Das ist sicher richtig, man sollte aber auch mal betrachten ob Frauen im Mittelalter wirklich so arg unterdrückt waren. Das glaub ich nicht.
Frauen hatten eine festgelegte Rolle und Männer hatten eine festgelegte Rolle, die sie jeweils ausfüllten weil es so war.
Wer in der Ehe der "stärkere" war, war wohl wie Heute oft eine Frage des Charakters und das konnte auch die Frau sein. Oder vielleicht haben sich beide sehr gut ergänzt und beide waren zufrieden mit ihrem Leben, genauso wie Heute (also auch Heute gibt es Zufriedene und Unzufriedene).
Durch die Industriealisierung hat sich das geändert. Frauen übernahmen Tätigkeiten von Männern und damit waren die Rollenverteilungen plötzlich nicht mehr klar.
Heute muss das Verhältnis ausgehandelt werden, im Mittelalter waren die Grundlagen klar, niemand hat darüber nachgedacht, dass die Frau den Haushalt geführt hat, deswegen fühlten sich viele Frauen sicher auch nicht unterdrückt, wenn sie das machen, was die Rolle von ihnen verlangte.
Im Gegenteil, vielleicht waren sogar viele Männer überfordert von dem was die Rolle von ihnen verlangt hat.
Es ging mir bei diesem Vergleich Mittelalter-Neuzeit um die grundsätzliche Idee der Gleichheit (gleichen Rechte) aller Menschen und inwiefern diese Vorstellung aus bestimmten Produktionsverhältnissen hervorgeht. Im Mittelalter wurde die (Rechts)stellung der Menschen per Geburt verteilt und vererbt, zwischen Adel, Freien, Leibeigenen, Zünfte, Männer und Frauen (standen unter Vormundschaft des Ehemannes). Grundlage des Reichtums des Adels war der Landbesitz und die Abgabe des Zehnten.
Die Industrialisierung und die geänderten Produktionsverhältnisse im Übergang zur Neuzeit führten zu einer Änderung der Rechte der Menschen. Es verallgemeinerten sich die Warenbeziehungen, der Mensch wurde vom Leibeigenen / Zunfthandwerker als Arbeitskraft zur Ware, die neben ihrem Gebrauchswert verallgemeinerte, abstrakte Arbeit repräsentiert. Dem entspricht in der Ideenwelt die Vorstellung von den gleichen Rechten aller Menschen.
Ob nun die Frauen im Mittelalter sich mehr oder weniger oder gar nicht unterdrückt fühlten, ist eine andere Fragestellung und Betrachtungsweise. Diese reduziert u.U. die objektiven sozialen Verhältnisse einer Gesellschaft auf die subjektive, individuelle Wahrnehmung. Zumindest müssen alle Frauen in der Neuzeit, die sich für die gleichen Rechte der Geschlechter einsetzten, mit dieser ungleichen Stellung unzufrieden geworden sein und dieses (massenhafte) Bewusstsein der Gleichheit entstand während der Industrialisierung. Frauen verkauften wie Männer ihre Arbeitskraft und leisteten Industriearbeit, z.T. in neu entstandenen Sektoren wie Webereien. Subjektiv führte das, wie Du schreibst, zu neuen Rollenbildern. Die produzierten Waren enthalten objektiv - vollkommen unabhängig vom Geschlecht der Produzenten - allgemeine, abstrakte, gleiche Arbeit, was sich in der Ideenwelt in der Gleichheit aller Menschen wiederfindet.
In Verbindung mit dem anderen Thread z.B. Die Frage, ob es eigentlich eine moralische Pflicht gibt, den nachfolgenden Generationen einen intakten Planeten zu hinterlassen? So klar scheint mir das nicht, wie auch ich impulsiv annehmen würde.
Interessanter Punkt. Daran hänge ich mich momentan auf. Eine kurze Anmerkung vorab sei gestattet: die Zerstörung eines intakten Zustands dürfte den Tatbestand der Sachbeschädigung erfüllen, Astro Alex hatte sich bereits bei den Enkeln entschuldigt.
Ich glaube ein auf die Pflanzen- und Tierwelt erweiterter Humanismus ist das, was meinen Moralvorstellungen am nächsten kommt.
Es ist denke ich sehr schwer völlig überzeugend zu begründen, warum man sich dementsprechend verhalten soll und warum ein solcher Humanismus erstrebenswert ist.
Vielleicht ist es überhaupt gar nicht wichtig Begründungen dafür zu finden oder zu formulieren, denen sehr viele Menschen zustimmen würden und wollen.
Wir (Menschen, Tiere und Pflanzen) bestehen nicht nur aus Materie, sondern wir tragen Leben in uns und zumindest die ersten beiden Gruppen vereint, dass sie spüren können.
Jeder weiß ganz genau aus eigener Erfahrung was weh tut und wie sehr es weh tut oder tun kann.
Wenn man Leid sich und anderen möglichst ersparen möchte, dann brauche ich keinen (weiteren) Grund dafür.
Frohe Weihnachten allerseits! https://www.youtube.com/watch?v=JI9ItSWKjbA
So Mädels und Jungs die gefährlichsten Tage des Jahres scheinen wir alle mehr oder weniger ganz gut überstanden zu haben :-).
Da heißt es den Frieden mitzunehmen in die nächsten Tage und ihn bis in das kommende Jahr zu tragen.
Mensch - war das hier so schön in letzter Zeit :-).
Keine harten Attacken - keine bösen Worte!
Weitermachen :-)!
"Reach out, touch faith!
Your own personal jesus,
Someone to hear your prayers,
Your own personal jesus,
Someone to hear your prayers,
Someone who's there."
Da heißt es den Frieden mitzunehmen in die nächsten Tage und ihn bis in das kommende Jahr zu tragen.
Mensch - war das hier so schön hier in letzter Zeit :-)
Ich weiß, was Du meinst. Ich unterstütze das. Frieden ist immer gut.
Allerdings sollte man sich auch nichts vormachen. Die monotheistischen Religionen wie das Judentum, der Islam und das Christentum sind selbst in vielen Bereichen alles andere als friedlich. Man muss ihnen in diesen Bereichen um des Friedens willen auch mal entschlossen entgegen treten.
Im Nahen Osten lebt ein Volk, das sich selbst als das vom Schöpfer des Weltalls auserwählte Volk wähnt. So fühlt es sich zu aggressiver Landnahme legitimiert. Die benachbarten Völker sind ihnen ebenfalls aus religiösen Gründen spinnefeind, wobei sich deren Götter kaum voneinander unterscheiden lassen. Dazwischen fuhrwerkt die religiöseste christliche Demokratie der Erde herum, aufgerüstet bis an die Zähne. Allein dieser Konflikt hat das Zeug, einen Weltkrieg anzuzetteln.
Bei der Diskriminierung ganzer Bevölkerungsteile, zum Beispiel Frauen, sind die oben genannten Religionen ganz vorne dabei. Außerdem werden diskriminiert: Geschiedene, in wilder Ehe Lebende, Wiederverheiratete, Nichtgläubige, Andersgläubige und gleichgeschlechtlich liebende Menschen.
Das war um so ausgeprägter, je größer die Macht der Religionen oder Kirchen war. Wir haben uns einfach an diese religiösen Ideologien gewöhnt, vor allem, wenn wir als Kinder damit aufgewachsen sind. Es ist eine Art anerzogener Reflex, dass wir religiöse Positionen für "moralisch" halten. Es braucht aus meiner Sicht durchaus etwas Konfrontation mit den negativen Aspekten dieser Religionen, um das aufzubrechen.
Ich weiß, was Du meinst. Ich unterstütze das. Frieden ist immer gut.
...sind. Es ist eine Art anerzogener Reflex, dass wir religiöse Positionen für "moralisch" halten. Es braucht aus meiner Sicht durchaus etwas Konfrontation mit den negativen Aspekten dieser Religionen, um das aufzubrechen.
Voll bei Dir! Ich unterstütze Menschen wie Rechtsanwältin Seyran Ateş, die auch ihre rückwärts gewandte Religion modernisieren möchte, für ein friedliches Zusammenleben.
Größtes Problem der radikalen, Frauenrechte missachtenden Muslime ist, wie Frau Seyran Ateş zeigen möchte, aber nicht Ihre Religion, sondern dass Sie ihre völlig veralteten und rückwärtsgewandten patriarchalischen Vorstellungen unbedingt auch bei uns umsetzen wollen, damit aber viele der hier geltenden Frauenrechte missachten.
Aber Frieden mit Euch allen, keine politischen Diskussionen mehr dieses Jahr...
Thomas
__________________
„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.„
Bei der Diskriminierung ganzer Bevölkerungsteile, zum Beispiel Frauen, sind die oben genannten Religionen ganz vorne dabei. Außerdem werden diskriminiert: Geschiedene, in wilder Ehe Lebende, Wiederverheiratete, Nichtgläubige, Andersgläubige und gleichgeschlechtlich liebende Menschen.
Das war um so ausgeprägter, je größer die Macht der Religionen oder Kirchen war. Wir haben uns einfach an diese religiösen Ideologien gewöhnt, vor allem, wenn wir als Kinder damit aufgewachsen sind. Es ist eine Art anerzogener Reflex, dass wir religiöse Positionen für "moralisch" halten. Es braucht aus meiner Sicht durchaus etwas Konfrontation mit den negativen Aspekten dieser Religionen, um das aufzubrechen.
Ich glaube, dass das Christentum sich in vielen Punkten nicht an das hält, was Jesus den Menschen vermittelt hat bzw. vermitteln wollte.
Die Bibel wurde halt von Menschen geschrieben, von daher enthält sie für mich nicht Botschaften Gottes.
Christliche Tugenden wie beispielsweise Nächstenliebe finde ich richtig gut.
Auch solche Botschaften wie "Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm auch die linke hin" interpretiere ich für mich so, dass ich die dahinterstehende Mentalität für bewundernswert halte.
Meine Mutter hat meine Schwester und mich christlich erzogen und hat uns als Kinder recht oft mit in den Gottesdienst genommen.
Sie hat da niemals Druck gemacht.
Auch im Alltag spielten und spielen für sie christliche Grundeinstellungen eine ganz wichtige Rolle.
Diese Werte hat sie an uns weitergegeben.
Irgendwann bin ich nicht mehr in die Kirche gegangen bzw. nur noch alle Schaltjahre mal.
Ich habe davor meist nur gewartet bis die Stunde herum ist und dachte mir solange das so ist, bleibe ich besser ganz weg.
Es wäre schön, wenn es einen Gott und ein Leben nach dem Tod gäbe.
Ich würde mich freuen manchen wieder zu treffen, der nicht mehr da ist.
Wahrscheinlich würde ich ihr oder ihm dann versuchen zu erklären, warum ich nicht so viel Zeit mit ihm verbracht habe und warum es so selten einen intensiveren Gedankenaustausch gab.
So langsam spüre ich - ich nenne es mal spirituelle Bedürfnisse - in mir aufkommen.
Ob ich mich denen aber wirklich eines Tages intensiver zuwende, da bin ich mir nicht gerade sicher.
So langsam spüre ich - ich nenne es mal spirituelle Bedürfnisse - in mir aufkommen.
Ob ich mich denen aber wirklich eines Tages intensiver zuwende, da bin ich mir nicht gerade sicher.
Geh raus in den Wald, dann wird das wieder
Im Ernst, ich hab gelesen, dass Menschen, die sich viel in der Natur aufhalten ein geringeres Bedürfnis haben, dass sie sich religiösen Riten anschließen.
Genaus so geht es mir. Ich bin Mo bis Fr von früh bis spät in der Arbeit. Da gibt es mir mehr, wenn ich am WE durch die Natur streifen kann, als wenn ich in eine Kirche gehe.