Vollständige Version anzeigen : triathlon-szene Pacing-Rechner (Beta)
Klugschnacker
03.02.2022, 20:26
Hallo allerseits!
Wie gestalten die weltbesten Langstreckler ihre Rennen? Wie verteilen sie ihre Körner auf das Schwimmen, Radfahren und Laufen?
Wie würden Deine Splits aussehen, wenn Du das Pacing der Profis übernehmen würdest?
Der neue Online-Rechner gibt die Antwort. Er liegt aktuell in einer Beta-Version vor wird noch um weitere Funktionen ergänzt werden. Ihr könnt aber bereits etwas damit herumspielen.
Hier geht’s zum triathlon-szene Pacing-Rechner (Beta) (https://www.triathlon-szene.de/pacingrechner.php) >
Viel Spaß damit! :Blumen:
Arne
Ich weiss ehrlich gesagt nicht, was ich mit dieser Rechnerei anfangen kann. Ich sehe nur, dass meine Radzeit deutlich schneller und Schwimmen/Laufen langsamer ist. Das weiss ich aber auch ohne Rechner. Für das Pacing hilft mir das auch nicht weiter, wenn meine Beine lieber kurbeln statt laufen, dann macht es ja keinen Sinn auf dem Rad langsamer zu fahren in der Hoffnung, dass ich die verlorene Zeit beim Laufen wieder kompensieren kann. Meine Schwimm und Radzeit kann ich auf 5min genau schätzen, für das Laufen fehlt mir noch die Erfahrung. Ich bin aber generell der Meinung, dass die eigene subjektive Einschätzung unter Berücksichtung von Wind, Wetter, Tagesform, Vorbereitung,... besser ist als jeglicher Rechner.
Den Langdistanzrechner hab ich auch getestet, das liefert bei mir utopisch langsame Zeiten. Wundert mich aber auch nicht, von OD auf LD hochrechnen funktioniert einfach nicht. Dazu müsste man schon mindestens das Streckenprofil der OD berücksichtigen, was der Rechner aber nicht macht.
Klugschnacker
04.02.2022, 08:34
Ich weiss ehrlich gesagt nicht, was ich mit dieser Rechnerei anfangen kann. Ich sehe nur, dass meine Radzeit deutlich schneller und Schwimmen/Laufen langsamer ist. Das weiss ich aber auch ohne Rechner. Für das Pacing hilft mir das auch nicht weiter, wenn meine Beine lieber kurbeln statt laufen, dann macht es ja keinen Sinn auf dem Rad langsamer zu fahren in der Hoffnung, dass ich die verlorene Zeit beim Laufen wieder kompensieren kann.
Das sehe ich auch so: Der Pacing-Rechner kann Dir nicht sagen, wie Du Dein nächstes Rennen pacen solltest. Denn Du kennst Deine individuellen Stärken und Schwächen besser als der Rechner.
Der Rechner zeigt aber eine generelle Tendenz, die man für das künftige Training verwenden könnte. Was mich persönlich betrifft zeigt er, dass die schnellsten Profis, aber auch die besten Amateure in den Altersklassen, langsamer Rad fahren und schneller laufen als ich das üblicherweise tue. Ich nehme das als Anregung, vielleicht etwas mehr in das Lauftraining zu investieren und etwas weniger in das Radfahren. Vorausgesetzt, das geht orthopädisch.
Ich werde beizeiten noch mehr Daten in den Rechner einpflegen. Nicht nur von einzelnen Sportlern, sondern auch Durchschnittswerte der jeweils besten 3 Amateure in den Altersklassen. Außerdem kommen noch weitere Wettkampfstrecken hinzu. Vielleicht hilft das dem einen oder anderen Athleten, eine bessere Balance zwischen seinen Teildisziplinen zu finden.
Kurz: Mir geht es da mehr um Impulse für das künftige Training als um das Pacing für das nächste Rennen.
:Blumen:
Helmut S
04.02.2022, 11:28
Ich finde den Rechner sehr interessant. Ernährung und Pacing sind m.E. die beiden dominierenden Faktoren, die am Ende den Unterschied zwischen denen machen, die auf dem selben Niveau ihre Hausaufgaben (aka Training) adäquat erledigt haben.
Noch interessanter als das Pacing der Profis finde ich das Pacing der AK Athleten. Bei Profis vermute ich ggf. auch einen Taktikanteil, der in den AK Bereichen eher gering bis nicht vorhanden sein dürfte.
Danke :Blumen:
sabine-g
04.02.2022, 11:45
Der Rechner hat eine große Schwäche, nämlich: Er kann nicht die Abhängigkeit des Pacings vom Alter abstrahieren.
Diese Abhängigkeit gibt es aber.
Meine persönliche Beobachtung ist, dass mit zunehmendem Alter eine ehemals vorhandene Laufstärke verschwindet bzw. sich zugunsten einer "Radstärke" zurückbildet.
Dieses liegt am orthopädischen Anspruch des Laufens und einer ggf. geschwächten Muskulatur, Rückenproblemen, Orthopädie im Allgemeinen.
Ebenso haben insbesondere in jüngeren Jahren AK Athleten zu wenig Lebenskilometer um z.B. auf dem Rad oder beim Laufen oder bei beidem ihre eigentlichen persönlichen Limiter zu erreichen.
Ich glaube daher, dass der Rechner von 30-45 Jahren möglicherweise performen kann.
Andererseits aber auch nicht, ich kenne kaum jemanden der in der Lage ist 80-100km Lauftraining zu absolvieren wie ein Profi und deswegen wird auch für ihn die Rechnung nicht aufgehen.
Der Rechner kann funktionieren, wenn man Athletenmodelle von Altersklassen einfügt.
Entnahme aus Ergebnislisten, Bewertung ob Radfahrer oder Läufer, Berücksichtigung des Alters.
Dann wird es aber schnell kompliziert und die Datenmenge nicht mehr gut handelbar.
Streckenprofile müssen berücksichtigt werden, außerdem Hitzerennen und Regenrennen............
nette bzw. lustige Spielerei
Klugschnacker
04.02.2022, 12:04
Der Rechner kann funktionieren, wenn man Athletenmodelle von Altersklassen einfügt.
Das habe ich teilweise bereits gemacht (seit gestern), indem ich AK-Sieger aus der M40, M50 und M60 hinzugefügt habe, alle beim Ironman Frankfurt. Dazu das Pacing von Flachy in Roth.
:Lachen2:
Ich kann demnächst noch Durchschnittszeiten einpflegen, also die Durchschnittszeiten der drei Erstplatzierten in den Altersklassen in Frankfurt, Roth und Hamburg. Ein entsprechendes Skript, das mir die Erhebung der Daten erleichtert, habe ich gestern nach der Sendung noch programmiert.
:kruecken:
Ich wünsche mir Hawaiizeiten eingepflegt..:)
Klugschnacker
04.02.2022, 13:38
Ich wünsche mir Hawaiizeiten eingepflegt..:)
Ich habe jetzt mal für Hawaii die drei schnellsten Männer der AK 35, AK 45, AK 50 und AK 55 eingefügt. Für jede der Altersklassen habe ich aus den drei Erstplatzierten einen Mittelwert gebildet.
Klugschnacker
05.02.2022, 07:24
Hallo allerseits!
Jetzt etwas für die Nerds: Ich habe die Berechnung der Splitzeiten überarbeitet. Bei den Radzeiten wird nun der exponentiell höhere Leistungsbedarf größerer Geschwindigkeiten berücksichtigt.
Es ist bekanntlich ein großer Unterschied, ob man das Tempo von 30 auf 35 km/h erhöht, oder von 40 auf 45 km/h. Im zweiten Fall braucht man erheblich mehr zusätzliche Watt als im ersten. Um das zu berücksichtigen, multipliziere ich die Radzeiten des Nutzers mit einem Ausgleichsfaktor. Ich ermittle ihn mit folgender Überlegung:
Der Leistungsbedarf steigt in der dritten Potenz der Geschwindigkeit.
Fährt man mit zunehmender Leistung (100 Watt, 200 Watt, 300 Watt ...) steigt die Geschwindigkeit daher proportional zur dritten Wurzel der Leistung.
Ich habe für den Ausgleichsfaktor daher nassforsch angesetzt:
Ausgleichsfaktor = Dritte-Wurzel-aus (V1/V2)
Diesen Ausgleichsfaktor kann man in der Beta-Phase unseres Rechners an- oder abschalten und die Ergebnisse vergleichen.
Der Version "Mit Aeroausgleich" funktioniert bei mir erstaunlich gut!
Was auffällt: Wenn ich als Referenz "M60" in Roth oder auch Frankfurt nehme gibt es fast keinen Unterschied mehr innerhalb der Splits.
In der M50 ist das noch ganz anders: Hier ändern sich Radzeit und Laufzeit deutlich, je nach dem ob mit oder ohne Aeroausgleich.
Ausgleichsfaktor = Dritte-Wurzel-aus (V1/V2)
Finde ich viel realistischer :Blumen:
Silberpfeil
05.02.2022, 11:14
Arne, du bist ein Held
lonerunner
05.02.2022, 11:22
Ich finde den Rechner prima zum Rumprobieren:)
Der Rechner ist cool und jetzt erst recht.
Das passt fast genau auf meine letzte IM-Zeit.
Wenn ich die Dixiezeit durch MDP auch noch berücksichtige: Herrrlische Sache.
Danke Arne, mit dem Spielzeug halte ich noch paar Krankentage locker durch. :Blumen:
Thomas W.
05.02.2022, 16:37
Danke auch von mir !
Ich habe mich nun mittlerweile schon in fast allen Altersklassen beim rumprobieren mehr als dreimal für Hawaii qualifiziert. Wo kann ich meine Mailadresse angeben und wann ist mit der Anmeldemail zu rechnen ;) :Lachen2:
Nein, nein ...wirklich toll.:)
speedskater
13.02.2022, 12:37
Top.
Mahalo.
Jetzt fehlt sowas nur noch für die OD (und MD).
mollyman
15.02.2022, 13:57
Moin
Ich habe mal den FTP test / Wettkampfrechner getestet.
Zum Vergleich das Ergebnis mit einer Spiro von gestern.
Die Watt Trainingsbereiche passen echt super überein.
Bei der Wettkampleistung steht nicht dabei, welche Distanz.
Ich habe dort meine geplante Zeit für die Mitteldistanz Farnkfurt City mit 2:20 eingegeben.
Ergebnis ist optimal 242, Für starke Radfahrer: 248 Watt. Wandertag ab 259 Watt.
Bei 240 Watt liegen ich bei 200g KH / 0g Fett pro Stunde
Das sind dann alleine 466 g KH.
Ein Puffer von 400 g und 90 g /h sind bei 40 Min Schwimmen/2.20 Rad und 2 h Laufen ungefähr 787 g KH, (4,3*90+400) dann sind noch rund 320 g KH für Schwimmen und Laufen drin.
Leider habe ich keine Spiro fürs Laufen
aber für 20 km liege sich so im Schnitt bei rund 1700 Cal, was in KH über 400g ausmacht. selbst bei 25% Fett (nach der Rad Spiro denke ich, das es viel weniger ist) sind es noch über 300 und Schwimmen braucht ja auch noch welche.
Irgendwo scheine ich da wohl einen Denkfehler zu machen, denn so dürfte selbst der vorsichtige Wert mit 242 Wat sicher zum Wandertag führen.
Hi mollyman!
Arnes Rechner spuckt bei mir 283 Watt FTP aus. Das stimmt wie auch bei dir gut mit einer Leistungsdiagnostik überein.
2019 war ich beim Frankfurt City Triathlon dabei (mit Rennrad und Auflieger). Die 77,5km bin ich in 2:05h gefahren (37,4km/h). Laut Strava wären das 248 Watt im Schnitt (ich habe kein Powermeter, aber das passt vom Gefühl ganz gut). Laufen konnte ich danach bis 10km ganz gut, dann wurde es zäh, ging aber gerade noch.
Der Arne Rechner sagt: 251 Watt optimal (bei 77,5km in 2:05), bei starken Radfahrern 257 Watt (ich bin relativ ausgeglichen in den 3 Disziplinen, also eher 251 Watt als Ziel).
Wenn du mit einem Zeitfahrrad am Start bist brauchst du bei 242 Watt wohl keine 2:20h, eher 2h glatt (in der Annahme dass du 2h in Aero-Position fahren kannst; an den Wendepunkten und Brücken kannst du dich etwas strecken).
mollyman
15.02.2022, 14:22
Hi mollyman!
Arnes Rechner spuckt bei mir 283 Watt FTP aus. Das stimmt wie auch bei dir gut mit einer Leistungsdiagnostik überein.
2019 war ich beim Frankfurt City Triathlon dabei (mit Rennrad und Auflieger). Die 77,5km bin ich in 2:05h gefahren (37,4km/h). Laut Strava wären das 248 Watt im Schnitt (ich habe kein Powermeter, aber das passt vom Gefühl ganz gut). Laufen konnte ich danach bis 10km ganz gut, dann wurde es zäh, ging aber gerade noch.
Der Arne Rechner sagt: 251 Watt optimal (bei 77,5km in 2:05), bei starken Radfahrern 257 Watt (ich bin relativ ausgeglichen in den 3 Disziplinen, also eher 251 Watt als Ziel).
Wenn du mit einem Zeitfahrrad am Start bist brauchst du bei 242 Watt wohl keine 2:20h, eher 2h glatt (in der Annahme dass du 2h in Aero-Position fahren kannst; an den Wendepunkten und Brücken kannst du dich etwas strecken).
Jetzt kommt eine uncharmante Frage:
Was wiegst du?
Ich habe zwar 280 Watt Ftp , aber nur 3 W /kg, ( bin halt der Dicke ;-) ).
Wenn du ausgeglichen bist, dann bist du wahrscheinlich auch deutlich unter 2 Std gelaufen, oder ?
@ Arne das ist glaube ich der Punkt. Es basiert auf Watt und nicht auf W/kg
Klugschnacker
15.02.2022, 14:26
Ich habe mal den FTP test / Wettkampfrechner getestet. Zum Vergleich das Ergebnis mit einer Spiro von gestern. Die Watt Trainingsbereiche passen echt super überein.
Prima, das freut mich! :Blumen:
Ergebnis ist optimal 242, für starke Radfahrer: 248 Watt. Wandertag ab 259 Watt.
Bei 240 Watt liegen ich bei 200g KH / 0g Fett pro Stunde […] Irgendwo scheine ich da wohl einen Denkfehler zu machen, denn so dürfte selbst der vorsichtige Wert mit 242 Watt sicher zum Wandertag führen.
Du solltest auf jeden Fall im Training überprüfen, welche Leistung im Wettkampf für Dich machbar ist. Du kannst ja im Training bei schönem Wetter mal 4x30min mit 240 Watt fahren, um ein Gefühl dafür zu entwickeln. Ein anschließender Koppellauf kann auch aufschlussreich sein.
Die Spiro scheint auszudrücken, dass Du mehr Grundlagentraining machen könntest. Oder sie hat Quark gemessen, das gibt es auch regelmäßig.
:Blumen:
Bin fast bei deinem Gewicht: 84kg (bei 1,91m). Im flachen wie in Frankfurt juckt das auch nicht weiter.
Beim laufen hatte ich in 2019 einen 5er Schnitt (1:35h, es waren aber auch nur gut 19km).
mollyman
15.02.2022, 14:38
Bin fast bei deinem Gewicht: 84kg (bei 1,91m). Im flachen wie in Frankfurt juckt das auch nicht weiter.
Beim laufen hatte ich in 2019 einen 5er Schnitt (1:35h, es waren aber auch nur gut 19km).
ok
bei mir ist es eher noch die Hoffnung auf einen 6 Schnitt als ein möglicher Fakt ;-)
Noch tiefer in die Nerds Kiste gegriffen: Arne hat mal eine Grafik gezeigt "Watt beim Laufen abhängig von Zeit/Pace und Gewicht".
Da steht: 85kg mit 5er Pace = 276 Watt. 80kg mit 5er Pace = 259 Watt. Beim Laufen musste ich also um die 270 Watt leisten. Das kommt von der gefühlten Anstrengung hin (im Vergleich zum Rad mit rund 250 Watt).
mollyman
15.02.2022, 14:43
Prima, das freut mich! :Blumen:
Du solltest auf jeden Fall im Training überprüfen, welche Leistung im Wettkampf für Dich machbar ist. Du kannst ja im Training bei schönem Wetter mal 4x30min mit 240 Watt fahren, um ein Gefühl dafür zu entwickeln. Ein anschließender Koppellauf kann auch aufschlussreich sein.
Die Spiro scheint auszudrücken, dass Du mehr Grundlagentraining machen könntest. Oder sie hat Quark gemessen, das gibt es auch regelmäßig.
:Blumen:
So etwas hatte ich auch schon geahnt.
Eine Frage dazu:
Wenn ich jetzt bei 170 Watt GA 1 trainiere, verbessere ich den Fettstoffwechsel, Das ist klar. Bei 160 Watt ist der bereits recht ok, ca 20g, dafür bei 220 W quasi nicht mehr existent. Verbessere ich mit dem Training bei 160 W auch den derzeit nicht vorhandenen bei 220 W ?
Klugschnacker
15.02.2022, 14:54
Verbessere ich mit dem Training bei 160 W auch den derzeit nicht vorhandenen bei 220 W ?
Ja! :Blumen:
mollyman
15.02.2022, 14:54
Danke :)
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