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Vollständige Version anzeigen : Baby im Anmarsch


Avery
08.01.2019, 08:32
Hallo ich bin neu im Forum brauche aber eure Unterstützung!
Die erfreuliche Nachricht ist ich werde Vater. Ca. 4 Wochen nach dem Geburtstermin starte ich beim IM Klagenfurt. Ich bin da letztes Jahr auch gestartet und kenne den ganzen Stress und die letzten harten Trainingswochen was ich nicht kenne ist was betreffend Nachwuchs auf mich da zukommt. Da ich nach dem IM sowieso ein bischen langsamer treten will möchte ich den Start nicht verschieben. Glaubt ihr dass ist möglich ohne burnout oder ohne missachten meiner neuen grossen Aufgabe! Ich dachte sowas könnte man besser timen :Lachanfall:
Danke! Lg Andi

MattF
08.01.2019, 08:38
Als Vater ist das doch eher entspannt.

4 Wochen vor dem Wettkampf macht man ja auch nicht mehr so die Umfänge.
Ich würde um den Geburtstermin, bzw. danach Urlaub nehmen und dann bekommt man i.a. beides hin.

Danach erstmal kürzer treten und sich in der neuen Rolle zu orientieren ist sicher sinnvoll :liebe053:

MFG
Matthias

Necon
08.01.2019, 08:42
Also ich bin selber kein Vater und habe keine IM Erfahrung, aber einige meiner Kollegen wurden in den letzten Wochen, Monaten und Jahren Papa. Vielen haben sich die ersten 4 Wochen ein Papa Monat gegönnt oder sind zumindest für 2 Wochen in Urlaub gegangen. Alle haben bestätigt das sie in der Zeit nichts gemacht haben außer sich um Frau und Baby zu kümmern. Die meisten kamen nicht einmal mehr regelmäßig zum Essen von einem kontrollierten IM Training ganz zu schweigen.
Ich denke zwar nicht, dass es so extrem sein muss, bin mir aber ziemlich sicher, zumindest für mich selber, dass ich die ersten 4 Wochen mit Baby nicht mit Triathlon vollstopfen wollen würde.

Je nachdem wie deine Pläne für Klafu sind würde ich entweder an meinen Erwartungen etwas schrauben also weg von Top Zeit hin zu lächelnd ins Ziel kommen, oder das Ding ganz absagen. Im Endeffekt kannst du aktuell ohnehin nicht vorhersagen wie es genau sein wird, euer kleiner Nachwuchs kann ein Engel sein oder euch beide 24/7 den letzten Nerv rauben.

Ach und natürlich Glückwunsch und alles gute für den Nachwuchs! :Blumen:

Franco13
08.01.2019, 08:45
4 Wochen nach der Geburt, das ist es nicht wert. Vergiss es.

Großeglocke
08.01.2019, 08:45
Meine persönliche Erfahrung:

Kein Problem, kannst du machen. Ist auch kein Fall fürs Jugendamt :Lachen2:


Nach der Geburt schleppte die Uroma etliche Eltern-werden Broschüren an die sie wohl immer mal so eingesammelt hatte. Erziehungsratgeber etc. Eine Broschüre davon hieß: "Im Beifahrersitz. Ein Ratgeber für frischgebackene Väter". Über diese angedichtete Nebenrolle im Titel hatte ich mich damals noch aufgeregt. Aber unterm Strich ist es doch genauso gekommen.

Mittlerweile weiß ich von vielen Sandkastengesprächen, dass es den meisten so wie mir ging. Man ist in den Jahren 1-3 als Vater in vielen (etlichen) Situationen beim Kind einfach sowas von abgemeldet, das ist garkein Problem nebenbei Sport oder einen WK am WE zu machen. Sofern du mit dem Schlafmangel klar kommst natürlich. Die Mütter sind da wesentlich stärker gefordert. Allein schon durch das Stillen und andere biologische Prozesse sind sie auch Ansprechpartner No.1 für alles andere. Die beste Hilfe die man in der Situation sein kann, ist es der Frau im Haushalt und bei anderen Dingen den Rücken möglichst frei zu halten und nicht zu versuchen mit der Brechstange Vater-Kind Bonding zu betreiben. Natürlich kapselt man sich nicht komplett ab, aber man merkt eben doch schnell dass man das innige Niveau das Kind und Mutter haben als Vater ersteinmal nicht erreichen kann.

Irgendwann ist es dann soweit und das Kind bemerkt dich und eine spannende Reise kann beginnen, doch das dauert noch.

werner
08.01.2019, 08:49
Erst einmal herzlichen Glückwunsch!

Also ich würds lassen. Die ersten Wochen nach der Geburt sind für die Mutter ein ziemlicher mentaler und physischer Ausnahmezustand und dann braucht sie Dich. Abgesehen davon kann es Allerlei Abweichungen vom „Plan“ geben (Frühere Geburt, Kaiserschnitt etc.). Melde um auf einen anderen IM oder eine Mitteldistanz, die früher liegt oder lass es ganz.

MattF
08.01.2019, 08:51
Mittlerweile weiß ich von vielen Sandkastengesprächen, dass es den meisten so wie mir ging. Man ist in den Jahren 1-3 als Vater in vielen (etlichen) Situationen beim Kind einfach sowas von abgemeldet, das ist garkein Problem nebenbei Sport oder einen WK am WE zu machen. Sofern du mit dem Schlafmangel klar kommst natürlich. Die Mütter sind da wesentlich stärker gefordert. Allein schon durch das Stillen und andere biologische Prozesse sind sie auch Ansprechpartner No.1 für alles andere. Die beste Hilfe die man in der Situation sein kann, ist es der Frau im Haushalt und bei anderen Dingen den Rücken möglichst frei zu halten und nicht zu versuchen mit der Brechstange Vater-Kind Bonding zu betreiben. Natürlich kapselt man sich nicht komplett ab, aber man merkt eben doch schnell dass man das innige Niveau das Kind und Mutter haben als Vater ersteinmal nicht erreichen kann.


Es gibt sie noch, die Menschen mit einer vernünftigen Einstellung :liebe053:

Wenn man als Mann mit der Geburt in einen Bun-Out gerät. Oh Mann! ....

ks03
08.01.2019, 09:00
Ersteinmal Herzlichen Glückwunsch!

Ich habe 3 Kids. Und ich hätte kein Problem damit, wenn mein Mann beim IM starten würde.

Mein Mann hatte immer die ersten 2 Wochen nach der Geburt frei. Hauptsächlich um sich um den Haushalt und später um die Großen zu kümmern.

Beim 3. Kind mußte er noch außerplanmäßig 2 Tage weg in seinem Urlaub. War nicht so toll, aber machbar. Die Großen waren in der Zeit bei Oma ;)

Allerdings solltest du nicht mehr soviel Zeit für den Sport einplanen und mit Schlafmangel umgehen können. Man weiß nie, was man geliefert bekommt:Cheese:

K1 war pflegeleicht, K2 ging so, schlafen war am Anfang schwierig, und K3 hat mich als Mutter eher auf Trab gehalten, als den Vater:Lachanfall:

Besprich das mit deiner Partnerin, organisiert euch Unterstützung (Oma, Freunde) und dann viel Spaß. Mit dem IM und dem Kind:Blumen:

Tschau

veloholic
08.01.2019, 09:00
Zunächst einmal Glückwunsch!

Als 2 facher Vater würde dir raten: Nicht stornieren, und einfach mal abwarten. Kinder sind so grundverschieden was die erste Wochen (und alles danach) angeht.
Wenn du Urlaub hast, super. Kannst du deine Frau unterstützen soweit es geht und notwendig ist und die Zeit genießen. In erster Linie ist das etwas vollkommen neues und eine ziemliche Ausnahmesituation.
Aber bei uns war es zumindest so bei beiden Kids: Ich habe meinen Schlaf recht gut bekommen und nebenbei auch, wenn auch reduziert, Sport treiben können. Stillen kannst du als Mann ohnehin nicht, da kannst du schon mal nicht helfen. Bei mir kam dazu, dass ich dann auch wieder irgendwann ins Büro musste, und nachts nicht mit aufgestanden bin. Mag sich egoistisch anhören, aber meine Frau hat jeweils mit den Kids tagsüber auch geschlafen, das geht im Büro schlecht.

Kann aber auch anders kommen, das Kleine nimmt die Brust nicht, will die Flasche, etc. dann musst du halt vielleicht doch ran.

Wie gesagt, abwarten und nicht verrückt machen lassen. Das meiste Training hast du ohnehin drin und auf die paar Wochen kommt es kaum noch an. Und wenn es nicht passt, ist das sicher schade aber definitiv nicht so wichtig wie der eigene Nachwuchs. Meiner Erfahrung nach verschiebt sich das eigene Wertesystem mit der Geburt ohnehin erheblich.

Alles Gute für die nächsten Wochen und die Geburt!

Wonderboy
08.01.2019, 09:01
Erst einmal herzlichen Glückwunsch!

Also ich würds lassen. Die ersten Wochen nach der Geburt sind für die Mutter ein ziemlicher mentaler und physischer Ausnahmezustand und dann braucht sie Dich. Abgesehen davon kann es Allerlei Abweichungen vom „Plan“ geben (Frühere Geburt, Kaiserschnitt etc.). Melde um auf einen anderen IM oder eine Mitteldistanz, die früher liegt oder lass es ganz.

Hör auf Werner. Scheint ein kluger Mann zu sein. Besprich alles mit deiner Frau, hab aber im Hinterkopf dass es ihr nach der Geburt auch schlecht gehen kann und du dich um alles kümmern musst. Es könnte also sein dass du gut einen Monat vor dem IM so gut wie gar nicht mehr trainieren kannst und deine mühevoll über Monate aufgebaute Form flöten geht. Dieser Stress nicht zu wissen wie das alles funktionieren wird ist es einfach nicht wert. Ich würd´s lassen.

Avery
08.01.2019, 09:02
danke für die raschen Antworten! Das mit dem Schlafmangel hab ich auch schon gehört :(
Ich denke 1-2 Wochen Urlaub bzw. 1. Woche ganz Frei und 2. Woche halbtags sollten sicher drin liegen. Da bleibt dann genug Platz für ein Mittagsschläfchen.

Unterschiedliche Antworten weil wahrscheinlich auch die Babys unterschiedlich sind!

Die alternative ist den IM um ein Jahr verschieben, sollte 45 tage vorher noch möglich sein. Denke aber dass die Aufgaben und ein neues Jahr Vorbereitung im Vergleich zu den ca. 4 Wochen letzte Trainingseinheiten dann schwieriger werden bzw. möchte ich dann ja auch mehr Vater sein!

adaniya
08.01.2019, 09:07
Herzlichen Glückwünsch!

Ich bin im September Vater geworden und hab mir die vier Wochen nach der Geburt Urlaub genommen. Dafür hab ich mich um den Haushalt gekümmert und meiner Freundin den Rücken freigehalten. Wochenbett ist nicht zu unterschätzen! Am Anfang ist man als Papa mehr oder weniger abgeschrieben, das notwendigste Grundbedürfnis können wir nicht befriedigen bzw. "stillen" ;-) Wenn im Haushalt alles erledigt war und Mama mit Baby am Schlafen, konnte ich meinen Trainingsplan wie gewohnt durchziehen. Hatte aber keinen IM anstehen, sehe aber nach Absprache mit Partner und guter Planung keinen Grund, nicht zu starten.

Edit: unsere Kleine war zugegeben auch pflegeleicht. Es kann auch anders kommen, Wochenbettdepression bei deiner Frau oder sogar auch dir, beim Mann tut sich hormonell ebenfalls einiges. Warte es ab und schau dann, aber jetzt absagen wäre verfrüht

slo-down
08.01.2019, 09:08
Planen kannst du mal gar nichts.
Du kannst dir ne Mögliche Strategie zurechtlegen, aber sowohl deine Frau als auch dein Zwerg werden dir schon sagen was du zu tun hast.

Klar kannst du dein Ding auch durchziehen, nur ob das mittelfristig Zielführend ist.

Mein Sohn ist mitlerweile 5 Jahre. Seit 2 Jahren denke ich wieder ernsthaft an Sport.
Davor war es nicht in dem Umfang möglich welchen ich mir gern genommen hätte.

Es wird eh nicht mehr so wie es vorher war.
Genieße lieber die aktuelle Zeit und gut ist.
WK kannst machen, wenn der Zwerg dann älter ist, schließlich verdienen die wenigstens von uns hier das Geld mit Triathlon.

Es gibt weitaus wichtigeres.

tridinski
08.01.2019, 09:17
Kann man nicht pauschal beantworten, denke ich.

Extremfall 1: Geburt problemlos, Kind schläft mehr oder weniger sofort durch, Ernährung klappt, der Mutter geht's gut ...

Extremfall2: Kind schläft nie länger als 90min, Mutter hat heftige Wochenbettdepressionen, Stillen klappt nicht, Fläschchen klappt nicht, häufige Arzt/Krankenhausbesuche ...

Und alles dazwischen gibt's natürlich auch noch (der wahrscheinlichste Fall)

Das große Volumen im Training ist ja längst durch 4 Wochen vorher, und wenn bis dahin alles gepasst hat kannst du gut erholt an der Startlinie vermutlich ähnlich viel erreichen wie wenn du dann noch (zu) viel machst. Für die allerhöchsten sportlichen Ansprüche ist es ggf. nicht ideal, aber ein gutes bis sehr gutes Ergebnis beim IM ist auf jeden Fall drin auch wenn die letzten 4 Wochen nur noch ein paar Stunden Sport pro Woche sehen.

Ich würde einen Start planen, aber für den Fall das mit dem Nachwuchs vieles nicht so gut wie erhofft läuft auch eine kurzfristige Absage im Hinterkopf haben. Was hier letztlich die höhere Prio hat ist ja offensichtlich.

Hafu
08.01.2019, 09:23
...Mittlerweile weiß ich von vielen Sandkastengesprächen, dass es den meisten so wie mir ging. Man ist in den Jahren 1-3 als Vater in vielen (etlichen) Situationen beim Kind einfach sowas von abgemeldet, das ist garkein Problem nebenbei Sport oder einen WK am WE zu machen. Sofern du mit dem Schlafmangel klar kommst natürlich. Die Mütter sind da wesentlich stärker gefordert. Allein schon durch das Stillen und andere biologische Prozesse sind sie auch Ansprechpartner No.1 für alles andere. Die beste Hilfe die man in der Situation sein kann, ist es der Frau im Haushalt und bei anderen Dingen den Rücken möglichst frei zu halten und nicht zu versuchen mit der Brechstange Vater-Kind Bonding zu betreiben. Natürlich kapselt man sich nicht komplett ab, aber man merkt eben doch schnell dass man das innige Niveau das Kind und Mutter haben als Vater ersteinmal nicht erreichen kann.

Irgendwann ist es dann soweit und das Kind bemerkt dich und eine spannende Reise kann beginnen, doch das dauert noch.

Schön formuliert!
:Blumen:

Kinder bekommen, eine Familie gründen, die Kinder groß ziehen ist was Tolles, andererseits aber auch das normalste von der Welt.

In den letzten 30 000 Jahren der Menschheitsgeschichte wäre aber niemand auf die Idee gekommen, nach der Geburt für Wochen oder Monate das normale sonstige Leben (=Broterwerb, Privatleben) komplett einzustellen, um sich einzig und allein auf das Neugeborene zu konzentrieren, wie man es neuerdings oft sieht.

lilanellifant
08.01.2019, 10:22
Erst einmal herzlichen Glückwunsch!

Hast du deine Frau schon mal gefragt, was sie dazu meint?!
Wirklich verlässlich planen wirst du sowieso nichts können, es kommt meistens sowieso anders. ;)

Geh erst mal vor nach Plan A - ganz "normaler" Start beim IM möglich, Baby und Mutter fit, etwas weniger Schlaf, der aber am Anfang durch die Endorphine kompensiert wird = Idealfall.
Sollte es dann anders kommen oder die erste Zeit einfach zu stressig sein, kannst du immer noch variieren.

(Ich als Mutter von drei Kindern teile übrigens die Meinung nicht, dass die Väter am Anfang relativ überflüssig sind. Ich hätte mir gewünscht, dass der Vater da ist, als seelische Unterstützung, als jemand, der einfach mal den Müll runterbringt, was zu Essen macht/holt, das Kind mal nimmt, damit man ausgiebig oder ungehetzt duschen kann (Mütterluxus :Cheese: )..., denn eigentlich sind ja auch zwei beteiligt. Zumal es auch so kommen kann wie bei K2 - Schreikind, keine 30 Minuten Schlaf am Stück, viele Arzt- und Therapietermine, bloß nicht irgendwo mal kurz hinlegen, weil´s dann Randale gibt, als Mutter körperlich und mental an der Grenze etc. - da ist ein Partner, der wirklich existent ist, Gold wert)

Und abgesehen davon: Triathlon kannst du auch mit 70 noch machen, die Zeit mit den Kindern kommt nie wieder. (Klingt platt, aber es ist genau so)

Franco13
08.01.2019, 10:27
In den letzten 30 000 Jahren der Menschheitsgeschichte wäre aber niemand auf die Idee gekommen, nach der Geburt für Wochen oder Monate das normale sonstige Leben (=Broterwerb, Privatleben) komplett einzustellen, um sich einzig und allein auf das Neugeborene zu konzentrieren, wie man es neuerdings oft sieht.

Hier geht es aber nicht darum, das normale Leben komplett einzustellen, sondern darum, ob man sich parallel dazu weitere, nicht unerhebliche Verpflichtungen ans Bein binden möchte (muss).


...Ich bin da letztes Jahr auch gestartet und kenne den ganzen Stress und die letzten harten Trainingswochen...


Manche machen 2-3 Langdistzanzen im Jahr, quasi aus ihrem normalen Alltag, andere müssen sich ganz schön verbiegen um sich vernünftig vorzubereiten.

PabT
08.01.2019, 10:34
Kann man nicht pauschal beantworten, denke ich.
[...]
Ich würde einen Start planen, aber für den Fall das mit dem Nachwuchs vieles nicht so gut wie erhofft läuft auch eine kurzfristige Absage im Hinterkopf haben. Was hier letztlich die höhere Prio hat ist ja offensichtlich.

In den letzten 30 000 Jahren der Menschheitsgeschichte wäre aber niemand auf die Idee gekommen, nach der Geburt für Wochen oder Monate das normale sonstige Leben (=Broterwerb, Privatleben) komplett einzustellen, um sich einzig und allein auf das Neugeborene zu konzentrieren, wie man es neuerdings oft sieht.
Hast du deine Frau schon mal gefragt, was sie dazu meint?!
Wirklich verlässlich planen wirst du sowieso nichts können, es kommt meistens sowieso anders. ;)

Geh erst mal vor nach Plan A - ganz "normaler" Start beim IM möglich, Baby und Mutter fit, etwas weniger Schlaf, der aber am Anfang durch die Endorphine kompensiert wird = Idealfall.
Sollte es dann anders kommen oder die erste Zeit einfach zu stressig sein, kannst du immer noch variieren.

[...]

Und abgesehen davon: Triathlon kannst du auch mit 70 noch machen, die Zeit mit den Kindern kommt nie wieder. (Klingt platt, aber es ist genau so)

Mit diesen Beiträgen kann ich, vierfacher Vater, mich am ehesten identifizieren. Seit meiner ersten Elternzeit - 2003, als sich das für Männer noch nicht gehörte - fasse ich gerne alles mögliche unter "Planänderungen sind besser als Planlosigkeit" zusammen. Es beginnt damit, dass sich die jungen Leute oft nicht an den errechneten Geburtstermin halten und "unpünktlich" auf die Welt kommen (für Schwiegermütter oft ein Grund, an den Mutterqualitäten der Schwiegertochter zu zweifeln :dresche ) und hört eigentlich nie auf. :Huhu:

Die Welt ist nicht in schwarz und weiß, arm und reich, gut und böse unterteilt, sondern in erster Linie in Eltern und Nichteltern. Ihr steuert also auf die Startlinie* Eurer ersten wirklichen Veränderung im Leben zu - willkommen auf der anderen Seite! :Blumen:


(Ich als Mutter von drei Kindern teile übrigens die Meinung nicht, dass die Väter am Anfang relativ überflüssig sind. Ich hätte mir gewünscht, dass der Vater da ist, als seelische Unterstützung, als jemand, der einfach mal den Müll runterbringt, was zu Essen macht/holt, das Kind mal nimmt, damit man ausgiebig oder ungehetzt duschen kann (Mütterluxus :Cheese: )..., denn eigentlich sind ja auch zwei beteiligt. Zumal es auch so kommen kann wie bei K2 - Schreikind, keine 30 Minuten Schlaf am Stück, viele Arzt- und Therapietermine, bloß nicht irgendwo mal kurz hinlegen, weil´s dann Randale gibt, als Mutter körperlich und mental an der Grenze etc. - da ist ein Partner, der wirklich existent ist, Gold wert)
Ja!


*richtig: die Geburt ist nicht das Ziel, sondern der Start. :)

hanse987
08.01.2019, 11:16
Ich würds durchziehen, aber mit gebremsten Schaum!

Wenn es alles gut verläuft dann durchziehen, wenn es viele Probleme gibt dann sein lassen und die Startgebühr in den Wind schießen.

Nächstes Jahr würde ich nicht machen.

MattF
08.01.2019, 11:27
(Ich als Mutter von drei Kindern teile übrigens die Meinung nicht, dass die Väter am Anfang relativ überflüssig sind. Ich hätte mir gewünscht, dass der Vater da ist, als seelische Unterstützung, als jemand, der einfach mal den Müll runterbringt, was zu Essen macht/holt, das Kind mal nimmt, damit man ausgiebig oder ungehetzt duschen kann (Mütterluxus :Cheese: )..., denn eigentlich sind ja auch zwei beteiligt. Zumal es auch so kommen kann wie bei K2 - Schreikind, keine 30 Minuten Schlaf am Stück, viele Arzt- und Therapietermine, bloß nicht irgendwo mal kurz hinlegen, weil´s dann Randale gibt, als Mutter körperlich und mental an der Grenze etc. - da ist ein Partner, der wirklich existent ist, Gold wert)



Es ging aber nicht darum dass er nie da ist.

Ich schrieb wenn er Urlaub bekommt in der Zeit kann er beides machen.
Wenn er natürlich auch keinen Urlaub bekommt und dann noch zusätzlich den IM durchziehen wollte, dann würde ich absagen.

Wenn er aber Urlaub/frei hat, brauchen Mutter und Kind auch keine 24h Rundumdieuhrbetüttelung.

Ansonsten natürlich mit der Partnerin reden, die gönnt ihm wahrscheinlich auch denn WK, für den er sich so lange vorbereitet. Und wenn alle Stricke reissen, kann man immer noch kurzfristig reagieren.

moorii
08.01.2019, 12:11
Auch von mir herzlichen Glückwunsch. Freu dich auf die tolle Zeit!

Ich habe selbst 2 Kinder (1 und 5 Jahre). Ich denke es ist am wichtigsten es mit deiner Frau zu besprechen. Für den Regelfall denke ich, dass du beim IM starten kannst. Es ist nicht schlimm, wenn in den letzen Wochen nicht das Training nicht nach Plan läuft und du solltest evtl deine Erwartungen an das Ziel ggf etwas lockerer angehen.

Für mich persönlich ist der „Rückhalt“ meiner Frau wichtig. Es bringt nichts, wenn du mit schlechtem Gewissen in das WE gehst.

Wenn Probleme bei Kind/Mutter auftauchen musst du halt spontan deinen Plan ändern, aber im Vorfeld vom schlimmsten auszugehen macht mE keinen Sinn.

Ich selbst hab noch kein IM gemacht, hatte aber zur Geburt des K1 ein ähnlich zeitintensives Hobby und hab die Wettkämpfe auch gemacht. Wie oben schon gesagt wurde, deine Frau freut sich bestimmt, wenn du sie viel unterstützt, aber 24/7 ist das im Normalfall nicht nötig.

Ich selbst hatte zwei Wochen Urlaub ab dem Tag als alle aus dem Krankenhaus gekommen sind. Elternzeit hatte ich erst einige Monate später. Dann konnte ich mit den Kindern auch mehr machen.

BunteSocke
08.01.2019, 12:15
Ich sehe (als Mutter zweier Kinder :Huhu:) derzeit keinen Grund den IM bereits im Vorfeld zu canceln... meine Frage auch - was sagt überhaupt Deine Partnerin dazu?

Unsere Kids waren beide super-pflegeleicht, ich zu 95% top-ausgeschlafen, alles "im Grünen Bereich". In unserer Situation wäre es überhaupt kein Problem gewesen, dass mein Partner in den Wochen nach den Geburten weiterhin ( natürlich dem Tagesablauf und den Gegebenheiten etwas angepasst...)trainiert und einen WK macht. ... ich weiß aber vom Hörensagen O:-), dass es auch anders werden kann...

In diesem Sinne - planen kannst Du da mMn nicht viel, auf Nummer sicher gehen schon gar nicht. Wenn es zu Hause "brennt" wirst Du einfach zu Hause antreten müssen und nicht beim IM ... andererseits kannst Du Dir auch eine Woche vor`m Wettkampf den Fuß brechen :Blumen:

Meine bescheindene und wohl recht nüchterne Meinung dazu :Blumen:

Euch alles Gute mit Eurem Nachwuchs!!! :liebe053:

Alteisen
08.01.2019, 12:23
Den Start um ein Jahr zu verschieben halte ich für falsch ... da lernt Dein Kind gerade laufen.
Ich würde den Plan, an den Start zu gehen, beibehalten. ABER: Komme nicht auf die Idee, dein 4 Wochen altes Baby über die Ziellinie zu tragen!!! :dresche

Paul.l
08.01.2019, 13:27
Hi,
zu erst ein Mal herzlichen Glueckwunsch Euch beiden. Ich wuensche vor allem Deiner Frau eine wunderschoene Schwangerschaft (wird Dir auch guttun;-)). Ich stecke aktuell genau in der Phase, nach der Du fragst. Mein Sohn kam 18.12 auf die Welt. Die Schwangerschaft verlief wirklich sehr gut. Nur die letzten drei Wochen waren eine Herausforderung fuer meine Frau und mich. Sie wurde mehrfach auf Station genommen und wieder entlassen, rein prophylaktisch. Ich kann Dir sagen, die Zeit war deutlich schwieriger als die Zeit nach der Geburt. Denn Arbeit, Krankenhausbesuch, Besorgungen fuer die Frau und die letzten Einkaeufe vor der Geburt sind schon recht viele Aufgaben. Mein Training habe ich in der Zeit komplett hinten rangestellt. Von daher wuerde ich Dir erst ein Mal raten spaetestens zwei Monate vor der Geburt alles fertig zu haben, denn glaub mir, es wird nicht alles fertig sein und der Kleinkram nimmt meistens auch sehr sehr viel Zeit in Anspruch.
Und jetzt zu der schoensten Zeit. Nach der Geburt ist Training moeglich, wenn Dein Kind und die Partnerin nicht darunter leiden bzw. damit einverstanden sind. Du wirst eventuell zu Hause alles machen muessen, aufraeumen, kochen, Waesche waschen und buegeln und alle Einkaeufe. Unser Sohn ist wirklich ein Engel, wenn er bekommt was er will und das sind entweder Kuscheleinheiten oder Essen (also wie jeder Kerl;-)). Wenn Du flexibel bist was Deine Arbeitszeiten angeht und Du auch kein Problem hast mal morgens um 6 zum Training zu gehn, weil Frau und Kind schlafen, dann sollte es eigentlich machbar sein. Von dem Gedanken Bestzeiten zu erreichen, wuerde ich mich eher verabschieden. Denn auch wenn Du ein ruhiges Kind haben wirst, koennen zwei Schlafunterbrechungen pro Nacht auf Dauer etwas anstrengend werden. Keinesfalls moechte ich aber so verstanden werden, dass es anstrengend oder belastend ist, es ist die schoenste Zeit in meinem Leben und egal welche Opfer noch erbracht werden muessen, sie sind es wirklich Wert. Spaetestens wenn Du beim Baby wickeln angepinkelt wirst, wirst Du darueber lachen.
Gruss Paul

chris.fall
08.01.2019, 14:05
Moin,

ich habe versucht, das Training so zu gestalten, dass die frühen Abende und die Wochenenden für meine Kleine frei geblieben sind. Aber Radeinheiten von 19:00 bis 00:30 Uhr oder Stunden auf der Rolle u.ä. haben mir so wenig Spaß gemacht, dass ich leichten Herzens meine LD-Ambitionen erst mal aufgegeben habe. Sport muss mir Spaß machen und die Zeit mit meinem Töchterchen bringt mir keiner wieder. Diese Entscheidung ist mir allerdings auch leicht gefallen, weil ich schon mehrfach LDs gefinisht habe und deswegen weder mir noch sonst jemandem etwas beweisen muss.

So schlau bist Du ja allerdings schon selber:


Da ich nach dem IM sowieso ein bischen langsamer treten will möchte ich den Start nicht verschieben. Glaubt ihr dass ist möglich ohne burnout oder ohne missachten meiner neuen grossen Aufgabe!


Daher finde ich es vernünftig, es zu versuchen.

Es haben hier allerdings schon einige sehr richtig geschrieben, dass es keine Garantie gibt, dass das auch klappt. Und das muss auch nicht unbedingt an Unwägbarkeiten oder Problemen liegen: Wenn ich mit meinem Töchterchen im Babybecken plantsche, hat die leere(!) abgeleinte Bahn gleich daneben jeden Reiz für mich verloren.

:liebe053: :Huhu:

Alles im Leben hat seine Zeit.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute!

Christian

mum
08.01.2019, 14:09
herzlichen glückwunsch.

vieles wurde bereits geschrieben.

sind ja dann nur noch 4 wochen - die hauptarbeit ist ja sowieso erledigt.

ein paar stunden für ein kurzes training lässt sich immer finden, ohne dass "familienzeit" verloren geht. allenfalls auch indoor auf rolle/laufband etc. - dein baby wird herrlich dabei schlafen....;-)

sei kreativ: weg zur arbeit etc. als trainng benutzen etc. oder weg zu eltern/schwiegereltern etc.

die frage mit dem schlaf: wenn deine frau stillt (stillen kann), dann ist ja sowieso alles shugar für dich...;-)

also ganz sicher nicht canceln - einfach "flexibel" bleiben und weniger nach plan sondern situationsbedingt und spontan trainieren....

Avery
08.01.2019, 15:04
hey vielen Dank für die Glückwünsche und Ratschläge! Also, es bleibt spannend! :Huhu:

Denke auch wenn alles gut geht gibt's kein verschieben, verschoben wird ja nicht nur der Wettkampf sondern auch das ganze Training und was würde ich bis dahin machen :Cheese:

Wenn der Geburtstermin halbwegs passt sind es 4 Wochen inkl. Tapering also grad einmal 2 Wochen intensives Training noch. Die Erholung werde ich dann evt. mit ein paar Stunden Zeitausgleich oder Urlaub finden.

Zieleinlauf mit Baby wird es sicher nicht geben, möchte nicht das mein kleiner auch mal so IM verseucht wird :Lachanfall:

Meine Freundin hat mich früher unterstütz und will es auch dieses Jahr tun, also alles gut, kann aber auch nicht sagen was auf sie zukommt ... also es bleibt spannend :Huhu:

X2theC
08.01.2019, 22:57
Meine persönliche Erfahrung:


Mittlerweile weiß ich von vielen Sandkastengesprächen, dass es den meisten so wie mir ging. Man ist in den Jahren 1-3 als Vater in vielen (etlichen) Situationen beim Kind einfach sowas von abgemeldet, das ist garkein Problem nebenbei Sport oder einen WK am WE zu machen. Sofern du mit dem Schlafmangel klar kommst natürlich. Die Mütter sind da wesentlich stärker gefordert. Allein schon durch das Stillen und andere biologische Prozesse sind sie auch Ansprechpartner No.1 für alles andere. Die beste Hilfe die man in der Situation sein kann, ist es der Frau im Haushalt und bei anderen Dingen den Rücken möglichst frei zu halten und nicht zu versuchen mit der Brechstange Vater-Kind Bonding zu betreiben. Natürlich kapselt man sich nicht komplett ab, aber man merkt eben doch schnell dass man das innige Niveau das Kind und Mutter haben als Vater ersteinmal nicht erreichen kann.

Irgendwann ist es dann soweit und das Kind bemerkt dich und eine spannende Reise kann beginnen, doch das dauert noch.

Willkommen im Mittelalter!

Ich bin grad so schockiert von diesem Beitrag und der Zustimmung, die er erfahren hat, dass ich mich hier zu meinem ersten Beitrag berufen fühle.

Die dargestellte Meinung halte ich für absolut nicht allgemeingültig haltbar. Im Gegenteil, ich finde sie altmodisch, etwas chauvinistisch und überholt. Ja, nur Mütter können stillen und ja, damit sind Mütter die Hauptpersonen in der Versorgung von Säuglingen. Aber es ist ja nicht so, dass ein Baby 24h am Tag an der Brust hängt. Und alles andere (Tragen, Wickeln, Anziehen, Ausziehen, Waschen, Spazierengehen, Arztbesuche usw.) können Väter genau so machen. Ganz davon abgesehen, dass eine Mutter nach der Geburt natürlich Entlastung und Unterstützung benötigt. Denn so eine Geburt kann anstrengender als ein Ironman sein und eine entsprechende Erholungsphase nach sich ziehen.

Ich war die ersten 4 Wochen nach Geburt Zuhause. Natürlich hätte ich in dieser Zeit Sport machen können. Habe ich aber nicht. Ich habe mich bewusst entschieden, diese Zeit einfach nur mit meiner Frau und meiner Tochter verbringen und in meine Vaterrolle hineinwachsen zu wollen. Und ich bin mir sicher, dass genau dies dazu beigetragen hat, dass ich mich als Vater in der Folge zu keinem Zeitpunkt "abgemeldet" gefühlt habe. Im Gegenteil: seit dem fünften Lebensmonat arbeiten meine Frau und ich jeweils 50% und teilen uns die Betreuung unserer Tochter, problemlos. Mit Ausnahme des Stillens kann ich als Vater nämlich alles, was unsere Tochter braucht. Das Ergebnis: unsere Tochter hat zu uns beiden völlig gleichermaßen eine Beziehung aufgebaut. Jetzt mit aktuell 9 Monaten und abnehmender Stillfrequenz ist meine Frau regelmäßig ganze Tage unterwegs, auch hier problemlos.

Was ich damit sagen möchte: ich bin überzeugt, dass es ganz stark davon abhängt, wie Mann sich einbringen möchte. Das darf jeder für sich entscheiden. Aber zu behaupten, man wäre als Mann in den ersten 1 bis 3 Lebensjahren zwangsläufig abgemeldet, halte ich für schlicht falsch. Wenn wir das glauben, dann machen wir Männer es uns zu einfach, denn so bequem ist es nicht.

ph1l
09.01.2019, 06:49
Wenn der Geburtstermin halbwegs passt sind es 4 Wochen inkl. Tapering also grad einmal 2 Wochen intensives Training noch. Die Erholung werde ich dann evt. mit ein paar Stunden Zeitausgleich oder Urlaub finden.



Ich war gerade in der Situation, bin mitte November Vater geworden.

Ein harte Trainingsphase 2 Wochen nach Geburt ? Ich weiss ja nicht wie Du Dir das vorstellst, aber ich würde damit mal definitv nicht planen.

subversion.2000
09.01.2019, 08:12
Servus, herzlichen Glückwunsch euch beiden.
Sag den Wettkampf nicht ab, aber pass ggf. in den letzten vier Wochen deine Ziele an, je nachdem wie du trainieren kannst.
Aus meiner Erfahrung klappt es. Wir waren 14 Tage nach der Geburt meines Sohnes beim Wettkampf (zwar nur OD) aber er war mit. Danach hat er auch schon im Jogger (mit Hängematte) einige Laufrunden (nach dem Stillen) mitgemacht und meine Frau konnte in der Zeit schlafen.
Der Zwerg kommt in euer Leben. Mann (Frau auch nicht) muss nicht alles sofort auf den Kopf stellen und aufhören. Ein bisschen Organisation und es klappt auch weiterhin mit Sport, Haushalt und Frau + Kind.

Hafu
09.01.2019, 09:34
... Die beste Hilfe die man in der Situation sein kann, ist es der Frau im Haushalt und bei anderen Dingen den Rücken möglichst frei zu halten und nicht zu versuchen mit der Brechstange Vater-Kind Bonding zu betreiben. Natürlich kapselt man sich nicht komplett ab, aber man merkt eben doch schnell dass man das innige Niveau das Kind und Mutter haben als Vater ersteinmal nicht erreichen kann.

Irgendwann ist es dann soweit und das Kind bemerkt dich und eine spannende Reise kann beginnen, doch das dauert noch.

Willkommen im Mittelalter!

Ich bin grad so schockiert von diesem Beitrag und der Zustimmung, die er erfahren hat, dass ich mich hier zu meinem ersten Beitrag berufen fühle. .

Erstmal Willkommen hier im Forum!:Blumen:

Wenn du vom Beitrag von Großeglocke wirklich schockiert bist, dann hast du ihn entweder nicht genau genug gelesen oder hast etwas wenig Respekt vor den Lebensentwürfen anderer.

Es gibt nicht nur einen einzigen "richtigen" Weg, wie man Kinder groß ziehen und eine Beziehung führen kann, sondern unzählig viele richtige (und auch sicher einige falsche). Die Kinder sind verschieden, die Mütter erst recht und ebenso die persönlichen Lebenssituationen.
Und sehr vieles (sowohl in der Schwangerschaft, als auch in den Monaten und Jahren nach der Geburt) lässt sich nicht im Vorhinein planen, sondern muss kurzfristig und situativ entschieden werden.



...
Ich war die ersten 4 Wochen nach Geburt Zuhause. ...

ich hoffe, du weißt in was für einer Luxussituation du dich da befindest, wenn du nach der Geburt vier Wochen daheim verbringen konntest.
Für mind. 95% der Weltbevölkerung (und zwar auch in den hoch industrialisierten Ländern, erst recht natürlich in den Entwicklungsländern, in denen die Mehrheit der Menscheit lebt) ist so etwas komplett undenkbar und das war es auch noch vor wenig mehr als 10 Jahren in Deutschland, als es keine "Vätermonate" und im übrigen auch keinen Erziehungsurlaub mit Erziehungsgeld gegeben hat.

Als wir unsere drei Kinder bekommen haben, war der einzige Luxus, den die Gesellschaft uns als neugegründete Familie gegönnt hat, die kurzfristige Lohnfortzahlung für gerade mal 6 Wochen nach Geburt für die Mutter, bevor deren Gehalt in einer Situation, in der man von heute auf morgen unzählige zusätzliche Ausgaben zu stemmen hat, komplett weggefallen ist.

Windeln kosten Geld, Kinderkleidung auch und ebenso die diversen Gerätschaften wie Kinderwagen, Babysafe usw. die man für die Babyversorgung auf einen Schlag benötigt. Wenn ein Vater in so einer Situation seiner Frau den Rücken freihält und weiterarbeitet und damit das wirtschaftliche Überleben seiner neuen Familie sichert statt rund um die Uhr mit dem Neugeborenen zu schmusen , ist das nicht "Mittelalter" und noch nicht mal altmodisch sondern für viele Familien auch heute noch der Normalfall und unbedingt wertzuschätzen.

macoio
09.01.2019, 09:41
Willkommen im Mittelalter!

Ich bin grad so schockiert von diesem Beitrag und der Zustimmung, die er erfahren hat, dass ich mich hier zu meinem ersten Beitrag berufen fühle.

.....

Was ich damit sagen möchte: ich bin überzeugt, dass es ganz stark davon abhängt, wie Mann sich einbringen möchte. Das darf jeder für sich entscheiden. Aber zu behaupten, man wäre als Mann in den ersten 1 bis 3 Lebensjahren zwangsläufig abgemeldet, halte ich für schlicht falsch. Wenn wir das glauben, dann machen wir Männer es uns zu einfach, denn so bequem ist es nicht.

Danke fürs Schreiben das spart mir das Tippen, überlege schon seit gestern was man auf sowas antworten soll ^^ .

Wenn es deine erste LD wäre würde ichs vielleicht einfach trotzdem durchziehen, so kommt es drauf an was bei der LD deine Zielstellung ist, wenn du die Vorjahreszeit unterbieten willst wirds schwierig weil du unter Umständenn den Kopf nicht frei hast und dann auch wohl eher zu zeitig mit Tapern beginnst, gehts einfach nur ums ankommen und +- 30 min interessieren dich herzlich wenig dann einfach machen.
Ich habe grad nochmal in meine Statistik geschaut, beim ersten Kind war ich im Monat danach jede Woche 4 mal Schwimmen, hab aber ansonsten außer Wandern mit der Familie nix sportliches gemacht und hätte auch keine Zeit bzw. Kraft dafür gehabt, beim zweiten Kind waren es 3-6 h pro Woche gemischtes Training, da hätte ich auch deutlich mehr Zeit gehabt, aber im November keine Lust und Ambitionen. Das war jeweils mit 1 Monat Elternzeit zu Beginn, wäre ich Arbeiten gegangen hätte ich wohl bissl was im Arbeitsweg verpackt aber sonst nix gesportelt.

MattF
09.01.2019, 10:30
Als wir unsere drei Kinder bekommen haben, war der einzige Luxus, den die Gesellschaft uns als neugegründete Familie gegönnt hat, die kurzfristige Lohnfortzahlung für gerade mal 6 Wochen nach Geburt für die Mutter, bevor deren Gehalt in einer Situation, in der man von heute auf morgen unzählige zusätzliche Ausgaben zu stemmen hat, komplett weggefallen ist.

Es gab schon seit 1986 das Erziehungsgeld. Also dass es nichts gab stimmt so nicht ganz.
Und Erziehungszeit gab es auch und die hätten auch Männern nehmen können :-)


Im übrigen ist es sogar so, dass es üblich war dass Frauen 3 Jahre pro Kind daheim blieben, Heute dagegen viele nach 1 Jahr schon wieder arbeiten gehen.
Das hat Vor- und Nachteile.

PabT
09.01.2019, 10:36
Und Erziehungszeit gab es auch und die hätten auch Männern nehmen können :-)

Ich habe 2003 Elternzeit (es ist ganz richtig, dass es nicht "Erziehungsurlaub" hieß und heißt) genommen und habe mich damit auch in diesem Jahrtausend noch durchaus ins Abseits gestellt. Erst einige Jahre später, als die Rechtsgrundlage angepasst wurde und die zwei Vätermonate dazukamen, hörte Elternzeit für Väter ganz langsam auf, einen Karriereknick oder gar ihr Ende zu bedeuten. Und über das, was man heute "Mobbing" nennen würde, will ich in diesem Zusammenhang lieber gar nichts erzählen.

Sexismus ist scheiße. Freuen wir uns über alles, was heute besser ist! :liebe053:

Avery
09.01.2019, 10:40
hallo macoio,
danke deine Antwort hilft mir sehr. Klar ist bei jedem die Situation anders, Schreihals Unterstützung von freunden und Großeltern ...

Vom Typ her bin ich immer sehr fokussiert und könnte im Moment nur schwer zugeben dass mir das Ergebnis beim IM egal ist. Kann mir aber vorstellen dass sich diese Einstellung dann schnell ändert.

Ich habe das Thema mit meiner Freundin schon besprochen, sollte alles normal ablaufen, dann nimm ich ein paar tage frei und da ergeben sich sicher mal 2-3 stunden pro tag zeit für Training. Auch meine Eltern bringen sich da mit ein. Daher sollte der IM ohne große Leistungseinbußen machbar sein. Ein bisschen Ablenkung um nicht zu verkrampft in den Wettkampf gehen hat mir auch noch nie geschadet. Die Situation ist für uns beide neue und weitestgehend unplanbar was einfach ein bisschen sorge mit sich bringt.

Die Diskussion inwieweit ein Vater für sein Kind in der ersten Zeit da sein sollte, wollte ich gar nicht anstoßen. Ich glaub das muss jeder bzw. jede Familie für sich selbst entscheiden und ist auch manchmal durch die Situation vorgegeben. Z.b. wenn ich eine starke Wohnungskreditrate zurückzahlen muss kann ich keinen Vatermonat mit ca. 75 % Lohneinbußen in Anspruch nehmen.

Hafu
09.01.2019, 10:43
Es gab schon seit 1986 das Erziehungsgeld. ...

Das damaliger Erziehungsgeld (https://de.wikipedia.org/wiki/Erziehungsgeld) ist v.a. von der Höhe her nicht ansatzweise mit der heutigen Situation vergleichbar. Es gab in manchen Bundesländern ein sog. "Landeserziehungsgeld" und das war einkommensabhängig gestaffelt, d.h. nur für Geringverdiener relevant. Wenn das Familienjahreseinkommen über 30 000 DM (! = 15 000€)) lag ist es, wenn ich es richtig in Erinnerung habe nach einem halben Jahr weggefallen und es waren ohnehin nur wenige hundert DM pro Monat.

Das Erziehungsgeld vom Bund in Abhöängigkeit vom bisherigen Nettolohn (mit den optionalen Vätermonaten) hat erst Familienministerin v. der Leyen eingeführt.

Und "Erziehungszeit" hieß damals nur, dass der Arbeitsplatz garantiert wird. D.h. man konnte sich natürlich freistellen lassen, aber das musste man dann auch refinanzieren können.

MattF
09.01.2019, 10:47
Ich habe 2003 Elternzeit (es ist ganz richtig, dass es nicht "Erziehungsurlaub" hieß und heißt) genommen und habe mich damit auch in diesem Jahrtausend noch durchaus ins Abseits gestellt. Erst einige Jahre später, als die Rechtsgrundlage angepasst wurde und die zwei Vätermonate dazukamen, hörte Elternzeit für Väter ganz langsam auf, einen Karriereknick oder gar ihr Ende zu bedeuten. Und über das, was man heute "Mobbing" nennen würde, will ich in diesem Zusammenhang lieber gar nichts erzählen.


Ich hatte auch seit 2003 Elternzeit ganz. Bei unserem 2. Kind geboren 2004 bin ich sogar die ganze Zeit daheim geblieben und meine Frau nach dem Mutterschutz wieder Vollzeit arbeiten.

Bei uns war das allerdins kein Problem.

Ansonsten sind die 2 Monate Vaterurlaub wohl mittlerweile gesellschaftlicher Konsens, wenn Väter darüber hinaus gehen, wird es aber weiter eng.

Und richtig sinnvoll finde ich, dass sich beide Partner Arbeit und Familie komplett teilen, z.b. mit 2 2/3 Stellen. Das machen wir jetzt so.
Das bekommt man in vielen Bereichen aber auch nicht durch und ist nicht normal.

Itchybod
09.01.2019, 11:11
sicher mal 2-3 stunden pro tag zeit für Training.

Da bin ich mir auch sicher.
Angenommen Deine Frau stillt euer Kind. Dann bist Du bzgl. Kind eh zu 90% überflüssig.
In den ersten 4 Monaten macht das Baby im Grunde nur Milch trinken, schlafen, die Windel füllen und süß sein.

Wenn Du Dich einbringen willst, wirst Du eher Dich um den Haushalt kümmern und Deiner Frau "zuarbeiten", dass sei Zeit zum stillen und schlafen hat.
Wenn Du eh Urlaub hast und ihr nicht gerade in einer Villa wohnt, dann bleibt vom Tag genug Zeit über für Training.

carolinchen
09.01.2019, 11:12
Es gab schon seit 1986 das Erziehungsgeld. Also dass es nichts gab stimmt so nicht ganz.
Und Erziehungszeit gab es auch und die hätten auch Männern nehmen können :-)


Im übrigen ist es sogar so, dass es üblich war dass Frauen 3 Jahre pro Kind daheim blieben, Heute dagegen viele nach 1 Jahr schon wieder arbeiten gehen.
Das hat Vor- und Nachteile.

Klar, da haben mein Mann und ich im Überfluß gelebt und ....das Erziehungsgeld war wirklich nicht viel und wurde dann auch nach einer abhängig von den Einkünften gemacht.
Ich bin bei meinen 3 jüngeren Kindern daheim geblieben, arbeiten wäre lukrativer gewesen....

carolinchen
09.01.2019, 11:16
Wenn das Kind aber nicht so will wie ihr oder die Frau nicht so funktioniert wie ihr wollt?
Kommt mal wieder im Leben an!!!
Was ist eine Langdistanz und eine Geburt?!
Gerade die letzten 4 Wochen vor der LD sind zeitintensiv!

Bockwuchst
09.01.2019, 11:35
Wir haben vor nem halben Jahr unser erstes Kind bekommen. Ich hatte nach der Geburt 3 Wochen Urlaub.
Die ersten 2 Wochen waren einfach beide den kompletten Tag nur beschäftigt mit Wickeln, Anziehen, Ausziehen, hin und her tragen wenn das Baby weint, Einkäufe ran schaffen etc. Da war keine Zeit für sonst was und abends sind wir um 9 ins Bett gefallen, weil die Nächte auch häufig unterbrochen waren und man sich den Schlafmangel vorher nicht vorstellen konnte.
In der dritten Woche hatte sich eine gewisse Routine eingestellt und ich bin 3 Mal ne halbe oder dreiviertel Stunde gelaufen in der Zeit, in der meine Frau gestillt hat oder der Kleine mal tagsüber geschlafen hat.

Wenn du damit klar kommst, dass in den letzten 4 Wochen nicht mehr viel Training drin ist, kannst du den Wettkampf durchziehen. Ansonsten macht es wohl nicht viel Sinn.

MattF
09.01.2019, 12:16
Das damaliger Erziehungsgeld (https://de.wikipedia.org/wiki/Erziehungsgeld) ist v.a. von der Höhe her nicht ansatzweise mit der heutigen Situation vergleichbar. .....

Und "Erziehungszeit" hieß damals nur, dass der Arbeitsplatz garantiert wird. D.h. man konnte sich natürlich freistellen lassen, aber das musste man dann auch refinanzieren können.

Einige hundert Mark sind aber auch nicht nichts. Du hast gesagt es gäbe nichts :Huhu:

Und auch Heute hast du nach dem Jahr Elterngeld auch nur noch den Arbeitsplatz garantiert und nichts mehr. Wenn jemand Heute 3 Jahre in Elternzeit gehen will, muss er auch 2 Jahre selbst finanzieren.


Bei meine Frau als Beamtin kam im übrigen noch dazu, dass wir sogar ihre Krankenversicherung zahlen mussten, obwohl sie kein Einkommen hatte.

X2theC
09.01.2019, 14:21
Erstmal Willkommen hier im Forum!:Blumen:

Wenn du vom Beitrag von Großeglocke wirklich schockiert bist, dann hast du ihn entweder nicht genau genug gelesen oder hast etwas wenig Respekt vor den Lebensentwürfen anderer.

Danke schön :Liebe:

Nein, weder noch (ok, Willkommen im Mittelalter war etwas polemisch, ich gebe es zu :bussi: ). Mir ist es einfach ein Anliegen, die sehr allgemeingültig formulierten “Fakten“ so nicht stehen zu lassen. Ich fände es nämlich fatal, einem werdenden Vater mit auf den Weg zu geben, dass er eh erstmal abgemeldet ist. Da würden wir nämlich Fakten schaffen, die nicht der Realität entsprechen.

Dabei geht es mir auch nicht um die Beurteilung von Lebensentwürfen hinsichtlich besser oder schlechter, sondern darum aufzuzeigen, was möglich sein kann.
Dass hierbei natürlich auch äußere Zwänge zu beachten sind, ist vollkommen klar. Und trotzdem mache ich auch in meinem Bekanntenkreis die Erfahrung, dass wir Männer uns in meinen Augen doch manchmal zu leicht und vorschnell aus der Verantwortung hinsichtlich der Kinderbetreuung ziehen. Das finde ich schade und nicht mehr ganz zeitgemäß. Denn ich bin überzeugt davon, dass es Kindern gut tut, wenn von Anfang an auch der Vater verfügbar ist.
Aber wie gesagt, dass darf und muss im Rahmen der Möglichkeiten jeder für sich entscheiden und gestalten.

DocTom
09.01.2019, 20:32
mach's von der Situation abhängig und starte aus Spass an der Sache und dem Wettkampf.
Wichtig ist insgesamt mit dem Neubürger in Eurem Leben meiner Meinung nach zu beachten,
Eltern werden und gleichzeitig Paar bleiben!!!:Blumen:
Thomas

rennrentner
09.01.2019, 23:08
Willkommen im Mittelalter!

Ich bin grad so schockiert von diesem Beitrag und der Zustimmung, die er erfahren hat, dass ich mich hier zu meinem ersten Beitrag berufen fühle.

Die dargestellte Meinung halte ich für absolut nicht allgemeingültig haltbar. Im Gegenteil, ich finde sie altmodisch, etwas chauvinistisch und überholt. Ja, nur Mütter können stillen und ja, damit sind Mütter die Hauptpersonen in der Versorgung von Säuglingen. Aber es ist ja nicht so, dass ein Baby 24h am Tag an der Brust hängt. Und alles andere (Tragen, Wickeln, Anziehen, Ausziehen, Waschen, Spazierengehen, Arztbesuche usw.) können Väter genau so machen. Ganz davon abgesehen, dass eine Mutter nach der Geburt natürlich Entlastung und Unterstützung benötigt. Denn so eine Geburt kann anstrengender als ein Ironman sein und eine entsprechende Erholungsphase nach sich ziehen.

Ich war die ersten 4 Wochen nach Geburt Zuhause. Natürlich hätte ich in dieser Zeit Sport machen können. Habe ich aber nicht. Ich habe mich bewusst entschieden, diese Zeit einfach nur mit meiner Frau und meiner Tochter verbringen und in meine Vaterrolle hineinwachsen zu wollen. Und ich bin mir sicher, dass genau dies dazu beigetragen hat, dass ich mich als Vater in der Folge zu keinem Zeitpunkt "abgemeldet" gefühlt habe. Im Gegenteil: seit dem fünften Lebensmonat arbeiten meine Frau und ich jeweils 50% und teilen uns die Betreuung unserer Tochter, problemlos. Mit Ausnahme des Stillens kann ich als Vater nämlich alles, was unsere Tochter braucht. Das Ergebnis: unsere Tochter hat zu uns beiden völlig gleichermaßen eine Beziehung aufgebaut. Jetzt mit aktuell 9 Monaten und abnehmender Stillfrequenz ist meine Frau regelmäßig ganze Tage unterwegs, auch hier problemlos.

Was ich damit sagen möchte: ich bin überzeugt, dass es ganz stark davon abhängt, wie Mann sich einbringen möchte. Das darf jeder für sich entscheiden. Aber zu behaupten, man wäre als Mann in den ersten 1 bis 3 Lebensjahren zwangsläufig abgemeldet, halte ich für schlicht falsch. Wenn wir das glauben, dann machen wir Männer es uns zu einfach, denn so bequem ist es nicht.


Gensu meine Erfahrung und Meinung.
Super Beitrag.

triti
10.01.2019, 07:02
Was vielleicht noch interessant ist, auf die späteren Vorlieben hat diese frühkindliche Phase keinen Einfluss. Beim ersten Kind war ich beruflich sehr eingespannt, beim Zweiten habe ich mich sehr um den Kleinen gekümmert. Der große ist trotzdem ein Papakind geworden, der kleine ein Mamakind. Beide fahren aber am liebsten mit Papa alleine in den Urlaub. ..

Tzwaen
10.01.2019, 08:55
Ich bin ebenfalls Vater von 2 Kindern (2,5 Jahre & 9 Monate).
Ein Jahr nach der Geburt unseres ersten Kindes bin ich in Roth und Regensburg (Juli und August 2017) gestartet. Ich hatte allerdings auch 2x 1 Monat Elternzeit wovon wir auch einmal 6 Wochen auf Mallorca verbracht haben (ja HaFu ich bin mir über mein Privileg bewusst :-) ). Geburt war August 2016 und ich war die ersten 2 Monate nach Geburt nahezu Sportfrei bzw. mich nur etwas fit gehalten habe.
Das Jahr 2017 mit den beiden LD's war für mich aber auch für die nächsten Jahre eine Art Abschiedstour von den langen Distanzen. Sprich die nächsten paar Jahre möchte ich Familie mit weitem Abstand an erste Stelle stellen, denn meiner Meinung nach ist es ganz schwierig LD Triathlon und Kleinkinder zu vereinbaren. Aber auch hier muss jede Familie ihren Weg finden. Denn viele Wege führen nach Rom wie man so schön sagt und speziell im Bereich Familie gibt es kein richtig oder falsch.
In die Diskussion Vater- & Mutterrolle möchte ich mich gar nicht einbringen, auch wenn ich nicht den Standpunkt vertrete, dass der Vater die ersten Drei Jahre mehr oder weniger abgemeldet ist.

Nun aber zu deinem Anliegen und meinen Empfehlungen basierend auf meiner Erfahrung 😊
Eins vorweg, eine LD 4 Wochen nach der Geburt zu machen, ist erst einmal nichts Unmögliches, allerdings ist die Zeit nach der Geburt nur ganz schwer planbar. Von daher ist aus meiner Sicht nicht das wichtigste was das Forum dazu sagt, sondern was Du und deine Frau zu dem „Projekt“ sagen.
Zeig ihr einen möglichen Trainingsplan 4 Wochen vor einer LD und besprecht die Rahmenbedingungen worauf ihr Beide Euch zu 100% einlassen müsst (z.B. muss deiner Frau bewusst sein, dass du vielleicht auch die beiden Wochenenden nach der Geburt jeweils 4-5h auf dem Rad sitzen wirst). Besprecht vielleicht das Anliegen mit Freunden, Eltern oder Schwiegereltern um in der Zeit Unterstützung zu bekommen.
Es muss Dir aber auch klar sein, dass du nicht immer den Plan so durchziehen kannst, wie es dir lieb ist und auch mal Einheiten wegfallen werden.
Was richtig Gift für Euch als Familie wäre, wenn keine Transparenz in deinem geplanten Training vorliegt. Denn mal eben ganz spontan, weil du Lust hast, 5h aufs Rad zu setzen wird nicht möglich sein. Am besten wisst ihr beide schon weit vorher, dass du z.B. Samstag 4h Radfahren und Sonntag 2h laufen wirst (nur als ganz blödes Beispiel) und deine Frau sich evtl. Eltern oder Freunde zu Besuch und zur möglichen Unterstützung einladen kann. Denn Wochenbett heißt nicht umsonst so.
Auf den möglich fehlenden Schlaf will ich nichts zu schreiben, weil das wirklich von Kind zu Kind unterschiedlich ist.
Aber stellt Euch schon mal darauf ein, dass eine Geburt nie so verläuft wie geplant.
Es kann sein, dass das Kind früher oder später kommt. Unter Umständen muss es noch eingeleitet werden. Es kann ein Kaiserschnitt werden, was dann erst einmal ein verlängertes Wochenbett für deine Frau bedeutet. Unser erstes Kind war ein Kaiserschnitt und ganz ehrlich die ersten 7 Tage war wirklich zu keiner Zeit an Training zu denken.


Kurz zusammengefasst:
1. Besprecht untereinander und ggf. mit Freunden und Bekannten das „Projekt“. Ihr müsst damit klarkommen. Nicht irgendwer aus dem Forum.
2. Stellt Euch darauf ein, dass in den wenigsten Fällen es so kommt wie geplant. Sprich seit auch flexibel (sowohl Du mit deinem Training als auch deine Frau Die Dir ebenfalls den Rücken freihalten muss)
3. Siehe den Start lediglich als Event und gehe nicht mit irgendeinem Sub Ziel ins Rennen

Ansonsten möchte ich noch zu allerletzt sagen, dass jedes Jahr viele Langdistanzen angeboten werden. Ein Start kann also auch in ein paar Jahren nachgeholt werden. Aber die Geburt Eures eigenen Kindes und die Zeit danach nur einmal oder nur wenige Male in Eurem ganzen Leben erleben dürft und die Kennenlernzeit und Neufindung als Familie ihr nie nachholen könnt.

welfe
10.01.2019, 09:03
Schließe mich als Mutter von fünf Kindern meinem Vorredner an :Lachen2:

Meine erste Tochter war eine Katastrophenschwangerschaft und -geburt. Ich hätte meinen Mann offen gestanden kaltblütig erschossen, wenn er mir da noch ins Ohr geflötet hätte, Schatz, ich muss noch 5h Radfahren:dresche. Und gerade nach der Geburt war ich dringend auf seine Hilfe angewiesen: die nächsten Großeltern waren 500km entfernt und beide noch berufstätig. Meine vierte Tochter hingegen war so unkompliziert, dass ich trotz Kaiserschnitts nach 4 Tagen aus dem Krankenhaus marschiert bin und das Leben mit der Mannschaft plus Neugeborenem starten konnte.

Will sagen: Klär das mit deiner Partnerin, such Hilfe für den Fall der Fälle und halte dir die Option offen ggf. absagen zu können. Wenn alles gut läuft sehen wir uns auf der Strecke.:Blumen:

endorphi
10.01.2019, 14:13
Schließe mich als Mutter von fünf Kindern meinem Vorredner an :Lachen2:

Meine erste Tochter war eine Katastrophenschwangerschaft und -geburt. Ich hätte meinen Mann offen gestanden kaltblütig erschossen, wenn er mir da noch ins Ohr geflötet hätte, Schatz, ich muss noch 5h Radfahren:dresche. Und gerade nach der Geburt war ich dringend auf seine Hilfe angewiesen: die nächsten Großeltern waren 500km entfernt und beide noch berufstätig. Meine vierte Tochter hingegen war so unkompliziert, dass ich trotz Kaiserschnitts nach 4 Tagen aus dem Krankenhaus marschiert bin und das Leben mit der Mannschaft plus Neugeborenem starten konnte.

Will sagen: Klär das mit deiner Partnerin, such Hilfe für den Fall der Fälle und halte dir die Option offen ggf. absagen zu können. Wenn alles gut läuft sehen wir uns auf der Strecke.:Blumen:

Kann ich nur aus Erfahrung zustimmen, ebenso wie dem Post davor.
Das allerwichtigste ist was das Kind in den ersten Tagen und Wochen macht oder eben auch nicht, und vor allem wie es der Mutter (also Deiner Frau) geht. Davon hängt alles ab und das ist nunmal überhaupt nicht planbar. Auch bei mir war es so, dass das erste Kind total unkompliziert war, beim zweiten war es ne Vollkatastrophe und noch dazu ging es meiner besseren Hälfte wochenlang nicht gut, die hätte mir da nen Vogel gezeigt. Und sie ist sehr tolerant und unkompliziert was Trainingszeit für mich angeht.

Ich finde auch nicht unbedingt dass man jemand einen Vorwurf daraus machen sollte wenn man es "durchzieht" wenn Partner und Kind mitspielen, Zeit mit dem Kind hat man ja nun auch danach noch zu genüge.

Aber planbar ist es null, was machste zum Beispiel wenn das Kind dann krank wird und es Deiner Frau auch noch nicht gut geht???

dirk7603
10.01.2019, 20:45
Moinsen....

Mein Sohn ist mittlerweile 7 Jahre alt bzw. wird es in 2 Wochen.

In den ersten 4 Wochen war ich ehrlich gesagt einfach nur platt, da die Nächte doch um einiges kürzer waren. Ich hatte zudem noch Elternzeit. An regelmässiges Training war da gar nicht zu denken, denn ich war der Windel- und Nabelbeauftragte. Und ja als Mann spring tman doch des öftenre ein auch um die Mutter zu entlasten und auch Zeit mit dem neuen Erdenbürger zu verbringen.

Fakt ist - verabschiede dich von der Bestzeit und lass es auf dich zukommen. Absagen würde ich es nicht, aber stell dich drauf ein das du nicht teilnimmst, weil irgendetwas dazwischen kommt. Und bei Babys kommt einiges dazwischen - auch wenn es nur Kleinigkeiten sind.

Ich wünsche Dir bzw. Euch auf jedenfall alles erdenklich gute. Das wird ein ganz neuer Lebensabschnitt.

Greetings....
Dirk

Lucy89
11.01.2019, 21:49
Herzlichen Glückwunsch! Mein Sohn ist jetzt 11 Monate alt. :Liebe: Das Haupttraining spielt sich ja nicht in den letzten 4 Wochen vorher ab, daher sollte das gehen. Ich würde mich aber von zu großen Zielen verabschieden und locker bleiben. Es kann SO viel passieren... unser kleiner schlief eigentlich recht gut die erste Zeit, aber ich hatte eine komplizierte Geburt inkl. Notkaiserschnitt und war die ersten 2 Wochen quasi zu nix zu gebrauchen (außer zum stillen ;)) Alles Gute!

Avery
15.01.2019, 15:45
vielen Dank! Ja ich freu mich schon riesig! Ja hab jetzt auch im nähren Umfeld mich informiert und hab unterschiedlichste Geschichten gehört, einmal von einer Vater Party 3tage lang und andere die auf sich selbst vergessen haben beim essen usw... :)
Ich lass mal meine Anmeldung und lass mich überraschen!

Steppison
16.01.2019, 08:03
Erst mal auch von mir Glückwunsch, es gibt kaum was schöneres auf der Welt. Das Gute ist, die blöden Sachen vergisst man irgendwann und das Gute / Schöne bleibt hängen. :Liebe:
Ich habe zwei Kinder und war auch bei den Geburten dabei und habe auch rundrum alles miterlebt. Ich habe jeweils auch 1 bzw. 2 Monate direkt nach der Geburt gemacht. Und da wir hier weltoffen sind, kann man auch mal sagen, das man als Mann in den ersten Tagen eher nicht der wichtigste Mensch für den Nachwuchs ist. Sprich man sorgt sich um den Rest und hält den Nachwuchs ab und an und genießt die Zeit im Schlabberlook. :Huhu:
Eine WK-Vorbereitung in den letzten 2-6 Wochen ist ja durchaus nicht unerheblich. Und die letzten Wochen der Schwangerschaft waren jedenfalls bei uns etwas unruhig, aber machbar. Sprich mit deiner Partnerin vorher alles durch und auch die "Exit-Plan", falls es ganz anders kommt als gedacht. Es kann ja auch sein deine Frau muss länger im Bett liegen oder was auch immer. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass alles glatt läuft. Vaterschaft beflügelt, ist aber wichtiger als ein Sportereignis. Du wirst das richtige machen.
Nach der Geburt wirst du froh sein wenn du mal raus kannst! :Lachen2:

Beim ersten Kind macht man noch einen riesen Wind um den Zwerg, das lässt beim zweiten dann spürbar nach.

PabT
16.01.2019, 09:10
Beim ersten Kind macht man noch einen riesen Wind um den Zwerg, das lässt beim zweiten dann spürbar nach.

Oh ja. Eigentlich sollte jeder, der ein Kind hat, ein zweites bekommen, um sich darüber zu freuen, wie viel Blödsinn er beim ersten gemacht hat. :liebe053:

veloholic
16.01.2019, 10:08
Oh ja. Eigentlich sollte jeder, der ein Kind hat, ein zweites bekommen, um sich darüber zu freuen, wie viel Blödsinn er beim ersten gemacht hat. :liebe053:

Wahre Worte. :Lachanfall:

Was mir ein Nachbar mal halb im Spaß sagte:
K1 schiebt man stundenlang durch die Gegend
K2 kommt im Kinderwagen auf die Terasse
K3 kriegt das Fenster geöffnet
und danach ist eh egal...

Er hat nach K3 aber auch noch mal Zwillinge gekriegt.

derki82
16.01.2019, 10:12
Herzlichen Glückwunsch !!!
Also mir war es vor ein paar Jahren "nur" der Berlin Marathon und der war so ca. 7 Wochen nach der Geburt von unserem 2 Kind. An normales Training war damals kaum zu denken, wenn über Haupt ging es nur morgens um halb 5 vor der Arbeit. Aber das war mir in dem Fall auch egal, ich wusste das ich bei dem Wettkampf höchstwahrscheinlich keine Bestzeit laufen werde. Aber ein kleine Urlaub in Berlin mit der Familie war einfach ein Traum.

Harm
16.01.2019, 18:00
Ich hab in der Woche nach der Geburt unseres ersten Sohnes nen 24 Stunden Radrennen mitgemacht. Wegen verschiedener individueller Fehler, kriegte ich in der Woche danach ne fette Lungenentzündung und war für weitere 4 Wochen ausgeschaltet.

Inzwischen ist unser erster Sohn 15,5 Jahre alt und meine Frau nimmt mir den Unfug heute noch übel! Sie hatte den Kleinen und mich zu pflegen da ging sie echt am Stock.

Ich würde es nicht wieder machen!!

Avery
29.09.2020, 13:30
Hallo Zusammen,
in anbetracht der verstrichenen Zeit gebe ich hier eine Rückmeldung wie alles mit unserem Nachwuchs und meiner Triathlon Karriere insbesondere dem IM Frankfurt (2019 !!! :)) gelaufen ist. Die Tatsache dass sehr viel Zeit seitdem verstrichen ist, mehr wie ein ganzes Jahr zeigt dass eigentlich alles anders ist :)!!! Vielleicht hilft dieser Bericht auch anderen die vor diesem wichtigen Lebensereignis stehen.

Unser Baby kam ziemlich genau 5 Wochen vor dem Start beim IM Frankfurt 2019 zur Welt. Die Vorbereitung bis dahin verliefen sehr gut. Plan war eine Kurzdistanz 6 Wochen vor dem IM, eine Halbdistanz 5 Wochen davor. Dieses Konzept hat sich schon im Jahr davor bewährt, bei meinem ersten antreten mit Sub 10 h und alles mit einem persönlichen erfahren Trainer im Hintergrund.

Die Kurz Distanz hab ich dann gleichmal gestrichen weil knapp vor diesem WE schon erste Anzeichen der Geburt da waren und alleine die Anreise ca. 3,5 h zum Wettkampf ausmachten. Alternativ bin ich dann bei einem lokalen Amateur Halbmarathon gestartet den ich sogar gewinnen konnte Zeit war 1:20 h:min.
Am morgen darauf stand ich um 7 Uhr im Kreissaal und um 10 Uhr hielt ich meinen Jungen in der Hand, überglücklich und alle Gesund.

Da das Spital recht voll war und auch eine Baustelle dort war sind wir am gleichen Abend heim. Ich bin dann noch 2 halbe Tage in die Firma und den Rest hatte ich frei - ganzer Monat (Elternteilzeit).

An Training war aber nicht zu denken, ich bin den ganzen Tag gesprungen mit div. organisatorischen Sachen hab fast 5 kg abgenommen und war immer nur müde. 5 tage danach startete ich meine erste Einheit einen gemütlichen Lauf den ich nach 30 min abbrechen musste aus Erschöpfung. Die Halbdistanz war somit gestrichen und ich brauchte noch 2-3 Tage bis ich wieder ein halbwegs strukturiertes Training ca. 10 h Umfang pro Woche schaffte. In leichter Verzweiflung habe ich mich dann mit Radfahrten ca. 2-3 h und 3-4 Koppel Läufe auf den IM noch vorbereiten können. Schwimmtraining und lange Radfahrten blieben aus. Ich wusste die Situation ist für alle beteiligten nicht leicht und ich hatte immer ein schlechtes Gewissen wenn ich auf dem Rad die Zeit verbrachte.
Unser Junge war kerngesund und relativ unkompliziert. Das Stillen war die ersten Wochen etwas kompliziert aber kein allzu großes Drama, dennoch brauchte Mami und Baby viel Zeit und Aufmerksamkeit und Unterstützung was ja auch normal ist.

Ich bin dann 2 Tage vor dem Wettkampf alleine nach Frankfurt. Es waren die heißesten Tage überhaupt wer sich noch erinnern kann (ca. 40 °C). Den Wettkampf selber konnte ich dann wieder in gewohnter Manier genießen die Temperaturen machten allen und auch mir sehr zu schaffen. Ich konnte dann in ca. 10:20 finishen und war froh alles geschafft zu haben. Zuhause angekommen freute ich mich auf meine Familie. Normalerweise bin ich immer sofort wieder motiviert, dieses mal war alles anders. Ich hab relativ schnell alle meine Sachen (Zeittfahrrad, Neo, u.dgl.) verkauft. Ich bin dann noch auf 2 kleine regionalen Events gestartet aber die Luft war draußen. Ich hab mir dann vorgenommen 2020 (unabhängig von Corona) an keinen Wettkämpfen mehr zu starten, demensprechend ist auch mein Training liegengeblieben. Ich bin sehr oft mit dem Thule am Rad unterwegs 1-2 h oder Läufe mit dem Thule 1-2 h und lange Wanderungen mit meinem Junior im Tragerucksack. Über dem Sommer habe ich dann bemerkt dass ich lange Radausfahrten nicht mehr so gut wegstecke und ich mich immer weiter von der ganzen Szene und dem Sport entfernt habe. Ich bin viel unterwegs und immer fit aber an Leistungssport ist einfach nicht zu denken weil ich einfach die Zeit nicht mehr zu Verfügung hab. Ich bin aber auch nicht so traurig, weil momentan sowieso Wettkampfmäßig wenig los ist und ein sportlich ruhigeres Jahr auchmal gut tut. Ich habe ca. 8 Jahre Radsport und Triathlon betrieben und jetzt mit 35 Jahren eine Pause verdient. Ich bin aber der Überzeugung in einigen Jahren wieder voll einzusteigen und auch über das erreichte Niveau drüber raus zu wachsen. Würde mich freuen wenn auch andere ihre Erfahrungen mit Familie und Kleindkinder im Forum teilen. viele Grüße!!!:Huhu:

Bockwuchst
29.09.2020, 14:34
Hallo,

ist bei mir ziemlich ähnlich gelaufen. Mittlerweile hab ich 2 Kinder. Erschwerend kam bei mir noch dazu, dass ich nen Unfall mit dem Rad hatte (ein Autofahrer hat mich abgeräumt) und ich dann ne ziemlich lange komplett Sportpause machen musste, nach der ich dann nicht mehr so richtig rein gekommen bin. Dann haben wir noch ein älteres Haus gekauft, dsas wir ein bisschen renovieren. Dazu die 2 Kinder im Abstand von nichtmal 2 Jahren.
Ich hab gleich als unser erster selbständig sitzen konnte, angefangen mit dem Thule zu laufen. Noch öfter aber lauf ich dann erst abends wenn die Blagen im Bett sind. Radfahren mit Thule auch bis ca 1-1,5h aber eigentlich nur so ab und zu.
Am Anfang hab ich das konsequente Training vermisst und hatte gleichzeitig ein schlechtes Gewissen meiner Familie gegenüber. Im Moment lauf ich 3 mal die Woche, aber ohne große Ambitionen, nur weil mir das gut tut und hab mich damit arangiert. Die Prioritäten haben sich geändert. Radfahren und Schwimmen hab ich ziemlich eingestellt.

Gruß,
Tobi

DocTom
29.09.2020, 14:37
Tolle Rückmeldung! Dann jetzt schnell Nummer zwo nachlegen, dann hast Du mit vierzig das gröbste durch und kannst langsam wieder einsteigen. Die erste Jahre mit den Zwergen mochte ich auch total, da hab ich nichts vermisst. Kleine Kinder können einem total viel geben und mit dem Thule kombinierst Du super Sport und Kind.
Habt viel Spaß zusammen
Thomas

Lucy89
29.09.2020, 15:35
Hi Avery,

das hast du schön beschrieben. Ich finde es super, dass du nicht zwanghaft weitermachst sondern dir die Zeit für die Familie nimmst.
Bei uns war das ähnlich, unser Sohn ist jetzt 2,5 und ich habe den Ironman Hamburg 2019 gemacht, was ich im Nachhinein echt nicht nochmal tun würde, da die Familie darunter schon gelitten hat. Zwar waren mein Mann und der Kleine bei allen langen Läufen auf dem Rad dabei, aber die langen Radfahrten etc. hab ich halt doch allein gemacht. Jetzt sind wir immer noch total aktiv und lieben Sport, aber von dem "Ironman-Zirkus" haben wir uns erstmal für ein paar Jahre verabschiedet. Die Zeit kommt wieder (wenn man es denn will), Kinder sind nur einmal klein.
Alles Gute!

tridinski
29.09.2020, 21:49
meine Kinder sind 2000 und 2003 geboren, meinen ersten Sprint-Tri habe ich Aug 2003 gemacht, von gezielter Vorbereitung konnte da aber keine Rede sein, das war einfach so ein Gaudi Ding. Hat aber voll Bock gemacht und in Abstimmung mit meiner Frau im Herbst 2003 gleich für den IM FFM 2004 angemeldet. War natürlich totaler Käse, im März wieder abgemeldet, da mein Körper mit dem Training total überfordert war. Aber nach einem weiteren Sprint-Tri und vor allem Frankfurt Marathon im Oktober für 2005 wieder angemeldet …. das lief dann so dass ich im Schnitt Januar-Juni auf 6,5h / Woche gekommen bin, Fokus allein auf Finish, also Rad und Lauf alles GA1 um überhaupt auf 2,5h Laufen oder 6h Radeln am Stück zu kommen bis Mai/Juni. Typische Einheiten waren:

• Schwimmen Montags Abends Vereinstraining 21:00-22:30, Kinder längst im Bett
• Rad Sonntags morgens ab 5 Uhr / Familie schläft bis 7 oder so, ich um 9 zurück zum Frühstück
• unter der Woche Rad-Rolle Abends zu Hause, Kinder im Bett
• Laufen zB Samstags nachmittag, ggf. Babyjogger oder unter der Woche Abends /Kinder schlafen und Frau zu Hause
• (dass ich den Arbeitsweg laufend oder radelnd genutzt habe kam erst später)

Der Overlap mit Zeiten, wo die Kinder wach waren, war wie ich finde sehr gering. Natürlich hatte auch meine Frau entsprechende Zeiten wo sie ohne Anhang unterwegs sein konnte. Mein Gesamtumfang ziemlich gering, Vorbereitungswettkämpfe gab es keine, der IM selber hat dann viel Spass gemacht und ich bin nach 12,5h sehr sehr happy ins Ziel gelaufen. Vom Marathon bin ich ca 40km gelaufen, wenn auch nicht sehr schnell offensichtlich. Materialmäßig hatte ich ein 0815-RR mit Auflieger, Laufschuhe, Neo, fertig.

Nach meinem Empfinden war das rückblickend sehr familienkompatibel, gerade auch mit kleinen Kindern die halt abends früh im Bett sind.

El Stupido
30.09.2020, 07:19
Ja, das klingt echt familienkompatibel. Gute Aktion!

Unser K2 ist seit Anfang des Monats auf der Welt. Schwimmen war ich schon ewig nicht mehr und auf dem Rad saß ich auch schon seit dem Frühjahr nicht mehr. Radfahren ist mir zu zeitintensiv. Habe keine Lust, meiner Frau dann öfters zu sagen "Ich bin dann mal 3-4 h weg auf dem Rad, du kommst ja klar".
Sport besteht aktuell bei mir nur aus Laufen (ein Glück, dass das Knie es wieder zulässt). Und das entweder morgens sehr früh (5:30 etwa) oder abends spät wenn die Kids schlafen. Damit eben so wenig wie möglich die Familie drunter leidet.

Necon
30.09.2020, 09:18
Ja, das klingt echt familienkompatibel. Gute Aktion!

Unser K2 ist seit Anfang des Monats auf der Welt. Schwimmen war ich schon ewig nicht mehr und auf dem Rad saß ich auch schon seit dem Frühjahr nicht mehr. Radfahren ist mir zu zeitintensiv. Habe keine Lust, meiner Frau dann öfters zu sagen "Ich bin dann mal 3-4 h weg auf dem Rad, du kommst ja klar".
Sport besteht aktuell bei mir nur aus Laufen (ein Glück, dass das Knie es wieder zulässt). Und das entweder morgens sehr früh (5:30 etwa) oder abends spät wenn die Kids schlafen. Damit eben so wenig wie möglich die Familie drunter leidet.

Radtraining kann man auch anders gestalten als 3-4h durch die Gegend zu fahren.

El Stupido
30.09.2020, 09:46
Schon klar. Nur fehlt mir z.B. für Rollentraining morgens früh oder abends spät auch die Motivation.
So oder so würde Radtraining mehr Zeit konsumieren als es das Laufen tut.

Bleierpel
30.09.2020, 10:43
... Alternativ bin ich dann bei einem lokalen Amateur Halbmarathon gestartet den ich sogar gewinnen konnte Zeit war 1:20 h:min.
Am morgen darauf stand ich um 7 Uhr im Kreissaal und um 10 Uhr hielt ich meinen Jungen in der Hand, überglücklich und alle Gesund.

... Erstmal Glückwunsch zur Geburt!! Du bist einen Tag vorher, höchstschwanger, einen HM in 1:20 gelaufen??? :Nee:

... Und das entweder morgens sehr früh (5:30 etwa) oder abends spät wenn die Kids schlafen. Damit eben so wenig wie möglich die Familie drunter leidet. d.h., deine Frau ist nicht Familie ;)

Ich habe das auch einige Zeit gemacht (möglichst früh oder spät zu rainieren). Habe meine Kinder mit erzogen und wachsen sehen. Meine Frau fand's vordergründig gut...

Bin seit 8 jahren das 2. Mal verheiratet ;)

fiets
30.09.2020, 15:04
@ Avery

klasse!
Danke das du das Thema erneut aufgegriffen & uns noch mal informiert hast.

:Blumen:

Schlafschaf
30.09.2020, 19:06
Erstmal Glückwunsch zur Geburt!! Du bist einen Tag vorher, höchstschwanger, einen HM in 1:20 gelaufen??? :Nee:



Ich hätte vermutet das er der Mann ist und seine Frau hochschwanger war, ich denke nicht das es möglich ist einen Tag vor der Geburt als Frau 1:20 zu rennen! :Lachanfall:

Bleierpel
30.09.2020, 19:11
Ich hätte vermutet das er der Mann ist und seine Frau hochschwanger war, ich denke nicht das es möglich ist einen Tag vor der Geburt als Frau 1:20 zu rennen! :Lachanfall:

Hatte ich anders gelesen. Aber wenn ist es schon dämlitsch von mir :Lachanfall: :Lachanfall:

Lucy89
01.10.2020, 11:02
Ich habe das auch einige Zeit gemacht (möglichst früh oder spät zu rainieren). Habe meine Kinder mit erzogen und wachsen sehen. Meine Frau fand's vordergründig gut...

Bin seit 8 jahren das 2. Mal verheiratet ;)

Ja, das muss man mit einbeziehen. Viele sagen, da sie extrem früh oder spät trainieren, würde die Familie nicht leiden. Das ist aber nur bedingt wahr, denn zwar merken die Kids dann nicht viel davon, aber die Zeit zu zweit ist halt völlig hinüber. Ich mache zwar keinen Sport spät am Abend, aber ich arbeite meistens noch bis so bis 21/22 Uhr, was natürlich auch wenig für Begeisterung sorgt, aber irgendwie muss man den Tag ja geregelt kriegen und mehr als 7h Kita will ich unserem Sohn am Tag nicht zumuten (und am Nachmittag verbring ich auch gern Zeit mit ihm).

Ich laufe Samstags oft so um 7:30 und wenn ich um 8:30 zurückkomme stehen meine beiden Männer gerade ganz gemütlich auf, das finde ich immer schön. Aber wir sind auch Langschläfer und ich würde niemals um 5 aufstehen um Sport zu machen und mein Mann fänd das richtig blöd, weil unser Sohn nämlich nicht gut schläft wenn ich nicht daneben liege :o
D.h. für mich liegt das ideale Zeitfenster für Sport in der Mittagspause oder direkt wenn ich den Kleinen in der Kita abgegeben habe- das geht aber momentan alles nur dank 100% Home Office.

derki82
01.10.2020, 12:16
Sehe ich auch so. Man sollte nicht vergessen das der Partner auch zurück steckt, wenn man seine Einheiten abends durchzieht. Ich versuche es so gut es geht einen Teil des Trainings mit meinem Arbeitsweg zu erledigen. Den Rest dann an abends wenn die Kinder schlafen und meine Frau auf Tour ist :-) Nur das schwimmen wir halt immer ein Zeit Problem bleiben.
Ich würde ja liebend gerne mal komplett strukturiert nach einem Plan trainieren, sehe aber ehrlich gesagt nicht wirklich eine Chance den Plan dann wirklich zu verfolgen. Wie sieht es bei euch aus? Schafft ihr es nach einem festen Plan zu trainieren oder ist der auch eher DIY wie bei mir?

tridinski
01.10.2020, 13:33
Mein Plan ist 100% DIY was ich als großen Vorteil sehe weil ich das je nach Wetter, Wohlbefinden, Arbeitsbelastung, Trainingsbelastung, Familiengedöns usw. kurzfristig anpassen kann.

Fester Plan im Sinne von extern vorgegeben und 100% genau so abtrainiert wird wohl nur beim Single der halbtags arbeitet funktionieren.

Der größte Sprung war bei mir den Arbeitsweg zum Training zu nutzen, seit dem ich das mache bin ich mega flexibel und bringe Familie, Arbeit und Sport gut unter einen Hut. Schwimmen in der Mittagspause (Schwimmbad eine U-Bahnstation entfernt) rundet das perfekt ab.
EDIT: Dusche im Büro (hab ich aktuell nicht, erst nächstes Jahr wieder) ist natürlich auch sehr hilfreich.

Lucy89
01.10.2020, 14:08
Also nach fester Struktur bzw. festgelegte Einheiten JA, das klappt größtenteils, aber nicht an festen Tagen. Ich hab das eigentlich immer so gemacht dass ich wochenweise alles so angepasst hab wie notwendig, und immer darüber im klaren sein, dass es ggf. doch anders kommt.
Schwimmen ist auch mein größter Zeitfaktor, hat sich aber relativiert, seit wir gegenüber vom Schwimmbad wohnen. Zum Vereinstraining schaff ich es dank meines lieben Mannes noch einmal pro Woche :liebe053: mal schauen wie das dann mit Kind Nr.2 wird.