Ich denke, dass diese Fragen nahezu umfänglich beantwortet sind und zu großen Teilen Einigkeit besteht. Der gemeinsame Nenner fehlt bei folgenden Themen:
Ist der deutsche/europäische Weg sinnvoll und bringt tatsächlich Veränderungen?
Bringt dieser Weg gegebenenfalls sogar eine Verschlechterung der Situation?
Ist der Weg ökonomisch stemmbar?
Ist der notwendige Ressourcenbedarf (Rohstoffe und Manpower) für diesen Weg gesichert?
Kann eine unilaterale Lösung funktionieren?
Ist es denkbar, dass die Veränderungen zu einem beachtlichen Anteil auch durch Anpassungen toleriert werden können?
Gibt es andere Wege, die ggf. günstiger sind?
Das sind die eigentlichen Fragen. Und auch wenn ich den größtenteils menschengemachten Klimawandel nicht leugne, leugne ich doch, dass diese Fragen beantwortet sind.
Die COP28 hat ja eindrucksvoll gezeigt, wie unterschiedlich die Interessen sind. Dass es neben DE noch viele andere Länder gibt und unser Weg entsprechend einer von vielen ist und wir längst nicht das Gewicht haben. Nur gemeinsam wird man das Problem in den Griff bekommen.
Anfang Dezember kam der Wintereinbruch – prompt suggerierten Online-Postings: Es schneit gerade und ist kalt, findet der Klimawandel überhaupt statt?
Warum gab es Anfang Dezember so viel Schnee, das hängt auch mit den höheren Temperaturen zusammen. Ist halt für Leerdenker nicht direkt eingängig, trotzdem ist es so.
Es gab einen Kaltluftstrom aus dem Norden, der sich nach Süden bewegte. Aus dem Süden gab es einen Warmluftstrom und der war wärmer als üblich und das bedeutet, er beinhaltet mehr Feuchtigkeit. Wenn die 2 sich treffen, schiebt sich der Kaltluftstrom unter die Warmluft. Aus der regnet es dann irgendwann viel Regen und der fällt dann durch die Kaltluft und wird zu Schnee.
Ich denke, dass diese Fragen nahezu umfänglich beantwortet sind und zu großen Teilen Einigkeit besteht. Der gemeinsame Nenner fehlt bei folgenden Themen:
Ist der deutsche/europäische Weg sinnvoll und bringt tatsächlich Veränderungen?
Bringt dieser Weg gegebenenfalls sogar eine Verschlechterung der Situation?
Ist der Weg ökonomisch stemmbar?
Ist der notwendige Ressourcenbedarf (Rohstoffe und Manpower) für diesen Weg gesichert?
Kann eine unilaterale Lösung funktionieren?
Ferner:
Wie viel Zeit können wir noch mit der Klärung der unlösbaren Frage verbrauchen, welches der beste aller Wege ist? Zumal wir heute sehen, dass die ständige Verschleppung des Umweltschutzes – und damit die immer kleiner werdenden Zeitfenster für sämtliche Maßnahmen – das größte Problem von allen ist?
Wollen wir auf hypothetische Atomkraftwerke setzen, von denen keines früher als in 20 Jahren ans Netz gehen kann, und die unsere Budgets für erneuerbare Energien verkleinern?
Wollen wir einen neuen Anlauf zur Schaffung multilateraler Abkommen starten, während wir gerade eine Weltklimakonferenz hinter uns haben, die genau das darstellt?
Zitat:
Zitat von Genussläufer
Ist es denkbar, dass die Veränderungen zu einem beachtlichen Anteil auch durch Anpassungen toleriert werden können?
Was ist damit gemeint? Dämme an den Küsten und Klimaanlagen in den Häusern?
Oder ist damit gemeint, ob das gesamte Ökosystem der Erde eine Erhöhung um 6°C innerhalb weniger Jahrzehnte verkraften kann? Es hängen ja 10 oder 11 Milliarden Menschen am Ende einer Nahrungskette.
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass derartige Temperatursprünge ein Massenaussterben in Fauna und Flora bewirken. Das sehen wir rückblickend in der Geschichte der Erde. Dazu kommt, dass etliche Ökosysteme bereits heute überlastet sind, zum Beispiel durch landwirtschaftliche Übernutzung, Monokulturen, Überfischung und so weiter. Die Erderhitzung kommt da noch oben drauf.
Die Menschen überschätzen sich bei weitem, wenn die glauben, dass sie in der Lage wären, diesen globalen Prozessen etwas entgegenzusetzen, also "sich anzupassen".
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Oder ist damit gemeint, ob das gesamte Ökosystem der Erde eine Erhöhung um 6°C innerhalb weniger Jahrzehnte verkraften kann? Es hängen ja 10 oder 11 Milliarden Menschen am Ende einer Nahrungskette.
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass derartige Temperatursprünge ein Massenaussterben in Fauna und Flora bewirken. Das sehen wir rückblickend in der Geschichte der Erde. Dazu kommt, dass etliche Ökosysteme bereits heute überlastet sind, zum Beispiel durch landwirtschaftliche Übernutzung, Monokulturen, Überfischung und so weiter. Die Erderhitzung kommt da noch oben drauf.
Die Menschen überschätzen sich bei weitem, wenn die glauben, dass sie in der Lage wären, diesen globalen Prozessen etwas entgegenzusetzen, also "sich anzupassen".
Aber diese Szenarien bringen doch nichts. Wer sich dafür interessiert, der kennt sie längst.
Die Realtität war COP28. Diese muss man erst mal akzeptieren und dann dort seine Energie und Kraft ansetzen. Das erwarte ich auch von unserer politischen Führung.
[quote=MattF;1732541]Warum gab es Anfang Dezember so viel Schnee, das hängt auch mit den höheren Temperaturen zusammen. Ist halt für Leerdenker nicht direkt eingängig, trotzdem ist es so./QUOTE]Der Hauptgrund ist doch, daß Wetter nicht gleich Klima ist. Und viel Schnee relativ früh im Jahr kann durch entsprechende Wetterlagen immer mal vorkommen, hatten wir z.B. in 1981 oder 82 (bin schon zu alt, um mich genau zu erinnern?) auch mal bereits Anfang November - kann mich an entsprechendes Chaos in Stuttgart erinnern. Und man sollte nicht versuchen, jede Wetterkapriole und jede Naturkatastrophe, egal ob warm oder kalt, naß oder trocken, irgendwie für oder gegen den Klimawandel zurechtzustutzen. Das gehört zu den Manövern, die die Glaubwürdigkeit der Argumente nachhaltig schwächen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Wie viel Zeit können wir noch mit der Klärung der unlösbaren Frage verbrauchen, welches der beste aller Wege ist?
Ich finde Genussläufers Fragen richten sich nicht nach dem besten aller Wege, sondern nach der Sinnhaftigkeit der Aktionen an sich. Irgendwas zu tun, das im Prinzip funktionieren sollte, ohne zu wissen, wieivíel es nützt, ist nicht sinnhaft sondern ideologischer Aktionismus. Der Beste Aller Wege ist eine Utopie. Aber unter den vorhandenen Optionen etwas zu wählen, bei dem der Nutzen größer ist, als der Schaden, oder etwas, was direkt einen Nutzen zeigt, wäre Pragmatismus.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wollen wir einen neuen Anlauf zur Schaffung multilateraler Abkommen starten, während wir gerade eine Weltklimakonferenz hinter uns haben, die genau das darstellt?
Tut sie das? Überspitzt formuliert kann ich da weniges erkennen, was überhaupt den CO2-Ausstoß der Veranstaltung kompensiert, geschweige denn die Welt-CO2-Produktion absehbar schneller senken wird, als bisher. Keko schreibt schon richtig:
Zitat:
Zitat von keko#
Die Realtität war COP28. Diese muss man erst mal akzeptieren und dann dort seine Energie und Kraft ansetzen. Das erwarte ich auch von unserer politischen Führung.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Die Menschen überschätzen sich bei weitem, wenn die glauben, dass sie in der Lage wären, diesen globalen Prozessen etwas entgegenzusetzen, also "sich anzupassen".
Ich fürchte, die Menschen überschätzen sich, die glauben, die industrielle Zivilisation und das darauf aufbauende Streben von Milliarden nach Wohlstand für den Klimaschutz eindämmen zu können; die glauben, daß die Welt auf ein einheitliches Handeln abzustimmen ist (daß ein Planet praktisch einheitlich agiert gibt es nur im simplizistischen Star-Trek Universum). Ich halte es für erfolgversprechender, in den Ländern, wo Ressourcen und Wirtschaftskraft vorhanden sind, Anpassungsentwicklungen voranzutreiben, die dann hoffentlich vielen Ländern zu Gute kommen können, so wie es mit der modernen Medizin, oder anderen technischen Errungenschaften passiert ist.
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Ich finde Genussläufers Fragen richten sich nicht nach dem besten aller Wege, sondern nach der Sinnhaftigkeit der Aktionen an sich. Irgendwas zu tun, das im Prinzip funktionieren sollte, ohne zu wissen, wieivíel es nützt, ist nicht sinnhaft sondern ideologischer Aktionismus.
Du kannst von keiner erdenklichen Maßnahme exakt sagen, wie viel genau sie bringen wird.
Darum ist Dein Argument sehr beliebt bei allen, die im Grund weiter machen wollen wie bisher. Man formuliert nicht erfüllbare Erwartungen an jedweden Lösungsweg und macht erstmal gar nichts.
Außerdem: Nichtwissen ist kein Argument für irgend etwas. Wenn Du einräumst, Dir seien die Effekte der Maßnahme XY nicht bekannt, sagt das nichts über den Sinn oder Unsinn der Maßnahme aus.