Vollständige Version anzeigen : Laufen mit Plan - Garmin Coach, Training Peaks, Papier?
Moin liebes Schwarm und Spezialisten-Wissen,
laufen war noch nie so richtig meines, inzwischen kann ich aber zumindest die 10k für die olympische solide abspulen, wenn auch nicht schnell. Hatte auch ne längere Verletzungspause dazwischen.
Für nächstes Jahr möchte ich gerne schneller und weiter können und mit strukturierter damit auseinandersetzen. Ziel Halbmarathon.
Papier Trainingsplan hätte ich hier (aus dem Buch von Carsten Eich).
Ne Garmin Pulsuhr habe ich auch und nun den Garmin Coach entdeckt. Hat damit jemand Erfahrungen?
Gibt es Gründe lieber Training Peaks vorzuziehen? Oder oldschool beim Papier bleiben.
Vielleicht kann mir jemand den Weg aus dem Wald zeigen.
Merci
Tom
Zuerst ist die Frage ob strikt nach ein Plan zu trainieren notwendig oder richtig gewünscht ist
Der Plan auf die Uhr zu haben, kann hilfreich sein, man muss sich selber nicht viel beschäftigen aber kann auch nervig sein, wenn man zbsp. kleine Änderung bei der Intervall Training notwendig sind
Traningspeaks finde ich auch gut um zu gucken wie Konsequent man sich dran hält ( Die Trainings Einheiten färben sich mit verschiedenen Farben, Rot nicht gemacht, Gelb nicht richtig durgeführt und Grün korrekt gemacht )
sabine-g
14.07.2023, 14:26
Ich empfehle als Anfänger auf einen Plan zu verzichten und ganz einfach die Umfänge zu erhöhen.
Lauf 4x die Woche, jeweils 10-15km, mach das einige Zeit und du wirst merken, dass dir die Strecke irgendwann keine Mühe mehr bereitet und sich vielleicht sogar ein höheres Tempo eingestellt hat.
runningmaus
14.07.2023, 14:39
....
Ne Garmin Pulsuhr habe ich auch und nun den Garmin Coach entdeckt. Hat damit jemand Erfahrungen?...
Die Garmin Coach Pläne sind hübsch abwechslungsreich: Tempo Wechsel, längere und kürzere Läufe... das passt ganz gut. Bei den einzelnen Einheiten meldet Connect dann auch, ob es gut war, so wie Du es gelaufen bist.
Leider kommt am Ende des Plans keinerlei grünes Häkchen, kein OK, kein gut gemacht - sondern, der Plan endet einfach. Nicht einmal ein Sammel Punkt.
Egal, ob das Ziel erreicht wurde, oder nicht.
Damit muss man umgehen können ;)
tridinski
14.07.2023, 14:55
Es gibt keine zwingende Gründe für das eine oder das andere (Papier vs. elektronisch etc.) wichtig ist dass du dich damit wohlfühlst. Was du vorhast, Steigerung von 10 auf 21 in 'normalem' Tempo sind keine ausgetüftelten Pläne erforderlich. Spass am Laufen und regelmässiges, verletzungsfreies Training sind Trumpf.
Gesteigertes Volumen ist in jedem Fall schon mal ein dicker Pluspunkt für Verbesserungen, aber nicht zu schnell die km erhöhen.
ich würde 2 Läufe flach und ganz ruhiges Dauerlauftempo machen, Tempo so dass man sich in ganzen Sätzen unterhalten kann ohne ausser Atmen zu kommen (klingt nach nem Tip für die Hausfrau beim ersten Joggingversuch, ist aber die wichtigste Einheit überhaupt) Länge eines der beiden nach und nach steigern.
dritter Lauf dann Belastung(Tempo etwas höher, zB hügelig, oder ein paar Abschnitte etwas schneller aber tendenziell alles unterhalb der anaeroben Schwelle. Ggf. ein paar Strides / Steigerungen 20sec immer schneller bis zum Sprint.
Falls vierter Lauf: Wie die ersten beiden.
Klingt simpel, ist es auch, wenn du Motivation aus elektronischem Plan mit webseite und Analyse etc. ziehst - auch gut.
Ansonsten würde ich den Papierplan von C.Eich nehmen und los.
Pete0815
15.07.2023, 08:41
Für mich hast Du ein klares Ziel vor Augen, was aber noch zeitlich entfernt ist.
Daher würde ich mich nicht drum reißen schon jetzt in allzu starre Pläne einzusteigen. Daran kann man üblicherweise ca. um 18 Wochen vor dem HM denken. Aber, solche Pläne setzen auch immer gewisse Vorraussetzungen, die man durchaus gut aber auch optimaler erfüllen kann. Will heißen, warum nicht jetzt an Ausdauer arbeiten und in der Vorbereitung auchmal 10km als Test und Spaßwettkämpfe einstreuen.
Zur Frage des Trainings, finde ich den Ansatz von tridinski sehr passend, dass Du grob eine Aufteilung der Woche hast in ruhigen Einheiten mit einem Fokus auf die Ausdauer. Davon gerne mehr. Und einige wenige Anteile an anspruchsvollen Einheiten mit Kraft/Tempo-Einfluß.
Dies im Freestyle-Modus wie es für dich Spaß macht oder ich empfinde die Trainingsvorschläge für den Tag von Garmin sehr nah an diesem Konzept. Siehe hier: https://therunningchannel.com/videos/i-did-what-my-watch-told-me/
Gegen Papier spricht für mich gar nichts und ich sehe darin einen Vorteil eher selbst zu verstehen und zu behalten was man trainiert. TrainingsPeaks hat für mich den Vorteil heute dort recht einfach an Pläne zu kommen, die mich interessieren, aber es ist auch ein Tool um im Triathlon Training Zeit zu sparen. Da Zwift und Garmin automatisch mit den geplanten Einheiten versorgt werden. Ab gewissen Trainingsumfängen sehe ich das als große Hilfe, wenn es individuell zeitlich mit Job etc knapp wird. Persönlich denke ich aber, das für eine HM Trainingsplanung (eher unaufwendig) die Zeit vorhanden sein sollte, sonst sollte man eher überlegen ob das überhaupt Sinn man solche Ziele zu beackern...also spar dir das Geld für TP :)
Edit: Und keine Ahnung in welchem Alter Du Dich befindest und wie Dein Körper auf Lauftraining reagiert. Hier wurden 4 Laufeinheiten je Woche mit 10-15km genannt. Das wären im Höchstfall 60 Wochenkilometer. Da Laufen eher anspruchsvoll für den Bewegungsapparat ist (Verletzungsrisiko), bin ich froh diese Umfänge in der Vorbereitung zum Marathon zu laufen. Substituiere da lieber auch Teile mit dem Rad. Lange Rede, ich finde das für einen Anfänger in der jetzigen Phase heftig und würde bei den 4 Einheiten eher bei 5km anfangen und steigern....
Ich habe es mal mit dem Garmin Coach versucht, aber nach Zwei Wochen abgebrochen.
Die Vorgaben passten überhaupt nicht zu meinem normalen Tempo.
I.d.R. viel zu langsam. Ich konnte keinen richtigen Rhythmus finden und teilweise Pausen für Übungen war nichts für mich.
Guten Morgen und herzlichen Dank an euch,
ich geh stramm auf die 40 zu, hab keine wirklich dauerhafte History im Laufen und 1,5 Jahre Verletzungspause hinter mir. Das war aber Unfallbedingt, nicht wegen Sport. Und musste ein Bein überhaupt erstmal wieder hochtrainieren.
Beim Radfahren konnte ich mich einfach durch Regelmäßigkeit und Umfang auf Strecken >200km steigern. Hab ich leider wieder einiges davon verloren.
Seit 5 Monaten laufe ich zumindest wieder regelmäßig, aktuell Umfänge von 20 bis 25 km pro Woche. Damit hatte ich bislang keine Probleme. Das war aufgeteilt in 1x 10km und 2x so um die 6km.
Mit leider aktuell auch 10kg zu viel auf den Rippen habe ich vor Umfangen von 4*10-15km schon Respekt. Es gibt aber auch bislang keine negativen Erfahrungen dazu.
Ich zeichne zwar meine Einheiten auf, aber ich brauche nicht unbedingt nen Zettel zum dran festhalten. Aus der Perspektive eines Laufeinsteigers scheinen 20km schon weit zu sein. Ich glaube aber, ihr habt schon recht, man muss da noch keine Wissenschaft draus machen. Aktuell macht mir das Laufen Spaß und da werde ich mal dran bleiben. Mit mehr längeren Einheiten. Eine Steigerungslauf wie es tridinski beschreibt wird sich auch einbauen lassen. Und dann ist man von den Trainingsplänen gar nicht so weit weg.
Ein Belastungs-EKG muss bei mir eh noch gemacht werden, das versuche ich mit ner Trainingsstandsbestimmung zu kombinieren. Dann hab ich evtl. nochmal Rückschlüsse auf die Trainingsbereiche.
Danke euch
Pete0815
17.07.2023, 10:54
Was Du aktuell machst finde ich gar nicht falsch. Den 10er vielleicht als langsamen Lauf etwas mit der Zeit ausdehnen und die 6er eher auch mal für was kräftigendes nutzen.
Du schreibst 10kg zuviel. Das geht natürlich beim Laufen schnell auf die Knochen. Entsprechend achte auf gute Technik, Stabi und Gymnastik und das für Dich richtige Schuhwerk.
Ausdauer und Abnehmen geht auch sehr schön übers Radfahren, aber da Du keine Probleme durch Laufen äußerst ... Das Zeit/Verbrauch Verhältnis der kcal ist beim Laufen im allgemeinen deutlich höher/einfach zu erzielen.
fredfetsch
17.07.2023, 11:04
Wenn du eine OD finishen kannst, dann ist dir Sport treiben über mehr als 2 Std schon mal bekannt. Damit ist ein HM nicht so weit weg, wie du vielleicht glaubst.
Grundlagenausdauer würde ich auch weiterhin mit dem Rad machen und deine 3 Läufe sind doch nicht verkehrt. Wie viele schon geschrieben haben, würde ich den 10er langsam (also über Wochen) ausdehnen, bis du bei 15km oder mehr bist. Kommt drauf an, was du so verträgst. Die 2 kurzen Läufe dienen dann der aktiven Regeneration. MIndestens einen wirklich langsam laufen. Den zweiten kannst du dann für die Tempoarbeit nutzen. Also ein paar Intervalle einstreuen. Am Anfang vielleicht nur bisschen Fahrtspiel. Aber Achtung, Fahrtspiel oder Intervalle heisst nicht all-out! Hier lieber etwas langsamer anfangen (nur eine leichte Tempobeschleunigung). Wenn du bisschen ambitionierter bist, dann würde ich über eine vierte Laufeinheit nachdenken.
Edit:
Abnehmen mit Radfahren funktioniert bei mir null. Geht nur über laufen. Und selbst da eher nur über längere Läufe. Deshalb habe ich das gleiche Problem wie du gerade. 10kg zuviel, viel zu langsam. Versuche wieder regelmäßig Sport zu machen (3x Lauf, 1-2x Bike und hin und wieder schwimmen).
4x die Woche laufen muss der Bewegungsapparat auch erst mal verdauen können. Ich laufe keine 4x die Woche. Gerade die eine oder andere GA Einheit kann man gut auf dem Rad machen.
Der lange Lauf muss aus meiner Sicht für nen HM auch nicht
länger als 16-17km sein. Da reichen dann auch 5 lange Läufe in der Vorbereitung.
...
Gibt es Gründe lieber Training Peaks vorzuziehen? Oder oldschool beim Papier bleiben.
...
Das ist Jacke wie Hose. Der eine schreibt gern auf Papier, der andere trägt es in irgendwelche elektronischen Dinger ein. Bei letzterem hat man den Vorteil, dass man Reports erstellen kann. Das kann zum Nachteil werden, wenn die Reports und Zahlen im Mittelpunkt stehen und nicht das Training.
Ich habe noch meine Aufzeichnungen von vor 40 Jahren. Ich nutzte einen kleinen Kalender von der Raiffeisenbank, den es umsonst gab.
Unsere schnellsten Läufer (31min/10km, Mara sub2:30) schrieben fast nix auf, bis auf die Wochenkilometer. Dafür hatten sie ein Set von irgendwelchen "Hausstrecken", die sie gelegentlich max. schnell abliefen. Ständiges Reporting erzeugt viel Druck auf jede Einheit, data oversize....
Gradmesser war es für mich, wie lange ich mit den Schnellsten mithalten konnte, wenn sie während dem Training aufhörten zu reden und anfingen in Richtung 3min/km zu laufen :Cheese:
Das kann zum Nachteil werden, wenn die Reports und Zahlen im Mittelpunkt stehen und nicht das Training.
Richtig. Vor allem, wenn man ohnehin schon analytisch veranlagt ist. Genauso, wenn jemand einen 5 km Lauf im Training macht und auf jedem Kilometer 2x für ein Foto anhält. Das finde ich noch fataler, als das "Hinterherrechnen" der eigenen Laufleistung.
Ich selber muss mich da sehr oft an der eigenen Nase packen, dass ich mich nicht in der Analyse meiner eigenen Daten verirre.;)
wie lange ich mit den Schnellsten mithalten konnte, wenn sie während dem Training aufhörten zu reden und anfingen in Richtung 3min/km zu laufen
Geiles Kopfkino. Daran arbeite ich, dass ich eines Tages theoretisch die Businesscalls durchführen könnte, während ich 3:20 am km laufe. Das Motto "entspannt schnell laufen zu können" treibt mich richtig an.
Richtig. Vor allem, wenn man ohnehin schon analytisch veranlagt ist. Genauso, wenn jemand einen 5 km Lauf im Training macht und auf jedem Kilometer 2x für ein Foto anhält. Das finde ich noch fataler, als das "Hinterherrechnen" der eigenen Laufleistung.
Ich selber muss mich da sehr oft an der eigenen Nase packen, dass ich mich nicht in der Analyse meiner eigenen Daten verirre.;)
Geiles Kopfkino. Daran arbeite ich, dass ich eines Tages theoretisch die Businesscalls durchführen könnte, während ich 3:20 am km laufe. Das Motto "entspannt schnell laufen zu können" treibt mich richtig an.
Hallo Gregor,
was willst Du verkaufen? :-}
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