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Vollständige Version anzeigen : Erwärmung und Mobilisation vor dem Schwimmen


schnodo
06.02.2022, 17:11
Hallo zusammen,

ich muss der Wahrheit ins Auge blicken: Ich bin ein alter Sack. Früher hat mein Körper jeden Unfug mitgemacht, aber je näher ich an die 60 rücke, desto fragiler wird der Apparat.

Beim Schwimmcamp auf Teneriffa wurde vor jeder Schwimmeinheit ordentlich erwärmt und mobilisiert und – Wunder über Wunder – trotz ungewohnter und massiver Belastung nach ewiger Schwimmpause wurde meine schlimme Schulter (Bursitis und noch irgendwas anderes) deutlich besser statt schlechter.

Das hat in meinem Kopf einen Schalter umgelegt und ich habe beschlossen, egal wie peinlich es sein mag, mich vor jedem Schwimmen gewissenhaft aufzuwärmen; damit das so bleibt oder sogar noch besser wird. Dazu kommt, dass ich mich nicht mehr zwei Kilometer einschwimmen muss, um auf Betriebstemperatur zu sein, sondern viel früher das Gefühl habe, dass ich so Luft hole wie es die Anstrengung erfordert, wenn ich schon vor dem Schwimmen schwitze wie ein Schwein.

Die letzten paar Male habe ich Folgendes gemacht, in dieser Reihenfolge:

Seilspringen bis die nackten Zehen durch Fehlversuche schmerzen oder ich außer Atem war
The BEST Way to Warm Up Before You Swim | 10-Minute Guided Warmup (https://youtu.be/n_H_YMPlEkY)
5 bis 10 min Armkreisen in alle Richtungen
ca. 5 min Zugseiltraining


Das hat ca. 25 Minuten gedauert und ich sehe 30 Minuten als eine Obergrenze fürs Aufwärmen. Ich frage mich nun, wie ich die Zeit am besten nutze: Soll ich immer das gleiche Aufwärmprogramm abspulen oder ist es hilfreich, auch da Variation reinzubringen? Wie handhabt Ihr das? Wie machen das "echte" Schwimmer? Gibt es, falls Variation angebracht ist, Quellen für unterschiedliche, aufeinander abgestimmte "Aufwärmprogramme"?

Zu dem Thema gibt es überraschend wenig strukturiertes Material – oder ich bin zu doof es zu finden – und ich hoffe, Ihr könnt mir auf die Sprünge helfen. Vielen Dank! :Blumen:

DocTom
06.02.2022, 17:18
Hallo zusammen,... "Aufwärmprogramme"?

Zu dem Thema gibt es überraschend wenig strukturiertes Material – oder ich bin zu doof es zu finden – und ich hoffe, Ihr könnt mir auf die Sprünge helfen. Vielen Dank! :Blumen:

Beim HT16 Schwimmen waren wir in der BW Halle der HSU in Hamburg. Da sind nach unserer Zeit immer ein paar BW Sportler geschwommen. Die haben auch so ein Programm wie von dir beschrieben durchgezogen. Zusätzlich haben die sich mit einer Fascienrolle Arme und Beine gerollert.

Muss mal schauen, ob ich die Nummer der Trainerin Jana noch habe. Die hatte das Aufwärmprogramm von den Herren auch.
:Blumen:
Thomas

Antracis
06.02.2022, 17:53
@Schnodo: Ich verfolge das mit Interesse. Aktuell ist bei mir das Aufwärmprogramm nicht vorhanden und die Tatsache, dass ich meist morgens früh vor der Arbeit schwimme und die Zeit sowohl davor ( Kaffee und wach werden :Cheese: ) als auch danach stark drängt, macht es nicht einfacher. Selbst 5 Minuten sind wieder ein paar Bahnen mehr.

Andererseits bin ich auch schon ein alter Sack und meine Beweglichkeit nähert sich der Null von unten an, alleine das Sprunggelenk mobilisieren macht mich wohl ein paar Sekunden pro 100m schneller. Vielleicht also demnächst zumindest mal 5 Minuten. ;)

PS: Dafür, dass ich nach der gestrigen erneuten Videoanalyse kurz davor war, zum Duathlon zu wechseln, bin ich mittlerweile wieder motiviert und lese in Sheilas Buch, wie es sein könnte. :Lachanfall:

schnodo
06.02.2022, 18:02
Muss mal schauen, ob ich die Nummer der Trainerin Jana noch habe. Die hatte das Aufwärmprogramm von den Herren auch.

Hört sich gut an! Danke für Deine Mühe! :Blumen:

Andererseits bin ich auch schon ein alter Sack und meine Beweglichkeit nähert sich der Null von unten an, alleine das Sprunggelenk mobilisieren macht mich wohl ein paar Sekunden pro 100m schneller. Vielleicht also demnächst zumindest mal 5 Minuten. ;)

Wenn Du nur fünf Minuten hast, dann gibt es hier das ultimative Aufwärmen vom tollen und super-netten "Schlagi", nach dem Du garantiert froh bist, ins Wasser zu kommen: Warm-Up für das Schwimmtraining: SCHWUNGGYMNASTIK (https://youtu.be/rutsgSj-pss)

PS: Dafür, dass ich nach der gestrigen erneuten Videoanalyse kurz davor war, zum Duathlon zu wechseln, bin ich mittlerweile wieder motiviert und lese in Sheilas Buch, wie es sein könnte. :Lachanfall:

So ist's recht! Häng Dich da mal ordentlich rein und dann verhökerst Du im Forum Deine n+1 Bikes und wechselst zum SwimRun! :Lachen2:

Antracis
06.02.2022, 18:08
Danke für den Link!




So ist's recht! Häng Dich da mal ordentlich rein und dann verhökerst Du im Forum Deine n+1 Bikes und wechselst zum SwimRun! :Lachen2:

:Lachanfall:

Aktuell versuche ich noch die Balance zu wahren: Um 3-4 x Schwimmen die Woche energetisch auszubalancieren , baue ich gerade das neu gelieferte Smartbike in der Paincave auf und das neue Roadbike ist auch schon bestellt. Iss ja eh Inflation. :Cheese:

NBer
06.02.2022, 18:13
Viele nutzen zur Erwärmung am Beckenrand Therabänder, um schon mal etwas Vorspannung in die Muskulatur zu bekommen.....

Trivangelium
06.02.2022, 18:23
Na, da gibt es doch auch was von Holger: https://www.youtube.com/watch?v=wnbcTKVEKLU

Ich habe aber meine eigene Technik zum Aufwärmen entwickelt: 3 Minuten heiß duschen. :Cheese:

schnodo
06.02.2022, 18:41
Viele nutzen zur Erwärmung am Beckenrand Therabänder, um schon mal etwas Vorspannung in die Muskulatur zu bekommen.....

Das Theraband ist in der verlinkten 10-Minuten-Sequenz auch mal kurz dabei und ich habe eines im Schwimmrucksack. Meine Frage zielt eher darauf hin, wie man optimal erwärmt und ob/wie wichtig Variabilität dabei ist.

Ich bin ein Freund der Routine, auch weil ich ein schlechtes Gedächtnis habe. D.h. ich habe kein Problem damit, immer das gleiche Programm abzuspulen. Ich finde das sogar entspannend. Dennoch möchte ich gerne das tun, was am besten für meinen Körper ist. Ich vermute, dass sich irgendjemand zu dem Thema schon mal qualifiziert Gedanken gemacht haben muss, angesichts der Unzahl von Studien zu allen möglichen und unmöglichen Themen...

Na, da gibt es doch auch was von Holger: https://www.youtube.com/watch?v=wnbcTKVEKLU

Die Zeit reicht mir gerade, um die Badehose ordentlich zuzubinden, damit es beim Sprung ins Becken nicht noch peinlicher wird. :Lachen2:

Ich habe aber meine eigene Technik zum Aufwärmen entwickelt: 3 Minuten heiß duschen. :Cheese:

Ich bin überzeugter Kaltduscher. Danach fühlt sich jede Wassertemperatur im Becken wie ein warmes Bad an. ;)

NBer
06.02.2022, 18:51
.....Meine Frage zielt eher darauf hin, wie man optimal erwärmt und ob/wie wichtig Variabilität dabei ist......

Das ist ja sicherlich höchst individuell. Für mich auch entscheidend...verliere ich durch die Erwärmung Wasserzeit? Bei uns im Nachwuchs schwimmen wir die verfügbare Zeit immer voll aus, sprich ich müsste 10min Erwärmung von der Schwimmzeit wegnehmen, womit mir gut 10% oder mehr Schwimmumfang wegfallen würden. Wie du selbst weißt, ist Zeit im Wasser durch nichts an Land zu ersetzen.
Erwärmung an Land würde ich machen, wenn ich zeitlich keine Probleme habe, meinen geplanten Umfang im Wasser zu realisieren, also wenn ich schon vor meiner eigentlichen Wasserzeit in die Halle könnte, oder hintenraus kein Zeitlimit habe.

schnodo
06.02.2022, 19:03
Erwärmung an Land würde ich machen, wenn ich zeitlich keine Probleme habe, meinen geplanten Umfang im Wasser zu realisieren, also wenn ich schon vor meiner eigentlichen Wasserzeit in die Halle könnte, oder hintenraus kein Zeitlimit habe.

Genau diesen Luxus habe ich aufgrund nahezu beliebiger Arbeitszeiten oft, wenn ich es mit meinen sonstigen Terminen vereinbaren kann. Ich kann mir die Beckenbelegung zwischen 13:00 Uhr und 15:00 Uhr anschauen, die beste Zeit wenn man seine Ruhe haben will, und dann einfach 30 Minuten vor dem Zeitpunkt da sein, wenn keine Vereine oder Schulen mehr schwimmen und dementsprechend die Erwärmung durchziehen.

Das hat auch den Vorteil, dass der hervorragende gestaltete Bereich im Fächerbad nicht durch Vereinsschwimmer belegt ist, sondern ich alleine und weitestgehend unbeobachtet dort unqualifiziert herumhampeln darf, wo sich üblicherweise eine ganze Gruppe aufwärmt. :liebe053:

Ich habe gemerkt, dass mir im Gegensatz zum sofortigen Losschwimmen die Erwärmung an Land so viel bringt – die Schulter fühlt sich wirklich fast gesund an – dass ich das beibehalten möchte.

schnodo
06.02.2022, 19:20
Bei uns im Nachwuchs schwimmen wir die verfügbare Zeit immer voll aus, sprich ich müsste 10min Erwärmung von der Schwimmzeit wegnehmen, womit mir gut 10% oder mehr Schwimmumfang wegfallen würden. Wie du selbst weißt, ist Zeit im Wasser durch nichts an Land zu ersetzen.

Ich habe ganz vergessen, mich für die Beantwortung der Frage "wie machen das echte Schwimmer?" zu bedanken. Also: Danke schön! :Blumen:

Echte Schwimmer schwimmen, sind aber auch ein paar Jahre jünger. Hätte ich auch selbst drauf kommen können. :Lachen2:

uruman
07.02.2022, 09:41
Ich aufwärme mich immer vor der Schwimmtrainig
Stretching und Mobilisation Übungen wie etwas Kraft gehört dazu
Ich glaube nicht dass die Optionen sind : nicht machen oder eine Wissenschaft drauf zu machen, mir reicht 10min
Wenn ich überhaupt keine Zeit habe, opfere gerne 3min von der Wasserzeit, die Zeit ist sehr gut investiert, sonst kann sein dass ich ohne eine gute Körper Gefühl und wahrscheinlich sehr uneffektiv das ganze Training durchziehe

Ich finde die Aufwärmung soll auch progressiv verlaufen sofort mit wilde Armkreisen anzufangen ist auch keine wirkliche Hilfe für Gelenke, Muskulatur und Kreislauf

Es gibt bei mir feste Bewegung Munster bei dem Aufwärmung aber je nachdem wo zwickt wird betonnt daran bearbeitet
Momentan bin ich sehr weit entfernt aber Falls ich mich nochmals an meine Sprint Fähigkeit arbeiten möchte, baue etwas mehr Kraft und Tehraband ein

Nach dem schwimmen finde ich auch sehr Gesund sich etwas zu strecken

uruman
07.02.2022, 09:57
Ich schwimme in ein Leistung Zentrum die auch Olympia Stützpunkt ist
Ich habe noch nie ein Schwimmer von die Trainingsgruppen gesehen die ohne Aufwärmung in Wasser geht
Auch nach dem Training bleiben lange auf die Trainingsmatten neben dem Schwimmbecken
Bei solche Schwimmer ist zwar der Wasserzeit keine Begrenzer aber doch der Trainingszeit, sie sind sehr Junge Leute die stehen mitten in berufliche Ausbildung
Trotzdem opfern eine Menge Zeit mit Trocken Training, ist auch extra ein Kraft Trainer angestellt und manchmal nach dem schwimmen gehen in Kraftraum und danach kommen kurz in Wasser

schnodo
07.02.2022, 16:47
Ich glaube nicht dass die Optionen sind : nicht machen oder eine Wissenschaft drauf zu machen, mir reicht 10min

Das war auch gar nicht meine Marschrichtung. Aber ich bin bereit, mir die Zeit zu nehmen und dann gilt: "Anything worth doing, is worth doing right." :)

Und deswegen meine Frage nach persönlichen Erfahrungen, aber natürlich auch nach der Lehrmeinung, so es diese denn gibt.

Danke für Deine Antworten! :Blumen:

PabT
07.02.2022, 16:53
Ich finde das 10-Minuten-Paket gut machbar - aber ich gestehe, dass ich als furchtbar langsamer Schwimmer Hemmungen habe, mich am Beckenrand wie ein Profi zu verhalten, wenn ich dann auf der Bahn nicht abliefern kann. Albern, ich weiß, aber Ego ist so laut.

Matthias75
07.02.2022, 16:55
Das war auch gar nicht meine Marschrichtung. Aber ich bin bereit, mir die Zeit zu nehmen und dann gilt: "Anything worth doing, is worth doing right." :)

Und deswegen meine Frage nach persönlichen Erfahrungen, aber natürlich auch nach der Lehrmeinung, so es diese denn gibt.

Danke für Deine Antworten! :Blumen:

Aus meinen schon länger zurückliegenden Rettungssportzeiten würde ich annehmen, dass das Thema im Schwimmbereich deutlich präsenter ist. Der Standard bei Wettkämpfen war, dass man vor Beginn des Wettkampfabschnitts einmal ins Wasser konnte. Danach hat man 30-60min auf seinen Einsatz gewartet. Bei Mehrkampfwettbewerben gab es zum Teil auch alle 30-60min einen Start. Zusätzliche Becken zum Warmschwimmen gab es nur selten. Da die Bäder noch dieselben sind, dürfte sich daran wenig geändert haben.

Praktische Erfahrungen kann ich aber nur wenig beitragen. Das Warmmachen hat sich bei mir meistens auf Armkreisen etc. beschränkt. Wenn es die Möglichkeit gab, auch mal Zugseile. Problem hier war, in einem vollen Schwimmbad einen Befestigungspunkt für das Zugseil zu finden... Vielleicht hab' ich da die eine oder andere Sekunde liegen gelassen....

M.

schnodo
07.02.2022, 17:29
Ich finde das 10-Minuten-Paket gut machbar - aber ich gestehe, dass ich als furchtbar langsamer Schwimmer Hemmungen habe, mich am Beckenrand wie ein Profi zu verhalten, wenn ich dann auf der Bahn nicht abliefern kann. Albern, ich weiß, aber Ego ist so laut.

Kann ich gut verstehen, aber das Älterwerden hat einen Vorteil: Mich plagt sowas immer weniger. :Cheese:

Hast Du Dir schon mal in Erwägung gezogen, dass die Profis genau deshalb im Becken abliefern, weil sie sich auch am Beckenrand so verhalten und welches Potenzial Du liegen lässt? :cool:

Praktische Erfahrungen kann ich aber nur wenig beitragen. Das Warmmachen hat sich bei mir meistens auf Armkreisen etc. beschränkt. Wenn es die Möglichkeit gab, auch mal Zugseile. Problem hier war, in einem vollen Schwimmbad einen Befestigungspunkt für das Zugseil zu finden... Vielleicht hab' ich da die eine oder andere Sekunde liegen gelassen...

Minimalistische Erwärmung klappt halt am besten, wenn der Körper noch jung ist. In meinem Alter freut man sich, wenn es einem nicht gleich bei der ersten Rollwende so ins Kreuz fährt, dass man zwei Tage nicht gerade laufen kann. ;)

Mit etwas Schnur von einem oder zwei Metern Länge im Arsenal kann man meiner Erfahrung nach das Zugseil fast überall festmachen.

Helios
07.02.2022, 18:49
............
Gibt es, falls Variation angebracht ist, Quellen für unterschiedliche, aufeinander abgestimmte "Aufwärmprogramme"?
...........


Michael Hahn nennt es in seinen Büchern "Beweglichkeitstraining", er gibt auch Anhaltspunkte über das "wie" mit konkreten Beispielen.

Im Prinzip läuft alles auf Stabi - Athletiktraining mit Dehnen hinaus - aus meiner Sicht zu kurz gesprungen, wenn man es als verrosteter, wamperter, speckiger Treibholzklumpen nur fürs Wasser betrachtet.

Wenn ich bei einer Ampel nach rechts abbiege und der von links Kommende hat Vorfahrt, dann hemmt bereits eine begrenzte Kopfdrehungen die Sicht, insofern benötige ich schon die vernachlässigte Rumpfmuskulatur zum Gerade Sitzen und eine ausreichende Fähigkeit den Kopf nach links zu drehen. Früher hab ich das einfach gemacht, jetzt muss ich mich drauf bewusst konzentrieren.
Jedes Gelenk, das nicht bewegt wird (trainiert wird), wird steif - ob Hals, oder Schulter - egal.

Ab und an hüpf ich nach Pilates oder Skigymnastik DVD's herum, dazu Kettlebell-DVD oder core performance DVD, damit bin ich voll ausgelastet (eher überfordert).

Direkt vorm Schwimmen würd ich höchstens den "Luftkrauler" machen, um im Kopf die verschiedenen Phasen durchzugehen.

schnodo
07.02.2022, 19:26
Direkt vorm Schwimmen würd ich höchstens den "Luftkrauler" machen, um im Kopf die verschiedenen Phasen durchzugehen.

Warum nur das und nicht mehr, wenn Du schon durchblicken lässt, dass Du nicht der allergeschmeidigste Athlet bist? :Lachen2:

uruman
07.02.2022, 20:53
Ich finde das 10-Minuten-Paket gut machbar - aber ich gestehe, dass ich als furchtbar langsamer Schwimmer Hemmungen habe, mich am Beckenrand wie ein Profi zu verhalten, wenn ich dann auf der Bahn nicht abliefern kann. Albern, ich weiß, aber Ego ist so laut.


Ich trinke gerne Bier in ein Biergarten, obwohl ich nicht wie ein Biertrinker aussehe
Warum sollte man nicht Sport treiben in ein Sportstätte? (egal welche Aussehen)

Matthias75
08.02.2022, 09:51
Minimalistische Erwärmung klappt halt am besten, wenn der Körper noch jung ist. In meinem Alter freut man sich, wenn es einem nicht gleich bei der ersten Rollwende so ins Kreuz fährt, dass man zwei Tage nicht gerade laufen kann. ;)

Ich gebe mich ja gerne der Illusion hin, dass das alles auch heute noch kein aproblem wäre, wenn ich so viel Zeit zum Trainieren hätte wie vor 20 Jahren. :Lachen2: Da ich das weiß, muss ich es zum Glück auch nie beweisen. :Lachen2:

Mit etwas Schnur von einem oder zwei Metern Länge im Arsenal kann man meiner Erfahrung nach das Zugseil fast überall festmachen.

In einen kleinen, vollen Bad, in dem der gesamte Beckenrand für Kampfrichter abgesperrt ist, schon nicht so einfach, wenn man keinen Bohrhammer dabei hat.;) Andererseits, gleiche Bedingungen für alle. Es hat sich keiner richtig warm gemacht.

M.

ricofino
08.02.2022, 11:06
Ich dusche vor dem Sprung ins Wasser 2 Minuten unter heißem Wasser, das macht schon mal den Körper leicht geschmeidig.
Dann 400 - 500m einschwimmen, Brust, Rücken, Kraul und dann das Hauptprogramm.
Einen Hobby Schwimmer habe ich noch nie mit Mobilisationsübungen gesehen.
Bei den Vereinsschwimmern habe ich das schon gesehen.

Helios
08.02.2022, 11:23
Mir ist vor ein paar Wochen im Gegenverkehr eine Kopie von Dschoh, dem Wellenbrecher aufgefallen, der sehr seltsam während des Fahrens den Kopf mit Schmackes auf die Seite geschwungen hat.
Diese "Übung" habe ich gestern im pdf-script "Funktionelles Beweglichkeitstraining für Schwimmer" gefunden, sie nennen es Mobilisation - Halswirbelsäule.

Es hat bei mir - trotz vorsichtiger Ausführung - heftigst geknackt....

also schlecht ist das nicht..... :)

(wieder Papier für den Ordner, falls mir Ideen ausgehen)

DocTom
08.02.2022, 11:53
Hört sich gut an! Danke für Deine Mühe!
... hier das ultimative Aufwärmen ...Warm-Up für das Schwimmtraining: SCHWUNGGYMNASTIK (https://youtu.be/rutsgSj-pss)
...:

Jana hat mich auch auf das von dir verlinkte Video hingewiesen!
Und zusatzlich dies zum Fascien Aufwärmen:
https://www.youtube.com/watch?v=nmBvmTIc754
Und dies:
https://swim.de/training/faszientraining-50889/
:Huhu:

schnodo
08.02.2022, 13:19
Danke an alle für den Input! :Blumen:

Wenn ich nun allerdings noch anfange, eine Blackroll ins Bad zu schleppen, dann glauben vermutlich einige nicht ganz zu unrecht, dass ich nun komplett durchgedreht bin. :Lachen2:

lyra82
08.02.2022, 15:14
Ganz wichtig ist auch, sich vor dem Aufwärmen ordentlich aufzuwärmen!

hero
09.02.2022, 20:16
ich fahre meist in einer Fahrgemeinschaft zum schwimmen, in 15min bin ich dort.

Wir kommen immer gerade so an, das es zum Schwimmunterricht reicht, früher könnrn wir nicht los. Somit habe ich im Bad keine Möglichkeit zum Aufwärmen.

Ich könnte mich daheim Aufwärmen, dann 15min in Bad fahren, Umziehen und ab ins Wasser.

Nutzt das noch was oder ist die Zeit zu lange zwischen Aufwärmen und Schwimmen ?

was meint Ihr ?

teofilo
09.02.2022, 22:10
Die Themeneinführung klingt nicht zwingend logisch. Ein Schwimmcamp auf Teneriffa kann nicht mit dem Standardtraining verglichen werden.
Zudem gibt es zum Aufwärmen "12 richtige", sich widersprechende Theorien. Wozu bzw. was aufwärmen?

Das A und O ist die richtige Erholungsphase. Diese ist individuell und mit zunehmenden Alter überproportional länger. Wobei in die "Berechnung" sämtliche Belastungen der "Stelle" sowie alle Rahmenbedingungen (Jahreszeit, Tageszeit, allgemeines Befinden) reinzurechnen ist.

Eine bessere Erwärmung, als Schwimmen, gibt es nicht. Aber 2 km? In kaltem Wasser kommen dann (nach 40 Minuten) schon die ersten Zehenkrampfungen;o)

Ältere Sportler sollten sich verhalten, wie im Fußball die "Alten Herren", die durch schlaues/überlegtes Spiel der puren Kraft der Jugend Paroli bieten können > intelligentes, ausschließlich auf die eigenen Gegebenheiten geplantes Training.

(Bursitis oder Arthritis ist keine Ausrede.)

uruman
09.02.2022, 22:35
was meint Ihr ?

Ja ist Ok
Wenn du schaffst zu Hause sogar etwas Stabi und Kraft davor zu machen ist sogar optimal

Jimmi
10.02.2022, 10:06
Ich finde das 10-Minuten-Paket gut machbar - aber ich gestehe, dass ich als furchtbar langsamer Schwimmer Hemmungen habe, mich am Beckenrand wie ein Profi zu verhalten, wenn ich dann auf der Bahn nicht abliefern kann. Albern, ich weiß, aber Ego ist so laut.

Beim Wechseln ins Wasser sieht doch erst mal keiner mehr so genau, wer der Hampelmann war.
Peinlicher ist es dann aber, wenn Du einen ganzen Rucksack mit Material am Beckenrand auskippst und erst mal 1000 m mit Flossen schwimmst um die richtige Wasserlage wieder zu verinnerlichen, dann 10 Minuten am Beckenrand hängst, um mit dem Kollegen zu besprechen, welche 70.3 man denn für dieses Jahr auf dem Radar hat und Du dann bei den 25er Sprints vom anderen Bahnnachbarn mit Kraul Beine versägt wirst.

Lutz
10.02.2022, 10:26
Selbst bei Jimmi Szenario - von dem ich gar nicht so weit weg bin - ist`s egal.

Nachdem ich fast fünf Jahre gar nicht geplantscht habe. Bin ich seit Dezember in einem Schwimmverein. Selbst wenn ich klassische Läufer Aufwärmübungen mache guckt da keiner; Als über fünfzigjähriger mäßig attraktiver Mensch ist mensch für die Leistungssport treibende Jeunesse sowieso komplett uninteressant. Desinteresse macht über Lächerlichkeit erhaben.

teofilo Magst Du die Erholungsphasen vielleicht genauer vorstellen?

Schnodo Danke für den Faden, das Thema ist wirklich spannend!

Antracis
10.02.2022, 13:15
Peinlicher ist es dann aber, wenn Du einen ganzen Rucksack mit Material am Beckenrand auskippst und erst mal 1000 m mit Flossen schwimmst um die richtige Wasserlage wieder zu verinnerlichen, dann 10 Minuten am Beckenrand hängst, um mit dem Kollegen zu besprechen, welche 70.3 man denn für dieses Jahr auf dem Radar hat und Du dann bei den 25er Sprints vom anderen Bahnnachbarn mit Kraul Beine versägt wirst.

Wobei mir ehrlich gesagt dieses ganze Geläster über die schlecht schwimmenden Triathleten und ihre vielen Tools, sofern ernst gemeint, ziemlich auf den Drops geht.

Schwimmtrainer wie z.B. Wolfgarten oder Hauptmannl, die sich nun sicher sowohl mit schlecht schwimmenden Triathleten als auch mit Schwimmtraining auskennen, empfehlen doch durchaus z.B. Kurzflossen, Pullkick, kleine Paddels und Schnorchel. Da hat man schon was zu balancieren auf dem Weg zum Becken und auch wenn ich weiß, dass manche hier im Forum das anders sehen, scheint es also durchaus sinnvoll zu sein.

Wie gesagt, mir ist prinzipiell mittlerweile :Cheese: ziemlich egal, was die anderen über mein Schwimmen denken. Aber eigentlich haben die doch an meiner Technik genug zu lästern, warum müssen sie sich dann noch an meiner Garmin oder an den Toys aufhängen. :Blumen:

Ansonsten muss man da halt durch. Wenn ich LaufABC mache, checke ich zwischendurch auch immer mal, ob ich wirklich noch ne Hose an hab, weil manche anderen Läufer so guggen beim Vorbeilaufen, als wäre es nicht so. :Cheese:

schnodo
10.02.2022, 13:20
was meint Ihr ?

Ich vermute, dass das immer noch sehr viel bringt. Du hast alles beweglicher gemacht, der Körper ist etwas auf Temperatur gekommen, das hält eine Weile.

Es würde mich aber interessieren, ob es Untersuchungen dazu gibt, wie lange vor der eigentlichen Aktivität das Aufwärmen stattfinden soll, damit es noch einen Effekt hat. Ich rate mal ins Blaue hinein, dass es ca. eine halbe Stunde ist.

Ich vermute, dass es, was die Beweglichkeit angeht, sogar noch länger vorhält. Das merkt man, wenn man regelmäßig Dehnübungen macht. Nach und nach wird man generell flexibler und muss nicht jedes Mal von null anfangen. Ich würde das nicht unterschätzen.

Desinteresse macht über Lächerlichkeit erhaben.

Wohl wahr, auch wenn es sich so formuliert leicht deprimierend anhört. :Lachen2:

Schnodo Danke für den Faden, das Thema ist wirklich spannend!

:Blumen:

PabT
10.02.2022, 17:37
Beim Wechseln ins Wasser sieht doch erst mal keiner mehr so genau, wer der Hampelmann war.
Hast Du Dir schon mal in Erwägung gezogen, dass die Profis genau deshalb im Becken abliefern, weil sie sich auch am Beckenrand so verhalten und welches Potenzial Du liegen lässt? :cool:

Ich trinke gerne Bier in ein Biergarten, obwohl ich nicht wie ein Biertrinker aussehe

Ihr habt mich überzeugt. :)

Wenn ich LaufABC mache, checke ich zwischendurch auch immer mal, ob ich wirklich noch ne Hose an hab, weil manche anderen Läufer so guggen beim Vorbeilaufen, als wäre es nicht so. :Cheese:
Made my day! :Lachanfall: