Ernährungsmäßig wird da wohl nichts helfen, wenn du keinen Mangel hast. Bananen/Mg wird ja immer empfohlen, aber ob das was bringt?
Am häufigsten sind im Sport belastungsabhängige Krämpfe, oft ist das dann einfach muskuläre Ermüdung/energiemangel. Beim Schwimmen "in Schwerelosigkeit" oft der von Arne beschriebene Mechanismus.
In stark ermüdetem Zustand scheinen Muskeln auch einfach anfällig für koordinative Fehlsteuerungen. Werden viele kennen, die an einem Marathon bei km 35 jemanden ausweichen mussten, der plötzlich an einer Verpflegungsstelle stehen bleibt. Man kommt aus dem Rhythmus und während bei der immer gleichen wiederholten Bewegung die letzten km nix passiert ist, ist nun der Krampf plötzlich da.
In allen Fällen hilft aber Magnesium nichts, weil nicht ursächlich beteiligt und selbst bei den Krämpfen, die in der Endphase von Hitzeausdauerwettkämpfen auftreten, wo man auch einen Elektrolytmangel vermutet, werden eher Natrium und Kalium diskutiert.
Magnesium wird manchmal empfohlen bei, meist nächtlich auftretenden, Krämpfen aus der Ruhe heraus. Dafür gibt es aber keine Evidenz, dass das hilft. Allerdings steht selbst in der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, dass man es in solchen Fällen versuchen kann, wenn sonst nix hilft.
Die meisten Krämpfe unter Belastung sind aber schlicht Überlastungen. Sieht man gut bei Fussballern, wo die Krämpfe in der Regel nur in der Verlängerung (ungewohnte Länge der Belastung) auftreten und durch die schnellen Antritte und generell koordinativ anspruchsvolle Bewegungen/Richtungswechsel ect. ist die Wahrscheinlichkeit halt hoch, einen Krampf zu triggern.
Grüße vom Trainerkind. Sie meint, Anzahl der Einheiten beibehalten, keine hohen Umfänge mehr, nur kurze Spitzen. Zur Krampfneigung kann sie nichts sagen, weil im Schwimmbecken quasi aufgewachsen, ihre Füße und Waden krampfen nur beim Laufen. Sie wünscht viel Erfolg.
Hi bellamartha,
zu den Krämpfen (Ursache und Behebung) wurdest Du ja schon kompetent beraten. Ich wollte Dich dahingehend beruhigen, daß ich genau die gleichen Symptome selbst gut aus dem Training kenne, im Wettkampf davon aber bisher verschont wurde.
So ein Krampf kommt bei mir als "im-Winter-wenig-Schwimmer" gerne bei der (zu) schnellen Umfangssteigerung vor Langdistanzen, und auch in der gleichen Situation (Abstoßen bei Wende).
Bis zum Wettkampf solltest Du die hohen Umfänge aber gewohnt sein, und das Abstoßen findet im Atlantik auch nicht statt, so dass Du vermutlich und hoffentlich krampffrei durchkommst.
Viel Erfolg!
Gruß Peter
__________________
-------------------------------------------------
Man kann sich jeden Tag auf's Neue wundern.
Ich würde nicht wirklich tapern, ausser Dein Körper möchte es. Aber die Umfänge reduzieren. Bei mir war 50-80% gut. Je nachdem, ob ich mich müde fühlte. Bei den geplanten Rennen würde ich so 60-70% anpeilen.
Bei mir hilft für die gleiche Problematik weniger das Magnesium, eher das Calzium. Schüsslersalze beheben bei mir das Problem und würde ich auch während der Strecke mit zuführen (aber nur, wenn Du es vorher schon mehrfach probiert hast). Grundsätzlich krampfen aber immer mal wieder die Zehen, da hilft zwischendrin einfach mal Zehenzappeln. Das Problem ist aber im See/Meer meist weg, da das Abstossen fehlt, was mit den kurzen Muskelkontraktionen eher mal einen Krampf auslöst.
Hey, viel Spass, das klingt ja spannend und ich möchte bitte einen Bericht lesen!
__________________
Ein Stück Kuchen nicht zu essen, ist auch nicht die Lösung!
Ich vermute mal, dass sich die Krampfneigung im Freiwasser etwas milder ausfällt. Das Abstoßen am Beckenrand erzeugt für nen kurzen Moment eine etwas höhere Kontraktion auf die die AS (wie Arne ja bereits geschrieben hat) und führt oft unweigerlich zu nem Krampf kurz nach der Abstoßphase. Beobachte das mal, wann die Krampfneigung zunimmt bzw. Eintritt. Im Freiwasser (Salzwasser) wirds wohl früher oder später (bei zuviel Salzwasser schlucken) zu den gleichen Problemen führen, mit anderen kombiniert (Magen, Übelkeit…)10km im Atlantik ist nicht ohne. Wird den unterwegs verpflegt?
...
Bei mir hilft für die gleiche Problematik weniger das Magnesium, eher das Calzium. Schüsslersalze beheben bei mir das Problem und würde ich auch während der Strecke mit zuführen...und ich möchte bitte einen Bericht lesen!
+1, die Schüsslersalze (oder bei nächtlichen Wadenkrämpfen oft auch einfach etwasKochsalz) helfen besser als Magnesium pur bei mir.
Bericht zum Lesen zu bekommen wäre genial, J.!
__________________
„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.„
Der Wettkampf findet an vier aufeinander folgenden Tagen statt. Geschwommen wird im Atlantik. Die Strecken sind, in dieser Reihenfolge: 6,5 km; 8,5 km; 10 km und 5 km.
...
Meine wichtigste Frage an euch ist folgende: Muss ich/ sollte ich nennenswert tapern vor dem Wettkampf? Oder ist es sinnvoller bis sehr kurz vor dem Event intensiv (nicht unbedingt, was das Tempo betrifft, eher was die Umfänge betrifft) zu trainieren, weil ich ja erst spät angefangen habe? Wenn ihr denkt, dass ich tapern sollte: Wann sollte ich damit beginnen und was in dieser Phase noch schwimmen?
Ich fliege am 28.11. nach Marokko, der Wettkampf findet statt vom 30.11. bis 04.12.
...
Viele Grüße und vielen Dank vorab für eure Einschätzungen!
J.
Hi J.
Normalerweise kann man beim Schwimmen relativ nah an den Wettkampf rantrainieren. Allerdings geht deiner über 4 Tage und 30 Gesamtkilometer. Da würde ich aufpassen, dass ich ausgeruht wäre. Auch Anreise und das ungewohnte Land kosten ein paar Körner. Das kann sich bei 4 Tagen alles auswirken.
Wenn es schlecht läuft, steigerst du lustig von Woche zu Woche (da du spät angefangen hast) und bist dann am Wettkampf im Keller. Ich würde also 2 Wochen vorher nichts mehr steigern versuchen.
Auf deine Berichte freue ich mich! 4 Wochen später geht unser Flieger nach Marrakesch. Mein Plan ist 0.65 km, 0.85 km, 1 km und 0.5 km zwischen Weihnachten und Neujahr ;-)