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Zitat von Keksi2012
Finde ich etwas ignorant, diese Denke.
450 Jahre für eine Plastikflasche finde ich nicht allzu kurz.
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Zitat von Stefan
Ich glaube, Du verstehst den Sybenwurz nicht wirklich.
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Ich auch.
Und: 450Jahre sind nur für Menschen viel. Die meisten leben gar nicht so lang.
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Zitat von Stefan
Mein Eindruck aus all den Posts und Fotos war nicht, dass ihm die Umwelt egal ist.
Eher hatte ich den Eindruck, dass er sich um eine halbwegs nachhaltige Lebensweise bemüht.
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Sehe ich auch so.
Ich weisse nur gerne darauf hin, dass hier wieder nur ein winziges Spektrum angeschnitten wird.
Umweltschutz bedeutet imho nicht nur, sich um Mensch und Tier sowie Natur Gedanken zu machen, sondern eher so, wie Campeon das andeutet, um Alles im gesamten.
Während sich Veganer und Fleischesser darüber zoffen, wer nun die bessere Lebensweise habe, hocken beide vorm Rechner, unter dessen Herstellung ausgebeutete Kreaturen gelitten haben, für den Rohstoffe unter sklavenähnlichen Bedingungen aus der Erde gegraben wurden, der in Hochglanzpalästen mit kaufanreizerhöhender Beleuchtung, Rolltreppen und Aufzügen neben Parkhäusern für mehrere tausend Bürgerkäfige verkauft wird und der Zugang zu Onlineplattformen bietet, die dann im T-Shirt, gemütlich auf der Couch im überheizten Wohnzimmer lümmelnd, besucht wird.
Wer von all jenen hier, die Fleisch essen oder kein Fleisch essen und so oder so mahnend die Hand heben und predigen, rauscht denn nachdem der 'Antworten'-Button gedrückt ist nicht mit nem Plastikfahrrad, über dessen Entsorgung dereinst noch gar nix bekannt ist, oder nem ungeheuer energieaufwendigen Aluhobel durch die Landschaft, sondern nutzt noch den alten, aufgemöbelten Stahlhobel ausm letzten Jahrtausend?
Wer verweigert denn den Aufstieg auf der Karriereleiter, wenn tolle Geschäftsreisen winken und/oder mehr Kohle, mit der man noch mehr kritisch und energieaufwendig zu fertigende Statussymbole anzuhäufen in der Lage ist, wer verzichtet denn auf die zwo Grad mehr Durchschnittstemperatur daheim, weil er es mit weniger nicht vorm Rechner aushält, von dem aus die frohe Botschaft in die Welt gepostet wird?
Oder wer macht seinen Einfluss geltend, ne Konferenz abzusagen, weil das Thema auch per Telefon geklärt werden kann, sagt nem Lieferanten ins Gesicht, dass er sich für nen anderen entschieden hat, der zwar schlechter ist, aber nachhaltiger (im Sinne von was eigentlich?) produziert und freundlicher mit seinen Mitarbeitern umgeht?
Und wer nimmt nen Müllsack in die Hand und räumt Unrat aus nem Strassengraben oder Waldstück, statt gemütlich zurückgelehnt vorm Einschlafen ins Tablet zu hacken, dass man die Welt wieder ein bisschen besser gemacht hat, weil man aufs Fleisch verzichtet oder wenn nicht, dieses beim Bio-Metzger gekauft hat?
Leute, so einfach isses schlicht nicht. Solange alle sich ihre Nische und ihre nur mehr oder weniger tatsächlich vorhandene Umweltliebe komfortabel einrichten und schönreden, fühlt man sich zwar besser dabei, global betrachtet bringts aber nix, solange nicht das höher-schneller-weiter abgeschafft wird, die Menschheit den Verbrauch von Energie und Resourcen nicht drastisch zurückfährt und ein Teil der Weltbevölkerung ihren Wohlstand auf Kosten des anderen Teils 'gönnt'.
Wir vebrauchen einfach zuviele Rohstoffe, um eigentlich unnützes Zeug zu produzieren, dessen Gebrauch und Entsorgung wiederum zuviele Rohstoffe und Resourcen kostet und da beziehe ich auch Nahrungsmittel ein. Bio-Bananen, die mitm Flieger aus Brasilien kommen, oder Orangen aus Kolumbien sind einfach nicht bio.
Für Klamotten, Armbanduhren, Navis, Autos, ja, auch Fahrräder, Computer, Smartphones und sonstige Gadgets werden irgendwo Leute geknechtet, aber wo ist die Grenze, ab der wir das in Kauf nehmen? Können, dürfen?
Darf man dazu kein Fleisch essen, muss man dazu Bio-Fleisch essen, reicht es, bei der Aktion 'Sauberer Landkreis' mitzumachen?
Ist es fair, gut, nachhaltig, beim Bio-Bauer oder-Metzger einzukaufen, das Fahrrad, den Fernseher, die Kamera aber im Onlinehandel zu bestellen?
Ich kenne die richtige Antwort darauf nicht und ich bin sicher, niemand hier kennt sie.
Sicherlich kann jeder Dinge unternehmen, die sein grünes Gewissen freundlich stimmen, ob das jedoch tatsächlich berechtigt ist, wird ebenfalls niemand beantworten können.
Aus diesem Grund sehe ich mich nicht in der Position und legitimiert, irgendwas predigen zu wollen, gestatte mir aber ne etwas andere Perspektive oder meinetwegen auch Denkweise bei dem Thema und es ist interessant, die Reaktionen (und vorallem Wertungen) darauf zu sehn.