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Vollständige Version anzeigen : Freiwasserschwimmen im Herbst/Winter


Danubia
16.10.2020, 21:43
Gleich vorweg: bin neu hier, habe vor etwa 2 1/2 Jahren das Schwimmen (wieder)entdeckt und möchte es nicht mehr missen.
Der Lock down im Frühling hat mir eine zwölfwöchige Zwangspause beschert. Neo besitze ich noch immer keinen, da ich bei einem Testschwimmen bei 15 Grad ziemlich kalte Hände und Füße bekommen habe. Der Sommer und Schwimmen in der Alten Donau war herrlich, jetzt ziehe ich meine Bahnen wieder im Hallenbad, dankbar, überhaupt schwimmen zu dürfen. Die Frage ist: wie lange?

Meine Überlegung ist nun, ob ich den Schritt in Richtung Winterschwimmem wagen soll. Mit oder ohne Neo? Wie geh ich es an? Zur Zeit hat die Alte Donau 11 Grad und ich möchte einfach nur mal versuchen, für ein paar Minuten hinein zu gehen.
Habt ihr Tipps, Links, etc. für mich? Danke euch. (Und nein, ich bin nicht verrückt, nur leidenschaftliche Schwimmerin)

Karhu
17.10.2020, 14:01
Ich schwimme zur Zeit mit Neopren Shorts, Handschuhen und Socken und einem Schwimmshirt von Oldo. Ohne Equipment bin ich jeden Tag 15 Minuten im See. Schwimmen 2 x die Woche. Ach ja, Neopren Badekappe nutze ich auch. LG Jens

Estebban
17.10.2020, 14:10
Gleich vorweg: bin neu hier, habe vor etwa 2 1/2 Jahren das Schwimmen (wieder)entdeckt und möchte es nicht mehr missen.
Der Lock down im Frühling hat mir eine zwölfwöchige Zwangspause beschert. Neo besitze ich noch immer keinen, da ich bei einem Testschwimmen bei 15 Grad ziemlich kalte Hände und Füße bekommen habe. Der Sommer und Schwimmen in der Alten Donau war herrlich, jetzt ziehe ich meine Bahnen wieder im Hallenbad, dankbar, überhaupt schwimmen zu dürfen. Die Frage ist: wie lange?

Meine Überlegung ist nun, ob ich den Schritt in Richtung Winterschwimmem wagen soll. Mit oder ohne Neo? Wie geh ich es an? Zur Zeit hat die Alte Donau 11 Grad und ich möchte einfach nur mal versuchen, für ein paar Minuten hinein zu gehen.
Habt ihr Tipps, Links, etc. für mich? Danke euch. (Und nein, ich bin nicht verrückt, nur leidenschaftliche Schwimmerin)

Die Frage ist - was erhoffst du dir davon? Klar, du kannst dir das antrainieren es auszuhalten bei 11 und weniger grad ins Wasser zu kommen. Von schwimmen bist du da noch weit entfernt. Und die Illusion im Dezember KM-weit durchs freiwasser kraulen zu können solltest du dir auch nehmen. Das wird eher ein „ein paar Minuten im Wasser bleiben geht schon“ wenn überhaupt.
Ansonsten ist es halt auch sch***s gefährlich. Nimm also einen erfahrenen Schwimmer mit wenn du das ausprobierst der deinen schockstarren Körper da raus zieht im Notfall. Die DLRG freut sich ;)

Also ehrlicherweise - bleib beim Hallenbad, wenn es zugemacht wird muss man sich eben Alternativen suchen - in diesem Winter wird kein eisschwimmer mehr aus dir ;)

bergflohtri
17.10.2020, 17:02
Ich hab mir im Frühjahr beim Lockdown Handschuhe und Füßlinge fürs Schwimmen besorgt, und bin damit mit Neo und Neoprenkappe als einer der ersten in der alten Donau geschwommen. Das Wasser hatte zu Beginn 13 Grad und wurde schnell wärmer. Mein letztes Schwimmen in der alten Donau war am Montag bevor es abgekühlt hat. Da hatte das Wasser noch um die 15 Grad, und es war auszuhalten nur im Gesicht kalt.
Ich bin zwar bei einer Schwimmgruppe, die zweimal die Woche in der Halle trainiert, doch wegen Corona die letzte Zeit nicht dort gewesen. Beim Schwimmen selbst habe ich weniger Bedenken aber wegen der Pausen wo sich die Teilnehmer am Beckenrand gruppieren. Falls die Bäder schließen müssen hat sich das Thema dann ohnehin erledigt.
- und mir macht Freiwasserschwimmen viel mehr Spaß als in der Halle, auch wegen des Naturerlebnisses, und ich möchte auch gerne so lange wie möglich Freiwasser schwimmen. Im Neo gehts für den Rumpf glaube ich noch eine Weile. Am Kopf wird es trotz Neoprenkappe kalt und im Gesicht sowieso.
Auf jeden Fall wichtig ist eine Schwimmboje, damit man sich anhalten und zum Ufer retten kann falls ein Problem auftritt. Das Gute an der alten Donau ist dass man hier in Ufernähe parallel zum Ufer lange Strecken schwimmen kann.
- was mich interessieren würde: gibt es noch ein paar Tricks und Ausrüstungsgegenstände um sich gegen die Kälte zu schützen und kann das Schwimmen bei Kälte bzw. ab welcher Temperatur zu gesundheitlichen Problemen führen? Vor einiger Zeit war einmal ein Film von Lesch in dem von Hirn- oder Lungenödemen oder so etwas in der Art die Rede war.

Karhu
17.10.2020, 17:16
Der schwimmt auch ein paar Stunden im kalten Wasser :-)

https://www.welt.de/sport/article195319093/Ocean-s-Seven-Andre-Wiersig-Schwimmen-in-der-Todeszone.html

teofilo
17.10.2020, 19:32
Das meiste vom Thread "Freiwasserschwimmen im März" gilt auch hier.
Kurzfassung: unvernünftig.

bergflohtri
17.10.2020, 19:42
Das meiste vom Thread "Freiwasserschwimmen im März" gilt auch hier.
Kurzfassung: unvernünftig.

Hast Du eventuell einen Link zu diesem Thread - habe ihn über die Suchfunktion nicht gefunden

Danubia
18.10.2020, 08:22
Ich schwimme zur Zeit mit Neopren Shorts, Handschuhen und Socken und einem Schwimmshirt von Oldo. Ohne Equipment bin ich jeden Tag 15 Minuten im See. Schwimmen 2 x die Woche. Ach ja, Neopren Badekappe nutze ich auch. LG Jens
Vielen Dank für den Tipp.

Danubia
18.10.2020, 08:27
Das meiste vom Thread "Freiwasserschwimmen im März" gilt auch hier.
Kurzfassung: unvernünftig.

Mich würde der link auch interessieren. Ob es unvernünftig ist oder nicht, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Nachdem es jedoch einen eigenen Verein gibt, scheint es nicht ganz so absurd zu sein. Laut fb treffen sich die Mitglieder jeden Sonntag zum Training an der Alten Donau, Neulinge willkommen... 🙂

bergflohtri
18.10.2020, 08:40
Hast Du eventuell einen Link zur Vereinshomepage oder zur Facebookseite - Danke:)

- hat sich erledigt, habs gefunden

hanse987
18.10.2020, 09:30
Hier der Link:

https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=47836

qbz
18.10.2020, 09:50
Ich möchte mal einen Ausschnitt von Roberta Barret, einer Ärmelkanaschwimmerin, aus einem Interview anführen, wo sie ihre speziellen Trainingsvorbereitungen recht detailliert schildert incl. Ernährung.

8. Die meisten Kanalschwimmer haben einen hohen Bodymass-Index. Ist es wichtig Fettreserven zu haben und wenn ja warum?

Man muss schon einige Fettreserven haben, aber es ist auch wichtig fit und nicht fett zu sein. Obwohl das Fett dich warm hält, musst du jedes Kilo zuviel durch's Wasser schleppen. Der absolut beste Weg, um dich vor der Kälte zu schützen ist, im kalten Wasser zu trainieren. Dein Körper wird von selbst das für die Isolation notwendige Unterhautfettgewebe aufbauen.

9. Welches war dein längstes Training vor dem Kanal, welches die tiefste Temperatur? Hast du oft im kalten Wasser trainiert?

Meine längsten Trainings waren die 12-Stunden-Schwimmen.

Die niedrigste Temperatur war 6.5 °(am 40. Geburtstag), aber ich blieb nur eine Minute. Es macht eigentlich keinen Sinn, unterhalb von 10° zu schwimmen. Ab 10° begann ich aufzubauen, sodass ich ab 12° bis zu 2-4 Stunden schwimmen konnte. Bei 15° habe ich meine Qualifikationsschwimmen gemacht (hin und her für 6-7 Stunden. So hoffte ich, ab 16° den Kanal schaffen zu können. Ich schwamm eine ganze Menge im kalten Wasser. Im Mai schwamm ich von 31 Trainings 22 im See.

Zuerst schwamm sie nur mit Begleitboot ihre Trainings bei diesen Temperaturen, da sie, wie sie schreibt, ihre Reaktion auf das kalte Wasser noch nicht kannte und steigerte die Zeit im Verlauf von 2 Jahren, also sehr allmählich.

Kanalschwimmen: Ein persönlicher Erfahrungsbericht von Roberta Bernet (https://www.swimnews.ch/RobertasChannelSwim/)

Karhu
18.10.2020, 12:31
Cool, dann kann ich bis 10 Grad trainieren, gute Ansage !!! LG Jens

qbz
18.10.2020, 14:36
Die Barret schwamm die 34km Ärmelkanal in 9:55, sie kann so gut / schnell auf Dauer schwimmen, dass sie dann auch die notwendige "Wärme" produziert. Insofern weiss ich jetzt nicht, ob die 10 Grad so direkt und unmittelbar übertragbar sind? Vorsichtig ausprobieren vielleicht, wie gesagt, am Anfang ihres Kaltwassertrainings schwamm sie mit Bootsbegleitung.

Karhu
18.10.2020, 18:46
Ich schwimme jetzt auch nicht mehr in der Mitte vom See, sondern am Rand in Stehhöhe.Trotzdem mit Boje und einer Neoprenweste im Schlepptau, falls ich zu Fuss zurück muss, um nicht auszukühlen auf der evtl. Wanderung. Man muss schon aufpassen :-)

Otscho
19.10.2020, 12:46
- was mich interessieren würde: gibt es noch ein paar Tricks und Ausrüstungsgegenstände um sich gegen die Kälte zu schützen und kann das Schwimmen bei Kälte bzw. ab welcher Temperatur zu gesundheitlichen Problemen führen? Vor einiger Zeit war einmal ein Film von Lesch in dem von Hirn- oder Lungenödemen oder so etwas in der Art die Rede war.

Im Grunde ist alles Gewöhnung.
Ich schwimme das ganze Jahr nur im Badehösle draußen, z.B. auch gestern erst 2km bei 10 Grad. "Richtiges" Schwimmen ist immer möglich, natürlich je nach Temperatur mehr oder weniger stark zeitlich begrenzt. Ein Beckentraining ersetzt es aber selbstverständlich nicht.
Tipp für's Gesicht: Eine größere Brille bzw. Schwimmmaske wie z.B. eine Aquasphere Vista bringt an den Augen einiges. Gerade dort tut es am meisten weh. Am Kopf reicht eigentlich eine normale Silikonbadekappe, das isoliert schon ziemlich gut. Ab 10 Grad sollte man über Ohrstöpsel nachdenken, kaltes Wasser im Ohr geht auf den Gleichgewichtssinn und 'ne Mittelohrentzündung ist natürlich auch eine Gefahr.
Auch an die Nachbereitung denken und Zeit einplanen, bis man dann aufbrechen kann. Autofahren ist z.B. direkt danach problematisch.

Generell immer wichtig:
Nie alleine bzw. Aufpasser dabei haben, nicht an Grenzen gehen sondern gefühlt immer noch eine Reserve haben. Auf erste Anzeichen, dass irgendwas komisch ist hören und rausgehen. In der Kälte kommt es auch dazu, dass man u.U. nicht mehr ganz so klar denken kann, das kann soweit gehen, dass man nur noch irgendwie automatisch schwimmt und ansonsten nix mehr mitbekommt (Kälteidiotie). Wenn man im Wasser das Zittern anfängt läuft definitiv etwas falsch, das fängt normalerweise frühestens 5min nachdem man das Wasser verlassen hat an.

Helmut S
19.10.2020, 13:16
Zum Thema "Schwimmen in der Kälte" kann ich persönlich nichts ausser einem Link beisteuern, denn ich bin ein echter Warmduscher. Für mich is es schon eine Heldentat, wenn ich bei 20 Grad ohne Neo ins Wasser gehe.

Mir fällt bei solchen Threads aber sofort immer der Lewis Pugh ein, der am Nordpol und anderen unwirtlichen Gegenden schwimmt. (https://www.youtube.com/watch?v=WNmY_EAoXnU)

:Blumen:

Karhu
19.10.2020, 14:51
Beachtliche Leistung !!!

teofilo
19.10.2020, 19:49
Linktipp https://www.youtube.com/watch?v=0hK3pBcY3k0

Beat
19.10.2020, 19:59
Zum Thema "Schwimmen in der Kälte" kann ich persönlich nichts ausser einem Link beisteuern, denn ich bin ein echter Warmduscher. Für mich is es schon eine Heldentat, wenn ich bei 20 Grad ohne Neo ins Wasser gehe.

Mir fällt bei solchen Threads aber sofort immer der Lewis Pugh ein, der am Nordpol und anderen unwirtlichen Gegenden schwimmt. (https://www.youtube.com/watch?v=WNmY_EAoXnU)

:Blumen:



Würde ich mir nie antun.
Respekt sowas zu machen.
Hoffe er hat dann warmen Tee bekommen und sich keine Erkältung geholt.

Grüsse Beat

Karhu
20.10.2020, 17:10
Heute 13 Grad im Abhärtungstraining 15 Minuten. Morgen 750 Meter schwimmen.

Denke , wird halbe Hürde . LG Jens

Danubia
20.10.2020, 20:22
@ Otscho: Vielen Dank für die Tipps! Eine größere Schwimmbrille werde ich mir bei Zeiten zulegen. Das mit den Ohrstöpseln würde mir auch schon empfohlen.
Vom richtigen Schwimmen bin ich noch weit entfernt. War letzten Sonntag mit den Eisschwimmern im Wasser - 24 Minuten geplantscht, zu mehr hat's nicht gereicht. Allerdings: die Motivation ist da, ich probiere es wieder.

JamesTRI
28.10.2020, 06:55
Höre gerade HR3. Schade. Vermutlich werden Schwimmbäder und Sportplätze wieder dicht gemacht. Wellenbrecher-Lockdown geistert als Begriff durch die Medien. Schade.

Gibt es eigentlich Winterneoprenanzüge mit Neoprenkopfhaube und Neoprenfüßlingen, die einem das Schwimmen in kalten kalten ***bbbrrrrr*** Badeseen erlauben ?

Habe auch etwas gelesen von sog. Trockenanzügen.

Würde mir nämlich wenn es solche Möglichkeiten gibt, ein solches Equipment zulegen....

Danke für die Hilfe....

Trivangelium
28.10.2020, 07:27
Gibt es eigentlich Winterneoprenanzüge mit Neoprenkopfhaube und Neoprenfüßlingen, die einem das Schwimmen in kalten kalten ***bbbrrrrr*** Badeseen erlauben ?


Sowas vielleicht?

https://tri-mag.de/equipment/der-deboer-neo-the-ocean-1-0-leistung-jenseits-aller-erwartungen/

runningmaus
28.10.2020, 07:51
....

Habe auch etwas gelesen von sog. Trockenanzügen.

.......

Das sind Taucheranzüge. Nicht flexibel genug zum Schwimmen.
Darin trägt man als Taucher dann einen Fleeze-Overall und gibt gelegentlich Luft aus der Tauchflasche dazu, zum Wärmen und Tarieren.


Klar kann man den normalen Schwimm-Neo mit Neoprenhaube, Füßlingen, Handschuhen und evtl. einer Eisweste aufrüsten, so daß es für länger in kälteren Temperaturen taugt...
Dazu noch eine Schwimmbrille, die etwas mehr vom Gesicht verdeckt, damit nicht so große Flächen der Haut dem kalten Wasser ausgesetzt wären.... da geht schon noch was.

Oder doch auf die Kanaren fliegen.... :Holzhammer:

Gruß!

Kälteidiot
28.10.2020, 09:52
Im Grunde ist alles Gewöhnung.
Ich schwimme das ganze Jahr nur im Badehösle draußen, z.B. auch gestern erst 2km bei 10 Grad. "Richtiges" Schwimmen ist immer möglich, natürlich je nach Temperatur mehr oder weniger stark zeitlich begrenzt. Ein Beckentraining ersetzt es aber selbstverständlich nicht.
Tipp für's Gesicht: Eine größere Brille bzw. Schwimmmaske wie z.B. eine Aquasphere Vista bringt an den Augen einiges. Gerade dort tut es am meisten weh. Am Kopf reicht eigentlich eine normale Silikonbadekappe, das isoliert schon ziemlich gut. Ab 10 Grad sollte man über Ohrstöpsel nachdenken, kaltes Wasser im Ohr geht auf den Gleichgewichtssinn und 'ne Mittelohrentzündung ist natürlich auch eine Gefahr.
Auch an die Nachbereitung denken und Zeit einplanen, bis man dann aufbrechen kann. Autofahren ist z.B. direkt danach problematisch.

Generell immer wichtig:
Nie alleine bzw. Aufpasser dabei haben, nicht an Grenzen gehen sondern gefühlt immer noch eine Reserve haben. Auf erste Anzeichen, dass irgendwas komisch ist hören und rausgehen. In der Kälte kommt es auch dazu, dass man u.U. nicht mehr ganz so klar denken kann, das kann soweit gehen, dass man nur noch irgendwie automatisch schwimmt und ansonsten nix mehr mitbekommt (Kälteidiotie). Wenn man im Wasser das Zittern anfängt läuft definitiv etwas falsch, das fängt normalerweise frühestens 5min nachdem man das Wasser verlassen hat an.


Hallo Otscho,

auch von mir danke für die tolle Antwort.

Das mit der Kälteidiotie kann ich bestätigen. Es war zwar nicht gravierend, aber nach ca. 20 Minuten Schwimmen stellte sich bei mir ein gewisses "Gaga" Gefühl ein. Auch bekam ich kaltes Wasser ins rechte Ohr was meinen Gleichgewichtssinn etwas durcheinander brachte.
Nicht gravierend, aber ich hatte das Gefühl durchs Wasser zu schlingern.
Aber das war alles noch bewältigbar.
Sobald mir etwas komisch vorkommt verlasse ich das Wasser. Hab ich dann auch gemacht.
Beim nächsten Schwimmen ist das auch nicht wieder aufgetreten.

Ich schwimme mit einem 08/15 Neo und Baumwollsocken an den Füssen. Die Hände lasse ich ungeschützt, um das Wasser zu fühlen. Badekappen hab ich zwei auf. Plus normaler Schwimmbrille. Als 67 kg Hänfling hab ich auch keinen Biopren dabei. :-)

Hab mir bei Decatlon jetzt aber Neopren Handschuhe und Neopren Socken gekauft, aber noch nicht eingesetzt.
Schlimm ist eigentlich nur das Fluten. Aber nach einer Minute ist das auch vorbei. Nur die Stirnschmerzen sind unangenehm. Wie wenn man zu schnell ein kaltes Getränk durch einen Strohhalm trinkt.

Aber das geht nach fast exakt 100 Metern weg.

Irgendwann, nach so 20 - 25 Minuten werden die Füsse und Hände kalt, aber auch das ist noch aushaltbar.

Wenn ich ins Wasser gehe mache ich als erstes mein Gesicht nass. Das hilft um die anfängliche Schnappatmung zu reduzieren.

Gewöhnt habe ich mich an die Kälte durch regelmässiges kalt abduschen. Also nach jedem Duschen. Ok nach fast jedem Duschen. :cool:

Resttube habe ich keine, aber ich schwimme immer ca 1- 3 Meter vom Ufer entfernt. Also so, dass ich bei einem Krampf oder Unwohlsein das Ufer schnell erreichen kann. Bei einer Ohnmacht würde mir auch eine Resttube nichts nützen.


Absolut genial finde ich das Gefühl des kalten Wassers. Es wirkt etwas zäher, öliger. Es macht irgendwie süchtig.

Am Ufer hab ich eine Trinkflasche mit einer ziemlich süssen Isofüllung. Da tut ein Schluck richtig gut.

Zum Glück wohne ich relativ nahe am See, ich lasse den Neo an, trockne mir nur das Gesicht ab und ziehe trockene Strümpfe an. Dann radele ich nach Hause und ziehe den Neo unter der Dusche aus. (ja das ist echter Luxus)


Schwimmen tu ich zur Zeit ca 1 - 1.5 km. Meist 2 oder 3 Blocks oder auch mal am Stück.
Ob das Trainingswissenschaftlich was bringt ist mir nicht so wichtig. Im Frühjahr hab ich das auch schon gemacht. Dadurch konnte ich meine Form, trotz Schwimmbad Schliessung, leicht ausbauen. Wichtig war aber vor allem die Konstanz. Da sehe ich im Winter harte Bedingungen auf mich zukommen. :Cheese:





@ Otscho: Vielen Dank für die Tipps! Eine größere Schwimmbrille werde ich mir bei Zeiten zulegen. Das mit den Ohrstöpseln würde mir auch schon empfohlen.
Vom richtigen Schwimmen bin ich noch weit entfernt. War letzten Sonntag mit den Eisschwimmern im Wasser - 24 Minuten geplantscht, zu mehr hat's nicht gereicht. Allerdings: die Motivation ist da, ich probiere es wieder.

Die Eisschwimmer haben sicher auch noch gute Tips auf Lager. Und 24 Minuten ist eine beachtliche Zeit.

Viel Erfolg weiterhin.

JamesTRI
28.10.2020, 10:06
Könnt ihr bitte Produkte auflisten, die wirklich was taugen für das Schwimmen im Winter. Und die auch wirklich bereits erhältlich sind (der deboer ocean 10 ist es leider nicht)

Wäre nett. Denn es eilt. Die fahren Heute Alles runter & ich will dann nicht lange experimentieren sondern bestellen und spätestens in 14 Tagen loslegen.

Karhu
28.10.2020, 11:18
Neopren Badekappe
Neo Socken und Handschuhe
Ich nutze noch Leinen Schuhe Baseball Form - eine Nummer größer.
So bleiben die Füße in den Neoprensocken warm, weil kein neues
Wasser eingespült wird. Kenne ich so vom Wildwasser paddeln.
Neo Badehose mit Schwimmshirt nutze ich. Ob ein Shorty , oder
Vollanzug musst Du Dir überlegen. Beine und Arme werden schon
kalt. Bei mir halt auch der Oberkörper. Auf jeden Fall auch eine
Feststoff Boje. LG Jens

JamesTRI
28.10.2020, 11:42
Ich suche gerade: Es gibt Halbtrockene und normale "Nasse" Neoprenanzüge...Halbtrocken ggf wärmer ?

Otscho
28.10.2020, 12:27
Noch ein Thema, was gerade beim Schwimmen mit Neo relevant sein kann:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Schmerz klar höher ist, wenn ein Körperteil separat kalt wird. Beispiel: Die Füße tun deutlich mehr weh, wenn man sich nur mit diesen ins Wasser stellt und eine Weile so bleibt, als wenn man mit dem komplett Körper drin ist. Könnte mir vorstellen das liegt daran, dass bei Kälte am ganzen Körper die Zentralisierung des Bluts dazu führt, dass man an den Extremitäten weniger mitbekommt, diese Zentralisierung gibt es natürlich nicht, wenn man nur drinsteht.

Übertragen auf den Neo: Evtl. tut das Schwimmen mit Neo an Händen, Füßen und Gesicht mehr weh als ohne, da der Temperaturunterschied größer ist bzw. der Körper selbst wärmer bleibt.

runningmaus
28.10.2020, 13:16
Könnt ihr bitte Produkte auflisten, die wirklich was taugen für das Schwimmen im Winter. Und die auch wirklich bereits erhältlich sind ....


Alles Sachen, die man nicht kaufen kann:
Mut, Entschlossenheit, Leidenschaft, Herz,
Freude an prickelnder Haut, etwas Leidensbereitschaft,
Ein breites Grinsen und das Gefühl von:
Oh yeah, ich kann das auch ohne den ganzen Kram!

Und vielleicht einen Schwimm Partner ;)

Gruß!

runningmaus
28.10.2020, 13:22
Ich suche gerade: Es gibt Halbtrockene und normale "Nasse" Neoprenanzüge...Halbtrocken ggf wärmer ?

Gleiches Problem wie beim trocki: die Anzüge für Taucher die du dir ansiehst sind deutlich zu unflexibel um damit mit den Armen Kraulbewegungen zu machen.
Aber du kannst mit derenn Verstärkungen an Ellbogen und Knien heil rein und raus klettern und im Jacket dein Blei und deine Flasche mit Automat komfortabel transportieren ohne die Schultern und Hüften weh zu tun.
Die Aussenschicht ist zudem oft nicht das empfindliche Glatthaut Neopren, das unsere Anzüge schnell macht.

bergflohtri
28.10.2020, 16:20
Nachdem letzten Sonntag das Treffen mit dem Eisschwimmerverein Spaß gemacht hat bin ich heute alleine bei ca 11 Grad ungefähr eine halbe Stunde geschwommen, die Strecke die ich seit dem Frühling und über den Sommer in der Früh gemacht habe. Mit dem normalen Triathlonneo, Handschuhen, Füßlingen und einer Neoprenhaube und Dank des Tipps eine größere Schwimmbrille zu verwenden war es zu keiner Zeit unangenehm. Das im Sommer sehr trübe Wasser ist jetzt auch wieder schön klar. In der warmen Sonne war das Umziehen im Anschluss auch ohne Eile möglich. Beim nach Hause fahren mit dem Rad und jetzt zu Hause auf der Couch merke ich schon dass die Kälte den Organismus in Aufruhr versetzt. Das ist denke ich auch ein interessanter Aspekt am Winterschwimmen - was die Kälte im Körper bewirkt. Möglicherweise hat das Einfluss auf das Immunsystem. Ich möchte das Freiwasserschwimmen auf jeden Fall weiter machen, wenn möglich und wenn eine Gewöhnung an das kalte Wasser eintritt über den Winter. Eine gewisse Sturheit ist da wahrscheinlich von Vorteil;)

runningmaus
28.10.2020, 16:44
@bergflohtri : das klingt toll :)

Hier mein Haus Gewässer (500 m bis zum Altrhein) ist laut Website durch die kalten Nächte inzwischen auf 13 Grad runter.
Bis Anfang November dürfen wir ja scheinbar noch ins Schwimmbad,
Danach dann.... Mhm.... Mal sehen :)

Karhu
28.10.2020, 17:58
Bei mir sind es zur Zeit 13 Grad im See. Schön, hier ein paar Kollegen zu finden, die auch im Winter draußen planschen ;-)

fridena34
29.10.2020, 15:25
Also ich wage mich bei kälteren Temperaturen nur mit Neo-Ausrüstung ins Wasser. Und auch nur max. 30 Minuten. Zum Langstreckentraining geht's dann wieder in die Halle - dieses Jahr halt so lange wie es noch geht.

Deichman
04.11.2020, 21:49
Bei mir heute auch 11° und 36min. durchgehalten. Bin dieses Jahr mit meiner "gang" wegen geschlossener Hallen bereits im April draussen gestartet aber da waren es noch 14° was mit einfacher Haube sehr gut geht.

Was ziemlich angenehm war, ist mein guter Sailfish Neo, der eng anliegt und darüber einen grössen zweiten günstigen, den ich noch liegen hatte. Top Kombi. Auf dem Kopf hatte ich zwei Neoprenkappen übereinander und so die Ohren extra gut geschützt. Das war anfangs unangenehm und der Schädel schmerzte, wurde aber nach ein paar Metern sehr angenehm und blieb bis zum Ende warm.

Ich zieh das durch, solange es geht...Schwachpunkte sind freier Hals und Nacken und die Füsse. Die Neoprenhandschuhe von Decathlon sind übrigens spitze. Die Füsslinge von Cressini okay aber noch nicht optimal.

bergflohtri
06.11.2020, 05:13
Gestern nach der Arbeit bin ich vor der einsetzenden Dämmerung noch schnell an die alte Donau. Ich hab mir ja vorgenommen die Strecke die ich über den Sommer ein paar mal in der Woche geschwommen bin so lange wie möglich in den Winter hinein weiterzumachen. Die Wassertemperatur hat noch um die 11 Grad gehabt. Der Sailfishneo bewährt sich wunderbar. Nach dem kurzen unangenehmen Fluten bin ich gleich zügig losgeschwommen. Das größte Problem ist der Kopf, ich habe zwar die Neokappe, aber die reicht nicht aus. Die ersten paar Meter waren schön zu schwimmen, dann ist die Sonne aber hinter den Bäumen verschwommen und mit dem reduzierten Licht wurde das Wasser diffus und dunkel. Sowas erzeugt bei mir immer schnell Beklemmungen, und anders als beim letzten Treffen mit den Eisschwimmern am Sonntag als ich beim Schwimmen richtige Glücksgefühle hatte, musste ich mich dieses Mal überwinden. Nach den ersten 200 Metern hatte ich einen metallischen Geschmack im Mund, und das Bewusstsein dass man sich gerade in einer unwirtlichen Umgebung befindet führt zwangsläufig dazu verstärkt auf die Körperwahrnehmung zu achten und ob vielleicht irgend ein Problem auftritt. Ich hab mich dann darauf konzentriert schön gleichmäßig in den Bauch zu atmen und gerade in Ufernähe weiterzuschwimmen. Das Kältegefühl lässt sich subjektiv unterteilen - in die gefühlte Umgebungstemperatur des Wassers und in die Wahrnehmung der Auswirkung der Kälte auf die Körpertemperatur. Ab dem zweiten Drittel der Strecke hatte ich den Eindruck, dass mein Rumpf unterhalb des Neos beginnt abzukühlen, und gleichzeitig begann auch im Kopf eine leichte Schummrigkeit. Da musste ich unweigerlich an den Facebookkommentar vom Chef der Eisschwimmer denken als er beschrieb dass das Schwimmen im kalten Wasser dann gefährlich wird wenn sich das Gesichtsfeld einengt bevor es dann dazu kommt, dass sich die optische Wahrnehmung wie bei einem kollabierenden Fernsehbild auflöst. Bei 11 Grad mit Neo war ich bestimmt noch weit von solch einer Situation entfernt, zumindestens dachte ich aber darüber nach, was die beste Reaktion wäre. Ich würde mich schnell auf den Rücken drehen damit das Gesicht nicht unter Wasser ist und versuchen so schnell wie möglich mit Beinschlägen ans Ufer zu kommen. Diese Gedanken werden mich im weiteren Saisonverlauf wohl noch öfters begleiten. Die Einstiegstelle war jetzt schon nahe und kam mit jedem Blick nach vorne näher. Ich finde es in dieser Situation immer witzig wenn beim Rausgehen andere Leute am Steg sitzen als vorher und die auf einmal einen Schwimmer sehen der von irgendwo herkommt.
Nach dem Rausgehen musste ich mal jede Menge Schleim ausspucken, weiß nicht ob sich der durch das Schwimmen gelöst hat oder dadurch entstanden ist. Ich hab das Gefühl dass nach ein paar mal Schwimmen schon eine Abhärtung stattgefunden hat. Beim Umziehen und nach Hause radeln war mir überhaupt nicht richtig kalt, und auch zu Hause nach einem heißen Kaffee hatte ich nicht so wie letzte Woche diese Gefühl dass der Organismus gestresst ist. Auch die Füße fühlten sich wohlig warm an.
Was ich vor dem nächsten mal auf jeden Fall wieder machen werde ist 3 Stunden vorher eine kohlenhydratreiche Mahlzeit zu mir nehmen - das hatte ich letzten Sonntag gemacht, und vom Energieempfinden her war es viel besser als gestern.

Deichman
06.11.2020, 07:45
Gestern nach der Arbeit bin ich vor der einsetzenden Dämmerung noch schnell an die alte Donau. Ich hab mir ja vorgenommen die Strecke die ich über den Sommer ein paar mal in der Woche geschwommen bin so lange wie möglich in den Winter hinein weiterzumachen. Die Wassertemperatur hat noch um die 11 Grad gehabt. Der Sailfishneo bewährt sich wunderbar. Nach dem kurzen unangenehmen Fluten bin ich gleich zügig losgeschwommen. Das größte Problem ist der Kopf, ich habe zwar die Neokappe, aber die reicht nicht aus. Die ersten paar Meter waren schön zu schwimmen, dann ist die Sonne aber hinter den Bäumen verschwommen und mit dem reduzierten Licht wurde das Wasser diffus und dunkel. Sowas erzeugt bei mir immer schnell Beklemmungen, und anders als beim letzten Treffen mit den Eisschwimmern am Sonntag als ich beim Schwimmen richtige Glücksgefühle hatte, musste ich mich dieses Mal überwinden. Nach den ersten 200 Metern hatte ich einen metallischen Geschmack im Mund, und das Bewusstsein dass man sich gerade in einer unwirtlichen Umgebung befindet führt zwangsläufig dazu verstärkt auf die Körperwahrnehmung zu achten und ob vielleicht irgend ein Problem auftritt. Ich hab mich dann darauf konzentriert schön gleichmäßig in den Bauch zu atmen und gerade in Ufernähe weiterzuschwimmen. Das Kältegefühl lässt sich subjektiv unterteilen - in die gefühlte Umgebungstemperatur des Wassers und in die Wahrnehmung der Auswirkung der Kälte auf die Körpertemperatur. Ab dem zweiten Drittel der Strecke hatte ich den Eindruck, dass mein Rumpf unterhalb des Neos beginnt abzukühlen, und gleichzeitig begann auch im Kopf eine leichte Schummrigkeit. Da musste ich unweigerlich an den Facebookkommentar vom Chef der Eisschwimmer denken als er beschrieb dass das Schwimmen im kalten Wasser dann gefährlich wird wenn sich das Gesichtsfeld einengt bevor es dann dazu kommt, dass sich die optische Wahrnehmung wie bei einem kollabierenden Fernsehbild auflöst. Bei 11 Grad mit Neo war ich bestimmt noch weit von solch einer Situation entfernt, zumindestens dachte ich aber darüber nach, was die beste Reaktion wäre. Ich würde mich schnell auf den Rücken drehen damit das Gesicht nicht unter Wasser ist und versuchen so schnell wie möglich mit Beinschlägen ans Ufer zu kommen. Diese Gedanken werden mich im weiteren Saisonverlauf wohl noch öfters begleiten. Die Einstiegstelle war jetzt schon nahe und kam mit jedem Blick nach vorne näher. Ich finde es in dieser Situation immer witzig wenn beim Rausgehen andere Leute am Steg sitzen als vorher und die auf einmal einen Schwimmer sehen der von irgendwo herkommt.
Nach dem Rausgehen musste ich mal jede Menge Schleim ausspucken, weiß nicht ob sich der durch das Schwimmen gelöst hat oder dadurch entstanden ist. Ich hab das Gefühl dass nach ein paar mal Schwimmen schon eine Abhärtung stattgefunden hat. Beim Umziehen und nach Hause radeln war mir überhaupt nicht richtig kalt, und auch zu Hause nach einem heißen Kaffee hatte ich nicht so wie letzte Woche diese Gefühl dass der Organismus gestresst ist. Auch die Füße fühlten sich wohlig warm an.
Was ich vor dem nächsten mal auf jeden Fall wieder machen werde ist 3 Stunden vorher eine kohlenhydratreiche Mahlzeit zu mir nehmen - das hatte ich letzten Sonntag gemacht, und vom Energieempfinden her war es viel besser als gestern.

Schönes Ding! Das mit der Neokappe hab ich auch gehabt und deshalb zwei übereinander getragen, kann ich empfehlen. Ansonsten hatte ich das nicht mit dem Schleim, nur kalte Füsse, die dann aber als ich zuhause waren, plötzlich glühten. Abhärtung kann ich bestätigen. Womit ich aber gute Erfahrungen gemacht habe, ist mit Brust zu starten und zu beenden, damit die Beine nicht zum Ende krampfen...das mit den Kohlenhydraten hatte ich auch. Ansonsten ist es sowieso von Vorteil, wenn man sich vorher schon eine kleine Fettschicht angefressen hat. ;-)...have fun!

Kälteidiot
06.11.2020, 10:18
Hallo Bergfloh,

das liest sich sehr spannend was du schreibst. Viel Spass weiterhin. Den anderen auch. Ich finde es sehr motivierend von euch zu lesen.

Mit der Dunkelheit hatte ich auch schon zweimal zu tun. Beim ersten mal wurde es doch schneller richtig dunkel, als ich dachte. Beim zweiten Mal bin ich quasi im fastdunkeln losgeschwommen.

Meine Schwimmstrecke ist ein ca 100 - 110 meter langer Wendekurs, immer am Ufer lang.
An dem einen Ufer stehen Häuser und ich schwimme auf die beleuchteten Fenster zu, auf dem Rückweg ist es dann ein markanter Busch der mein Ziel markiert. Ausser dem schwimme ich dicht am Ufer, an dem ich mich auch noch orientieren kann.

Es ist ja nicht richtig finster, aber grosse Bedenken hatte ich davor, irgendwo dagegenzuschwimmen. :Maso: . Als ich dann gestern tatsächlich gegen einen dünnen Ast schwamm war ich mehr erstaunt, als erschrocken.

Meine Garmin leuchtet alle 100 Meter, das ist schon irre die Uhr dann, am Handgelenk im Wasser leuchten zu sehen. Hat was tröstliches. In so Momenten denke ich schon, "irgendwie bekloppt was du gerade hier machst" :Lachen2: aber auch irgendwie cool und entspannend. Ich stelle dann fest, ich bin total für mich und das fühlt sich gut an. Die Dämmerung verstärkt das noch.

Auch ich fange ungefähr im letzten 4tel an zu frieren, bzw. es fühlt sich nicht mehr so gut an wie vorher. Bin am überlegen meine Strecke zu verkürzen und dafür öfter zu schwimmen. Mal schauen.
Aber richtig kalt wird es erst nach dem Schwimmen. Dafür werde ich aber beim Heimradlen wieder warm. (2 km)

Nicht so romantisch ist dann der Ausstieg. Nach einer halben Stunde bei 12 Grad fange ich draussen doch sehr schnell an zu frieren. Den Neo lasse ich an, aber die Socken und Badekappen ziehe ich aus.
Enge trockene Strümpfe mit klammen Fingern über die feuchten Füsse zu ziehen ist nicht leicht.
Hier werde ich auf weite Wollstrümpfe aufrüsten. Ebenso werde ich meine alte Snowboard Jacke wieder anziehen. Die ist sehr weit.

Direkt nach dem Schwimmen stopfe ich mir ein Stück Schokolade in den Mund. Kaum zu glauben wie schwer das ist Schokolade mit kalten Händen zu zerbrechen. :)

Was ich auch irre finde ist das Kälteempfinden bei unterschiedlichen Temperaturen, und das "nur 2 Grad Unterschied deutlich unangenehmer sind. Otscho hatte das ja auch beschrieben.
Neofluten ist jedesmal echt erfrischend.


Meine Erfahrungen:

Weite Wollsocken anstatt normale Baumwollstrümpfe
Schockolade zuhause in mundgerechte Stücke brechen
Kleine Funzel für das "Apresswimming" am Ufer
Jacke gleich über den Neo ziehen und Mütze aufsetzen.
vorher ausreichend essen
mehr am Wochenende, also bei Tageslicht, schwimmen.

Equipment:
Normaler Neo,
zwei Badekappen (eine davon aus Neopren) Beide über die Ohren.
normale Schwimmbrille
Baumwollsocken.
Badehose

Noch nicht benutzt aber vermutlich bald:
Neosocken 3mm
Neohandschuhe 3mm

Strecke ca 1,5 bis 2 km ca 30 bis 38 Minuten. Temperatur ca 11- 14 Grad

Otscho
06.11.2020, 10:34
Tipp für Nachts:
Taschenlampe in die Boje, dann leuchtet die schön und man macht auf sich aufmerksam.
Es kommt etwas doof, wenn ein Passant jemanden im Wasser treiben sieht und denkt, da will sich jemand was antun. Mit leuchtender Boje ist diese Vermutung wahrscheinlich eher unwahrscheinlich.
Zur Not spendet das Ding dann auch genug Licht, wenn man etwas nachsehen möchte oder beim Umziehen, wenn man sie einfach neben sich ablegt.

Karhu
06.11.2020, 13:17
In meinem Trainingsblock KARHU hat man meine Idee des Dunkelschwimm so ziemlich zerrissen. Schön das es hier voran geht. WFW Winter Frei Wasser ist eindeutig der Trend der Zukunft. Gefolgt von WFWDS ... also Dunkel Schwimm noch dahinter. Heia Safari !

Matthias75
06.11.2020, 13:59
Tipp für Nachts:
Taschenlampe in die Boje, dann leuchtet die schön und man macht auf sich aufmerksam.
Es kommt etwas doof, wenn ein Passant jemanden im Wasser treiben sieht und denkt, da will sich jemand was antun. Mit leuchtender Boje ist diese Vermutung wahrscheinlich eher unwahrscheinlich.
Zur Not spendet das Ding dann auch genug Licht, wenn man etwas nachsehen möchte oder beim Umziehen, wenn man sie einfach neben sich ablegt.

Vor allem finden dich die Rettungskräfte schneller, falls doch mal ein Passant aus Sorge um dich den Notruf wählt. Im Dunkeln stundenlang nach einem Vermissten suchen, der potentiell in Not ist, gehört nicht gerade zu den Lieblingsaufgaben der Retter.

Nicht falsch verstehen: Es kann immer passieren, dass das was du im Wasser machst, für Passanten an Land dubios aussieht und sie deshalb den Notruf wählen. Die Retter können dich dann aber schneller finden und abklären, ob alles in Ordnung ist. Der Einsatz ist dann mit Anfahrt in einer halben Stunde erledigt. Sonst sucht man 1-2h und weiß trotzdem nicht, was los ist, vor allem ,wenn du in der Zwischenzeit das Wasser verlassen hast.

M.

Karhu
06.11.2020, 16:39
Also Lampe ausschalten.

Brian
07.11.2020, 15:18
So, komme grade vom Schwimmen zurück, See hat 11 Grad, alter Trick mit dem Warmwasserfluten des Neo`s hat die ersten Minuten doch sehr erträglich gemacht, Gesicht war aber doch arschkalt sodass die ersten 5 Minuten nur Brustschwimmen möglich war, dann wurden es immer mehr Züge Kraul, der Körper gewöhnt sich dran. Nach 30 min war`s dann auch genug, geschätzte 1000m fühlen sich dann doch wie 3000m an.
Meine Frau, btw eine geniale Schwimmerin, stand am Rand und beobachtete mich. Auf meine Frage, ob sie mich denn auch gerettet hätte sagte sie, ja klar, wenn du ganz nah am Ufer gewesen wärst und ich dich erreicht hätte, ohne selber nass zu werden. Gut, wenn man weiß, dass man einen verlässlichen Partner an seiner Seite hat :-)))))
Schreit nach Wiederholung

bergflohtri
08.11.2020, 15:35
Heute war wieder Schwimmen mit dem Eisschwimmerverein. Das Wasser war mit 10,5 Grad geringfügig kälter als letztes Mal, vom Kälteempfinden her hat es keinen Unterschied gemacht. Nachdem mir letztes Mal die Birne leicht eingefroren ist, habe ich heute eine zusätzliche Schicht verwendet und unter der Neoprenkappe ein dünne Transtexradmütze getragen. Das hat sich bewährt, am Kopf wars nur zu Beginn auf der Stirn etwas kalt, im Laufe des Schwimmens wurde es dann besser. Ich war wieder ungefähr 25 Minuten unterwegs, und bin die ganze Strecke schön gleichmäßig durchgeschwommen. Nur gegen Ende hin hab ich ein paar Rundumblicke gemacht weil die Schwimmstrecke auch von Sportruderern benutzt wird, die sitzen ja verkehrt und kommen wenn sie in Fahrt sind mit einem ganz schönen Tempo daher. Denen muss das glaube ich ganz schön auf den Arsch gehen wenn sie wegen dieser Freaks jetzt nicht einmal im Winter mehr ungestört rudern können:Lachen2:

trichamp95
08.11.2020, 16:11
Gratulation an alle, die sich trauen, bei diesem saukalten Wetter zu schwimmen. Ich hätte mich nie getraut. Hallenbad ist für mich der einzige Weg im Wetter zu schwimmen. Dank Corona ist das derzeit leider auch nicht möglich. Somit überlege ich mir, bei mir im Keller einen Pool einbauen zu lassen. Das ist zwar sehr teuer, aber mir bleibt nichts anderes übrig. :(

Kälteidiot
08.11.2020, 20:48
Heute war wieder Schwimmen mit dem Eisschwimmerverein. Das Wasser war mit 10,5 Grad geringfügig kälter als letztes Mal, vom Kälteempfinden her hat es keinen Unterschied gemacht. Nachdem mir letztes Mal die Birne leicht eingefroren ist, habe ich heute eine zusätzliche Schicht verwendet und unter der Neoprenkappe ein dünne Transtexradmütze getragen. Das hat sich bewährt, am Kopf wars nur zu Beginn auf der Stirn etwas kalt, im Laufe des Schwimmens wurde es dann besser. Ich war wieder ungefähr 25 Minuten unterwegs, und bin die ganze Strecke schön gleichmäßig durchgeschwommen. Nur gegen Ende hin hab ich ein paar Rundumblicke gemacht weil die Schwimmstrecke auch von Sportruderern benutzt wird, die sitzen ja verkehrt und kommen wenn sie in Fahrt sind mit einem ganz schönen Tempo daher. Denen muss das glaube ich ganz schön auf den Arsch gehen wenn sie wegen dieser Freaks jetzt nicht einmal im Winter mehr ungestört rudern können:Lachen2:

toll, ja diese Freaks vom Eisschwimmverein, und jetzt haben sie auch noch Verstärkung von den Triafreaks. ;)


ja die Stirn. Aber tatsächlich, nach kurzer Zeit sind die Stirnschmerzen weg.

Ich war gestern bei herrlichem Sonnenschein schwimmen. Aber ich dachte von Anfang an, heute ist irgendwas komisch.
Bei der Auswertung nach dem Schwimmen sah ich es dann. Temperatur 10 Grad. Innerhalb von zwei Tagen war der See um ca 3 Grad kälter geworden. Durch den wundervollen Sonnenschein war ich irgendwie auf warmes Wasser eingestellt und wunderte mich, warum meine Hände und Füsse deutlich unangenehmer anfühlten als 2 Tage vorher bei 13 Grad. :o
Also ich merke den Unterschied von ein paar Grad schon sehr. Trotzdem ist es eine wirlich tolle Sache das Freiwasserschwimmen zur Zeit.



Zum Thema: Was Aussenstehende möglicherweise tun könnten ..."
Gestern haben mich ein paar SpaziergängerInnen gesehen. Ich habe ihnen freundlich zugewunken und sie haben freundlich zurückgewunken.
Ich denke, ein in Ufernähe offensichtlich Kraul schwimmender Gummimaso, wird von Passanten nicht unbedingt als potentieller, in Not geratener Selbstmörder oder Jahreszeitverwechsler eingeordnet. Die denken vermutlich eher, was isn das fürn Schwachmat der jetzt baden geht. :Cheese:

Als PassantIn würde ich mir die Person im Wasser auch erst mal anschauen, was macht der da? Wie sieht das aus? Im Zweifel einfach mal ansprechen. Und wenn in der Dämmerung einer mit ner Leuchtboje seine Bahnen zieht, warum sollte ich da einen Rettungsdienst alamieren?

...

@Brian :Lachen2:

Matthias75
10.11.2020, 09:04
Zum Thema: Was Aussenstehende möglicherweise tun könnten ..."
Gestern haben mich ein paar SpaziergängerInnen gesehen. Ich habe ihnen freundlich zugewunken und sie haben freundlich zurückgewunken.
Ich denke, ein in Ufernähe offensichtlich Kraul schwimmender Gummimaso, wird von Passanten nicht unbedingt als potentieller, in Not geratener Selbstmörder oder Jahreszeitverwechsler eingeordnet. Die denken vermutlich eher, was isn das fürn Schwachmat der jetzt baden geht. :Cheese:

Als PassantIn würde ich mir die Person im Wasser auch erst mal anschauen, was macht der da? Wie sieht das aus? Im Zweifel einfach mal ansprechen. Und wenn in der Dämmerung einer mit ner Leuchtboje seine Bahnen zieht, warum sollte ich da einen Rettungsdienst alamieren?


Klar, erstmal beobachten. Setzt aber voraus, dass du klar erkennbar bist (bei Dunkelheit?), dein Schwimmstil als Kraul erkennbar ist :Lachen2: und dass du so nah am Ufer bist, dass du auf Rufen reagieren kannst. Mit Kopf unter Wasser und zwei Badekappen wirst du auch nicht mehr so viel hören.

Im Zweifel kann es dem Passanten nicht übel genommen werden, wenn er doch mal vorsichtshalber den Notruf wählt. Das sollte er sogar, wenn er die Situation nicht genau einschätzen kann. Er muss noch nicht mal sagen, dass hier jemand am ertrinken ist. Er sollte einfach die Situation so schildert, wie er sie beobachtet hat ("Da ist vermutlich jemand im Wasser, genaues kann ich nicht erkennen"). Die Rettungsleitstelle wird dann entscheiden, ob sie vorsichtshalber die DLRG/Wasserwacht/Feuerwehr rausschickt. Das ist prinzipiell auch gut so und richtig.

Mag zwar aus Sicht des Schwimmer übertrieben erscheinen, dass irgendwas plötzlich das gesamte Ufer blau-blinkend beleuchtet ist und vielleicht noch der Hubschrauber mit Wärmebildkamera über die See kreist. Aber vom Ufer aus ist nicht immer alles so klar erkennbar und im Zweifel muss die Situation erstmal abgeklärt werden.

Für die Retter ist es nur leichter, wenn sie den Schwimmer schnell finden und die Situation klären können. Die haben wenig Bock, im Dunkeln und bei Kälte einen ganzen See/Fluss abzusuchen, was auch noch entsprechend vorsichtig passieren muss, weil man einen Schwimmer vom Boot aus sehr schwer sehen und erst recht nicht hören kann (Motorenlärm). Man will den Schwimmer ja nicht überfahren.

Mit Licht ist erstmal klarer, dass derjenige das bewusst und kontrolliert tut. Wenn du vorsätzlich oder unabsichtlich von der nächsten Brücke fällst, hast du selten ein Licht dabei. Zudem ist einfacher zu erkennen, dass du kontrollierte Bewegungen ausführt bzw. dich mit kontrollierter Geschwindigkeit bewegst. Und - wie schon gesagt - im Zweifel bist du einfacher zu sehen und schneller zu finden, damit man die Situation klären kann. Geht dann vermutlich schnell und freundlich und ohne Stress.

Kleiner Nachtrag:

Für die Rettungskräfte, die das überwiegend ehrenamtlich - also freiwillig in ihrer Freizeit - machen bedeutet so ein Einsatz extremen Stress und mit Anfahrt, Nachbereitung und der Einsatzzeit, mehrere Stunden Freizeit, die dabei drauf gehen. Der Einsatz ist üblicherweise erst beendet, wenn der Einsatzleiter der Überzeugung ist, dass keine Überlebensaussichten mehr bestehen oder er sicher ist, dass keine Gefahr besteht, z.B. weil niemand im Wasser ist oder die Person schwimmen kann. Bis das klar ist, kann schon einige Zeit vergehen. Da sind ganz schnell mal 3-4h weg.

Wenn die Retter eine leuchtende Boje sehen und ansteuern können, kommen sie vermutlich schon von Land aus zu der Überzeugung, dass keine Lebensgefahr besteht (Stress runter) und können die Person dann gezielt anfahren und kurz ansprechen. Der Einsatz ist nach einer halben Stunde rum.

Ich sehe also keinen Grund, keineBoje mitzunehmen.

M.

Kälteidiot
11.11.2020, 09:08
Hallo Matthias,

bin gestern bei starker Dämmerung geschwommen. Da hast du Recht, mit zwei Badekappen über den Ohren und konzentriert auf Kraul und nicht frieren, bekommt man nicht allzuviel mit von dem was am Ufer passiert.

Dazu ist "mein" Ufer auch noch mit Büschen bewachsen. Ich hoffe mal darauf, dass mein Kraul nicht nach hilflosen Versuchen aus dem Wasser zu kommen auschaut und, dass jemand der sich Sorgen um mich macht auch versucht meine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Ich handhabe es für mich so, dass ich den Leuten am Ufer zuwinke und Hallo sage, auch um ihnen zu signalisieren: "Alles ok bin nur ein Freak"


Es gibt ja immer zwei Standpunkte: Meinen und den meiner Umwelt.

Meiner Familie sage ich immer, dass ich schwimmen gehe. Wenn ich mich nach spätestens 2 Stunden nicht zurückmelde machen die sich auf die Suche und rufen mich an.

Für mich ist das im schlimmsten Fall natürlich viel zu spät. Bis dahin bin ich hinüber.
Für den Fall von lebenserhaltenden Maßnahmen haben wir auch alles festgehalten. Mehr fällt mir nicht ein.
Klar wäre keiner begeistert, und wir nehemen das auch nicht auf die leichte Schulter, und ich will auch noch ein paar Jahre leben und keine Rettungsdienste aus Egoismus bemühen.

Und klar, es kann immer was passieren, aber bisher hatte ich noch keine auch nur andeutungsweise, bedenkliche Situation.
Gestern hatte ich die Phantasie, ob Krokodile im See sein könnten.

Meist bin ich nach ca einer Stunde zurück, bibbernd und zufrieden.:)


Gestern bin ich das erste mal mit Neoprensocken geschwommen. leider sitzen die nicht so stramm. Dadurch läuft Wasser rein und es fühlt sich etwas schlabberig an. Aber das Wasser erwärmt sich und die Füsse werden nicht so schnell kalt.
Leider leidet das Wassergefühl ziemlich.

Es hat aber auch einen Vorteil, dass die Neosocken nicht so eng sind, man kann sie leichter mit klammen Fingern ausziehen.

Ich werde die Neosocken oben mit einem Gummiring oder einem Klettband abdichten.


Ziel für das nächste Wochenende. 100 Meter Kraul ohne Neo. Inspiriert by Otscho.

Matthias75
11.11.2020, 10:15
Hallo Matthias,

bin gestern bei starker Dämmerung geschwommen. Da hast du Recht, mit zwei Badekappen über den Ohren und konzentriert auf Kraul und nicht frieren, bekommt man nicht allzuviel mit von dem was am Ufer passiert.

Erstmal Respekt! Ich überlege aktuell schon, ob es mir zu kalt ist für Zugseiltraining im Garten. :Peitsche: :Cheese:

Ich denke, grundsätzlich hast du mich verstanden. Für die eigene Sicherheit kann man nur selbst sorgen. Die Überlebenswahrscheinlichkeit steigt zwar im kalten Wasser, dennoch dürfte es in den meisten Fällen zu spät sein, bis die Rettungskette anläuft.

Mir ging es um den, wie zu des nennst "Standpunkt der Umwelt". Man sollte sich aus meiner Sicht immer versuchen klar zu machen, was man mit seinem Verhaltne auslösen kann bzw. wie das auf andere wirkt.

Wenn du den Passanten am Ufer freundlich zuwinkst und noch ein Hallo entgegenwirfst, kommst sicher keiner auf die Idee, den Notruf zu wählen. Allenfalls die Polizei ("Darf der das überhaupt?"). Ebenso, wird die Rettungsleitstelle bei der Meldung "Da schwimmt eine beleuchtete Boje" auf dem See, sicher nicht gleich den "großen Bahnhof" rausschicken, sondern erstmal leine Streife, die sich das anschaut. Wenn der Passant aber meldet, dass er ein Platschen im See gehört hat, der Meinung ist, da wäre ein Person im Wasser, aber nicht genaueres erkennen kann, wird von der Rettungsleitstelle sicher mehr rausgeschickt werden.

Ich hatte es sicher schonmal erwähnt: Mein Bruder ist am Bodensee bei der Wasserrettung aktiv. Die haben im Jahr mehrere Fälle, bei denen unbedachtes Handeln zu Großeinsätzen geführt hat, die zum gluck meistens glimpflich abgelaufen sind. Da sind z.B. herrenlose Kleidung/Taschen am Ufer und kein Schwimmer dazu bzw. der Schwimmer ist nach einer Stunde noch nicht wieder zurück, Brückenspringer, die abgetrieben werden aber auch Schwimmer/SUPler, die mal eben von Konstanz nach Überlingen (2-3km offener See mit viel Bootsverkehr) rüber sind, drüben mangels Handy nicht mitteilen können (oder auch gar nicht daran denken), da sie zu müde sind, um direkt zurück zu kommen und dann irgendwann vermisst werden. bei so einer Meldung sind ganz schnell 20-30 Retter unterwegs (Boote, Tauchertrupps,...), wenn er Zeit hat, ist der nächste Rettungshubschrauber in der Luft, um von oben den See abzusuchen....

Klar, sowas lässt sich nicht immer vermeiden und das gehört zum Job der Retter dazu, solchen Fällen nachzugehen. Wenn ich aber durch ein bißchen Umsicht einen Großeinsatz vermeiden kann, sind die Retter froh, wenn sie nicht nachts einen See absuchen müssen. Das kann aus meiner Sicht z.B. das Licht an der Boje sein. Das kann aber auch sein, dass man dem Passanten, der einen beim Einstieg beobachtet mal kurz zuruft, dass er sich keine Sorgen machen soll, wenn man nicht zurück kommt, weil man an anderer Stelle aus dem See steigt.

So, wieder viel geschrieben. War mir nur wichtig, weil bei vielen dann das Unverständnis groß ist, wenn der See mit einem Mal blau-blinkend beleuchtet ist ("Ich war doch nur schwimmen").:Blumen:

M.

bergflohtri
11.11.2020, 17:31
Bin gerade von meiner Schwimmeinheit unter der Woche nach dem Homeoffice zurück. Ich hab mich beeilt nach der Arbeit zügig loszustarten um nicht in die Dämmerung zu kommen. Das Wasser war kälter, am Sonntag waren es noch 10,5 Grad doch ich hab den Unterschied stark gemerkt. Beim reingehen wars kein Problem. Ich gehe einfach schnell ins Wasser und flute den Neo und schwimme los. Die Transtexhaube unter der Neoprenkappe bewährt sich auch bestens. Der Unterschied zum letzten Mal war dass ich an den dünneren Stellen des Neo an den Armen gespürt habe, dass es richtig kalt ist, und im ungeschützten Bereich im Nacken hat die Kälte leicht gezwickt. Der Kopf unter den Hauben hat sich direkt warm angefühlt - kein Nachteil. Was mir auch zum ersten mal aufgefallen ist war dass das kalte Wasser das beim einatmen in den Mund kommt die Zunge auskühlt. Beim Schwimmen hatte ich das gute Gefühl gerade etwas zu machen was - solange man es nicht ausprobiert - eher abwegig erscheint, und freute mich dass ich es gerade durchziehe. Nach dem Wendepunkt hatte ich Gegenwind und leichte Strömung und Wellen von vorne, das war aber kein Problem. Die letzten 200 Meter hatte ich das Gefühl dass die Koordination nachlässt. Hier kommen dann die Gedanken auf, dass irgend etwas vielleicht nicht in Ordnung ist. Da halte ich mich an die Empfehlung des Vereinchefs von den Winterschwimmern: ruhig in den Bauch atmen. Ich verkrampfe dann nicht, und es verhindert das beklemmende Gefühl das subjektiv entsteht wenn man sich in einer unwirtlichen Umgebung befindet. Das Körpergefühl ist klar, und ich merke dass der Oberkörper gegen Ende hin auch auskühlt aber dass es noch in einem unbedenklichen Rahmen ist. Beim Rausgehen war ich überrascht, dass mir trotz Nässe, 8 Grad Lufttemperatur und Wind überhaupt nicht kalt war. Im Unterschied zum letzten Mal hatte das kältere Wasser dazu geführt dass die Hände und Füße wirklich kalt und gerötet waren, so wie wenn man auf dem Rad im Winter längere Zeit im Freien fährt. Nach dem Umziehen fühlte sich der Organismus gestresst an, und ich trank schnell zwei Becher von dem mitgebrachten heißen Tee - die wirkten Wunder. Jetzt zu Hause merke ich, dass die Kälte anstrengend für den Körper war und mache mir ein gutes und der Jahreszeit angepasstes Abendessen - Kohl mit Kartoffen und einer Chillischote und Knoblauchwurst - die hab ich mir verdient:liebe053:

Deichman
12.11.2020, 16:24
ich war auch gestern bei 10° schwimmen. Das Gesicht war ziemlich erfroren zu Anfang aber dann gings. Ruhig atmen und langsam dran gewöhnen, so dachte ich...dann gings gut mit dem durchkraulen. 20min. 1100m waren dann auch genug. Der Ausstieg war auch nicht so schlimm, obwohl die Aussentemperatur 6° war.

Ich muss aber dazu sagen, dass mir doppeltes Neo am Kopf und Handschuhe und Füsslinge aus Neo dabei sehr helfen, nicht total auszukühlen. Das Gute ist, dass man anfangs so keine Probleme mit der Atmung bekommt.

Direkt danach Tee und später viel kh vernichten war dann angesagt. Nach dem Umziehen hab ich nur kurz gebibbert und irgendwann im Auto Heizung aufgedreht und alles war gut, als ich zuhause war...fühlt sich gut an. :Cheese:

bergflohtri
14.11.2020, 16:15
Nachdem die Eisschwimmer bis 8.12. Pause machen, möglicherweise auch wegen des Lockdowns, bin ich schon heute meine 2. Schwimmeinheit der Woche angegangen. Es lief überraschend gut. Die Wassertemperatur lag geschätzt bei 9 Grad, und ich hatte unterwegs das Gefühl, dass die Bewegung den Kreislauf schön in Schwung hält und ich nicht so schnell auskühle. Konnte mich auch ein bisschen auf die Technik konzentrieren und fühlte mich unterwegs so sicher dass ich ein Stück weiter entfernt vom Ufer geschwommen bin.
Fortsetzung folgt.

PatickAlb
14.11.2020, 19:18
Also ich „schwimme“ seit Anfang des Monats aus Verzweiflung einmal die Woche im 4 x 2m Aufstellpool mit so einem Gummigürtel. Kraulen geht mangels Wasserdynamik gar nicht - aber damit mein Kraustil bis zur ersten OD nutzbar würde, hätte es eh den perfekten Winter mit viel Schwimmbadtraining gebraucht.
Es geht also eh mehr darum die Muskeln für‘s Brustschwimmen in der aktuellen Situation so gut es geht zu erhalten.
Gestern hatte das Wasser 8 Grad und der gebrauchte Ebay Kleinanzeigen Tauch Neo passt leider nicht so eng wie ich es gerne hätte. Besonders am Hals läuft‘s arg in den Rücken rein und sucht sich dann Holräume zu den Achseln hin. Also falls jemand was ungenutztes Altes in XL liegen hat sagt Bescheid haha
Gummigürtel straffer gespannt (=mehr Zugwiderstand = mehr Bewegung nötig) und dann ging es ne halbe Stunde. Zum Ende hin hab ich meinen rechten Fuß kaum mehr gespürt und die Finger waren ebenfalls arg wenig in der Lage feinfühlig zu agieren trotz Handschuhen.
Die 2mm Neosocken waren jedenfalls grenzwertig, hab‘ mir dickere bestellt. Und ne Haube mit Hals-/Nackenschutz.
Ich mache die halbe Stunde übrigens in Kopplung mit Indoor Radeln auf dem Heimtrainer zum Aufwärmen. Das fühlt sich richtig schön an.

Größter Vorteil des Aufstell Pool Setups ist das man jederzeit abbrechen kann und auch ein Krampf oder Ähnliches in dem 1m tiefen Pool‘chen nicht direkt zum Überlebenskampf würde.

Wenn ich im Juni meine erste OD geschafft hab‘ werde ich auf diese Episode sicherlich mit einem gewissen Stolz zurücksehen :cool:

Deichman
16.11.2020, 08:52
Kann das mit dem Stolz gut nachvollziehen. Die Idee mit dem Pool ist gut. Schade, dass unser Balkon so klein ist :Cheese: .

Da bleibt für mich nur der See und motivationstechnisch natürlich einfacher, wenn man das mit 4 anderen Bekloppten zusammen macht. Wegen der Muskulatur werde ich aber irgendwann doch wieder auf Zugseiltraining umstellen..damit kannst Du übrigens das Kraulen ganz gut simulieren und vielleicht dazu eine Liegestützenchallenge machen. Gibt dazu auch ein paar nette Videos im web.

So bin ich dieses Jahr ganz gut durch die Monate März und April gekommen ohne meine Performance zu verschlechtern. Im Mai war ich auf Rhodos zum urlauben und schwimmen und danach im See hier + bis zuletzt 10er Karte Schwimmbad, statt Vereinsschwimmen...gute Schwimmsaison für mich.

Was das Gute aktuell im Wasser ist, dass man mit der ganzen "Klamotterage" (doppelt Neo, doppelt Neofüsslinge, doppelt Haube und Handschuhe) einen so hohen Widerstand beim Kraulen im Wasser zu überwinden hat, dass es sich eher wie Kraftraining statt Kraulen anfühlt. Etwas kritisch aktuell sind die Ohren dicht zu kriegen ohne das es unter der Badekappe klemmt, nervt und drückt...mal schauen bis Weihnachten. :Cheese:

Ungeschlagen danach die Endorphine...mehr geht nicht.

bergflohtri
16.11.2020, 09:07
Etwas kritisch aktuell sind die Ohren dicht zu kriegen ohne das es unter der Badekappe klemmt, nervt und drückt.

- kennst Du die?
https://www.bike24.at/p115028.html?menu=1002,1039
die funktionieren bei mir sehr gut, man muss nur darauf achten den außenliegenden Bügel richtig auszurichten

JamesTRI
16.11.2020, 09:10
Nach dem anfänglichen Frust über die Hallenbadschließungen und dem umfassenden Kauf von Neopren- und Kälteschutzausrüstung, habe ich mich nun auch wieder etwas zur Vernunft gebracht.

Ich habe hier in der Nähe keinen Baggersee. Die nächsten beiden Seen sind 45 km bzw 62 km entfernt, also gut 45-50 Minuten Fahrtzeit, also in Summe ca 1:30 - 1:40h.

Es macht kein Sinn unter Nutzen/Kosten-Aspekten im Winter zu schwimmen.

10 Minuten ggf. 20 Minuten schwimmen und dafür im Maximum 1:40h Autofahrt ist auch aus Umweltgründen nicht so toll.

Habe deswegen beschlossen das sein zu lassen. Würde ich direkt in der Nähe eines Baggersees wohnen, dann könnte ich das machen.

Aber so macht es keinen Sinn.

Ich gehe dann lieber laufen oder Rad fahren.

Kälteidiot
16.11.2020, 09:45
@PatrikAlb:

also da zieh ich wirklich meine Badekappe vor. Im 4 Meter Pool bei ca 8 Grad Wassertemperatur. Respekt.

@Deichmann und Bergflotri. Toll das ihr dabeibleibt. Mir scheint auch bei euch stellt sich eine gewisse Normalität ein. Ist zumindest bei mir so.

Es ist schon ein grosser Vorteil nicht allzuweit fahren zu müssen für die knappe halbe Stunde schwimmen.

Meine 100 Meter Kraul in Badehose hab ich noch nicht gemacht. Trau mich doch nicht so recht. :o

Bei den Neosocken habe ich einfach noch Strümpfe druntergezogen und die Socken oben mit einem Gummi abgedichtet. Die Füsse bleiben fast angenehm warm. Und auch wenn Wasser reinläuft, dann erwärmt es sich und bleibt im Strumpf.
Die Hände lasse ich solange es geht ohne Handschuhe. Trotz der kalten Hände kann ich mich immer noch sehr gut auf die Technik konzentrieren. (rede ich mir zumindest ein ;) )

Begegnungen mit Spaziergängern hatte ich jetzt schon mehrmals. Vermutlich tauche ich auch auf diversen privaten FB Seiten auf. "der Irre aus dem Baggersee" :Cheese:

Aber ich winke immer freundlich und sage "hallo". Die meisten winken zurück.

Wassertemperatur ca 9 Grad Strecke ca 1500 Meter. Ich bleibe dran.

Stay cool. :)

Otscho
16.11.2020, 10:29
Etwas kritisch aktuell sind die Ohren dicht zu kriegen ohne das es unter der Badekappe klemmt, nervt und drückt...mal schauen bis Weihnachten. :Cheese:
Ich kann diese Silikonkugeln empfehlen, die es von verschiedenen Anbietern gibt, z.B. Ohropax (https://www.ohropax.de/produkte/ohropax-silicon-aqua).
Passen sich dem Ohr an, sind zumindest bei mir sehr gut dicht und da nichts übersteht, kann auch nichts drücken. Ich persönlich finde auch angenehm, dass die Dinger das Ohr sehr oberflächlich verschließen, man schiebt sich da nichts weit rein.



Ungeschlagen danach die Endorphine...mehr geht nicht.
Woher kommt's? So wie du eingepackt bist, spürst du doch gar nichts. :Lachen2:

Deichman
16.11.2020, 19:55
- kennst Du die?
https://www.bike24.at/p115028.html?menu=1002,1039
die funktionieren bei mir sehr gut, man muss nur darauf achten den außenliegenden Bügel richtig auszurichten

die sehen so ähnlich aus wie meine die ich noch rumliegen habe...das Bändsel kommt noch ab.
45440


@Deichmann und Bergflotri. Toll das ihr dabeibleibt. Mir scheint auch bei euch stellt sich eine gewisse Normalität ein. Ist zumindest bei mir so.
Es ist schon ein grosser Vorteil nicht allzuweit fahren zu müssen für die knappe halbe Stunde schwimmen.

Ja...wird von mal zu Mal besser und leichter, normaler. Eigentlich ist es nur am Anfang etwas schwierig mit erfrorenem Gesicht..nach 50m ist es aber okay und danach fühlt sich das Wasser gut an. Probleme mit der Atmung hatte ich komischerweise nie..konnte schnell meinen Kraulrhythmus finden...

Ich kann diese Silikonkugeln empfehlen, die es von verschiedenen Anbietern gibt, z.B. Ohropax (https://www.ohropax.de/produkte/ohropax-silicon-aqua).
Passen sich dem Ohr an, sind zumindest bei mir sehr gut dicht und da nichts übersteht, kann auch nichts drücken. Ich persönlich finde auch angenehm, dass die Dinger das Ohr sehr oberflächlich verschließen, man schiebt sich da nichts weit rein.
Woher kommt's? So wie du eingepackt bist, spürst du doch gar nichts. :Lachen2:

Danke...probier ich vielleicht mal aus, hab ich auch noch so ähnliches hier rumliegen..mal schaun, wie es ist, wenn die enge Kappe von aussen draufdrückt..
..
Ich komme übrigens aus Kiel und bin Kälte gewohnt. Bin vor 3 Wochen noch in Griechenland bei 26° geschwommen und dann direkt danach zuhause bei 11°...gib mir noch etwas Zeit zum akklimatisieren ...das wird und ggf. stripp ich dann noch etwas ab ;-) :Huhu:

"Coole" Gang hier übrigens...:Blumen:

Beat
16.11.2020, 20:36
Ab morgen ist bei uns wenigstens das Hallenbad wieder für Schwimm- und TriMitglieder geöffnet. Max 14 Nasen dürfen beim dem Schutzkonzept wieder mittun. Hallenbad dann für eine Stunde nur für uns.

Gruss Beat

Kälteidiot
21.11.2020, 16:36
Hallo,

so die Woche über bin ich nicht zum Schwimmen gekommen. Heute morgen war ich aber wieder im See.

Equipment: Neoprensocken, Neoprengamaschen, Neo, Neohandschuhe, zwei Badekappen (eine aus Neo eine aus Latex, normale Schwimmbrille.
Unter den Neosocken noch normale Strümpfe.

Die Gamaschen sollten die Neosocken abdichten, damit kein Wasser reinläuft. Etwas Wasser ist zwar doch reingelaufen, aber es gab eigentlich die ganze Schwimmerei über kein Problem mit kalten Füssen. Die Neohandschuhe waren zwar auch nicht ganz dicht, aber von der Kälte her war es deutlich angenehmer mit Handschuhen zu schwimmen.
Sowas wie Wassergefühl stellte sich aber erst die letzten 400 Meter ein.
Komischerweise habe ich erst die letzten 400 Meter überhaupt angefangen zu frieren, aber dann ausserhalb des Wassers und auf dem Heimweg wurde mir kälter und kälter. So ging es mir noch nie nach dem Schwimmen. Sonst ist mir zwar auch kalt nach dem Schwimmen, Hände und Füsse fast taub, aber spätestens nach 2 Minuten Radeln wurde es besser. Heute nicht. Auch beim Schwimmen war ich nicht so bei der Sache, war mehr so ein Pflichtschwimmen. Mal schauen.

Wetter: diesig ca 14 Grad, Wasser 9 Grad, Strecke ca 1500 meter.
Frühstück: eine Schale Müsli und ein Kaffee, vermutlich etwas zu wenig.

Für ein einigermassen als Training anzusehndes Schwimmen werde aber trotzdem so weiterschwimmen. Es gelingt mir trotz des frischen Wassers, mich auf die Technik zu konzentrieren, was halt wegfällt sind sowas wie schnelle Hunderter oder Lagen. Kleine Tempovariationen sind aber schon möglich.
Ich schwimme meine ca. 1500 Meter Kraul in zwei Blocks mit einer kurzen Pause dazwischen. Um meine Grundlage zu halten solte es ausreichen.

Die Badehosenheinheit bin ich immer noch nicht geschwommen.:o
S/M ist eine Grössenbezeichnnung und steht nicht für Sado Maso.
Die Gamaschen gibt es von Grip Grap. Sind auch sehr praktisch um Regenüberschuhe oder Winterschuhe oben abzudichten.

Deichman
22.11.2020, 18:55
..
Komischerweise habe ich erst die letzten 400 Meter überhaupt angefangen zu frieren, aber dann ausserhalb des Wassers und auf dem Heimweg wurde mir kälter und kälter. So ging es mir noch nie nach dem Schwimmen. Sonst ist mir zwar auch kalt nach dem Schwimmen, Hände und Füsse fast taub, aber spätestens nach 2 Minuten Radeln wurde es besser. Heute nicht. Auch beim Schwimmen war ich nicht so bei der Sache, war mehr so ein Pflichtschwimmen. Mal schauen.

Wetter: diesig ca 14 Grad, Wasser 9 Grad, Strecke ca 1500 meter.
...


sehr ähnlich wie bei mir gestern. Wetter 11 Grad Piesel, Wasser 9 Grad. Ich hab allerdings nur 1100m und 21min. geschafft. Wir hatten Sturmböen und Welle von vorne und die feuchte Luft hat sich gut auf die Lunge gelegt, sodass es erst die zweite Hälfte geklappt hat, mit ruhiger Atmung gut durch zu schwimmen. Vorteil: die Welle von hinten hat etwas geschoben..die Böen nervten trotzdem. Das war also auch eher ein "Durchziehen". Meine Füsse und mein Kopf blieben warm. Das ist für mich das Wichtigste. Die Neohandschuhe haben wie immer geholfen aber die Finger waren zum ersten Mal am Ende leicht angefroren.
Ein Thema nachwievor das shockfrozen Gesicht zu Anfang, dass ich aber mit etwas Vorkühlung vorm reinspringen desensibilsieren konnte. Zur Abhärtung auch gut im Anschluss: Neo im Wasser ausziehen. ;-)

Mittwoch gehts wieder rein.

Temperatur wäre mir egal...Hauptsache wieder glattes Wasser. Mal schaun.

Kälteidiot
24.11.2020, 10:40
Wellen wie geil Sorry wenn ich das toll finde. Als Badeseeplanscher hab ich nur Wellen, wenn die Enten neben mir schwimmen.

War heute morgen schwimmen. Schön auf die Armstreckung geachtet und den Zug hintenraus.

Sonst habe ich eine Latebadekappe unter der Neoprenbadekappe. Heute habe ich eine etwas dickere Silikonbadekappe benutzt. Nachteil, die Silikonbadekappe runtsch leichter wieder von den Ohren runter. Die Latexbadekappe war wesentlich rutschunfreundlicher.

hier noch eine Meinung zum Freiwasserschwimmen mit und ohne Neo.

https://swim.de/training/warum-jetzt-die-beste-zeit-fuers-freiwasser-ist/

bergflohtri
26.11.2020, 12:10
Update - bin letzten Mittwoch und diese Woche Montag wieder Freiwasser geschwommen. Am Mittwoch hatte das Wasser um die 9 Grad und ich bin ohne Probleme die üblichen 25 Minuten durchgeschwommen. Auch nachher hab ich mich gut gefühlt. Montag war dann anders - ich bin eine halbe Stunde vor Dunkelheit ins Wasser. Das reingehen ist für mich immer unproblematisch, irgendwann ist kalt sowieso kalt, und ich merke dann beim ersten Wasserkontakt und beim Neofluten eigentlich keinen Unterschied. Auch die Lösung für den Kopf mit der Radhaube unter der Neokappe hat sich bewährt. Nach ein paar Minuten später habe ich dann den Unterschied bemerkt: An den Armen wo der Neo nur 2 mm hat war die Kälte beißend, so wie wenn man mit den Händen in Schnee greift. Beim Schwimmen selbst merkte ich eigentlich keinen Unterschied, und ich wäre wohl die übliche Strecke wie sonst auch hin und retour geschwommen. Aber irgendwie hat es vom Kopf her nicht gepasst. Wenn die Sonne untergeht, dann wird das Wasser dunkel, und man sieht dann erst zu spät wenn man schon in eine Schlingpflanze oder eine von den kleinen Bojen reinschwimmt. Mir ist das offen gesagt ziemlich unangenehm, wenn mich plötzlich irgendwas unvermutet berührt. Aus diesem Grund habe ich dann nach ca 2/3 der Strecke kehrt gemacht, und das war auch gut so. Ich konnte zwar bis zum Ausstieg problemlos durchschwimmen, hatte aber gegen Ende hin das Gefühl, dass mir das ganze nicht wirklich gut bekommt. Beim Ausstieg und zuerst beim Umziehen war mir nicht besonders kalt, aber ich war kalt. Hab dann schnell zwei Becher heißen Tee getrunken, doch auch die erzeugten kein Wärmegefühl. Ich habe anschließend ungefähr 10 Minuten nach Hause mit dem Rad, und die waren eher unangenehm, ich fühlte mich angeschlagen, und die Finger waren klamm. Zu Hause hab ich dann den Rest vom Tee getrunken und nach einer halben Stunde oder so fühlte ich mich wieder besser.
Der Unterschied zwischen den beiden Malen Schwimmen von der Wirkung des kalten Wassers war offensichtlich, und als ich die Wassertemperaturinfo - die gerade nach 3 Wochen wieder mal aktualisiert wurde - gelesen hatte war klar dass ein paar Grad Unterschied wohl einen großen Unterschied ausmachen. Die Wassertemperatur am Montag war bei 6,5 Grad. Ich glaube das jetzt erst der Bereich anfängt, der die hartgesottenen Eisschwimmer von den ambitionierten Zugseilverweigerern unterscheidet. Am Sonntag hatte ich zufällig die Eisschwimmergruppe beim Beginn des Trainings getroffen. Von denen waren 2 mit Neo und 2 nur mit Badehose, und der Chef erzählte mir dass sie jetzt nur mehr einmal und nicht mehr zweimal ums Gänsehäufel schwimmen - was bei einer Runde je nach Schwimmtempo ungefähr 1 bis 1 1/4 Stunden sind. Ich hatte noch gefragt ob ich da mal mitmachen kann :Maso: - das war vor Montag:cool: ich habe zunehmend mehr Respekt vor der Thematik und Hochachtung vor diesen routinierten Eisschwimmern.

Otscho
26.11.2020, 15:00
Der Unterschied zwischen den beiden Malen Schwimmen von der Wirkung des kalten Wassers war offensichtlich...
Man spürt im niedrigen Bereich jedes Grad Unterschied.
Und es ist dann auch nicht nur einfach Kälter, sondern das Gefühl ansich ist auch ein anderes. Bei mir ist es so, dass ich bis etwa 8 Grad gefühlt normale Schwimme, natürlich ist es am Anfang kalt, dann gewöhnt man sich aber dran und schwimmt erstmal in einem einigermaßen komfortablen Bereich, der sich dann eigentlich auch nicht wirklich kalt anfühlt. Erst nach 45-60min fängt es dann an, kälter zu werden und das ist dann so das Zeichen dass man langsam raus gehen sollte.
Temperaturen beim Eisschwimmen, also <5 Grad, sind dagegen eher Dauerstress. Zumindest ich komme da nicht in einen Bereich wo ich mir sage, ja, jetzt ist es eigentlich ganz angenehm, sondern man merkt immer, worin man eigentlich schwimmt.

Kälteidiot
29.11.2020, 20:06
Hallo,

ja ich verstehe mich auch immer mehr als "nur" Zugseilverweigerer. :) und auch die Dunkelheit motiviert mich nicht unbedingt.

Wie man bei den Wassertemperaturen nur mit Badehose und Badekappe überhaupt und sogar über eine Stunde schwimmen kann wird mir ewig ein Rätsel bleiben. Grossen Respekt vor dieser Leistung.

Bei mir sind es zur Zeit ca 7 - 8 Grad Wassertemperatur. Ich schwimme tapfer meine 1200 bis 1500 Meter und finde es auch gut.
Das Gefühl wechselt quasi von einem auf den anderen Meter von ok gut auf uäh unangenehm um dann wieder auf ok gut zu wechseln.
Cool ist, ich kann den Grund sehen und manchmal "versinke" ich mit meinen Gedanken im Schwimmen und Dahingleiten.

Dennoch, am schwierigsten ist es den ersten Schritt zu tun, also den Neo anzuziehen. Wenn das geschehen ist läuft alles mehr oder weniger automatisch ab.

Und nach dem Shwimmen ist es einfach irre wie ich mich freue wieder im Wasser gewesen zu sein.

Zum GPS Empfang:
Am Handgelenk zeichnet die Uhr (Fenix 3) utopische Strecken auf. Ich hab mir einen kleinen wasserdichten Beutel besorgt. Den habe ich (wie eine Resttube an ein Startnummerngurt gebunden. Der GPS Empfang ist deutlich besser, leider schwimme ich doch nicht so viel wie ich dachte. :o

Heute Morgen am See war es richtig sportlich. Eine Frau machte Tai Chi, zwei Männer übten sowas wie Stockkampf und ich schwamm da rum. Toll ist, man grüsst sich freundlich, wünscht sich einen schönen Sonntag und lässt sich ansonst in Ruhe und trotzdem freue mich da nicht ganz alleine zu sein.

Ich freue mich auf den ersten Schnee....

Kälteidiot
06.12.2020, 14:04
So langsam wird das mit dem after Swim Equipment. Grosse Handschuhe in die man auch mit klammen und feuchten Fingern gut reinschlupfen kann.

Diese Woche hab ich es zweimal ins Wasser geschafft. Besser als nix.

Beat
06.12.2020, 14:12
Wir können wenigstens vom Verein her wieder trainieren. 1x Pro Woche 1h bei 27Grad..
Schon fast wieder "VorCorona Niveau.

Gruss Beat

Kälteidiot
06.12.2020, 14:19
die Ligastarter*Innen bei uns auch ... da gehöre ich aber nicht dazu.

Auch wenn es mir jedesmal schwerfällt mich aufzuraffen, ich bin jedesmal froh, dass ich geschwommen bin.

Heute gab es Kaffee im Bett und allgemeines Rumgammeln. Da war die Vorstellung, sich jetzt in einen kalten See zu begeben, trotz Neo, nicht sehr verlockend. :Lachen2:

DocTom
07.12.2020, 10:01
sehr ähnlich wie bei mir gestern. ...
Mittwoch gehts wieder rein.

Temperatur wäre mir egal...Hauptsache wieder glattes Wasser. Mal schaun.

Du bist echt der hârteste für mich!
;)
...wir überlegen, nächstes WE auch mal nach Klanxbüll. Muss nur von der Tide passen... :Cheese:

Sonst weiter mit den Zuggummies.

osarias
08.12.2020, 07:35
Ich paddel auch noch munter … Wasser ca 2°C mit stellenweise 2-3mm dicker Eisschicht am 05.12.2020. Glücklicherweise ist das Eis jetzt wieder weg.

20 - 25min gehen gut wenn sich der Kopf nach 3-4 Minuten Anfangs an die Temperatur gewohnt hat.

Grüße

Kälteidiot
09.12.2020, 10:04
sehr tapfer osarias,


bei mir sind es noch kuschelige 6- 7 Grad Wassertemperatur. Die letzen 200 Meter sind immer irgendwie grenzwertig. Da will ich dann eigentlich nur noch raus aus dem Wasser.

Aber das Gefühl so ca 30 Minuten nach dem Schwimmen, also geduscht, mit einem Becher Kaffee und 2 - 3 Marmeladebroten, das ist unbeschreiblich. Müssen die Frostofine sein.

Beat
09.12.2020, 10:13
Bei uns werden voraussichtlich ab nächster Woche wieder die Bäder geschlossen. Heisst das Training gestern war wieder mal das letzte auf unbestimmte Zeit.
Aber Jungs. Was ihr euch da antut kann ich nicht. Dann doch lieber Liegestütze bis ins Frühjahr.
Respekt an die "Pinguine"

Grüsse
Beat

osarias
09.12.2020, 10:49
Wo haben bitte noch Bäder geöffnet … bei uns seit Ende Oktober alles geschlossen. Deshalb ja die Outdoor Variante

Beat
09.12.2020, 15:01
Bei uns in der Schweiz (bei mir Kanton Bern zb) wurde das Schwimmen für Sportvereine freigegeben. Da hat unser Triteam 2Slots gekriegt in der Woche und wir hatten das ganze Bad für uns (14 Nasen pro Slot). Im Kanton Solothurn (20KM von mir) hat es sogar ein überdachtes 50m Becken welches gänzlich offen war.

Leider zeichnet sich ab dass ab nächster Woche alle Sportstätten in der ganzen Schweiz wieder geschlossen werden. Dazu wird bei uns der Bundesrat (Euer Mutti) am Freitag kommunizieren.

Grüsse Beat

Kälteidiot
09.12.2020, 20:51
Bei uns werden voraussichtlich ab nächster Woche wieder die Bäder geschlossen. Heisst das Training gestern war wieder mal das letzte auf unbestimmte Zeit.
Aber Jungs. Was ihr euch da antut kann ich nicht. Dann doch lieber Liegestütze bis ins Frühjahr.
Respekt an die "Pinguine"

Grüsse
Beat

tut mir leid


Bei mir ist es eher Pragmatismus gepaart mit Masochismus. :-) Ich will einfach regelmässig schwimmen, um irgendwie im Flow zu bleiben.

Da ich nicht weiß wann wir wieder im Schwimmbad schwimmen können versuche ich so eine gewisse Kontinuität aufrecht zu erhalten.
Mit meiner Neorüstung klappt das ganz gut. Und ich bekomme doch sehr viel zurück.

Heute war das Wasser ganz glatt und ich hab beim Atmen über den See geblickt. Ein fantastischer Annblick. Das hätte ich sonst nie so wahrgenommen.

Kälteidiot
29.12.2020, 09:37
Nach fast 2 Wochen Pause war ich gestern schwimmen.

Die Psyche hat mir mehr Stress gemacht als das Wasser. Ich hatte regelrecht Angst vor der Kälte. Musste in den ersten 100 Metern einen Teil Brust schwimmen, weil mir ins Wasser atmen sehr schwer fiel. Nach den ersten 100 ging es gut.

Nach 600 Metern hab ich aufgehört. Hab den Kopf nicht frei bekommen und bin sehr unkonzentriert geschwommen.

Morgen versuche ich es wieder.

Temperatur ca 8 Grad.

Kälteidiot
30.12.2020, 12:01
so heute ging es deutlich besser.

Mitentscheidend war das Neofluten. Zu wenig schadet mir da nur. Und vor dem Schwimmen mit den Händen Wasser ins Gesicht machen.

Nach 800 Metern bin ich raus. Für mich allemal besser als nix. Zum grossen Teil war es konzentriertes Schwimmen mit Fokus auf Armstreckung nach vorne und hinten.


Zwei nette Mitmenschen haben an meiner Einstiegsbucht auf mich gewartet, nach mir geschaut.

Ich vermute schon, sie haben sich gewundert was das Rad, die Tasche und das Zeugs da so am Ufer soll.

Wir haben kurz aber sehr freundlich geplaudert und uns einen guten Rutsch gewünscht. Ich fand es gut, dass sie nachgeschaut haben, wass da wohl los ist.

bergflohtri
30.12.2020, 14:51
Schön dass Du das Schwimmen noch durchziehen kannst:) - bei uns ist die aktuelle Wassertemperatur nur mehr 2,7 Grad :Ertrinken: x-(

Kälteidiot
30.12.2020, 22:53
Durchziehen ist etwas übertrieben. Die Strecke wird kürzer und die Abstände länger.:o

Und 2,7 Grad ist schon eine Ansage. :Weinen:

Deichman
31.12.2020, 09:33
Moin,

ich gebs zu...ich bin vor 3 Wochen bei 7° ausgestiegen, weil meine Bronchien eine Woche lang etwas gezickt haben. So etwas kann ich leider nicht gebrauchen..

Der wohlmögliche Besuch beim Arzt und der höchstwahrscheinliche C-Test haben mich davon abgebracht, weiterhin rein zu springen.

Mache seitdem verstärkt jeden Tag meine Rumpfstabi und 2mal die Woche etwas intensiveres Coretraining at home.

Weiterhin viel Spass im "kühlen" Nass und einen guten Rutsch!
Deichman

Kälteidiot
02.01.2021, 15:42
Danke Deichmann, dir auch.


Heute gab es 800 Meter bei ca 7 Grad. Alles in Neo mit Neosocken und Neohandschuhen.

Beim Fluten musste ich grinsen. Beim Schwimmen auch. Nach 100 Meter sind die Kopfschmerzen weg und die letzten 100 Meter lässt die Konzentration nach und das Frieren nimmt zu. Alles natürlich kein Vergleich mit den richtigen WinterschwimmerInnen, aber ich hatte ca 600 Meter schönes Schwimmen. Da ich sehr gerne schwimme lohnt sich der Aufwand für mich.

Vor dem Schwimmen gab es einen sehr netten Plausch mit zwei SpaziergängerInnen.

Zuhause dann lecker Essen und jetzt einen Mittagsschlaf unter der Kuscheldecke. :)

Kälteidiot
24.01.2021, 13:25
Ich war wieder im Wasser, es war ziemlich frisch aber auch gut.
Wetter: nasskalt mit Schnee
Am Ufer tauchten so ca 30 Leutchen auf. Ich dachte, na werden wohl irgendwelche NaturkundlerInnen sein.
Waren aber RussInnen die mit Badeanzug und Badekappe sehr fröhlich ins Wasser gingen.

Das war richtig cool.

Beat
24.01.2021, 13:41
Das sind dann wohl die richtigen "Ice-Ironwoman"


Grüsse Beat

Kälteidiot
24.01.2021, 15:10
Das sind dann wohl die richtigen "Ice-Ironwoman"


Grüsse Beat

ja die waren eine oder zwei Nummern härter. ... ich kam mir doch ziemlich luschig vor, so ganz in Gummi gehüllt.

Karhu
30.01.2021, 06:27
Hier ein aktueller Bericht aus dem öffentlich rechtlichen Sendebereich. In der Güterabwägung einer weiteren Beteiligung habe ich entschieden, dass dieser Beitrag in seiner Relevanz zu einer Vertiefung der Sachkenntnis im Bereich "Schwimmen bei niedrigen Wasser Temperaturen" führen könnte. Natürlich lösche ich den Link, falls diese Ansicht nicht geteilt werden wird.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/visite/Winterbaden-Was-wichtig-ist-zu-beachten,visite19294.html

bergflohtri
30.01.2021, 07:20
Danke für den Link, darin sind auch die ersten medizinischen Infos enthalten die ich zu dem Thema gehört habe.
Bei uns macht der Eisschwimmerverein wegen Corona leider gerade Pause mit seinen Trainings. Der Wiener Bürgermeister scheint kein eingefleischter Eisschwimmer zu sein:Lachen2:.
Was in dem Beitrag gut rüberkommt ist der Gedanke des Badens im Winter unter dem Gesundheitsaspekt. Schwimmen ist dann doch eine andere Liga. Vielleicht nähere ich mich dem Thema von dieser Seite noch einmal an.

Karhu
30.01.2021, 11:36
Dem Gedankengang kann ich vollkommen unterstützen. Aus meiner Überlegung ist das "Baden" bei niedrigen Temperaturen durchaus gesundheitsfördernd, wenn die eigenen Körperparameter im Vorfeld keinen Anlass zur Besorgnis geben. Ein vorheriger Check Up, wie er auch durch die gesetzlichen Krankenkassen - und durch den PKV Verband ( siehe hier Glossar Prävention - https://www.pkv.de/glossar/) unterstützt wird, ist ratsam, aber liegt im eigenem Verantwortungsbereich. Überrascht durch eigene Unkenntnis hat mich der Sachverhalt, das es bereits zu einer Schockreaktion bei einer Wassertemperatur von 20 Grad kommen kann. Interessant wäre eine Untersuchung, in wie fern ein Neoprenanzug diese Schockwirkung verhindern / unterdrücken kann, bzw. - es duch den Gebrauch nur ein geringes Restrisiko gäbe. Das ist wie im American Football und in Kampfsportarten mit Körperkontakt zum Kopf. Der Kopfball wird hier auch hinzu gerechnet in der Randsportart (subjektives Empfinden) Fussball. Erst verschwiegen und verneint ... dann zerfaselt über Verbandsinteressen usw. und dann wissenschaftlich bestätigt, das eine direkte , regelmäßig auftretende Krafteinwirkung auf den Kopf der Gesundheit nicht zuträglich ist. Gerne nehme ich mich dieser Frage an, falls das Forum der Meinung wäre, dieser Sachverhalt könnte im Interesse unserer Disziplin einen interessanten Aspekt ergeben.

speedskater
30.01.2021, 12:06
Hier ein aktueller Bericht aus dem öffentlich rechtlichen Sendebereich. In der Güterabwägung einer weiteren Beteiligung habe ich entschieden, dass dieser Beitrag in seiner Relevanz zu einer Vertiefung der Sachkenntnis im Bereich "Schwimmen bei niedrigen Wasser Temperaturen" führen könnte. Natürlich lösche ich den Link, falls diese Ansicht nicht geteilt werden wird.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/visite/Winterbaden-Was-wichtig-ist-zu-beachten,visite19294.html

Danke für das Teilen.

Dosenwurst
30.01.2021, 22:47
Ist mir heute untergekommen:
Eisschwimmer Paul Bieber knackt deutschen Rekord im Bodensee in Wasserburg (https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/friedrichshafen/eisschwimmer-paul-biber-knackt-rekord-100.html)
Gruß von einem Warmbader :Cheese:
Peter

Kälteidiot
31.01.2021, 21:41
gestern war ich mal wieder schwimmen.

Es ist wirklich hart sich aufzuraffen. Das fängt mit dem Aufraffen zum Aufraffen an. Sobald aber der erste Aufraffer geschafft ist, geht es quasi automatisch.

Aber mehr als ca. 900 Meter krieg ich nicht hin. Gewandet in Neo, mit Hand und Fussschuhen und zwei Badekappen.

Danach fühle ich mich zwar gut, aber das nächste Aufraffen fällt doppelt schwer. :Cheese:

Zur, von angesprochenen Ohnmachtsgefahr. Da kann ich nur für mich sprechen, ich hatte noch nicht einen Moment in dem ich irgendwie, auch nur im Ansatz Ohnmachtsgefühle hatte. Trotz einer gewissen Kälteblödheit hatte ich das Schwimmen immer im Griff.
Aber trotzdem immer schön zu zweit oder mehreren schwimmen. Und natürlich in Ufernähe. Wobei ich so gerne mal rausschwimmen würde. :)


Nachtrag: Unvorstellbar für mich, was Paul Bieber da geschafft hat.

Otscho
02.02.2021, 10:39
Interessant bei Paul ist auch, dass er die letzten Jahre nur maximal 200m im Wettkampf geschwommen ist. Der Streckenrekord jetzt ist im Grunde auch Corona geschuldet, quasi neues Ziel, wenn sonst nix geht. Zeigt aber auch, wie schnell man vorankommen kann, wenn man will.

Brian
02.04.2021, 14:03
Hurra, die Freiwassersaison 2021 ist eröffnet...ist schon noch gut frisch im See...und erschreckend, wie die Schwimmform trotz Trockenübungen nach 4 Monaten im Keller ist. Vielleicht ganz gut (auf jeden Fall für mich), wenn die Wettkämpfe in den Spätsommer verschoben werden

bergflohtri
02.04.2021, 16:37
Hallo, wieviel Grad hat das Wasser bei Euch? Bei uns sind es 13, und ich überlege ob ich schon morgen kurz reingehe.

dr_big
02.04.2021, 16:39
12 Grad, für mich zu kalt.

Brian
02.04.2021, 16:46
Hallo, wieviel Grad hat das Wasser bei Euch? Bei uns sind es 13, und ich überlege ob ich schon morgen kurz reingehe.

So 10 oder 11 Grad, Problem war das Gesicht, das tat dann schon weh, der Rest war ok. War trotzdem schön mal wieder zu "schwimmen"

Freeclimber83
02.04.2021, 16:46
Heute Morgen konnte ich nicht widerstehen und habe es auch mal versucht. Neo und 2 Badekappen haben gereicht für 45min bei 11°.
Nach den ersten 10m dachte ich aber, das war’s jetzt für mich. Nach und nach hat das Brennen im Gesicht aber nachgelassen. Wahrscheinlich hätte etwas Talk im Gesicht geholfen.
Insgesamt war es zwar eine coole Aktion, aber mit Schwimmtraining hat das sicher nicht so viel zu tun gehabt.

teofilo
02.04.2021, 21:21
Insgesamt war es zwar eine coole Aktion, aber mit Schwimmtraining hat das sicher nicht so viel zu tun gehabt.

Zusammenfassung aller Posts.

hanse987
02.04.2021, 21:28
Ich hab heute das Thermometer bei uns mal rein gehalten. Bei 13,5°C konnte ich mich nicht überwinden rein zu springen.

Thomas W.
02.04.2021, 23:25
Ab wann denkt Ihr kann man mit Neo starten.
Bin von der Empfindsamkeit eher Richtung Baywatch als Wim Hoff.
Leider liegen die Kälterezeptoren ja oberhalb vom Fett sonst könnte ich schon rein ;)

hanse987
02.04.2021, 23:33
Letztes Jahr war ich Mitte April bei etwa 16°C zum ersten Mal im Wasser. Zum Neofluten hatte ich eine Flasche lauhwarmes Wasser dabei. Hätte heute das Wasser 15°C gehabt, wäre ich reingesprungen, aber eine kleine Frostbeule bin ich auch.

bergflohtri
03.04.2021, 06:15
Ab wann denkt Ihr kann man mit Neo starten.
Bin von der Empfindsamkeit eher Richtung Baywatch als Wim Hoff.
Leider liegen die Kälterezeptoren ja oberhalb vom Fett sonst könnte ich schon rein ;)
- ist wie Du schreibst vom Kälteempfinden her sehr unterschiedlich. Ohne Füßlinge und Handschuhe würde ich wahrscheinlich erst ab 15 Grad aufwärts reingehen. Dass der Kopf nicht zu sehr auskühlt finde ich wichtig. Zwei Badehauben sind mir da zu wenig, besser ist eine Neoprenkappe oder wenn man keine hat, dann funktioniert auch eine Transtexhaube zum Radfahren.

Thomas W.
03.04.2021, 07:12
Ah ok , Danke .
Werde ich mir mal bestellen :)

Dembo
03.04.2021, 12:02
Mich juckt's auch langsam in den Fingern, aber mal im Ernst: Realistisch betrachtet werde ich von Glück reden können, wenn Jesolo Ende September mein erster Triathlon in diesem Jahr ist. Da macht's wohl eher weniger Sinn jetzt mit aller Gewalt in einen kalten See zu hüpfen...

Estampie
04.04.2021, 19:01
Luft 4° Wasser 6° Technik und Training natürlich für Nüsse, aber richtig schön wenigstens wieder im Wasser zu sein.

46079

frohe Ostern allerseits

Thomas

bergflohtri
10.11.2022, 16:59
Corona ist zwar eingeschlafen und das Thema der geschlossenen Schwimmbäder zum Glück vom Tisch, aber ich schwimme lieber im Freien in einem Naturgewässer. Den letzten Versuch im Herbst und Winter einfach mit Freiwasserschwimmen und einer Schwimmzeit von 20 Minuten weiterzumachen hatte ich vor einem Jahr bei 6 Grad abgebrochen.
Heute war ich bei 10,5 Grad drinnen, und es hat sich gar nicht schlecht angefühlt, sehr belebend hinterher - ich versuche also diesen Herbst und Winter wieder wie lange ich es durchhalte.
Falls sich jemand zu diesem Thema austauschen möchte, dann gerne.

speedskater
10.11.2022, 20:02
@bergfloh: Halt uns auf dem Laufenden.
Hier schliessen übrigens gerade zwei Bäder wegen Energiekosten. Vielleicht muß ich demnächst auch wieder ausweichen ...

bergflohtri
12.11.2022, 10:37
Komme gerade zurück vom Schwimmen. Aktuelle Wassertemperatur der Alten Donau ist 10,9 Grad. Als Schwimmstrecken die beide hin und retour ca. 20 Minuten dauern habe ich zwei Möglichkeiten.
Vom Einstieg entweder Richtung Osten und der Sonne entgegen, das ist auch die Strecke die ich im Sommer gerne Schwimme und die schönere der beiden. Dort habe ich als Wendepunkt einen großen Badesteg. Nachteil hier sind die Segler und Ruderer von denen mir heute auch einer entgegen gekommen ist. Da muss man wirklich höllisch aufpassen, vor zwei Monaten sind mir zwei Kinder von der Segelschule die alleine unterwegs waren mit vollem Karacho mit ihrem Piraten in den Unterschenkel gefahren - hat mehr als zwei Monate gedauert bis die tiefen Blutergüsse und Schwellungen von den aufgeplatzten Lypmhgefäßen nicht mehr spürbar waren. Und zum rausgehen ist es hier auch nicht so optimal weil die Uferseite auf der ich reingehe verbaut ist, und wenn ich auf der anderen Seite rausgehen würde hätte ich fast eine halbe Stunde Fußweg bis zum Schwimmeinstieg.
Die andere Strecke Richtung Nordwesten ist günstiger weil ich in Ufernähe bleiben kann und dort jederzeit das Schwimmen abbrechen könnte und von dort nicht weit zum Schwimmeinstieg habe.
Bin heute Richtung Osten losgeschwommen, schnell reingegangen und Neo geflutet. Das ist bei der aktuellen Temperatur nicht unangenehm. Der Kopf bleibt mit der Neohaube auch noch einigermaßen warm, und auch im Gesicht ist es noch nicht zu kalt. Die Hände und Füße werden nach ungefähr 15 Minuten schon klamm und man verliert etwas das Wassergefühl. Die Schwimmbrille fängt trotz Spray nach einiger Zeit wegen der Körpertemperatur an zu beschlagen, und ich nehme sie dann kurz runter zum abwischen, dann geht es wieder.
Was mir heute aufgefallen ist, dass nach einiger Zeit und schon auf der Retourstrecke die Koordination nachlässt, und dieses leichte Müdigkeitsgefühl aufkommt dass ich auch von langen Grundlageneinheiten auf dem Rad im Winter kenne. Und auch ein leichtes Schwindelgefühl stellt sich ein, wahrscheinlich vom kalten Wasser im Ohr.
Es war aber insgesamt okay, und ich habe mich dann darauf konzentriert schön gleichmäßig in den Bauch zu atmen, man schwimmt dann irgendwie mehr mit dem Kopf als nach Gefühl, und irgend wann ist es dann geschafft, und ich bin wieder beim Schwimmausstieg.
Beim umziehen hat die Sonne angenehm gewärmt, es war heute auch fast kein Wind und ein wunderschöner Morgen. Dieses angenehme Gefühl wenn der Körper vom kalten Wasser etwas runtergekühlt ist und sich die effektiv kalte Umgebungstemperatur im anschließenden Trockenen fast warm anfühlt gefällt mir. Das Schwimmen war heute kein Problem, und ich habe sogar auf das mitgebrachte heiße Getränk vergessen.
Jetzt habe ich mir ein zweites Frühstück und einen Kaffee gegönnt.

- a da schau her, sie haben gerade die Temperatur aktualisiert - es waren doch nur 9,6 Grad - dachte mir schon dass mir bei knapp unter 11 eigentlich nicht schummrig wird, gut dass ich das in der Früh noch nicht gewusst habe, sonst wär ich nicht die schöne Strecke geschwommen:)

bellamartha
12.11.2022, 21:28
Reportage über einen Winterschwimmkurs mit Christoph Wandratsch (https://www.youtube.com/watch?v=3awb8c1PBgA).

Also, mein Ding ist das ja nicht. Ich halte mich an die Aussage der Ärztin des Winterschwimmcups in der Reportage: Wer eine Abneigung gegen kaltes Wasser hat, für den ist diese Sportart eher nix. Ach was!:Lachen2:

bergflohtri
13.11.2022, 10:06
Heute war es von der Stimmung her ganz anders als gestern. Nebel über dem Wasser an Stelle von Sonnenschein. Da ist die Überwindung überhaupt zu schwimmen größer. Bin dann schnell rein und wegen des Nebels dieses mal in die andere Richtung geschwommen. Hatte die kleinen ungetönten Brillen auf - da fühlte sich das Wasser auf der unbedeckten Stirn anfangs unangenehm kalt an, nach 10 Minuten war es okay. Die aktuelle Wassertemperatur ist heute 8,6 Grad. Bin dieses mal mit Ohrenstöpseln geschwommen und hatte das Gefühl dass damit weniger Schwindel entsteht. Beim rausgehen habe ich noch mit einer Frau nett geplaudert die auch gerade am kaltbaden war und das auch noch länger durchziehen möchte. Habe ihr dann noch den youtubebeitrag von Max Schmidt empfohlen den ich selbst noch in der Früh angeschaut hatte.
Und jetzt freue ich mich beim zweiten Frühstück darüber dass der Körper in kaltem Wasser beim Schwimmen bis zu neunmal mehr Energie verbraucht als wenn es warm ist - bin leider auch ein sehr guter Futterverwerter:liebe053:

bergflohtri
18.11.2022, 16:10
Aktuelles Update: heutige Wassertemperatur 7,9 Grad. Es hat leicht geregnet, und deshalb zog ich den Neo bereits in der Wohnung an und bin damit mit dem Rad zum Schwimmeinstieg gefahren. Beim Anziehen der weiteren Bekleidung kamen zwei Schwäne neugierig und in der Hoffnung auf Futter und machten bald kehrt als ich mich weiter mit mir selbst beschäftigte. Bin wieder schnell ins Wasser rein und in die Richtung geschwommen wo ein Ausstieg am Ufer leichter möglich ist. Wegen des trüben Wetters hatte ich die kleineren Klarsichtbrillen auf welche die Stirn weniger bedecken als die größeren getönten. Das war auch der einzige Bereich wo zum Schwimmbeginn ein sehr unangenehmes Kältegefühl eintrat - bei den Augenbrauen. Ich kannte das aber bereits vom letzten mal, und nach ca 10 Minuten hatte ich mich daran gewöhnt, und das Kältegefühl lies nach. Dafür begannen im ohnehin schon trüben Wasser die Brillen zu beschlagen. Bin dann trotzdem noch das kleine Stück weiter zum Wendepunkt wo ich kurz Pause machte um die Brillen abzuwischen. Wegen des schlechten Wetters waren kaum Fußgänger unterwegs, und ich achtete aus Sicherheitsgründen darauf mich nicht zu weit vom Ufer zu entfernen. Nach ungefähr der halben Strecke vom Retourweg kam ein leicht ungutes Gefühl auf. Ich fühlte mich im Rumpfbereich unter dem Neo nicht besonders abgekühlt an, und auch der Kopf unter der Neokappe wirkte noch angenehm warm. Es war mehr dieser sich verstärkende Eindruck dass man sich in einer eigentlich sehr unwirtlichen Umgebung befindet die man besser vermeiden sollte. Habe mich dann darauf konzentriert schön gleichmäßig in den Bauch zu atmen und die Armzüge mit einer möglichst sauberen Technik zu machen. Die Hände wurden auch schon klamm. Dann war ich auch schon beim Schwimmausstieg. Das Umziehen bei den nasskalten Bedingungen war zwar ungemütlich, aber das erste Gefühl wenn man aus dem kalten Wasser rauskommt und nackt bei einer Lufttemperatur von 5 Grad, leichtem Wind und Nässe keine Kälte zu spüren - das hat etwas. Mit den bloßen Füßen wurde es dann langsam aber doch kalt, und ich beeilte mich mit dem Umziehen und trank noch schnell zwei Tassen Matetee aus der Thermosflasche.
War im großen und ganzen eine positive Erfahrung, und erfreulich dass ich mich zu dieser Schwimmeinheit bei schlechtem Wetter überwunden hatte.
Gut ist auch dass sich mit solchen etwas längeren Schwimmeinheiten in sehr kaltem Wasser die Perspektive verschiebt - wenn es bei einem der nächsten Bewerbe im Frühjahr vielleicht nur 14 oder 15 Grad haben sollte, dann sind das peanuts.

lyra82
18.11.2022, 18:30
@bergflohtri
Sehr cool!
Ich bewundere das.
Habe schon im Sommer Schwierigkeiten draußen zu schwimmen.

Wir haben hier auch welche, die schwimmen sehr lange draußen.
Wahrscheinlich gewöhnt man sich. Aber allein schon die Fahrt dahin und die Gedanken daran ... ich könnte das nicht.
Hut ab!

bergflohtri
18.11.2022, 19:16
Danke:) - mal schauen wie lange ich es diese mal schaffe. Bei so Sachen ist oft die beste Devise „einfach machen“

bergflohtri
25.11.2022, 12:01
Neues von Winterschwimmen: die Pause war dieses mal mir einer Woche länger. Wir hatten hier nach dem vergangenen Wochenende einen kleinen Wintereinbruch mit Schneefall Wind und anschließendem trüben Schlechtwetter mit Regen, stärkerem Wind und andauernd feuchten Außenbedingungen. Das war nur wenig förderlich für die Motivation schwimmen zu gehen - vor allem wegen des Gedankens an Umziehen im Regen. Hauptgrund für die Pause war aber dass die Alte Donau mit einer Wassertiefe von 2-2,5 Metern massiv abgekühlt hatte auf 4,1 Grad. Das wäre mir als Sprung vom letzten Mal mit 7,9 zu heavy gewesen.
Die letzten Tage waren zwar auch noch regnerisch aber wärmer, und die aktuelle Wassertemperatur heute früh zeigte 6,6 Grad, das klang schon besser. Und in der Zwischenzeit war auch die bestellte Neoprenkaputze mit Kragen gekommen. Dazu heute auch ein windstiller wunderschöner sommerlicher Spätherbsttag, und ich habe heute Urlaub und Zeit.
Meine bisherigen Erfahrungen mit Schwimmen in kaltem Wasser haben mir gezeigt, dass es sehr vorteilhaft ist energetisch gut versorgt loszustarten. Ich mache mir also vor dem Schwimmen ein kleines Frühstück. Ideal wäre eine Suppe mit wärmenden Inhalten zb Ingwer, aber heute tat es auch ein Honigbrot mit Kaffee und ein Stück Schokolade.
Bei der Hinfahrt zum Schwimmeinstieg war die Luft noch ziemlich frisch, aber direkt beim Schwimmeinstieg scheinte die Sonne, es war kaum Wind, und ich ließ mir Zeit beim Umziehen. Vor allem mit der neuen Schwimmhaube von Orca. Ich hatte mir die besorgt weil das kalte Wasser im Nacken für mich besonders unangenehm war. Sie schließt den ganzen Kopf bis auf das Gesicht wunderbar ab, und nach dem aufsetzen war mir in der Sonne damit fast zu warm. Andererseits war ich darüber auch froh, nachdem ich noch die Erinnerung von letztem Jahr hatte wo ich meinen Winterschwimmversuch bei annähernd gleichen 6 Grad auf der Retourstrecke abbrechen musste und dann im Laufe des Winters auch nicht wieder aufgenommen hatte. Kurz gesagt - ich hatte heute etwas mehr Respekt vor dem kalten Wasser.
Bin dann zuerst mit den Füßen rein, war okay und kein großes Ahaerlebnis also gleich weiter ganz rein und den Neo geflutet ohne dass die Kälte viel unangenehmer auffiel. Was ich nach kurzer Zeit aber bemerkte und geschuldet der niedrigeren Temperatur war das Kälteempfinden an den Händen. Vor allem die Daumen frierten schnell ein so wie ich es leidvoll von längeren Radfahrten im Winter kenne.
Aus Respekt vor der Situation und weil ich alleine unterwegs war bis auf einen 4er mit warm bekleideter Mannschaft bin ich wieder in die Richtung mit möglichem Uferausstieg geschwommen und in Ufernähe geblieben.
Was mir beim Schwimmen auffiel war die von Christoph Wandratsch beschriebene Dichte des Wassers. Das fühlt sich jetzt tatsächlich ein bisschen anders an als im Sommer - das Wasser hat mehr Widerstand, gar nicht schlecht. Die Neohaube ist super, der Kopf immer noch schön warm, nur die Hände werden immer kälter, und am Weg Richtung Wendepunkt beschäftigt mich der Gedanke ob das vielleicht noch ein Problem wird. Und wegen der Sonne hatte ich die getönten Brillen genommen die nicht gut abdichten, und ich musste unterwegs ein paar Mal kurz Pause machen und das Wasser rauslassen. Dafür ist die Sicht im klareren Wasser jetzt endlich besser.
Beim Wendepunkt hat sich bei einer Schilfinsel eine größere Gruppe von Schwänen versammelt. Im Sommer gab es dort sogar zwei Nester - schon erstaunlich wie sich die Wildtiere an die Menschen gewöhnen. Es sind hier über das Jahr gesehen sehr viele Spaziergänger unterwegs und der eine oder andere füttert die Enten und Schwäne. Man merkt jetzt im Winter auch dass die Tiere neugieriger sind, und bevor ich ins Wasser gehe kommt jedes mal ein Schwan um abzuchecken ob ich Futter bringe.
Nach dem Wendepunkt auf der Retourstrecke ist dann der Bereich wo die Kälte des Wassers langsam durch den Neo in den Körper kriecht. Wenn ich das bemerke, dann stellt sich auch ein leichtes Unbehagen ein, und hier ist es für mich am besten das Körpergefühl genau zu analysieren. Nach mittlerweile 30 Jahren mit regelmäßigen Ausdauersport hab ich einfach eine sehr gute Körperwahrnehmung. Jetzt hier im kalten Wasser ist es okay, ich merke zwar dass der Körper langsam abkühlt aber das leichte Unwohlsein kommt mehr von der unterbewussten Wahrnehmung dass ich mich in einer unwirtlichen und potentiel bedrohlichen Umgebung befinde.
Also alles okay, der Schwimmausstieg kommt auch immer näher und die Hände sind zwar klamm aber es wurde auf dem Rückweg nicht mehr viel schlimmer. Nach dem Rausgehen ist das Ausziehen vom Neo immer mühsam. Ich habe dieses ältere Modell vom Sailfish One vor ein paar Monaten günstig gebraucht gekauft. Der Auftrieb ist super und gibt mir als schlechten Schwimmer im kalten Wasser viel Sicherheit, aber die Beine sind bei den Unterschenkeln viel enger als bei den neueren Modellen von Sailfish die ich kenne. Ist also wirklich mühsam mit den kalten Händen und wenn Du nur schnell ins trockene Gewand möchtest hier noch lange herumwerken zu müssen. Ausziehen im Wasser ginge leichter, aber das lasse ich bei den aktuellen Temperaturen lieber.
Heute bei der trocknen kalten Luft hat das nasse Schwimmzeug nachdem ich es auf das Geländer vom Schwimmausstieg zum abtropfen gehängt habe richtig gedampft. Das ist für mich ein schönes Gefühl unter diesen Bedingungen und unter den neugierigen Blicken der Spaziergänger meine 20 Minuten geschwommen zu sein.
Mir ist heute nach dem Umziehen in der Sonne überhaupt nicht kalt, aber der Organismus fühlt sich aufgewühlt an - ich vermute das beim Schwimmen in sehr kaltem Wasser irgendwelche Stresshormone freigesetzt werden. Ist aber kein Problem an so einem schönen Spätherbsttag, und jetzt habe ich beim Schreiben mein zweites Frühstück genossen und bin zufrieden mit einem guten Gefühl und ohne Probleme die Schwimmeinheit gemacht zu haben mit der ich jetzt schon ein Stück weiter bin als letztes Jahr. Mal schauen wie das mit den Händen weitergeht und ob sich mein Körper noch besser an das kalte Wasser gewöhnen kann.

bergflohtri
25.11.2022, 12:30
Ich könnte gerade nur fressen:liebe053: :Lachen2:

bergflohtri
27.11.2022, 09:41
Kurzes update vom heutigen Schwimmen: das Wasser hat heute 7,3 Grad. Bin in die andere Richtung und etwas länger mit 30 Minuten. Die Ausrüstung ist super - mit der Orca Kapuze bleibt der Kopf über die komplette Strecke warm, und die neuen Handschuhe von Zone 3 verhindern auch gut dass die Hände einfrieren. Mit der größeren Brille noch dazu kommt dann kaum ein unangenehmes Kältegefühl von Wasser auf der Haut auf. Das Gesicht ist eh vom kalten Wind daran gewöhnt.
Ich bin also gut isoliert geschwommen. Nach der Hälfte der Retourstrecke wurde es dann unter dem Neo zunehmend kälter, und die Koordination der Bewegungen schlechter. Bin dann so schnell wie möglich aus den Schwimmsachen raus, alles schnell zusammengepackt und nach Hause.
Heute also alles super, nur die Beine vom Sailfish nerven wenn ich mit klammen Händen nur schnell aus dem Neo raus möchte und das zu Schwerarbeit wird.
Gestern ist mein neuer Huub gekommen. Hab den zu Hause nur kurz anprobiert und dann gleich wieder für den Frühling eingepackt. Auf der Innenseite der Schachtel stand „Register your Huub“ - ich dachte mir ich geh mal auf die Seite und schau ob es vielleicht eine Garantieverlängerung oder so etwas gibt. Zum registrieren hab ich nichts gefunden dafür aber Angebote mit 50 % Preisnachlass, und da war auch der Archimedes Thermal. Es kam wie es kommen musste und ich bestellte den gleich noch dazu. Mal schauen ob der Neo mit warmen Innenfutter noch viel bringt. Der Neo ist scheinbar meine Schwachstelle beim Kaltwasserschwimmen, und vielleicht klappt es mit dem Thermo-Neo dann wirklich über den ganzen Winter durchzuschwimmen. Zwischen 2-3 Grad und 6-7 ist denke ich ein ziemlich großer Unterschied - mal sehen.
Jetzt ist mir ein wenig kalt, und der heiße Kaffee tut gut.
Fortsetzung folgt

bergflohtri
06.12.2022, 17:47
Neues vom Winterschwimmen:
War wieder eine eine Woche Pause nachdem das Wetter mit kräftigem Wind, Schneefall oder Regen nicht zum Schwimmen eingeladen hat.
Ich war während der Pause schon ein wenig kribbelig, weil der neue Huub Thermal Neo gekommen war und ich den gerne ausprobieren wollte.
Das Wasser hatte zwischenzeitlich auf 2,4 Grad abgekühlt. Das war mir dann auch ein zu großer Temperatursprung seit letztem mal.
Heute schien etwas die Sonne, der Wind war nur mehr lebhaft, und das Wasser hatte sich auch durchgemischt und liegt jetzt bei 4,1 Grad. Bin also früher von der Arbeit nach Hause um bei Tageslicht noch ins Wasser zu gehen.
Weil ich vorher noch nie unter 6 Grad geschwommen bin hatte ich einigen Respekt vor der aktuellen Temperatur. Der Neo hat zwar eine Thermoinnenschicht im Brust- und Hüftbereich, die ist aber recht dünn, und ich habe eigentlich nicht erwartet dass die viel bringen würde. Zur Sicherheit ersuchte ich deshalb eine Bekannte die gleich am Wasser wohnt ob sie vom Ufer aus ein Auge auf mich haben kann.
Habe den Neo dann gleich zu Hause angezogen und die Radsachen vom Arbeitsweg drüber - die sollten später auch als Wechselbekleidung nach dem Schwimmen nützen.
Wir haben uns also beim Schwimmeinstieg getroffen wo zur gleichen Zeit auch die Frau mit der ich neulich geplaudert hatte zum Baden auftauchte. Die war trotz schlechtem Wetter die letzten Tage jeden Tag drinnen und hat sich schon gut akklimatisiert und ist auch heute schnell rein. Sowas gefällt mir - besser als dieses lange Herumgetue von manch anderen die aus einer simplen Idee oder Aktion immer gleich ein „Happening“ zelebrieren wollen.
Das Anziehen mit den engen Handschuhen, der Kapuze und den Füßlingen hat ein wenig gedauert. Bin dann auch schnell rein und habe den Neo geflutet. Dabei ist mir der Kragen von der Kapuze aus dem Neo gerutscht und dabei merkte ich den Unterschied zu letztem mal; am Hals und im Nacken war es jetzt wirklich eisig.
Der Neo ist überraschend effektiv - trotz der dünnen Thermoschicht. Ich habe gleich die Bereiche bemerkt wo keine Isolierung ist und wo nicht. Bin also auf der sichereren Schwimmrichtung gen Wendepunkt geschwommen, und die Bekannte ist mit spaziert.
Das Gefühl mit den kälteschützenden Teilen zu schwimmen hat ein wenig Raumfahrtcharakter, zumindestens stelle ich es mir so vor. Du registrierst die Bewegung in einer unwirtlichen Umgebung und bist der Kälte weniger ausgesetzt als ohne Ausrüstung. Wäre interessant mal nur mit der Badehose reinzugehen - natürlich kürzer.
Der letzte Teil der Strecke hatte wieder diesen leichten Unsicherheitsfaktor. Beim Schwimmen hatte ich im Rumpfbereich immer noch kein starkes Kältegefühl, aber der linke Unterschenkel fing an zu krampfen, und ein paar Meter vor dem Ausstieg merkte ich dass ich schon im Wasser anfing zu zittern - war wohl höchste Zeit rauszugehen.
Meine Bekannte half mir aus den doch sehr engen Handschuhen, und da merkte ich beim Ausziehen dass ich kaum ein Gefühl in den Händen hatte. Schnell also kurz abgetrocknet, die Winterhaube aufgesetzt - das ist wichtig - und die Wechselbekleidung rausgekramt. Dann hör ich mich sagen: „Das gibts doch nicht - ich habe meine Hose vergessen“! :Maso: :Lachen2:
In den gerade ausgezogenen nassen kalten Neo wollte ich jetzt wirklich nicht noch einmal rein, aber nur mit Oberbekleidung auf dem Rad retour nach Hause konnte ich auch nicht. Hab mir also die Radjacke als Lendenschurz umgebunden. Meine Bekannte bot mir an eine ihrer Trainingshosen zu borgen. Wir besprachen kurz die Alternative dass ich mit nacktem Arschbacken gleich zu ihr mitkomme - das verwarfen wir wegen der sozialen Verträglichkeit und weil ich kaum Gefühl in den Händen hatte aber schnell. Sie war dann so nett und hat sie mir geholt - währenddessen wurde mir beim Zusammenräumen wirklich kalt, und das Zittern am ganzen Körper begann. Bin dann schnell nach Hause und habe mich mit ein paar heißen Getränken versorgt.
Jetzt gibt es bald etwas zu essen, die Finger kribbeln beim Schreiben noch vom kalten Wasser.
Fazit: heute 20 Minuten durchschwimmen bei 4 Grad geschafft. Die Schwimmausrüstung ist super und kann ich jedem empfehlen der das auch einmal ausprobieren möchte. Den Huub Archimedes Thermal gab es gestern Abend noch zu 50% reduziert im Angebot. Wenn ich das nächste mal den Kragen besser im Neo verstauen kann, dann ist es noch effektiver. Bin zuversichtlich dass ich den Winter diese Strecke durchschwimmen kann solange keine Eisschicht ist, und weniger als 1 Grad kann es ja nicht haben:) .

bergflohtri
08.12.2022, 11:26
Bin heute gleich nochmals geschwommen. Es war gefühlt härter als vorgestern obwohl das Wasser ein halbes Grad mehr hat. Hatte subjektiv mehr das Gefühl der Kälte ausgesetzt zu sein, und die Hände und besonders die Füße sind komplett eingefroren, und der letzte Teil der Schwimmstrecke hat viel Überwindung gekostet. War heute auch allein unterwegs, und vielleicht hat die fehlende moralische Unterstützung von Außen dazu beigetragen.
Der Huub ist super! habe damit ein gutes Tempo, komme schnell aus den Beinen raus, und die isolierende Schicht im Brustbereich wirkt effektiv gegen die Unterkühlung.
- sie haben gerade die Wassertemperaturangabe aktualisiert, es war also mit aktuell 3,4 Grad doch kälter als letztes mal. Meine Füße und Hände hatten das richtige Gespür.

TiJoe
08.12.2022, 12:24
Ich bin mir zu 100% sicher, dass die Psyche (fehlende Unterstützung von außen) eine unglaublich große Rolle spielt!

Trotzdem, oder gerade deshalb, Hut ab vor deiner Beharrlichkeit!!!

bergflohtri
04.01.2023, 18:45
Neues vom Winterschwimmen. Bin gerade überrascht, dass seit dem letzten Eintrag schon fast ein Monat vergangen ist.
Nachdem mir beim letzten Mal die Füße so extrem eingefroren waren hatte ich gleich darauf bei bike24 ein paar neue Füßlinge bestellt - das Gegenstück zu den Handschuhen mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe, und die wollte ich vor Weihnachten noch gerne testen.
Dann kam aber die erste wirklich kalte Nacht mit Minustemperaturen, und in der Früh war eine vermeintlich dünne Eisschicht auf dem Wasser. Ihr kennt das bestimmt, wenn Teile des Gewässers noch offen sind und auf den vereisten Flächen die Möwen vorsichtig herumspazieren und als Leichtgewichte vom Eis schon getragen werden.
Bin dann mit meiner Bekannten Laufen gewesen, und wir witzelten, dass es bestimmt möglich wäre beim Schwimmen die dünne Eisschicht mit den Armen aufzubrechen.
Also sind wir nach dem Laufen noch zum Wasser, und beim Schwimmeinstieg war noch eine kleine offene Fläche. Hab die Laufsachen ausgezogen und bin schnell reingegangen.
Überraschenderweise war das angrenzende Eis mittlerweile ungefähr einen cm dick, und ich versuchte mit draufhämmern die freie Fläche etwas zu vergrößern. Das ging aber mit ein paar Schnitten in der Haut vom scharfkanntigen Eis überhaupt nicht, also beließ ich es mit ein bisschen Baden im Eiswasser.
Bin dann mit den vom Laufen noch nassen Sachen mit dem Rad nach Hause und hab mir dabei eine Erkältung der Prostata zugezogen. Das ist für mich nichts neues, weil ich seit 30 Jahren jeden Winter mit dem Rad durchfahre, und es vergeht auch nach längstens einer Woche wieder.
Auf jeden Fall war wegen des Eises und der Erkältung bis über die Feiertage sowieso ein Pause angesagt.
Vor einer Woche habe ich dann beim Schwimmeinstieg die Frau getroffen die jeden Tag ein paar Minuten konsequent zum Eisbaden reingegangen war, und das machte mir Lust auch ohne Schwimmambitionen wieder reinzugehen.
Die Erkältung war auch weg, also hab ich das vor einer Woche auch einmal ausprobiert. Das hat etwas für sich. Du gehst nur mit der Badehose schnell ins eiskalte Wasser und ignorierst das Gefühl auf der Haut. Dann merkst Du vor allem in den Unterarmen wie sich die Gefäße zusammenziehen und im Kopf wie der Blutdruck ansteigt. Nach ein paar Minuten gehst Du wieder raus, die Haut ist gerötet und beim Abtrocknen ein bisschen gefühllos, aber der Kreislauf ist super in Schwung, und Du bist hellwach und angeregt ohne dass ein echtes Kältegefühl aufkommt.
Ich habe das die nächsten Tage dann wieder ausprobiert, und es war echt super, hat ein wenig Suchtpotential.
Heute war bei uns ein wunderschöner sonniger Tag. Wir hatten die letzten Tage konsequent Plusgrade, und das Wasser war seit vorgestern wieder komplett eisfrei, und die Wassertemperatur war mit 4,6 Grad angegeben.
Mit meiner neu gewonnenen Liebe zum Eisbaden war der Entschluss schnell gefasst heute wieder richtig schwimmen zu gehen. Bin also früher von der Arbeit nach Hause, hab mir 2 Espresso und eine Schokolade reingezogen und den Neo gleich zu Hause angezogen.
Beim Schwimmeinstieg angekommen hatte sich die Sonne leider schon hinter den aufkommenden Wolken versteckt, und bis ich komplett fürs Schwimmen angezogen war war das Licht schon düster.
Die guten Erfahrungen mit dem Eisbaden und die Tatsache dass das Wasser heute um 1 Grad mehr als beim letzten Mal Schwimmen hatte verleiteten mich in die Richtung zu Schwimmen wo die Strecke länger ist und kein geeigneter Ausstieg bereitsteht wenn ich abbrechen möchte.
Mit dem Thermoneo, der Neoprenkapuze und den Thermohandschuhen- und Füßlingen ist das Gefühl im Wasser nicht unangenehm aber auch etwas trügerisch. Du merkst nicht diese unmittelbare Kälte auf der Haut die Dir die geringe Temperatur des Wasser knapp über 0 anzeigen. So bin ich gut geschützt in Richtung des Steges geschwommen der nach 15 Minuten den Wendepunkt markiert. Nach 10 Minuten begann die Brille zu beschlagen was kein gutes Gefühl erzeugte, und der Gedanke kam auf, dass es vielleicht nicht blöd wäre jetzt kehrt zu machen. Wie es kommen musste ignorierte ich aber diesen Gedanken und wollte bis zum vorgesehenen Wendepunkt durchschwimmen. Gedacht und getan, und das Gefühl beim Schwimmen wurde mangels Sicht nicht besser. Nach 15 Minuten war ich beim Steg und nahm die Brille kurz ab und stellte fest, dass mir eigentlich schon kalt war und die Strecke retour unter dieser Voraussetzung lang werden könnte.
Hilft aber nichts, also bin ich schnell wieder los, und nach ein paar Metern merkte ich, dass die Koordination schon viel schlechter war als beim Hinweg, ein mulmiges Gefühl schlich heran.
In meinen Gedanken wog ich die Möglichkeiten ab das Schwimmen in Richtung des näher gelegenen linken Ufers abzubrechen - das hätte aber bedeutet im abgesperrten Bad zuerst über einen Zaun zu klettern und dann mit bloßen Füßen auf dem kalten Asphalt eine halbe Stunde zum Schwimmeinstieg zurückzulaufen oder vielleicht nach einem Wegstück wieder ins Wasser zu gehen. Oder die aufkommende leichte Panik in Schach zu halten. Ich entschloss mich zu zweitem. Du versuchst schön gleichmäßig in den Bauch zu atmen, merkst dass die Koordination immer schlechter wird, und die Pendelbewegungen des Körper fühlen sich auch nicht mehr gut an. Zum Glück funktioniert der Neo vom Auftrieb her sehr gut, und trotz des miserablen Wassergefühls kam ich noch einigermaßen gut weiter. In Höhe des Schwimmeinstieges am anderen Ufer musste ich noch einmal ca 200 m das Wasser queren, und der Gedanke mich vom näheren Ufer zu entfernen erzeugte zusätzliche Unsicherheit. Jetzt passierte mich der Ruder4er der mir schon zu Beginn des Hinweges begegnet war, und ich dachte daran denen zuzurufen dass sie mich zum anderen Ufer rüberbringen möchten. Dann wär ich aber ein komplett gefrorenes Weichei gewesen und hätte mir sicher die nicht ganz unberechtigten Ratschläge anhören müssen, dass ich in meinem Alter eigentlich über so einen Blödsinn heraus sein sollte. Es waren kaum mehr Fußgänger unterwegs, aber wie hätte das ausgesehen wenn der schlecht zu manövrierende Ruderer einen in Not geratenen Idioten der sich am Rumpf anklammert und von einem aus der Besatzung am Arm festgehalten wird ans rettende Ufer geleitet. Also hab ich es doch gelassen und bin alleine weiter als einer der bestimmt genau weiß was er hier macht.
Der Schwimmausstieg kam näher, der Gedanke war präsent, dass Du auch auf den letzten 5 Metern noch absaufen kannst, aber dann war es geschafft. Beim rausgehen merkte ich dass mir verdammt kalt war. Die Hände und Füße waren nicht ganz gefühllos, und ich konnte mich etappenweise umziehen, aber das Kältezittern war präsent, und die linke Hand die den Becher von der Thermosflasche hielt schlotterte.
Ich habe heute die Bedingungen beim Schwimmen in sehr kaltem Wasser unterschätzt und meine Lehre daraus gezogen. Die gute Ausrüstung vermittelt eine trügerische Sicherheit und Schutzwirkung gegen die Kälte, aber der Körper kühlt konsequent immer weiter ab, und es kommt der Zeitpunkt zu dem Du nicht mehr allein im eiskalten Wasser sein solltest.
Nächstes mal schwimme ich wieder in die andere Richtung wo der Ausstieg jederzeit möglich ist und die 10 Minuten weniger braucht.

bellamartha
04.01.2023, 19:51
Meine Fresse, bergflohtri!

Gut, dass alles gut ausgegangen ist!
Pass bitte auf dich auf, du verrückter Hund!

Antracis
04.01.2023, 20:26
Meine Fresse, bergflohtri!

Gut, dass alles gut ausgegangen ist!
Pass bitte auf dich auf, du verrückter Hund!

+1

Schön, das nix passiert ist und danke für Deine offene Schilderung, die sicher hilfreich für viele ist. :Blumen:

Kaltes Wasser ist tückisch. Wer will, findet in den gängigen Kanu/Kajak-Foren wirklich gruselige Geschichten, wie schnell es sich schon in Herbst und Frühjahr bei vermeintlich unspektakulären Temperaturen im Wasser stirbt. Das sind meistens Geschichten ohne wärmenden Anzug.

Und ein Neo hilft halt schon einiges, aber es geht dann rapide bergab. Ist schon fast, wie nass im Wind stehen.

bergflohtri
08.01.2023, 12:04
Bin heute wieder geschwommen. Die Überwindung von zu Hause los zu starten war wegen der Witterung etwas größer. Die Lufttemperatur liegt bei 4 Grad mit leichtem Nebel und Wind. Das Windrad am Haus gegenüber drehte sich am Vormittag energisch, und das ließ mich erwarten, dass das Wasser auf der alten Donau nicht ganz ruhig sein würde. Die Wassertemperatur ist heute mit 5,8 Grad dafür etwas wärmer als letztes mal. Also bin ich nach einigem herumtrödeln dann doch zum Schwimmen aufgebrochen. Die Motivation war da, auch weil es mir beim Winterschwimmen darum geht die 1. Triathlondisziplin nicht vollkommen einschlafen zu lassen und dabei die Hallenbäder zu meiden.
Beim Wasser angekommen waren dann wirklich leichte Wellen. Bin nach der Erfahrung vom letzten mal natürlich auf die sichere Seite geschwommen. Bis zum Wendepunkt war leichte Rückenströmung, und trotzdem hatte ich das Gefühl dass es sich etwas zieht. An der Wende machte ich kurz halt um die Brillen zu reinigen, und da war wieder die Erkenntnis, dass es trotz Thermoschicht unter dem Neo kalt wird.
Auf dem Retourweg kamen die Wellen von vorne, aber nichts tragisches, und ich bin trotz der Gegenströmung gut vorangekommen. Unterwegs habe ich dann zweimal die bekannten Karpfen gesehen die um diese Jahreszeit etwas scheuer ausweichen als im Sommer.
Beim Ausstieg hat mir eine ältere Dame ihren Respekt bekundet, und ich freute mich über die anerkennenden Worte und über meine Konsequenz - das ist für mich eine schöne Motivation, etwas zu tun was nicht viele machen und vielleicht auch nicht alle können. Und es ist gut im Umfeld von beruflichen Verpflichtungen einen höchstpersönlichen eigenen Freiraum zu haben in dem man sich selbst stark wahrnehmen kann und lebendig fühlt.

MattF
08.01.2023, 13:55
Wigald Boning schwimmt im übrigen auch aktuell täglich draussen :Lachen2:
Weiteres findet man im Netz.

lyra82
16.01.2023, 09:17
Interessanter Bericht über eine Eis-Schwimmerin auf ARTE:

https://www.arte.tv/de/videos/101369-000-A/heilende-kaelte/
(53 min, bis 12.2.23)


Elina Mäkelä ist Kaltwasserschwimmerin. Das Ziel der Finnin ist es, die "Polar Ice Mile" vor Spitzbergen zu absolvieren. Das Extremsportereignis wird Elina an ihre körperlichen und geistigen Grenzen bringen. Besonders im Fokus steht die Ambivalenz von Kälte – es gibt positive und negative Auswirkungen auf die Gesundheit.

Die Dokumentation veranschaulicht die faszinierenden Effekte von Kälte. Bereits das Training für die „Eismeile“ in der nordatlantischen Inselgruppe Spitzbergen ist Tag für Tag ein Härtetest für Elina Mäkelä. Die finnische Kaltwasserschwimmerin lässt zusätzlich zur Vorbereitung auf das Extremsportevent in Zusammenarbeit mit Spitzenforschern eine Reihe von Untersuchungen über sich ergehen. Getestet wird zum Beispiel, wie das kalte Wasser ihre Leistung beeinträchtigt und wie lange es dauert, bis eine Unterkühlung einsetzt.
Die negativen Auswirkungen von Kälte auf den menschlichen Organismus sind hinreichend bekannt, die positiven Effekte jedoch weit weniger erforscht. Kaltwasserschwimmer gelten als weniger anfällig für Erkrankungen der oberen Atemwege, außerdem reguliere das Schwimmen in kaltem Wasser Gewichtsprobleme und sei der geistigen Gesundheit zuträglich, heißt es.

bergflohtri
16.01.2023, 20:38
Super, vielen Dank:Blumen: habs mir gerade angeschaut.

bergflohtri
02.02.2023, 08:37
Hier ist ein weiterer interessanter Erfahrungsbericht zu dem Thema

https://www.outdooractive.com/de/story/alpen/paul-bieber-eiskalter-typ-ein-interview-mit-dem-deutschen/801810102/

bergflohtri
07.02.2023, 04:54
Ein paar abschließende Worte zu meinen diesjährigen Eisschwimmversuchen:

Wir haben jetzt strengen Nachtfrost, und das Wasser friert wieder schnell zu. Gestern war ich noch kurz für ein paar Minuten baden.
Diese Saison hat mir gezeigt, dass der Versuch den kompletten Winter durchzuschwimmen schwer umgesetzt werden kann. Mir geht es beim Schwimmen im Naturgewässer auch sehr um das positive Naturerlebnis, und ich empfinde die Bewegung im Wasser als körperlich und mental sehr förderlich - das Schwimmen als ein Eintauchen in ein freundliches und wohltuendes Element was mir Freude bereitet.
Mit den sinkenden Temperaturen, einerseits des Wassers andererseits auch an der Luft in Verbindung mit starkem Wind und schlechtem Wetter kam für mich der Punkt wo die Freude am Schwimmen zu leiden beginnen würde. Und da mir die Freude daran wichtig ist und ich sie mir erhalten möchte, kippte auch die Motivation weiterzumachen.
Wenn ich mir die Erfahrungsberichte der richtig ambitionierten Eisschwimmer in den Beiträgen vorher ansehe, dann finde ich dass der Aufwand in Relation zur Umsetzung des Schwimmens sehr hoch ist. Ich kann es mir nur so erklären dass die Eisschwimmer wenn sie einmal die Fähigkeit haben in so kaltem Wasser auszuhalten dann auch dabeibleiben wollen.
Für mich war dieser Winter ein kleiner Schritt ein bisschen in diese kalte Materie reinzuschnuppern. Interessant finde ich die Erfahrungen wie sich die Kälte auf den Körper und auch mental auswirkt. Die Kälte hat eine belebende Wirkung und ist sicher auch gut für das Immunsystem und zum abhärten gegen kalte Witterung. Ich werde die nächste Zeit bis das Wasser wieder etwas wärmer ist und auch das Wetter wieder freundlicher immer wieder mal kurz baden gehen und dann wieder richtig schwimmen wenn das Wasser seinen freundlichen Charakter zurückgewonnen hat.