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Vollständige Version anzeigen : Kälteempfinden im Training (Becken, ohne Neo)


Marsupilami
11.07.2019, 13:16
Angeregt durch diesen Beitrag (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1463588&postcount=72) würden mich eure Erfahrungen zu folgendem interessieren:

Ich schwimme normalerweise Sommer wie Winter in relativ warmem Wasser (irgendwo oberhalb von 25°C). Ab und zu bin ich in einem Freibad, wo das Wasser um die 21-23 Grad hat. Dort stelle ich 2 Dinge fest:
1. Nach ca. 1km fange ich an zu frieren, egal wie intensiv ich schwimme.
2. Die Leistung geht massiv in der Keller.

Vor allem 2. ist auffällig: ich kann Geschwindigkeiten, welche im Warmwasser für mich kein großes Problem darstellen, nicht mehr halten.

Kennt das jemand? Kann man sich daran gewöhnen?

2 Anmerkungen:
- ich bin vom Körperfettanteil eher am unteren Ende der Skala
- ich bin grundsätzlich kein Typ der dauernd friert, und auch die 14°C beim IM70.3 Marbella waren (mit Neo) kein wirkliches Problem.

welfe
11.07.2019, 13:21
[URL="https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1463588&postcount=72"]

1. Nach ca. 1km fange ich an zu frieren, egal wie intensiv ich schwimme.
2. Die Leistung geht massiv in der Keller.

Kennt das jemand? Kann man sich daran gewöhnen?

2 Anmerkungen:
- ich bin vom Körperfettanteil eher am unteren Ende der Skala
- ich bin grundsätzlich kein Typ der dauernd friert, und auch die 14°C beim IM70.3 Marbella waren (mit Neo) kein wirkliches Problem.

Zu 1): OmG, ich bin nicht die Einzige. Im Moment hat unser Freibad etwa 20 Grad. Da fange ich ebenfalls ab 1km an zu frieren, so richtig mit Gänsehaut usw. Ich schwimme (noch) langsamer als sonst (sagt Garmin), obwohl ich gefühlt richtig Gas gebe....

Zu 2) Ich denke, vom Körperfett bin ich eher im normalen Bereich, aber sonst absolut nicht die Frostbeule, nur im Wasser. Geht mir allerdings im Hallenbad nach Schwimmeinheiten über 1:15h ebenso.:(

qbz
11.07.2019, 13:30
Angeregt durch diesen Beitrag (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1463588&postcount=72) würden mich eure Erfahrungen zu folgendem interessieren:

Ich schwimme normalerweise Sommer wie Winter in relativ warmem Wasser (irgendwo oberhalb von 25°C). Ab und zu bin ich in einem Freibad, wo das Wasser um die 21-23 Grad hat. Dort stelle ich 2 Dinge fest:
1. Nach ca. 1km fange ich an zu frieren, egal wie intensiv ich schwimme.
2. Die Leistung geht massiv in der Keller.



Der Grund liegt meines Erachtens im Unterschied von "normalerweise" und "ab und zu".

Ich würde Dir empfehlen, zwischendrin eine Pause mit heiss-kalt Dusche, oder wenn die Luft wärmer wie 21-23 Grad sein sollte, bevorzugt Intervalle zu schwimmen, wo Du für 1min das Wasser verlässt. Ich kann mich an Zeiten im Freibad erinnern, ohne Heizung, wo wir im Schwimmverein während der gesamten Öffnungsdauer des Freibades ausschliesslich dort trainierten, weil wir das ganze 50m Sportbecken nutzen konnten, und wenn jeweils gerade frisches Wasser eingelassen wurde, war es noch richtig, richtig kalt und fühlte sich auch nicht besser während des Trainings an.

Ich persönlich schwimme im Sommer halt sehr gerne im Freiwasser, ab 18 Grad, weil ich gerne im See bin, und am Anfang fröstele ich natürlich auch sehr schnell.

Bei Schwimmwettkämfpfen in Becken muss die Wassertemperatur zwischen 25-max. 28 Grad betragen. In Athen bei den olympischen Spielen baute man sogar eine Kühlung ins Becken. Bei niedrigeren Temperaturen scheint auch bei Schwimmer die Leistung etwas schwächer wie bei 25-28 zu sein.

Körbel
11.07.2019, 14:18
Kennt das jemand? Kann man sich daran gewöhnen?


Ja kenn ich.
Grundsätzlich rate ich dir, mal mehr die Kaltdusche zu nutzen und wenn du im kalten Wasser trainierst, nicht auf die Uhr zu schauen.
Da gibts keine Bestzeiten, bei harten Muskeln eher nicht machbar und ruhig mal so lange schwimmen, bis die Finger richtig weiss sind, auch wenn es schräg klingt.

Und Gewöhnung?
Frag mal Ärmelkanalschwimmer, die wissen wie man sich auf kaltes Wasser vorbereitet.

Kiwi03
11.07.2019, 14:26
So nen Hemd, wie Marspurlami wird das sicher anders empfinden, wie ein Whiskygewärmter Brocken wie Körbel... :Lachen2:

Dafür sieht das dann beim Laufen genau andersrum aus.... :Lachanfall:

dasgehtschneller
11.07.2019, 14:40
Auch auf die Gefahr hin ausgelacht zu werden schwimme ich längere Einheiten bei "niedrigen" Temperaturen auch mal mit Neopren Shortie :Lachen2:

Meist bin ich da zum Glück nicht der einzige und viele andere Triathleten sind sogar mit dem langen Neo unterwegs.

Körbel
11.07.2019, 15:39
So nen Hemd, wie Marspurlami wird das sicher anders empfinden, wie ein Whiskygewärmter Brocken wie Körbel... :Lachen2:

Dafür sieht das dann beim Laufen genau andersrum aus.... :Lachanfall:

Echte Männer frieren halt nun mal nicht.

Und laufen geht leider nicht mehr!:(

Helmut S
11.07.2019, 15:44
Echte Männer frieren halt nun mal nicht.

Ich hab mir auch schon überlegt der Kälte wegen nach Spanien zu ziehen. Hier is mir das zu luschig. ;)

LG H.

P.S. Ich geh jetzt zum Echte-Männer-Lauftreff. :cool:

Thomas W.
11.07.2019, 16:12
Ich habe im aktuellen Swimazing Podcast gerade 45 Minuten Thomas Lurz zuhören dürfen.
Er meinte er hätte vor seinen Wettkämpfen nie im Freiwasser trainiert sondern alles in der Halle trainiert und unbedingt mit Uhr am Rand, um das Zeitgefühl bei 8000er Dauersets alle 100m zu überprüfen.

Nun ist er natürlich auf nicht ganz so hohem sportlichen und erfarungsschatztechnischen Niveau wie die Dingenskirchens hier , aber einen kleinen Einfluss könnten seine Trainingsmethoden ja doch auf die Entwicklung der verschiedensten Diskussionen zum Thema schwimmen hier nehmen.

Gerne mal anhören.

Und um nicht völlig am Thema vorbei zu führen , mir wird immer nur am Beckenrand kalt oder bei zuviel technischen Übungen.

LG Thomas

Trillerpfeife
11.07.2019, 16:15
Angeregt durch diesen Beitrag (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1463588&postcount=72) würden mich eure Erfahrungen zu folgendem interessieren:

Ich schwimme normalerweise Sommer wie Winter in relativ warmem Wasser (irgendwo oberhalb von 25°C). Ab und zu bin ich in einem Freibad, wo das Wasser um die 21-23 Grad hat. Dort stelle ich 2 Dinge fest:
1. Nach ca. 1km fange ich an zu frieren, egal wie intensiv ich schwimme.
2. Die Leistung geht massiv in der Keller.

Vor allem 2. ist auffällig: ich kann Geschwindigkeiten, welche im Warmwasser für mich kein großes Problem darstellen, nicht mehr halten.

Kennt das jemand? Kann man sich daran gewöhnen?

2 Anmerkungen:
- ich bin vom Körperfettanteil eher am unteren Ende der Skala
- ich bin grundsätzlich kein Typ der dauernd friert, und auch die 14°C beim IM70.3 Marbella waren (mit Neo) kein wirkliches Problem.


wundert mich, dass Schnodo noch nichts dazu geschrieben hat. Irgendwo in seinem Schwimmtread ging es mal um Eisschwimmen, oder Winterschwimmen.

Hab mich mal auf so einen Eisschwimm Wettkampf mit zwei Freundinnen vorberreitet.

Grundsätzlich haben wir uns entweder nach dem Duschen noch mal kalt abgeduscht, oder die Seife mit kaltem Wasser runtergewaschen.

Ich sag mal so, im Winter kommt da schon ziemlich kaltes Wasser aus dem Hahn.

Warum auch immer, ich hab das bei meinen Duschgewohnheiten einfach beibehalten.

Und ich muss sagen, so nach ca 3 - 4 Monaten ist mein Kälteempfinden deutlich robuster geworden.

Körbel
11.07.2019, 17:39
Ich hab mir auch schon überlegt der Kälte wegen nach Spanien zu ziehen. Hier is mir das zu luschig. ;)


Fahr hier mal Mitte Januar MTB-Rennen.
Da weisst du was luschig ist.:Cheese:

Und wegen dem Klima sind wir ganz sicher nicht nach ES ausgewandert, da gibts wesentlich bessere Gründe die da ziehen!

Otscho
11.07.2019, 19:40
Ich schwimme das ganze Jahr über Open Water und nehme auch an Wettkämpfen im Eisschwimmen teil.
Duschen bringt eher was für den ersten Kälteschock, ansonsten müsste man schon sehr lange drunter stehen bleiben.
Ich bin reiner Schwimmer mit entsprechender Figur + das ein oder andere Gramm mehr, das hilft sicherlich. Aber wenn man z.B. die aktuelle Weltrekordlerin Alisa Fatum ansieht, die ist sehr schlank und kann es auch. Der größere Anteil ist da sicherlich die Gewöhnung.
Meine Zeiten auf 1.000m bei <5 Grad sind etwa 45s langsamer als unter Top-Bedingungen, beide Male geballert was geht.

Längere Einheiten bei "nur" kalten Bedingungen, als z.B. irgendwas zwischen 12-16 Grad gehen bei mir, wenn ich ein gutes Tempo einhalte. Dann friere ich auch nicht, weil der Körper genug Wärme produziert. Ich denke das ist auch der Punkt bei den Profis, die vor allem im Becken trainieren, die produzieren einfach allein durch ihr Tempo so viel Wärme, dass die das abkönnen.

Marsupilami
11.07.2019, 20:19
Danke für die vielen Rückmeldungen und Impulse.

Ihr habt relativ viel dazu geschrieben wie man abhärtet und die Kälte besser erträgt, also sprich: wie sich das Gefühl verändert.

Wie sieht es mit der Leistung aus, den Zeiten? Ich schwimme in kälterem Wasser auch langsamer, obwohl ich mich gleich anstrenge. Ich würde es so interpretieren, dass die kalte Muskulatur nicht so effizient arbeitet.

Konkretes Beispiel: Ich schwimme einen 400m-Test (Vollgas). Nach ca. 200m fangen Trizeps und Latissimus förmlich an zu krampfen, ich schwimme trotzdem Vollgas weiter, sehe hinterher aber in meinen Einzelbahnsplits, dass ich ab dem Moment wo die Muskulatur zumacht auch langsamer werde, wie gesagt bei gefühlt gleicher Anstrengung.

Gibt es hier vergleichbare Erfahrungen?

Otscho
11.07.2019, 21:13
Wie sieht es mit der Leistung aus, den Zeiten? Ich schwimme in kälterem Wasser auch langsamer, obwohl ich mich gleich anstrenge. Ich würde es so interpretieren, dass die kalte Muskulatur nicht so effizient arbeitet.
Ich kenne für niedrige Temperaturen und Leistungsrückgang von 3% pro Grad.


Konkretes Beispiel: Ich schwimme einen 400m-Test (Vollgas). Nach ca. 200m fangen Trizeps und Latissimus förmlich an zu krampfen, ich schwimme trotzdem Vollgas weiter, sehe hinterher aber in meinen Einzelbahnsplits, dass ich ab dem Moment wo die Muskulatur zumacht auch langsamer werde, wie gesagt bei gefühlt gleicher Anstrengung.

Gibt es hier vergleichbare Erfahrungen?

Bei mir sind die 1.000er Zeiten bei <5 Grad wie gesagt etwa 45s langsamer als im Becken. Es gibt da keinen direkten Einbruch, sondern die 100er Splits werden kontinuierlich langsamer, bis ein gewisses Plateau erreicht ist. Ein Entspurt ist wieder drin, da funktioniert es nochmal was rauszuhalten.

Su Bee
11.07.2019, 22:13
Machst du dich den vorher ausreichend warm?
Also auch die Arm/Schulter-Muskulatur?
Energetisch ebenfalls gut versorgt?

Bei mir hilft die Mischung aus Gewöhnung, ausreichend warm machen (nicht erschöpfend, aber eben mehr wie 10mal Arme kreisen lassen) und eben nicht-nüchtern schwimmen recht gut.

Duafüxin
12.07.2019, 07:04
Ich hab mir auch schon überlegt der Kälte wegen nach Spanien zu ziehen. Hier is mir das zu luschig. ;)

LG H.

P.S. Ich geh jetzt zum Echte-Männer-Lauftreff. :cool:

In den spanischen Höhlen ist es schon ganz schön kalt ;)