Definitiv blöde Idee. Von den Schmerzen im Rahmen einer sportlichen Höchstleistung erwarte ich auch eine gewisse Warnfunktion - die es mir erlaubt, zurückzuschalten oder gar abzubrechen, wenn ich das Gefühl bekomme, irgendwas wirklich kaputt zu machen. Das Risiko, dass diese Warnfunktion ausser Gefecht gesetzt oder die Grenze verschoben wird, wäre mir viel zu groß. Jaja, selbst schuld, ich kann mir schon denken wie viele es genau deswegen nehmen Da ich das nicht tue, kann ich auch nicht beurteilen, ob es diesen gewünschten Effekt tatsächlich bringt. Zum richtigen Zeitpunkt angewendet würde ich tippen ja...?
Ich muß tatsächlich zugeben, dass ich im Zusammenhang mit einer MD selbst schon einmal Ibu benutzt habe, und zwar nachdem ich mangels besserer Trainingsvorbereitung oben genannter Grenze etwas zu nah gekommen bin - NACH dem Rennen, abends, zur Vermiedung überbordender Schmerzen nachts und am Folgetag. Und schon dabei hab ich ein schlechtes Gewissen.
Also definitiv es hilft, bei einer MD habe ich ca. 1h vor dem Schwimmen eine genommen, zwei gebrochene Rippen, das hat gewirkt, bis zum Ende. Es lief gut. Die Rippen sind wieder verheilt. Es war eine einmalige Sache.
Also aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass Ibu in Dosierung von 600-800mg durchaus eine schmerzlindernde Wirkung hat, die vermutlich das Laufen beeinflusst. Aber ob es überhaupt solch starke Schmerzen bei einer MD geben wird, dass dies die Einnahme rechtferigt wage ich zu bezweifeln. Meine Erfahrung beruht auf Ultratrail und hier gehört bei sehr langen Distanzen (über 100km) Schmerzmittel in den Rucksack un im Notfall darauf zurückgreifen zu können.
Mir selbst passiert bei einem Trail im Gebirge über 160km und ausgesetzt, da Selbstversorger. Da willst du dich in Sicherheit bringen, nach einem Umknicken und ohne SM wäre dies nicht mehr gegangen. Aber die Dosis muss über 600 sein. Und das die Wirkung länger benötigt als 60min ist Quatsch. Wirkungseintritt 20min
Solche Fragen können wohl nur Triathleten diskutieren.
Solange diskutiert wird, besteht die Chance, das Thema beeinflussen zu können.
Ohne Diskussion werden die Mittel vielleicht einfach ohne darüber nachzudenken geschluckt. Von daher finde ich es schon richtig, darüber zu diskutieren und das Für und Wieder abzuwägen.
Mit zunehmenden Alter wird es sicher für Viele (mich eingeschlossen) immer schwieriger, schmerzfrei am Start zu stehen. Und da finde die Frage durchaus berechtigt, wie man damit umgeht.
Ibus in der Oberrohrtasche finde ich allerdings schon befremdlich. Ich kann es schon verstehen, wenn jemand seine Once-in-a-lifetime-LD finishen will und dazu eine Ibu nimmt. Und ich glaube auch nicht, dass nach einer Ibu gleich die Nieren kaputt sind, dann hätte die halbe Bevölkerung wohl keine Nieren mehr....
Also aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass Ibu in Dosierung von 600-800mg durchaus eine schmerzlindernde Wirkung hat, die vermutlich das Laufen beeinflusst. ...
Dass nichtsteroidale Schmerzmittel wie Ibuprofen, Voltaren oder Naproxen (=Aleve!) eine schmerzstillende Wirkung haben, steht außer Frage.
Der Wirkungseintritt von 20 min stimmt bei ungestörter Magenentleerung. Wenn sie so oft in fortgeschrittenen Stadien eines Ironman der Magen verdorben und die Magenentleerung gestört ist, muss auch mit deutlich späterem Wirkungseintritt gerechnet werden, weil die o.g. Substanzen erst im Darm vom Körper aufgenommen werden und erst mal dorthin gelangen müssen.
Die eigentliche Frage, die du auch nicht beantworten kannst, ist nicht, ob die o.g. Schmerzmittel eine schmerzstillende Wirkung haben, sondern ob sie leistungssteigernd wirken. Die WADA kam nach umfangreichen Studien und langjähriger Literatursichtung zum Schluss, dass NSAR wohl nicht leistungssteigernd wirken, weshalb sie im Wettkampf erlaubt sind.
Es wäre ein leichtes, diese Schmerzmittel zu verbieten, denn sie sind bei Dopingtests leicht nachweisbar.
Im Triathlon und anderen Sportarten bleibt Tramadol aktuell noch erlaubt und die Verbreitung dort wird nur beobachtet. Ich rechne aber eigentlich auch dort mit einem baldigen Verbot von Tramadol, denn mit einem Medikament, unter dessen Einfluss man nicht am Straßenverkehr teilnehmen soll, wegen eingeschränkter Reaktionsfähigkeit, gefährdet man zweifellos sich selbst und andere Wettkampfteilnehmer bei Teilnahme an einem Triathlon.