Viele wünschen sich einen Weltmeister, der in der Summe aller drei Disziplinen der schnellste ist. Einem Jan Frodeno, Bart Aernouts, Sebastian Kienle oder Lionel Sanders traut man zu auch einen solchen "Einzelzeitfahr-Triathlon" zu gewinnen.
Ich denke die wenigsten würden das einem Patrick Lange zutrauen.
Sehe ich ganz genauso.
Sinn dieses Wettkampfes ist es meiner Meinung nach, den Athleten zu ermitteln, der in der Summe am stärksten ist. Diejenigen die ihre Schwäche beim Radfahren haben, können diese etwas kaschieren, indem sie im Windschatten fahren. Schwächere Läufer haben diese Möglichkeit nicht.
Ich weiß, es gibt das Gegenargument, das der Radteil ja viel länger ist, als der Laufpart, aber das zählt für mich nicht, da der Wettkampf nunmal mit diesen Streckenlängen erfunden wurde.
Die 12m-Regel ist irgendwie nichts halbes und nichts ganzes. Entweder will ich den Stärksten, dann 20m (vielleicht auch kein Wasserschatten mehr), oder ich will ein taktisches Rennen, dann Windschattenfreigabe.
Gratulation an Patrick Lange, er hat das Rennen unter den gegebenen Bedingungen absolut clever bestritten und verdient gewonnen. Ich bezweifele aber auch, dass er das geschafft hätte, wenn beim Radfahren jeder auf sich allein gestellt wäre.
Zur Stimmung im Forum: Ich habe die Nacht hier (passiv) mitgefiebert und habe es nicht als negativ empfunden. Klar ist Patrick Lange nicht gut weggekommen, aber mein Gott, dass ist Sport. Da beurteilt man nicht objektiv, wie es einige hier wünschen. Demjenigen, dem meine Sympathien gelten, lasse ich einiges durchgehen, bei dem "Gegner" bin ich halt besonders kritisch bei jeder Kleinigkeit. Das ist doch auch ganz normal, sonst wäre es doch kein Mitfiebern. Man muss sich doch auch ärgern dürfen, wenn aus ganz persönlicher Sicht "der Falsche" gewinnt. Sonst sollte man das hier "objektiver Analyse Thread" oder so nennen.
Ich habe jedenfall viele tolle Kommentare gelesen und dadruch viele Infos bekommen, die ich sonst nicht gehabt hätte. Z.B. zu teilnehmenden Forumsmitgliedern. Die kenne ich zwar nicht persönlich, aber auch da habe ich mitgefiebert. Herzlichen Glückwunsch an euch!
und das ihm angekreidet wird 100m vorm ziel schwämme und schal weggeworfen zu haben (wobei er vor allem den schal meiner erinnerung nach nicht "in den zielkanal geschmissen" hat, sondern zur seite in die zuschauer gereicht hat) kann nicht ernst gemeint sein. gerade bei dem profis gibt es einen unterschied zum zieleinlauf eines amateurs. der profi muss mit dem foto zu sponsoren gehen, seinen lebensunterhalt verdienen. für den amateur ist es ein nice to have.
Ich habe es nicht angekreidet. Ich habe darauf hingewiesen, dass es eben nicht allen Regeln entsprechend war. (meiner Erinnerung nach ist er auf dem Boden gelandet, am Ende ist das "Wegreichen" aber genauso wenig erlaubt)
Dass er sich im Macca Style im Ziel präsentiert, habe ich auch nicht gefordert. Lösungsansätze wurden hier (Verpflegungsstelle) als auch von Boris Stein schon genannt, welcher ihm nach der Kritik im letzten Jahr im persönlichen Gespräch auch empfohlen hat, einfach den Rest, den man nicht losgeworden ist an den Rücken zu schieben (wie Stein, welcher ebenfalls Profi mit entsprechenden Sponsoren ist, es auch schon selbst praktiziert hat)
Am Ende kann man so ziemlich alles irgendwie erstmal relativieren mit emotionaler Aufgewühltheit, kompletter Paniertheit nach einer LD sodass man nicht mehr so richtig mitgedacht hat, Unwissenheit, mal ein Versehen, Ungeschicktheit/Unerfahrenheit im Umgang mit den Medien ... hab ich auch lange gemacht, bis ich irgendwann keine Lust mehr hatte sein Verhalten für mich zu rechtfertigen, nur um mich über das Ergebnis freuen zu können.
Stört es mich, dass er gewonnen hat? Nein! Denn es war absolut verdient. Wer es nicht an die Startlinie schafft war nicht gut/Leistungsfähig genug, sei es körperlich, um das Training zu verkraften oder auch mental, um die notwendige Vernunft bei Trainingsumfang/-intensität walten zu lassen. Das haben Patrick und co. halt am cleversten angestellt.
Zum Schluss wäre es schön, wenn meine Aussagen (oder auch die anderer) nicht mit denen anderer vermischt würden. Das konstruiert ein äußerst negatives Meinungsbild, welches ich hier in dieser Komplexität bisher eigentlich kaum bzw. wenn dann nur sehr vereinzelt so gesehen habe. Allerdings fördert genau dieses Zusammenfassen den Eindruck eines vermeintlichen "Bashings" und einer generellen Respektlosigkeit gegenüber Patricks Leistung, welche eigentlich in den meisten kritischen Beiträgen trotzdem gewürdigt wird.
Gratulation an Patrick Lange, er hat das Rennen unter den gegebenen Bedingungen absolut clever bestritten und verdient gewonnen. Ich bezweifele aber auch, dass er das geschafft hätte, wenn beim Radfahren jeder auf sich allein gestellt wäre.
Wer hätte ihn denn dieses Jahr schlagen sollen? Selbst mit 50m Abstand?
Sanders hats verbockt, weil er sich im Vorfeld absolut unprofessionell verhalten hat.
Frodeno hat im Training überzockt, und ist gar nicht erst gestartet.
Gomez hat aufm Rad überzockt, hätte also bei 50m Abstand noch übler ausgesehen.
Kienle hatte keinen Bock mehr, weil er sein Equipement nicht im Griff hatte, und hört dann lieber auf, weil er keine Aussicht aufn Sieg hatte.
Und Wurf hätte fahren können, wie er wollte, Lange hätte ihn überholt.
Diese permanenten subtilen Unterstellungen sind es, was absolut Mist ist. Und das hat nichts mit ‚Fan‘ oder ‚Liebling’ zu tun.
Neidloses Anerkennen, dass der Beste gewonnen hat, und zwar ohne weitere Abstriche ist eine Form des Respekts
Jap. Und scheinbar hat er seine Meinung geändert bzw unterstützt auch anderes.
Du musst doch als Trainer die Talente deiner Schützlinge fördern. Es würde nicht gerade für Faris sprechen PL auf dem Rad nach vorne zu schicken.
PL macht das schon richtig clever. Zu der Windschatten-Diskussion möchte ich nur beitragen:
Wenn er gelutscht hätte, wäre er dafür bestraft worden!
Ist wie in anderen Sportarten auch. Foul ist wenn der Schiri pfeift. Ein Kari hat ihn doch relativ am Anfang der der Radstrecke angesprochen. PL wird dafür kritisiert, dass er hinter AD hergefahren ist. Jeder andere in der Gruppe hat es doch auch gemacht. Ein Gomez war ja schon vorne in der Gruppe und ist nur an letzter Position gefahren. PL hat sich mit Hilfe von AD nach vorne gefahren wo ein Gomez schon war.
Ich ziehe den Hut vor Patrick Lange auch wenn ich kein großer Fan bin.
Wer hätte ihn denn dieses Jahr schlagen sollen? Selbst mit 50m Abstand
Das wäre doch alles Spekulation.
Zitat:
Zitat von Triasven
Diese permanenten subtilen Unterstellungen sind es, was absolut Mist ist. Und das hat nichts mit ‚Fan‘ oder ‚Liebling’ zu tun.
Welche permanenten Unterstellungen meinerseits meinst du? Das ist mir nicht so richtig klar.
Zitat:
Zitat von Triasven
Neidloses Anerkennen, dass der Beste gewonnen hat, und zwar ohne weitere Abstriche ist eine Form des Respekts
Sicher ist das eine Form des Respekts. Es gibt aber auch bestimmt auch andere Formen.
Ich habe anerkannt, dass der Beste gewonnen hat. Neid verspüre ich in keiner Weise. Ich bleibe trotzdem dabei, das unter anderen Bedingungen wahrscheinlich jemand anderes gewonnen hat. Ich finde das schmälert in keiner Weise den Respekt, den ich vor Langes Leistung habe. Dieses Spekulieren sollte meiner Meinung nach erlaubt sein.
Zitat:
Zitat von Triasven
Sanders hats verbockt, weil er sich im Vorfeld absolut unprofessionell verhalten hat.
Frodeno hat im Training überzockt, und ist gar nicht erst gestartet.
Kienle hatte keinen Bock mehr, weil er sein Equipement nicht im Griff hatte, und hört dann lieber auf, weil er keine Aussicht aufn Sieg hatte.
Woher weißt du weshalb Sanders es gestern verbockt hat? Ich könnte mir diverse andere Gründe vorstellen.
Woher weißt du, dass Frodenos Verletzung vom Überzocken im Training kommt? Auch da könnte es andere Gründe geben.
Sebi könnte man auch bewundern, weil er trotz massiver technischer Probleme 180 km alles versucht hat und sogar den Abstand auf Dreitz hat nicht allzu groß werden lassen.
Ich kann mir nicht helfen, aber es sind eher deine Äußerungen, die für mich nach wenig Respekt vor der Leistung einiger Sportler klingt.
Diese permanenten subtilen Unterstellungen sind es, was absolut Mist ist. Und das hat nichts mit ‚Fan‘ oder ‚Liebling’ zu tun.
Neidloses Anerkennen, dass der Beste gewonnen hat, und zwar ohne weitere Abstriche ist eine Form des Respekts
Wenn sich diese Form des wettkämpfens nicht schon Zeit seines Lebens mit durchziehen würde, würde ich Dir vielleicht folgen. Wer erinnert sich noch, wie er "damals" deutscher Duathlon Meister wurde? Es gibt in dem was er tut verschiedene Abstufungen, die man gleichgültig als das Gleiche bezeichnen mag, die sich aber in der Summe, der Häufigkeit und der regelmäßig in vielen Rennen über viele Jahre zu beobachten Rennpraxis und in dem, wie ein Sportler seine Ergebnisse vielfach erzielt dann am Ende doch unterscheiden. Demzufolge wäre es ggf angebracht, Du würdest jedem seine persönliche Meinung darin überlassen, was er Mist findet und was nicht.
Ich kann verstehen, warum es Leute gibt, die sagen: der Typ hat gewonnen. Da war er wohl der Beste. Stimmt. Innerhalb der Regeln war er an diesem Tag in dieser Konstellation der Beste. Und ich behaupte mal, dass er es auch noch eine Weile bleibt wenn sich die Rahmenbedingungen nicht großartig ändern.
Es wird immer Leute geben die richtig drauflatschen können und mit ihm aus dem Wasser kommen. Die Situation, dass er alleine da steht und selbst voll investieren muss dürfte auf Hawaii kaum vorkommen. Dass ein starker Biker dann sagt: "hey 2maliger Sieger, fahr doch selbst, ich chauffier dich nicht"... damit schenkt er seine einzige Möglichkeit her, weil das wird mit einen Lange nicht passieren wird.
Absolut clever wie er am Anfang auf der Laufstrecke die beiden hat weglaufen lassen in dem Wissen, dass die das niemals im Leben durchhalten werden können. Der hat seinen kontrollierten Stiefel dermaßen gleichmäßig und gekonnt durchgezogen, dass muss ihm erstmal jemand nachmachen. Besonders wenn dieser Jemand dann vorher mehr investieren musste / investiert hat.
Ist eigentlich überliefert, welche Worte mit Wurf gewechselt wurden beim Überholmanöver? Der wusste glaube ich schon vorher dass er nicht gewinnen wird und war mit dem Bikerecord zufrieden - zumindest sah er so aus. Genau im Gegensatz zu Starykowicz. Der sah ziemlich abgegessen aus. Hat ja auch nicht geklappt mit dem Best-Bike-Split. Hat dann aber ja irgendwann mit den Zuschauern abgeklatscht und sah dann wieder besser aus. :-D