Für mich ist das Großzehengrundgelenk der Nullpunkt und von da aus gegen die verschieden Einstellversuche.
tandem65
08.12.2018, 18:20
Sicher oft von erfahrenen Athleten oder Radhändlern, aber mit der Physik des Rad fahrens wird sich ja sicher beschäftigt seit es den Radsport gibt.
(wie die Anfänge 1994 von Machacek oder um 1995 von Andy Pruitt zeigen. Oder das Buch Fahrradphysik & Biomechanik mit seiner 1. Auflage von 1990)
Ja was nun? Seit es Radsport gibt oder seit ca. 1990?
Vor 1990 wurden wohl durch Radfahren Milliarden von Krüppeln produziert. ;)
Kann ich sogar nachvollziehen, aber auch ich bin durch Eigenitiative ohne Bikefitter in die Spur gekommen.
Der Punkt mit Beschwerden stimmt zum teil - aber was ist denn VOR radbezogenen Beschwerden? Die werden dúrch die sportiven Räder des Sports & die oft recht hohen Umfänge und Intensitäten im Training IMHO durch eine "schwache" Einstellung noch verstärkt.
...
ERST RECHT die Cleateinstellung, Faktor Nr. 1 für Beschwerden und langfristig Verletzungen (auch ohne vorherige Beschwerden; aktuelle Studienlage ist da recht gut - siehe Pubmed/ Google Scholar & Fachliteratur)
Es mag ja tatsächlich gravierende Abweichungen geben. Mir wurde auch eine Keilplatte unter den Cleats empfohlen. Nun mache ich seit 30 Jahren recht große Umfänge auf dem Rad ohne Beschwerden im Bereich Hüfte/Knie/Fußgelenk. Wer garantiert mir daß ich mit Keil nicht schon Beschwerden hätte?
Und genau das ist das was ich nicht verstehe - klar, kaum einer braucht ein Aeroftting und maximal effiziente Kraftübertragung - oder tastet sich dort selbst hin. Aber kaum einer denkt an den präventiven Charakter einer guten Position
Da bin ich bei Dir, hier wird gerne in Richtung Aero auf Teufel komm raus optimiert anstatt, ich würde eher als Komfort umschreiben, was Du mit Prävention bezeichnest.
Habt ihr euch da selbst schon Gedanken über eure Cleatposition gemacht?
Ja klar, daher war ich nur beim Fitter weil ich es geschenkt bekommen habe.
Verändert wurde letztlich nichts, Ich bezeichne einen Lenker der 1cm höher gemacht wurde als nichts. OK, den Keil habe ich nicht haben wollen und habe es bis Heute nicht bereut.
Bereut habe ich schon mal die falsche Schuhwahl getroffen zu haben.
gaehnforscher
08.12.2018, 18:45
Ich würde den gang zum Fitter nicht unbedingt als "unverzichtbar" bezeichen. Gerade, wenn man da tlw. die Ergebnisse mitbekommt. Je nach Lust und Tagesform wird dort bei weitem nicht das umgesetzt, was eigentlich als Gegenleistung für teuer Geld versprochen wird und, entsprechendes Fachwissen vorausgesetzt, eventuell möglich wäre.
Wenn jemand sich auf dem Rad ganz wohl fühlt, zum Bikefitting kommt und danach keine 10 min in Aeroposition fahren kann, dann würde ich das als ziemlich verzichtbar bezeichnen.
Kenne aber auch andere Beispiele, die vollumfänglich zufrieden sind.... Alles kann, nichts muss ;)
Bike-Felix
08.12.2018, 19:56
Schön dass sich einige an der Diskussion beteiligen! Einen solchen Austausch habe ich mir gewünscht!
@Köbel die Grundidee stimmt schon, wenngleich es sich seitdem schon verändert hat was so gemacht wird. Dass ist halt die Light Version die die meisten Radläden machen und der ein oder andere "Experte".
Wie hast du deine Cleats denn selbst eingestellt? Gerade im Vergleich von RR/ Tria und Mtb wie ich deinem Bild entnehme?
Auch hier ist die Studienlage mittlerweile schon besser, gab jüngst ne Publikation von W. Holliday zu den Änderungen der Position in Relation zur Intensität. Speziell Plantarflexion/ -extension, Knie und Hüftwinkel.
Da sollte ein guter Fitter schon drauf achten um Anpressdrücke im Knie bei entspr. WK Intensität zu berücksichtigen und zu reduzieren.
Oh und ich steh nicht vor einem Besuch beim Fitter, ich wollte den allgemein eher negativen Tenor gegenüber dem Berufszweig hier im Forum verstehen lernen ;)
@Hanse987 gehst du bei dem Feintuning dann nach Gefühl oder woran orientierst du dich?
@tandem65 1990 war die Zahl die ich auf die ich auf die schnelle gefunden habe - bin mir sicher dass die Anfänge auch im Anfang des Radsports liegen aber dazu hatte ich noch nix gefunden - wobei, mal bei pubmed schauen, gibt schon ein paar Veröffentlichungen die schon älter sind, eventuell fliegt da bei mir am PC was rum.
Per se bin ich bei dir, das ganze Keilgedöns geht schon in eine Richtung die ich nicht von jedem gemacht haben wollen würde sondern vom wirklichen Fachmann - Stichwort Orthopädie, Physio oder SpoWi. Eher die ersten beiden vermutlich...
Komfort und Prävention würde ich keinesfalls gleich setzen. Komfortabel muss nicht heißen dass es nicht zu Verletzungen führt, da denke ich vor allem eher an die meisten Trekkingradler - genauso wie eine präventiv sinnvolle Position am Anfang bestimmt ungewohnt ist oder Muskelkater verursacht. Der Punkt ist, dass einige Ausweichbewegungen, am allermeisten der Fuß im Schuh, sich meistens der Wahrnehmung entziehen und langfristige Folgen nach sich ziehen kann - bspw. Knorpelabnutzung im Knie durch laterale Ausweichbewegung dort - Ursächlich aber meist der Fuß.
@gaehnforscher du sprichst genau das an was ich mit branchenübergreifender Qualitätssicherung meine. Das kann einfach nicht sein wenn man da hunderte Euro in die Hand nimmt und raus kommt so ein sch***. Würde ich aber auch nicht auf mir sitzen lassen und mindestens von dem "Experten" eine kostenfreie Rückstellung der Position verlangen - aus Prinzip.
Das IBFI https://ibfi-certification.com setzt sich aber dahingehend schon für internationale Standards ein was es mMn für den Endkunden schon recht gut darlegt was ihn erwartet.
gaehnforscher
08.12.2018, 21:26
Ich denke irgendwo regelt sich das von selbst. Wenn man zu oft schlecht Arbeit macht spricht sich das rum und man schießt sich selbst ins Bein.
Am Ende ists halt einfach eine Dienstleistung in Form von Wissen und evtl. ein wenig Arbeit in Form von rumschrauben + ggf. Beweglichkeit analysieren, Filmen ... Verzichtbar somit allemal, aber dann muss man das halt alles selber machen und sich das Wissen aneignen. Wenn man das nicht will sucht man sich halt jemanden. Ich denke da gibtes keine allgemeingültige Aussage sondern jeder muss für sich selbst entscheiden, was es einem Wert ist.
Da es aktuell aber schon einen Hype in dieser Richtung zu geben scheint, dass man ohne persönlichen Bikefitter nicht mehr leben kann, zieht das natürlich auch den ein oder anderen an, der ne schnelle Mark wittert. ;)
Bike-Felix
08.12.2018, 22:03
Am Ende ists halt einfach eine Dienstleistung in Form von Wissen und evtl. ein wenig Arbeit in Form von rumschrauben + ggf. Beweglichkeit analysieren, Filmen ... Verzichtbar somit allemal, aber dann muss man das halt alles selber machen und sich das Wissen aneignen. Wenn man das nicht will sucht man sich halt jemanden. Ich denke da gibtes keine allgemeingültige Aussage sondern jeder muss für sich selbst entscheiden, was es einem Wert ist.
Ich glaube tatsächlich hier vereinfachst du das ganze zu sehr. Mit Sicherheit kann man sich die Basics aneignen, aber insgesamt steckt da garantiert mehr dahinter als etwas Wissen aneignen, bisschen schrauben und einfache "Analysen" machen.
Klar, das "Bikefitting" bei einigen mag nicht viel mehr sein und ist dementsprechend mit Sicherheit nicht 150€ + wert.
Aber allein das anatomische Wissen, die Biomechanik und die Sportmedizin allgemein bevor es überhaupt um speziell Rad fahren geht kann man sich kaum "nebenher" aneignen.
All das noch speziell aufs Rad fahren herunterzubrechen und die Arbeit mit vernünftiger Messtechnik und nicht nur nach "was passt den meisten" anzuwenden (disziplinspezifisch!) erfordert mMn eine Ausbildung oder ein Studium im entsprechenden Grundlagenbereich und zahlreiche Recherchen von Studien und Fachliteratur. Dazu noch Erfahrung in mehr als einer (Rad) Disziplin und ist demzufolge IMHO nicht mehr etwas das sich jeder so nebenher aneignen kann. Und das sind wohl nur die Grundanforderungen an einen "guten" Fitter.
Ich sehe hier für die überwiegend negative Meinung tatsächlich schlechte Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis und dem Forum verantwortlich und daraus resultierend das "das kann ich selber sicher besser".
Oder sehe ich da etwas grundlegend falsch?
Die nächste Frage wäre wonach denn dann ein Bikefitter, sofern der Gang zu einem angedacht ist, von euch ausgewählt wird?
Empfehlungen á la "der Guru Buchstaller" oder "lagjährige Erfahrung im Radlabor"? Oder wird aktiv recherchiert und die Qualifikation hinterfragt?
Pmueller69
08.12.2018, 22:56
Ich war auch vor 8 Jahren bei Fritz Buchstaller. Er hat meine Position so verändert, dass ich danach erstmal bequem die 90 Kilometer auf der Mitteldistanz in der Aero-Position durchfahren konnte. Er stellte auch fest, dass ich unterschiedlich viel Kraft auf die beiden Pedale bringe, was er durch Einlagen ausgleichen konnte. Bei den Wettkämpfen nach der Umstellung war ich schneller auf dem Rad als zuvor.
Bike-Felix
08.12.2018, 23:01
Ich war auch vor 8 Jahren bei Fritz Buchstaller. Er hat meine Position so verändert, dass ich danach erstmal bequem die 90 Kilometer auf der Mitteldistanz in der Aero-Position durchfahren konnte. Er stellte auch fest, dass ich unterschiedlich viel Kraft auf die beiden Pedale bringe, was er durch Einlagen ausgleichen konnte. Bei den Wettkämpfen nach der Umstellung war ich schneller auf dem Rad als zuvor.
Mal wieder ein positive Erfahrung, schön zu sehen!
Warum warst du dann bei ihm? Empfehlung? Rad dort gekauft? Vorher Beschwerden gehabt?
Noch was zum eigenen Gefühl. Sicher mag das gehen, wenn man sich mit dem Thema befasst und auseinander setzt. Das bezweifle ich nicht. Ich bezweifle aber, dass man es schafft, indem man nur auf sein Gefühl hört. Ich bin z.B. zu hoch gesessen und hab mir damit, lt. Aussage Buchstaller, meine untere Rückenmuskulatur ausgeschaltet. Hab ich das gefühlt? Nein, wie auch, ich war halt wahr. langsamer, aber wie soll ich das fühlen?
Außerdem sitzen ja so viele Athleten zu hoch. Das sieht man auch immer im Sitzpositions-Thread. Hier erkennt es die Schwarmintelligenz, aber anscheinend nicht das Gefühl des Einzelnen.
Ich hab es bei einem Workshop (bei dem auch fast alle zu hoch gesitzt sind) auch schon mitbekommen, dass es für die Leute dann erstmal unangenehm ungewohnt war, so tief zu sitzen. Sie konnten das gar nicht glauben, dass es besser sein sollte und sollten diese Position aber erstmal fahren, um sich daran zu gewöhnen. Jetzt wenn das einer allein daheim nach Gefühl macht. Der rollt doch 100 m, denkt sich, ne das passt ja gar nicht und stellt den Sattel wieder höher.
gaehnforscher
09.12.2018, 09:22
Ich habe nicht gesagt, dass das Thema grundsätzlich einfach ist, oder man es sich mal eben einfach aneignen kann sondern dass es sich "einfach" um eine Dienstleistung handelt. ;) Wer Lust, Laune und Spaß dran hat, beschäftigt sich evtl. im entsprechenden Detailgrad damit, wer nicht bezahlt halt jemanden dafür. Manch einer gönnt sich einen Trainer, manch einem machts halt einfach Spaß da auch ein wenig selbst rumzudoktoren und das ist dann Teil des Hobbys.
Davon ab hast du nach Gründen gefragt und hast auf Basis der Erfahrung welche genannt bekommen. Warum versuchst du diese wegzudiskutieren bzw. uns vehement von der Wichtigkeit eines Bikefittings zu überzeugen? Bei einigen (deiner Kollegen?;) ) schaut die Realität offensichtlich nicht viel besser aus, während 150 Euro eher das untere Ende der Fahnenstange darstellen.
Eine Qualifikation sagt m.M.n. gar nichts aus. Am Ende vom meinem Studium müsste ich theoretisch auch ein super Bikefitter sein. Werd ich aber nicht sein und das was ich zum Thema weiß hab ich woanders gelernt.
Von daher sind wir wieder beim Thema Dienstleistung: Einfach Tag für Tag versuchen die beste Arbeit abzuliefern, zu welcher man in der Lage ist, sich die notwendige Zeit für den Kunden nehmen, vernünftig mit diesen Umgehen und ihnen das Gefühl geben, dass sich angemessen um sie gekümmert wird. Egal in welchem Feld, nichts in bessere Werbung für ein Unternehmen, als wenn die eigenen Kunden so zufrieden sind, dass sie einen selbst weiterempfehlen. Wenn ich doch mal zu einem Fitter gehe, wäre das für mich das ausschlaggebende Kriterium.
fastrainer
09.12.2018, 09:23
Kann sich ja jeder Kritiker von Bikefittern mal fragen, wie viel Geld man pro Jahr für den Sport ausgibt. Da sind die ca 200 € doch wirklich"peanuts", im Vergleich zu dem Mehrwert den man aus der Investition zieht.
gaehnforscher
09.12.2018, 09:29
Kann sich ja jeder Kritiker von Bikefittern mal fragen, wie viel Geld man pro Jahr für den Sport ausgibt. Da sind die ca 200 € doch wirklich"peanuts", im Vergleich zu dem Mehrwert den man aus der Investition zieht.
Wenn man den richtig trifft, bin ich da vollkommen dabei :)
Bike-Felix
09.12.2018, 10:16
@gaehnforscher Da hast du sicher recht und es ist garantiert sehr gut wenn Athleten sich auch mit ihrer Wahrnehmung der eigenen Position beschäftigen - ein Thema was wir im Studium (SpoWi) allgemein momentan in vielerlei Hinsicht behandeln und was gerade im Gesundheits-, als auch Leistungssport garantiert sehr wichtig ist. Auch das möchte ich nicht klein reden ;)
Erwischt ;) Ja ich arbeite neben meinem Studium mittlerweile als Fitter in zwei Läden und war überrascht wie die vorherrschende Meinung hier im Forum zu meinem Berufszweig ist.
Ich wollte es verstehen lernen und das habe ich mit Sicherheit zum Teil, wenngleich es mir manchmal schwer fällt als aktiver Athlet mit Vergangenheit in fast allen Raddisziplinen, angehender SpoWi und jemand der momentan das Groß seiner Arbeitszeit in Fort- & Weiterbildung steckt (und im Studium noch einiges dafür tut) zu hören dass Leute es oft für unnötig oder gar Geldmacherei & Humbug halten.
Gerade der Punkt von vorher mit dem "schnellen Taler" war etwas schwer zu verdauen ;)
Bei deinem letzten Punkt bin ich aber absolut bei dir und sehe das auch als meinen persönlichen Anspruch.
@fastrainer der Punkt ist genau richtig - wobei ich die anderen schon verstehe, 200€ für schlechter als vorher will sicher auch kaum einer zahlen. Da sehe ich halt wieder ein allgemeines Problem in der "Szene" dass sich eben nicht jeder um den einzelnen Kunden bemüht und versucht ne geile Dienstleistung zu liefern.
Pmueller69
09.12.2018, 10:27
Mal wieder ein positive Erfahrung, schön zu sehen!
Warum warst du dann bei ihm? Empfehlung? Rad dort gekauft? Vorher Beschwerden gehabt?
Ich hatte Probleme, wenn ich länger Aero-Position gefahren bin. 2010 gab es Sendungen mit Buchstaller hier auf Triathlon-Szene.de, die mich dazu bewogen haben, mal zu ihm zu fahren.
2014 habe ich dann auch mein Zeitfahrrad bei ihm gekauft. Auch hier war ich sehr zufrieden mit Beratung und Sitzpositionsanalyse.
Alteisen
09.12.2018, 10:43
Bike-Fitting in Radläden finde ich schon einmal gefährlich - warum? Weil sie vom Verkauf von Radkomponenten leben und schon deshalb versucht sind, eine neue Position mit schön vielen Änderungen zu finden.
Mich würde mal interessieren, was ein Bike-Fitter macht, wenn jemand zu ihm kommt, der schon perfekt auf dem Rad sitzt - ich vermute mal ... man setzt ihn anders drauf anstelle ihn zu beglückwünschen und heim zu schicken.
Mich würde mal interessieren, was ein Bike-Fitter macht, wenn jemand zu ihm kommt, der schon perfekt auf dem Rad sitzt - ich vermute mal ... man setzt ihn anders drauf anstelle ihn zu beglückwünschen und heim zu schicken.
Negativ......zumindest bei Buchstaller.
Bei mir war es ein Witz was er noch am Rad machen mußte (Sattelnase n paar Millimeter hoch). Von besseren Einlagen und Tipps natürlich mal abgesehen.
War sehr zufrieden.
Zu DIY.....mit ner Rolle, n bischen Recherche und ner simplen App (Hudl) und ein wenig aufs Körpergefühl hören kann man sich schon ganz ordentlich positionieren.
Inwieweit daß dann auch windschnittig ist steht auf nem anderen Blatt, aber dafür braucht der Fitter auch n Windtunnel, ansonsten bleibt es bei Wildbahntests.
gaehnforscher
09.12.2018, 11:02
Gerade der Punkt von vorher mit dem "schnellen Taler" war etwas schwer zu verdauen ;)
Bei deinem letzten Punkt bin ich aber absolut bei dir und sehe das auch als meinen persönlichen Anspruch.
Das war ja nicht auf dich bezogen. Ich kenne dich ja gar nicht. :Blumen: Dass es solche Leute gibt, heißt ja nicht, dass man so wie du nicht versuchen kann es besser zu machen. Ich habe durchaus auch schon von positiven Beispielen deiner Zunft gehört, aber die Eingangsfrage war halt, woher das schlechte Bild kommt ;)
Sieh es positiv, je mehr Banausen es gibt, desto mehr Möglichkeit hast du, um positiv herauszustechen.
Bike-Felix
09.12.2018, 11:04
Bike-Fitting in Radläden finde ich schon einmal gefährlich - warum? Weil sie vom Verkauf von Radkomponenten leben und schon deshalb versucht sind, eine neue Position mit schön vielen Änderungen zu finden.
Mich würde mal interessieren, was ein Bike-Fitter macht, wenn jemand zu ihm kommt, der schon perfekt auf dem Rad sitzt - ich vermute mal ... man setzt ihn anders drauf anstelle ihn zu beglückwünschen und heim zu schicken.
Ich beispielsweise arbeite selbständig ineinem Raum der Läden. Wenn ich Teile nehme dann geht das provisionsfrei damit nur das genutzt wird was sinnvoll ist. Wenn ich Teile für sinnvoll halte empfehle ich es, erkläre genau warum und lass die Leute erst probieren - wenn einer sagt will ich nicht dann nehm ich es auch nicht.
Den Fall hatte ich so noch nicht. Wenn einzelne Parameter passen dann sag ich das auch und lasse es so - spätestens bei der Cleat Einstellung (rotiert in Relation zur Zugrichtung der Fußmuskeln & Sehnen, lateral od. Medial in Relation zur Beinachse und Tretbewegung...) gibt es meist was zu tun - und das sehe ich auch als den Punkt warum Menschen zu mir kommen als "Experten".
Ich gehe auch noch nen Schritt weiter und helfe Leuten mit allgemeinen Tipps zu ihrer Athletik, Technik & Fahrweise oder Bekleidungstipps um bspw. Gelenke bei Kälte zu schonen.
Bike-Felix
09.12.2018, 11:12
Negativ......zumindest bei Buchstaller.
Bei mir war es ein Witz was er noch am Rad machen mußte (Sattelnase n paar Millimeter hoch). Von besseren Einlagen und Tipps natürlich mal abgesehen.
War sehr zufrieden.
Zu DIY.....mit ner Rolle, n bischen Recherche und ner simplen App (Hudl) und ein wenig aufs Körpergefühl hören kann man sich schon ganz ordentlich positionieren.
Inwieweit daß dann auch windschnittig ist steht auf nem anderen Blatt, aber dafür braucht der Fitter auch n Windtunnel, ansonsten bleibt es bei Wildbahntests.
Am ersten Punkt verstehe ich aber die Kritik - hunderte Euro für Sättel Nase hoch ist eventuell echt etwas teuer...
Das mit Radbahn & Windkanal ist auch so ne Sache... Aber das Dass sollten wir nicht unbedingt aufmachen das sprengt den Rahmen des Threads:Cheese:
Bike-Felix
09.12.2018, 11:14
Das war ja nicht auf dich bezogen. Ich kenne dich ja gar nicht. :Blumen: Dass es solche Leute gibt, heißt ja nicht, dass man so wie du nicht versuchen kann es besser zu machen. Ich habe durchaus auch schon von positiven Beispielen deiner Zunft gehört, aber die Eingangsfrage war halt, woher das schlechte Bild kommt ;)
Sieh es positiv, je mehr Banausen es gibt, desto mehr Möglichkeit hast du, um positiv herauszustechen.
Und da hast du mir schon viel geholfen das zu verstehen ;) IMHO wird es aber für uns Fitter in Zukunft wichtig sein sich national und international um Qualitätsstandards und -Sicherung zu bemühen.
Raspinho
09.12.2018, 11:29
Ich muss auch sagen, dass ich mit der Hilfe vom Forum meine Position in Eigenregie verbessert habe. Vielen Dank dafür!
Ich denke es ist auch immer eine Frage, wie sehr man bereit ist, sich die Zeit zu nehmen, und einfach mal neue Sachen auszuprobieren :Cheese:
Zwar war letztens tatsächlich auf der Bahn für einen Aero Test, aber geplant war es eigentlich nicht, da ich vorher eig erst mal ein Bikefitting machen wollte, damit sich der AeroTest lohnt.
Endresultat: "Du sitzt eigentlich gar nicht so schlecht"... Also ein bisschen Feinschliff bei der Armhaltung und die Erkenntnis, dass man evtl. ein bisschen gestreckter noch sitzen könnte bzw. es ausprobieren könnte.
Ich kann wirklich nur danke dafür sagen!
Vorher / Nachher Vergleich :Cheese:
Am ersten Punkt verstehe ich aber die Kritik - hunderte Euro für Sättel Nase hoch ist eventuell echt etwas teuer...
Das war keine Kritik meinerseits (eher n schulterklopfen :Cheese: ), (wenn das andere auch falsch verstanden haben aufgrund meines komischen Humors editiere ich das aber gern)
Die restlichen Ausführungen und Maßnahmen waren es mir auf jeden Fall wert.
Am ersten Punkt verstehe ich aber die Kritik - hunderte Euro für Sättel Nase hoch ist eventuell echt etwas teuer...
Das mit Radbahn & Windkanal ist auch so ne Sache... Aber das Dass sollten wir nicht unbedingt aufmachen das sprengt den Rahmen des Threads:Cheese:
Bei mir am Rennrad wurde die Spitze vom Sattel nur um wenige mm angehoben. Ich hab dafür nichts bezahlt, weil es im Rahmen eines Workshops war. Aber der Effekt war gigantisch. Ich hatte vorher immer gigantische Nackenschmerzen, was mich wunderte, weil mein damals neues Rennrad eine 1 zu 1 Kopie meines alten war, auf dem ich immer problemlos gefahren bin. Tja, dass der Sattel nur minimalst nicht waagerecht war, ist mir nicht aufgefallen und das war ausschlaggebend.
Mittlerweile würde ich natürlich von selber drauf kommen und das als einziger Tipp für ein Bikefitting wäre auch etwas wenig, aber andrerseits wäre mir die dauerhafte Beseitigung der Nackenschmerzen auch 200 € Wert gewesen ;)
Bike-Felix
09.12.2018, 12:08
Ich merke tatsächlich dass die meisten Foris mehr Körperwahrnehmung besitzen als viele andere.
Der Punkt mit dem Nacken und der Sattelspitze ist eigentlich sehr einfach und logisch, dafür muss man weder Wissenschaftler noch Fitter sein. Dennoch sehen viele in dir als Fitter den Experten wegen ähnlicher Kleinigkeiten - obwohl man selbst noch gar nicht angefangen hat die eigentliche Expertise anzuwenden (sagt man das so?!)
sybenwurz
09.12.2018, 13:49
Ich glaube tatsächlich hier vereinfachst du das ganze zu sehr. Mit Sicherheit kann man sich die Basics aneignen, aber insgesamt steckt da garantiert mehr dahinter als etwas Wissen aneignen, bisschen schrauben und einfache "Analysen" machen.
Klar, das "Bikefitting" bei einigen mag nicht viel mehr sein und ist dementsprechend mit Sicherheit nicht 150€ + wert.
Aber allein das anatomische Wissen, die Biomechanik und die Sportmedizin allgemein bevor es überhaupt um speziell Rad fahren geht kann man sich kaum "nebenher" aneignen.
All das noch speziell aufs Rad fahren herunterzubrechen und die Arbeit mit vernünftiger Messtechnik und nicht nur nach "was passt den meisten" anzuwenden (disziplinspezifisch!) erfordert mMn eine Ausbildung oder ein Studium im entsprechenden Grundlagenbereich und zahlreiche Recherchen von Studien und Fachliteratur. Dazu noch Erfahrung in mehr als einer (Rad) Disziplin und ist demzufolge IMHO nicht mehr etwas das sich jeder so nebenher aneignen kann. Und das sind wohl nur die Grundanforderungen an einen "guten" Fitter.
Ich sehe hier für die überwiegend negative Meinung tatsächlich schlechte Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis und dem Forum verantwortlich und daraus resultierend das "das kann ich selber sicher besser".
Oder sehe ich da etwas grundlegend falsch?
Die nächste Frage wäre wonach denn dann ein Bikefitter, sofern der Gang zu einem angedacht ist, von euch ausgewählt wird?
Empfehlungen á la "der Guru Buchstaller" oder "lagjährige Erfahrung im Radlabor"? Oder wird aktiv recherchiert und die Qualifikation hinterfragt?
Im Prinzip ne nette und imho treffende Zusammenfassung.
Allerdings widerspricht sich das ein wenig mit irgendnem Beitrag weiter oben, wo die 'Fähigkeiten des Forums', anhand von Bildern irgendwelche Positionen beurteilen zu können, gelobt wurden.
Bedeutete ja schliesslich, dass entweder mehr als die Basics vorhanden sind oder im Umkehrschluss, dass die Bikefitter doch alle Scharlatane sind, weils für umme übers Forum auch problemlos möglich sei. (Ok;- bissl stark vereinfacht ausgedrückt...;) )
Ich hab dieser Tage mal wieder in alten Blogbeiträgen gestöbert und n paar Bilderlinks repariert.
Dabei unter anderem die Pics in diesem Beitrag (http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1029235&postcount=2750)
Wie im Beitrag darunter geschrieben: Rechtsklick, Grafik (in neuem Tab) anzeigen und dann zwischen den beiden Versionen mal hin- und herklicken.
Die Bilder sind beide nen Sekundenbruchteil nacheinander von der gleichen Betrachterposition aus geschossen, dennoch wirken die Winkel am Rad grundsätzlich anders.
'Grundsätzlich' im Sinne von 'wesentlich für die Sitzposition.
Ausgehend von diesem Umstand und der dadurch erwachsenden Erkenntnis, dass aus der Ferne und per Bild keine wirkliche Beurteilung möglich ist, hab ich mich schon früh aus der ganzen Ferndiagnosegeschichte verabschiedet.
Natürlich kann man mit Bildern diverse Geschichten dokumentieren, es ist dazu jedoch ein stets identischer Aufbau notwendig.
Wenn jemand zum Einstellen aufm Rad sitzt, dieses dazu im Ständer steht und die Kameraposition nicht verändert wird, kann man gut zwischen Vorher und Nacher differenzieren, benötigt dennoch und immer noch aber den direkten Bezug zu den Massen an Bike und Körper.
Also, im Sinne von 'Bild 1, Sitzhöhe so und so, Sattelneigung xy, Sattelspitze da und da, Abstand Lenker soundsoviel, Höhenunterschied Lenker-Sitz ...' bzw. 'Bild 2, Sitzhöhe so und so, Sattelneigung xy, Sattelspitze da und da, Abstand Lenker soundsoviel, Höhenunterschied Lenker-Sitz ...'
Natürlich kann man mit genügend Tüftelei/Feedback irgendwas hinbasteln, was funktioniert, ich wage aber zu behaupten, dass dies dann eher der Hartnäckigkeit, sich der Angelegenheit zu widmen entspringt als Fachwissen und der Möglichkeit einer Ferndiagnose.
Letztlich haben wirs vor n paar Jahrzehnten, als es weder Foren noch Bikefitter gab, auch schon so gemacht und uns peu a peu verändert.
Nicht immer hin zum Besseren, aber wenn man Schritt für Schritt vorgeht, gleichzeitig nicht mehr als eine Grösse verändert und bei ner Verschlechterung den Schritt zurückgeht und was anderes 'probiert', kommt man schon irgendwann ans Optimum.
Man hat halt weniger auf ne Forumsmehrheit gehört die irgendne Veränderung fordert, sondern aufn Körper und hat hie und da den eigenen Kopf eingeschaltet, und letztlich gehts ja so oder so ums eigene Wohlfühlen aufm Bike und nicht um die Zustimmung vom Stammtisch oder ner anderen Community.
Will sagen: hockt sich (heute) jemand zuhause hin, arbeitet sich in die Basics ein und tüftelt, vielleicht inkl. einer hieb- und stichfesten Fotodokumentation Vorher-Nacher inkl. aller Änderungen, an der Sitzposition, erreicht er zweifelsohne das gleiche Ergebnis, und ohne Hintergrund mit '3 Rentner, 5 Meinungen' plus Bikefitter-Bashing.
Ich halte es jedenfalls für grenzwertig, wie hier teilweise von selbsternannten Experten aufgrund von mehr oder meist weniger aussagekräftigen Bildern die Arbeit von Bikefittern, auch, aber vielleicht nicht in den Augen eines jeden, renommierten, in den Dreck gezogen wird.
Sicherlich mag es gute und weniger gute Arbeit auch hier (wie halt überall) geben, aber die generelle Verurteilung zusammen mit der grossflächigen Haltung, dass das alles Halsabschneider und Geldmacher seien, die die grosse Welle reiten um sich die Taschen vollzumachen und 'wir' (im Sinne vom Forum) es in jedem Fall besser wissen, stösst mir regelmässig auf.
Bike-Fitting in Radläden finde ich schon einmal gefährlich - warum? Weil sie vom Verkauf von Radkomponenten leben und schon deshalb versucht sind, eine neue Position mit schön vielen Änderungen zu finden.
Mich würde mal interessieren, was ein Bike-Fitter macht, wenn jemand zu ihm kommt, der schon perfekt auf dem Rad sitzt - ich vermute mal ... man setzt ihn anders drauf anstelle ihn zu beglückwünschen und heim zu schicken.
Hast du sonst auch diese Art von Verfolgungswahn?
Körbel die Grundidee stimmt schon, wenngleich es sich seitdem schon verändert hat was so gemacht wird. Dass ist halt die Light Version die die meisten Radläden machen und der ein oder andere "Experte".
Wie hast du deine Cleats denn selbst eingestellt? Gerade im Vergleich von RR/ Tria und Mtb wie ich deinem Bild entnehme?
Ich war vor vielen Jahren der erste in meiner Stadt der auf dem MTB Klickies gefahren ist.
Da gab es damals keine Erfahrungswerte, draufgeschraubt und ausprobiert, bis es gepasst hat.
Den "Urschuh" habe ich heute noch, allerdings nur noch zum anpassen.
Das Mass habe ich seit damals nicht verändert.
Ähnlich habe ich es mit dem RR später dann TR gemacht, gekauft, geschraubt und solange getüftelt, bis es sich gut angefühlt hat, fertig.
Man sollte nicht alles zu einer Wissenschaft machen.
Aber wer sein Geld gerne dafür ausgeben will, kann das gerne tun.
Hier gibts fast bei jedem Rennen (MTB) im Goodie-Bag einen Gutschein mit einem Betrag -X- für eine Bikefitting, habe ich noch nie gemacht.
Die Gutscheine verschenke ich an Andere, die Interesse daran haben.
Hätte garkeine Zeit zu einem zu gehen, da trainiere ich lieber auf meinem MTBock.
Ich merke tatsächlich dass die meisten Foris mehr Körperwahrnehmung besitzen als viele andere.
Tja und diese Körperwahrnehmung gilt es zu schulen und beizubehalten, ganz einfach.
tandem65
09.12.2018, 14:19
Negativ......zumindest bei Buchstaller.
Bei mir war es ein Witz was er noch am Rad machen mußte (Sattelnase n paar Millimeter hoch). Von besseren Einlagen und Tipps natürlich mal abgesehen.
War sehr zufrieden.
Am ersten Punkt verstehe ich aber die Kritik - hunderte Euro für Sättel Nase hoch ist eventuell echt etwas teuer...
Da verstehe ich shoki vollkommen anders als Du, schliesslich ist er doch sehr zufrieden mit dem Fitting.
Er ist zufrieden weil nicht viel verändert wurde.
Er widerspricht Alteisen daß der Fitter die Position zwangsläufig verändert um den Preis zu rechtfertigen.
Wobei ja die Sattelnase verändert wurde. ;)
Ich arbeite derzeit auch an meiner Position am Zeitfahrrad und habe mich dazu entschieden, das ohne offizielles Bike-Fitting zu tun. Wobei ich gerne dazu sage, dass mir zwei nette Forumsmitglieder sehr gute Tipps gegeben haben, in welche Richtung das gehen könnte bzw. sollte.
Meiner Ansicht nach gibt es zwei wesentliche Aspekte, die wichtig sind - bei der Frage, ob man einen professionellen Bike-Fitter in Anspruch nimmt:
1) Ich verstehe Bike-Fitting als Prozess, bei dem ich das Optimum aus Aerodynamik und meinen körperlichen Möglichkeiten herausfinde. Ein einmaliges Bike-Fitting ist aber nur eine Momentaufnahme. Bei einem einmaligen Bike-Fitting wird mein Rad ja "nur" darauf eingestellt, was mein Körper derzeit verkraftet. Das ist zwar super, wenn ich dann aktuell bequem sitze. Aber damit limitiere ich mich doch auch selbst.
2) Ich habe daher jetzt mein Rad bewusst etwas offensiver eingestellt und werde zunächst auf der Rolle versuchen, meine Haltemuskulatur, Beweglichkeit etc. so zu trainieren, dass ich diese Position dann auch auf einer Langdistanz fahren kann. In diesem Sinne halte ich Bike-Fitting ohne Body-Fitting nur für eine halbe Sache. ;)
Ich würde also einen Bike-Fitter benötigen, der mich entsprechend fordert und alle paar Wochen kontrolliert, ob ich körperlich auf dem richtigen Weg bin. Und gegebenenfalls eine noch aerodynamischere (aber eben auch entsprechend anspruchsvolle) Position einstellt. Damit wäre ich dann aber bald einmal bei vier, fünf Bike-Fittings im Rahmen des Positionsfindungsprozesses - und das wäre dann wirklich teuer :dresche
Das ist natürlich nur mein persönlicher Zugang, den ich nicht verallgemeinern will. Ich glaube schon, dass ein einmaliges professionelles Bike-Fitting konkrete Probleme lösen kann (wie z.B. die angesprochenen Nackenschmerzen). Da ich aber bisher keine körperlichen Probleme hatte, sondern "nur" suboptimale Aerodynamik, probiere ich´s mal so. Und wenn jetzt in der neuen Position muskuläre Probleme, Verspannungen, etc. auftauchen, werde ich zunächst versuchen, diese "wegzutrainieren", weil ich diese Position fahren können will.
Ich sehe die von Felix beschriebene negative Stimmung gar nicht so. Ich erinnere mich an ein paar Beispiele wo scheinbar komisches Zeug gemacht wurde beim Fitting. Also Leute haben nach dem Fitting von ihrer Position Bilder hochgeladen, die nach vielen, aber nicht nach Aerodynamik aussahen. Da wurde dann über diese speziellen Fitting schlecht geredet oder diese zumindest hinterfragt.
Aber ich würde jetzt nicht sagen, dass es im Forum grundsätzlich eine negative Haltung dazu gibt.
Wir haben halt wie überall ein paar Ewiggestrige, die auch nichts von Leistungsmesser und smarter Rolle halten und ganz stolz auf ihren Stahlrahmen und Oldschool-Kram sind, aber die sind doch hier nicht in der Mehrheit. Vielleicht denkt man das ab und an, weil die am lautesten aufschreien wenn das Thema kommt. :Cheese:
(Die haben ja auch grundsätzlich recht mit der Aussage das es als Hobby-Athlet auch ohne Fitting geht).
Aber ich bin sicher das die Mehrheit des Forums einem Bike-Fitting grundsätzlich positiv gegenübersteht. Hätten die Tipps aus dem Forum bei mir nicht gepasst oder würden meine Wattwerte und km/h schlechter aussehen wäre ich schon längst bei einem Fitter gewesen!
Ein interessanter Thread zur Bewertung der Sitzposition ist übrigens der hier (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=32666). Wirkte für mich anfangs wie ein Schwanzvergleich, taugt aber sehr gut um zu sehen ob sich die 200€ für den Gang zum Fitter lohnen. Ob die Position was taugt sieht man ja ganz gut im Vergleich zu den anderen Leuten hier.
Alteisen
09.12.2018, 19:44
Hast du sonst auch diese Art von Verfolgungswahn?
Ich habe keinen Verfolgungwahn....aber zahlreiche Negativerfahrungen mit Radgeschäften gemacht ... und könnte Dir auch spontan einen "Bikefitter" nennen, der als Athlet wie ein Affe auf dem Schleifstein sitzt und bei der ersten leichten Steigung in Oberlenkerhaltung fährt.
Bike-Felix
10.12.2018, 11:09
@tritos Das versteht sich bei mir von selbst - ich arbeite viel mit Athletik und mache den Leuten klar, dass viel auf der Gymnastikmatte gelöst werden muss - und nicht nur am Rad. Ich habe da auch für Athleten die Möglichkeit da langfristig mit mir zu arbeiten ohne dass jedes mal ein Fitting gezahlt werden muss (was eh so keinen Sinn machen würde).
@mirko das mit der Aerodynamik im Fitting ist immer so eine Sache. Viele der Triathleten sind ja wirklich reine Hobbysportler - mit nicht perfekter Athletik. Da muss gerade am TT erst mal ne Position gefunden werden die überhaupt fahrbar ist bevor Richtung CdA geschaut wird ;) Oft wird auch für CdA die Stabilität verschlechtert - was IMHO überhaupt keinen Sinn ergibt da Stabilität > Kraftübertragung > Aerodynamik kommt und generell auch oft erstmal Arbeit vom Athleten braucht (siehe mein 1. Punkt)
@Alteisen Sicher gibt es Läden die das hauptsächlich als Verkaufstool für Räder & Parts nutzen - bspw. in den Läden wo ich arbeite ist das jedoch nicht so, da ich sowieso extern bin und eigentlich nix mit den Teilen & Rädern zu tun habe. Wenn aber etwas Sinn macht (besserer Sattel, kürzerer Vorbau usw.) muss das den Leuten aber auch gesagt werden. Dafür können Sie dann probieren und selbst entscheiden.
Zu deinem zweiten Punkt möchte ich gern eine Studie anbringen: "Influence of upright versus time trial cycling position on determination of critical power and W' in trained cyclists." https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30009673
bei 2% Steigung ist die Aeroposition noch besser, bei 4 - 6% Steigung verlierst du mehr wegen der schlechteren Kraftübertragung als du durch die Aerodynamik gewinnst.
In Verruf gerät eine Zunft manchmal eben schnell, wenn online quasi nur die schlechteren Beispiele gepostet werden. Das liegt in der Natur der Sache. Man kann ja nach einigen Sachen allgemein gesehen suchen/googlen und findet in der Regel eher die Negativbeispiele. Rein psychologisch auch verständlich, weil dort Leute mit schlechteren Erfahrungen eben (weitere) Hilfe suchen. Ist halt ein allgemeines Phänomen.
Grundsätzlich ist ein Bikefitting bei so einigen Athleten angebracht, da braucht man nur mal diverse Veranstaltungen angucken. Allerdings ist dann eben die Frage, ob man sich selbst damit beschäftigen will oder es sich einstellen lässt. Sei jedem selbst überlassen.
Falls die Radeinstellung also zum Hobby dazugehört: ok - ebenso aber auch ok es machen zu lassen.
Durch Bikefitter kann man auch auf Probleme hingewiesen werden, die man vorher gar nicht auf dem Schirm hatte, bzw. auf Lösungen kommen oder gebracht werden. Wie so einige andere Leute saß ich auch länger zu hoch (Sattelauszug) auf dem Rad mit allerlei Begleiterscheinungen. Bin dann verspätet auch selbst drauf gekommen, möglicherweise, eher sehr sicher, wäre da ein fitter Fitter günstiger gewesen :Lachen2:
Habe meinen Dad (kommendes Jahr M70) die letzten Jahre aufs Triathlonrad gesetzt. Späteinsteiger mit ü65. Glücklicherweise hat er fast meine Maße. Alles etwas relaxter ausgeführt, weiterer Hüftwinkel & co. Er hat die nationale Konkurrenz auf dem Rad in der Regel bei den Deutschen Meisterschaften deklassiert und 20 Jahre jüngere Leute waren neidisch auf "die Position" - meiner Meinung nach war die ganz ok & aber nicht final. Also noch Luft nach oben; der "Patient" war aber schon irgendwie immer verfrüht zufrieden.
Will heißen, dass so einige Athleten da sicherlich einiges liegen lassen. Es wird teilweise sehr ausgiebig trainiert für die letzten 3-5 Watt, aber die andere(n) Stellschrauben bleiben unangetastet. Vielleicht liegt es daran, dass Triathleten schon eh viel Zeit investieren, um überhaupt das Training unter den Hut zu kriegen.
Ein Problem beim Bikefitting sehe ich dann aber schon. Habe schon so einige Fittings gesehen, wo man davon ausgehen kann, dass der Fitter maximal bis Rennrad geschult oder firm ist. Das Triathlonrad oder TT-Bike ist dann doch noch ein etwas anderes Feld mit weniger Freiheitsgraden durch die Armpads, Extensionlänge usw. Triathlonräder sind eben einfach deutlich exotischer, kenne jetzt keine konkreten Verkaufszahlen, aber da dürften Rennräder doch bedeutend öfter an den Mann/Frau gebracht werden.
Gegen ein gutes Bikefitting wird hier wohl kaum einer was haben. Es werden für ganz andere Sachen teilweise deutlich mehr Euronen ausgegeben :Cheese:
Bike-Felix
10.12.2018, 12:34
Grundsätzlich ist ein Bikefitting bei so einigen Athleten angebracht, da braucht man nur mal diverse Veranstaltungen angucken. Allerdings ist dann eben die Frage, ob man sich selbst damit beschäftigen will oder es sich einstellen lässt. Sei jedem selbst überlassen.
Falls die Radeinstellung also zum Hobby dazugehört: ok - ebenso aber auch ok es machen zu lassen.
Durch Bikefitter kann man auch auf Probleme hingewiesen werden, die man vorher gar nicht auf dem Schirm hatte, bzw. auf Lösungen kommen oder gebracht werden. Wie so einige andere Leute saß ich auch länger zu hoch (Sattelauszug) auf dem Rad mit allerlei Begleiterscheinungen. Bin dann verspätet auch selbst drauf gekommen, möglicherweise, eher sehr sicher, wäre da ein fitter Fitter günstiger gewesen :Lachen2:
Habe meinen Dad (kommendes Jahr M70) die letzten Jahre aufs Triathlonrad gesetzt. Späteinsteiger mit ü65. Glücklicherweise hat er fast meine Maße. Alles etwas relaxter ausgeführt, weiterer Hüftwinkel & co. Er hat die nationale Konkurrenz auf dem Rad in der Regel bei den Deutschen Meisterschaften deklassiert und 20 Jahre jüngere Leute waren neidisch auf "die Position" - meiner Meinung nach war die ganz ok & aber nicht final. Also noch Luft nach oben; der "Patient" war aber schon irgendwie immer verfrüht zufrieden.
Mit dem Problem, dass sich hauptsächlich die unzufriedenen online melden hast du wohl Recht - wer zufrieden ist teilt seine Erfahrung wohl seltener...
Auch bei der Geschichte mit der "Schulung" und dem Wissen zu Zeitfahrrädern kann ich dir nur beipflichten. Hier sehe ich aber wieder eine einheitliche Qualitätssicherung als notwendig, damit Leute auch sehen was der oder diejenige wirklich KANN und wofür sie besser jemand anderen aufsuchen. Wie gesagt, das IBFI ist da sicher schon auf einem guten Weg.
Zum Zitat oben: Ich will weder dir noch den Athleten die sich viel damit beschäftigen absprechen, dass das relativ gut funktionieren kann.
Auch scheinen ja eure Leistungsdaten dafür zu sprechen. Wie du sagst "Glücklicherweise hat er fast meine Maße. Alles etwas relaxter ausgeführt" arbeiten so ziemlich alle Athleten dann aber hauptsächlich mit anthropometrischen Maßen - und das fasst leider etwas zu kurz. Die entsprechende Beweglichkeit der spezifischen Muskelgruppen, rechts-links Vergleiche des Körpers, Beinlängendifferenzen (funktionell also rein muskulär bedingt, oder anatomisch) werden außer Acht gelassen - weil Sie auch kaum mit einbezogen werden können (wer weiß schon selber von einer BLD von 1 - 5mm) oder auch weiß wie damit umzugehen ist (woher auch).
Das sind IMHO weitere Punkte die dafür sprechen einen "Fachmann" aufzusuchen auch wenn man die Grundposition selbst schon vernünftig hingebracht hat.
Wir haben halt wie überall ein paar Ewiggestrige, die auch nichts von Leistungsmesser und smarter Rolle halten und ganz stolz auf ihren Stahlrahmen und Oldschool-Kram sind, aber die sind doch hier nicht in der Mehrheit. Vielleicht denkt man das ab und an, weil die am lautesten aufschreien wenn das Thema kommt. :Cheese:
(Die haben ja auch grundsätzlich recht mit der Aussage das es als Hobby-Athlet auch ohne Fitting geht).
Du meinst mich.:Cheese:
Gut so, leider habe ich keinen Stahlrahmen mehr, leider geschrottet und gute sind Mangelware.
Aber beim MTB habe ich nur noch High-End dran, halt Zeug das was taugt.
Rolle fahre ich nicht, generell nicht und mir reicht es wenn du mir, bei deinem letzten Satz recht gibst.:cool: :Cheese:
Aber wie schon erwähnt, hier Fotos reinstellen und die "Fast-Profis" fragen ersetzt ein teures Bike-Fitting und Spass macht es wahrscheinlich auch noch mehr.
Ich hatte bisher 2mal das Vergnügen eines Bikefittings. Das gab es jedesmal gratis beim Kauf eines Rads dazu. Die Positionen die dabei rauskamen deckten sich im groben und ganzen mit dem was ich auch schon immer gefahren bin. Kleinigkeiten wurden geändert und mir auch erklärt warum und weshalb. Das ist mir persönlich am wichtigsten, dass mir die Personen auch gut und ausführlich erklären warum was wie eingestellt wird. Auch wichtig war, dass bei mir jedesmal die Beweglichkeit durchgecheckt wurde, sodass wir jedesmal einen Anhaltspunkt hatten, was denn überhaupt machbar ist. Ich würde selbst für das Geld kein Bikefitting wahrnehmen, aber wenn mans gratis bekommt. Warum nicht?
Bike-Felix
10.12.2018, 13:00
Du meinst mich.:Cheese:
Gut so, leider habe ich keinen Stahlrahmen mehr, leider geschrottet und gute sind Mangelware.
Aber beim MTB habe ich nur noch High-End dran, halt Zeug das was taugt.
Rolle fahre ich nicht, generell nicht und mir reicht es wenn du mir, bei deinem letzten Satz recht gibst.:cool: :Cheese:
Aber wie schon erwähnt, hier Fotos reinstellen und die "Fast-Profis" fragen ersetzt ein teures Bike-Fitting und Spass macht es wahrscheinlich auch noch mehr.
Für Sitzhöhe/ -nachsitz und Lenker mag das (IMHO eingeschränkt) funktionieren - was ist mit der Cleatposition?
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=Biomechanical+Factors+Associated+with+ShoelP edal+Interfaces+Implications+forInjury
In der Studie wirds eigentlich sehr gut dargestellt - das Fuß - Schuh - Pedal - Interface ist (wenn schlecht eingestellt) Ursache Nr. 1 für Verletzungen. Und da geht es nicht nur um Cleat auf Großzehengrundgelenk stellen.
Meine Erfahrung zeigt, dass auch Radgeschäfte die Cleats kein bisschen an der individuellen Fußanatomie und den Beinachsen etc. orientieren - da wird der Schuh genommen, die Cleats drauf geschraubt und dem Kunden gegeben...
Überlastungsschäden durch Fehlbelastung (langfristig - ich rede da durchaus von Monaten bis JAHREN) sind da IMHO vorprogrammiert.
Bike-Felix
10.12.2018, 13:01
Ich hatte bisher 2mal das Vergnügen eines Bikefittings. Das gab es jedesmal gratis beim Kauf eines Rads dazu. Die Positionen die dabei rauskamen deckten sich im groben und ganzen mit dem was ich auch schon immer gefahren bin. Kleinigkeiten wurden geändert und mir auch erklärt warum und weshalb. Das ist mir persönlich am wichtigsten, dass mir die Personen auch gut und ausführlich erklären warum was wie eingestellt wird. Auch wichtig war, dass bei mir jedesmal die Beweglichkeit durchgecheckt wurde, sodass wir jedesmal einen Anhaltspunkt hatten, was denn überhaupt machbar ist. Ich würde selbst für das Geld kein Bikefitting wahrnehmen, aber wenn mans gratis bekommt. Warum nicht?
Wäre dir die Dienstleistung wenn sie denn nicht bei einem Rad inklusive ist denn kein Geld wert? Du scheint ja zufrieden gewesen zu sein?
Wäre dir die Dienstleistung wenn sie denn nicht bei einem Rad inklusive ist denn kein Geld wert? Du scheint ja zufrieden gewesen zu sein?
Naja die Änderungen waren nicht groß bei mir und ich hatte auch keinerlei Beschwerden oder ähnliches. Das ich ganz aktzeptabel hinsichtlich der Aerodynamik sitze, erkenne ich aus meinen Wattwerten im Vergleich zu anderen (Klar muss man bei nem Vergleich zu anderen vorsichtig sein, da die Differenz der einzelnen Wattmesser schon erheblich sein kann).
Ich muss ehrlich sagen, dass ich die meisten (nicht alle) Grundregeln für ne vernünftige Sitzposition schon selbst angewendet habe. Deshalb hätte ich wohl kein Geld dafür ausgegeben.
Ich denke aber für andere kann es durchaus vernünftig sein, wenn Sie sich nicht selbst irgendwo einlesen wollen. Ist wohl auch immer ein bisschen ne Typfrage.
Für Sitzhöhe/ -nachsitz und Lenker mag das (IMHO eingeschränkt) funktionieren - was ist mit der Cleatposition?
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=Biomechanical+Factors+Associated+with+ShoelP edal+Interfaces+Implications+forInjury
In der Studie wirds eigentlich sehr gut dargestellt - das Fuß - Schuh - Pedal - Interface ist (wenn schlecht eingestellt) Ursache Nr. 1 für Verletzungen. Und da geht es nicht nur um Cleat auf Großzehengrundgelenk stellen.
Meine Erfahrung zeigt, dass auch Radgeschäfte die Cleats kein bisschen an der individuellen Fußanatomie und den Beinachsen etc. orientieren - da wird der Schuh genommen, die Cleats drauf geschraubt und dem Kunden gegeben...
Überlastungsschäden durch Fehlbelastung (langfristig - ich rede da durchaus von Monaten bis JAHREN) sind da IMHO vorprogrammiert.
Ich hatte es doch geschrieben, vor fast 30 Jahren gabs noch keine Studien, auch kein I-Net.
Mein Wissen bezüglich der Montage und Einstellung der Platten hatte ich aus der "Bike" und aus der "Bikesport-News".
Und halt getüftelt bis es passte.
Ich habe niemals Kniereizungen wegen der Plattenmontage.
Habe auch immer selbst die Schuhe mit Platten versehen, auch bei meiner Frau.
Alles bestens bis heute.
Moin!
Ich denke aber für andere kann es durchaus vernünftig sein, wenn Sie sich nicht selbst irgendwo einlesen wollen. Ist wohl auch immer ein bisschen ne Typfrage.
Ich denke das ist Pudels Kern, wer sich mit der Thematik beschäftigt, kommt mit den Infos vom Forum klar und ist auch bereit selber mitzuarbeiten.
Ich kenn genug aus dem Verein die sich mit dem Fahrrad, geschweige denn der Sitzposition, nicht über das reine Fahren hinaus auseinandersetzen wollen, die sind dann beim Bikefitter besser aufgehoben. Und genau die haben wohl eher Probleme wenn der Bikefitter die Einstellung nicht gut trifft. Man muß dann ja dem Fitting (erstmal) glauben und meldet nicht gleich Bedenknen an fährt ggfs. länger eine ungünstige Position.
Mein Bikefitting war eher auf der günstigen Seite (aus dem Speci-Universum), aber trotzdem gut. Dort wurde ich grundsätzlich anders aufs Rad gesetzt (alles höher), von selber hätte ich diese große Änderung wohl nicht gemacht. Und es war auch ganz Positiv im Ergebnis, mit kleinem Finetuning im Laufe der nächsten Monate.
Inzwischen würde ich da voll auf die Schwarm-Intelligenz des Forums und mein eigenes Gefühl vertrauen, denn letztlich kann nur ich entscheiden ob die Position funktioniert ....
Gruß Jan
Bike-Felix
10.12.2018, 14:23
Moin!
Ich denke das ist Pudels Kern, wer sich mit der Thematik beschäftigt, kommt mit den Infos vom Forum klar und ist auch bereit selber mitzuarbeiten.
Ich kenn genug aus dem Verein die sich mit dem Fahrrad, geschweige denn der Sitzposition, nicht über das reine Fahren hinaus auseinandersetzen wollen, die sind dann beim Bikefitter besser aufgehoben. Und genau die haben wohl eher Probleme wenn der Bikefitter die Einstellung nicht gut trifft. Man muß dann ja dem Fitting (erstmal) glauben und meldet nicht gleich Bedenknen an fährt ggfs. länger eine ungünstige Position.
Mein Bikefitting war eher auf der günstigen Seite (aus dem Speci-Universum), aber trotzdem gut. Dort wurde ich grundsätzlich anders aufs Rad gesetzt (alles höher), von selber hätte ich diese große Änderung wohl nicht gemacht. Und es war auch ganz Positiv im Ergebnis, mit kleinem Finetuning im Laufe der nächsten Monate.
Inzwischen würde ich da voll auf die Schwarm-Intelligenz des Forums und mein eigenes Gefühl vertrauen, denn letztlich kann nur ich entscheiden ob die Position funktioniert ....
Gruß Jan
Dazu muss ich sagen dass das Specialized Fit Konzept zwar an sich okay durchdacht ist aber darauf ausgerichtet dass Betreiber von Shops auch Fittings machen können. Da wird eher nach "passt den meisten" gearbeitet und weniger mit Studien & Feedback des einzelnen (kommt aber stark auf den entspr. Fitter an!)
Ich selbst hatte bei Specialized erste Berührungen mit der Fitterei, muss aber für mich sagen dass das erst mal die Basics waren - mittlerweile gehe ich persönlich da wesentlich weiter.
Inzwischen würde ich da voll auf die Schwarm-Intelligenz des Forums und mein eigenes Gefühl vertrauen, denn letztlich kann nur ich entscheiden ob die Position funktioniert ....
Applaus!:Huhu: :Blumen:
Bike-Felix
10.12.2018, 14:50
Ich hatte es doch geschrieben, vor fast 30 Jahren gabs noch keine Studien, auch kein I-Net.
Mein Wissen bezüglich der Montage und Einstellung der Platten hatte ich aus der "Bike" und aus der "Bikesport-News".
Und halt getüftelt bis es passte.
Ich habe niemals Kniereizungen wegen der Plattenmontage.
Habe auch immer selbst die Schuhe mit Platten versehen, auch bei meiner Frau.
Alles bestens bis heute.
Ich will dir gar nicht absprechen dass du das gut gemacht hast bei euch beiden. Ich versuche "nur" den Blick auf das Große Ganze zu lenken - was selbst durch die Schwarmintelligenz des Forums eventuell zu kurz kommt.
Das mit keine Studien vor 30 Jahren kann ich so leider nicht unterschreiben:
https://patents.google.com/patent/US5003841A/en
Patent für Klickpedale mit Beschreibung der Möglichkeiten zur Montage (1989)
https://patents.google.com/patent/US4907355A/en
Ähnliches Patent mit Studie von 1988
https://link.springer.com/article/10.2165/00007256-199111010-00004
Studie zu Verletzungsmechanismen im Radsport, u.a. mit Erwähnen von Sitzposition & Fuß - Schuh - Pedalinterface (1991)
Bike-Felix
10.12.2018, 15:03
Als Ergänzung noch eine aktuelle Studie aus 2018 die sich sogar explizit mit (olympischem) Triathlon und Cleats beschäftigt.
Effects of cycling shoe cleat position in performance and physiological variables during cycling and subsequent running in simulated Olympic distance triathlon
http://www.jsc-journal.com/ojs/index.php?journal=JSC&page=article&op=view&path%5B%5D=393
Ist komplett open acess, kann also jeder lesen
Zeigt doch recht schön wie vor 30 Jahren angefangen wurde und mitllerweile über die Jahre immer mehr in den entsprechenden Bereichen geforscht wird - warum sich diese Erkenntnisse also nicht zu Nutze machen?:Blumen:
Ich will dir gar nicht absprechen dass du das gut gemacht hast bei euch beiden. Ich versuche "nur" den Blick auf das Große Ganze zu lenken - was selbst durch die Schwarmintelligenz des Forums eventuell zu kurz kommt.
Das mit keine Studien vor 30 Jahren kann ich so leider nicht unterschreiben:
https://patents.google.com/patent/US5003841A/en
Patent für Klickpedale mit Beschreibung der Möglichkeiten zur Montage (1989)
https://patents.google.com/patent/US4907355A/en
Ähnliches Patent mit Studie von 1988
https://link.springer.com/article/10.2165/00007256-199111010-00004
Studie zu Verletzungsmechanismen im Radsport, u.a. mit Erwähnen von Sitzposition & Fuß - Schuh - Pedalinterface (1991)
Mag ja sein, aber es gab damals flächendeckend noch kein I-Net.
Janz einfach.
Ich streit mich jetzt hier nicht um des Kaiser's Bart.
Bike-Felix
10.12.2018, 16:30
Mag ja sein, aber es gab damals flächendeckend noch kein I-Net.
Janz einfach.
Ich streit mich jetzt hier nicht um des Kaiser's Bart.
Weder will ich dir absprechen dass du die Position gut selbst einstellst noch möchte ich streiten :Blumen:
Ich will nur darlegen dass es - entgegen einiger Meinungen hier - durchaus eine Wissenschaft ist sich vernünftig auf einem Rad zu positionieren ;)
kullerich
10.12.2018, 17:07
Ich will dir gar nicht absprechen dass du das gut gemacht hast bei euch beiden. Ich versuche "nur" den Blick auf das Große Ganze zu lenken - was selbst durch die Schwarmintelligenz des Forums eventuell zu kurz kommt.
Das mit keine Studien vor 30 Jahren kann ich so leider nicht unterschreiben:
https://patents.google.com/patent/US5003841A/en
Patent für Klickpedale mit Beschreibung der Möglichkeiten zur Montage (1989)
https://patents.google.com/patent/US4907355A/en
Ähnliches Patent mit Studie von 1988
https://link.springer.com/article/10.2165/00007256-199111010-00004
Studie zu Verletzungsmechanismen im Radsport, u.a. mit Erwähnen von Sitzposition & Fuß - Schuh - Pedalinterface (1991)
Felix, du schießt m.E. ein wenig über dein Ziel hinaus, was auch daran liegt, dass du schon angefangen hast mit "mimimi, im Forum mag niemand Bike-Fitter"...:confused:
Du hast sicher insofern Recht, als es inzwischen (33 Jahre nachdem Hinault und Lemond mit Look-Pedalen die Tour gewannen) durchaus handwerklich ordentlich gemachte Studien zu Pedalpositionierung gibt, deren Erkenntnisse man sich zu Nutzen machen sollte.
Die beiden Patente oben sind das sicher nicht - das sind Patente, die sichern eine Erfindung ab.... Auch der dritte Link fokussiert sich eher auf Sturzverletzungen..... Von daher verstärkst du damit deine richtige Aussage nicht, sondern fütterst "Widerstand".
Denn es bleibt richtig, dass Menschen auch ohne Bike-Fitting und auch ohne peer-reviewed Papers über Sitzpositionen schon mehr als 100 Jahre auf Fahrrädern gesessen haben und sehr schnell damit vorangekommen sind. Und auch heute ist meiner Meinung nach richtig, dass mindestens 90 % der Menschen mit einer Brot-und-Butter-Standard-Einstellung und "normalem" Training einen großen Teil ihres Leistungsvermögens ausschöpfen und sich nicht wehtun werden.
Wem das Ausoptimieren Spaß macht, gerne...
Ich will nur darlegen dass es ................durchaus eine Wissenschaft ist sich vernünftig auf einem Rad zu positionieren ;)
Und ich will nur darlegen, das es keine Wissenschaft ist, einfach schnell durch die Gegend zu brettern.:cool:
Bike-Felix
10.12.2018, 18:47
Denn es bleibt richtig, dass Menschen auch ohne Bike-Fitting und auch ohne peer-reviewed Papers über Sitzpositionen schon mehr als 100 Jahre auf Fahrrädern gesessen haben und sehr schnell damit vorangekommen sind. Und auch heute ist meiner Meinung nach richtig, dass mindestens 90 % der Menschen mit einer Brot-und-Butter-Standard-Einstellung und "normalem" Training einen großen Teil ihres Leistungsvermögens ausschöpfen und sich nicht wehtun werden.
Wem das Ausoptimieren Spaß macht, gerne...
Nun, ich wollte die Gründe für meine persönliche Wahrnehmung hier im Forum finden. Sicher gibt es zufriedene Foris (auch hier im Thread) genauso wie berechtigte Meinungen auf der anderen Seite gibt. Über das Ziel bin ich hoffentlich nicht hinaus geschossen ;)
Die Links sollten Beispiele für die Jahrgänge sein, wer Interesse hat ich habe auch noch mehr Studien am Laptop (verschiedenste Jahrgänge & verschiedenste Themen).
Ich glaube wir sind jetzt an einem interessanten Punkt angekommen uns zu fragen was überhaupt ein Bikefitting ist? Muss ein Bikefitting von einem Bikefitter kommen? mMn per Begriff nicht unbedingt. Bikefitting heißt für mich die Anpassung der Sitzposition - ob auf einmal "alles" beim Dienstleister oder Schritt für Schritt alleine.
Ich will dementsprechend auch niemandem absprechen, dass er sich da selbst mit auseinandersetzt und das sehr gut machen kann.
Ich möchte nur dafür sensibilisieren nicht über den Kamm zu scheren und alle Bikefitter zu verteufeln.
Neben Parametern die man mit Körpergefühl & Zeit sicher gut einstellen kann (Sattel, Sitzhöhe, Nachsitz und der Aerolenker; in Grenzen auch Cleats) gibt es aber begründete Parameter die man allein kaum mit einbeziehen kann. Da wären zum Beispiel Beinlängendifferenzen (funktionell & anatomisch) von denen nicht jeder weiß, sämtliche Bewegungen IM Radschuh (kaum einer hat Druckmesssohlen daheim & weiß damit umzugehen) oder spezifische Beweglichkeit - wie viele Radsportler & Triathleten fahren mit zu tiefem Lenker.
Das ich nicht jeden hier überzeugen kann ist mir klar - wie gesagt, ich möchte verstehen & sensibilisieren :Blumen:
Ich finde es lobenswert das du nicht so richtig für dich wirbst sondern bei der Sache bleibst. Ich bin aber so neugierig das ich es trotzdem wissen will. Gibt es im Internet was zu lesen was du anbietest und leistest und was es kostet?
Glaub hier einen Link posten ist zumindest grenzwertig, Werbung in eigener Sache dann halt.
Allerdings bist du ja schon lange im Forum, daher fände ich das jetzt nicht schlimm. Aber schick mir das lieber per PN bis Arne sich dazu geäussert hat. :Lachen2:
Bike-Felix
10.12.2018, 18:58
Ich will hier generell nicht werben ;) . Ich hatte eigentlich auch gehofft dass ich mich garnicht als Fitter "outen" muss um alle Parteien hier neutral zu halten ^^
Nachdem das nicht funktioniert hat können wir aber auch so weiter diskutieren - so spielen alle mit offenen Karten ;)
tandem65
10.12.2018, 21:05
Hi Felix,
https://link.springer.com/article/10.2165/00007256-199111010-00004
Studie zu Verletzungsmechanismen im Radsport, u.a. mit Erwähnen von Sitzposition & Fuß - Schuh - Pedalinterface (1991)
Ich will hier generell nicht werben ;) . Ich hatte eigentlich auch gehofft dass ich mich garnicht als Fitter "outen" muss um alle Parteien hier neutral zu halten
um es klar und deutlich zu schreiben.
1. Du hattest Dich irgendwo zwischen dem ersten und zweiten Post schon im anderen Thread allen offenbart die 1 und 1 zusammenzählen können.:Huhu:
2. Ein wenig über das Ziel hinaus ist eine Schmeichelei von kullerich.
Bei mir kommt wenn ich den kursiv markierten Text lese kommt bei mir das mulmige Gefühl auf Du möchtest dem Leser mitteilen das es verantwortunglos wäre ohne Bikefitting auf ein Rad zu steigen.
Genau da sind wir an einem Punkt wo es für mich unseriös wird.
Das ist nicht Werbung, das ist der Versuch, auf wenig subtile weise, Märkte schaffen. :(
Bike-Felix
10.12.2018, 21:24
Bei mir kommt wenn ich den kursiv markierten Text lese kommt bei mir das mulmige Gefühl auf Du möchtest dem Leser mitteilen das es verantwortunglos wäre ohne Bikefitting auf ein Rad zu steigen.
Genau da sind wir an einem Punkt wo es für mich unseriös wird.
Das ist nicht Werbung, das ist der Versuch, auf wenig subtile weise, Märkte schaffen. :(
Hallo tandem65,
Das man da relativ schnell drauf kommen würde habe ich mir gedacht. Ich wollte nur verhindern dass die Diskussion in eine andere Richtung läuft wenn ich gleich sage dass ich in dem Bereich arbeite. ;)
"verantwortungslos" ist das falsche Wort. Ohne ein vernünftig eingestelltes Rad zu fahren ist IMHO unvernünftig. Das sehen aber sicher mehrere Sportler so. Das soll nicht heißen das jetzt jeder zum Bikefitter stürmen muss - viele derjenigen die sich hier beteiligen haben offensichtlich auch viel Ahnung und fahren sicher gute Positionen - ich hab ja auch Leute im direkten Umfeld die sich selbst einstellen und das nicht ganz verkehrt machen.
Was ich aber schade finde ist wenn der Berufszweig als "unnötig" dargestellt wird. Sicher kann man sich viel selbst aneignen - es verhält sich mMn jedoch wie mit dem Zweiradmechaniker. Viel Schrauberwissen kann man sich selbst aneignen, nichts desto trotz ist Zweiradmechaniker ein 3jähriger Ausbildungsberuf - dennoch mussten wir in den Läden oft erleben dass sich Hobbyschrauber ÜBER den Mechaniker stellten.
Nicht gleich, aber doch ähnlich verhält es sich aus meiner Perspektive mit dem Bikefitter (der ja kein Ausbildungsberuf ist, aber um gut zu sein ähnlichen Aufwand erfordert).
Ich will weder Märkte schaffen noch unseriös wirken oder Werbung machen.
Ich möchte wie gesagt auf hoffentlich sinnvoll nachvollziehbare Weise anhand von Studien etc. auf die Grenzen und vernachlässigten Parameter einer eigens eingestellten Position hinweisen - auch unter Zuhilfenahme des Internets.
Wenn das unseriös und heuchlerisch wirkt tut es mir leid und ich habe mich falsch ausgedrückt.
zahnkranz
11.12.2018, 09:45
Viel Schrauberwissen kann man sich selbst aneignen, nichts desto trotz ist Zweiradmechaniker ein 3jähriger Ausbildungsberuf - dennoch mussten wir in den Läden oft erleben dass sich Hobbyschrauber ÜBER den Mechaniker stellten.
Sorry, aber die Ausbildung ist nun wirklich kein Qualitätsmerkmal.
Bike-Felix
11.12.2018, 09:55
Sorry, aber die Ausbildung ist nun wirklich kein Qualitätsmerkmal.
Schade, dass du das so siehst, ich sehe den Mechaniker als unverzichtbar an. Dafür sollten wir allerdings im Zweifel separat einen Thread eröffnen - das ist hier sonst OT, ich wollte nur den Vergleich aufzeigen ;)
gaehnforscher
11.12.2018, 11:01
Ich hoffe, du lässt deine Mahlzeiten immer von einem gelernten Koch zubereiten. Ernährung ist ein wichtiges Thema bezüglich der Gesundheit, wie auch an unzähligen Studien zu sehen. Da sollte man nicht einfach ahnungslos so ein paar Zutaten zusammenschmeißen. Koch ist nicht umsonst eine dreijährige Ausbildung!
Merkst du wie lächerlich das ist? Sry, aber ich sehe es langsam wie tandem, dass es hier in eine unseriöse Richtung geht. Wenn du bei deinen Kunden genauso bist und ihnen erklärst, dass es eigentlich ein Wunder ist, dass sie ohne professionelles Fitting verletzungsfrei Radfahren konnten/ ein Fitting "unverzichtbar" ist, dann solltest du dir meiner Meinung Gedanken machen, ob du dadurch nicht selbst tlw. zum negativen Ruf beiträgst.
Kunden die sich abfällig äußern, oder meinen alles besser zu können gibt es überall. Die können ihren Kram ja gern selber machen oder woanders hingehen, sich vor denen zu rechtfertigen hat eh keinen Sinn und man versaut sich nur den Tag, wenn man sich drüber ärgert. Ist doch egal was diese Heinis denken und ob sie deine Arbeit anerkennen. Es muss doch nicht alles Raketenwissenschaft sein, nur um eine Daseinsberechtigung zu haben. Wer geht denn nicht gerne in ein gutes Restaurant? Da werden tlw. Sachen zubereitet, die du und ich vermutlich nie so hinbekommen würden.
Entweder dir macht dein Job Spaß und du bist leidenschaftlich dabei oder halt nicht. Das ist letztlich die wichtigere Frage. Wenn du gute Arbeit machst wird dir auch ab und an mal jemand auf die Schultern klopfen und entsprechende Anerkennung zeigen und wenn mal jemand fragt wo man nen Bikefitting machen kann sagen die Leute dann ggf. " mensch, geh mal zum Bike-Felix, der macht immer gute Arbeit und nimmt sich auch richtig Zeit für dich und ist voll dabei".
Das hier führt m.M.n. grad eher zum Gegenteil. Selbst wenn es den "Bikefitter" als zertifizierten Ausbildungsberuf gäbe, würde es trotzdem auch dort weiter Leute geben, die Ihre Arbeit besser machen und andere, die ihre Arbeit halt weniger gut und kundenorientiert leisten.
Als Ergänzung noch eine aktuelle Studie aus 2018 die sich sogar explizit mit (olympischem) Triathlon und Cleats beschäftigt.
Effects of cycling shoe cleat position in performance and physiological variables during cycling and subsequent running in simulated Olympic distance triathlon
http://www.jsc-journal.com/ojs/index.php?journal=JSC&page=article&op=view&path%5B%5D=393
Ist komplett open acess, kann also jeder lesen
...
Auf den ersten Blick ein interessanter Text (also Danke für den Link:Blumen: ) und beim Lesen dachte ich erst, da hat endlich jemand sich mal die Mühe gemacht, die krasse Cleatposition von Daniela Ryf wissenschaftlich zu analysieren, als ich was von "5mm behind the 1st metatarsale" gelesen habe.
Der erste Metatarsal-Knochen ist nämlich etwa 5cm lang und wenn man die Cleats 5mm dahinter montiert ist man etwa in der Mitte des Fußes, weshalb man für diese Position Spezialradschuhe benötigt (kann ja jeder, der mit der Anatomie des Fußes nicht so bewandert ist, mal googeln).
Ich denke aber, ich bin einer anatomisch inkorrekten Beschreibung erlegen und in Wirklichkeit wurden die Cleats nur 5mm hinter dem Großzehengrundgelenk montiert, also hinter dem Gelenk zwischen erstem Metatarsalknochen und dem Zehengrundglied und nicht ansatzweise so extrem wie bei Ryf.
...
+1, aber für die Leute, die es nicht selber machen wollen oder schnell eine bessere Position haben wollen sind gute Fitter sicher eine Hilfe.
Ich gehe mit dem Motorrad bei Sachen, für die mir Spezialwerkzeug fehlt, auch in die Fachwerkstatt, mache da ansonsten aber seit vielen Jahren auch nahezu alles selber.
Deshalb verstehe ich die Tris, die sich ihre Position durch try and error mit viel Geduld und Zeit selber einstellen, aber auch jene, welche zum Fitter gehen.
:Blumen:
omtc
Thomas
Bike-Felix
11.12.2018, 12:09
Ich hoffe, du lässt deine Mahlzeiten immer von einem gelernten Koch zubereiten. Ernährung ist ein wichtiges Thema bezüglich der Gesundheit, wie auch an unzähligen Studien zu sehen. Da sollte man nicht einfach ahnungslos so ein paar Zutaten zusammenschmeißen. Koch ist nicht umsonst eine dreijährige Ausbildung!
.
Ich verstehe deinen Punkt, wobei das Argument IMHO daran vorbei geht.
Für Ernährungsfrage gibt es ja auch studierte Ernährungswissenschaftler und Sport(Ernährungs)Wissenschaftler.
Dennoch kann sich man auch hier viel selbst in die Materie einarbeiten und damit gewisse Erfolge erzielen - was nichts an der Daseinsberechtigung der obigen ändert für alles was über die Basics hinausgeht.
Hier sind wir aber an einem ähnlichen Punkt wie dem Bikefitting. Wer sucht diese Experten auf? Der Otto Normalverbraucher wohl kaum. Nein, es sind Profis und Menschen mit entsprechenden Krankheitsbildern (und hobbysportler mit wenig Zeit / Motivation / viel Geld).
Wo du mich wohl falsch verstanden hast ist der Begriff "Bikefitting". Ja, meiner Meinung nach ist es unvernünftig ohne eine adäquate Sitzposition hohe Umfänge zu radeln. Das heißt NICHT das selbiges vom "Bikefitter" kommen MUSS. Nennen wir es lieber Sitzpositionseinstellung bei der sich viele Athleten auf Radgeschäfte, Foren/ Artikel und Körpergefühl verlassen.
Jeder dieser Punkte hat seine Daseinsberechtigung - mit Einschränkungen (so wie ein Bikefitting als Dienstleistung übrigens auch). Meine *persönliche* Erfahrung ist das in *manchen* Fällen die Einstellung seitens *mancher* Radläden unzureichend ist oder Menschen sich trotz ihres Gefühls "ich glaube ich sitze zu tief" nicht selbst mal den Sattel höher stellen.
Wenn aber gut im Laden und mit dem eigenen Gefühl gearbeitet wird spricht da IMHO nichts dagegen - ich habe auch schon geschrieben dass ich Athleten im Umkreis habe bei denen das der Fall ist.
Ich wollte allerdings auch einen Denkanstoß geben (mit Studien untermauert statt nur etwas daher zu reden) dass oftmals Parameter vernachlässigt werden die ein (guter; die Beurteilung ist zum aktuellen Zeitpunkt individuell und nicht an Ausbildung o.ä. Festzumachen) miteinbezieht.
Ähnlich verhält es sich hier auch in den beispielhaften anderen Branchen.
Ich will Denkanstöße geben, Wissen teilen und mir auch Input der Athleten Seite holen - keine Werbung für Bikefitting, Bikefitter und mich selber machen.
Bisher hat doch die Diskussion rege stattgefunden, mich würde es freuen wenn das weiterhin so - sachlich - bleibt. Ich persönlich bin für euren Input sehr dankbar und lerne hier gerade für mich persönlich sehr viel :Blumen:
Bike-Felix
11.12.2018, 12:11
Auf den ersten Blick ein interessanter Text (also Danke für den Link:Blumen: ) und beim Lesen dachte ich erst, da hat endlich jemand sich mal die Mühe gemacht, die krasse Cleatposition von Daniela Ryf wissenschaftlich zu analysieren, als ich was von "5mm behind the 1st metatarsale" gelesen habe.
Der erste Metatarsal-Knochen ist nämlich etwa 5cm lang und wenn man die Cleats 5mm dahinter montiert ist man etwa in der Mitte des Fußes, weshalb man für diese Position Spezialradschuhe benötigt (kann ja jeder, der mit der Anatomie des Fußes nicht so bewandert ist, mal googeln).
Ich denke aber, ich bin einer anatomisch inkorrekten Beschreibung erlegen und in Wirklichkeit wurden die Cleats nur 5mm hinter dem Großzehengrundgelenk montiert, also hinter dem Gelenk zwischen erstem Metatarsalknochen und dem Zehengrundglied und nicht ansatzweise so extrem wie bei Ryf.
Die Frage hatte ich mir auch gestellt und bin zu ähnlichen Schlüsseln gekommen wie du - wobei es auch Platten für die Mittelfußmontage gibt ohne einen anderen Schuh zu brauchen. Das hätten sie aber vmtl erklärt :confused: :)
Die Frage hatte ich mir auch gestellt und bin zu ähnlichen Schlüsseln gekommen wie du - wobei es auch Platten für die Mittelfußmontage gibt ohne einen anderen Schuh zu brauchen. Das hätten sie aber vmtl erklärt :confused: :)
Zumal die Ryf-Position mit Platte am Mittelfuß für ITU-Triathlon m.E.n. komplett untauglich ist, weil man damit keinen richtig kraftvollen Wiegetritt machen kann.
Ich bin vor einigen Jahren wegen Achillessehnenproblemen auch mal ein paar Monate so wie Ryf gefahren (hatte mir einen Adapter selbst gebastelt) und konnte damit nach einiger Zeit Umgewöhnung dieselben Watt im Sitzen und am Berg treten wie mit der klassischen Cleat-Position unter dem Großzehengrundgelenk, weswegen ich Ryf grundsätzlich verstehen kann, dass sie damit auf Mittel- und Langdistanz schnell unterwegs ist, aber für ITU-Formate in der heutigen Struktur taugt es meiner Meinung nach nichts, weil es da stets viele Ecken, steile kurze Anstiege, Wendepunkte gibt, in denen man die Wadenmuskulatur als Hiulfsmuskulatur benötigt.
Wie sich die Mittelfußstellung der Cleats aufs Laufen auswirkt, konnte ich leider damals nicht testen, da ich in der Zeit nicht gelaufen bin und als ich meine Achillessehnenprobleme wieder im Griff hatte, bin ich wieder zu normalen Radschuhen mit normaler Cleatposition zurückgewechselt.
Auf den ersten Blick ein interessanter Text (also Danke für den Link:Blumen: ) und beim Lesen dachte ich erst, da hat endlich jemand sich mal die Mühe gemacht, die krasse Cleatposition von Daniela Ryf wissenschaftlich zu analysieren, als ich was von "5mm behind the 1st metatarsale" gelesen habe.
Ich hab an der Stelle auch gestutzt und mir den Text dann nochmal durchgelesen:
It has been established that the 1st metatarsal head must be positioned directly above the pedal spindle (Belluye and Cid 2001)
Von der Position gehen sie mit ihrer Längenangabe danach folgend wohl aus.
Aber da ich die Darstellung und Präsentation der Ergebnisse etwas unübersichtlich finde, würde ich von Bike-Felix gerne wissen, was er aus dieser Studie an seine Kunden weiterleitet. :)
gaehnforscher
11.12.2018, 15:13
Das Beispiel mit dem Koch bezog sich mehr auf den Mechaniker ;)
Aber wenn du zunächst den Bikefitter als auch den Mechaniker als "unverzichtbar" bezeichnest, dann widerspricht das dem was du jetzt schreibst.
Sry, wenn das Ganze zu persönlich rüber kam. War nicht bös gemeint. :Blumen:
@Doc: Genau darauf wollte ich ja auch mit dem Beispiel hinaus. Nur weil man etwas theoretisch selber machen kann, heißt das ja nicht, dass man nicht auch mal zu einem Fachmann gehen kann, der das ganze dann schneller und ggf. auch mit einer besseren Qualität aufgrund von mehr Erfahrung für einen übernimmt. Klar kann ich selber kochen, manchmal isses aber bequemer und schneller es nicht selber machen zu müssen. Ggf. schmeckts auch besser und man isst auch mal was anderes als nur Nudeln ;) Wenn ja empfehle ich das Restaurant weiter oder komme öfter, wenn nicht dann eher nicht.
Alteisen
11.12.2018, 16:30
hatte mir einen Adapter selbst gebastelt
:dresche Gibt es dafür nicht Feinwerkmechaniker, Fertigungsmechaniker und weitere Ausbildungsberufe?
Bike-Felix
11.12.2018, 16:40
@hafu ich selbst fahre die Cleats relativ weit hinten sowohl am Rennrad/ Triathlon Schuh als auch am Mtb Schuh. Am RR und Tri Schuh funktioniert es relativ gut um meine laufschwachen Waden zu entlasten, am Mtb entlastet es die Wade auf langen Abfahrten - dafür bekomme ich mMn nicht genug Druck aufs Pedal und werd wieder zurück gehen ;)
@adaniya ich würde meine Fittings nicht von einer einzelnen Studie abhängig machen. Aus der und weiteren Studien nehme ich aber mit dass eine Cleatposition hinter dem Großzehengrundgelenk für manche Triathleten Sinn machen kann. Hängt ganz davon ab mit welchen Stärken und Schwächen bzw Problemen und Zielen jemand zu mir kommt ;)
@gaehnforscher das stimmt und liegt daran dass ich durchaus von einigen Punkten hier überzeugt wurde ;)
Mechaniker bspw ist für mich nach wie vor unverzichtbar, da geht's mir persönlich auch um Gewährleistung etc.
Beim Bikefitting habe ich es ja "erweitert" auf vernünftige Radanpassung statt "alternativlos" der Gang zum Fitter.
Ich würde es umformulieren zu: Bikefitting als Dienstleistung für jeden der "sicher gehen möchte" - bezüglich spezifischer Beweglichkeit, Beinlängen, individuelles Maximum finden etc. Oder auch Parametern die einfach schwer selbst einstellbar sind.
Oftmals gibt es ja auch noch Tipps zu Fahrtechnik, Athletik, Material etc. Das viele gern mitnehmen.
Bleibt die Frage was passiert wenn jemand mit nach allen Parametern "bestmöglicher" Position zum Fitting kommt. IMHO wäre es da am seriösesten das so zu kommunizieren, eventuell Feintuning nach Bedarf & Wunsch des Athleten oder es eben gut sein zu lassen - da würde ich dann aber nicht den vollen Preis verlangen sondern nur die Arbeitszeit abrechnen - somit eher eine Kontrolle als ein Fitting für den Kunden und fair für beide.
Bike-Felix
11.12.2018, 16:42
:dresche Gibt es dafür nicht Feinwerkmechaniker, Fertigungsmechaniker und weitere Ausbildungsberufe?
Touché ;)
gaehnforscher
11.12.2018, 16:49
...
Bleibt die Frage was passiert wenn jemand mit nach allen Parametern "bestmöglicher" Position zum Fitting kommt. IMHO wäre es da am seriösesten das so zu kommunizieren, eventuell Feintuning nach Bedarf & Wunsch des Athleten oder es eben gut sein zu lassen - da würde ich dann aber nicht den vollen Preis verlangen sondern nur die Arbeitszeit abrechnen - somit eher eine Kontrolle als ein Fitting für den Kunden und fair für beide.
Ich als Kunde wäre nicht böse, wenn das so kommuniziert wird, sofern ich den Eindruck habe vorher eingehend im Hinblick auf Beweglichkeit ect. begutachtet worden zu sein und nicht nur ein uninteressiertes "passt schon" kommt, um sich die Arbeit zu sparen. Der Bikefitter kann ja nichts dafür, wie man vorher auf dem Rad gesessen hat. Wichtig ist, dass man danach vernünftig drauf sitzt. Je nachdem wie eng die Beziehung zum Radladen ist, könnt man da ja ggf. nen kleinen Nachlass oder nen Gutschein anbieten. ;) Mit etwas Glück sucht sich der Kunde einen neuen Sattel aus :Lachen2:
Bike-Felix
11.12.2018, 18:33
Das kommt dann auf die Gegebenheiten an - ich bspw bin zwar im Laden aber extern - oder andere die es allgemein als reines Fit Studio anbieten könnten so etwas auch eher nicht als Ausgleich anbieten...
Ich arbeite grundsätzlich mit meinen Kunden an Ihrer Athletik - vermutlich wäre dass dann der Mehrwert die Position langfristig zu optimieren :)
tandem65
11.12.2018, 22:15
Das man da relativ schnell drauf kommen würde habe ich mir gedacht. Ich wollte nur verhindern dass die Diskussion in eine andere Richtung läuft wenn ich gleich sage dass ich in dem Bereich arbeite. ;)
Das hat ja super geklappt. :Lachen2:
"verantwortungslos" ist das falsche Wort. Ohne ein vernünftig eingestelltes Rad zu fahren ist IMHO unvernünftig.
Ja super, eine Scheixxe gegen die andere ausgetauscht.
Jetzt bin ich unvernünftig.
Mach nur weiter, Dir wird noch mehr einfallen.
Was ich aber schade finde ist wenn der Berufszweig als "unnötig" dargestellt wird. Sicher kann man sich viel selbst aneignen - es verhält sich mMn jedoch wie mit dem Zweiradmechaniker. Viel Schrauberwissen kann man sich selbst aneignen, nichts desto trotz ist Zweiradmechaniker ein 3jähriger Ausbildungsberuf - dennoch mussten wir in den Läden oft erleben dass sich Hobbyschrauber ÜBER den Mechaniker stellten.
Das liegt wohl an Deiner Wahrnehmung, ich sehe hier nicht daß sich hier jemand über Bikefitter oder den Fahrradmechatroniker, wie er sich wohl aktuell nennt, stellt.
Na gut, ich mich vielleicht. :Lachen2:
Ich denke in weiten Bereichen bin ich dem durchaus gewachsen.
Aber Ernst beiseite, ein Ausbildungsberuf garantiert noch lange kein qualitativ hohes Niveau in der Berufsausübung.
Bike-Felix
11.12.2018, 22:32
Hi Tandem,
Direkte Frage - Hast du dein Rad denn "irgendwie" eingestellt oder ist da seitens dir oder dem Händler von dem du es hast schon was an der Position eingestellt worden?
Und mit den letzten Punkt hast du auch sicher recht - eine Garantie ist es nicht, wobei es sicher die Grundlage dafür schafft ;) jmtc
sybenwurz
11.12.2018, 23:27
...oder ist da seitens dir oder dem Händler von dem du es hast ...
Der war gut!
:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:
Thomas W.
12.12.2018, 03:15
Ja super, eine Scheixxe gegen die andere ausgetauscht.
Jetzt bin ich unvernünftig.
.
Apropos, ( austauschen und unvernünftig)
jetzt bin ich , nicht zuletzt, weil ich das Gefühl nicht los werde, das Thema hier ist durch ,auch mal ganz unvernünftig.
Aber nun ließ mich folgende Frage beim Betrachten Deiner ausdauernden Signatur nicht los :
Sag mal, warum ist der Frankfurt Marathon eigentlich nicht Bestzeitenfähig?
Meine unbedeutende letzte und bisher einzige Erfahrung zum professionalisierten Einstellen der Sitzposition war aus einer sehr großen Skepsis heraus ungemein positiv.
Bis dahin dachte ich nämlich die mit der Fahrtdauer zunehmenden Schmerzen im Nacken, im Hintern , in den Füßen , im Rücken , in den Knien und die einschlafenden Hände wären eine Charakteristik des Radfahrens. Und da war das Rad schon von Canyon vor Ort in Koblenz auf mich eingestellt. Im Anschluss an das Jahre spätere Fitting konnte ich dann einfach Radfahren wie es die Zeit und nicht der Schmerz zuließ.
Da hatte ich meine Skepsis diesbezüglich aber schon bestens entlohnt.
Lieben Gruß Thomas W .
Der war gut!
:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:
Gibts kein Bikefitting beim Distri in der Lagerhalle? ;)
Meine 2 Cents zum Thema:
Wären die Leute beim Radkauf richtig beraten worden, dann würde eine Anpassung nicht notwendig sein. Es ist grundsätzlich ein Fehler sich fertige Bikes zu kaufen, welche, vergleichbar mit nem teueren Anzug von der Stange, zwar nicht schlecht sind, aber halt nicht perfekt zu jmd. passen. Die Beratung gehört vor den Kauf. Die ex post Beratung dient eigentlich mehr der Rettung des Nichtoptimalen und sagt mehr über den Verkäufer des Rads aus.
Oftmals haben Verkäufer keinen Plan oder sind so extrem gewinnorientiert, dass die froh drum sind, dass irgendein Depp denen die teure Kiste abkauft.
Eigentlich müsste man vor dem Radkauf zu einem Verkäufer, der extreme Erfahrung im Rennradbereich hat, dh entweder Ex-profi oder Ex-Mechamiker bei einem Pro-Team. Das Geschäft sollte viele Modelle führen und da sollte erst der passende Rahmen gesucht und mit passenden Komponenten aufgebaut werden. Natürlich ist es teurer als ein Gesamtrad für 6k im Sale, aber bei den Summen, die man für die Räder zahlt, sollte es selbstverständlich sein, gut beraten zu werden.
Was wir hier an den Threads sehen, ist es nicht der Fall.
Der Bike-Anpasser ist in meinen Augen derjenige der halt die Fehler der anderen versucht soweit es geht zu verbessern, oftmals mit mäßigem Erfolg, weil man sonst das Rad austauschen müsste. Der Ruf resultiert aus den zu hohen Erwartungen der Kunden. Da wird ne Bombenoptimierung erwartet, welche aufgrund des bereits oftmals begangenen Fehlkaufs kaum so groß ausfällt. Dann gibt's die Tuner, die ihre Bikes schon soweit ausreizen, dass da beim Fitter nicht geht.
Aus meiner Sicht müsste man vor dem Kauf sich drei großen des Rahmens aufbauen und dann schauen, wo das Optimum ist. Dies ist aber nur Profis vorbehalten, wobei dort sowieso Maßrahmen gefertigt werden.
Zusammengefasst: Wer keine hohen Erwartungen hat und sich eine Meinung (die nicht zwingend immer richtig sein muss) einholen will, geht zum Bike-Fitter. Wer Wunder erwartet, soll das Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben.
tandem65
12.12.2018, 08:37
...oder ist da seitens dir oder dem Händler von dem du es hast...
Der war gut!
Gibts kein Bikefitting beim Distri in der Lagerhalle? ;)
In dem von Sybenwurz zitierten Satz ist ein Wort zu viel.;)
runningmaus
12.12.2018, 09:00
Meine 2 Cents zum Thema:
Wären die Leute beim Radkauf richtig beraten worden, dann würde eine Anpassung nicht notwendig sein. Es ist grundsätzlich ein Fehler sich fertige Bikes zu kaufen, welche, vergleichbar mit nem teueren Anzug von der Stange, zwar nicht schlecht sind, aber halt nicht perfekt zu jmd. passen. Die Beratung gehört vor den Kauf. Die ex post Beratung dient eigentlich mehr der Rettung des Nichtoptimalen und sagt mehr über den Verkäufer des Rads aus. .....
Ach, weisste.... bei dem Super -Duper Radhändler im Nachbarort ist es mir damals nicht mal geglückt ein Radl zu erwerben, weil ich denen nicht genau genug definieren konnte, was ich eigentlich damit wollte.... - schneller fahren als mit dem Trekkingrad? ...
Zuviel Beratung und Anpassung ist halt auch nicht optimal. *schulternzuck*
Das im Versand danach beim Rose erworbene (OK, mit ein bisschen Telefonberatung von denen) und selbst fertig eingestellte Rennrad konnte dann alles, was ich die nächsten 7 Jahre brauchte: RTF und Training fahren, und auch mal einen Triathlon oder Radmarathon, ... gelegentlich mal eine Einkaufsfahrt... :Huhu:
tandem65
12.12.2018, 09:07
Hi Felix,
Direkte Frage - Hast du dein Rad denn "irgendwie" eingestellt oder ist da seitens dir oder dem Händler von dem du es hast schon was an der Position eingestellt worden?
Ich fahre jetzt seit 42 Jahren Rennrad.
Damals gab es beim Händler den Spruch passt und dann passte es.;)
Ich habe dann ausgeprägte Nackenschmerzen entwickelt.
1988 habe ich dann erstmals auch Vorbauten gefunden, Nitto Technomic für die Historiker, die es zuliessen den Lenker so zu Positionieren, daß ich länger mit weniger Schmerzen fahren konnte.
Dafür saß ich dann schon eher wie ein, wenn damals auch schmaler, Wohnzimmerschrank auf dem Rad.
1995 ist mir nach dem Dolimiti erstmals bewusst geworden, daß ich die Strecke schmerzfrei gefahren bin.
1998 habe ich mit leichten Beschwerden aus dem Ileosakralgelenk das erste mal für kanpp 2 Jahre Regelmässige Stabiübungen gemacht. Damit wurden dann meine Sitzpositionen hinfällig und ich habe deutlich angepasst.
2009 habe ich meine erste LD gemacht und habe 1 Tag vorher das erste mal für 70km auf einem TT gesessen.
2009 hat mir meine Frau ein Bike Fitting bei Llyod Thomas geschenkt.
Llyod hat mir den Vorbau 1cm angehoben und mal einen Nasenlosen Sattel montiert.
Ich war mit dem Sattel tatsächlich ruhiger auf dem Sattel, das konnte ich im Video sehen.
Ich finde das jetzt als keine riesigen Änderungen.
Ich bin auch mit seiner Arbeit zufrieden, auch wenn es keinen Wow-Effekt gab. Dafür habe ich aber ja auch mein Körpergefühl bestätigt bekommen, auch wenn es beim Sattel sehr tolerant ist. ;)
Aber, ich wäre nicht selbst auf die Idee gekommen einen Fitter aufzusuchen, da ich mit meiner Position im reinen war und keine Probleme hatte.
Bike-Felix
12.12.2018, 12:54
@angirlu Ich bin allgemein der Meinung das professionelles Einstellen der Position zum Radkauf gehört. Ist allerdings seitens der Radläden nicht so leicht bzgl. Qualifikation und Zeit/ Kosten. Wobei ich da allgemein mit meinen Läden schon dran arbeite und da ja mehr Läden auf den Trichter kommen - leider meistens "nur" als extra Dienstleistung für xxx €.
Weiteres Problem ist dass oft nur eine Marke vertrieben wird und wenn das Zeitfahrrad/ Rennrad/ Aerorad o.ä. nur in der einen Größe annähernd sinnvoll aber dennoch nicht passend ist sagt kein Laden "probier mal Marke x" was ein unabhängiger Fitter machen kann - der es dann aber wieder als separate Dienstleistung anbieten "muss".
@runningmaus und tandem65, ich möchte euch ja auch nicht absprechen, dass ihr es selbst gut könnt ;) den Punkt hatte ich ja vorher bereits angesprochen. Es ist wichtig DAS sich mit der Position auseinandergesetzt wird - wer (Fahrer, Radladen, Bekannte, Bikefitter) das am "besten" kann ist sicher extrem individuell.
Sicher kann ein Fitter oft noch ein wenig raus holen - das sind dann aber meist die von tandem beschriebenen "kleinen" Änderungen.
Fraglich ist auch ob jemand mit Beinlängendifferenz etc. oder unzureichender Beweglichkeit überhaupt beschwerdefrei bleiben würde - vmtl. nicht und deshalb kommen wsl. meist die Leute mit Problem zum Dienstleister der dann im besten Fall noch eine Ursache finden & beheben kann.
Oft decken sich "Probleme" der Fahrer auch mit deren Gefühl "ich sitze zu tief, Lenker zu lang/ tief" usw. usf.
Wäre mal interessant die Radeinstellung UND die Physiologie von Menschen mit und ohne Beschwerden zu vergleichen und Rückschlüsse zu ziehen - gerade auch was langfristige Auswirkungen angeht. Merke ich mir für meine kommenden Studienjahre.
In dem regen Austausch hier kommen viele Interessante Aspekte auf, danke euch allen :Blumen:
sybenwurz
12.12.2018, 14:01
Es ist grundsätzlich ein Fehler sich fertige Bikes zu kaufen, ...
Nö. Jedenfalls nicht grundsätzlich.
Oftmals haben Verkäufer keinen Plan oder sind so extrem gewinnorientiert, dass die froh drum sind, dass irgendein Depp denen die teure Kiste abkauft.
Eigentlich müsste man vor dem Radkauf zu einem Verkäufer, der extreme Erfahrung im Rennradbereich hat, dh entweder Ex-profi oder Ex-Mechamiker bei einem Pro-Team.
Erstens ist ein Verkäufer ein Verkäufer und deswegen (oder eher gerade deshalb) noch lange kein Berater und zweitens: wo sollten so viele, wie man benötigen würde, herkommen?
Zeit ist Geld heutzutage, und das hat keiner mehr.
Deshalb sitzt man tagelang, am besten während der Arbeitszeit, vorm Rechner und guckt im Internet rum, und der Verkäufer bzw. deren Verkaufsleitung weiss genau, dass nach 20 Minuten der Kunde im Mittel bitte mit nem Rad unterm Arm an der Kasse steht. Da wird ein wenig was am Preis gedreht, dass gefällt den meisten, und auch wenns Bike hinterher nedd passt, kann man sich in der Gewissheit sonnen, dass mans billiger gekriegt hat.
Nachträglich auf Goodwill nen Vorbau tauschen ist einträglicher, als den Kunden nem Onlineshop zu überlassen.
Aber: es gibt Ketten, da ist dies das Geschäftsmodell, ansonsten ists so, weil der Kunde das so möchte.
Nicht offiziell natürlich, die Mechanismen die dazu führen, sind diffiziler.
Davon abgesehen hab ich mit Profis, egal ob ausm Radrenn- oder Radrennschrauberzirkus so meine Problem, weil da tendenziell einiges anders läuft als im richtigen Leben.
Die Tour zeigt ja gerne anlässlich von Paris-Roubaix irgendwelche Lifehacks (wie es neudeutsch heisst), aber es muss niemand glauben, dass solche Kniffe und noch viel mehr da aussergewöhnlich seien. Die schlimmsten Todsünden am Rad, teils echt wirklich lebensgefährlich, hab ich in der Nachbarschaft eines Ladens von nem Ex-Rennfahrer gesehen. Zum einen weil wegen erstemal gar keine Ahnung und zweitens, weil irgendwelche Teile rumlagen, die wegmussten und dann mit viel Phantasie aber null Fachwissen und Sachverstand zusammengeschustert wurden.
Das ist ne andere Welt mit eigenen Massstäben, die will hier bei nem annähernd fünfstellig kostenden und ansonsten satt vierstelligen Bike niemand kennenlernen.
Aber du sprichst ein generelles Szenario an, mit dem ich so meine Probleme hab.
Einerseits die Mannschaft im Laden, die den Kunden direkt vor sich hat und andererseits ne Internetcommunity, die anhand von Bilder urteilen soll, wie die Sitzposition ver(schlimm)bessert werden kann.
Wir haben uns da in ne meiner Meinung nach aussichtslose Lage manövriert, nachdem jede/r drauf bedacht ist, die Kumpels und Kumpane ausm Forum und vom Stammtisch zufriedenzustellen anstatt erstmal selbst zu gucken, was man braucht.
Einerseits fragt hier jede/r wegen jedem Schice und es hagelt sofort endlos Links, aber nur selten kommt die Frage, was denn vor Ort aufzutreiben wär.
Was ist denn so schlimm, wenn man ne Lampe, die man im Laden probeleuchten kann, vor Ort kauft, und der Rest vom Forum stattdessen irgendnen Chinaknaller bevorzugen würde?
Was spricht denn dagegen, ein Rad beim Händler um die Ecke zu kaufen, obwohl eines per Eigenimport aus Fernost deutlich billiger gewesen wäre und selbst von irgendnem Onlinevertrieb gelabelt und mit n bissl sowas wie Garantie versehen noch günstiger gekommen wär?
Niemand schreibt vor, dass man Zeug ausm Internet kaufen und dann mithilfe einer Internetcommunity modifizieren muss oder ersparte Beträge dann nem Bikefitter reicht statt dem verkaufenden Händler damit aufn Senkel zu gehen.
Der merkt schon irgendwann, wonach Nachfrage herrscht, sowohl bikemässig wie auch was die Einstellung und Anpassung angeht.
Aber wenn man sichs halt nur durch die Ausbeutung anderer (in dem Fall beispielsweise Arbeiter in taiwanesischen, kambodschanischen oder chinesischen Fabriken oder Versanddienstleisterangestellte(wobei es Sklaven mittlerweile fast besser treffen würde) gutgehen lässt, muss man halt den ein oder anderen Kolateralschaden wie Bauteile nachzuordern oder Bikefitter besuchen in Kauf nehmen.
Ich frag mich ständig, ob es reiner Zufall oder eigene Anspruchslosigkeit ist, dass ich dort, wo ich vor Ort einkaufe, immer (naja: fast immer) zufrieden bin, auf Leute treffe, die was von ihrem Handwerk verstehen. Ob ich Kletterzeugs kaufe, Bücher, Landkarten, Musikalien, Klamotten, Autoteile: ich bin damit und mit der Beratung zufrieden.
Jedenfalls, bis mir irgendwer ausm Internet anderes einreden will, alles besser weiss ohne mich zu kennen, oder weils doch noch am Ende vom www und zumindest dem Anschein nach irgendnen Link gibt, wo ich genau was ich gebraucht hätte für geschenkt nachgeschmissen gekriegt hätte.
Vielleicht isses auch genau so n Zufall, dass ich immer mit Läden zusammenkomme, wo die Räder passend verkauft werden und der Kunde vernünftig draufgesetzt wird.
Zumindest, wenn er uns lässt und nicht irgendwas im Internet gelesen haben will oder gleich irgendnen Klugschicer dabei hat, der alles besserzuwissen meint.
tandem65
12.12.2018, 14:39
Nö. Jedenfalls nicht grundsätzlich.
Als ob Bausätze das richtige auch nur für den Durchschnitt wären.
Mein 2. Rennrad mit passt scho Geometrie war halt eben von einem Ehemaligen Radprofi.
Das scheint ir nicht der Stein der Weisen zu sein. ;)
Bike-Felix
12.12.2018, 15:01
...
Danke für diesen ausführlichen Bericht aus der Sicht der Läden
:Blumen: :Blumen: :Blumen:
Bikefitter oder nicht, hier wird mal ein allgemeines Problem im Bereich des Radkaufs (plus Zubehör) angesprochen!!!
Ich war auch bei einem Bikefitter und danach fuhr ich sowohl schneller als auch angenehmer. Also meines Erachtens eine deutlich bessere Investition als zum Beispiel teure Laufräder.
Zu der Geschichte mit den Amateuren im Volkstriathlon, ich gehöre auch dazu :) Gehe jetzt jedoch auf die olympische Distanz. Nichts desto trotz, auch da kann man Ambitionen haben. Kam von Platz 200 plus x auf 10ter in meiner Altersklasse. Peile jetzt einen Platz unter den ersten 3 an. Natürlich bin ich damit kein Profi, aber dafür doch Ziele. Und dabei kann ein Bikefitter sicherlich hilfreich sein.
Bike-Felix
31.12.2018, 10:40
Zuerst einmal – ist Bikefitting der heilige Gral der Radwelt? Nein. Ist Bikefitting im Radsport (auch Hobbyfahrer, Mountainbiker etc.) notwendig? Ja.
Zuerst einmal müssen wir uns davon lösen bei Bikefitting immer direkt davon zu sprechen, dass selbiges von einem Dienstleister erfolgen muss der selbiges anbietet. Bikefitting, dynamische Sitzpositionsanalyse, Fahrradbiometrie – all das meint im Wesentlichen dasselbe: Die adäquate Einstellung der Sitzposition des Radfahrers an seine eigenen Ziele und Voraussetzungen – die nicht nur von entsprechenden Dienstleistern gefunden werden kann.
Dass eine adäquate Position nicht egal ist, ist sicher jedem klar – aus vielerlei Gesichtspunkten. Sonst würde und könnte ja jeder auf einem Kinderrad mit Sattel komplett im Sitzrohr versenkt fahren um nur ein Beispiel zu nennen.
Die Basis stellt adäquat passendes Material dar, zuallererst einmal die Rahmengröße (inkl. Der Kontaktstellen Sattel und Lenker) sowie die Schuhe (Kontaktstelle Fuß – Pedal). Diese Anforderung sollte beim Radkauf erfüllt werden – von einem guten Radladen mit viel Erfahrung.
Hier treten die ersten Probleme auf. Erstens der Onlinehandel (passende Produkte ohne voriges Probieren zu finden gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen), zweitens Radhersteller die den Kontaktstellen nicht genug Aufmerksamkeit schenken und hier „schlechte“ (vermutlich günstige) Teile verbauen und drittens das Problem, dass der Laden nicht unbedingt das passende Modell für den Kunden hat (Herstellergeometrie passt nicht zur Anatomie) oder lieber Restposten als passende Modelle verkauft. Hier ist aber auch oftmals der Kunde „selbst Schuld“ wenn er kostengünstige Räder/ Komponenten/ Bekleidung über die Passform stellt.
Eine – nicht repräsentative, aber dennoch gute – Umfrage der Sporthochschule Köln im Rahmen einer Dissertation hat ergeben, dass das Groß der über 1000 Teilnehmer über Beschwerden im Alltag klagt – 87% um Zahlen zu nennen. Von den Radfahrern (viele Trekkingfahrer, Mountainbiker, Radsportler und auch Triathleten) beschwerten sich sogar 95% über eine oder mehrere Beschwerden auf dem Rad. Welche Beschwerden vom Alltag aufs Rad mitgenommen werden ist mir gerade nicht bekannt.
Sicher sind diese Ergebnisse davon abhängig, dass hauptsächlich Fahrer mit Beschwerden an der Umfrage teilnahmen – wenn nichts zwickt beschwert sich auch niemand. Dennoch zeigt dies eine große Problematik bei Radfahrern auf, denn sicher nicht alle Beschwerden werden vom Alltag mit aufs Rad genommen.
Also kann man davon ausgehen, dass diese Probleme entstehen, weil entweder die Produkte an den Kontaktstellen nicht passen und/ oder die einzelnen Parameter der Position (Fuß – Pedal Interface, Gesäß – Sattel, Hände – Lenker; und alle davon betroffenen Körperregionen) nicht adäquat eingestellt wurden.
Folgt man einem Ansatz, den Phil Burt, der Physiotherapeut der englischen Radprofis vertritt, so gibt es Athleten, die minimalste Veränderungen merken genauso wie Athleten die auf Veränderungen kaum reagieren – mit Bezug zur Sitzposition, Rädern allgemein oder Training.
Mancher toleriert also die oben genannten „Fehleinstellungen“ besser als der andere. Vermutlich sind das also diejenigen die entweder sagen „Bikefitting braucht kein Mensch, geh einfach schnell fahren“ gegenüber denen die Beschwerdegeplagt nach Lösungen suchen.
Vergleichen wir also die Möglichkeiten zu Einstellung der Position.
Erstens der Athlet selbst aufgrund von Online Kauf oder Interesse an der Materie. Was braucht der Athlet? Erst einmal ein Grund – Know How zur Thematik, diese kann sich zum Glück mittlerweile jeder aufgrund guter Fachliteratur aneignen. Weiter braucht es ein adäquates Körpergefühl, um Veränderungen zu spüren. Dieses fehlt leider mittlerweile vielen Menschen allgemein. Zu guter Letzt noch Zeit & Motivation an dieser Stellschraube eigenmächtig zu drehen – hier scheiden sich die Geister von voller Hingabe für das Hobby bis ins Detail zu „einfach radeln wenn Zeit ist, der Rest soll vorher schon passen.“
Zweitens der Radladen. Hier wird leider aufgrund von fehlender Zeit – in der Hauptsaison bei vollem Laden kann nicht jedem Kunden gleich eine Stunde oder mehr gewidmet werden um das Rad individuell einzustellen – und manchmal auch fehlendem Know How lediglich die Cleats symmetrisch angeschraubt ohne den Fuß im Schuh zu betrachten, Sitzhöhe wird mit Ferse – zu – Pedal – Methode schnell grob ermittelt und wenn das Rad offensichtlich zu lang ist noch ein kürzerer (und bei Kundenwunsch steilerer) Vorbau montiert.
Manche Läden rüsten bereits nach und vermessen den Kunden statisch – nehmen also per Laser oder ähnlichen Methoden anthropometrische Maße und verlassen sich für Geometrie & Positionsdaten auf den Algorythmus (vgl. SmartFit, Retül Match etc.). Wie bereits festgestellt werden konnte ist die Beweglichkeit des Kunden jedoch essentiell und wird hier nicht erfasst.
Drittens der Bikefit – Anbieter. Ohne einheitliche Standards (allein für die Lotmethode gibt es ca. vier verschiedene Messpunkte am Knie – für ein bis zwei Referenzpunkte an der Kurbel) und klare Qualitätsmerkmale werden hier verschiedene Ansätze verfolgt. Personal ohne einheitliche Qualifikation nutzt teure Messtechnik, es wird mit Winkelmessungen, aufwendigen 2D/ 3D Instrumenten, Druckmessung, Elektromyographie usw. usf. gemessen und interpretiert. Oft wird sich auf Wissenschaft berufen, die keiner wirklich zitieren kann und der Mensch in Winkel und Schemata „gepresst“ die nicht für jeden passen können. Dienstleister ohne adäquate Vorbildung führen Muskelfunktionsdiagnostiken durch und wissen unter Umständen kaum, was mit den Ergebnissen nun anzufangen ist.
Eine „optimale“ Sitzposition ist möglich – jedoch nicht nach Schema, nicht von dem einen auf den anderen übertragbar und auch nur für jedes Individuum für seine speziellen Vorgaben und Vorhaben.
Diese erfordert ein Zusammenspiel mehrerer Teilgebiete. Da wären: die Biomechanik für die Kraftübertragung und für manch einen noch für die Aerodynamik. Diese ist in Relation zu setzten zur Anatomie des Individuums (welche sich aufgliedert in die Anthropometrie, also die Abmessung der Körperteile wie Beinlängen, Körpergröße, Rumpflänge etc. und die Beweglichkeit des aktiven Bewegungsapparates, also der Muskeln, Sehnen und Bänder). Sportmedizin, Physiotherapie und Sportorthopädie ergänzen die obigen Punkte um das Vorwissen zu Beschwerden und Verletzungen sowie die zugehörigen Risiken und die Prävention. Sporttechnologie und Sportorthopädietechnik ergänzen das Gesamtbild um den Faktor Ergonomie – also das Zusammenwirken zwischen: Mensch und Sportgerät – oder auch den Komfort.
Biomechanik ist Physik, und physikalische Gesetze gelten auch für die Übertragung der Kraft von Fahrer zu Sportgerät. Selbige Schemata finden aber ihre Grenzen in der Anatomie des Einzelnen und der Wechselwirkung zwischen Fehlhaltungen/ Stellungen (bspw. der Hüfte, der Beinlängen, muskulärer Ungleichgewichte…) und dem Sportler – Sportgerät – Interface. Hierauf kann – in Grenzen – reagiert werden. Dies erfordert aber ein immensens Fachwissen in den o.g. Fachbereichen, sportspezifische eigene Erfahrungen, Hingabe für das eigene Hobby oder den Kunden, Erfahrung in der Arbeit mit und am Menschen, wissenschaftliche Ansätze wo möglich und das Erkennen der Grenzen selbiger wo nötig (die Hummel kann wissenschaftlich gesehen nicht fliegen – tut es aber dennoch 😉 ). Auch Feedback zu vorgenommenen Veränderungen ist unerlässlich, egal ob vom Kunden zum „Einsteller“ oder vom Athleten gegenüber sich selbst. Und auch langfristige Arbeit an sich selbst und an der Position – durch selbst festgestellte Defizite oder durch extern erkannte und schlüssig dargelegte „Baustellen“ – dann aber bitte auch mit Lösungsansatz.
Auch Bikefitter haben ihre Grenzen und das sind zum einen die langfristige, minimale Feinjustage – manch einer könnte und würde sie eventuell sogar leisten, kaum ein Kunde wird dies jedoch zahlen wollen. Hier spielen auch die Tagesform des Fahrers oder Reaktion auf sich ändernde Trainingszustände (s.o.) eine Rolle.
Woran aktuell im wissenschaftlichen und messtechnischen Kontext gearbeitet wird ist die Übertragung der Arbeit vom Labor auf die Straße und hier sind auch erste sinnvolle Tools bereits auf dem Markt erschienen.
Des Weiteren erfordern Änderungen am Material – Schuhe, Einlagen, Pedale/ Cleats, Sattel usw. usf. – auch wieder Änderungen an der Position, wenn die eingestellte Position beibehalten werden soll.
Bei aller technisch möglichen Messtechnik spielt die Erfahrung des Fitters oder des Athleten die größte Rolle. Wer 100 Athleten aufs Rad gesetzt hat, hat mehr verschiedene Probleme gesehen und hoffentlich gelöst als der, der mit 5 Profis die ihn besucht haben wirbt. Genauso hilft langjährige Praxiserfahrung dem Athleten (u.U. selbst vorgenommene) Änderungen zu prüfen und zu bewerten.
Beide Seiten – Athleten wie Dienstleister – müssen sich aufeinander einstellen und sich von unrealistischen Erwartungen lösen.
Der Bikefitter/ Radhändler kann kaum erwarten, dass der Kunde sich binnen Minuten an Änderungen im Zentimeterbereich gewöhnt – Änderungen an einer über die Jahre eingearbeiteter Position. Eigene Grenzen erkennen und dem Kunden das „Problem“ erklären und anbieten mit ihm langfristig zu arbeiten – oder ihm zu zeigen wie er selbst Woche für Woche Anpassungen vornehmen kann.
Auf der anderen Seite haben viele Kunden auch „Angst“ vor neuem, unbekanntem. So stellt manch einer seine eigene Erfahrung über die Qualifikation des Gegenüber – hier kommt es schon mal zu hitzigen Diskussionen weil der Athlet jahrelang immer Rahmengröße x gefahren hat, ihm das fachkundige Personal aber zu y rät, weil die Größen halt von Hersteller zu Hersteller variieren.
Nicht zuletzt ist es essentiell dass der Kunde immer sein Feedback gibt – sei es während einer Anpassung oder auch danach nach einer Tour. Auch sollte der Athlet immer rückmelden falls er mit etwas nicht zufrieden war – auch wenn er es einfach nur zurückstellen möchte. Dennoch sollte er dem Dienstleister Feedback geben, schließlich wurde viel Geld investiert und eine zufriedenstellende Dienstleistung erwartet – genauso hat der Dienstleister das Recht eine Nachbesserung zumindest anzubieten. Ob der Kunde diese annimmt bleibt jedem selbst überlassen.
Abschließend bleibt zu sagen, dass die Mehrheit der Radfahrer ihren Drahtesel kauft (Fachhandel oder online) und ein passendes Gerät erwartet. Hier sind die Hersteller in der Pflicht die Kontaktstellen adäquat zu bestücken.
Weiterhin ist ein Umdenken der Radfahrer – Szene notwendig. Radfahren darf anstrengend sein, soll jedoch nicht weh tun. Weder im passiven Bewegungsapparat, noch im aktiven. Dies wird jedoch noch zu oft von (alteingesessenen) Sportlern und sicher auch Händlern propagiert. Stichwort der „Gewöhnung“.
Eine einwandfreie Einstellung der Sitzposition nach einheitlichen Standards sollte in Radläden ein Teil des Radkaufs sein – im Idealfall ohne große Extrakosten für den Kunden, der dann aber auch bereit sein muss, für das Rad mehr zu zahlen als im Onlineshop.
Hier sollte besonders auf Beckenschiefstände, Beinlängen etc. eingegangen werden – dies erfordert eine entsprechende Ausbildung der Dienstleister (Sportwissenschaftler, Physiotherapeuten, Orthopädietechniker…).
Denn auch wenn der abschließende wissenschaftliche Nachweis für einzelne Positionsparameter als Verletzungsrisiko fehlt, so sollte dennoch den aktuell verfügbaren Indikatoren Folge geleistet werden. Denn der menschliche Körper ist in seiner Summe komplex und das Zusammenwirken der kinetischen Kette Mensch auf dem Rad entzieht sich womöglich noch den Nachweisen der Wissenschaft – dennoch sollte schon jetzt adäquat darauf eingegangen werden. Sowohl vom Athleten als auch von einheitlich qualifizierten Dienstleistern – damit mehr Menschen mit mehr Freude Rad fahren.
Quellen:
Bike Fit, Phil Burt
Fahrradphysik & Biomechanik, Michael Gressmann
The pain free cyclist, Matt Rabin & Robert Hicks
https://gebiomized.de/2018/09/17/wissenschaft-des-bikefittings/
http://esport.dshs-koeln.de/176/1/Dissertation_Sportergonomie_Kim_Tofaute_Veröffentl ichung_09final.pdf
The Body & The Bike: a kinetic chain analysis of cycling overuse injury (Visentini, 2015)
The need for a link between bike fitting and injury risk, Bini 2016
Should we seek for generalized standards in bike fitting? Bini, 2013
A clinical perspective of positioning for the endurance bicyclist, Williams et al
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