Ich denk grad drüber nach, die irgendwie auf längster Stufe zu verkleben, nur so aus Trainingsgründen und um hier etwas damit rumzuhatschen. Andererseits, ich hab federleichte Carbonstöcke in relativ lang und unverstellbar, so what.
Also, aktuell liegen die Drecksdinger beim Müll und erlauben mir so noch etwas Bedenkzeit.
Das vergangene Wochenende war indess noch ätzender als ich es mir ausgemalt hatte.
Im Vorfeld hatte ich bereits nen Hals, weils Freitag so früh losging, dass es alternativlos war, donnerstags schon anzureisen.
Meinte, wir, aka 6 Leuts, blechen unsre Übernachtung, Abendessen und Frühstück selber.
Kein Beinbruch an sich und schon gar nicht, wenn man von vier Januarwochenenden an vieren Skifahren ist, was verständlich nicht zum Freundschaftspreis kommt, aber ne ärgerliche Geschichte angesichts dessen, dass die Kurse früher gepflegt um Zehne losgingen und mit relevanten Inhalten gefüllt waren statt vollgepropft mit Zeug, das optional sicherlich hochinteressant wäre und für das ich auch ein paar Taler hinblättern würde, aber für uns Mittelgebirgler erstmal komplett irrelevant ist.
Für uns zählen, wenn überhaupt, Skifahren, Akjafahren, oder Havaristen von den hier in nicht wirklich reicher Zahl vorhandenen Skipisten einsammeln.
Keine Lawinenkunde, keine Tourenplanung en detail, auch kein dritter Konditionstest bei einer einen vollständigen Ausbildungstag in Anspruch nehmenden Skitour.
Auch wenn diverse Blocktests und Schneedeckenprofile interessant sind, ich wiederhole mich, es gibt für uns wichtigeres.
Also, Freitag gings los mit Akjafahren. Für uns hier relevant einzig Schlepplift, letztes Jahr kam ich viermal zum Liftfahren, kein einziges Mal stand oben einer, um mir beim Ausbügeln zu helfen.
Das immerhin hatten wir diesmal im Griff und, oh Wunder, es gab tatsächlich auch Pausen am Mittag.
So weit waren wir aber noch lange nicht, ersma mit der leeren Schüssel am flachsten, verfügbaren Abhang abfahren.
Immer noch relativ steil, aber wenigstens liegt keiner drin.
Grundprinzip ist, das Ding in der Falllinie zu halten und davor und dahinter querzurutschen.
In leer noch easy, beladen drängt die Masse heftig bergab und der Querrutsch geht weder hinten und vorne schon gar nicht mehr so wirklich geschmeidig.
Ich hatte natürlich den Partner, der das mit dem Querrutsch nicht so wirklich verstanden hatte, von hinkriegen wollen wir gar nicht erst reden, immer diagonal vorm Akja hing (wörtlich zu nehmen) und so haargenau null Bremswirkung zustandebrachte, obwohl der Vordermann das Ding eigentlich unter allen Umständen auch alleine fahren können müsste.
Bremswirkung also beim Hintermann, in dem Fall mir, bauhöhenbedingt weder vorne noch hinten ein As (diese Ringe zum Greifen sind einfach zu hoch, also entweder man gleicht das mit ner kraftraubenden Armbeugung aus oder man greift direkt an die Stangen, wo man aber ne festgelegte Griffposition der Hände hat), weiters wärs so und gefordert, hin und wieder mal die Richtung, in die man guckt, zu wechseln. Also von links 180° auf rechts drehn. Auch dies Fehlanzeige, so hing die (gefühlt) komplette Last und real tatsächlich ein Grossteil an meinem linken Arm, der somit ab Freitagnachmittag komplett im Arsch war und ist.
Ein Segen, wenns dann mal tatsächlich flach ist und man, quasi wie ein Zug, Skier und die Blechwanne in einer Linie, Fahrt aufnehmen kann.
Zum Glück fings erst an zu pieseln, dann richtig zu schütten, so dass wir recht zeitig Feierabend machten.
Das konnte mir dann immerhin ein erfreutes Grinsen bescheren trotz ungemütlicher Witterung.
Samstag dann Kaiserwetter, jedenfalls was den Himmel anbelangte, der Untergrund war von massiven Regenfällen in der Nacht maximal kagge zum Skifahren und so ne sackschwere Aluschüssel zu Bremsen erst recht. Dies zum Einen, zum Anderen war dennoch, oder vielleicht auch nur, weil wir am einzigen Skigebiet mit Liftbetrieb in der Gegend unterwegs waren, die Hölle los.
Ich hielt mich gepflegt ausm Gröbsten raus, spielte Opfer, glänzte bei der LVS-Suche und schaffte es, nur zweimal mit dem Drecksschlitten abzufahren, abfahren zu müssen, einmal leer, einmal beladen, aber mit nem andern Partner, ders draufhatte.
Dennoch: Arme weiter platt.
Gegen Abend gabs noch ne weitere, relativ realistische Lawinenübung (weil eben in ner am Vortag abgegangenen Lawine), leider eben mit den typischen Attributen. Betonharter Schnee, dicke Eisbrocken, kein einziges Krümel, das man zum Wegschaufeln geschenkt kriegte.
Dafür Zeitnahme.
Rückfahrt weit nach Liftschluss in der Abenddämmerung (immerhin recht malerisches Bergglühen), Theorie bis Acht, ich kann absolut gar nix mehr aufnehmen.
Rechtes Ohr rein - linkes Ohr raus.
Zum Glück beherrsch ich das Thema halbwegs und muss mich so nicht aussergewöhnlich blamieren oder Negativpunkte und mieses Karma sammeln.
Nachm Essen verzieh ich mich in die Koje, nachdem ich noch ne Ibu eingepfiffen hab, damit ich vor Schmerzen in den Schultern überhaupt ein Auge zukrieg, und penn, bis mich mein Zimmergenosse kurz vorm Frühstück aufschreckt.
Das iss natürlich auch wieder kagge, weil der Skitourentag angesagt ist und ich kurzfristig den Rucksack nochmal ausräume, weil wir einige Sachen doch nicht brauchen.
Die Ibu hilft gg. Schmerzen, nicht aber gg. Muskelkater.
Gg. halb Zehn beim Aufstieg lässt aber auch sie nach, und währends der Schulter vorallem eigentlich ganz gut tut, stumpf und gleichmässig vor sich hin zu hatschen, foltern mich die Schmerzen, als es unwegsam, teils schneebedeckt, teils auf nacktem Boden und ungleichmässig durchn Wald geht.
Als sich dann der erste mit Magengrimmen verabschiedet (die komplette Veranstaltung ist nicht obligatorisch, wenngleich natürlich hilfreich im Hinblick auf die Prüfung und die Bereitschaften stehn natürlich drauf, weil sie so ausm Schneider sind, die Inhalte vollumfänglich und wie dann einst abgeprüft zu vermitteln), denke ich drüber nach, ebenso abzufahren, der nächste, mein Sparringspartner vom Freitag beim Akjafahren, der vorzeitig die Truppe wegen Knie verlässt, ist mein Mann.
Immerhin starten wir so noch vor Elfe aufn Heimweg, ich bin um Drei zuhaus, während in der WA-Gruppe gg. 21:45h einer der Hoffnung Ausdruck verleiht, dass bald alle daheim angekommen sein mögen.
Ich würd gern sagen 'alles richtig gemacht', aber es war ein Desaster, das schlechte Gewissen, die Ausbildungsinhalte auf Tour nicht mitbekommen zu haben, ist gewaltig und der Horror vorm (ebenso ablaufenden) Prüfungswochenende gewaltig.
F*ck it.