PDA

Vollständige Version anzeigen : Frust und Sportpause (Übertraining)


deadbolt86
02.02.2020, 16:31
Hallöchen!

Ich bin noch neu hier, würde mich aber gerade deswegen über eure Meinung freuen.
Wie in meinem Vorstellungspost erwähnt, mache ich seit März 2018 Ausdauersport. Davor übergewichtig und Couchpotato.
Im Laufe des Jahres gesteigert und 2019 dann im Mai und Juli je eine OD und Anfang September noch eine MD um es dann nur zwei Wochen später mit einem Sprint ausklingen zu lassen.
Ich war voll motiviert aber ich war dann im August schon sehr gereizt, vor allem vor dem Highlight der Saison, der Krönung meiner "Arbeit". Trainiert habe ich nach Manuela Dierkes' "Traithlontraining für die MD" und das hat mich super in Form gebracht. Soviel dazu.
Gleich nach der SD im September startete ich die Planung für 2020 - war voll im Stress, dass ich zu wenig trainiere und meine Ziele (der nächste Wettkampf muss besser sein als der vorherige) erreiche. Das führte dazu, dass ich nach dem letzten Sprint nur 3 Wochen pausiert habe (leichte Einheiten alle zwei Tage habe ich schon absolviert) bevor ich wieder in die neue Vorbereitung eingestiegen bin.
Dann eben wieder der neue Plan. Los mit 6-8h/W mit einem Ruhetag. Das ging bis Mitte November gut, dann kam die Infektanfälligkeit hinzu. Halsschmerzen, Müdigkeit und unruhiger Schlaf. Eine Woche war ich auch ganz krank mit Antibiotikum. Muskulär hatte ich keine Probleme. HRV und Ruhepuls lagen im grünen Bereich, also machte ich weiter. Jedoch nicht ganz rund. Immer wieder Ausfälle etc. Bis Weihnachten wurden im Dezember die Ruhetage grandioser Weise zu "Feiertagen" umgemodelt und beim Umtrunk mit der Familie habe ich mir ehrlicherweise auch nichts geschenkt (ich weiß - Alkohol und Sport...no go) Gefühlsmäßig war ich schon sehr, sehr grantig in dieser Zeit. Das bestätigte mit meine Chefin letzte Woche :Cheese: Beruf hat mich auch unglaublich aggressiv und sauer gestimmt.
Das führte dazu, dass ich am 28.12. am Abend vom Schwimmen heim kam und mein Puls nicht mehr runter gehen wollte. Und seitdem läuft nichts mehr wirklich.
Ich messe täglich meinen Ruhepuls und der liegt statt 48-53 bei 55-62. HRV 7.5-8.2 statt 8.5-9.2. Der Schlaf ist unruhig und nicht tief, und das seit Jahresanfang. Und dazu kommt eine ständige Unruhe im Solarplexus.
Jeden Morgen in der Früh wache ich in der Erwartung auf, dass die HF und HRV endlich wieder normal sind aber es tut sich nichts. Erwähnenswert ist noch, dass die HF im Tiefschlaf auf 40bpm runter geht, also dürfte das ja passen. Auch unter Tags habe ich oft eine niedrigere HF als gleich nach dem Aufwachen. Mein Sportmediziner hat gemeint Herz und Kreislauf passt alles. Blutbild und Leistungswerte werden am Dienstag besprochen.

Ich recherchiere nun schon sehr ausgiebig nur das Thema Übertraining (ich wollte den Begriff bewusst vermeiden)ist sehr komplex und diffizil, wie es scheint. Ich will doch einfach endlich wieder nur normal laufen, biken und schwimmen und mich wohl fühlen.

Habt ihr ein paar Tipps oder Gedanken zum Thema? Hat jemand ähnliche Erfahrungen? What would you do? Ich erwarte mir keine Patentlösung aber alleine das Niederschreiben kommt mir vor wie eine heilende Sitzung beim Sportpsychologen :Lachanfall: Ich freue mich auf Antworten.

Greets, Mike

Memph1921
02.02.2020, 17:48
Hy Mike,

wenn ich deinen Text so durchlese habe ich den Eindruck das du dir selbst zuviel Druck machst.
Sport sollte Spass machen und gut für deine Gesundheit sein.:Huhu:

LG Memph

Meiestro
02.02.2020, 17:56
Bei 6-8 Stunden Training pro Woche würde ich Übertraining eher ausschließen. Das sind ja nicht wirklich große Umfänge.

Wie sieht es denn bei dir außerhalb vom Sport aus, hast du da viel Stress im Job/Familie, etc? Falls ja, würde ich da eher ansetzen. Vermutlich ist der "Stress" durch das Training dann einfach der Rest, der das Fass zum "Überlaufen" bringt. Du kannst dich ja mal zum Thema Dauerstress und Cortisol einlesen. Wenn der Körper permanent auf Hochtouren läuft, schaden diese Stoffe die dabei freigesetzt werden, langfristig dem Immunsystem.

Ich kann aus meiner persönlichen Erfahrung berichten, dass ich permanent krank geworden bin, als ich beruflich sehr eingespannt war. Habe dann trotzdem noch normal weitertraininiert, aber im Nachhinein war das eher kontraproduktiv. Seitdem ich das Training massiv reduziert habe, geht es wieder mit der Gesundheit bergauf.

Dazu muss ich erwähnen, dass die 15 Jahre ambitionierter Sport in der Zeit davor inkl. anstrengedem Studium zu diversen Mangelzuständen im Körper geführt haben. Bin von Arzt zu Arzt gerannt, aber da war immer alles in Ordnung. Irgendwann bin ich bei einem Arzt gelandet, der auf Mikronährstoffmängel spezialiert ist und der ein sehr ausführliches Blutbild gemacht hat (im Grunde wurde fast alles getestet, was man überhaupt testen kann). Es gab Mangelzustände bei: Mangan, Biotin, Fettsäuren, Progesteron, B-Vitaminen, usw.. Seitdem nehme ich diese als Ergänzungsmittel ein und die Blutwerte sind wieder im guten Bereich.

Vielleicht solltest du auch insgesamt entspannter an die ganze Sache rangehen und dich nicht so unter Druck setzen mit deinem Trainingseifer. :)

ritzelfitzel
02.02.2020, 17:57
Als erstes würde ich mal aufhören ständig alles zu messen. Erst recht nachdem du das OK vom Spezialisten hast. Höre in dich hinein, entwickle ein Körpergefühl abseits von Technik-Gadges und mach Sport, weil du Spaß hast, nicht weil du musst. Lass die Uhr zu Hause und ab dafür!

Estebban
02.02.2020, 18:01
Als erstes würde ich mal aufhören ständig alles zu messen. Erst recht nachdem du das OK vom Spezialisten hast. Höre in dich hinein, entwickle ein Körpergefühl abseits von Technik-Gadges und mach Sport, weil du Spaß hast, nicht weil du musst. Lass die Uhr zu Hause und ab dafür!

+1!!

Du machst dir einen Riesenstress mit zahlen etc und co.
Und bei Sport seit 2018 solltest du mit stressfrei sporteln auf jeden Fall in 2020 besser rumkommen als 2019. es ist Anfang Februar, relaxe mal ganz in Ruhe und mach wie ritzelfitzel gesagt hat Bzw Rückbesinne dich darauf warum du das alles machst. Du hast mal aus Spaß an der Bewegung angefangen. Lass dich nicht ablenken, laufe halt, radel halt, schwimme halt. So wie Dir die Laune steht und Zack ist Mitte März, du bist Saufit und hast alles hinter Dir lassen können.

Klugschnacker
02.02.2020, 19:17
Ich würde ein Übertraining nicht ausschließen. Erhöhter Puls außerhalb des Sports und vor allem die schlechte Schlafqualität und eine gereizte Gemütslage sind durchaus typische Symptome dafür.

spanky2.0
02.02.2020, 19:27
wenn ich deinen Text so durchlese habe ich den Eindruck dass du dir selbst zuviel Druck machst.
Sport sollte Spass machen ...

Das sehe ich ähnlich.
Deine Gedanken drehen sich gefühlt zu sehr um die Zahlen wie zB den Ruhepuls. Es ist leichter gesagt als getan, aber vielleicht solltest Du versuchen es lockerer anzugehen.
Vielleicht auch einfach mal ein paar Tage oder eine Woche gar keinen (Ruhe-)Puls messen. :Blumen:

ritzelfitzel
02.02.2020, 19:30
Ich würde ein Übertraining nicht ausschließen. Erhöhter Puls außerhalb des Sports und vor allem die schlechte Schlafqualität und eine gereizte Gemütslage sind durchaus typische Symptome dafür.

Du hast natürlich ein viel größeres Erfahrungsspektrum auch durch das Coaching aber bei 6-8h pro Woche würde ich eher auf Stressoren abseits des Sports tippen oder eben eine zu verkopfte Grundeinstellung beim Sport (zu starke Orientierung an Parametern, Werten, Trainingsplänen, etc).

Mit 6-8h bei einem Ruhetag...das ist ca. 1h pro Tag. Wenn man die jetzt nicht gerade konstant an der Kotzgrenze absolviert, dann schafft man doch gar keinen großen Trainingsload.

Klugschnacker
02.02.2020, 19:48
... bei 6-8h pro Woche würde ich eher auf Stressoren abseits des Sports tippen ....

Außersportliche Stressfaktoren kommen möglicherweise dazu. Aber kann kann sogar mit noch geringeren Umfängen in ein Übertraining geraten. Habe ich mit eigenen Augen gesehen...
:Blumen:

Trainer meinen es oft gut und füttern gerade jene Trainingspläne, bei denen mit kleinem Zeitbudget große Wettkampfdistanzen wie eine Mitteldistanz geschafft werden sollen, ordentlich mit Intensitäten auf. Den Trainingsplan, der hier zur Anwendung kam, kenne ich im Detail nicht, daher möchte ich das gerade gesagt hier nicht konkret unterstellen. Die Fähigkeit von Wenigtrainierern, intensive Einheiten zu verkraften, wird meiner Meinung nach jedoch häufig überschätzt. Deswegen würde ich ein Übertraining nicht ausschließen. Vielleicht erfahren wir im weiteren Verlauf dieses Threads noch mehr.
:Blumen:

deadbolt86
02.02.2020, 20:41
Danke erstmals für die Antworten. Hier noch ein paar Infos, die vielleicht weiter helfen. Trainiert habe ich nach dem Buch Triathlon Training für die Mitteldistanz. Ab November ging es mit 4-5h in die VP1 während ich im Sommer gut und gerne an die 14h kam. Meistens im 3-1 Zyklus. Druck habe ich mir auf jeden Fall gemacht. Sehr sogar. Da ist dann schon mal der Wecker durch das Schlafzimmer geflogen, wenn ich vor dem WK nicht schlafen konnte. Lächerlich rückblickend gesehen.
Interessant ist wohl auch, dass Ruhepuls und HRV ab Mitte Dezemeber sukzessive schlechter wurden. Und eben die Stimmung sehr schlecht war.
Jetzt fällt mir noch ein, dass ich am NM auch immer ein kleines unübliches Schläfchen einlegen musste. Und: jetzt im neuen Jahr war ich im Alltag oft schnell aus der Puste. Treppe in der Arbeit rauf musste ich schon schnaufend nehmen.

Zum Training letztes Jahr: Der Plan war halt im groben 80:20 aufgebaut würde ich sagen. Müsste jetzt aber genau schauen. Im Herbst war ich dann definitiv bei 80:20.

Plan diese Woche: Erkältung auskurieren, Messapps deinstallieren und weiter positiv denken. Meditieren, entspannen und Kopf frei bekommen.

Klugschnacker
02.02.2020, 21:21
Zum Training letztes Jahr: Der Plan war halt im groben 80:20 aufgebaut würde ich sagen. Müsste jetzt aber genau schauen. Im Herbst war ich dann definitiv bei 80:20.

Was bedeutet das genau im Herbst?

• Dass von 10 Einheiten jeweils 2 Einheiten Tempotraining waren?
• Oder dass Du 20% der Trainingszeit mit Intensitäten oberhalb von GA1 unterwegs warst?

Grüße,
Arne

deadbolt86
03.02.2020, 06:43
Oktober bis Dezember. Ca. 20% der Zeit war ich über 78% HFmax. So habe ich das gemeint.

Klugschnacker
03.02.2020, 09:27
Oktober bis Dezember. Ca. 20% der Zeit war ich über 78% HFmax. So habe ich das gemeint.

Wenn Du tatsächlich die HFmax meinst, wären die 20% noch kein Indiz für ein zu intensives Training. Falls Du hingegen die Herzfrequenz an der anaeroben Schwelle meinst, halte ich das Training für zu intensiv. Es würde die Vermutung, dass es sich bei Dir um Übertraining handelt, stützen.

Sollte das der Fall sein, musst Du mit einer mehrwöchigen Sportpause rechnen. Typisch wären drei bis sechs Wochen. Nach zwei bis drei Wochen komplett ohne Training, könntest Du jeden zweiten Tag versuchsweise eine halbe Stunde ganz locker trainieren. Es ist kein wirkliches Training im Sinne von Reize setzen, sondern eher ein Reinfühlen in den Körper, ob er auf dem Weg der Besserung ist.

Diese langfristige Perspektive über viele Wochen ist ganz wichtig.

Du kannst die Zeit nutzen, um ein Blutbild machen zu lassen. Eisenmangel hat ähnliche Symptome wie Übertraining.
:Blumen:

deadbolt86
03.02.2020, 12:14
78% der maximalen Herzfrequenz, nicht der ANS. Und da bin ich im GA1 eher bei 70-73%HF unterwegs. TP sagt sogar 88% in Z1+Z2, wobei eben Z1: 0-65% und Z2: 66-78% sind.
Edit: Anfang Dezember erfuhr ich noch von unserem ersten Nachwuchs. Aber das stresst mich absolut nicht, im Gegenteil :Liebe:

Danke und LG

Trillerpfeife
03.02.2020, 12:53
Hallöchen!

I.... Das ging bis Mitte November gut, dann kam die Infektanfälligkeit hinzu. Halsschmerzen, Müdigkeit und unruhiger Schlaf. Eine Woche war ich auch ganz krank mit Antibiotikum. Muskulär hatte ich keine Probleme. HRV und Ruhepuls lagen im grünen Bereich, also machte ich weiter. Jedoch nicht ganz rund. Immer wieder Ausfälle etc. Bis Weihnachten wurden im Dezember die Ruhetage grandioser Weise zu "Feiertagen" umgemodelt und beim Umtrunk mit der Familie habe ich mir ehrlicherweise auch nichts geschenkt (ich weiß - Alkohol und Sport...no go) Gefühlsmäßig war ich schon sehr, sehr grantig in dieser Zeit. Das bestätigte mit meine Chefin letzte Woche :Cheese: Beruf hat mich auch unglaublich aggressiv und sauer gestimmt.
Das führte dazu, dass ich am 28.12. am Abend vom Schwimmen heim kam und mein Puls nicht mehr runter gehen wollte. Und seitdem läuft nichts mehr wirklich.
...


Hallo Mike,

wenn ich es richtig verstehe, hast du Antibiotika genommen und trotztem weitertrainiert. Müsste die letzte Novemberwoche gewesen sein.

Bis Weihnachten hast du mit Ausfällen trotzdem weiter trainert. Wie intensiv, das kannst nur du beurteilen,
Dann kam die Weihnachtszeit mit dem Weihnachtsstress und Alkohol (wieviel das kannst auch nur du beurteilen) Ich vermute das ein oder andere Katertraining wird dabeigewesen sein.

Das ganze noch gepaart mit Arbeitsstress über den Dezember.

Liest sich für mich so, als ob du zwischen Mitte November und Ende Dezember nie richtig rausgenommen hast, auch nicht in der Antibiotika Zeit und auch nicht über Weihnachten und Neujahr.

Klar du bist neu in dem Sport. Motiviert und hast Spass daran. Da passiert es schon leicht, dass man in die Stunde Freizeit auch noch ein Training reinquetscht.

Ich würde auch mal einen Monat komplett rausnehmen. Dadurch wirst du nicht viel an Form verlieren. Oder besser, du holst es locker wieder auf in den nächsten 3 Monaten.

Und alles Gute für die Vaterschaft. Das rockt wirklich. :)

deadbolt86
03.02.2020, 13:08
Hallo Mike,

wenn ich es richtig verstehe, hast du Antibiotika genommen und trotztem weitertrainiert. Müsste die letzte Novemberwoche gewesen sein.

Bis Weihnachten hast du mit Ausfällen trotzdem weiter trainert. Wie intensiv, das kannst nur du beurteilen,
Dann kam die Weihnachtszeit mit dem Weihnachtsstress und Alkohol (wieviel das kannst auch nur du beurteilen) Ich vermute das ein oder andere Katertraining wird dabeigewesen sein.

Das ganze noch gepaart mit Arbeitsstress über den Dezember.

Liest sich für mich so, als ob du zwischen Mitte November und Ende Dezember nie richtig rausgenommen hast, auch nicht in der Antibiotika Zeit und auch nicht über Weihnachten und Neujahr.

Klar du bist neu in dem Sport. Motiviert und hast Spass daran. Da passiert es schon leicht, dass man in die Stunde Freizeit auch noch ein Training reinquetscht.

Ich würde auch mal einen Monat komplett rausnehmen. Dadurch wirst du nicht viel an Form verlieren. Oder besser, du holst es locker wieder auf in den nächsten 3 Monaten.

Und alles Gute für die Vaterschaft. Das rockt wirklich. :)

Während der Einnahme habe ich Pausiert, dann noch zwei Tage Pause und am Montag darauf wieder ein leichtes Training.
Zu den Katertrainings: schuldig. Pausiert, im Sinne von dem Körper wirklich Ruhe gegeben, habe ich tatsächlich nie. Pause entweder wegen Feiern oder Krankheit. Wie dumm von mir.

Herzlichen Dank für die Glückwünsche :Cheese:

Trillerpfeife
03.02.2020, 13:13
Während der Einnahme habe ich Pausiert, dann noch zwei Tage Pause und am Montag darauf wieder ein leichtes Training.
Zu den Katertrainings: schuldig. Pausiert, im Sinne von dem Körper wirklich Ruhe gegeben, habe ich tatsächlich nie. Pause entweder wegen Feiern oder Krankheit. Wie dumm von mir.

Herzlichen Dank für die Glückwünsche :Cheese:

das war nicht dumm sondern unerfahren. Ich vermute 99,6% aller Sportler haben so etwas schon gemacht.

Gerne geschehen. Ich finde bis heute, es war das Tollste in meinem Leben Papa zu werden und zu sein. Und auch da gibt es unendliche viele Möglichkeiten .... sich irgendwie blöd anzustellen. :Cheese:

deadbolt86
03.02.2020, 13:19
Glaub ich dir sofort :D Gott sei Dank wächst man ja mit auch hier den Aufgaben. Bin mir sicher, der oder die Kleine wird nachsichtig mit mir sein!

groundhopper
04.02.2020, 11:29
Vielleicht eine Idee? https://www.amazon.de/Nie-wieder-krank-Gesund-leistungsfähig/dp/374230562X/

Normalerweise schaue ich mir Bücher mit derart selbstüberzeugten Titeln nicht genauer an. Ich habe die Methode auch noch nicht selbst ausprobiert, aber gehört, dass sie spürbar positive Effekte mitbringt.

deadbolt86
05.02.2020, 06:16
Kurzes Update:

Ich war gestern beim Sportmediziner zur Auswertung der Ergebnisse.
Blutbild: alles i.O., leichte Vit D3 Mängel und leicht erhöhtes Cholesterin. Ersteres wird substituiert, zweiteres ist mir unerklärlich aber er meinte, unbedenklich.
Leistungstest: Freigabe für maximale Belastung, Leistung war i.O. aber die Grundlagenausdauer könnte etwas asutrainierter sein. Die Trainingsbereiche haben sich auch etwas nach unten verschoben. Ich habe wohl die ganze Zeit ein bisschen zu hart trainiert. Jetzt sollte ich im GA1 unter 140 bleiben.

Resümee und Ausblick:

Verkühlung GANZ auskurieren, dann zwei Wochen nur langweiliges GA1 Training. Dann erst wieder Spitzen einbauen.

Der "hohe" Puls und der schlechte Schlaf sind wohl psychisch bedingt. Ich habe ja jetzt Gott sei Dank Shiatsu Termine und zusätzlich werde ich mir noch ein paar Sitzungen beim Psychologen verschreiben.

Greets

PS: Danke für die Buchempfehlung, wenn ich meine Altlasten im Bücherregal abgebaut habe, schau ich mir das mal an. Klingt spannend!

Klugschnacker
05.02.2020, 11:28
Ich habe eine Sendung zum Thema Übertraining speziell für Triathleten gemacht. Besonders nützlich ist eine 1-Minuten-Methode zur Früherkennung eine sich anbahnenden Übertrainings. Hier die Sendung:

https://tv.triathlon-szene.de/Titel_960/1006_Uebertraining.jpg

Übertraining: Wie man es erkennt und was man dagegen tut

Übertraining ist im Ausdauersport ein verbreitetes Phänomen und tritt besonders häufig bei erfahrenen Sportlern mit hoher Belastbarkeit und hohem Trainingsfleiß auf. Übertraining ist ein langfristiges Syndrom und ruiniert in der Regel ein komplettes Trainingshalbjahr. Es äußert sich durch eine anhaltende Müdigkeit des Körpers und ist schwer abzuschütteln. Besonders tückisch am Übertraining ist, dass es sich schleichend aus der normalen Trainingsmüdigkeit entwickelt. In diesem Beitrag geht es um konkrete und praktikable Möglichkeiten, erste Anzeichen eines sich anbahnenden Übertrainings zu erkennen. Ein Zeitaufwand von einer Minute täglich kann die Trainingsarbeit einer ganzen Saison retten.
Spielzeit: 28 Minuten.
» Direkt zur Sendung (Paywall) (https://tv.triathlon-szene.de/Detail_Artikel_jump.lasso?JumpID=34595)

deadbolt86
05.02.2020, 11:53
Hallo Arne,

danke für das Video aberleider habe ich keine Wattmessung zur Verfügung. Auch das Verhältnis von HF/Pace beim ist bei mir nicht konstant. Kann ich mir auf TP irgendwie den Trend anzeigen lassen? Finde da immer nur Performance 60m und den schnellsten Lauf im Monat...da lese ich nicht viel raus.

Danke!

TriAdrenalin
05.02.2020, 12:02
Hallo Arne,

danke für das Video aberleider habe ich keine Wattmessung zur Verfügung. Auch das Verhältnis von HF/Pace beim ist bei mir nicht konstant. Kann ich mir auf TP irgendwie den Trend anzeigen lassen? Finde da immer nur Performance 60m und den schnellsten Lauf im Monat...da lese ich nicht viel raus.

Danke!
Ich habe auch den Eindruck, dass Du Dir mit dem gesamten Thema zuviel Stress machst. Mach' Dich locker, hör' auf, Dir zuviel Gedanken zu machen und treib'nur Sport, wenn Du Spaß dabei hast. Ansonsten mach' bisweilen andere Dinge, die Spaß machen. Körper und Geist werden es Dir danken.

Klugschnacker
05.02.2020, 12:21
Du brauchst keine Wattmessung, um einen Nutzen aus dem Video zu ziehen. Es geht nicht um Wattwerte. Anyway.

---

In TrainingPeaks kannst Du bei jedem Lauf den EF-Wert anschauen. Eine Grafik über den Verlauf dieses Wertes über Monate hinweg gibt es meines Wissens nach nicht (Input welcome).

Sei vorsichtig. Deine hohen Pulswerte außerhalb und die niedrigen Pulswerte in der Belastung sind ein typisches Symptom für sich anbahnendes oder bereits manifestes Übertraining. Dass man erstere auf Deine psychische Belastung, letztere auf verschobene Trainingsbereiche schiebt, kann stimmen, kann aber auch falsch sein. Dein eigenes Erleben weist eher in Richtung Übertraining.

Wäre ich Dein Coach, würde ich Dir nicht lediglich zu einem zweiwöchigen Grundlagentraining raten, sondern zu einem mehrmonatigen Ausdauertraining in den Landdisziplinen mit mindestens 95% der Trainingszeit im unteren und mittleren GA1. Nicht nur wegen des Verdachts auf Übertraining, sondern vor allem für Deine Leistungsentwicklung.
:Blumen:

deadbolt86
05.02.2020, 14:03
Erstmal danke für die vielen Ratschläge. Ich war einfach noch nie in so einer Situation und deswegen macht mich das gerade ziemlich fertig. Endlich weg vom faulen Leben und jetzt das...

Danke Arne, dann werde ich das so machen. Du hast ja genug Erfahrung und schaden wird es nicht. Ratschlag dankend angenommen :Blumen:

Ich ziehe das jetzt mal durch, bis wirklich alle Symptome weg sind. Wettkämpfe muss ich dann leider canceln. Schade um das Geld aber besser als noch mehr kaputt.

Darf ich fragen, warum nur die Landdisziplinen?

Greets

fras13
05.02.2020, 16:04
Nur in den Landdisziplinen, weil die Belastung dort am ehesten während des Trainings zu überprüfen ist - mit der Pulsuhr.

Oetsch
05.02.2020, 16:21
Hi
habe eben deine Schilderung gelesen und habe ein paar Parallelen bei mir gefunden. Allerdings habe ich noch nicht deine Intention verstanden, warum Du den Sport so betreibst bzw. so heftig startest.

Ok, habe ähnlich stark gesteigert, aber ich war mir völlig bewusst, dass dies sehr grenzwertig ist. Von Couch auf Mitteldistanz ist ein Schritt und da darf man sich nicht wundern wenn da Gelenke, Bänder oder auch die sonstige Gesundheit sich meldet.

Ich habe dies getan, weil es mir einfach Spaß gemacht hat und insbesondere das Erlebnis Wettkampf sehr positiv empfand. Und damit meine ich nicht die letzte Minute irgendwo rauszuquetschen und verbissen alle als Gegner zu betrachten. Ok aus Deinem Nick geschlusfolgert, bist Du 4/5 Jährchchen jünger aber mal ehrlich. In dem Alter von Couch auf Vollgas starten, was darf man da ernsthaft erwarten außer Spaß an der Sache! Also ich kann da nur "Blumentöpfe" gewinnen und dafür versuche ich immer die Gesundheit nicht aus den Augen zu lassen. Auch ist mir im Wettkampf ein Lacher oder eine sportliche Geste viel mehr Wert als die letzten paar Sekunden auf der Rasierklinge....

Deswegen Sport muß nicht gleich Mord sein and have fun!

deadbolt86
05.02.2020, 18:09
Hallo Oetsch,

also zu Beginn war es die Faszination am Sport gepaart mit dem Willen, mir selbst beweisen zu können, dass ich es drauf habe.

Mit der Zeit kam dann halt (leider) eine gewissen Verbissenheit dazu, obwohl ich nie der war, der mit dem Messer zwischen den Zähnen trainiert hat. Hatte da auch immer Spaß und Freude dran.

Im Nachhinein gesehen, war das Projekt MD in der ersten Saison wohl doch etwas zu ambitioniert. eine dritte OD hätte es sicher auch getan. Tja, "hintnoch reit' die oide Uaschl."

Jetzt bin ich ja wieder eine Erfahrung reicher :) In Zukunft wird wieder der Spaß und die Freude am Sport an erster Stelle stehen.

Greets

Noch eine Frage: Leichtes Core-Training sollte 2x/Woche kein Problem sein? Muss für meine LWS Physio machen.

Und: Danke, Frank, für die Info!

felixb
06.02.2020, 08:21
Coretraining geht immer. Reale Belastungslänge ist ja eher kurz, Pausen eher lang. Oder Pausen auch kurz und dann ist es schneller (schmerzhafter) rum.
Solang man nun nicht ewig stundenlang Coretraining der härteren Form macht. Kann mir nicht passieren :Lachen2:

deadbolt86
07.02.2020, 08:53
Coretraining geht immer.

Merci!

deadbolt86
10.02.2020, 17:22
Hier ein kleines Update - vielleicht kann ja mal jemand was daraus mitnehmen.

Insgesamt bin ich nun seit 1 Monat bis auf 2 Läufe Sport frei. Gefühlsmäßig hat sich schon einiges getan, emotional bin ich stabiler und das Immunsystem scheint wieder auf Touren zu kommen. Die letzte Verkühlung ist so gut wie ausgeheilt.

Mit dem Schlafen ist es nach wie vor so ein Ding. Habe jetzt schon einige Dinge ausprobiert (Passedan, Baldrian, CBD-Tropfen etc.). Einmal geht es besser, einmal schlechter. Durchschlafen ist jedoch nach wie vor nicht und erholt fühle ich mich nach dem Aufstehen ca. 1/Woche.

Im Alltag geht es mit der Puste auch schon wieder etwas besser.

Ich habe die Zeit genutzt, um wirklich in mich zu gehen und nachzudenken, was denn alles schief gelaufen ist. Zu viel Druck, zu wenige Pausen und Negieren von Anzeichen haben mich wohl ins Verderben geritten. Was die Leistung betrifft, habe ich die letzten 6 Monate analysiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass ab Juli nichts mehr weiter ging. Also 6 Monate im "Übertraining" trainiert. Wobei es eben im Oktober dann zum tatsächlichen Zusammenfall des ZNS kam, was mit Ende Dezember dann im Totalausfall gipfelte.

Diese Saison habe ich abgehakt und ich rechne mit einem "Comeback" zum tatsächlichen Triathlon-Training mit Mitte des Jahres. Sollte es länger dauern, okay, dauert es kürzer - juhu. Ich hoffe nur, dass ich nicht mehr ruiniert habe.

Morgen geht's zum Shiatsu. Da freu ich mich schon drauf. Parallel gibt es Meditation, Spaziergänge und Stressvermeidung :cool:

Greets Mike

Estebban
10.02.2020, 20:30
Hier ein kleines Update - vielleicht kann ja mal jemand was daraus mitnehmen.

Insgesamt bin ich nun seit 1 Monat bis auf 2 Läufe Sport frei. Gefühlsmäßig hat sich schon einiges getan, emotional bin ich stabiler und das Immunsystem scheint wieder auf Touren zu kommen. Die letzte Verkühlung ist so gut wie ausgeheilt.

Mit dem Schlafen ist es nach wie vor so ein Ding. Habe jetzt schon einige Dinge ausprobiert (Passedan, Baldrian, CBD-Tropfen etc.). Einmal geht es besser, einmal schlechter. Durchschlafen ist jedoch nach wie vor nicht und erholt fühle ich mich nach dem Aufstehen ca. 1/Woche.

Im Alltag geht es mit der Puste auch schon wieder etwas besser.

Ich habe die Zeit genutzt, um wirklich in mich zu gehen und nachzudenken, was denn alles schief gelaufen ist. Zu viel Druck, zu wenige Pausen und Negieren von Anzeichen haben mich wohl ins Verderben geritten. Was die Leistung betrifft, habe ich die letzten 6 Monate analysiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass ab Juli nichts mehr weiter ging. Also 6 Monate im "Übertraining" trainiert. Wobei es eben im Oktober dann zum tatsächlichen Zusammenfall des ZNS kam, was mit Ende Dezember dann im Totalausfall gipfelte.

Diese Saison habe ich abgehakt und ich rechne mit einem "Comeback" zum tatsächlichen Triathlon-Training mit Mitte des Jahres. Sollte es länger dauern, okay, dauert es kürzer - juhu. Ich hoffe nur, dass ich nicht mehr ruiniert habe.

Morgen geht's zum Shiatsu. Da freu ich mich schon drauf. Parallel gibt es Meditation, Spaziergänge und Stressvermeidung :cool:

Greets Mike


Freut mich sehr für dich, dass es dir besser geht. Unabhängig davon, ob du jetzt im übertraining bist oder nicht - hast du mal über einen Gang zum Psychologen nachgedacht?
Bitte versteh mich nicht falsch, ich will dich nicht irgendwie abstempeln oder stigmatisieren oder sonstiges. Ich hatte mal eine Phase vor nicht allzu langer Zeit wo es mir ähnlich ging wie Dir. Gereizt, Dauerschlapp, müde etc... hab mich beim doc durchchecken lassen ob iwelche Blutwerte nicht in Ordnung sind und der hat mir dazu geraten mal vorstellig zu werden.
Hatte insgesamt 3 Gespräche und mir hat’s einfach geholfen mal mit nem dritten / unbeteiligten über einiges zu sprechen was mich so beschäftigt hat.
Am Ende des Tages hat bei mir die Stellschraube Jobwechsel was gebracht, aber das mag ja bei jedem anders sein.

Nur mal so als Idee ;) es ist 2020, da brauch man davor keine Hemmungen zu haben (hatte ich anfangs trotzdem ;) )

deadbolt86
10.02.2020, 21:09
Klar, mach ich bald. Mir ist schon bewusst, dass da auch was im Kopf mitläuft. Wahrscheinlich mehr als körperlich sogar. Sehe das auch gar nicht als Grund zum Schämen. Im Gegenteil... Danke für den Tipp :)

deadbolt86
23.04.2020, 11:01
Hallo,

ich würde hier nicht posten, wäre ich nicht verzweifelt.

Die Regeneration geht einfach nicht weiter. Hatte jetzt 1-2 Wochen das Gefühl, es würde wieder besser werden. Habe dosiert mit kurzen Läufen im GA1 begonnen und war ein bisschen auf dem Rad (alles um die 65%-73% HFmax/Schnitt) und jetzt mache ich 5 Tage Pause, fühle mich schlapp, kurzatmig etc.

Ich versuche positiv zu denken, mache Stretching und Yoga und gehe an die frische Luft - was halt in diesen Zeiten so möglich ist um das Mindest gut zu halten.

Die Symptome vom Übertraining halten sich jetzt fast schon vier Monate.

Kann mir jemand vielleicht von Erfahrungen berichten? Oder etwas die Seele streicheln? :Weinen: Vielleicht Tipps?

LG und danke

Mike

Estebban
23.04.2020, 11:06
Hallo,

ich würde hier nicht posten, wäre ich nicht verzweifelt.

Die Regeneration geht einfach nicht weiter. Hatte jetzt 1-2 Wochen das Gefühl, es würde wieder besser werden. Habe dosiert mit kurzen Läufen im GA1 begonnen und war ein bisschen auf dem Rad (alles um die 65%-73% HFmax/Schnitt) und jetzt mache ich 5 Tage Pause, fühle mich schlapp, kurzatmig etc.

Ich versuche positiv zu denken, mache Stretching und Yoga und gehe an die frische Luft - was halt in diesen Zeiten so möglich ist um das Mindest gut zu halten.

Die Symptome vom Übertraining halten sich jetzt fast schon vier Monate.

Kann mir jemand vielleicht von Erfahrungen berichten? Oder etwas die Seele streicheln? :Weinen: Vielleicht Tipps?

LG und danke

Mike


Moin Mike,

erstmal alles gute, ich kann mir vorstellen, dass das in dieser Zeit gerade besonders scheisse alles ist.
Kurze Frage - wurde dir denn irgendwann man "Übertraining" attestiert? Oder ist das eine reine Selbstdiagnose?
Klar, theoretisch kann das schon relativ lange dauern, bis das wirklich aus dem Körper raus ist, es scheint mir jetzt aber schon seeehr seeehr lang mit heftigen Auswirkungen.
Warst du beim Arzt und hast dich von Kopf bis Fuss durchchecken lassen? Blutwerte, Herz etc?
Wenn der alles körperliche ausschliesst würde ich meinen Tipp von Februar wiederholen, mache einfach mal einen Termin beim Psychologen. Nichts hat mir im Nachhinein so sehr geholfen wie das.

Weiter alles alles gute!

Trillerpfeife
23.04.2020, 11:10
von mir auch alles Gute,

kann mich Estebban nur anschließen. :) Hab mir wegen einer anderen Geschichte exterene Hilfe gesucht. War im nachhinein das Beste was ich machen konnte.
Natürlich kann man das nicht verallgemeinern.

deadbolt86
23.04.2020, 11:24
Ich habe schon eine Gesundenuntersuchung mit einem kleinen Blutbild, Entzündungswerten, VitD und Eisen gemacht. Alles unauffällig. Herz wurde nicht genauer untersucht, war vor ein paar Jahren aber aufgrund von Symptomen beim Internisten und alles o.B. Ich dachte auch schon an Herzinsuffizienz oder Myokarditis - meine Frau ist Krankenschwester und meinte, dies gehe mit schwerwiegenderen Symptomen einher. Ärztin ist sie halt auch keine und Ultraschall-Augen hat sie meines Wissens auch nicht. :Cheese:

In der jetzigen Situation muss ich natürlich abwiegen, ob sich mehrere Arztbesuche auszahlen und vernünftig sind.

Psychotherapie habe ich schon - tut mir auch wirklich gut. Fällt halt zur Zeit auch flach.

Danke für die Genesungswünsche :Blumen:

deirflu
23.04.2020, 12:08
In der jetzigen Situation muss ich natürlich abwiegen, ob sich mehrere Arztbesuche auszahlen und vernünftig sind.

Ich würde dir trotz der derzeitigen Situation dazu raten alles zu tun um deine Symptome abzuklären.

Ich hatte vor ein paar Jahren auch langwierige Gesundheitliche Probleme, ständige Müdigkeit, Schwindelanfälle ect. Hab´s dann schon fast aufgegeben mit Sport bis endlich ein Arzt eine Diagnose (Chronische Sinusitis) gestellt hat.
Die Behandlung usw hat dann noch einmal recht viel Zeit in Anspruch genommen, am ende konnte ich dann nach 1 1/2 Jahren aber wieder normal Sport betreiben.

Ich hab zwar immer wieder, vor allem im Frühjahr, kleinere Rückfälle wie derzeit auch. Weiß aber jetzt was zu tun ist, mit Geduld und richtigem handeln ist alles im Griff.

Wichtig ist, lass dich nicht von Ärzten abwimmeln. Dir geht es nicht nicht gut, es muss also auch einen Grund dafür geben. Psychische Gründe sind natürlich auch möglich, da bist du aber e dran:Blumen:

Gute Besserung, und mach dir keinen Stress, dieses Jahr verpasst du ohnehin nicht viel:Gruebeln:

Julez_no_1
23.04.2020, 12:31
Psychotherapie habe ich schon - tut mir auch wirklich gut. Fällt halt zur Zeit auch flach.



Alles gute auf jeden Fall!

Kannst du nicht vielleicht die Sitzungen telefonisch oder per Videokonferenz machen? Meine Freundin macht das seit Wochen mit ihrer Therapeutin so. Das funktioniert eigentlich ganz gut :)

deadbolt86
23.04.2020, 12:50
Alles gute auf jeden Fall!

Kannst du nicht vielleicht die Sitzungen telefonisch oder per Videokonferenz machen? Meine Freundin macht das seit Wochen mit ihrer Therapeutin so. Das funktioniert eigentlich ganz gut :)

Da habe ich jetzt für nächste Woche einen Termin ausgemacht.

Werde sobald bei uns in Ö ab 1. Mai die Maßnahmen wieder etwas gelockert sind, dann auch noch einmal zum Arzt gehen und ihm meinen Status schildern und mich dann noch einmal durchchecken lassen. Irgendwo muss ja der Hund begraben sein.

Ich melde mich wieder und sage einstweilen danke für die Tipps und Worte :)

deadbolt86
23.04.2020, 16:32
Kurze Frage - wurde dir denn irgendwann man "Übertraining" attestiert? Oder ist das eine reine Selbstdiagnose?



Mehr oder minder ja. Ich habe zwei Laktattests verglichen. November vs. Jänner. Beim zweiten hatte ich bei gleicher HF - der erste war laufen, der zweite am Ergo - um 1,2mmol mehr Laktat im Blut. Anzeichen habe ich dazu gerechnet und die HRV-Werte waren dann eben auch miserabel.

Greetz

Estebban
23.04.2020, 16:46
Mehr oder minder ja. Ich habe zwei Laktattests verglichen. November vs. Jänner. Beim zweiten hatte ich bei gleicher HF - der erste war laufen, der zweite am Ergo - um 1,2mmol mehr Laktat im Blut. Anzeichen habe ich dazu gerechnet und die HRV-Werte waren dann eben auch miserabel.

Greetz

Okay, also das ist natürlich alles andere als eine Diagnose. Ausgehend davon dass im Normalfall die pulswerte beim laufen deutlich höher als beim Radfahrer bei gleicher Belastung... dazu variablen wie Wetter, Schlaf in der Nacht, evtl ein leichter Infekt etc, das macht diesen „Diagnoseweg“ relativ wertlos.
Nach kurzer Recherche ist wohl laktatkonzentration und Puls mit Übertraining nahezu unverändert. Aber ich bin kein Mediziner, Schwarmwissen wird dir nicht helfen und Dr Google hilft nie.
Geh zum Arzt, idealerweise einem mit Sporthintergrund, im Notfall als selbstzahler aber lass dich ordentlich untersuchen!!

Joerg aus Hattingen
23.04.2020, 16:53
Wenn ich das so lese, ich würde mal eine Untersuchung auf EBV machen lassen.
Bei mir hatte der Infekt den Fettstoffwechsel total geschrottet, bereits bei 120W auf dem Ergo hatte ich mehr als 2mmol Laktat im Blut. Und dabei eine Hf jenseits von 140 bpm.
Hat ein gutes Jahr gedauert, bis ich meinen alten Leistungsstand wieder erreichte.

deadbolt86
23.04.2020, 19:34
Okay, ein guter Bekannter - selbst erfolgreicher Marathonläufer - meinte nur, dass man das Übertraining eben in der Laktatkurve feststellen kann.

Danke für den EBV Tipp - war auch schon ein Gedanke. Der Weg zum Arzt ist natürlich unumgänglich.

Greetz

Estebban
24.04.2020, 01:31
Okay, ein guter Bekannter - selbst erfolgreicher Marathonläufer - meinte nur, dass man das Übertraining eben in der Laktatkurve feststellen kann.

Danke für den EBV Tipp - war auch schon ein Gedanke. Der Weg zum Arzt ist natürlich unumgänglich.

Greetz

In Anlehnung an einen alten Klassiker:
There‘s no science like Bro-Science ;)

deadbolt86
24.04.2020, 07:27
Man hört halt so viel und ich neige eher dazu, Leuten zu glauben als daran zu zweifeln. Bin in naiver Gutmensch.

Noch zu EBV: der Verdacht könnte Stimmen. Im November die 2 Wochen starke Halsschmerzen, wo kein AB geholfen hat. Dann kontinuierlich bergab. Jetzt eben Schlafstörunten, Sympathikus stark aktiviert, dazu seit einer Woche Kopfschmerzen, Müdigkeit und geringe Leistungsfähigkeit.

Das wäre eine - sorry - Arschdiagnose aber kein Weltuntergang.

Nole#01
24.04.2020, 07:45
Mir gings auch mal so ähnlich. Dein letzter Post erinnert mich ganz stark an meine Situation damals. EBV hatte ich nicht. War vor meinem ersten Solo Marathon verkühlt, aber nicht so schlimm. Dachte ich jedenfalls. Marathon dann gelaufen. Dannach auch alles gut. Und Wochen später gings dann los - konnte nicht mal mehr ganz locker laufen ohne das der Puls durch die Decke schoß. Dann auch noch über viele, viele Wochen Halsschmerzen etc. und Antibiotikum was nicht wirklich geholfen hat.

Hab dann alle Tests durch die es gab. Bluttests, Belastungs EKG, Komplettcheck beim Internisten und HNO Arzt. Mit dem Fazit, dass mir ja nichts fehlen würde und dem der Highlight der Aussage beim HNO Arzt: "BIs zum Heiraten wirds schon wieder gut". :-((

Jedenfalls war ich dann ein halbes Jahr mehr oder weniger komplett außer Gefecht. Hab dann wieder mit Sport begonnen aber bin dann immer wieder kränklich geworden. So wirklich zufrieden stellend war das auch nicht. Also habe ich gefrustet keinen Sport gemacht. So in Summe ca. 2 Jahre nicht wirklich ernsthaft was.
Dann habe ich Prinzip von heute auf morgen mit Triathlon begonnen und seither problemlos. *aufHolzklopf

Fazit: Kein Mensch hat mir sagen können was ich hatte. Übertraining, verschleppter Infekt oder was weiß ich. Jedenfalls hat in meinem Fall die Zeit die Wunden geheilt.
Aktuell bin ich so fit wie noch nie. Also Kopf hoch, es kommen wieder bessere Zeiten. Vielleicht hast du ja Glück und findest bessere Ärzte als ich damals und die ganze Sache ist bald durchgestanden. :Blumen:

Andiman
24.04.2020, 07:56
Hi, nur kurz meine Erfahrung, beruht alles auf subjektiven Empfinden, habe nie eine Blutbild machen lassen und kann deswegen nicht ausschließlich sagen, dass bei mir die Ursache war und vlt. haben mir die fehlenden Arztbesuche auch etliche Kopfschmerzen erspart :Lachen2: ...

Aber ich hab festgestellt, seitdem ich Ausdauersport exzessiv betreibe, also seit 8 Jahren, dass ich immer wieder Phasen durchgemacht habe, die dem was du beschreibts ähneln, oder sich noch um weitere unspezifische Symptome erweitern lassen.

Mittlerweile hat sich das aber zusehends gelegt. Ich kann nur nicht sagen, ob die Veränderung sich durch biologisch (Z. b. Hormonspiegel hat sich auf die neue Lebenssituation/Belastungen eingestellt und ist wieder im Gleichgewicht) oder psychische Faktoren (schlaueres Training, weniger Ehrgeiz) eingestellt hat.

Estebban
24.04.2020, 08:33
Man hört halt so viel und ich neige eher dazu, Leuten zu glauben als daran zu zweifeln. Bin in naiver Gutmensch.

Noch zu EBV: der Verdacht könnte Stimmen. Im November die 2 Wochen starke Halsschmerzen, wo kein AB geholfen hat. Dann kontinuierlich bergab. Jetzt eben Schlafstörunten, Sympathikus stark aktiviert, dazu seit einer Woche Kopfschmerzen, Müdigkeit und geringe Leistungsfähigkeit.

Das wäre eine - sorry - Arschdiagnose aber kein Weltuntergang.

Ich will dir wirklich nicht zu nahe treten. Aber du bist halt wirklich der Prototyp des Dr Google Patienten. Du bist fest überzeugt davon, dass es Übertraining sein muss, weil ein Kumpel dir was zu laktat erzählt. Hier kommt einer mit EBV um die Ecke und du sagst „stimmt, ich hatte im Herbst 2 Wochen Halsweh“.
Das mag beides sein, es mag aber auch sein, dass du schwanger bist, da werden sportliche Leistungen auch über Monate schlechter. Bitte tu dir den Gefallen und hör auf zu lesen und dich selbst zu diagnostizieren. Gehe zum Arzt und erzähl ihm von deiner Geschichte und deinem Symptomen. Nichts anderes. Und dann finde mit ihm gemeinsam einen Weg, wie ihr zu einer echten Diagnose kommt.

deirflu
24.04.2020, 09:12
Ich will dir wirklich nicht zu nahe treten. Aber du bist halt wirklich der Prototyp des Dr Google Patienten......

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen dass man dazu ganz schnell neigt wenn man das Gefühl hat nicht ernst genommen zu werden.
Die meisten Ärzte behandeln halt nach Schema A, wenn das nicht hilft Pech gehabt. Als Patient sucht man dann halt selbst weiter und natürlich findet man alles mögliche was passen könnte. Das ganze ist wie ein Strudel der einen mit der Zeit auch psychisch angreift, irgendwann wird es dann halt irrational.

Daher ist es wichtig einen Arzt zu haben den man wirklich vertraut und der einen Ernst nimmt. Gerade Sportler sollten sich eher einen Arzt suchen der ein ausgewiesener Sportarzt ist oder viel Erfahrung mit Sportlern hat. Ist dann eine Diagnose gestellt sollte man dieser auch vertrauen und die Behandlung durchziehen, man muss sich halt bewusst sein das manche Krankheiten langwierig sein können. Leider neigt man gerade als aktiver Mensch dazu hier zu Geduld zu haben da man angst hat im Training etwas zu verpassen.
Profis sind hier ein gutes Beispiel, man wundert sich ja über so manchen Leistungsabfall, oder einer verhaut mal eine ganze Saison....meist liegt es halt an einer Erkrankung der zu wenig Zeit für die Gesundung eingeräumt geworden ist.

EBV kommt häufig weil die Symptome schwer von anderen Krankheiten zu differenzieren sind und diese halt auch auf viele andere Krankheiten passen. Z.B. Abgeschlagenheit und Halsschmerzen kann man bei jedem Atemwegsinfekt auch haben.
Eine Abklärung kann aber trotzdem Sinn machen, bzw kann man den untersuchenden Arzt ja einmal darauf hinweisen.

deadbolt86
24.04.2020, 12:04
Haha, nein nein Estebban...nur keine Angst, da trittst du mir nicht zu nahe. Ich bin da wirklich ein Pfosten.

Mich macht nur das in der Luft schweben fertig. Hätte ich eine Diagnose wäre mir schon leichter. Da hast du schon Recht, deirflu...der Arzt meint, da müssen wir ein Antidepressivum verschreiben, wegen Schlafproblemen aber die anderen Anzeichen werden da ignoriert. Es ist halt psychisch wirklich "zach".

Also ich habe jetzt mal eine Blutuntersuchung ausgemacht. Da wird dann mehr abgecheckt und eben auch EBV. Sollte dies alles o.B. ausfallen, werde ich wohl weitersuchen.

Jetzt erstmal lege ich (leider) Sport zu den Akten und konzentriere mich auf leichtes Dehnen und Yoga.

Der Zeitpunkt ist ja heuer kein schlechter, was die Wettkämpfe betrifft :Cheese:

Greetz und danke!

deadbolt86
09.05.2020, 08:34
Blut ohne Befund, Blutdruck wie aus dem Bilderbuch - alles in Ordnung. Könnte mir jetzt noch eine Überweisung zum Internisten geben lassen aber da komm ich mir dann doch irgendwie blöd vor. Scheinbar ist physiologisch wirklich alles in Ordnung.

Die Probleme dürften psychischer Natur sein. Letzte Nacht schlechter Schlaf - HRV niedrig - war mit meiner Schwester eine kleine Runde Radfahren. Puls Schnitt etwa 63% - nur kam ich auch in der Pause nicht unter 54% runter. Natürlich kann man das nach 4 Monaten Sportpause nicht mit früheren Leistungen (wo ich auch in 3h Touren nach 2h@70% wieder auf 45% runter kam) vergleichen aber auffällig ist es.

Mein Geist fährt da mit meinem Körper Achterbahn. Einmal geht's und dann wieder weniger. Da ist ein großer Knacks drin :Gruebeln: und der darf jetzt ausgebügelt werden.

autpatriot
22.05.2020, 22:20
Nutze hier mal den Thread für mein Problem.

Seit einiger Zeit habe ich bei Belastung , einen für mich persönlich, viel zu hohen Puls.

Vorallem beim laufen, da konnte ich noch im Februar/März bei einem gewissen Tempo locker noch nebenbei plaudern. Jetzt geht es fast gar nicht und bin da total außer Atem und auch nach der Belastung ziemlich K.O., obwol es NUR ein Grundlagenlauf war.

Beim Radfahren habe ich bei gemütlichen Rollen im flachen einen komplett normalen Puls. Kaum fahre ich einen kleinen Hügel schnellt mein Puls in die Höhe.

Früher habe ich da maximal 5-8 Schläge mehr gehabt jetzt sind es anstatt 125 pro Minute 145 und mehr.

Sobald ich wieder gemütlich dahinrolle im Flachen oder Bergab normalisiert sich mein Puls innerhalb von 20-25 Sekunden auf einen Normalwert.

So macht halt das ganze keinen Spaß , wenn gemütliche Ausfahrten zu fordernden Einheiten werden, weil der Puls so hoch ist bzw trotz gleichem Durchschnittspuls im Vergleich zum Vorjahr, die Ausfahrt um einiges anstrengender ist.

Woran kann das liegen???

Fühle mich im normalen Alltag total fit, bin nicht müde. Im Job auch kein Stress.

Aufgrund dieser Corona Krise ist es ziemlich schwierig einen Termin bei einem Arzt zu bekommen. Jeder sagt ab oder NUR in Notfällen.

Es ist einfach zum kotzen.

deadbolt86
24.05.2020, 09:55
Kann dir da nicht weiterhelfen - wünsche dir aber alles Gute, dass das schnell wieder in Richtung "alter Normalität" ;) geht.

Absolut unedig sowas.