Zitat:
Zitat von Harm
Und wie war es? Recht nass bis zum Kolmberg.
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Ja. Also von 6 Uhr (Start) bis 12 oder 13 Uhr hat es geschifft. Irgendwann habe ich es aufgegeben, auf trockene Straßen zu hoffen und ergab mich in mein Schicksal als radelnder Lurch. Kurz bevor mir Kiemen wuchsen wurde es dann doch noch trocken. Kalt war es aber nicht. Also halb so wild.
Bis auf einen Bodenkontakt meines Kumpels in einem Kreisverkehr ging alles gut. Ab diesem Moment fuhren wie die nassen Abfahrten sehr verhalten hinunter, wofür ich volles Verständnis habe. Wir verloren aber bergab jede Gruppe und strampelten nach jeder Abfahrt erstmal alleine weiter. Ein paar mal gelang es mir, die Lücken zur vorausfahrenden Gruppe wieder zu schließen, aber irgendwann war ich dafür nicht mehr stark genug. Zum Glück trockneten die Straßen irgendwann ab und es ging besser.
Mit den 3700 Höhenmetern hatte ich mehr Mühe als gedacht. An dem steilen Anstieg neben dem Skilift habe ich die Kurbel mit 36/27 kaum mehr herumbekommen und war froh, dass das Schlimmste damit geschafft war. Gefreut hätte ich mich über etwas mehr Bums im ausgeschenkten Isogetränk. Das war von klarem Wasser kaum zu unterscheiden, was mir aber zu spät klar wurde. Nach ein paar Brötchenhälften bei der letzten Verpflegungsstelle hatte ich wieder mehr Energie im Tank.
Die letzten Kilometer sind gleich wie bei der Challenge Regensburg, bei der ich 2016 und 2017 teilnahm. Ich erinnerte mich daran, wie es sich damals anfühlte, zu wissen, jetzt läufst Du noch einen Marathon hintendrauf. Dass er mir dieses Mal erlassen wurde, war euphorisierend und verschaffte mir ein intensives Glücksgefühl. Merke: Lebensglück kann auch im Verzicht liegen!
Fazit: Schöne Veranstaltung in einer tollen Stadt in wirklich schöner Landschaft auf guten Straßen. Alles ist gut und ausreichend organisiert, die 60 Euro Startgeld sind mehr als fair.
Überdenken sollte man evtl. die ungewöhnliche Beschilderung an den Kreisverkehren: Vor jedem Kreisverkehr steht immer ein Pfeil nach rechts. Für mich bedeutet das, den Kreisverkehr an der ersten Ausfahrt nach rechts zu verlassen. Reingefallen! Dieser Pfeil bedeutet lediglich, den Kreisverkehr gegen den Uhrzeigersinn zu durchfahren – was für mich auf RTFs eine Selbstverständlichkeit ist. Man fährt dann so lange durch den Kreisverkehr, bis ein zweiter Rechtspfeil die zu nehmende Ausfahrt markiert. In Gruppen, wo man teilweise keine freie Sicht nach vorne hat, sieht man diesen zweiten Pfeil sehr spät, wenn überhaupt. Leicht kommt es hier zu Missverstännissen zwischen den Fahrerinnen und Fahrern. Besser wäre es aus meiner Sicht, wenn bereits vor der Einfahrt in einen Kreisverkehr alle erkennen könnten, in welche Richtung es wieder heraus geht.
Davon abgesehen erschien mir alles ausreichend abgesichert und die Strecke gut gewählt.