Mirco hat da schon den Nagel auf den Kopf getroffen finde ich.
Meine Sommerferien hab ich entweder am Baggersee oder im Schwimmbad verbracht. Und wir durften erst alleine ans Wasser wenn wir den Freischwimmer hatten oder sonstwie den Eltern beweisen konnten das wir schwimmen können.
Bin mit meinem Daddy über den (kleinen) Badesee geschwommen.
Aber keiner von uns (und mein Kind auch nicht) hat schwimmen gelernt weil es so riesig spass gemacht hat. Es war eher wie Fahrradfahren. Wenn man mit den anderen mitkommen wollte musste man es könnnen.
Heute gibt es einfach im Sommer viel mehr Alternativen und auch unter der Woche hat kaum ein Freund meines Kindes mehr Zeit an den Baggersee zu fahren.
Oder die besorgten Eltern lassen ihre Brut doch nicht mehr alleine an den See.
in einer Stadt wie Berlin spielen IMHO auch die mittlerweile sehr hohen Eintrittspreise für die Hallen- und Freischwimmbädere eine Rolle, die sich ärmere Familien nicht leisten können.
Also an den Preisen liegts nicht...denn Berlin ist auch relativ gut mit großen Schwimmvereinen abgedeckt, die alles zwischen Seepferdchen und Erwachsenen-Schwimmen anbieten. Mitgliedsbeiträge liegen zw. 10 und 20 Euro im Monat und damit deutlich unter dem Preis-Niveau der BäderBetriebe. Selbst Triathlonvereine bieten hier mittlerweile Kinderschwimmen an.
in einer Stadt wie Berlin spielen IMHO auch die mittlerweile sehr hohen Eintrittspreise für die Hallen- und Freischwimmbädere eine Rolle, die sich ärmere Familien nicht leisten können.
Kann ich jetzt so nicht bestätigen. Ich bin öfters bei meiner Großen in Berlin und nütze das dort nahezu flächendeckend angebotene Frühschwimmen. Kannste um o6.oo h schon ins Wasser. Täglich. Und vom Eintritt her unterscheidet es sich nicht großartig vom Provinzhallenbad/Freibad, das ich hier strapaziere.
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Zähne zusammenbeißen und die Brocken runterschlucken!
Ich denke, im Zeitalter der Smombies ist das Philosophieren über die Gründe, warum immer weniger Kinder oder auch Erwachsene schwimmen können, eine nicht zielführende Debatte.
Als ich jung war, da ging es in den Sommerferien entweder in den Wald, auf den Fussballplatz oder ins Schwimmbad. Da wurden Briefe mit der Hand geschrieben und keiner wusste, wer Konrad Zuse war. Das wissen aber bestimmt heute auch nicht viel mehr Leute.
MmN liegt es nicht an dem größeren Freizeitangebot für die Kinder und Jugendlichen, denn die werden meist auch nicht mehr frequentiert als die Schwimmbäder. Das ganze Leben ist so smartgephonet und getwittert, dass doch eigentlich gar keine Zeit für Freizeit bleibt.
Wenn man aber wirklich gefragt hat: "Hat das Kind das Schwimmabzeichen."
War das ne doofe Frage. Mein Sohn hat auch keines und kann trotzdem schwimmen.
Früher war das wie Kommunion, Man hat sein Seepferdchen usw gemacht, weil das halt so war..
Auf diese formalen Sachen wird heute eher weniger wert gelegt.
Es gibt mittlerweile auch einfach tausend andere Beschäftigungsmöglichkeiten für die Jungs und Mädels....
Jein. Meiner Meinung nach sollten Kinder in einem Alter schwimmen lernen, in dem sie den Großteil der Angebote noch nicht nutzen können/dürfen und/oder die Eltern noch darüber entscheiden, was die Kinder tun. Und da sollte, zumindest aus meiner Sicht als Rettungsschwimmer und Ausbilder, das Erlernen der grundlegenden Schwimmkenntnisse zur Grundausbidung gehören, eben wie Radfahren oder die Teilnahme am Straßenverkehr. Und ich meine jetzt nicht, dass die Kinder perfekt schwimmen können sollen, sondern, dass sie sich zumindest über Wasser halten können.
Leider nehmen die Kapazitäten hierzu immer mehr ab. Die "guten alten" Schwimmbäder werden geschlossen oder bestenfalls durch einen privat betriebenen Wellnesstempel ersetzt, der nicht zur Schwimmausbidung taugt. In Hofheim sind wir noch ganz gut dran. Da wurde direkt neben die Therme ein Schul- und Vereinsbad gesetzt, ganz klassisch mit 5*25m und Nichtschwimmerbecken. Da reißen sich aber mittlerweile etliche Vereine um die besten Zeiten. Und da kommt vielleicht dein Argument wieder zum tragen: Es fehlt an (zumindest bei der DLRG freiwilligen) Ausbildern. Die Eltern sind berufstätig, Schüler und Studenten haben auch nachmittags kaum noch Zeit oder wollen sie nicht dafür opfern, Kindern das Schwimmen beizubringen. Das führt in der Summe dazu, dass die Wartezeit für einen Schwimmkurs mittlerweile 2-3 Jahre beträgt. Alternative: Teure private Schwimmschulen, bei denen die Kinder schnellstmöglich durchgeschleust werden, aber nach Beendigung des Kurses nicht weiter üben können. ob die Schulen das mit dem Schulschwimmen auffangen können, wage ich zu bezweifeln. Zu große Klassen, zu große Leistungsunterschiede, zu wenig Lehrer/Ausbilder.
Zitat:
Zitat von opirat
Also an den Preisen liegts nicht...denn Berlin ist auch relativ gut mit großen Schwimmvereinen abgedeckt, die alles zwischen Seepferdchen und Erwachsenen-Schwimmen anbieten. Mitgliedsbeiträge liegen zw. 10 und 20 Euro im Monat und damit deutlich unter dem Preis-Niveau der BäderBetriebe. Selbst Triathlonvereine bieten hier mittlerweile Kinderschwimmen an.
Siehe oben: Wenn man einen Platz im Verein hat ok. Aber was, wenn man mit den Kindern am Wochenende ins Bad will. Ich hab' grad mal geschaut: Die öörtliche Therme nimmt 16€/3h, für Kinder immer noch 9€. Finde ich für ein bißchen Plantschen gehen schon ordentlich und ist für viele sicher nicht dauerhaft machbar. Dann bleibt man eben zu Hause oder macht was anderes.
Ich hab' grad mal geschaut: Die öörtliche Therme nimmt 16€/3h, für Kinder immer noch 9€. Finde ich für ein bißchen Plantschen gehen schon ordentlich und ist für viele sicher nicht dauerhaft machbar.
Die Dauerkarte für meinen Sohn im Freibad hat 18 € gekostet.
Der ist da im Moment fast täglich.
...aber in dem Alter wo die Kinder schwimmen lernen, können die Eltern das ja noch „lenken“ was die Kleenen so machen.
Da sind die Eltern gefordert.
Zitat:
Zitat von glaurung
Richtig.
Schnell schwimmen lernen muss sein. Und es macht ihm auch irre Spaß!
(
Zitat:
Zitat von Gozzy
Wenn die Eltern keine Affinität für das Wasser haben und/oder die nächste Schwimmmöglichkeit 30km weg ist, dann kommen die Kinder mit Glück 3 x im Sommer ins Wasser und das ist dann natürlich ziemlich wenig.
Da kann man nur zustimmen. Da sind wir im Triathlon-Forum hoffentlich nicht so sehr von betroffen. Wäre wirklich der Hammer, wenn jemand mehrmals die Woche schwimmen geht und die eigenen Kinder kaum im Schwimmbad sind.
Meine Kids sind oft im Schwimmbad und die 5 Jährige kann sich schon einigermaßen über Wasser halten und super tauchen.
(Ich habs durch die Schichtarbeit und die vielen freien Tage unter der Woche aber auch ziemlich leicht)
Beide Kinder waren aber auch schon mit der Mama im Babyschwimmen und sind dadurch schon immer ans Wasser gewöhnt.
Zitat:
Zitat von Kasrwatzmuff
MmN liegt es nicht an dem größeren Freizeitangebot für die Kinder und Jugendlichen, denn die werden meist auch nicht mehr frequentiert als die Schwimmbäder. Das ganze Leben ist so smartgephonet und getwittert, dass doch eigentlich gar keine Zeit für Freizeit bleibt.
Das würde ich so nicht unterschreiben. Ich muss manchmal auch mehrmals täglich mein Handy laden, weil ich den halben Tag damit Forum lese, auf Strava schaue was die Konkurrenz macht und sinnlose Sachen auf Amazon bestelle. Das heißt aber nicht automatisch, dass man nicht aktiv ist und viel unternimmt.
Wenn die Kinder nicht mehr so aktiv sind, dann sicher nicht nur, weil sie ein Smartphone haben. Mit dem Smartphone lassen sich auch ganz spannende Sachen draussen machen.
Zitat:
Zitat von Matthias75
Jein. Meiner Meinung nach sollten Kinder in einem Alter schwimmen lernen, in dem sie den Großteil der Angebote noch nicht nutzen können/dürfen und/oder die Eltern noch darüber entscheiden, was die Kinder tun. Und da sollte, zumindest aus meiner Sicht als Rettungsschwimmer und Ausbilder, das Erlernen der grundlegenden Schwimmkenntnisse zur Grundausbidung gehören, eben wie Radfahren oder die Teilnahme am Straßenverkehr. Und ich meine jetzt nicht, dass die Kinder perfekt schwimmen können sollen, sondern, dass sie sich zumindest über Wasser halten können.
Passt ja auch etwas zum Thema: Wie bringt man einem Kind das bei? Meine Tochter taucht super über 3 Meter und fühlt sich wohl im Wasser, schwimmen klappt aber noch nicht so richtig. Sobald sie versucht den Kopf aus dem Wasser zu bekommen gehen die Füße runter und sie geht sofort unter.
Ich bin ehrlich gesagt ratlos was ich meiner Tochter für Tipps geben soll. Wahrscheinlich werden wir doch bald nochmal einen richtigen Schwimmkurs machen.