Welche Interessen hat denn Deutschland und welche davon verteidigt Deutschland weltpolitisch nach außen?
Bis dato sind das Interessen der EU (einigermaßen verständlich) aber hauptsächlich die Interessen der USA.
Die USA, Russland oder auch China verteidigen in erster Linie ihre Interessen und nicht die Interessen anderer.
Die EU könnte sich auch anders positionieren, hätte dies vermutlich schon vor Jahren machen müssen. Die USA ist wirtschaftlich bei weitem nicht so interessant wie Süd Amerika, China, Russland, ...
Der militärische Mantel der USA, die heuchlerischen Werte die sie nach außen tragen wären in aktuellen Diskussion genauso wenig viel vertrauen zu schenken wie Russland oder China.
Das Thema mit unseren moralischen Vorstellungen brauchen wir garnicht erst diskutieren.
Ich finde es verwunderlich, daß wir ein Problem damit haben. Warum sollen denn 1,4 Mrd Chinese kein größeres BIP erzielen wollen und sollen als 300 Mio Amerikaner? .....
Es ist einfach nicht genug für alle da. Das gilt nicht nur weltweit, auch innerhalb Deutschlands ;-)
Ich kopiere mal drei Links rein, einen aus Die Welt und den anderen der Konrad Adenauer Stiftung. Letzterer ist ein ziemliches Brett zur Lektüre, aber nicht schlecht. Aus dem dritten wurde, zumindest kamen mir einige Textpassagen bekannt vor, bereits zitiert.
Ich habe mal die obigen Links quer gelesen. Die Rede von Xi Jinping im Oktober auf dem Parteitag vermittelt ein anderes Bild als es die verlinkte Presse tut. Nur die Berliner Zeitung hat die Rede in Passagen in Deutschland im Original abgedruckt und den kompletten Text verlinkt. Zur Außenpolitik:
Zitat:
"Wir verfolgen konsequent unsere unabhängige und selbstständige Außenpolitik des Friedens. Schon immer bestimmt unser Land seinen Standpunkt und seine Politik mit Blick auf Recht und Unrecht in der konkreten Sachlage und wahrt die grundlegenden Normen der internationalen Beziehungen. Gleiches gilt auch für die internationale Fairness und Gerechtigkeit. China achtet die Souveränität und territoriale Integrität jedes Landes und beharrt darauf, dass alle Länder gleichberechtigt sind – ob groß oder klein, stark oder schwach, reich oder arm. Wir respektieren die von allen Völkern frei gewählten Entwicklungswege und Gesellschaftssysteme. Jede Form von Hegemonismus und Machtpolitik lehnen wir entschieden ab. Wir sprechen uns gegen die Mentalität des Kalten Krieges, Einmischungen in die inneren Angelegenheiten anderer Länder und das Messen mit zweierlei Maß aus. Wir verfolgen eine defensive Landesverteidigungspolitik und mit Chinas Entwicklung gewinnt der Frieden in der Welt an Gewicht. Ganz gleich, wie weit sich unser Land auch entwickeln mag, werden wir niemals nach Hegemonie oder Expansion streben.
China hält daran fest, freundschaftliche Zusammenarbeit mit anderen Ländern zu entfalten, und zwar auf Grundlage der Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz. Wir bringen die Etablierung neuartiger internationaler Beziehungen voran und vertiefen und erweitern die Ausgestaltung einer globalen Partnerschaft, die durch Gleichberechtigung, Öffnung und Zusammenarbeit gekennzeichnet ist. Ziel ist es, die Interessenschnittmengen mit anderen Ländern auszuweiten. Wir fördern zudem eine koordinierte und gute Interaktion unter den Großmächten und setzen uns für die Herausbildung eines Gefüges der Großmachtsbeziehungen ein, das durch friedliche Koexistenz, allgemeine Stabilität und ausgewogene Entwicklung geprägt ist.
Was die Beziehungen zu den Nachbarländern angeht, so hält China an dem Konzept von Vertrautheit, Ehrlichkeit, gegenseitigem Nutzen und Inklusivität sowie an dem außenpolitischen Kurs „die Nachbarn mit Wohlwollen behandeln und sie als Partner betrachten― fest. Auf dieser Basis vertieft China die freundschaftlichen Beziehungen, das gegenseitige Vertrauen und die Interessenkonvergenz mit den umliegenden Ländern."
Köstlich der China und Russland Fanclub.
Wenn er auch klein ist, auf jeden Fall ist er verlässlich.
Könntest Du ein wenig differenzieren? Ich bin in der Tat ein großer Fan der Entwicklung Chinas und ich gebe unumwunden zu, daß ich die Entwicklung Chinas nach Mao wirklich bewundernswert finde. Noch nie in der Geschichte sind so viele Menschen in so kurzer Zeit der Armut entflohen. Und diese Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt. Ich bewundere auch wie weitsichtig die Chinesen ab Deng Xiaoping wirtschaftlich gehandelt haben und Ihre Assets nicht verschleudert hatten. Das in solchen Phasen auch viel Mist passiert, liegt auf der Hand. Aber die Richtung ist für das Land gut gewesen und wird es hoffentlich auch in Zukunft sein. Ich hoffe auch, daß man weiterhin so überlegt agiert. Das sehe ich übrigens auch nicht als gegeben.
Rußland sehe ich mit ganz anderen Augen. Für mich ist das ein von Grund auf korruptes Land, daß dem Ressourcen Fluch verfallen ist und sich diesem gefügt hat. Ich finde es einfach traurig, daß hier aus soviel Potential wirklich nichts gemacht worden ist und nichts gemacht wird. Ich bin hier alles andere als ein Fan. Verachtung wäre zu hart. Enttäuscht trifft es ganz gut. Vor 20 der 30 Jahren wir ich hier deutlich optimistischer. Wahrscheinlich war ich da nicht allein.
Ich habe mal die obigen Links quer gelesen. Die Rede von Xi Jinping im Oktober auf dem Parteitag vermittelt ein anderes Bild als es die verlinkte Presse tut. Nur die Berliner Zeitung hat die Rede in Passagen in Deutschland im Original abgedruckt und den kompletten Text verlinkt. Zur Außenpolitik:
Wie passen denn dazu der Ausbau von Militärbasen im Südchinesischen Meer dazu. Irgendwelche Atolle zur eigenen Landmasse zu erklären und dann dort Militärbasen aufzubauen wird von den Anrainerstaaten bestimmt nicht als friedliche Co-Existenz betrachtet.
Könntest Du ein wenig differenzieren? Ich bin in der Tat ein großer Fan der Entwicklung Chinas und ich gebe unumwunden zu...
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Wie ist es für Dich?
China ist eine Diktatur. Dem Diktator ist es egal was mit seinen Bürgern ist. Er scheißt auf die Menschenrechte. Gleichzeitig steuert er auf eine militärische Auseinandersetzung mit Taiwan zu. Er wird nicht den gleichen Fehler wie Putin machen und irgendwen oder irgendwas unterschätzen.
Könntest Du ein wenig differenzieren? Ich bin in der Tat ein großer Fan der Entwicklung Chinas und ich gebe unumwunden zu, daß ich die Entwicklung Chinas nach Mao wirklich bewundernswert finde. Noch nie in der Geschichte sind so viele Menschen in so kurzer Zeit der Armut entflohen. Und diese Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt. Ich bewundere auch wie weitsichtig die Chinesen ab Deng Xiaoping wirtschaftlich gehandelt haben und Ihre Assets nicht verschleudert hatten. Das in solchen Phasen auch viel Mist passiert, liegt auf der Hand. Aber die Richtung ist für das Land gut gewesen und wird es hoffentlich auch in Zukunft sein. Ich hoffe auch, daß man weiterhin so überlegt agiert. Das sehe ich übrigens auch nicht als gegeben.
Bis zu einem bestimmten Punkt stimme ich Dir zu, und das ist auch die Meinung der Chinesen in meinem Freundes-/Familienkreis. Vieles davon lag aber in Öffnung Chinas begründet und den damit losgelassenen "Turbokapitalismus".
Seit Xi allerdings dermaßen viel Macht aufgebaut hat, wird dies zunehmend kritisch gesehen. Die Kontrolle der Bevölkerung (die Corona Maßnahmen waren ein riesen Thema) und der privaten Unternehmer (viele davon verschwinden ja mal für ein paar Wochen) wird immer weiter ausgebaut. Kritische Stimmen gibt es nicht mehr (Es gab ja immer verschiedene Strömungen innerhalb der KP, zwischen denen es einen gewissen Ausgleich gab). Daher haben die Chinesen, die ich kenne, Angst, dass Xi diese Machtfülle ausnutzen wird und wirklich den Angriff auf Taiwan wagen wird.
Daher haben die Chinesen, die ich kenne, Angst, dass Xi diese Machtfülle ausnutzen wird und wirklich den Angriff auf Taiwan wagen wird.
Wie stellen die sich denn die Konsequenzen vor, vor denen sie Angst haben?
Sofern die Freunde/Familienmitglieder von denen du sprichst in Taiwan leben, kannst du die Frage ignorieren.