Vollständige Version anzeigen : Lange Ausfahrten: E-Bike für PartnerIn
MatthiasH
29.03.2020, 13:01
Hallo,
meine Partnerin und ich fahren beide gerne Fahrrad. Im Urlaub fahren wir meist 2-3 Wochen mit dem Zelt an Europas Flüssen entlang. Wir fahren hier meist Tagestouren von 50-80 km. Am Wochenende fahren wir gelegentlich gemeinsam 1-2h (Rennrad-)Touren. Sie hat ein Rennrad und ich zwei Zeitfahrräder zur Auswahl (nebst Trekking- und Bahnhofsrädern).
Durch den Triathlon-Sport bin ich trainierter als Sie. Neben dem Beruf kann Sie keine Form aufbauen, um auch mal 3-4h mit einem 30iger Schnitt zu fahren. Was ich aus Trainingsgründen – und letztlich auch des Spaßes wegen – öfter tue.
Am Wochenende stellt sich dann die Frage: Machen wir eine gemeinsame Tour oder mache ich zwei Touren? Wie Ihr wisst, ist der Zeitfaktor immer irgendwo bestimmend.
Kürzlich ist uns ein Trekking-Rad gestohlen worden. Aus gegebenen Anlass überlegen wir ein E-Bike Trekking-Rad zu kaufen 1.) für die angesprochen Urlaube und 2.) um damit längere Trainingseinheiten zusammen fahren zu können. Um 2.) soll es hier gehen.
Ich bin absoluter Laie auf dem Gebiet der E-Bikes. Wir haben den Reichweite Assistenten (https://www.bosch-ebike.com/de/service/reichweiten-assistent/) von Bosch entdeckt (https://www.bosch-ebike.com/de/service/reichweiten-assistent.
Fragen:
Hat jemand von Euch Erfahrung in einer ähnlichen Konstellation gemacht?
Wie schwer ist es mit einem Trekking E-Bike (z.B. mit einem 24 kg Cube Touring Hybrid Pro 500 - 500 Wh (https://www.fahrrad-xxl.de/cube-touring-hybrid-pro-500-x0049284)) über den unterstützen 25er Schnitt hinaus auch mal 28-30 km/h zu fahren? (W, 170 cm, 50 kg) Ich trainiere nach Watt und wir haben Zwift zu Hause. Uns wäre damit auch hilfreich zu wissen, dass es z.B. gefühlt 80w für Sie erfordern würde.
Ab 25km/h brauchst Du die gleiche bzw. mehr Leistung (Gewicht, Luft- und Rollwiderstand ) als auf dem Rennrad da dann der Motor nicht mehr unterstützt.
Das „normale“ E Bike ist für diesen Geschwindigkeitsbereich nichts.
Ich hab das Roadlite On von Canyon da hilft der Motor auch nur beim Beschleunigen, an der Steigung und bei Gegenwind aber immer nur bis 25 km/h Max.
Damit wird am Ende der Durchschnitt etwas höher.
Aber alles was schneller ist musst Du selber treten.
Gruß
Michael
sybenwurz
29.03.2020, 13:50
Die ganzen Reichweiteangaben und -rechner kannste knicken.
Und regulär ist bei 25 Schluss.
Das kann man zwar illegalerweise (bzw. genaugenommen es ist nur illegal, das dann versicherungspflichtige Kleinkraftrad im Bereich der StVO zu bewegen) umgehen, dann würde ich mich aber überall, nur nicht bei Bosch und Shimano nach nem Rad umgucken.
Unterm Strich ist euer Plan zwar ne gute idee, aber insgesamt so wie gedacht nicht umsetzbar.
Ihr könntet zwar ein S-Pedelec in die Garage stellen, das schiebt bis 45, aber der Rums dazu kommt auch ausm Akku, der nicht erstmal zwangsläufig grösser ist als bei den 25km/h-Varianten. Zudem darf die Hütte dann nicht aufn Radweg.
Ich denke, aus all diesen Gründen dürfte ein schnittiges Tandem die beste Alternative für euch sein.
Duafüxin
29.03.2020, 14:06
Bei uns ist es eine ähnliche Konstellation. Mein Mann fährt nach ner OP ein Vado von Spezialized und ist damit zufrieden. Nur zusammen fahren hier im Raum Hannover geht schlecht, wenn ich RR fahren möchte. Hügeliges Gelände dagegen geht ganz gut zusammen. Ihm macht es nix aus, wenn er oben auf mich warten muss ;)
CarstenK
29.03.2020, 14:19
Meine Frau und ich hatten das Problem in ähnlicher Konstellation.
Sie fuhr zwar gerne mit mir zusammen Rennrad aber tat sich an Steigungen extrem schwer und hatte daher das Ganze vor Jahren aufgegeben.
Vor zwei Jahren als ich wieder intensiver mit dem Sport angefangen habe und ziemlich viel Zeit alleine mit dem Rad unterwegs war, haben wir es dann mit einem E - Rennrad probiert.
Sie fährt jetzt ein Orbea Gain und wir können prima zusammen Touren fahren. Das Rad unterstützt zwar nur bis 25 km/h aber am Berg ist das absolut ausreichend. Mit der maximalen Unterstützung hab ich bei größeren Steigungen keine Chance dran zu bleiben.
In der Ebene kann Sie auch locker über 25 Km/h damit fahren, da dort das Gewicht des Rades nicht die große Rolle spielt.
Also für uns war das echt eine super Lösung und wir fahren seitdem wieder sehr viel miteinander.
Die Reichweite beträgt bei niedrigster Unterstützung ca. 120km, was auch ordentlich ist.
Moin!
Wenn ich mit meiner Freundin fahre, wechsel ich i.d.R. aufs MTB.
Ab 25 km/h fühlt sichs für sie an, als gings gegen eine Wand.
Mit dem RR oder TT bin ich nur am auf den Tacho schauen, das ist mir zu stressig.
Vielleicht teste ich mal einen Crosser als Mittelding, den MTB fahr ich sonst gar nicht mehr ...
Gruss Jan
Ach ja, ist aber auch ein 08/15 E-Bike und sie nicht die sportliche...
Auf die ebene fühlen sich 25km sehr langsam als training Ausfahrten mit TT komplett ungeeignet
Wenn du auf ein MTB oder ähnliches Umsteigst kann deine Frau gut mithalten
Wenn ich mit meine Frau ( fährt Crosser) oder eine langsame Gruppe fahre , nehme ich gerne meine Singlespeed ,zwar habe ich bei die Abfahrten keine Chance ( hier sind die meisten Strecken hügelig) aber ich trainiere alles besonders Cadenz & Kraft und bei Touren 50-80km noch machbar
Nach meiner Erfahrung klappen die gemeinsamen Ausfahrten E-Bike vs "normales" Rad nur im MTB-Bereich, dort aber ganz hervorragend.
Wir haben vor ein paar Jahren in Alpe D'Huez auch mal den Versuch mit E-Rennrad gestartet. Am Berg klappt das noch ganz gut, auf der Ebene mit Beschränkung auf 25 km/h völlig sinnbefreit.
Hör auf den guten Sybi. ;)
Schwarzfahrer
29.03.2020, 16:31
Ich schließe mich der MTB-Fraktion an. Wenn wir am Berg unterwegs sind, ist es damit eine ausgeglichene Sache; ich habe das Training, und meine Frau kann mithalten, oder mir sogar davonfahren. Auch reicht der Akku für die üblichen Touren (na gut, bei 1500 Höhenmetern und 70 - 80 km musste sie schon mal die Rekuperation ziemlich ausreizen, damit es reicht).
E-Bike über 25 fährt sich sehr zäh, wiegt ja auch über 20 kg. (E-Rennrad mag anders sein).
In der Ebene fahren wir trotzdem auch mal zusammen (z.B. ein Teil des Arbeitsweges ist gemeinsam), ich dann mit dem Rennrad. Es ist dann kein intensives Training, aber mit 25 - 26 zusammen rollen und sich dabei unterhalten geht immer noch gut - und wäre ohne E-Bike für sie gar nicht möglich. Ich finde es schön, so mehr gemeinsamen Spaß zu haben.
S-Pedelecs können zwar 30 km/h, dafür ist die Reichweite dann oft etwas zu kurz (haben wir mal mit der Strecke vom Challenge Heilbronn probiert - das war schon sehr knapp; nach 75 km war schluss mit Akku.
MatthiasH
30.03.2020, 16:01
Danke, für die vielen Rückmeldungen!
Die Kombination RR (Sie) und Trekking-Rad (ich) funktioniert in der Tat ganz gut. Die Tourlänge ist dadurch dennoch zeitlich begrenzt.
Wenn alles wieder zur Normalität zurückkehrt ist, wollen wir eine Probefahrt mit RR + Trekking E-Bike machen. Wir werden uns eine wellige Strecke aussuchen.
Im Verwandtenkreis gibt es ein E-Bike oder aber der Fahrradladen um die Ecke lässt mit sich reden. Ich werde von unseren Erfahrungen berichten – sobald wir diese eben machen können.
chris.fall
30.03.2020, 16:12
Moin,
die Probleme und Chancen verschiedener Paarungen E- und Biobike sind ja von meinen Vorrednern schon hinreichend diskutiert worden.
Ich habe das gleiche Problem mit einem Tandem gelöst. Was ich daran auch ganz charmant finde, ist dass meine Freundin entgegen weit verbreiteter Vorurteile kein "Balllast" ist, den ich "Held" durch die Gegend karre. Sondern wir sind auf dem Tandem ein echtes Team bei dem jede(r) zum gemeinsamen Vorankommen beiträgt.
Edith meint noch, dass die Tourlänge tatsächlich nur(!) von dem Sitzfleisch meiner Freindin begrenzt wird. Obwohl wir schon ein paar Damensättel durchprobiert haben, ist nach ca. drei Stunden wegen Sitzbeschwerden Schluss. Ich habe allerdings die Vermutung, dass diese drei Stunden für einen relativ untrainierten Menschen auch eine natürliche Grenze ist.
Viele Grüße,
Christian
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