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Vollständige Version anzeigen : Rudergerät - was macht Ihr damit?


su.pa
21.08.2021, 21:21
Hallo zusammen,

sind am Überlegen, ob wir uns einen Rudergerät anschaffen.

Wie kann man es aus Ausdauer-Athlet sinnvoll in das Training integrieren, bzw. wie sehen Eure Trainingseinheiten damit aus?

Im Winter stehen bei uns für gewöhnlich Laufen und Rad (draußen) an + gelegentliche Skitouren. Etwas Langhantel-Training, Kettlebells und Core-Training.

Thomas W.
21.08.2021, 22:03
Kann ich bitte erstmal noch so tun , als würde der Sommer noch ewig dauern…
Hat doch gerade erst angefangen ;)

Mein Gerät wird aktuell so oft genutzt wie mein Laufband .
3/4 mal im Jahr .
Ideen hätte ich aber viele ;)

Lieben Gruß

canoeist
21.08.2021, 22:34
Was mache ich damit ...

Mein Concept2 ist mit Zwift gekoppelt und ist inzwischen mein Haupt-Trainingsgerät (Triathlon geht leider nicht mehr wegen ständiger Laufverletzung). Rudern in Zwift macht mir saumäßig Spaß, das hat Suchtpotential. Wenn du eh schon in Zwift bist, wäre das Concept2 oder ein WaterRower also empfehlenswert (andere Geräte sind nicht kompatibel). Die Rudertechnik verlangt aber etwas Eingewöhnung - ist keine Raketenwissenschaft, aber Verletzungen durch falschen Bewegungsablauf muss man ja auch nicht provozieren.

Locker halt deine winterlichen Rollen-Einheiten mit ein paar Rudereinlagen auf, Abwechslung ist immer gut. Deine Rumpfmuskulatur wird sich auf jeden Fall bedanken!

deralexxx
21.08.2021, 23:13
Hallo zusammen,

sind am Überlegen, ob wir uns einen Rudergerät anschaffen.

Wie kann man es aus Ausdauer-Athlet sinnvoll in das Training integrieren, bzw. wie sehen Eure Trainingseinheiten damit aus?

Im Winter stehen bei uns für gewöhnlich Laufen und Rad (draußen) an + gelegentliche Skitouren. Etwas Langhantel-Training, Kettlebells und Core-Training.

Der Einsatzzweck für ein Rudergerät ist recht eingeschränkt und wird hauptsächlich zu, rundern genutzt. Wenn nicht für rudern wird es als Einrichtungsgegenstand genutzt.

Ich nutz es gerne, mein Rücken dankt es mir, es ist zwar kein Ersatz für schwimmen.

Mir taugts

Necon
22.08.2021, 05:34
Rudern ist ein super Sport und man kann damit natürlich alles Trainieren was man auch an Inhalten beim Radfahren oder Laufen Trainieren würde. Also lang und locker bis hin zu sehr harten kurzen Intervallen ist alles möglich (Tabatas mit 20 Sekunden sind vielleicht suboptimal da es etwas dauert bis man auf Zug ist)

Ruderer haben mit unter die höchsten VO2 max Werte und super Kraftwerte bei vergleichbaren Tests.

Man sollte sich bewusst sein was man trainiert. Die Kraft kommt aus den Beinen und der Oberkörper hat ein hohes Maß an halte Arbeit zu leisten. Die Arme werden nur gering beansprucht, hat man also einen Muskelkater im Bizeps sollte man sicj überlegen was das über die eigene Technik aussagt.

Bzgl Technik könnte es sich auszahlen bei einem örtlichen Ruderverein eine Stunde zu nehmen.

In Bezug auf Triathlon wird dich rudern vermutlich nicht schneller machen, im Bezug auf allgemeine Fitness, Abwechslung und SpaßFaktor ist es eine tolle Ergänzung

Raylinth
23.08.2021, 16:39
Was mache ich damit ...

Mein Concept2 ist mit Zwift gekoppelt und ist inzwischen mein Haupt-Trainingsgerät (Triathlon geht leider nicht mehr wegen ständiger Laufverletzung). Rudern in Zwift macht mir saumäßig Spaß, das hat Suchtpotential. Wenn du eh schon in Zwift bist, wäre das Concept2 oder ein WaterRower also empfehlenswert (andere Geräte sind nicht kompatibel). Die Rudertechnik verlangt aber etwas Eingewöhnung - ist keine Raketenwissenschaft, aber Verletzungen durch falschen Bewegungsablauf muss man ja auch nicht provozieren.

Locker halt deine winterlichen Rollen-Einheiten mit ein paar Rudereinlagen auf, Abwechslung ist immer gut. Deine Rumpfmuskulatur wird sich auf jeden Fall bedanken!

Magst du teilen, wie du mit dem Concept2 und Zwift ruderst? Das hört sich für mich nach einem super Feature an welches mir bisher vollkommen unbekannt war. :)

Toelpel
23.08.2021, 17:05
Ich nutze meinen Waterrower gerne und regelmäßig.

Zu längeren Einheiten überwiegend im Winter. Bei sauberer Technik gibt es kaum etwas, dass den Körper so gleichmäßig und gelenkschonend trainiert.
Außerdem ist es extrem meditativ. Bin schon nach wenigen Minuten im Flow und es läuft einfach so vor sich hin.

Generell benutze ich das Rudergerät auch zum Warmmachen vor Kraft-/Coreübungen. 5-10 Minuten moderates Tempo auf dem Rower sind dazu hervorragend geeignet.

Ich glaube, ich würde lieber mein Rennrad, als meinen Waterrower hergeben :Cheese:

canoeist
23.08.2021, 17:15
Offiziell wird das Concept2 in Zwift (noch) nicht unterstützt, aber es gibt einen Trick, mit dem du Zwift vorgaukeln kannst, dass deine Watt-Werte von einem Fahrrad-Wattmesser kommen. Hier gibt's eine tolle englischsprachige Anleitung. (https://zwiftinsider.com/rowing-on-zwift/)

Auf deutsch: Du brauchst die App “Painsled“ oder "RowedBiker“ (gibt's für iPhone und Android). Der PM5-Computer vom Concept2 wird mit der App gekoppelt, in der App wird “Connect to Zwift“ aktiviert, in Zwift wird das iPhone oder Android-Handy als Leistungsmesser angewählt - fertig.

Beide Apps haben kleine Vor- und Nachteile. Wenn du Wert legst auf die Synchronisation mit deinem Concept2-Logbook, musst du PainSled verwenden. Ansonsten hat RowedBiker ein paar nette Zusatz-Features, man kann z.B. vor dem Start eines Events Watt “ansparen“ und später nutzen, wenn man mal das “Ruder“ kurz beiseite legen will, um was zu trinken oder so.

Die Apps arbeiten übrigens streng genommen mit “technical doping“: Deine Ruder-Wattwerte werden mit ca. 30% Zuschlag an Zwift geschickt. Das ist in meinen Augen absolut legitim und sinnvoll, weil so die Ruder-Werte (zumindest bei mir) ziemlich gut den Rad-Wattwerten entsprechen. Im Endspurt habe ich trotzdem keine Chance - die ganz hohen Wattwerte erreiche ich beim Rudern einfach nicht. Wiegetritt geht halt schlecht ...

Ich war erst skeptisch, ob es überhaupt Spaß machen kann, meinen Rad-Avatar mit einem Rudergerät anzutreiben. Zwift hatte ja auch mal offizielle Ruder-Unterstützung mit entsprechenden Wasserwelten und Avataren angekündigt (und dann auf Eis gelegt). Inzwischen bin ich daran gar nicht mehr interessiert. Die Rad-Welt ist so interessant und abwechslungsreich (Steigungen, Windschatten, Straßenbeläge, Gruppendynamik, unzählige Events mit unzähligen Teilnehmern usw.) - da reizt es mich überhaupt nicht, ein banales 2-km-Ruderrennen auf Flachwasser gegen fünf andere Starter zu fahren. Da ist es viel lustiger und so wunderbar anarchisch, auf die Alpe du Zwift hochzurudern :Cheese:

Im Prinzip ist es auch gar kein Problem, die Geräte während einer Tour zu wechseln - bei Bedarf kannst du jederzeit das Rudergerät in Zwift entkoppeln und das Rad koppeln und umgekehrt.

su.pa
23.08.2021, 21:36
Ich nutze meinen Waterrower gerne und regelmäßig.

Zu längeren Einheiten überwiegend im Winter. Bei sauberer Technik gibt es kaum etwas, dass den Körper so gleichmäßig und gelenkschonend trainiert.
Außerdem ist es extrem meditativ. Bin schon nach wenigen Minuten im Flow und es läuft einfach so vor sich hin.

Generell benutze ich das Rudergerät auch zum Warmmachen vor Kraft-/Coreübungen. 5-10 Minuten moderates Tempo auf dem Rower sind dazu hervorragend geeignet.

Ich glaube, ich würde lieber mein Rennrad, als meinen Waterrower hergeben :Cheese:

Das hört sich gut an.
Hab mittlerweile schon öfter gelesen, dass das Wassergeräusch richtig Laune macht.

su.pa
23.08.2021, 21:39
Offiziell wird das Concept2 in Zwift (noch) nicht unterstützt, aber es gibt einen Trick, mit dem du Zwift vorgaukeln kannst, dass deine Watt-Werte von einem Fahrrad-Wattmesser kommen. Hier gibt's eine tolle englischsprachige Anleitung. (https://zwiftinsider.com/rowing-on-zwift/)

Auf deutsch: Du brauchst die App “Painsled“ oder "RowedBiker“ (gibt's für iPhone und Android). Der PM5-Computer vom Concept2 wird mit der App gekoppelt, in der App wird “Connect to Zwift“ aktiviert, in Zwift wird das iPhone oder Android-Handy als Leistungsmesser angewählt - fertig.

Beide Apps haben kleine Vor- und Nachteile. Wenn du Wert legst auf die Synchronisation mit deinem Concept2-Logbook, musst du PainSled verwenden. Ansonsten hat RowedBiker ein paar nette Zusatz-Features, man kann z.B. vor dem Start eines Events Watt “ansparen“ und später nutzen, wenn man mal das “Ruder“ kurz beiseite legen will, um was zu trinken oder so.

Die Apps arbeiten übrigens streng genommen mit “technical doping“: Deine Ruder-Wattwerte werden mit ca. 30% Zuschlag an Zwift geschickt. Das ist in meinen Augen absolut legitim und sinnvoll, weil so die Ruder-Werte (zumindest bei mir) ziemlich gut den Rad-Wattwerten entsprechen. Im Endspurt habe ich trotzdem keine Chance - die ganz hohen Wattwerte erreiche ich beim Rudern einfach nicht. Wiegetritt geht halt schlecht ...

Ich war erst skeptisch, ob es überhaupt Spaß machen kann, meinen Rad-Avatar mit einem Rudergerät anzutreiben. Zwift hatte ja auch mal offizielle Ruder-Unterstützung mit entsprechenden Wasserwelten und Avataren angekündigt (und dann auf Eis gelegt). Inzwischen bin ich daran gar nicht mehr interessiert. Die Rad-Welt ist so interessant und abwechslungsreich (Steigungen, Windschatten, Straßenbeläge, Gruppendynamik, unzählige Events mit unzähligen Teilnehmern usw.) - da reizt es mich überhaupt nicht, ein banales 2-km-Ruderrennen auf Flachwasser gegen fünf andere Starter zu fahren. Da ist es viel lustiger und so wunderbar anarchisch, auf die Alpe du Zwift hochzurudern :Cheese:

Im Prinzip ist es auch gar kein Problem, die Geräte während einer Tour zu wechseln - bei Bedarf kannst du jederzeit das Rudergerät in Zwift entkoppeln und das Rad koppeln und umgekehrt.

Ach man rudert dann mit dem Rad. Stell ich mir jetzt nicht so prickelnd vor.
Hab mich vorher schon gewundert, dass Zwift extra Wasserwelten anbieten würde und ich noch nix davon gehört hätte... :Lachanfall:

Raylinth
24.08.2021, 10:35
Offiziell wird das Concept2 in Zwift (noch) nicht unterstützt, aber es gibt einen Trick, mit dem du Zwift vorgaukeln kannst, dass deine Watt-Werte von einem Fahrrad-Wattmesser kommen. Hier gibt's eine tolle englischsprachige Anleitung. (https://zwiftinsider.com/rowing-on-zwift/)

Auf deutsch: Du brauchst die App “Painsled“ oder "RowedBiker“ (gibt's für iPhone und Android). Der PM5-Computer vom Concept2 wird mit der App gekoppelt, in der App wird “Connect to Zwift“ aktiviert, in Zwift wird das iPhone oder Android-Handy als Leistungsmesser angewählt - fertig.

Beide Apps haben kleine Vor- und Nachteile. Wenn du Wert legst auf die Synchronisation mit deinem Concept2-Logbook, musst du PainSled verwenden. Ansonsten hat RowedBiker ein paar nette Zusatz-Features, man kann z.B. vor dem Start eines Events Watt “ansparen“ und später nutzen, wenn man mal das “Ruder“ kurz beiseite legen will, um was zu trinken oder so.

Die Apps arbeiten übrigens streng genommen mit “technical doping“: Deine Ruder-Wattwerte werden mit ca. 30% Zuschlag an Zwift geschickt. Das ist in meinen Augen absolut legitim und sinnvoll, weil so die Ruder-Werte (zumindest bei mir) ziemlich gut den Rad-Wattwerten entsprechen. Im Endspurt habe ich trotzdem keine Chance - die ganz hohen Wattwerte erreiche ich beim Rudern einfach nicht. Wiegetritt geht halt schlecht ...

Ich war erst skeptisch, ob es überhaupt Spaß machen kann, meinen Rad-Avatar mit einem Rudergerät anzutreiben. Zwift hatte ja auch mal offizielle Ruder-Unterstützung mit entsprechenden Wasserwelten und Avataren angekündigt (und dann auf Eis gelegt). Inzwischen bin ich daran gar nicht mehr interessiert. Die Rad-Welt ist so interessant und abwechslungsreich (Steigungen, Windschatten, Straßenbeläge, Gruppendynamik, unzählige Events mit unzähligen Teilnehmern usw.) - da reizt es mich überhaupt nicht, ein banales 2-km-Ruderrennen auf Flachwasser gegen fünf andere Starter zu fahren. Da ist es viel lustiger und so wunderbar anarchisch, auf die Alpe du Zwift hochzurudern :Cheese:

Im Prinzip ist es auch gar kein Problem, die Geräte während einer Tour zu wechseln - bei Bedarf kannst du jederzeit das Rudergerät in Zwift entkoppeln und das Rad koppeln und umgekehrt.

Danke Dir!
Das werde ich morgen früh gleich Ausprobieren. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass das Rudern mit Zwift noch mehr Spaß bringt. :)

Raylinth
24.08.2021, 10:37
Das hört sich gut an.
Hab mittlerweile schon öfter gelesen, dass das Wassergeräusch richtig Laune macht.

Den Waterrower kann man auch direkt über den Anbieter leihen. Eine nette Einstiegsdroge btw. :Lachen2:
Habe mich aber am Ende doch für ein Concept2 entschieden, da es mMn etwas fordernder und näher am natürlichen Ruden ist.

canoeist
27.02.2024, 12:27
Erfahrungsbericht: World Indoor Rowing Championchips

"Dank" Concept2 bin ich inzwischen vom Triathlon praktisch komplett aufs Ergometer-Rudern umgestiegen. Meine Knochen vertragen das Laufen einfach nicht mehr, und Rudern tut dem Körper ausgesprochen gut. Und seit ich das Rudergerät mit Zwift gekoppelt habe, fliegen die Kilometer nur so dahin.

Warum dann nicht einfach mal zur Indoor-Ruder-WM anmelden? Sind ja nur 2000m, das kann doch eine Ex-Triathletin nicht erschüttern. Hier mein Erlebnisbericht.

Vorgeschichte: Ich bin keine Ruderin, ich komme vom Paddeln. Irgendwann kam Triathlon dazu, natürlich logischerweise auch Quadrathlon, und vor sechs Jahren habe ich mir ein Concept2-Ergometer gekauft, weil ich keine Lust mehr auf Fitness-Studio hatte und mir das Rudergerät als bester Allround-Ersatz erschien. Seit ich das Gerät mit Zwift gekoppelt habe, rudere ich im Schnitt 70-80 km pro Woche (also eine knappe Stunde täglich), manchmal sind's nur 45 Minuten, manchmal aber auch mehrere Stunden, wenn's auf die Alpe du Zwift hochgeht oder auf eine der langen Routen. Zwift-Rennen mache ich auch sehr gerne mit. Langweilig wird das nie, im Gegenteil.

Ende letzten Jahres habe ich mich kurzentschlossen zur Indoor-Ruder-WM in Prag angemeldet. Teilnehmen kann jede(r), man muss sich nicht qualifizieren. Aus den Zeiten der vergangenen Jahre war aber ersichtlich, dass die Zahl der "Gelegenheits-Ruderer" eher überschaubar ist. Also war schon ein gewisser Druck da.

Die Veranstaltung fand letztes Wochenende in der O2-Arena in Prag statt: Freitag die Rennen über 2000m, Samstag 500m. Ich war für beide angemeldet - wenn schon, denn schon.

Am 1.1.24 habe ich entgegen meiner Gewohnheit angefangen, nach Plan zu trainieren. Speziell meine Sprint-Fähigkeit war unterirdisch. "Lang" konnte ich wunderbar, aber 2000m und speziell 500m waren eigentlich viiiiel zu kurz für mich. Also habe ich knappe zwei Monate lang speziell Sprint-Intervalle trainiert, und siehe da, ich wurde tatsächlich in der kurzen Zeit deutlich besser. Ich konnte sogar endlich mal meine Zwift Fire Socks für ein paar Sekunden aktivieren :Lachanfall:

Tag vor dem Rennen
Donnerstag waren wir dann endlich in Prag. Am Abend ging's direkt zur O2-Arena, um die Akkreditierung abzuholen. Dort mussten wir uns erst mal durch die mehreren tausend Depeche-Mode-Fans durchquälen, die fürs abendliche Konzert anstanden. Trotzdem klappte alles wunderbar, wir konnten schon mal die Wettkampfstätte in Augenschein nehmen und waren echt beeindruckt. In der Halle waren ca. 60 Ergometer aufgebaut (verkabelt über Ethernet), in der Vorhalle standen nochmals ebenso viele Geräte zum Aufwärmen. Es gab reichlich Umkleiden, Toiletten, Verpflegung, Info-Stände, Großbild-Übertragung, Merchandising und was weiß ich nicht alles, definitiv einer WM würdig. Es wuselten schon jede Menge Teilnehmer und Betreuer umher, eine tolle Atmosphäre. Alle möglichen Landesflaggen waren vertreten, auch Exoten wie Iran oder Argentinien.

https://up.picr.de/47156154pm.jpg

2000m-Rennen
Mein 2000m-Start am Freitag war um 11:58 Uhr (W50-54), also genug Zeit für ein gutes Frühstück und entspanntes Vorbereiten. Das Ziel war eine Zeit unter 8 Minuten, das hatte ich zuletzt vor drei Jahren geschafft. Mir war völlig klar, dass ich damit nicht konkurrenzfähig bin, aber unter die ersten 20 wollte ich schon gern kommen (gemeldet waren 24 Frauen in meiner Klasse). Das Warmrudern fühlte sich gut an (und hat mächtig Spaß gemacht inmitten von diesen ganzen Top-Athleten!). Dann ging's mit streng durchorganisiertem Einlauf, großer Lightshow und lautem Applaus raus auf die Wettkampffläche. Puh, Gänsehaut!

Man hatte noch ein paar Minuten Zeit, um sich das Gerät einzustellen (Höhe der Fußstemmbretter, Drag-Faktor, gewünschte Anzeige-Einheiten auf dem Display), dann kam auch schon der Start-Countdown. Zum Glück war der erste Start ein Fehlstart - ich hatte doch glatt vergessen, meine Fußschlaufen festzuziehen (im Training rudere ich fast immer ohne Fußschlaufen, im Rennen funktioniert das aber nicht :dresche ). Der zweite Start glückte.

Der Lärm war ohrenbetäubend (Musik, Hallen-Kommentator, Publikum). Das Adrenalin schrie mir zu: "Mach schneller, du kannst das, das läuft super heute!!!", aber ich habe mich trotzdem bremsen können und bin wie geplant mit einem Schnitt von 1:59/500m angegangen. Das fühlte sich auf den ersten 500m viel zu langsam an, auf den zweiten 500m dann okay. Die dritten 500m sind normalerweise die schlimmsten - man merkt deutlich, dass man sich eigentlich übernommen hat, und das Ziel ist noch endlos weit weg. Die Muskeln schreien nur noch laut: "Aufhören!!!". Diesmal waren aber auch diese dritten 500m noch okay. Aus dem Augenwinkel bekam ich mit, dass ich in der Platzierung kontinuierlich nach oben gewandert bin, und sogar der Stadionsprecher verkündete irgendwann lautstark: "And here we have Kerstin Kastner from Germany, she's keeping an amazing constant pace and catching up, look at that!" - und prompt stand auch die Kamera voll vor mir.

Die letzten 500m waren auch noch richtig gut - für einen ordentlichen Endspurt hat es nicht mehr gereicht, also hatte ich tatsächlich alles rausgeholt. Und am Ende stand eine 7:56:7 auf dem Display - ich war überhaupt noch nie so schnell! :liebe053:

Resultat: Platz 7, beste Deutsche. Unfassbar. Das war ein perfektes Rennen, und das gleich zur Ruder-Wettkampf-Premiere. Die Siegerin war nochmal 33 Sekunden schneller, also eine Ewigkeit, aber ich hätte nie gedacht, dass ich so gut mithalten kann.

500m-Rennen
Die 500m am Samstag liefen dann leider nicht so optimal. Beim Warmrudern spürte ich die Belastung vom Vortag, aber weil das erste Rennen so unerwartet gut verlaufen war, wollte ich trotzdem mit meiner Wunsch-Pace von 1:44 angehen. Es wurde ein klassisches "Fly&Die" - die letzten 150 Meter ging es Zug für Zug bergab, der Körper konnte einfach nicht mehr. Ziel klar verfehlt mit 1:47:2, aber immer noch Platz 9, also eigentlich super. Und wie schon am Vortag war das Rennen mit dem ganzen Drumherum ein supertolles Erlebnis.

Die vielen tollen Begegnungen waren natürlich auch ganz große Klassse. Und schon allein die Möglichkeit, mal den "ganz großen" vor ihrem Rennen beim Aufwärmen zuschauen zu können, ist unbezahlbar. Die Jungs hauen mit ihrem allerersten Zug schon gleich mal ein Tempo raus, das ich selbst mit äußerster Anstrengung nie erreichen werde ... waow.

Hier noch ein kleines youtube-Video der Startphase eines Rennens. (https://youtu.be/QfeYYvwK2z4) Sorry fürs Bildschirm-Flackern am Anfang. Und vielen Dank fürs Lesen - Row On! :Blumen:

TriVet
27.02.2024, 12:33
Sehr cool, herzlichen Glückwunsch und Danke für den tollen Bericht!👍🏻

Estampie
27.02.2024, 12:56
Boah, klasse!
Herzlichen Glückwunsch! :Blumen:

tridinski
27.02.2024, 13:08
ich bin absolut kein Indoor-Sportler, aber dein Bericht liest sich echt klasse, Glückwunsch :liebe053:

PattiRamone
27.02.2024, 13:16
Sehr cool! Was es alles gibt :)

TiJoe
27.02.2024, 13:25
Ich finde es auch total spannend!

Glückwunsch! :Blumen:

Günsch7
27.02.2024, 13:51
Respekt vor der Leistung und Danke für den schönen Bericht!

Bin ehrlich, bis jetzt habe ich noch nie davon gelesen, aber es war sehr interessant.

tuben
27.02.2024, 14:15
Herzlichen Glückwunsch :Blumen:
Dein Bericht fixt mich total an, "ich will auch haben..."
Auf Langdistanz habe ich gerade keine Lust, das Herz ist operiert und für Alp dHuez noch nicht fit.
Also: ich kaufe (wieder) ein Rudergerät.
Vielen Dank für deine Animation. :)

Flower
27.02.2024, 16:06
Herzlichen Glückwunsch zu dieser Super Leistung :-)!

Klasse Bericht und klasse Bilder, ich bin begeistert.
Danke.

Hatte mir vor ca. 6 Monaten selbst ein Rudergerät angeschafft und rudere nun zwischen 4 bis 6 mal die Woche.
Ich bin seitdem "auch" stabiler im Wasser und beim Laufen.
Beim schwimmen drückt sich das in besseren Zeiten und vor allem weniger schneller Ermüdung aus.
Laufen ist auch deutlich stabiler geworden, Radfahren war ich bei dem Shitwetter bisher nicht ausreichend um Vergleiche zu "früher" zu ziehen.

Eventuell bin ich im nächsten Jahr bei dem Event dabei, habe ich jetzt richtig Bock drauf bekommen ;-).

canoeist
27.02.2024, 19:24
Ui, danke für die tollen Rückmeldungen! :Blumen:

Wenn ich die eine oder den anderen motivieren kann, freut mich das natürlich riesig. Und wer weiß, vielleicht tritt ja auch der Ungerman bei der nächsten Auflage seinen Startplatz an. Aber auch sonst dürfen die Triathleten ruhig mal die Ruderszene aufmischen! :cool:

canoeist
12.01.2025, 14:09
Leider findet dieses Jahr die WM rein virtuell statt, sprich man startet daheim auf seinem Concept2 in einem Online-Rennen. Reizt mich so gar nicht, schon allein weil ich keine Lust habe auf den technischen Aufwand mit Video-Übertragung und so.

Statt dessen fahre ich mal wieder nach Starnberg zur Ergoregatta (www.ergoregatta.de) - ein tolles Event für Ausdauer-Freunde: Alle rudern 30 Minuten, und wer am weitesten kommt, hat gewonnen. Auch für Nicht-Ruder-Profis eine spaßige Veranstaltung; 30 Minuten sind für die Cracks eigentlich viel zu lang, und man sieht einige, die sich gründlich verschätzen mit der Krafteinteilung. Für mich als Zwift-Ruderer ist das Format perfekt.

Nach der Veranstaltung kann man übrigens die quasi neuen Wettkampf-Ergometer günstig erwerben, das muss man allerdings vorab anmelden; die Teile sind begehrt.

Geraldaut
13.01.2025, 13:42
Hi,
ich hab seit fast einem Jahr einen "Woodrower": https://www.decathlon.de/p/rudergeraet-eigenantrieb-connected-klappbar-woodrower/
Ich hab den mal zufaellig im Geschaeft gesehen und nach langer Uberlegung zugeschlagen. Ich hab vorher noch nie gerudert und dachher ueberhaupt keinen Vergleich.
Auschlaggebend war das Design: Wohnzimmerkompatibel!
Fuer einen Concept2 haetten wir nur (nach grossem Umraeumen) im Keller Platz gehabt and da hab ich schon mehrerer Winter HT und Spinbike gemacht, keine Lust mehr. Der Woodrower ist eigentlich im Prinzip eine schlichte Holztruhe, fast 50kg schwer, die man mit einer Bewegung aufklappen kann. Zuzammengeklappt vorm Sofa legen wir die Fuesse drauf.

Die Bedienund ist fast gerauschloss und man braucht auch keinen Strom - der Widerstand wird elektromagnetisch geregelt und laedt eine kleine Batterie fuer den Display und einen USB Stecker auf. Du Funktionen direkt am Gerät sind super basic aber man kann sich direkt mit Kinomap oder aehnlichen Apps verbinden.

Um der Themenfrage zu antworten: Rudergerät - was macht Ihr damit?

Rudern! Ich mache fast jeden Tag eine gecoachte Rudersession von 30 bis 45 Minuten plus 10 Minuten Stretching danach.

Das ganze funktioniert bei mir nur dadurch dass das Training logistisch so unaufwendig ist, das heisst dass ich h nur den Ventilator einschalten brauche, das Geraet aufklappen, Wasserflasche auffuellen, Laufhose anziehen (Ruderschuhe liegen schon im Rudergeraet bereit), Kinomap App oeffnen, passende Coachingsession waehlen und los gehts. Man kann nebenbei, falls man grad Atem hat, mit der Familier plaudern.

Ich bin bei dem Coach "John" von https://rowalong.com/ haengengeblieben. Er wirkt sympatisch und hat einen riesen Katalog von Trainigsvideos auf Kinomap.

Da ich sowieso jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit fahre (30km total) passt mir das Rudern sehr gut - die Zeit vergeht schnell und es hat mir selber ueberrascht wie unterschiedlich die verschiedenen Trainingseinheiten sind.

Ich werde jetzt sicher nicht der Ruder-indoor-champion aber ich fuehle mich staerker, stabiler und auch das Stretching danach bringt sicher was.

DocTom
14.01.2025, 11:03
...
Statt dessen fahre ich mal wieder nach Starnberg zur Ergoregatta (www.ergoregatta.de) - ein tolles Event für Ausdauer-Freunde: Alle rudern 30 Minuten, ... kann man übrigens die quasi neuen Wettkampf-Ergometer günstig erwerben, das muss man allerdings vorab anmelden; die Teile sind begehrt.

Coole Infos. Danke dafür.
Thomas

canoeist
22.02.2025, 19:29
Die 30 Minuten bei der Ergoregatta in Starnberg sind geschafft, toll war's!

Schon seit Jahrzehnten findet das 30-Minuten-Ergometer-Ruderrennen in Starnberg statt. Ein simples Konzept: Alle starten gleichzeitig, und wer nach 30 Minuten die meisten Meter gesammelt hat, gewinnt. 20 Ruder-Ergometer waren in der Schlossberghalle aufgebaut, das Publikum konnte die Live-Abstände mit Hilfe einer Großbildleinwand verfolgen und feuerte die Aktiven nach Kräften an. Die Stimmung war super.

Ich bin keine Ruderin, benutze aber das Rudergerät seit einigen Jahren sehr begeistert mit Zwift. Das ist extrem kurzweilig und hält mich superfit. 1-2x die Woche "rudere" ich ein Zwift-Rennen, meist dauern die so etwa 30-40 Minuten. Vorbereitet war ich also perfekt und konnte auch sehr gut einschätzen, wie ich meine Kräfte für 30 Minuten einteilen muss. Die "echten" Ruderer haben damit ein Problem: Das übliche 2000m-Rennen dauert ca. 7-8 Minuten, ist also deutlich kürzer. Das war auch zu spüren in Starnberg, viele sind in der zweiten Hälfte ganz schön eingebrochen.

Meine Marschroute war klar: Das Ziel waren 7000 Meter, sprich eine Pace von 2:08,5. Das bin ich sehr konsequent angegangen, anfangs eher defensiv. Die ersten fünf Minuten fühlten sich recht entspannt an, aber 30 Minuten sind lang. Nach der Hälfte hatte ich den Eindruck, dass ich noch eine kleine Schippe drauflegen darf, also habe ich auf 2:07 gesteigert. Das war schon eher grenzwertig, aber machbar. In den letzten zwei Minuten war sogar noch ein kleiner Endspurt drin, und so habe ich mit 7072 Metern mein Ziel erreicht. Damit bin ich im vorderen Drittel meines Rennens gelandet, was ich erstaunlich finde, weil in meinem Lauf alle Damen-Altersklassen von 19-54 am Start waren, und ich bin exakt am obersten Ende dieser Altersgruppe.

Zwift sei Dank konnte ich also ein tolles Rennen verbuchen. Ohne großen Bildschirm mit lauter verbissenen Radlern um mich herum war das Rudern zwar erstaunlich langweilig, aber die Stimmung drumherum hat dafür umso mehr Laune gemacht. Hier ein kleiner youtube-Clip:

Ergoregatta Starnberg - Junioren-Rennen (https://youtu.be/2upQnz7SAac)

TriVet
22.02.2025, 20:06
Danke für den schönen Bericht und Einblick, Glückwunsch zum Ergebnis. 👍🏻

DocTom
23.02.2025, 08:23
Super Bericht, danke.

Estampie
24.02.2025, 08:42
dem schließe ich mich an, klasse Sache!